Auslandsaufenthalt an der Politecnico di Milano - Erfahrungsbericht Wintersemester 2020/2021

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Auslandsaufenthalt an der
Politecnico di Milano
Erfahrungsbericht

Wintersemester 2020/2021
Inhaltsverzeichnis
1 Vorbereitung                                                                                                                                                                                        2
   1.1    Bewerbung . . .     .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   2
   1.2    Wohnungssuche       .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   2
   1.3    Sprachkurse . .     .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   2
   1.4    Sonstiges . . . .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   3

2 Die ersten Tage                                                                                                                                                                                     4

3 Studium                                                                                                                                                                                             5

4 Freizeit                                                                                                                                                                                            6

5 Finanzierung                                                                                                                                                                                        7

6 Fazit                                                                                                                                                                                               8

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1 Vorbereitung
Die Vorbereitung meines Auslandsaufenthaltes begann mit der Wahl der Gasthochschule. Ich ent-
schied mich für die Politecnico di Milano, da ich an der Luftfahrt interessiert bin und dort die School
of Industrial and Information Engineering das Programm Aeronautical Engineering mit vielen inter-
essanten Kursen anbietet. Jedoch stehen auch viele andere Programme und Vertiefungsrichtungen
zur Wahl, wodurch die Universität für Viele interessant sein dürfte.
Der Wunsch, gut ein halbes Jahr in der Großstadt Mailand und in Italien zu leben, hat schließlich
dazu geführt, dass die Politecnico meine erste Wahl bei der Bewerbung für einen Auslandsaufenthalt
war.

1.1 Bewerbung

Nachdem alle notwendigen Unterlagen bei der TU eingereicht waren, bekam ich im Februar die
Zusage. Die Bewerbung an der Politecnico war erst im Mai möglich, da die zu diesem Zeitpunkt
gerade begonnene Corona-Pandemie zu Verzögerungen und Schwierigkeiten bei der Planung führte.
Es mussten lediglich online einige Formulare ausgefüllt werden und eine Kopie eines Ausweises
hochgeladen werden. Ich habe in einigen Erfahrungsberichten gelesen, dass in vorigen Semestern
die Erstellung des Stundenplanes schon zu diesem Zeitpunkt verpflichtend war. Das war in diesem
Semester jedoch nicht der Fall, da das Kursangebot für das Wintersemester auch erst wenige Wochen
vor Semesterbeginn veröffentlicht wurde.
Generell waren während meines Auslandsaufenthaltes viele Abläufe anders als in vorigen Jahren;
somit ist es wahrscheinlich, dass so manche Abläufe spontaner und kurzfristiger vonstatten gingen
als während eines gewöhnlichen Semesters.

1.2 Wohnungssuche

Da ich aufgrund der Pandemie nicht Monate im Voraus eine Wohnung oder ein Zimmer mieten
wollte, habe ich mich nicht für einen Platz im Studentenwohnheim beworben. Dies hatte jedoch
zur Folge, dass ich mir für den ersten Monat ein eher teureres Zimmer bei Airbnb gemietet habe.
Danach konnte ich mich mit meiner Vermieterin auf einen Vertrag für das restliche Semester zu
besseren Konditionen einigen.

1.3 Sprachkurse

Die Politecnico bietet Italienischkurse für jedes Sprachniveau an. Diese werden allerdings nicht
benotet, außerdem ist für die Teilnahme eine einmalige Gebühr von 100Ä fällig. Die Sprachkurse in
diesem Semester wurden ausschließlich online angeboten.
Im Semester vor dem Aufenthalt habe ich in einem Kurs des Sprachzentrums an der TU bereits das
Sprachniveau A1 erreicht. Ich kann aber jedem nur empfehlen, frühzeitig mit dem Erlernen der
Sprache anzufangen, da man mit Sprachniveau A1 bei Gesprächen im Alltag noch sehr limitiert ist.

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1.4 Sonstiges

Um sich in den ersten Wochen Stress zu ersparen, kann ich empfehlen, sich frühzeitig vor der
Abreise um den Codice Fiscale zu kümmern. Diese persönliche Steuernummer benötigt man z.B.
beim Schließen eines Mietvertrages, beim Erstellen eines Bankkontos und bei Beantragung der
Monatskarte für Bus & Bahn.

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2 Die ersten Tage
Von Frankfurt aus ist die Reise nach Mailand mit der Bahn unkompliziert. Vom Hauptbahnhof gibt
es eine direkte Verbindung, die Zugfahrt dauert sieben bis acht Stunden.

In der Woche vor dem Start des Semesters wird eine Welcome Week veranstaltet. Diese fand aufgrund
der Pandemie online statt. Es wurde unter anderem die Universität, verschiedene Hochschulgruppen,
Online-Services, die Einschreibung zu Kursen und das Verfahren zur Prüfungsanmeldung vorgestellt.
Außerdem konnte man sich für Campus-Führungen anmelden, die von Studierenden der Politecnico
durchgeführt wurden.
Die Einschreibung zu den Kursen war unkompliziert. Man muss lediglich online seinen Stundenplan
erstellen, wodurch man automatisch zu den Kursen angemeldet ist. Hier ist wichtig zu erwähnen,
dass eine Änderung des Stundenplans und damit auch ein Kurswechsel nach der Deadline nicht
mehr möglich ist.

Außerdem hat die Hochschulgruppe Erasmus Student Network (ESN) zwei Touren bzw. Führungen
durch die Stadt mit anschließendem Aperitivo, einen Bowlingabend und einen Tagestrip an den
Comer See organisiert. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen kann ich sehr empfehlen, da man
erste Kontakte mit anderen Austauschstudierenden knüpfen kann und die Stadt Mailand kennen-
lernt. Jedoch war aufgrund von Kontaktbeschränkungen die Teilnehmerzahl an jeder Veranstaltung
begrenzt, sodass man sich schnell anmelden musste, um noch einen Platz zu bekommen.

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3 Studium
Wie bereits erwähnt wählte ich Kurse des Programms Aeronautical Engineering. Da man nach
Einreichen des Stundenplanes die Kursauswahl nicht mehr ändern konnte und ich mir bei meiner
Wahl noch nicht zu 100% sicher war, wählte ich mehr Kurse als ich eigentlich belegen wollte.
Außerdem klappten die Vorabanerkennungen nicht so wie gewünscht. Viele Kurse des Programmes
Aeronautical Engineering ähneln stark Kursen, die an der TU Darmstadt im Wahlpflichtbereich 2
angeboten werden. Jedoch sind die Anerkennungen meistens nur im WP3 möglich, was dazu füh-
ren kann, dass man mehr Credits im Ausland erwirbt als schlussendlich angerechnet werden können.

Die Lehrveranstaltungen wurden während meines Aufenthaltes allesamt über Cisco Webex übertra-
gen. Die meisten wurden aufgezeichnet und waren auch hinterher noch abrufbar. Die Politecnico
hat, solange es möglich war, versucht, Präsenzveranstaltungen anzubieten, wobei dies eher für
kleinere Kurse galt. Das Hygienekonzept war gut durchdacht und es hat mich sehr gefreut, dass ich
immerhin während der ersten zwei Monate Vorlesungen besuchen konnte.
Das Niveau der Kurse ist vergleichbar mit denen der TU, es wird jedoch in nahezu jeder Veranstal-
tung Matlab benutzt. Deshalb würde ich empfehlen, sich vor dem Austausch mit dem Programm
noch einmal intensiv zu beschäftigen, wenn hier Nachholbedarf besteht.

Die Prüfungen wurden aufgrund der zweiten Corona-Welle allesamt online abgehalten. In normalen
Zeiten werden diese, ähnlich wie an der TU, je nach Größe des Kurses online oder schriftlich
durchgeführt.

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4 Freizeit
Aufgrund der Pandemie war das Freizeitangebot natürlich limitiert, jedoch gab es während der
ersten zwei Monate bis zum erneuten Lockdown Möglichkeiten, Leute zu treffen und die Stadt und
das Land kennenzulernen.

Zuallererst möchte ich noch einmal auf das ESN hinweisen, welches nicht nur in der ersten
Woche Veranstaltungen anbietet, sondern auch während des Semesters. Beispiele hierfür sind Quiz-
und Spielabende, gemeinsames Kochen von typisch italienischem Essen und Ausflüge zu Sehens-
würdigkeiten rund um Mailand. Eine Tour beinhaltete z.B. den Eintritt zu der Kirche, in der das
Abendmal von Leonardo da Vinci zu sehen ist. Die Tickets hierfür sind normalerweise Monate im
Voraus ausgebucht. Außerdem werden in der Regel jedes Semester Wochenendtrips nach Rom und
in die Toskana angeboten, diese waren auch für dieses Semester geplant, mussten jedoch aufgrund
des verstärkten Infektionsgeschehens ausfallen. Um sich für all diese Veranstaltungen anzumelden,
ist die Mitgliedschaft beim ESN erforderlich, die für ein Jahr 5Ä oder 10Ä kostet und während der
Welcome Week in den ESN-Büros abgeschlossen werden kann.

Mailand selbst ist nicht die schönste italienische Stadt, sondern eher eine sehr internationale
Großstadt. Jedoch gibt es viele Städte, die man innerhalb von zwei Stunden mit der Bahn erreichen
kann, und die einen Ausflug am Wochenende Wert sind (z.B. Turin, Verona, Genua und Bergamo).
Außerdem ist man innerhalb von einer Stunde am Comer See, wo man je nach Vorlieben und
Wetter einen Tag am Strand verbringen oder in den Bergen wandern kann. Der Gardasee ist in zwei
Stunden zu erreichen.
Eine Mailänder Spezialität, die ich jedem nur empfehlen kann ist der Aperitivo. Man bestellt sich
einen Drink und kann sich anschließend bei einem all-you-can-eat-Büffet bedienen. Bekannt hierfür
sind die Kneipen im Süden der Stadt, die an Kanälen, den Navigli, gelegen sind.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist sicherlich der Dom. Hier lohnt es sich auf jeden Fall,
ein Ticket für den Aufstieg auf das Dach zu kaufen und dort den Blick über die Stadt zu genießen.
Aber auch die am Piazza del Duomo gelegene Galleria Vittorio Emanuele II und das bereits erwähnte
Abendmal von Leonardo da Vinci sind sehenswert. Wenn gerade keine Pandemie die Spielstätten
dazu zwingt, geschlossen zu bleiben, sind das Teatro alla Scala und für Fußballfans das Mailänder
Stadion San Siro einen Besuch wert.

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5 Finanzierung
Die Lebenshaltungskosten in Mailand sind höher als in Darmstadt, was fast ausschließlich an den
sehr hohen Mietpreisen liegt. Wenn man nicht weit außen in den Randbezirken der Stadt lebt, wovon
ich unter anderem aufgrund der hohen Fahrzeiten ins Stadtzentrum abraten will, sind gut 600Ä
Miete im Monat für ein WG-Zimmer keine Seltenheit. Daher sind die 390Ä Erasmus-Stipendium
eine willkommene Hilfe. Für 22Ä monatlich (ermäßigter Tarif) kann man ein Ticket für die Nutzung
aller öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb des Stadtgebietes erwerben. Die Verpflegungskosten sind
vergleichbar mit denen in Deutschland.

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6 Fazit
Das Studium an der Politecnico di Milano war eine gute Erfahrung und eine spannende Heraus-
forderung. Durch das vielfältige Kursangebot konnte ich Kurse belegen, die so an der TU nicht
angeboten werden.
Der Auslandsaufenthalt lief zwar nicht so ab wie geplant, trotzdem kann ich sagen, dass ich in
Mailand eine Menge positiver Erfahrungen gesammelt habe. Es war trotz Pandemie möglich, knapp
ein halbes Jahr im Ausland in einer Millionenstadt zu verbringen und Studierende aus vielen
verschiedenen Ländern zu treffen und kennenzulernen. Die zwei Monate, in denen es möglich war,
außerhalb der Wohnung Zeit zu verbringen, waren die Bewerbung auf jeden Fall Wert!

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