E5-Exkursion nach Zürich - EXKURSIONSBERICHT

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e5-Exkursion nach Zürich                                            Donnerstag, 21.06.2018
                                                                                     Samstag, 23.06.2018
                      EXKURSIONSBERICHT
„Schweizer Energiestädte auf dem Weg zur 2000 Watt Gesellschaft “

Zürich ist mit seiner Kultur, Natur und Urbanität ein kleines Paradies inmitten Europas und das
wichtigste wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Schweiz.
Besonders geschätzt werden die optimalen nationalen und internationalen Verbindungen, die
zahlreichen Möglichkeiten für Genuss, Erholung und Kultur sowie eine dynamische
Stadtentwicklung. Hier siedeln sich globale Dienstleistungs- und Technologieunternehmen an,
denn Zürich gilt wegen seiner hervorragende Erschließung mit Flughafen und Hauptbahnhof
als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte.
Da das Wachstum der Stadt unaufhörlich voranschreitet und Einwohnerzahl demnächst die
500.00-Marke erreichen wird, ist die Stadt vor allem was Raumordnung und Infrastruktur
betrifft, äußerst gefordert.
Zürich trägt gemeinsam mit 400 anderen Schweizer Städten und Gemeinden das
„Energiestadt“ Label, das sich die „2000-Watt-Gesellschaft“ als Ziel gesteckt hat. 2000-Watt
Gesellschaft bedeutet, den Energieverbrauch pro Kopf allmählich von heute 6000 auf 2000
Watt Dauerleistung zu senken sowie pro Person und Jahr höchstens eine Tonne CO 2 zu
verursachen.
Beim ersten e5- ERFA – Treffen im Jänner 2018 hatten sich die steirischen-Gemeinden für
Zürich und andere Städte und Gemeinden am Zürich See als Exkursionsziel entschieden, um
vor allem deren Maßnahmen in Hinblick auf Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung
kennenzulernen.
Pünktlich um 9:40 am 21.6. starteten wir mit dem Intercity von Graz in Richtung Zürich. Schon
auf der Fahrt konnten sich die Teilnehmer mittels zahlreicher Informationsmaterialen auf die
einzelnen Stationen der Exkursion vorbereiten.

Nach einem angenehmen Reiseverlauf erreichten wir in 9 Stunden und 40 Minuten den Züricher
Hauptbahnhof und bezogen das nahegelegene Hotel.
Am Freitagmorgen empfing uns Herr Karl Tschanz, der Co-Leiter des Amts für Umwelt und
Gesundheitsschutz im Amtshaus Walche, im Zentrum der Stadt. Er berichtete vor allem über
städtebauliche und planerische Maßnahmen zur „Klimaanpassung“ der Stadt Zürich mit ihrer
speziellen Topografie.
Frau Tina Billeter-Weymann, Projektleiterin des Fachbereichs „2000-Watt-Gesellschaft“ der
Stadt Zürich, ebenfalls im Amt für Umwelt- & Gesundheitsschutz präsentierte die „Road-Map
2000-Watt Gesellschaft“. Diese stellt die wichtigsten laufenden, geplanten oder zu prüfenden
Maßnahmen vor. Auch mögliche Zielkonflikte bei der Umsetzung werden angeführt, etwa bei
der Änderung des Konsumverhaltens oder bei der baulichen Verdichtung. Die ökonomische,
soziale und ökologische Dimension jeder Maßnahme sind jeweils abzuwägen, um dem Ziel der
nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden.
Eine Herausforderung bilden der beschränkte Handlungsspielraum der Stadt respektive die
Abhängigkeit von Entscheiden auf Kantons- und Bundesebene. In Kompetenz der Stadt Zürich
sind viele wirkungsvolle Maßnahmen bereits umgesetzt, befinden sich in Umsetzung oder in
Planung. Nun geht es um mehr Breitenwirkung, das Stärken erfolgreicher Konzepte und
darum, den Wirkungs- und Anwendungsbereich wo immer möglich auszuweiten und flexibel
auf technologische Entwicklungen zu reagieren.

Nach dem Vortrag und der Diskussion begleitete uns Herr Tschanz per Straßenbahn zum
Albisrieder Platz, dem Ausgangspunkt für unseren Rundgang durch das gleichnamige Areal am
südwestlichen Stadtrand, um uns vor Ort zu zeigen, wo die 2000-Watt-Gesellschaft Gestalt
annimmt, wo Handlungsbedarf besteht und wie die Ansätze aussehen. Will man den Energie-
bedarf und den CO2-Ausstoss vermindern, ist zu Fuß gehen eine ideale Maßnahme, und so
spazierten wir vorbei an Friedhöfen, die als öffentlicher Grünraum genutzt werden,
Heimgärten mit bunten Gemüse- und Obstgärten und Parks mit altem Baumbestand.
Zahlreiche ältere Siedlungsbauten und viele neue Wohnareale verdichten den Außenbezirk
und haben die am Fuße des Ütlibergs gelegene Ortschaft Albisrieden mit der Stadt und dem
Bezirk Altstetten zusammenwachsen lassen. Bei der Planung neuer Siedlungsbauten muss
besonders auf die Beibehaltung der für das Stadtklima unerlässlichen Luftströme geachtet
werden.
Im Restaurant „Turbinenhalle“ – einem ehemaligen Fabriksbau in Altstetten, wo auch das
Turbinenbräu – Bier gebraut wird, hielten wir die wohlverdiente Mittagspause.
Mit dem Zug ging es anschließend nach Horgen, eine Kleinstadt – eingebettet zwischen
Zürichsee und Albiskette, mit riesigen Wiesen- und Waldbeständen, von der Land- und
Forstwirtschaft genutzt und von Erholungssuchenden geschätzt.
Herr Max Talmon Gros, Projektleiter im Energie- und Umweltamt Horgen war so freundlich,
uns am Nachmittag im Gemeindeamt zu empfangen und über die Projekte und Maßnahmen
zu berichten. Die Energiestadt Horgen bietet ein Förderprogramm für energetisches Bauen
und eine nachhaltige Mobilität. Bis 2020 soll das Energiestadt - Goldlabel erreicht werden.
Dazu wurde vom Gemeinderat der „Masterplan Energie“ erarbeitet und von der
Bevölkerung einstimmig genehmigt. „Highlights“ sind einerseits das Carsharing - Angebot der
Gemeinde sowie die einige Kilometer außerhalb liegende KVA Horgen, wohin wir mit dem
Linienbus fuhren. Dort demonstrierte uns Herr Pichler in einer spannenden Führung die
Sortierungs- und Verbrennungsvorgänge. Die innovative Abfallverwertungsanlage ist auf
dem neuesten Stand der Technik und liefert Fernwärme aus der Restmüllverbrennung.

Zum Tagesabschluss setzten wir mit der Autofähre über den See nach Meilen, einer
Kleinstadt mit 13.000 EinwohnerInnen. Auch Meilen ist Energiestadt und möchte als Vorbild
die Bevölkerung zum klimafreundlichen Umgang mit Energie motivieren.
Die „Velo-Tour“ am Samstagmorgen startete beim Velo Verleih am Züricher Hauptbahnhof.
Mit unserem Velo-Guide Sascha fuhren wir durch das berühmt-berüchtigte Gebiet der
Langstrasse, erkundeten das frühere Industriequartier, den Kreis 5, wo zahlreiche ehemalige
Produktionsstätten und aufgelassene Fabrikshallen für kulturelle Zwecke und auch für
Wohnquartiere in Kombination mit unterschiedlichen Gewerben adaptiert wurden.
Wir radelten bis nach Zürich West, dem Quartier mit den Hochhäusern, dann weiter auf dem
Lettenviadukt über die Limmat zum Lettenareal. Der Limmat flussaufwärts folgend erreichten
wir die Altstadt, wo wir durch enge Gassen (meist kein Radweg vorhanden) zu den
Wahrzeichen Zürichs gelangten. Bei den Stopps unterwegs konnten wir Interessantes über
historische und aktuelle Stadtentwicklung und Anekdoten hören.
Der Ausbau der Radinfrastruktur ist bis Dato noch nicht so fortgeschritten, daher gestalteten
sich manche Abschnitte durch Schienenkreuzungen, Gehsteighöhe, Straßenbahnen,
plötzliches Ende des Radweges und Weiterführung auf Hauptverkehrsstraßen etwas
umständlich bis leicht gefährlich.
Nach der Fahrradrückgabe ging es mit Schnellbahn und Bus nach Killwangen, in die
Umweltarena Spreitenbach.
In der familienfreundlichen Umwelt Arena werden in den ständigen Ausstellungen „Energie und
Mobilität“, „Bauen und Modernisieren“, „Natur und Leben“ und Erneuerbare Energien“ durch
Erleben, Begreifen und Vergleichen komplexer Fragestellungen sowohl Fachleuten als auch
Laien die Zusammenhänge von umweltschonenden Produkten und ihrer Technik verständlich
gemacht. In den 45 vorwiegend interaktiven Ausstellungen wird aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit,
erneuerbare Energie und Natur mit menschlichen Bedürfnissen in Sachen Wohnen, Mobilität
und Energie ohne Komforteinbußen und Mehrkosten zusammenpassen.
Die Umwelt Arena ist auch die Plattform für Unternehmen im Umweltbereich und bietet auch
als Event-Location ein interessantes Ambiente.
Im Restaurant „Klima“ wurde uns Regionales, Saisonales und Klimaschonendes zur
Mittagspause serviert.

Im Untergeschoss der Umweltarena befindet sich ein Indoor-Parcours. Am Nachmittag
konnten wir die unterschiedlichsten (e-) Fahrzeuge testen.
Die letzten Stunden der Exkursion verbrachten wir bei herrlichem Wetter in der Züricher
Innenstadt und traten am Abend die Heimreise mit dem Zug an.

Die Reise in die Schweiz war aufgrund des wunderbaren Wetters sehr angenehm und alle
Ausflüge und Besichtigungen konnten uneingeschränkt stattfinden. Dank aller TeilnehmerInnen
war neben dem großen Interesse für die unterschiedlichen Ziele auch für Spaß und Unterhaltung
bei den gemeinsamen Unternehmungen gesorgt!

Infos zu den Exkursionszielen
Freilager Zürich
Klimapolitik Zürich
Horgen.
KVA-Horgen
Meilen - Faktenblatt
Umweltarena

Kosten ca. € 460-580
.
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Energie Agentur Steiermark
Nikolaiplatz 4a/I, 8020 Graz
Tel.: 0316 / 269700-11
http://www.e5-steiermark.at
http://www.ea-stmk.at
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