Ausstellungsprogramm 2019/2020 Robin Rhode. Memory Is The Weapon Noch bis 9. Februar 2020
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Ausstellungsprogramm 2019/2020 Robin Rhode. Memory Is The Weapon Noch bis 9. Februar 2020 Keine Linie ohne den Körper, kein Körper ohne Linie. Das Kernelement im multimedialen Werk des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode (*1976) ist die Linie, die sich durch die Interaktion mit dem Körper entwickelt und verlebendigt, bis sie eine abstrakte Form oder ein Objekt definiert. Schritt für Schritt inszeniert und dokumentiert Robin Rhode seine visuellen Kurzgeschichten, die sich fast immer auf der Wand abspielen. Mit diesen unverwechselbaren Wiedererkennungsmerkmalen – Zeichnung, Körper und Wand – hat er sich international einen Namen gemacht. Memory Is The Weapon ist nach der Ausstellung im Haus der Kunst in München 2007 die erste Einzelausstellung nach 12 Jahren in Deutschland. Auf rund 800 m 2 bietet sie mit digitalen Animationen, fotografischen Serien, Zeichnungen, skulpturalen Elementen sowie Performances einen breiten Überblick über das Werk von Robin Rhode, einschließlich neuer Arbeiten, die eigens für die Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg in Jericho entstanden sind. Der Einfluss urbaner Musikkultur, Film, populärer Sportarten, Jugendkultur und die lokale Tradition des Geschichtenerzählens haben die Entwicklung der für Robin Rhode zunächst typischen Street -Art-Ästhetik beeinflusst. Im Gegensatz zur Graffitikunst geht es ihm jedoch nicht darum, was er im urbanen Kontext zurücklässt, sondern um den Prozess. Zeichnet er anfänglich einfache Sportgeräte mit Kreide auf den Boden oder die Wand, um sie dann zu „nutzen”, werden seine Entwürfe und Themen kontinuierlich komplexer – ein inhaltlicher Spagat zwischen südafrikanischer Geschichte, Kultur, Mentalität sowie Zeichen und Codes und der abstrakten Sprache europäischer Kunstgeschichte. Seit 2002 lebt Robin Rhode in Berlin. Im Gegensatz zu den farbgewaltigen, in Südafrika entstehenden Arbeiten, erkundet er in Deutschland schwarz-weiße Zugänge zur Zeichnung. Hier gestaltet er nicht nur mit Seife, Kohle, Kreide und Farbe, sondern Alltagsgegenstände wie Stühle, Fahrräder oder Betten werden zum per formativen Zeicheninstrument. Die expressiven Zeichnungen, die aus seinen energiegeladenen Performances resultieren, stehen im Gegensatz zum perfektionierten Illusionismus und der intendierten Leichtigkeit seiner aufwendigen Wandarbeiten. Robin Rhode reduziert komplexe, bisweilen auch gesellschaftskritische oder -analytische Inhalte auf wenige visuelle Zeichen oder, wie er es ausdrückt, er vereinfacht das Chaos mit den Mitteln der Kunst. Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog in deutscher und englischer Sprache erschienen, der alle Werke der Ausstellung aufnimmt. Mit Beiträgen und Interviews von Andreas Beitin, Dor Guez, Uta Ruhkamp und Florian Steininger. Kuratorin: Uta Ruhkamp Bildunterschrift: Robin Rhode, Paradise, 2016 © Courtesy of the artist
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Inside – Out. Konstruktionen des Ichs Noch bis 12. Januar 2020 „Wer bin Ich? Wie sehen mich andere? Wer will ich sein?“ Diese existenziellen Fragen zum Thema Identität werden in der modernen und zeitgenössischen Kunst seit jeher verhandelt. Um kunstbegeisterte Jugendliche aus Wolfsburg und Braunschweig im Alter von 14 bis 17 Jahren in ihrem Prozess der Selbstfindung durch die Kunst zu unterstützen, realisiert das Kunstmuseum Wolfsburg das partizipative Ausstellungsprojekt Inside – Out. Konstruktionen des Ichs, in dem Mitarbeiterinnen und Jugendliche gemeinschaftlich ein kuratorisches Konzept erarbeiten. Gerade während des Erwachsenwerdens gewinnt die Frage nach der eigenen Identität an besonderer Bedeutung: Die Transformation des Körpers, die erwachende Sexualität, sich herausbildende gesellschaftliche Aufgaben und Zuschreibungen führen erstmals zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Identität. Bei der Suche nach dem Selbst werden Jugendliche mit einer Flut an Identifikationsangeboten aus der realen und digitalen Umwelt konfrontiert, die sie individuell mit gesellschaftlichen Normen in Einklang bringen müssen. Im Rahmen des Wolfsburger Ausstellungsprojekts bietet die Kunst den jungen Erwachsenen die Möglichkeit, gesellschaftliche Rollen und stereotype Identitätsmuster zu hinterfragen. Aus einer Zusammenstellung von über 200 Werken wählten sie künstlerische Positionen nach eigenen Themen- und Fragenschwerpunkten aus und näherten sich im gemeinsamen Austausch dem Begriff der Identität an. Dabei kristallisierten sich Aspekte der sexuellen Selbstbestimmung, Schönheitsideale, Selbstinszenierung, Abgrenzung, Krisen und Konflikte für die Jugendlichen als thematisch besonders relevant heraus. Die Ausstellungsexponate beleuchten diese Themen exemplarisch: Angefangen bei Harry Hachmeister, der in den Selbstporträts seiner fortlaufenden Serie Grit, wir kriegen dich Fragen der gesellschaftlichen Genderzuschreibungen und persönliche Geschlechtsidentität verhandelt, bis hin zu Richard Billingham, der das Thema der sozialen Verortung aufgreift, indem er das prekäre Herkunftsmilieu seiner eigenen Familie untersucht. Sylvie Fleurys Zusammenstellung von Einkaufstaschen aus Edelboutiquen erörtert die Frage nach sozialen Statussymbolen und Zugehörigkeiten in unsere Konsumgesellschaft, während Mário Macilau in seiner Serie Moments of Transition einen Einblick in das Identitäts- und Kulturverständnis junger Menschen aus Mosambik gibt. Cao Fei widmet sich in den Arbeiten My Future Is Not A Dream dem Wunsch nach Selbstverwirklichung chinesischer Arbeiter*innen in ihrem anonymen und technisierten Industrieumfeld. Das partizipative Ausstellungsprojekt wird von einer broschierten Publikation begleitet, in der Abbildungen der ausgestellten Werke sowie die Dokumentation des Projekts enthalten sind. Neben einer inhaltlichen Einführung von Dr. Andreas Beitin, einer Projektbeschreibung sowie einer ausführlichen Erläuterung des kuratorischen Konzepts von Nathalie Stelmach wird die Idee der Teilhabe auch in der Publikation aufgegriffen, indem die Teilnehmer*innen Texte zu den einzelnen Kunstwerken verfassen. Künstler*innen: Nevin Aladağ, Richard Billingham, Daniele Buetti, Daniela Comani, Birgit Dieker, Cao Fei, Sylvie Fleury, Harry Hachmeister, Isabell Heimerdinger, Johannes Kahrs, Barbara Kruger, Mário Macilau, Bjørn Melhus, Signe Pierce, Richard Prince, Ulrike Rosenbach, Kerry Tribe Konzeption und Realisation: Elena Engelbrechter, Birte Hinrichsen, Nathalie Stelmach in Zusammenarbeit mit Veronique D., Lilith G., Senta G., Lilli H., Emilia K., Katharina K., Alistair M., Noemy M., Aurelia N., Nòra P., Agatha S., Karen S. Bildunterschrift: Harry Hachmeister, o.T. #3, aus der Serie „Grit wir kriegen Dich“, 2005 © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Ryoji Ikeda. data-verse 7. Dezember 2019 – 29. März 2020 Eröffnung: Freitag, 6. Dezember 2019, 19 Uhr Ryoji Ikeda (*1966 in Gifu, Japan. Lebt und arbeitet in Paris, Frankreich, und Kyōto, Japan) gehört weltweit zu den bedeutendsten Sound- und Medienkünstlern. Seine oft großformatigen Licht- und Klanginstallationen haben international vielfach für Furore gesorgt (u.a. 2018 Centre Pompidou, Paris; 2018 Eye Filmmuseum, Amsterdam; 2015 ZKM Karlsruhe; 2014/15 Minsheng Art Museum, Shanghai; 2014 Musée d'art contemporain de Montréal). 2019 präsentiert das Taipei Fine Arts Museum, Taiwan, eine Einzelausstellung von Ryoji Ikeda. Mit seiner immersiven Medienkunst macht er digitale Universen visuell und akustisch erlebbar und liefert faszinierende künstlerische Reflexionsebenen für die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt mit der Ausstellung in der völlig abgedunkelten zentralen Ausstellungshalle erstmals gemeinsam zwei neue großformatige Installationen, die eigens für das Museum eingerichtet werden: data-verse 1 (aktuell zu sehen auf der Biennale in Venedig) und data-verse 2. Ryoji Ikeda arbeitet nicht mit den traditionellen Materialien der bildenden Kunst – Ölfarbe, Leinwand, Holz, Bronze, Marmor etc. –, sondern mit Medien und Daten. Er nutzt digitale Daten, um „die Welt bis ins kleinste Detail hinein zu erfassen“ (R. I. 2008), und diese mit aufwendigen und technisch perfekt eingerichteten Projektionen zu visualisieren. Seine Licht- und Klanginstallationen haben dabei ihre Ursprünge weniger in künstlerischen als vielmehr in (natur)wissenschaftlichen Quellen, wie etwa der Mathematik, der Physik, der Biologie oder auch der Musikwissenschaft sowie der Philosophie. Auch die generierten Sounds speisen sich in der Hauptsache aus digitalen Quellen. Ikeda gelingt es, die für die meisten Menschen unvorstellbaren Datenmengen und Rechenleistungen, mit denen wir es tagtäglich bewusst oder unbewusst zu tun haben, in wenn auch nicht begreifbare, aber dennoch in vorstellbare Dimensionen umzuwandeln und die Betrachter*innen in digitale Universen eintauchen zu lassen. Diese immersive Qualität seiner raumgreifenden Installationen, welche die Betrachter*innen oszillieren lassen zwischen dem Eindruck, sich kleinsten messbaren Einheiten gegenüberzusehen oder sich mit und auf Datenströmen auf kosmischen Reisen zu befinden, ist sicher eine der herausragenden Stärken von Ikedas Werk, der zudem den absolut globalen Ansatz seines Kunstverständnisses offenbart. Bei Ikedas Installationen spielt zum einen die umgebende Architektur eine entscheidende Rolle, deren Spezifika bei der Einrichtung der Installationen berücksichtigt wird. Zum anderen sind die Besucher*innen der Ausstellung aufgefordert, sich im Raum zu bewegen, um die eigene Wahrnehmung zu überprüfen und sich der eigenen Position bewusst zu werden. Dabei werden sowohl die Grenzen der individuellen Wahrnehmungsfähigkeit ausgelotet als auch das Verhältnis von Raum und Zeit. Die den Installationen unterlegten pulsierenden Sounds reichen in ihrem Spektrum von kaum hörbaren Sinustönen bis hin zu dumpfen, geradezu physisch erfahrbaren Klängen, wodurch eine zusätzliche, die Wa hrnehmung irritierende Ebene hinzukommt. Die Visualisierungen spielen bewusst mit völlig konträren Dimensionen, die einerseits an Bits und Bytes, also an die kleinsten Einheiten digitaler Datenflüsse denken lassen und andererseits geradezu universumsartige Dimensionen inszenieren. Auch die neueste 4K-Projektionstechnologie trägt mit dazu bei, die Ausstellung zu einem faszinierenden synästhetischen Gesamterlebnis werden zu lassen. Die Produktion von data-verse 1 und data-verse 2 wurde großzügig von Audemars Piguet gefördert. Kurator: Andreas Beitin Bildunterschrift: Ryoji Ikeda, data-verse 1 (2019), Courtesy of the artist and Audemars Piguet. Photo: Julien Gremaud
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Barbara Kasten. works 21. März – 2. August 2020 Eröffnung: Freitag, 20. März 2020, 19 Uhr Die US-amerikanische Künstlerin Barbara Kasten (*1936, lebt und arbeitet in Chicago) wird im Kunstmuseum Wolfsburg erstmalig in Europa mit einer musealen Überblicksausstellung geehrt. Die als artist’s artist zu bezeichnende Künstlerin hat innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte ein beeindruckendes Werk geschaffen, in dessen Zentrum ihre abstrakten Fotografien stehen. Obwohl Arbeiten von Barbara Kasten schon in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in den USA und auch vereinzelt in Europa zu sehen waren und sich Werke von ihr in bedeutenden Sammlungen befinden (u.a. MoMA, New York; Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris), war ihr Œuvre in Europa bisher nur vereinzelt zu sehen. Die Schau Barbara Kasten. works präsentiert nun erstmalig einen umfassenden Überblick – von frühen Fotogrammen, über ihre konstruktivistischen Fotografien bis hin zu neuesten installativen Videoarbeiten. Barbara Kasten setzte sich zunächst in den 1960er-Jahren in Deutschland mit den Ideen des Bauhauses sowie mit der Haltung der Moderne gegenüber Raum, Bühne und Architektur auseinander. Als sie gegen Ende der 1960er-Jahre in die USA zurückkehrte, konzentrierte sie sich dort auf die Entwicklung ihrer Fiberglasskulpturen. Darüber hinaus begann sie mit alternativen Fototechniken zu experimentieren, insbesondere der Cyanotypie. Ihr zentrales Anliegen war es dabei, das Medium Fotografie in ein malerisches Konzept zu überführen. Wichtigste Medien der Inszenierung sind für Barbara Kasten Licht und Schatten. Die verwendeten Alltagsmaterialien werden innerhalb ihrer zwischen 1979 und 1986 entstandenen Serie der Constructs zunächst in Schwarz-Weiß-Ästhetik, später durch spezifische, meist buntfarbige Beleuchtung inszeniert und dadurch ihrer Alltäglichkeit enthoben. Parallel dazu begann sie 1984 ihre analoge Fotografie-Serie der Architectural Sites (1984-1987). Für real existierenden Gebäude wie das World Finanical Center oder das Whitney Museum of American Art baute sie mit den Mitteln der Fotografie quasi vor Ort eine „Bühne“, um dies ebenfalls in geradezu surrealem Licht zu inszenieren. Ergebnis dieser künstlerischen Untersuchung sind großformatige, nahezu abstrakte, intensiv buntfarbige Fotografien, in denen Illusion und Realität miteinander verschmelzen. In den letzten Jahren entstanden Videos von Barbara Kasten mit der künstlerischen Intention, die räumliche Illusion des Videos durch die Einbeziehung von realen Raumobjekten zu steigern. Ihre Videos werden wiederum auf Skulpturen projiziert, um eine Verschmelzung unterschiedlicher Zeit- und Raummodi zu erreichen – zwischen der Statik der Skulptur einerseits und der zeitbasierten Repräsentation ihrer selbst im Video andererseits. In ihren neuesten Arbeiten verfolgt sie somit diese Strategie weiter, indem sie die Fotografie in ihre skulpturalen Reliefs integriert und auf diese Weise neue hybride Objekte entstehen lässt. Das Werk von Barbara Kasten stellt eine geradezu singuläre Position im internationalen Kunstbetrieb dar. Gerade in Zeiten von Photoshop un d den unbegrenzt erscheinenden Möglichkeiten der digitalen Manipulation von Bildern stehen ihre Werke für eine Avantgarde-Position des Analogen, die vor allem für eine jüngere Generation von Künstler*innen inspirierend ist. Die Ausstellung wird begleitet von einer zweisprachigen Publikation (engl./dt.) im Verlag der Buchhandlung Walther König (gestaltet von dem Berliner Designstudio Ta-Trung), die mit Texten von Andreas Beitin, Charlotte Cotton, Elena Engelbrechter, Anette Hüsch, Alex Klein, Magdalena Kröner sowie einem umfangreichen Interview mit der Künstlerin einen vertiefenden Einblick in das umfangreiche Schaffen von Barbra Kasten bietet.
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Kurator: Andreas Beitin Kuratorische Assistenz: Elena Engelbrechter, Birte Hinrichsen Bildunterschrift: Barbara Kasten, Architectural Site 8, Loyola Law School, Los Angeles, CA, December 21, 1986 © Barbara Kasten Courtesy of the artist and Kadel Willborn, Düsseldorf Ulrich Hensel. Zwischenwelten 21. März– 2. August 2020 Eröffnung: Freitag, 20. März 2020, 19 Uhr Der Düsseldorfer Künstler Ulrich Hensel arbeitet seit über zwei Jahrzehnten mit einer vehementen Stringenz an seinem fotografischen Werk, das sich mit einer hohen Konzentration an hauptsächlich einem Motiv abarbeitet: Baustellen. Es sind Orte, an denen sich technische, ökonomische und nicht zuletzt auch kulturelle Aktivitäten kulminieren und in dichten Beschreibungen über die Soziologie der Materialien von der Welt erzählen. Die abgelichteten Baustellen mögen zufällig gefunden aussehen, und doch sind sie sorgsam und in langwierigen Recherchewanderungen durch urbane Landschaften ausgesucht. Die Fotografien sind fokussierte „construction scapes“ und zeugen im viel zitierten Zeitalter des Anthropozäns in höchst verdichteter Weise von menschlichen Aktivitäten. Neben der Faszination für den „Tatort“ Baustelle sind die dargestellten Örtlichkeiten im Grunde jedoch auch ein Vorwand für Hensel, malerisch in und mit seinen Fotografien arbeiten zu können – das verdeutlichen die oft großflächigen Farbfelder der verschiedensten Baumaterialien. Gerade durch ihre malerisch ausgesuchten Farbflächen offenbaren die Fotografien eine mediale Korrespondenz. Sie sind oft nahezu abstrakt, zuweilen minimalistisch: Raster, Punkte, Befestigungsvorrichtungen, Eisengitter, alles breite t sich – bedingt durch die jeweilige Funktion – streng über die Bildfläche aus und rhythmisiert sie. Ulrich Hensels Arbeiten stellen eine singuläre Position in der Fotokunst-Szene dar. Mit der Ausstellung Zwischenwelten bietet das Kunstmuseum Wolfsburg eine erste museale Übersichtpräsentation dieses besonderen fotografischen Werkes. Kurator: Andreas Beitin Bildunterschrift: Ulrich Hensel, Düsseldorf Grünstraße, 1998 © Ulrich Hensel
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Macht! Licht! 16. Mai – 13. September 2020 Eröffnung: Freitag, 15. Mai 2020, 19 Uhr Künstliches Licht wurde zu Beginn der Moderne ausschließlich positiv konnotiert und galt als Symbol des modernen Lebens. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts tauchen jedoch auf der reinweißen Weste des Lichts zunehmend dunkle Flecken auf: So wird Licht heute trotz aller technischen Weiterentwicklung und unbestreitbaren Vorteile auch mit Lichtverschmutzung und Energieverschwendung in Verbindung gebracht. Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt Macht! Licht! im Kunstmuseum Wolfsburg zeigt künstlerische Positionen, die sich bewusst auf politische, ökologische, ökonomische oder soziale Aussagen konzentrieren und den (gedankenlosen) Einsatz von Licht – und damit auch im übertragenden Sinn den Einsatz von Ressourcen allgemein – kritisch kommentieren. „Wir werden uns an dem Ort treffen, wo keine Dunkelheit herrscht“. Diese, einen vermeintlich freundlichen Ort umschreibende Aussage durchzieht George Orwells dystopischen Roman 1984 wie ein roter Faden. Er spielt dabei mit einer tradierten positiven Lichtmetaphorik, nach der Licht, also das Helle, gut ist und das Dunkel schlecht, respektive böse. Der angekündigte, immer helle Ort entpuppt sich im Laufe der Handlung jedoch als Folterstätte. Die von Orwell verwendete Lichtmetaphorik reicht bis in die Antike zu Platons Sonn engleichnis zurück und spielt nicht zuletzt auch im Christentum eine große Rolle. So endet beispielsweise die Offenbarung des Johannes mit der Hoffnung auf eine Welt, in der es „keine Nacht“ mehr geben wird. Negative Bedeutung bekam das Licht erst durch die weitreichende Substitution des Sonnenlichts durch elektrisches Licht im 20. Jahrhundert. Die sich ins Negative verkehrende Verwendung des Lichts geht heute in ihrer extremsten Anwendung so weit, dass mit Licht gefoltert wird: Das psychisch wie physisc h quälende Ausgeliefertsein einer ständigen Lichtquelle ist ein Mittel aus dem Arsenal der euphemistisch bezeichneten „weißen Folter“. Vor allem unter dem Aspekt der Macht bzw. Machtausübung lässt sich eine kulturhistorische Entwicklung des künstlichen Lichts anschaulich am Beispiel von Scheinwerfern nachvollziehen, die schon früh – wie einige andere Dinge des täglichen Bedarfs auch – im militärischen Bereich entwickelt wurden. Den Zenit ihrer Popularität erreichten moderne elektrische Scheinwerfer im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte unter dem NS-Architekten Albert Speer, der zur Inszenierung und Illustrierung der nationalsozialistischen Allmachtsfantasien im Dritten Reich mit zahlreichen Scheinwerfern, riesige, in einige Kilometer Höhe reichende Lichtdome baute. Über diesen machtvoll-megalomanen Einsatz hinaus sind Scheinwerfer aber auch davon losgelöst politische Lichtwerfer, denn sie ermöglichen die Trennung von Leuchtendem und Beleuchtetem: Sie leuchten nicht allgemein und ohne hierarchische oder soziale Unterschiede, sondern können selektiv eingesetzt werden. Der Leuchtende entscheidet, wen oder was er beleuchten will. Der Scheinwerfer ist es, der „den Blick selber mobilisiert und mechanisiert“ (Friedrich Kittler, 1991). Gerade in unserer heut igen Celebrity-Kultur sind es die Scheinwerfer der Fernsehstudios und Glamour-Events, die darüber entscheiden, ob man respektive frau von Bedeutung ist oder nicht. Die Ausstellung Macht! Licht! sucht im wesentlichen Unterschied zu den bisher realisierten Lichtkunst-Schauen nicht das ganz große umfassende Spektrum aller möglichen Kunstwerke, in denen elektrisches Licht auf irgendeine Art zum Einsatz kommt, sondern konzentriert sich auf solche küns tlerischen Positionen – dies vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Spannungsfeldes zwischen metropolitaner Lichtverschmutzung durch stets zunehmenden Be- und Ausleuchtungswahn einerseits, und immer ausgefeilteren Beleuchtungskonzepten bei
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 gleichzeitiger Energieeffizienz andererseits – bei denen dem Licht bzw. den Lichtkunstwerken im weiteren Sinn politische, soziale, ökologische, ökonomische oder manipulierende Aussagen inhärent sind. Ausgehend von ausgewählten Werken aus der Sammlung des Kunstmuseum Wolfsburg, wird in der abgedunkelten zentralen Halle des Museums ein faszinierendes Spektrum an Werken der Lichtkunst präsentiert, deren konzeptuelle Reflexionsebenen um das Gesellschaftspolitische und mithin das Politische kreisen. Die Entwicklung und Verwendung des Mediums Licht in der Kunst wird im Rahmen von zahlreichen, sich teils überschneidenden Kapiteln folglich vor allem in seinen im weiteren Sinn politischen Dimensionen untersucht: Utopie/Dystopie; Ökologie/Biologie; Ökonomie; Gewalt/Macht; Kontrolle/Überwachung; Werbung/Manipulation; Aufklärung/Verunklärung; Grenze/Ausgrenzung; öffentlicher Raum u.a. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche zweisprachige Publikation (dt./engl.) im Verlag der Buchhandlung Walther König (gestaltet von Jan Kiesswetter, Berlin) mit Beiträgen von Andreas Beitin, Holger Broeker, Jo Joelson, Annette Krop-Benesch, Christoph Markschies, Julia Otto, Michael Schwarz u.a. aus den Bereichen Kunstwissenschaft, Soziologie, Biologie, Theologie und Philosophie. Die Künstler*innen: Siegrun Appelt, Awst & Walther, Maja Bajević, Matthias Berthold, Joseph Beuys, Christian Boltanski, M onica Bonvicini, Madeleine Boschan, Gesine Braun, Claire Fontaine, Jürgen & Nora Claus, Martin Creed, Bill Culbert, Olafur Eliasson, Tracey Emin, Patrick Fenech, Sylvie Fleury, Kendell Geers, Douglas Gordon, Tue Greenfort, Brion Gysin, Petrit Halilaj, Mona Hatoum, Jeppe Hein, Georg Herold, Lori Hersberger, Gary Hill, Damien Hirst, Jenny Holzer, Stephan Huber, Alex Israel, Alfredo Jaar, Anne Marie Jugnet & Alain Clairet, Kazuo Katase, John Knight, Mischa Kuball, Dominik Lejman, Claude Lévêque, Michael Light, Los Carpinteros, Kristin McIver, Gerhard Merz, Mario Merz, Tatsuo Miyajima, Robert Montgomery, Heike Mutter & Ulrich Genth, Maurizio Nannucci, Bruce Nauman, Iván Navarro, Warren Neidich, Nana Petzet, Daniel Pflumm, Chloé Piot, Bettina Pousttchi, Tobias Rehberger, Bernardi Roig, Gregor Schneider, Marie Sester, Tavares Strachan, Paul Thek, Tim Noble & Sue Webster, Timm Ulrichs, Mariana Vassileva, Cerith Wyn Evans u. a. Kuratoren: Andreas Beitin, Holger Broeker Bildunterschrift: Claire Fontaine, Foreigners Everywhere (German), 2011 © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 In aller Munde. Das Orale in Kunst und Kultur 14. November 2020 – 5. April 2021 Eröffnung: Freitag, 13. November 2020, 19 Uhr Mund, Lippen, Zunge und Zähne – Sprache, Schmerz und Schrei – Essen, Schlingen, Speien und Spucken – Lust und Leidenschaft, die Mundhöhle ist im wahrsten Sinne des Wortes eine äußerst reizvolle Körperzone. Doch nicht nur die sinnlichen Erfahrungswerte und die Fähigkeit des Mundwerks zur Ton- und Spracherzeugung begründen ihren Reiz, sondern auch die Ästhetik dieses intimen Raumes. So haben sich zwar von jeher Wissenschaft und Medizin an der Erkundung der Mundhöhle abgearbeitet, aber gleiches gilt für die Kunst- und Kulturgeschichte – von der Antike bis zur Gegenwart. Diesen breit gefächerten motivgeschichtlichen Pfad verfolgt das Kunstmuseum Wolfsburg im Herbst 2020 erstmals in Deutschland in einer umfassenden Ausstellung rund um den Mund. In aller Munde umfasst sowohl Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Zeichnung, Grafik und Videokunst als auch einzelne Exponate aus ethnologischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen, Film und Werbung, Musik und Literatur. Die Ausstellung wird von einem umfassenden, reich bebilderten Katalog begleitet, der inhaltliche Vertiefungsebenen anbietet. Mit Essays und collagierten Bildstrecken von u.a. Andreas Beitin, Hartmut Böhme, Uta Ruhkamp und Beate Slominksi. In aller Munde entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Böhme und der Zahnärztin Beate Slominski. Kuratorin: Uta Ruhkamp Bildunterschrift: Mithu Sen, Phantom Pain 2, 2018, Kunstmuseum Wolfsburg, Courtesy of the artist, Foto: Marek Kruszewski
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Vorschau 2021 OIL. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters 5. Juni – 10. Oktober 2021 Eröffnung Freitag 4. Juni 2021, 19 Uhr Kein anderer Stoff wird die Gesellschaften im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert so geprägt haben wie das Erdöl. Flugzeuge, Panzer und Weltraumraketen, Autobahnen, Shopping Malls und Vorortsiedlungen, Nylonstrümpfe, Plastikberge und Vinyl – zentrale Materialien und Technologien, Lebensweisen und Visionen unserer Zeit verdanken sich der Energiedichte und Wandelbarkeit von Erdöl. Jetzt zeichnet sich jedoch die Dämmerung des „Ölzeitalters“ ab, auch wenn dessen Ende weder genau datiert noch in seinen Auswirkungen abgeschätzt werden kann. Die Ausstellung OIL. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters wirft daher einen spekulativen, poetischen Blick zurück auf die seit rund 100 Jahren andauernde Gegenwart der Erdölmoderne. Aus der Distanz einer hypothetischen Zukunft wird gefragt, was typisch war an dieser unserer Zeit, was großartig und schön, was hässlich und furchtbar, und wie sich all das in Kunst und Kultur widerspiegelt. Grundlegend ist die Beobachtung eines tiefen Zwiespalts: Benzin und Kerosin, Plastik, Asphalt und Kunstfasern standen im Erdölboom der 1950er- und 1960er-Jahre für die futuristischen Versprechen unbegrenzter Mobilität, individueller Freiheit sowie uneingeschränkter Wandlungsfähigkeit. Heute verbindet man mit ihnen globale Verteilungskämpfe und Müllberge, Klimaerwärmung, Meeres- und Luftverschmutzung. Die Ausstellung fokussiert all das aus einer fiktiven archäologischen Ferne und sucht zugleich eine thematische und emotionale Nähe: Jenseits festgefahrener Ideologie konfrontiert sie künstlerische Arbeiten mit Naturwissenschaft und Technik, Politik und Alltagsleben, mit Wissen, Praktiken und Apparaten aus Chemie, Bohrwesen und Geologie, aus Arbeitsalltag und Popkultur, aus Industrie und Kulturtheorie. Bekannte und weniger bekannte künstlerische Werke sowohl aus dem Kanon der westlichen Moderne als aus Ölregionen rund um den Globus werden im schwarzen Spiegel des Öls neu betrachtet und mit aktuellen künstlerischen Positionen in Beziehung gesetzt. Der zeitliche Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Jahrzehnten zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und heute. Die vorgestellten kultur-, technik- und erdgeschichtlichen Konstellationen reichen aber einerseits über Mittelalter und Antike bis in die Frühgeschichte der Kultur und des Lebens zurück und greifen andererseits Entwicklungen vor, die hunderte oder sogar tausende Jahre in die Zukunft reichen können. Dergestalt zeigt die Ausstellung die weltweit erste Retrospektive der weltumspannenden Erdölmoderne. Einzubeziehende Künstler*innen u.a.: Qiu Anxiong (CHN), Matthew Barney (USA), Bernardo Bertolucci (I), Joseph Beuys (D), Ursula Biemann (CH), Vanessa Billy (CH), Mark Boulos (UK), Tony Cragg (USA/D), Mark Dion (USA), Rena Effendi (AZE/TUR), William Eggleston (USA), John Gerrard (UK), Richard Gessner (D), Tue Greenfort (DK), Carl Grossberg (D), Romuald Hazoumè (BEN), John Heartfield (D), Werner Herzog (D), Bernd Hopfengärtner (D), Edward Hopper (USA), Tofiq Javadov (AZE), Gayle Chong Kwan (UK), Pam Longobardi (AUS), Atelier van Lieshout (NL), Wolfgang Mattheuer (D), Josephine Meckseper (D/USA), Richard Misrach (USA), F.W. Murnau (D), Gabriel Orozco (MEX), George Osodi (NGA), Robert Rauschenberg (USA), Alain Resnais (F), Ed Ruscha (USA), Shirin Sabahi (IRA), Charles Sheeler (USA), Tato (I), Jacques Tati (F), Entang Wiharso (IDN), Richard Wilson (UK). Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche, transdisziplinäre Publikation in deutscher und englischer Sprache, herausgegeben von Andreas Beitin, Alexander Klose und Benjamin Steininger. Das Buch stellt ein umfassendes Kompendium der Kunst in der internationalen Erdölmoderne dar und behandelt auch Arbeiten, die in der
Kunstmuseum Wolfsburg Ausstellungsprogramm 2019/2020 Ausstellung nicht gezeigt werden können. Im Spiegel der Kunstwerke werden gesellschaftliche, ökonomische, politische und kulturelle Bedingungen in verschiedenen zeitlichen Abschnitten und in verschiedenen reg ionalen Ausprägungen der Erdölmoderne rund um den Globus sichtbar. Kuratoren: Kollektiv Beauty of Oil – Alexander Klose (Berlin) und Benjamin Steininger (Berlin/Wien), sowie Andreas Beitin (Kunstmuseum Wolfsburg) Mischa Kuball Sommer 2021 Im Zentrum des umfangreichen Werks Mischa Kuball, das Fotografie, Video, Installation und Performance umfasst, steht das künstlerische Medium Licht, mit dem er auf vielfältigste Art Reflexionen – ob physikalisch oder philosophisch – auslöst. Die ortsspezifischen Werke des Düsseldorfer Konzept- und Medienkünstler überzeugen dabei ebenso wie seine für den musealen Kontext entstandenen Arbeiten. Themen wie Schein, Illusion, Transparenz und Zeit sind in seinem transdisziplinären Wirken ebenso fest verankert wie die kritische Auseinandersetzung mit der Kunst selbst. Mischa Kuball gehört seit vielen Jahren zu den ebenso konstanten wie bedeutenden Positionen im internationalen Kunstbetrieb. Als Professor, u.a. an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und sei t 2007 an der Kunsthochschule der Medien in Köln, hat er viele Projekte initiiert und zahlreiche Künstler*innen ausgebildet. Die Ausstellung bietet erstmals einen retrospektiven Überblick über das Werk Mischa Kuballs. Rollenbruch. Kunst und Feminismus Herbst/Winter 2021/2022 Das Kunstmuseum Wolfsburg wird mit der unter dem Arbeitstitel Kunst und Feminismus laufenden Ausstellung eine breit angelegte Überblicksausstellung zu dem Themenkomplex feministischer Kunst bieten. Konzentrieren sich Feminismus-Ausstellungen üblicherweise auf die 1960er- und 1970er-Jahre, so wird das Kunstmuseum bereits mit der Suffragetten-Bewegung im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert einsetzen und den Bogen bis in die Gegenwart schlagen. Ein gewissermaßen kunstgeschichtlicher Prolog mit Künstlerinnen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts soll eine der Grundideen der Ausstellung verdeutlichen: Auch Künstlerinnen fungierten lange vor der eigentlichen Phase des Feminismus als „Rollenbrecherinnen“, forderten Gleichberechtigung ein und brachen mit gesellschaftlich aufoktroyierten Normen. Der umfangreiche zentrale Mittelteil der Ausstellung wird sich den bedeutendsten künstlerischen Positionen der Hauptphase des internationalen Feminismus widmen. In einem dritten Segment folgt eine globale Perspektive auf das Ausstellungsthema und der Blick in die Gegenwart. In diesem Sinne werden sowohl ausgewählte Positionen der feministischen Kunst aus verschiedensten kulturellen Kontexten vorgestellt als auch Werke, die den aktuellen Stand feministischer Kunst spiegeln. Eine umfangreiche Publikation mit internationalen Beiträgen wird das Ausstellungsprojekt begleiten. Pressekontakt presse@kunstmuseum-wolfsburg.de www.kunstmuseum-wolfsburg.de/presse/ Tel. +49 (0)5361 2669 69
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