Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...

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Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
Mobilitäts- und
Verkehrskonzept

                   1
Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
Inhalt
                                            1. Die Ökoregion Kaindorf..................................................................................... Seite 4

                                            2. Begriffsdefinitionen.............................................................................................Seite 5

                                            3.Projekt MOVE.........................................................................................................Seite 6

                                            4.Daten zur Region – Beschreibung des Ist-Zustandes...................................Seite 7
                                            4.1. Wirtschaft............................................................................................................Seite 9
                                            4.2. Land- und Forstwirtschaft..............................................................................Seite 9
                                            4.3. Tourismus...........................................................................................................Seite 9

                                            5.Daten zur Verkehrslage..................................................................................... Seite 10

                                            6.Ziele/Zielsetzungen..............................................................................................Seite 11
                                            6. 1. Ökonomische Ziele...........................................................................................Seite 11
                                            6.2. Ökologische Ziele.............................................................................................Seite 11
                                            6.3. Soziale Ziele.......................................................................................................Seite 11
                                            7. Bereits gesetzte Maßnahmen ..........................................................................Seite 11
                                            7.1. Rad- bzw. Fußgängerverkehr . .......................................................................Seite 11
                                            7.2. Alternative Antriebsmöglichkeite ...............................................................Seite 11
                                            7.3. Verkehrssparende Strukturen – Stärkung der Nahversorgung ...........Seite 11
Mobilitäts-/Verkehrskonzept
                                            8. Aktuelle Maßnahmen, Ideen, Ansätze, Verbesserungspunkte .............. Seite 12
           Name des Vereins:                8.1. Bereich öffentlicher Verkehr . ..................................................................... Seite 12
                                            8.2. Bereich Radfahren/Radverkehr ................................................................ Seite 12
           Ökoregion Kaindorf               8.3. Alternative Fortbewegungsmittel............................................................. Seite 15
                                            8.4. Weitere Maßnahmen .................................................................................... Seite 15
                Adresse:
           A-8224, Kaindorf 29              9. Kosten, Finanzierung, Gewinn und Umsetzung der Maßnahmen ......... Seite 18

                                            10. Öffentlichkeitsarbeit und Information ....................................................... Seite 19
           Telefonnummer:
     0664/1420600, 0676/6506273
                                            Beilagen:
      Ansprechpersonen im Verein:           Beilage 1           - Anschluss öffentlicher Personennahverkehr
  Hr. Rainer Dunst, Hr. DI Franz Reiterer   Beilage 2           - Pedelecs
                                            Beilage 3           - E-Roller
                                            Beilage 4           - Erhebungsbericht
                                            Beilage 5           - Statistische Daten
                                            Beilage 6           - Formulare für eine Mobilitätserhebung der Region
Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
1. Die Ökoregion Kaindorf                                                                      2. Begriffsdefinitionen
                                                                                                Damit die Ziele des Mobilitätskonzepts der Ökoregion Kaindorf
Die sechs Gemeinden des Bezirks Hartberg        dung, Versorgung, Kommunikation, Erholung       klar verständlich bleiben, bedarf es einiger Begriffsdefinitionen:
-Dienersdorf, Ebersdorf, Hartl, Hofkirchen,     und Freizeit zu berücksichtigen.
Kaindorf und Tiefenbach- haben sich zur                                                         Mobilitätskonzept (auch Mobilitätsmanage-        wicht nicht verändert wird.
Ökoregion Kaindorf zusammengeschlossen          Problemdefinition Verkehr:                      ment) versucht Mobilität zu ermöglichen,         Nahversorgung ist die Versorgung der Be-
und wollen gemeinsam einen neuen, ökolo-        Das Hauptproblem ist, dass heute ca. 85% der    aber zugleich die Belastungen durch den be-      völkerung mit Waren und Dienstleistungen
gischen und nachhaltigen Weg beschreiten.       Wege mit dem PKW zurückgelegt werden, und       stehenden und entstehenden Verkehr zu ver-       im engeren Wohnungsumfeld. Dies umfasst
Die Region Kaindorf soll in möglichst kurzer    dass im ländlichen Raum ca. 60% der Führer-     ringern. Paradebeispiele und Vorreiterrollen     ein Angebot an Waren, in der Bandbreite von
Zeit eine Vorzeige-Region werden, die eine      scheinbesitzer einen PKW besitzen, Tendenz      war hier vor allem Deutschland. Aber auch im     kurz- bis langfristigem Bedarfsbereich, aber
ökologische Kreislaufwirtschaft betreibt, und   steigend. Da ländliche Bereiche vorwiegend      Rest von Europa hat sich Mobilitätsmanage-       auch von öffentlichen und privaten Dienstleis-
sich weitgehend mit erneuerbarer Energie        strukturschwach sind, ist die Pendlerrate       ment etabliert und setzt über verschiedene       tungen wie Bank, Post, Gastronomie, Schulen,
versorgt. Damit zeigt sich die Region bereit    sehr hoch. Kleinere Gemeinden/Regionen          Dienstleistungen und Maßnahmen direkt an         medizinische Versorgung, Kultur etc.
Verantwortung für ihr Handeln zu überneh-       sind nur dann strukturstark, wenn sie Touris-   der Verkehrsnachfrage an.
men und mit dem eingeschlagenen Kurs der        musgemeinden sind, entlang von Verkehrs-                                                         Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung eines
Natur und den Menschen Respekt entgegen-        achsen liegen oder nahe an Ballungsräumen       Aufgabe des Mobilitätskonzepts liegt in einer    regenerierbaren Systems in einer Weise, dass
zubringen. In diesem Prozess ist die gesamte    sind. Die größten Herausforderungen, die es     nachhaltigen Verkehrsentwicklung und der         dieses System in seinen wesentlichen Eigen-
Bevölkerung zur aktiven Mitarbeit eingeladen    im Bereich Verkehrs- und Mobilitätsmanage-      Befriedigung der Daseinsgrundbedürfnisse         schaften erhalten bleibt und sein Bestand
um neue Vorschläge bzw. Ideen einzubringen      ment zu bewältigen gilt, sind daher folgende:   (Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit, Ernäh-       auf natürliche Weise nachwachsen kann. Der
und bei den wesentlichen Entscheidungen                                                         rung, Konsum) mittels eines räumlich und         Nachhaltigkeitsbegriff bezieht sich dabei
mitzuwirken. Außerdem soll gezeigt werden,      • Zunehmende Pendlerentfernungen                zeitlich angemessenen Verkehrs unter Be-         auch sehr stark auf zukünftige Generationen.
dass sich Ökologie und Wirtschaftlichkeit       • Verstärkte Autoabhängigkeit                   achtung ökologischer Anforderungen und ge-       Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit ist
nicht ausschließen. Aktiver Klimaschutz birgt   • Ausdünnung des öffentlichen Verkehrs          sellschaftlicher Qualitätsziele.                 das Drei-Säulen-Modell:
auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten und     • Ausdünnung des ländlichen Raumes                                                               •Die ökologische Nachhaltigkeit umschreibt
verbessert die Lebensqualität.                  • Steigende Kosten der Mobilität                Mobilität ist ein menschliches Bedürfnis und       das Ziel, Natur und Umwelt für die nach-
                                                                                                entsteht, wenn ein Bedürfnis nicht am konkre-      folgenden Generationen zu erhalten. Dies
Ziel der Ökoregion Kaindorf ist hier im We-     Dieser Entwicklung muss versucht werden         ten Aufenthaltsort befriedigt werden kann,         umfasst den Erhalt der Artenvielfalt, den
sentlichen die Reduzierung des CO2-Aussto-      mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Dies ist    wodurch Ortsveränderungen notwendig wer-           Klimaschutz, die Pflege von Kultur- und
ßes, eine Verbesserung der Nahversorgung        nun auch die Aufgabe bzw. der Zugang des        den. Ziel ist nicht weniger Mobilität, sondern     Landschaftsräumen in ihrer ursprünglichen
und wirtschaftlicher Aufschwung bzw. eine       Mobilitätskonzepts. Es soll als modellhaftes    möglichst wenig Verkehr (besonders solchen,        Gestalt sowie generell einen schonenden
strukturelle Stärkung der Region. Im Mobili-    Beispiel dienen, dass in seinen Grundzügen      der auf Erdölbasis erfolgt) für eine möglichst     Umgang mit der natürlichen Umgebung.
tätskonzept wird dabei versucht die wichtigs-   auch in anderen Regionen anwendbar ist.         hohe Mobilität.                                  •Die ökonomische Nachhaltigkeit ist das Prin-
ten Daseinsgrundfunktionen wie Arbeit, Bil-                                                                                                       zip, dass die Wirtschaftsweise so angelegt
                                                                                                Verkehr ist das Instrument um Mobilitätsbe-       ist, dass sie dauerhaft eine tragfähige Grund-
                                                                                                dürfnisse zu befriedigen. Hier gibt es nun die    lage für Erwerb und Wohlstand bietet. Von
                                                                                                verschiedenen      Verkehrsinstrumente/-for-      besonderer Bedeutung ist hier der Schutz
                                                                                                men. Meist wird jedoch unter dem Begriff das      wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeu-
                                                                                                Verkehrsmittel Auto verstanden.                   tung.
                                                                                                                                                 •Die soziale Nachhaltigkeit versteht die Ent-
                                                                                                Infrastruktur ist die Gesamtheit an langlebi-      wicklung der Gesellschaft als einen Weg,
                                                                                                ger Grundeinrichtung welche das Funktionie-        der Partizipation für alle Mitglieder einer
                                                                                                ren einer Volkswirtschaft garantieren.             Gemeinschaft ermöglicht. Dies umfasst das
                                                                                                                                                   Ziel, eine auf Dauer zukunftsfähige, lebens-
                                                                                                CO2-Neutralität bedeutet nun aber nicht Null-      werte Gesellschaft zu gewährleisten.
                                                                                                Emissionen sondern mit dem Begriff der CO2-
                                                                                                Neutralität oder CO2-neutral werden Zustän-
                                                                                                de beziehungsweise Prozesse bezeichnet,
                                                                                                bei denen das aktuelle globale CO2-Gleichge-

 4                                                                                                                                                                                         5
Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
3. Projekt MOVE                                                                                  4. Daten zur Region – Beschreibung
                                                                                                     des Ist-Zustandes:

Das Projekt MOVE ist ein Forschungsprojekt       Auch die Kosten bzw. die Ausgaben für die        Diese Daten geben einen gewissen Einblick         und Potentialen ist es möglich die richtigen
der Universität für Bodenkultur zum Thema        Mobilität steigen damit erheblich. In manchen    woraus sich ein Stärken-Schwächen Profil          Maßnahmen zu setzen und zu sehen in wel-
Mobilitäts- und Versorgungserfordernisse in      Regionen werden bis zu 50% des Nettoein-         hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation ab-   che Richtung man hinarbeiten muss.
strukturschwachen Räumen. Dieses Projekt         kommens für Mobilitätsausgaben verwendet.        leiten lässt. Durch das Erkennen von Defiziten
und seine Ergebnisse bilden eine wesentliche
Grundlage für dieses Mobilitätskonzept, da       In engen Zusammenhang mit den verkehrs-
davon viele Daten und Informationen über-        planerischen Problemen stehen auch raum-         Allgemeine, wirtschaftliche & demographi-
nommen wurden.                                   planerische Probleme. So verstärken sich die     sche Daten (Verwaltungszählung 2008)
Bei dem Forschungsprojekt wurden grund-          regionalen Ungleichheiten und es entwickeln
sätzliche Problemstellungen erläutert, Ur-       sich so genannte ‚Gewinner-‘ und ‚Verlierer-     Anzahl der Einwohner: 5.495 (ZMR)
sache – Wirkungszusammenhänge erforscht          regionen‘. Diese strukturellen Ungleichhei-
                                                                                                  Gesamtfläche: 68.49 km2
und Lösungsansätze präsentiert. Exempla-         ten können die bestehenden Probleme damit
risch wurden dafür Untersuchungsregionen         noch verstärken.                                 Bevölkerungsdichte: 80 EW/km2
ausgesucht, an denen die konkrete Verkehrs-                                                       Haushalte: 1659
situation erhoben wurde. Die Erhebung er-        Resümee des Projektes                            Einpersonenhaushalte: 18.1 %
folgte mittels Befragungen – Fragebögen,         Der Trend geht eindeutig in Richtung ‚Fern-      Haushaltsgröße: 3.2 Pers./Haushalt
persönliche Gespräche, Interviews. Somit         versorgung‘ statt Nahversorgung. Dabei gibt
konnten auch die Ursachen bzw. die Motive        es allerdings Möglichkeiten diesem Trend         Erwerbsquote: 50.6 %
für das Verkehrsaufkommen festgestellt wer-      entgegenzusteuern. Es wäre falsch zu glau-       Arbeitslosigkeit: 2.4 %
den. Aus den soziodemographischen, raum-         ben es gäbe ein Allheilmittel, sondern man       Anzahl der Arbeitsplätze: 2728
planerischen, wirtschaftlichen und weiteren      muss erkennen, dass verschiedene räumliche       Primärer Sektor: 384 Personen
Daten ist es möglich auf die Verkehrssituati-    Strukturen verschiedene Lösungswege er-
                                                                                                  Sekundärer Sektor: 1.017 Personen
on und die genauen Probleme zu schließen.        fordern. Langfristig muss man vor allem im
Aus den Informationen der Befragung und ei-      Bereich der Siedlungsentwicklung kompakte        Tertiärer Sektor: 1.321 Personen
ner allgemeinen Analyse lassen sich konkrete     Strukturen schaffen, um die Nahversorgung
Probleme und damit auch Lösungen ableiten.       auch in Zukunft für alle Bevölkerungsteile si-
                                                 cherstellen zu können.
MODAL SPLIT
Dabei wurde festgestellt, dass die Nahversor-
gung ein ganz zentraler Punkt ist.
>>Nahversorgung ist nicht alles>Ohne
Nahversorgung ist alles nichts
Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
Primärsektor - Land- und Forstwirtschaft:      Sekundärsektor – Industrie, Gewerbe, Bauwesen:
                                                                                                4.1. Wirtschaft
                                                                                                Die Wirtschaftskraft der Oststeiermark ge-       Unzählige Auszeichnungen für Fruchtsäfte,
                                                                                                messen am Bruttoregionalprodukt liegt weit       Weine usw. beweisen die Qualität der Waren.
                                                                                                unter dem Steiermarkdurchschnitt. Jedoch         Zwei Privatbrauereien ergänzen das Ange-
                                                                                                hat die Ökoregion Kaindorf zwei Leitbetriebe     bot.
                                                                                                (Feinkost Schirnhofer und Frutura), die das
                                                                                                Projekt ‚Ökoregion Kaindorf‘ sehr unterstüt-     Die genannten Nahrungsmittel werden zu-
                                                                                                zen und sich offensiv in die Entwicklung ein-    nehmend bei Wirten und in Kaufhäusern ver-
                                                                                                bringen. Sie sind auch die größten Arbeitge-     kauft, jedoch auch in sehr hohem Maße über
                                                                                                ber der Region.                                  den ‚Ab Hof Verkauf‘.

                                                                                                Ein Potential für Arbeitsplätze ist auch durch   Aufgrund der hohen Waldausstattung ge-
                                                                                                den Umstieg von Erdöl auf Biomasse gege-         winnt die energetische Nutzung von Holz zu-
                                               Tertiärsektor - Dienstleistungen:                ben. Erhebungen haben gezeigt, dass ca. 120      nehmend an Bedeutung und wird für die sehr
                                                                                                – 130 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen       klein strukturierte Landwirtschaft zu einem
                                                                                                werden können.                                   Wirtschaftsfaktor.

                                                                                                Gemessen am Einkommen bzw. an der Kauf-          Über Kreislaufwirtschaft wird Humusaufbau
                                                                                                kraft kann festgehalten werden, dass die Re-     betrieben.
                                                                                                gion unter dem steirischen Durchschnitt liegt.
                                                                                                Obwohl die Einkommen in den letzten Jahren
                                                                                                zugenommen haben erreichen sie teilwei-          4.3. Tourismus
                                                                                                se max. 90% des österreichischen Durch-
                                                                                                schnittswertes.                                  Durch die landschaftliche, kulinarische, kul-
                                                                                                                                                 turelle und Angebotsvielfalt ist das oststeiri-
                                                                                                                                                 sche Thermenland die >Perle der Steiermark<
                                                                                                4.2. Land- und Forstwirtschaft                   und daher auch nicht ganz unbegründet die
                                                                                                                                                 touristische Nummer 1 des Landes. Von die-
                                                                                                Die Landwirtschaft hat in der Region eine        sem Umstand könnte nun aber auch die Öko-
                                                                                                sehr hohe Bedeutung. Der Anteil der Agrar-       region Kaindorf stärker profitieren. Vom Jahr
                                                                                                quote liegt -bezirksweit betrachtet- weit über   2007 auf das Jahr 2008 lässt sich diesbe-
                                                                                                den steirischen bzw. österreichischen Durch-     züglich auch eine positive Bilanz aufweisen.
                                                                                                schnittswerten siehe Graphik S.5, Diag. 9).      Allerdings gibt es zur touristischen Situation
                                                                                                Hauptanbaubereiche sind Getreide bzw. Fut-       noch keine längeren Erhebungen. Innerhalb
                                                                                                termittel.                                       der Gemeinden der Ökoregion Kaindorf kön-
                                                                                                                                                 nen besonders die Gemeinden Kaindorf und
                                                                                                Um die Wirtschaftskraft der Haupterwerbsbe-      Hofkirchen punkten und hohe Tourismus-
                                                                                                triebe zu erhöhen, gibt es verschiedene Ide-     zahlen verzeichnen. Verglichen aber mit den
                                                                                                en, damit die Palette an regionalen landwirt-    umliegenden Regionen hat der Tourismus
                                                                                                schaftlichen Produkten ausgedehnt werden         derzeit eine untergeordnete Bedeutung. Den-
                                                                                                kann. Vor allem die Zusammenarbeit mi der        noch arbeitet man bereits schon an einigen
                                                                                                Gastronomie gewann in den letzten Jahren         Umsetzungspunkten. Wichtig wäre hier die
                                                                                                stärker an Bedeutung. In diesem Zusammen-        Erstellung eines touristischen Konzeptes mit
                                                                                                hang wird auf die Projekte ‚Schmankertour‘       Bezug auf eine nachhaltige und sanfte Mobi-
Insgesamt aus all diesen Daten ist zu ent-     sehr wichtig einen Maßnahmenmix umzuset-         und ‚Genusswirte‘ verwiesen.                     lität.
nehmen, dass die Region zwar nur langsam       zen. Priorität hat dabei eine bessere Anbin-
wächst, aber dennoch stetig an wirtschaftli-   dung an die umliegenden Zentren, sowie die
cher Bedeutung gewinnt. Um diese Entwick-      Ausweitung von Sozial- und Kultureinrichtun-
lung weiterhin zu fördern ist es deswegen      gen.

 8                                                                                                                                                                                          9
Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
5. Daten zur Verkehrslage/Verkehrssituation:                                                    6. Ziele/Zielsetzungen:
Welche Verkehrsmittel benutzen die Ver-            Der öffentliche Busverkehr wird hauptsäch-
kehrsteilnehmer im Berufs- und Freizeitver-        lich über die B54 (Wechselbundesstraße)       6.1. Ökonomische Ziele:                              6.3. Soziale Ziele:
kehr? Da es sich bei den 6 Gemeinden um            geführt. Nebenstraßen sind über die L 412
eine ländliche Region handelt, ist diese vor-      (Ebersdorferstraße), die L 413 (Dienersdor-   Reduzierung der Fahrtkosten je Verkehrsteil-         mehr Sicherheit auf den Straßen durch Ver-
wiegend durch den motorisierten Individual-        ferstraße) und die L 414 (Tiefenbachstraße)   nehmer, Forcierung des Ökotourismus, Erhalt          kehrsverminderung, weniger Lärmbelästi-
verkehr gekennzeichnet –siehe auch Projekt         eingerichtet.                                 & weitere Verbesserung der Nahversorgung,            gung, Vermeidung von Gesundheitsschäden
‚MOVE‘ von der Boku Wien (Prof. Sammer).                                                         Erschließung neuer touristischer Zweige              durch Feinstaub und Emissionen, Förderung
                                                   Länge des Gemeindestraßennetzes: 216.2 km                                                          der Gesundheit durch mehr Bewegung – Fort-
Anschlussmöglichkeiten an das Bahn- und                                                                                                               bewegung mit dem Rad, besserer Zusammen-
                                                                                                 6.2. Ökologische Ziele:                              halt der Gemeinden (Stärkung der Gemein-
Straßennetz:                                       Der Schulbusverkehr verläuft Großteils über
                                                   das Gemeindestraßennetz.                      CO2-Reduktion, Reduzierung anderer ge-               schaft)
Bahnanschluss ist der nächste Bahnhof in der                                                     sundheitsgefährdender Emissionen, Stär-
Bezirkshauptstadt Hartberg, die 10 km ent-                                                       kung des Umweltbewusstseins, Vermittlung
fernt ist, dieser Bahnanschluss ist jedoch für                                                   eines Nachhaltigkeitsprinzips und verstärkte
den Personenverkehr nur mehr äußerst be-                                                         Umweltbildung, Schutz der Fauna und Flora
grenzt verfügbar.

                                                                                                 7. Bereits umgesetzte Maßnahmen:
                                      Dienersdorf                                                7.1. Rad- bzw. Fußgängerverkehr                      7.3. Verkehrssparende Strukturen
                                                                                                 •   Radfrühling                                     – Stärkung der Nahversorgung
                                                                                                 •   24h Biken                                       Um die Ziele der Ökoregion (Reduktion des
                                                                                                 •   Radwegebau ca. 6 km                             CO2-Ausstoßes um 50% bzw. in weiterer
                                                                                                 •   Ausbau der Gehsteige                            Folge CO2-Neutralität) zu erreichen, ist es
                                                                                                 •   Umstellung der Gehsteigbeleuchtung auf          notwendig verkehrssparende Strukturen zu
                                                                                                      sparsame Lampen                                 schaffen. In diesem Zusammenhang kommt
                   Hofkirchen
                                                                                                 •    Ausgestaltung von neuen Fußwegen               besonders der Raumplanung und der Nahver-
                                                 Kaindorf                                        •    Digitalisieren und Bewahren von alten Fuß-     sorgung eine große Bedeutung zu. Folgende
                                                                                                      wegen, die nicht in der Katastermappe auf-      Projekte wurden in diesem Bereich schon um-
     Tiefenbach                                                                                       scheinen                                        gesetzt:
                                                                                                 •    Erstellen von Wanderkarten
                                                                                                 •    Erstellen von Radkarten                        • E inrichtung der Arbeitsgruppe Kaufverhal-
                                                                                                 •    Erstellen eines Leitsystems                       ten / Bewusstseinsbildung
                                                                                                 •    Errichtung einer Fahrradwerkstätte             • Einrichtung der Arbeitsgruppe Landwirt-
                                                                                                 •    Förderung beim Ankauf von Elektrorädern           schaft
                                                                                                 •    Gründung der Arbeitsgruppe Mobilität           • Schmankerltour
                                 Hartl                                          Ebersdorf
                                                                                                                                                      • Genusswirte
                                                                                                 7.2. Alternative Antriebsmöglichkeiten               • Stärken der Nahversorger durch Infrastruk-
                                                                                                                                                         turmaßnahmen
                                                                                                 •   Umrüstung von Autos auf Pflanzenöl
                                                                                                 •   Errichtung einer Pflanzenöltankstelle            Die meisten hier angeführten Projekte sind
                                                                                                 •   Errichtung einer Solartankstelle                 umgesetzt oder zumindest in Ausarbeitung.
                                                                                                 •   Errichtung eines Elektrofahrzeuggeschäftes       Teilweise stellen die Projekte aber auch einen
                                                                                                 •   Errichtung einer Elektrofahrzeugwerkstätte       permanenten Prozess dar –zum Beispiel: be-
                                                                                                 •   Förderung beim Erwerb eines Elektrofahr -    .   wusstseinsbildende Maßnahme ‚Radfrühling‘
                                                                                                     zeuges

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Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
8. Aktuelle Maßnahmen, Ideen, Ansätze,
 Verbesserungspunkte:
Hier gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen und     - Förderung von Jahrestickets des ÖPNV
Vorschlägen um die auf S.7 genannten Ziele      bzw. gänzliche Übernahme der Kosten:
umzusetzen. Diese Palette der Maßnahmen         Eine Förderung von Jahrestickets des ÖPNV
reicht von klein- bis großräumig:               könnte jenen zugesprochen werden, die sich
                                                bereit erklären ihren Weg zur Arbeit haupt-
8.1. Bereich öffentlicher Verkehr:              sächlich mit dem öffentlichen Verkehr zu be-
                                                streiten.
- Öffentlicher Verkehr:
Es sollte zu einer Ausweitung des ÖPNV kom-     - Zonenfahrscheine & mehr Tarife:
men. Hier ist allerdings die Rentabilität zu    Durch die Einführung von Zonenfahrscheinen
prüfen. In vielen Fällen ist der ÖPNV in den    wird stärker auf die individuelle Situation und
ländlichen Gebieten eher verlustreich. Dies     den Verkehrs-/Mobilitätsbedarf eingegangen.
könnte nur durch ein gutes Management aus-
geglichen werden. Beispielsweise sollen die     8.2. Bereich Radfahren/Radverkehr
Busse zu den Zeiten fahren, wo der Mobili-
tätsbedarf am größten ist, sprich zu Arbeits-   -Mobilitätsbeauftragter & Radverkehrsbe-
beginn und am Nachmittag. Das könnte zu-        auftragter:
sätzlich mit den größeren Unternehmen der       Schlüssel zu einem erfolgreichen Mobilitäts-
Region koordiniert werden (Abstimmung auf       management ist die Begleitung der Umset-
Arbeitszeiten).                                 zung der festgesetzten Maßnahmen durch
                                                einen Mobilitätsbeauftragten. Dieser sollte
- Bustag:                                       auf diesem Gebiet sehr kompetent sein und
Das Konzept des Bustags geht von der Über-      neben der Koordinierung des Mobilitätsma-
legung aus, dass eine zeitliche Konzentration   nagements weiters als Ansprechperson für
von Verkehrsdiensten an einem oder zwei Ta-     alles was die Mobilität betrifft fungieren. Der
gen pro Woche für die Fahrgäste als attrakti-   Mobilitätsbeauftragte überwacht die Umset-
ver empfunden wird als ein mangelndes An-       zung der Vorhaben und sollte dafür sorgen
gebot an mehreren Tagen.                        dass der Zeitplan eingehalten wird.
- Landmobil                                     - Gründung Radverein - ‚Radfreunde‘:
Das Landmobil ist eine Form organisierter       Bei der Gründung eines Radvereins wird so-
Nachbarschaftshilfe und bildet einen Fahr-      wohl die Aktivität -also das Radfahren selbst-
tendienst innerhalb der Gemeinde zu den         gefördert, als auch der Zusammenhalt im
wichtigsten Bedarfseinrichtungen.               Verein. Die Gründung eines Radvereins ist
                                                sicherlich ein sehr starker Motivationsfaktor.
- Anschluss des ÖPNV an wichtige Zentren:
Wesentlicher Punkt um die Region wieder zu      - Radshop:
attraktivieren ist die Anbindung an umliegen-   Die Eröffnung eines Radshops ist ebenfalls
de Zentren, wie Hartberg, Bad Waltersdorf,      ein zentraler Punkt. Somit kann ein neues Ge-
Fürstenfeld, Gleisdorf, Ilz und Graz, da da-    schäft in den Gemeinden Fuß fassen und zu-
mit die Mobilität der Region erhöht wird. Der   sätzlich bewirkt das ein leichteres Umsteigen
ÖPNV in der Ökoregion Kaindorf müsste gut       von PKW auf Fahrrad. Positiver Nebeneffekt
an die Zugzeiten von den Bahnhöfen in Hart-     des Radfahrens ist auch die bessere körperli-
berg und Bad Waltersdorf akkordiert sein, um    che Fitness und Ausgeglichenheit.
auch weitere Distanzen zu ermöglichen.
-> derzeitiger Stand – siehe Beilage

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Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
- Radausflüge:                                  - Radlerfrühstück:                                -Anschluss an ein überregionales Radver-           gestattet sind. Diese könnten dabei mit er-
Radausflüge können ein verstärktes Radfah-      Das Radlerfrühstück ist eine willkommene Be-      kehrsnetz                                          neuerbarer Energie (Sonnen-/Solarenergie)
ren stimulieren. Die Bevölkerung in der Öko-    lohnung für Arbeiter und Angestellte die mit      Hierbei ist eine entsprechende Kennzeich-          versorgt werden.
region Kaindorf kann dadurch noch stärker       dem Fahrrad zur Arbeitsstelle kommen. Auch        nung und Ausschilderung sehr wichtig.              -> für Details siehe Anhang Pedelecs, E-Fahr-
zusammenwachsen.                                das ist ein Motivationsfaktor, der zusammen                                                          räder, E-Bikes
                                                mit anderen Maßnahmen ein Hinwirken zum           - Infrastrukturkartierung
- Ausweitung des Radnetzes:                     vermehrten Radfahren dar stellt.                  Bestandsaufnahme aller bestehenden und in          8.4. Weitere Maßnahmen:
Die Ausweitung des Radnetzes würde na-                                                            Planung befindlichen Straßen und Wege (Fuß-
türlich die Attraktivität des Radfahrens we-    - Häufigere Radveranstaltung:                     und Radwege) sowie des bestehenden Ange-           - Treibstoffsparende Maßnahmen:
sentlich steigern, doch sollten auch die Kos-   Veranstaltungen haben immer einen enor-           botes des öffentlichen Transportes;                Darunter fallen Spritspartrainings aber auch
ten und die Realisierbarkeit berücksichtigt     men Werbezweck. Radveranstaltungen tra-                                                              ganz einfach ökologischeres Fahrverhalten
werden. Verbesserte Ausschilderungen und        gen daher sicher auch zu mehr Rad fahren          8.3. Alternative Fortbewegungs-                    während des Autofahrens. Auch dieser Teil
Fahrradstreifen haben hier auch einen sehr      bei, denn etablierte Dinge erhalten auch                                                             sollte vom Mobilitätsbeauftragten abgedeckt
großen Effekt.                                  leichter Zustimmung.
                                                                                                  mittel:
                                                                                                                                                     werden und ist hier bei Tipps und Informatio-
                                                                                                  Zunehmende Neuerungen und Innovation im            nen die zentrale Ansprechperson.
- Radverleihung:                                - Gratis/Günstige Fahrraddiebstahlversicherung:   Verkehr bieten eine Vielzahl an neuen Mög-
Dies könnte all jenen zu gute kommen, die       Nachdem es nun aber auch häufig zu Dieb-          lichkeiten. Hier sollte der Mobilitätsbeauftrag-   -Öffentlichkeitsarbeit & Informationen:
sich nicht so lange in der Region aufhalten     stählen kommt, ist es für viele wichtig ihr Rad   te Auskunft geben. Zusätzliche Förderungen         Um in Richtung CO2-Neutralität zu gelangen,
und die sich dabei nicht mit dem Auto fortbe-   diebstahlversichert zu haben. Diese Versi-        von den Gemeinden und möglicherweise vom           ist es notwendig zu informieren und ein Be-
wegen wollen.                                   cherungen sind aber kostspielig und so könn-      Land sind ein wichtiger Ansatzpunkt.               wusstsein zu schaffen. Es sollte aufgezeigt
                                                ten diese von Seiten der Unternehmen bzw.                                                            werden inwieweit jeder Einzelne dazu beitra-
- Radabstellanlagen:                            der Gemeinden mitfinanziert werden. Auch          - E-Scooter, E-Mopeds:                             gen kann und was an größeren Projekten re-
Mit der Errichtung von Radabstellanlagen        besteht hier die Möglichkeit einer Radcodie-      Ein Geschäft für E-Mopeds wurde schon um-          alisierbar ist.
wird eine gewisse Sicherheit vor Diebstahl      rung. Somit ist es leichter die gestohlenen Rä-   gesetzt. Hier gilt es nun vorwiegend dafür
geboten aber auch dass die Räder vor Regen      der wieder aufzufinden.                           zu werben. Dabei könnte es auch Angebote           -Bonussystem für umweltbewusstes/um-
verschont bleiben. Bei größeren Radabstel-                                                        geben wie Eintausch von gebrauchten Fahr-          weltfreundliches Handeln in Haushalten:
lanlagen könnten ebenfalls Überwachungs-        - Duschen & Umkleidemöglichkeiten in Betrieben:   zeugen und einer damit verbundenen Preis-          Konkret hat das nun nichts mit der Mobilität
kameras installiert werden um eine höhere       Nach einer sportlichen Betätigung wie dem         reduktion. -> für Details siehe Anhang E-Scoo-     zu tun, allerdings ist es dennoch ein wichtiger
Sicherheit zu gewährleisten.                    Radfahren gerät man leicht ins Schwitzen,         ter, E-Mopeds                                      Punkt um CO2 einzusparen. Eine mögliche
                                                deswegen ist die Errichtung von Duschen und                                                          Form könnte die Subventionierung von um-
- Radservicetage:                               Umkleidemöglichkeiten in den größeren Be-         - Fahrgemeinschaften & Mitfahrbörse:               weltfreundlichen Verhalten sein, gemessen
Mit der Anschaffung eines Rades sind noch       trieben ein wichtiger Schritt, der sicherlich     Fahrgemeinschaften sind eine gute Möglich-         an Wasser-, Strom- und Energieverbrauch je
lange nicht alle Kosten getätigt. Mit der Be-   zum Umstieg auf das Radfahren und zu Fuß          keit ein Auto möglichst sinnvoll zu nutzen.        Haushalt.
nützung und über die Zeit kommt es zu           gehen beiträgt.                                   Außerdem werden dadurch auch Kosten ein-
Schäden und um diese zu vermeiden bedarf                                                          gespart. Es würden sich hier insbesondere          -Bonussystem für umweltfreundliche Mobilität:
es eines regelmäßigen Services. Da diese In-    - Betriebsausflüge mit dem Rad:                   Fahrgemeinschaften zur Arbeitsstelle anbie-        Belohnung sollte dabei jenen zustehen, die
standhaltungskosten vielmals auch ein Grund     Damit wird der innerbetriebliche Zusammen-        ten. Die Organisation kann über eine Mitfahr-      sich bereit erklären auf PKW bzw. Moped zu
sind, dass man sich für einen Nicht-Kauf ent-   halt gestärkt und ein Bewusstsein für das         börse abgewickelt werden.                          verzichten und dabei alternative Fortbewe-
scheidet, wäre es auch hier wichtig z.B. Gra-   Radfahren geschaffen.                                                                                gungsarten nutzen wie z.B. Rad, ÖPNV, E-
tis Radservicetage anzubieten und damit das                                                       - Shuttlebusse zu den ‚Großunternehmen‘            Scooter, PKW mit Biokraftstoffen oder zu Fuß
Radfahren zu fördern.                           -Kostenlose/günstigere Fahrradmitnahme Bahn:      von den Ortszentren weg:                           ihren Weg zurücklegen. Belohnung könnte in
                                                Um auch bei weiten Distanzen die Möglich-         Shuttlebusse haben hier eine ähnliche Funkti-      Form von Preisnachlässen, Vergünstigungen
- Gesammeltes Radfahren in die Arbeit an        keit zu haben das Rad zu nutzen, muss dieses      on wie der ÖPNV, mit dem Unterschied dass          oder Förderung irgendeiner Art sein.
zentralen Punkten:                              mit der Bahn mittransportiert werden. Dabei       diese von den Ortsmittelpunkten direkt zu
Gesammeltes Radeln zur Arbeit bietet meh-       könnten hier Radmitnahmemöglichkeiten ge-         den Großunternehmen fahren sollen.                 -Regionalmarke & Vermarktung der Region:
rere Vorteile. Zum einen werden so mehr         fördert werden. Das ist allerdings auch in Zu-                                                       Um öffentlichkeits- und tourismuswirksamer zu
Arbeiter zu diesem Verhalten motiviert und      sammenarbeit mit der Österreichischen Bun-        - Pedelecs mit erneuerbarer Energie                werden, ist es unerlässlich eine Regionalmarke
zum anderen wachsen diese stärker zu einer      desbahn (ÖBB) zu koordinieren.                    Pedelecs sind Fahrräder mit Trethilfe, die mit     zu entwickeln. Hier ist zu beachten dass diese
Gemeinschaft zusammen.                                                                            einem elektromotorischen Hilfsantrieb aus-         etwas Identitätsstiftendes vermitteln soll.

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Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
- Betriebliche Mobilitätskonzepte:                 - Verkostungstage Nahversorgung:                  - Bildung:                                       - Freizeitangebot & Fahrtenreduktion
Ein betriebliches Mobilitätskonzept ist eben-      Um die regionale Wirtschaft zu fördern ist es     Bildung ist eine Grundvoraussetzung für ver-     Die Gemeinde unterstützt bewusst ein brei-
so wichtig wie ein regionales Mobilitätskon-       ebenfalls wichtig Produkte in der Region zu       antwortungsbewusstes und ökologisches            tes Angebot im Bereich Freizeitaktivitäten,
zept, da dadurch Verkehrs-, Transport- und         kaufen. Durch so genannte Verkostungstage         Handeln. Das Bewusstsein für die Umwelt          so dass die BürgerInnen sich nicht unbedingt
Logistikströme innerhalb eines Betriebs ra-        soll einem der Konsum auf heimische Erzeug-       und für kommende Generationen muss schon         für ihre Freizeitgestaltung in eine andere Ge-
tionalisiert werden können und beträchtliche       nisse schmackhaft gemacht werden.                 früh geschaffen werden und sollte schon Be-      meinde fortbewegen müssen.
Einsparungen von CO2 zu Stande kommen.                                                               standteil der Schulbildung sein.
Allerdings rentiert sich ein betriebliches Mobi-    - Autofreie Tage:                                                                                 - Vorbildfunktion
litätskonzept nur bei größeren Unternehmen.        Zumindest ein paar Tage im Jahr sollte man        - Subventionen/Förderungen und Sanktionen:       Gemeinderatsmitglieder gehen mit gutem
                                                   auf das Auto verzichten und seine Wege an-        Dies sind zwar Instrumentarien die viel Zu-      Beispiel voran und beteiligen sich an Aktio-
- Nahversorgung:                                   derweitig zurücklegen. Es ist daher die Auf-      spruch oder Widerstand erzeugen, die man         nen.
Ein zentraler Aspekt des Mobilitätskonzepts        gabe der Gemeinden dafür stärker zu werben        aber ebenso bedenken sollte.
ist die Nahversorgung. So kann CO2 einge-          und aufzuzeigen, dass es auch anders geht.                                                         - Widerstände
spart werden, da lokal alles vorhanden ist         Man könnte für diesen Tag ebenfalls eine          - Nutzungsqualität der Ortszentren erhöhen:      Ergänzend zum Mobilitätskonzept könnte die
und somit keine langen Wege zurückgelegt           Radveranstaltung organisieren.                    Eine Attraktivierung des Ortszentrums be-        Gemeinde gemeinsam mit den BürgerInnen
werden müssen. Zudem wird die regionale                                                              wirkt eine größere Beliebtheit und mehr Tou-     einen sog. Widerstandskataster im Rad- und
Wirtschaft gestärkt, weiters aber auch be-         - Raum-/Siedlungsmanagement:                      rismus.                                          Fußverkehr erstellen. Jeder Widerstand wird
nachteiligte Personen bessergestellt. Für die      Ein kompaktes Siedlungsmanagement hat                                                              aufgelistet und eine Prioritätenliste zur Be-
Erhaltung der Nahversorgung wäre es sehr           mehrere Vorteile. Einerseits kommt es dabei       - Verkehr möglichst auf übergeordnete            seitigung der Mängel erstellt.
wichtig eine >Arbeitsgruppe Nahversorgung<         zu keiner Zerschneidung der Landschaft, an-       Straßen lenken:
zu gründen, die sich dafür einsetzt dass diese     dererseits werden durch die kürzeren Wege         Hauptsächlich zu nutzen sind die größeren        - Mobilität unterschiedlicher Bevölke-
Strukturen aufrecht erhalten bleiben.              auch die Erschließungskosten und die CO2-         Straßen, um die Ortschaften zu entlasten. Mit    rungsgruppen
Bei der Nahversorgung bedarf es allerdings         Emissionen wesentlich vermindert. Um hier         dem Aufstellen von Tonnenbeschränkungen          Die Mobilitätsbelange verschiedener Bevöl-
auch bereichsübergreifender Kooperationen          eine gezielte Entwicklung nach innen zu for-      wird so auch der Güter- und Schwertransport      kerungsgruppen werden besonders berück-
(Landwirtschaft, Kommunen, Gewerbe/Han-            cieren, gilt es einer Ausweitung des Baulan-      verlagert.                                       sichtigt, z.B. von behinderten Personen, Kin-
del) um die Voraussetzungen für ein Überle-        des/Baugrundes entgegenzusteuern. -> für                                                           dern. Diese sollen angeregt werden, selbst
ben der Nahversorgung im ländlichen Raum           Details siehe Anhang Raum- und Siedlungs-         - Ideenwettbewerb:                               Vorschläge zur Verbesserung ihrer Mobilität
sicherstellen zu können.                           management                                        Gemeindebürger können ihre Ideen einbrin-        zu machen (Stichwort: “Kinder planen ihren
Da von Seiten der Bevölkerung auch ein Be-                                                           gen und alternative Möglichkeiten/Wege vor-      Schulweg”).
dürfnis der Freizeit- und Kulturgestaltung         - Tourismusstärkung durch Themenpositi-           schlagen.
besteht, ist es ebenfalls wichtig dieses zu för-   onierung:                                                                                          - Betriebliche Anbindung an das Schienennetz
dern. -> siehe Nahversorgungskonzept               Stärkung der regionalen Wirtschaft kann auch      - Abstimmung des Mobilitätskonzeptes mit         Betriebe könnten angeregt werden einen An-
                                                   durch den Tourismus erfolgen. Da andere Re-       Nachbarregionen:                                 schluss an die Schiene anzustreben.
- Mobilitätstage:                                  gionen ebenfalls Schwerpunkte und Akzente         Wichtig ist ebenfalls die Koordination des Mo-
An den Mobilitätstagen sollen alle möglichen       setzen, gilt es sich hier abzugrenzen und sich    bilitätskonzeptes mit den Nachbarregionen.       - Kostenanalyse PKW und öffentlicher Ver-
Informationen betreffend Mobilität angebo-         eventuell mit einem bestimmten Thema zu           Konkret geht es dabei um die Abstimmung          kehr:
ten, sowie neueste Modelle, Konzepte und           positionieren, beispielsweise als kulinarisches   des ÖPNV aber auch einer Motivation für die-     Der Vergleich der wahren Kosten für Kraft-
Möglichkeiten vorgestellt werden. Darüber          Gebiet…                                           se das Ganze mitzutragen und Teil eines part-    fahrzeuge (Instandhaltung, Service, Sprit,
hinaus aber auch Tipps für jeden Einzelnen                                                           nerschaftlichen Projekts zu sein.                Kauf…) und des ÖPNV ist ebenfalls ein wich-
geboten werden, wie man seine persönliche          - Wandertage:                                                                                      tiger Ansatz.
Umweltbilanz verbessern kann.                      Auch Wandertage können dazu motivieren            - Kostenwahrheit                                 -> Mobilitätskostenrechner: siehe Beilage
                                                   den Weg öfters zu Fuß zurückzulegen.              Einführung von Ökosteuern zur Internalisie-
- Vermarktung von Regionalprodukten:                                                                 rung von externen Kosten verursacht durch        - Schaffung zusammenhängender Fußwege
Die Vermarktung von Regionalprodukten              - Intensivierung/Förderung bereits be-            den Verkehr.
steht eng in Verbindung mit der Nahversor-         währter Maßnahmen:                                                                                 Bei der Entschließung für bestimmte Maßnah-
gung, denn dadurch werden die heimischen           Nicht nur neue Maßnahmen setzen, sondern          - Verkehrsberuhigung                             men gilt zu beachten, dass am besten eine
Betriebe und Unternehmen besser abgesi-            auch bestehendes das sich positiv bewährt         Eine generelle Verkehrsberuhigung ist ein        Kombination von Maßnahmen anzustreben ist,
chert und ein neuer touristische Zweig aufge-      hat, ist weiterhin zu fördern.                    erster Schritt im Sinne eines Mehr an Lebens-    die sich gut ergänzen. Für das Radfahren wä-
baut werden (Kulinariktourismus).                                                                    qualität. Damit kann der Straßenraum zumin-      ren beispielsweise mehrere Vorschläge, die das
                                                                                                     dest teilweise vom Menschen wiedergewon-         Radfahren betreffen zu initiieren, da nur da-
                                                                                                     nen werden.                                      durch wirklich etwas bewirkt werden kann.

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Mobilitäts- und Verkehrskonzept - e5 ...
9. Kosten, Finanzierung, Gewinn und Umsetzung                                                        10. Öffentlichkeitsarbeit:
der Maßnahmen + laufende Evaluierung:

Aufgrund der budgetären Beschränkungen             Zudem ist aber auch der zu erwartende Ge-         Als letzter Punkt ist die Öffentlichkeitsarbeit   anstaltungen oder Internetzusendung mitge-
ist es klarerweise nicht möglich alle Vorhaben     winn zu berechnen. Was bringt die einzelne        zu nennen, mit der Funktion zu kommunizie-        teilt werden. Wichtig ist dabei zu beachten,
zu realisieren, daher ist für die einzelnen Pro-   Maßnahme?!                                        ren was erreicht wurde, wo die Schwierigkei-      dass dies nicht nur zu Ende des Projekts ge-
jekte eine Kostenanalyse zu erstellen. Hierbei                                                       ten lagen bzw. noch immer liegen und woran        macht wird, sondern parallel zu dem Projekt,
ist wichtig, dass die Maßnahmen in eine Pri-       Auch bei der Umsetzung sind einige Punkte         man noch arbeiten kann. Öffentlichkeitsar-        um mehr Akzeptanz zu erhalten. Zusätzlich
oritätenliste eingefüllt werden und die vor-       zu beachten. So ist es von Vorteil zumindest      beit ist unerlässlich. Sie hat den Effekt, dass   muss die Bevölkerung Stellungnahmerecht
rangigen Projekte umgesetzt werden. Welche         einen übersichtsmäßigen >Time-Table< zu           über die Kommunikation hinaus auch noch           erhalten und in die Prozesse eingebunden
Maßnahmen nun von Vorrang sind, ist natür-         erstellen, wann welche Projekte verwirklicht      Motivation aufgebaut wird. Damit soll sowohl      werden.
lich gemeinsam von allen Partnern der Öko-         werden sollten. Zu vermeiden sind dabei pa-       zur Nachahmung angeregt werden, als auch
region Kaindorf zu entscheiden. Als Kriterien      rallel verlaufende Tätigkeiten, denn bei einer    all jene weiterhin motivieren, die dieses gro-    Es gibt viele gute Gründe zur Einsparung von
können aber wirtschaftlich zu erwartender          klaren Abfolge ist die Gefahr geringer die Zie-   ße Projekt mitgetragen haben. Die Ökoregion       Autofahrten!
Nutzen, gesellschaftlicher Nutzen, indirekter      le zu verfehlen. Deswegen ist auch ein stän-      Kaindorf zeigt mit diesem Beispiel, dass auch
Nutzen (durch touristische Vermarktung),           diges Monitoring sehr wichtig, wo laufend         ein anderer Weg möglich ist und bekennt sich      Sparen wir Autofahrten und ernten wir:
Umweltwirkung und Kosten genannt werden.           überprüft werden soll, ob die geplanten Maß-      zu aktiven Umweltschutz sowie zu Verant-          - mehr Sicherheit
                                                   nahmen auch wirklich so durchgeführt wer-         wortung für zukünftige Generationen und der       - mehr Ruhe
Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung. Dabei     den wie geplant.                                  Natur gegenüber!                                  - mehr gute Luft
sollte im Vorfeld festgelegt werden wie, wo-                                                                                                           - mehr Fitness
her und zu welchem Anteil diese Maßnahmen                                                            Den Gemeinden und deren Bürger aber auch          - mehr Rohstoffreserven
finanziert werden (können).                                                                          Externen sollten die durchgeführten Maß-          - mehr Platz
                                                                                                     nahmen dieses Mobilitätsmanagements per           - mehr Grün
                                                                                                     Flyer, Poster, Informationsbroschüren, Ver-       - mehr Erholung

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Verein Ökoregion Kaindorf, 8224 Kaindorf 15, Telefon: 03334/31426
     Telefax: 03334/31426-4, e-mail: office@oekoregion-kaindorf.at, www.oekoregion-kaindorf.at
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