Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle

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Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Medieninformation

Ausstellungen 2021

Inhalt

1.       Allgemeine Informationen     Seite 2

2.       Medieninformation            Seite 3

3.       Ausstellungsübersicht 2021   Seite 7

4.       Ausstellungsprogramm 2021    Seite 10

5.       live arts-Programm 2021      Seite 18

Pressesprecher
Sven Bergmann
T +49 228 9171–205
F +49 228 9171–211
bergmann@bundeskunsthalle.de
Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Allgemeine Informationen

          Intendantin                          Eva Kraus

          Kaufmännischer Geschäftsführer       Patrick Schmeing

          Pressesprecher                       Sven Bergmann

          Öffnungszeiten                       Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
                                               Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr
                                               Feiertags 10 bis 19 Uhr

          Verkehrsverbindungen                 U-Bahn-Linien 16, 63, 66 und Bus-
                                               Linien 610, 611, 630 bis
                                               Heussallee / Museumsmeile
                                               DB-Haltepunkt Bonn UN-Campus
                                               hinter der Bundeskunsthalle:
                                               Linien RE 5, RB 26, RB 30 und RB 48

          Parkmöglichkeiten                    Parkhaus Emil-Nolde-Straße
                                               Navigation: Emil-Nolde-Straße 11,
                                               53113 Bonn

          Presseinformation (dt. / engl.)      www.bundeskunsthalle.de/presse

          Informationen zum Programm           T +49 228 9171–243
          und Anmeldung zu                     F +49 228 9171–244
          Gruppenführungen                     vermittlung@bundeskunsthalle.de

          Allgemeine Informationen (dt. / engl.) T +49 228 9171–200
                                                 www.bundeskunsthalle.de

          Die Bundeskunsthalle wird
          gefördert durc

          Kulturpartne

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Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Medieninformation

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen von den Medien,

Das Jahr 2020 wird uns – trotz temporärer Schließungen – mit vielen kulturellen
Highlights in der Bundeskunsthalle in Erinnerung bleiben.

Die noch von Rein Wolfs initiierten Ausstellungen präsentierten kunst- und
kulturgeschichtliche Themen wie zum Jubilar Ludwig van Beethoven mit
Beethoven. Welt. Bürger. Musik, zur noch immer hochaktuellen Kapitalismus-
Debatte mit Wir Kapitalisten. Von Anfang bis Turbo oder zum Pionier des
deutschen Symbolismus Max Klinger mit seinem Kunstwerk der Zukunft – eine
Präsentation, die noch zu sehen ist.
Nach schließungsbedingten Verschiebungen konnte der performative
Schwerpunkt im diesjährigen Sommerprogramm dennoch mit State of the Arts.
Die Verschmelzung der Künste und Doppelleben. Bildende Künstler*innen
machen Musik neben einem viel beachteten Programm in der live arts-Reihe
realisiert werden.

Die neue Intendantin Eva Kraus, die seit dem 1. August die künstlerischen
Geschicke der Bundeskunsthalle leitet, freut sich, mit der beigefügten
Ausstellungsübersicht 2021 das Programm mit Ihnen zu teilen. Auch sie möchte
die großen Programmlinien des Hauses fortführen:

„Auch im Jahr 2021 wird die Bundeskunsthalle ein Ort sein, der von
Programmvielfalt geprägt ist. Wir werden weiterhin Ausstellungen in den
Bereichen der Kunst,- Kultur- und Geistesgeschichte ausrichten, aber auch
interdisziplinäre Projekte realisieren sowie Präsentationen in den so genannten
„Anderen Künsten“ anbieten, wie im kommenden Jahr zur Mode und zum Film.
Viele Veranstaltungen in der „live arts“-Reihe mit Performance und Tanz, aber
auch mit klassischer und zeitgenössischer Musik sind geplant, mitunter auch auf
dem Vorplatz und dem Dach unseres Hauses. Zudem wollen wir das diskursive
Potenzial der Bundeskunsthalle ausbauen und ihr verstärkt „eine Stimme geben“.
Neben den bestehenden wollen wir mit neuen Formaten das Forum als Ort mit
vielfältigen Veranstaltungen – wo Meinungen ausgetauscht und Fragen gestellt
werden können – beleben. Dies soll auch im Umgang mit der digitalen Welt und
deren besonderen Vermittlungsmöglichkeiten geschehen, ermöglicht durch eine
Sonderförderung im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Die große ästhetische
Geste, wie sie bereits in der Max Klinger-Ausstellung zu sehen ist, ist mir bei
alledem besonders wichtig und dafür stehe ich auch zukünftig“, resümiert Eva
Kraus.

Das Ausstellungsjahr 2021 beginnt mit einer neu ins Programm genommenen
Ausstellung, die die große Hannah Arendt ehrt. Als Identifikationsfigur und
unbeugsame Frau findet sie heutzutage auch bei einer jüngeren Generation große
Aufmerksamkeit.
Die vom Deutschen Historischen Museum konzipierte Ausstellung Hannah
Arendt und das 20. Jahrhundert widmet sich voraussichtlich ab dem 12. Januar
einer der einflussreichsten politischen Denkerinnen ihrer Epoche und erzählt von
einem Leben und einem Werk, das die Geschichte des 20. Jahrhunderts
widerspiegelt und bis heute voller Sprengkraft ist.

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Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Hannah Arendt schließt sich ab 26. Februar eine Ausstellung zum wegweisenden
Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg an, der seine Studien in
Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie 1886 in Bonn begann. In den
1920er Jahren entwickelte er den Bilderatlas Mnemosyne, in dem die Migration
von Formen und Motiven durch Jahrhunderte nachgezeichnet wurde. In seiner
letzten, unvollendeten Version vom Herbst 1929 bestand der Atlas aus 63 großen
schwarzen Tafeln, auf denen Warburg fotografische Reproduktionen von
Kunstwerken aus dem Nahen Osten und Europa neben zeitgenössischen
Zeitungsausschnitten und Werbeanzeigen anordnete. Diese Version zeigt die in
Kooperation mit dem Warburg Institute, London, und dem Haus der Kulturen
der Welt, Berlin, realisierte Ausstellung nahezu vollständig.

Gefolgt wird dieser außergewöhnliche kunsthistorische Parcours von einer
Schau, die Eva Kraus als ihre „Antrittsausstellung“ bereits Ende September
dieses Jahres zeigen wollte, pandemiebedingt aber in das Frühjahr 2021
verschoben werden musste. Dress Code. Das Spiel mit der Mode präsentiert
voraussichtlich ab dem 26. März einen weltumspannenden Überblick zur
zeitgenössischen Couture. Die Erfolgsausstellung aus Japan sieht Mode als
Spiel, das die tägliche Verwandlung als wichtiges Instrument zur Darstellung
unserer individuellen Persönlichkeit unterstreicht. Gezeigt werden stilbildende
internationale Standards der Streetwear bis hin zur heutigen stilistischen
Pluralität der großen Designer*innen.

„Mit dieser höchst hintergründigen Ausstellung, die gleichzeitig sehr zugänglich
und inspirierend präsentiert ist, möchten wir Mode als ein allgemeingültiges und
doch auch komplexes Thema der Alltagskultur hinterleuchten, das sehr stark zur
Identifikationsfindung und Persönlichkeitsbildung beiträgt. Mode ist nicht nur
ein Akt des Tragens von Kleidung, sie ist auch ein Akt des Sehens und
Gesehenwerdens, der heute mit Vorliebe über die sozialen Netzwerke verbreitet
wird“, erläutert Eva Kraus.

Das Sujet Film, das die Bundeskunsthalle seit einigen Jahren in loser Folge
verhandelt, wird mit einer Retrospektive zu Rainer Werner Fassbinder gekürt,
die in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
Frankfurt am Main, und der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin,
entsteht. Mit Methode Rainer Werner Fassbinder (voraussichtlich 21. Mai bis
19. September 2021) zeichnet die Ausstellung ein Porträt des großen
Filmemachers und eines der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films,
der wie kaum ein anderer das Stimmungsbild von und über
Nachkriegsdeutschland geprägt hat.

Bereits gut vier Wochen später läutet die Bundeskunsthalle das Jubiläumsjahr
„beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ ein. Joseph Beuys gehört zu den
einflussreichsten und wirkmächtigsten Erneuerern der Kunst im 20. Jahrhundert.
Er war ein grenzüberschreitender Denker, hochpolitischer Künstler und eine
polarisierende Persönlichkeit, die gleichermaßen Bewunderung wie Ablehnung
heraufbeschwor. Beuys – Lehmbruck. Denken ist Plastik versucht ab dem 25.
Juni zu erklären, wie dieser Künstler, dessen Werk für einen so umfassenden
Umbruch steht, sich ausgerechnet in Wilhelm Lehmbruck eine ausdrückliche
Bezugsgröße suchte. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem
Duisburger Lehmbruck Museum und steht im Dialog mit deren zeitgleichen
Ausstellung Lehmbruck – Beuys. Alles ist Skulptur.

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Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Als Begleitprogramm ist auf dem Museumsplatz eine Kooperation mit dem
Kunstmuseum Bonn geplant, das eine Ausstellung über Multiples von Joseph
Beuys in Gegenüberstellung mit zeitgenössischen, künstlerischen Positionen
zeigen wird. Eva Kraus betont dazu: „Im Jubiläumsjahr von Joseph Beuys
wollen wir seiner aktivistischen Vorreiterrolle – Stichwort Soziale Plastik – in
Form einer diskursiven Plattform im öffentlichen Raum Rechnung tragen.“

In enger Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Erika
Hoffmann, Berlin, entwickelt die Bundeskunsthalle im Kunstherbst eine
Präsentation der international bedeutenden Sammlung Hoffmann, die seit den
1960er Jahren von Erika und Rolf Hoffmann aufgebaut wurde und stets auf die
Vielfalt der künstlerischen Äußerungen setzte. Die Sammlung vereint rund 1.200
Werke aus Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation, Film- und
Videokunst, eine Auswahl daraus mit ca. 200 Werken wird voraussichtlich ab
dem 10. September in Bonn zu sehen sein.

Bereits in diesem Herbst haben die Vorbereitungen für den 25. Bundespreis für
Kunststudierende begonnen. Die Bundeskunsthalle, die den alle zwei Jahre
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschriebenen
Wettbewerb bereits seit 1994 präsentiert, wird ab dem 12. November
Schaufenster für die Preisträger*innen und ihre Arbeiten werden. Alle 24
deutschen Kunsthochschulen sind dabei, fünf bis acht Künstler*innen machen
das Rennen.

Die Reihe der interdisziplinären Ausstellungen zu wissenschaftlichen und
gesellschaftsrelevanten Themen in der Bundeskunsthalle wird voraussichtlich
vom 29. Oktober an mit einer Schau zum menschlichen Gehirn ergänzt. Ca.
150 Objekte aus Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft werden sich dem
Top-Thema der heutigen Forschung aus unterschiedlichen Richtungen nähern.
So widmen sich die beiden Kuratorinnen Fragen wie: Was ist das Gehirn:
Schaltzentrale, Supercomputer, Fantasiegebilde, Ich-Behausung? Gleichzeitig
soll die Ausstellung auch eine Art Reality Check sein: Wo haben wir es mit
hartnäckigen Irrtümern und klischeehaften Vorstellungen über das Gehirn zu tun
und wo liegen die tatsächlichen Fragen und Grenzen der aktuellen Forschung?

Dass Kunst- und Kulturvermittlung sowie die Interaktion mit Besucher*innen
nicht nur im persönlichen Kontakt funktionieren darf, hat das Jahr 2020 bisher
eindrucksvoll gezeigt. Daher werden dank der Förderung NEUSTART
KULTUR der Bundesregierung innovative digitale Dialog- und
Austauschformate in der Bundeskunsthalle entwickelt, die im Jahr 2021
zusätzliche Perspektiven zum Ausstellungs- und Veranstaltungsbesuch bieten
werden.

Wir freuen uns auf Ihren – hoffentlich wiederkehrenden – Besuch und den
gemeinsamen Austausch. Bleiben Sie uns gewogen!

Mit herzlichen Grüßen
Sven Bergmann

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Ausstellungen 2021 Medieninformation - Bundeskunsthalle
Ausstellungsübersicht 2021

Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert
Voraussichtlich ab 12. Januar bis 21. März 2021

Hannah Arendt an der University of Chicago, 1966 © Art Resource New York, Hannah Arendt Bluecher
Literary Trust

Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne
Das Original
26. Februar bis 23. Mai 2021

Ausstellungsansicht (Detail) Haus der Kulturen der Welt, Berlin © Silke Briel / HK

Dress Code
Das Spiel mit der Mode
voraussichtlich 26. März bis 18. Juli 2021

COMME des GARÇONS/Rei Kawakubo, Dress, Spring/Summer 2018
Collection of The Kyoto Costume Institute, photo by Takashi Hatakeyama

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Methode Rainer Werner Fassbinder
Eine Retrospektive
voraussichtlich 21. Mai bis 19. September 2021

Rainer Werner Fassbinder mit Kameramann Michael Ballhaus bei den Dreharbeiten zu WARNUNG VOR
EINER HEILIGEN NUTTE, BRD 1970/71 © DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am
Main / Sammlung Peter Gauhe, Foto: Peter Gauh

Beuys – Lehmbruck
Denken ist Plastik
25. Juni bis 1. November 2021

Joseph Beuys, Mensch, 1968–1972
© Joseph Beuys Estate / VG-Bildkunst, Bonn 2021, Foto: © Archiv Sammlung Viehof
Provenienz: Sammlung Viehof, ehemals Sammlung Speck

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Sammlung Hoffmann (Arbeitstitel)
voraussichtlich 10. September 2021 bis 23. Januar 2022

Erika und Rolf Hoffmann, Berlin 1997, mit Felix Gonzalez-Torres Untitled (Arena), 1993,
und Untitled (for Parkett), 1994, Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresde
Courtesy Sammlung Hoffmann, Berli

Das Gehirn (Arbeitstitel)
voraussichtlich 29. Oktober 2021 – 20. März 2022

Faser Traktographie Bild des menschlichen Gehirns © Scott Camazine / Alamy Stock Foto.

Bundespreis für Kunststudierende
25. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung
12. November 2021 bis 30. Januar 2022

Lena Grossmann, 10 Ways Through Organised Space, 2019, 24. Bundespreis für Kunststudierende

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Ausstellungsprogramm 2021

Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert
Voraussichtlich ab 12. Januar bis 21. März 2021

Das 20. Jahrhundert sei ohne Hannah Arendt gar nicht zu verstehen, meinte der
Schriftsteller Amos Elon. Arendt prägte maßgeblich zwei Begriffe: „totale
Herrschaft“ und „Banalität des Bösen“. Sie äußerte sich über Totalitarismus,
Antisemitismus, die Lage von Flüchtlingen, den Eichmann-Prozess, Zionismus,
die „Rassentrennung“ in den USA, Studentenproteste und Feminismus. Nichts
davon ist heute abgeschlossen.

Im Fokus der Präsentation steht Hannah Arendt als politische Denkerin und
Intellektuelle, die das Wagnis der Öffentlichkeit nicht scheute. Hannah Arendt
ging es in ihrem Denken um politische und historische Urteilskraft. Ihre Urteile
sind eigensinnig, oft strittig und immer anregend. Arendt berief sich auf kein
Programm, keine Partei, keine Tradition. Das macht die Einordnung ihres
Denkens schwierig und zugleich interessant: War sie eine Linke? Eine Liberale?
Eine Konservative?

Die Ausstellung folgt Arendts Stellungnahmen über das 20. Jahrhundert. Sie
beleuchtet ihre Kontroversen. Als zentrales wiederkehrendes Element der
Ausstellung führt eine Hörcollage durch Arendts Urteile und die daraus
entstandenen Debatten, etwa zur Politik der „Rassentrennung“ in den USA,
zu ihrem Bericht über den Eichmann-Prozess und den internationalen
Studentenprotesten der 1960er Jahre.

Die Ausstellung zeigt neben vielen Objekten historische Film- und
Rundfunkaufnahmen mit Hannah Arendt sowie zahlreiche aktuelle
Filminterviews u. a. mit der Philosophin Ágnes Heller, mit dem Politiker Daniel
Cohn-Bendit und der Kulturwissenschaftlerin Stefanie Lohaus.

Die ca. 300 Objekte stammen aus der Sammlung des Deutschen Historischen
Museums und anderen Institutionen, etwa dem Deutschen Literaturarchiv in
Marbach, der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und dem Jüdischen
Museum in Frankfurt.

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Kooperation mit der
Bundeskunsthalle

Kuratorin: Monika Boll, Deutsches Historisches Museum
Ausstellungsleitung: Katharina Chrubasik, Bundeskunsthalle

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Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne
Das Original
26. Februar bis 23. Mai 2021

In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby
Warburg (1866–1929) seinen Bilderatlas Mnemosyne, der wiederkehrende
visuelle Themen, Gesten und Muster von der Antike über die Renaissance bis
zur Gegenwartskultur nachzeichnet.
Aby Warburg studierte die Wechselwirkungen von Bildern aus verschiedenen
Epochen und kulturellen Kontexten. Er entwickelte den Bilderatlas Mnemosyne,
um die Einflüsse der Antike auf die Renaissance und weit darüber hinaus
bildlich darstellbar zu machen. Der Bilderatlas bestand in seiner letzten Version
aus 63 großen schwarzen Tafeln, auf denen Warburg fotografische
Reproduktionen von Kunstwerken aus dem Mittleren Osten, der europäischen
Antike und der Renaissance neben zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und
Werbeanzeigen anordnete. In den Jahren vor seinem Tod 1929 experimentierten
Warburg und seine engsten Mitarbeiter*innen Gertrud Bing und Fritz Saxl mit
Form und Funktion des Bilderatlas. Ihr Ziel war eine Publikation, die für die
Diskussion zwischen Expert*innen ebenso wie für das breitere Publikum
gedacht war. Im Entstehungsprozess entwickelte sich der Atlas zu einem
Erkenntnisinstrument.

Warburgs Methode setzte neue Maßstäbe: Sie bestand darin, kanonisierte Bilder
neu anzuordnen und sie Epochen übergreifend zu betrachten; sein Projekt
überschritt die Fachgrenzen zwischen Kunstgeschichte, Philosophie und
Anthropologie und war grundlegend für die aktuellen Disziplinen der Bild- und
Medienwissenschaften. Heute bietet sein Umgang mit dem Bildgedächtnis
Inspiration und alternative Routen durch eine von visuellen Medien bestimmte
Realität.
Die Ausstellung stellt die letzte dokumentierte Version des Atlas von 1929
nahezu vollständig mit den Originalabbildungen wieder her: Dafür haben die
Kuratoren Roberto Ohrt und Axel Heil in Zusammenarbeit mit dem Warburg
Institute, den größten Teil der originalen, teils farbigen 971 Abbildungen in der
400.000 Objekte zählenden Photographic Collection des Instituts aufgespürt –
und präsentieren so zum ersten Mal nach Warburgs Tod und nach der Berliner
Station auch in der Bundeskunsthalle alle 63 Tafeln seines unvollendeten
Hauptwerks. Zudem sind 20 unveröffentlichte großformatige Abbildungen von
Tafeln zu sehen, die bisher nur im Archiv des Warburg-Instituts zugänglich
waren: Sie gehören zu den Vorversionen des Atlas, größtenteils im Herbst 1928
entstanden, und werden in großen Fotoabzügen von den schwarz-weißen
Originalnegativen präsentiert. Die Bildlegenden wurden von Roberto Ohrt, Axel
Heil und der Forschungsgruppe Mnemosyne seit 2012 aktualisiert und ergänzt
und zeigen den Forschungsstand von Februar 2020.

Kuratiert von Axel Heil und Roberto Ohrt mit dem Warburg Institute, in
Kooperation mit der Bundeskunsthalle, produziert vom Haus der Kulturen der
Welt, Berlin
Ausstellungsleitung: Katharina Chrubasik, Bundeskunsthalle

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Dress Code
Das Spiel mit der Mode
Voraussichtlich 26. März bis 18. Juli 2021

Die Ausstellung beleuchtet mit unterschiedlichen Fragestellungen die
internationale Mode als Spiegel von Gesellschaft und Individuum. Ob Designer-
Kleid oder Jeans, Anzug oder Jogginghose, Pullover oder Uniform – jede Kultur,
Gesellschaft und Gruppe hat ihre eigenen Dresscodes. Sie geben den Rahmen
vor, aber die Ausgestaltung bestimmt jede*r ganz individuell. In einigen Fällen
wählen wir danach aus, wie wir uns fühlen. Oder wir entscheiden aufgrund
bestimmter Anlässe oder je nachdem, mit wem wir uns treffen und wie wir uns
präsentieren möchten. Außerdem soll unser Kleidungsstil bestenfalls unserer
Persönlichkeit Ausdruck verleihen, ja uns sogar eine ganz eigene Identität geben.
Mit dem, was wir tragen, können wir uns in der Gesellschaft verorten, mit jedem
neuen Outfit können wir in immer neue Rollen schlüpfen. Denn Mode ist nicht
nur ein Akt des Tragens von Kleidung – sie ist auch ein Akt des Sehens und
Gesehenwerdens, der heute mit Vorliebe über die sozialen Netzwerke verbreitet
wird.

Dress Code – die Erfolgsausstellung aus Japan – präsentiert Mode als Spiel, das
die tägliche Verwandlung als wichtiges Instrument zur Darstellung unserer
individuellen Persönlichkeit unterstreicht.
Gezeigt werden wichtige internationale Standards der Streetwear bis hin zur
heutigen stilistischen Pluralität. Die Ausstellung präsentiert einen
weltumspannenden Überblick zeitgenössischer Mode großer Designer wie
Giorgio Armani, Chanel, COMME des GARÇONS, Issey Miyake, Burberry
oder Louis Vuitton, die darüber hinaus mit zeitgenössischer Kunst in einen
aufschlussreichen Dialog gebracht wird. Und sie verhandelt Mode zwischen
zwei Polen – den Akteuren und den Zuschauern, dem Individualisten und dem
Konformisten. Mode wird hier zu einem kommunikativen Spiel, das uns zu
einem neuen Verständnis über die Art und Weise führen soll, wie wir uns mit der
Mode auseinandersetzen.

Ergänzend zur Ausstellung in Bonn konzipiert die Bundeskunsthalle ein Fashion
Lab, das die Themen der Ausstellung vertieft und viele partizipative Elemente
enthält. Während sich die Ausstellung überwiegend analog präsentiert, werden
im Fashion Lab digitale Elemente implementiert, die den Facettenreichtum von
Mode sinnlich erfahrbar machen.

Die Bundeskunsthalle ist die erste europäische Station. Die Ausstellung war
zuvor im National Museum of Modern Art, Kyoto, dem Contemporary Art
Museum, Kumamoto, und der Tokyo Opera City Art Gallery zu sehen.

Kuratoren: Frau Chinatsu Makiguchi (MoMAK), Herr Makoto Ishizeki (KCI),
Herr Michimasa Ogata (KCI)
Kuratorinnen in Bonn: Eva Kraus, Susanne Kleine

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Methode Rainer Werner Fassbinder
Eine Retrospektive
Voraussichtlich 21. Mai bis 19. September 2021

Die Bundeskunsthalle entwickelt in enger Kooperation mit dem DFF –
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt am Main und der Rainer
Werner Fassbinder Foundation ein umfassendes Porträt des großen
Filmemachers (1945–1982) als Spiegel seiner Zeit.

Rainer Werner Fassbinder war Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und
Autor zugleich und gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen
Films. Wie kaum ein anderer hat er das Stimmungsbild von und über
Nachkriegsdeutschland geprägt und inspiriert. Die kontroverse Diskussion über
sein Werk und seine Person schon zu Lebzeiten gehört dazu. Seine
Exponiertheit, seine kreative Unangepasstheit und künstlerische Radikalität
führten zu inzwischen legendären Filmen, Fernseh- und Theaterstücken, die sich
ins kollektive Bildgedächtnis eingeschrieben haben. Fassbinder war ein
Künstler, dem die Synthese von radikaler Subjektivität und gesellschaftlicher
Analyse in seinen Werken gelang. Er setzte sie als Methode ein und inszenierte
sie. Seine manchmal sperrige, kritische Haltung, gleichzeitig liebevolle
Darstellung und Zeichnung der Menschen war ohne Unterscheidung ihrer
jeweiligen Milieus von großem Respekt getragen. Seine Bildsprache changiert
von Beginn an virtuos zwischen Theater, Film/Fernsehen und Zeitdokument.

Fassbinder, der 1982 mit erst 37 Jahren starb, hat in den wenigen Jahren seit
1966 45 Filme gedreht wie Angst essen Seele auf oder Die Ehe der Maria Braun,
inklusive mehrteiliger Fernsehproduktionen, wie Acht Stunden sind kein Tag
oder Berlin Alexanderplatz. Er hat 26 Filme selbst oder koproduziert, er ist in 21
Filmen anderer Regisseure sowie in 19 eigenen als Darsteller bzw. Gast
aufgetreten, hat 14 Theaterstücke geschrieben, sechs neubearbeitet und 25
inszeniert. Und er hat vier Hörspiele und 37 Drehbücher verfasst sowie an 13
Drehbüchern mit anderen Autoren zusammengearbeitet.

In der retrospektiven, chronologisch orientierten Ausstellung wird Fassbinders
Œuvre als beispielloses Gesellschaftsdokument in Kombination mit
Archivmaterial präsentiert. Das System der Film-, Fernseh- und
Theaterproduktion der 1960er bis 1980er Jahre wird an seinem Weg ablesbar.
Seine Biografie und sein Werk werden in der Ausstellung mit dem
gesamtgesellschaftlichen System der Bundesrepublik Deutschland – als Spiegel
dessen – verwoben.

Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Bonner Kinemathek von einem
umfangreichen Filmprogramm begleitet.

Kurator*innen: Hans-Peter Reichmann und Isabelle Bastian,
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt am Main,
Susanne Kleine, Bundeskunsthalle

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Beuys – Lehmbruck
Denken ist Plastik
25. Juni bis 1. November 2021
zum Jubiläumsjahr beuys 2021. 100 jahre joseph beuys

Joseph Beuys (1921-1986) gehört zu den wirkmächtigsten Erneuerern der Kunst
im 20. Jahrhundert. Ein grenzüberschreitender Denker, hochpolitischer Künstler
und eine polarisierende Persönlichkeit, die gleichermaßen Bewunderung wie
Ablehnung heraufbeschwor. Beuys propagierte nicht weniger als eine
vollkommen neue Auffassung von Kunst als gesellschaftliche und politische
Kraft. Seine radikale Erweiterung des Kunstbegriffs ging einher mit einer
progressiven Vision von gesellschaftlicher und politischer Neuordnung, die auch
in seiner Kunst stets zum Thema wurde.

Wie ist es zu erklären, dass dieser Künstler, dessen Werk für einen so
umfassenden Umbruch steht, sich ausgerechnet in Wilhelm Lehmbruck eine
ausdrückliche Bezugsgröße sucht? Die Begegnung mit dem Werk Lehmbrucks,
das im Kontext seiner Zeit als progressive künstlerische Positionen gelesen
werden muss, bedeutete für Beuys eine Initialzündung. Beuys war überzeugt,
dass Skulptur die Kraft hat, nicht nur die Welt zu erklären, sondern sie zum
Besseren zu verändern. Lehmbrucks Satz, „Skulptur ist das Wesen der Dinge,
das Wesen der Natur, das, was ewig menschlich ist“ führt Beuys letztlich weiter
zu seinem Begriff der Sozialen Skulptur.

Präsentiert werden wichtige Werke Beuys´, darunter die Honigpumpe am
Arbeitsplatz (documenta 6, 1977), die Straßenbahnhaltestelle (Venedig Biennale
1976) und der Raum Voglio vedere le mie montagne aus dem Van Abbemuseum.
Die Auswahl an Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, die den zweiten Kern der
Ausstellung ausmachen werden (u. a. Die Kniende, der Kopf eines Denkers, der
Gestürzte und der Emporsteigende), stammt zu einem großen Teil aus dem
Lehmbruck Museum in Duisburg. Zeitgleich wird dort die Ausstellung
Lehmbruck – Beuys. Alles ist Skulptur vom 26. Juni 2021 bis 17. Oktober 2021
gezeigt.

Die Ausstellungen in Bonn und Duisburg sind als gemeinsames Projekt Teil des
Programms zum Jubiläumsjahr beuys 2021. 100 jahre joseph beuys, einem
Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-
Westfalen in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Schirmherr ist Ministerpräsident Armin Laschet.

Kreativität = Kapital! Im Sinne einer lebendigen Plattform als Begleitprogramm
zur Ausstellung ist auf dem Museumsplatz eine Kooperation mit dem
Kunstmuseum Bonn geplant, das vom 8. Juli bis 10. Oktober 2021 eine
Ausstellung über die Multiples von Joseph Beuys in Gegenüberstellung mit
zeitgenössischen künstlerischen Positionen zeigen wird.

Kuratorin: Johanna Adam

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Sammlung Hoffmann (Arbeitstitel)
Voraussichtlich 10. September 2021 bis 23. Januar 2022

In enger Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Erika
Hoffmann, Berlin, entwickelt die Bundeskunsthalle eine Präsentation mit ca. 200
Werken aus der Sammlung Hoffmann.

Seit 2018 befindet sich die international bedeutende Privatsammlung von Erika
und Rolf Hoffmann als Schenkung in den Staatlichen Kunstsammlungen
Dresden. Sie vereint rund 1.200 Werke aus Malerei, Fotografie, Zeichnung,
Skulptur, Installation, Film- und Videokunst. Ab dem 5. März wird unter dem
Titel „STILL ALIVE“ eine erste Sammlungspräsentation im Dresdner
Albertinum zu sehen sein.

Erste Entdeckungen in der zeitgenössischen Kunst und Ankäufe machten das
Ehepaar Hoffmann in den 1960er Jahren auf nationalen Ausstellungen, wie der
documenta in Kassel, auf Messen, in den Museen, Kunsthallen und
Kunstvereinen im Rheinland sowie bei Künstler*innen, mit denen sie von
Beginn an einen intensiven Dialog pflegten. Die Beschäftigung mit der
Gegenwartskunst bot ihnen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den
relevanten Fragestellungen der Gesellschaft. Die Vielfalt der künstlerischen
Äußerungen begeisterte sie als ein in ihren Augen wesentliches Charakteristikum
der zeitgenössischen Kunst und sie suchten nach Innovationen, ganz gleich in
welchem Medium.

Die Ausstellung macht den Versuch, die Sammlung in ihrer Individualität,
Subjektivität und auch Privatheit zu zeigen – bezeichnet Erika Hoffmann die
Werke doch auch als „Familienmitglieder“. Es wird keine rein kunsthistorisch
basierte Anordnung vorgenommen, sondern das über Grenzen und Generationen
hinweg dialogische, korrespondierende und synergetische Prinzip der Sammlung
in einer freien Inszenierung unterstrichen. Sie spiegelt grundsätzliche
existenzielle und philosophische Fragen, die – visualisiert durch die Kunst – eine
aktuelle Gültigkeit in unserer Gesellschaft haben. Begriffe wie Energie,
Kraftfelder, Gleichgewicht, Lebendigkeit, Radikalität, Innovation,
Vergänglichkeit, Körperlichkeit, Bewegung, Flüchtigkeit oder Transparenz
spielen in der Konzeption und Struktur der Ausstellung eine ebenso große Rolle,
wie der Wunsch, eine medienübergreifende Präsentation und überraschende
Korrespondenzen zu entwickeln, die den Besucher*innen intellektuelle und
emotionale Stimulation geben.
Ein begleitendes Symposium greift aktuelle Diskussionen auf und thematisiert
den deutschlandweiten Glücksfall der Schenkung einer Privatsammlung an die
Öffentlichkeit.

Kuratorinnenteam Dresden: Marion Ackermann, Katarina Lozo
Kuratorinnenteam Bonn : Eva Kraus, Susanne Kleine

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Das Gehirn (Arbeitstitel)
Voraussichtlich 29. Oktober 2021 – 20. März 2022

Die Reihe der interdisziplinären Ausstellungen zu wissenschaftlichen und
gesellschaftsrelevanten Themen in der Bundeskunsthalle wird mit einer Schau
über das menschliche Gehirn fortgesetzt. Wie bereits in zurückliegenden
Ausstellungen wie Wetterbericht. Über Wetterkultur und Klimawissenschaft oder
Outer Space. Faszination Weltraum begegnen sich hier Kunst und Wissenschaft
auf Augenhöhe.

Das Gehirn als zentrales Organ rückte, wissenschaftshistorisch gesehen, erst
relativ spät in den Fokus des Interesses, steht dafür aber heute umso mehr im
Scheinwerferlicht der Forschung. Was ist das Gehirn: Schaltzentrale,
Supercomputer, Fantasiegebilde? Unter Befragung künstlerischer Positionen und
einer Reihe von wissenschaftlichen Disziplinen – wie Philosophie, Religion,
Anthropologie, Medizingeschichte, Humanbiologie, Psychologie und
Psychiatrie, Hirnforschung und Neurologie sowie Informatik (Künstliche
Intelligenz) – will sich die Ausstellung dem Thema aus unterschiedlichen
Richtungen nähern, um ein facettenreiches und vielstimmiges Bild entstehen zu
lassen. Gleichzeitig soll die Ausstellung auch eine Art „Reality Check“ sein: Wo
haben wir es mit hartnäckigen Irrtümern und klischeehaften Vorstellungen über
das Gehirn zu tun und wo liegen die tatsächlichen Fragen und Grenzen der
aktuellen Forschung?

Die Geschichte der Erforschung, Vermessung und Deutung des Gehirns in
verschiedenen Kulturen erzählt von unserem kollektiven Bemühen zu verstehen,
wo die Grenze zwischen Körper und Geist verläuft, eine bis heute schwer
fassliche Frage. Wie verhält es sich mit Bewusstsein, Denken, Gedächtnis und
Emotionen – welchen Anteil hat unser Gehirn an all diesen Zuständen und
Vorgängen? Ist das Gehirn das entscheidende Organ, das uns zum Menschen
macht, weil es uns – scheinbar über die bloße Biochemie hinaus – diese (und
viele weitere) Zustände und Fähigkeiten ermöglicht?

Dieser und weiteren Fragen möchte die Ausstellung nachgehen. Die Kunst spielt
dabei die zentrale Rolle – insbesondere ihr Vermögen, abstrakte Denkräume zu
eröffnen und philosophische Fragestellungen zu verdeutlichen –, aber auch
Objekte der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie aktuelle Erkenntnisse
aus der Hirnforschung werden gezeigt. Die Rolle des Gehirns im Science-
Fiction-Genre wird ebenfalls ein wichtiges Thema sein.

Ausstellungsleitung: Henriette Pleiger
Kuratorinnen: Johanna Adam, Henriette Pleiger
Wissenschaftlicher Kurator: John-Dylan Haynes, Charité, Berlin, Berlin Center
for Advanced Neuroimaging, Bernstein Center for Computational Neuroscience

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Bundespreis für Kunststudierende
25. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung
12. November 2021 bis 30. Januar 2022

Die Vorbereitungen für den 25. Bundespreis für Kunststudierende haben
begonnen. Die Hochschulen haben die Teilnehmer*innen des Wettbewerbs
nominiert.

Die Jury wird die Portfolios am 21. Januar 2021 sichten und die
Preisträger*innen auswählen. Für die Jury konnten folgende Mitglieder
gewonnen werden:
• Franciska Zólyom, Direktorin der Stiftung Galerie für Zeitgenössische
       Kunst Leipzig
• Milan Ther, Direktor Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer
       Gesellschaft
• Dr. Sebastian Baden, Kurator zeitgenössische Kunst und Skulptur,
       Kunsthalle Mannheim

Der Bundespreis für Kunststudierende wird alle zwei Jahre vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschrieben. Es ist ein
Wettbewerb, der sich an Studierende der 24 deutschen Kunsthochschulen richtet,
die in der Rektorenkonferenz der Kunsthochschulen versammelt sind. Jede
Hochschule nominiert zwei Studierende, die sich mit Portfolios um die Preise
bewerben.

Die Gestaltung von Plakat, Katalog und Website wird jeweils von einer der
beteiligten Hochschulen übernommen. Beim 25. Bundeswettbewerb ist die
Weißensee Kunsthochschule Berlin dafür verantwortlich.

Die Bundeskunsthalle präsentiert den Wettbewerb bereits seit 1994.
Er wurde 1983 unter dem Titel Kunststudenten stellen aus ins Leben gerufen.

Ausstellungsleitung: Hubert Ringwald

Änderungen vorbehalten!
Stand: Dezember 2020
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live arts-Programm 2021 (Auswahl)

Wenn die Türen zu den Ausstellungen schließen, gehen die Scheinwerfer an.
Das live arts-Programm widmet sich ganz den darstellenden
Künsten, insbesondere dem Tanz, dem Theater, der Musik und der Performance.

Tanz
Cocoon Dance
Vis Motrix
März 2021
Vis Motrix [lat.: die bewegende Kraft] erschafft genauso bizarre wie
faszinierende Wesen – mit virtuoser Strenge und hybriden Energien. Wie aus
einer anderen Welt bewegen sich die Tänzerinnen durch den Raum, werden zu
einem Organismus aus Mensch und Maschine und erzeugen einen hypnotischen
Sog. Was ist die bewegende Kraft, die Seele (vis motrix) der Bewegungen dieser
Hybridwesen? Cocoon Dance setzt mit der Produktion die Suche nach dem noch
„ungedachten“ Körper fort: Transhumanismus als traumatischer Tanzreigen, der
das Unbewusste nicht unberührt lässt.

Tanz / Performance
Connor Schumacher
Funny, Soft, Happy & The Opposite
April 2021
Wir brauchen Ausdauer in einer Welt, die sich jeden Tag schneller zu drehen
scheint und in der Fürsorge, Mitgefühl und gegenseitige Aufmerksamkeit
besonders gefragt sind. Wie verhalten wir uns als Gesellschaft in eben dieser
Welt zueinander? Funny, Soft, Happy & The Opposite schafft einen Raum, in
dem diese Fragen thematisiert werden. Sechs Tänzer*innen zeigen, wie sie
Körper und Geist auf vielfältigste Art und Weise in Höchstform bringen können.

Konzert
Josin
Mai 2021
Sanfte Elektrosounds, dezente Streicher-Arrangements, feinsinnige Lyrics und
eindringlicher Gesang zeichnen Josins Stil aus. Ihre Musik basiert auf
verschiedenen Traditionen.
Die Künstlerin schaffte es auf bemerkenswerte Weise, sich schon mit ihrer ersten
Platte durch einen unverwechselbaren Klang zu verewigen. Von klassisch bis
elektronisch, entsteht ein dynamischer, einzigartiger Sound.

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Tanz / Performance
LIGNA
Zerstreuung überall! – ein internationales Radioballett
Juni 2021
Das Radioballett Zerstreuung überall! reagiert auf die globale Pandemie. Die
geschlossenen Grenzen und die Unmöglichkeit zu reisen, führen zu einer
Abwesenheit von choreografischen Positionen und Stimmen. In Zeiten der
Abschottungspolitik und der Rückbesinnung auf das Nationale, stellt das Stück
eine neue Verbundenheit über Ländergrenzen und Kontinente hinweg sowie als
Vorschlag für eine andere Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens her.
Vierzehn internationale Künstler*innen wurden eingeladen, in diesem
Radioballett ihre Stimme hörbar und ihre choreografische Position erfahrbar zu
machen.

Tanz
Lisbeth Gruwez – Voetfolk
The Sea within
Juli 2021 (Nachholtermin aus dem Jahr 2020)
Voetvolk („Fußvolk“) ist eine zeitgenössische Tanz- und Performance-Gruppe,
die 2007 von der belgischen Tänzerin und Choreografin Lisbeth Gruwez
gemeinsam mit dem Komponisten und Musiker Maarten Van Cauwenberghe
gegründet wurde. The Sea within lässt zehn Tänzerinnen zu einem Körper
verschmelzen, der in Bewegung und Ausdruck einer Naturgewalt gleichkommt,
der mal laut, mal leise wundersame Bilder kreiert und von der eigens für das
Stück komponierten Musik, untermalt wird.

Tanz
Compagnie Massala – Fouad Bossouf
Näss
August 2021
Der marokkanisch-französische Choreograf Fouad Boussouf beschäftigt sich in
dem Stück Näss mit der Synthese von traditioneller, nordafrikanischer und
arabischer Kunst und Kultur. Er untersucht mit Hilfe seiner Tanzer*innen, wie
Hip-Hop als ein kultureller „Fremdkörper“ Erinnerungen musikalisch, körperlich
und sozial überschreibt. Getrieben von der Musik, von einem alles
bestimmenden Rhythmus, treffen Tradition und Moderne aufeinander und
entführen das Publikum in die Straßen seiner Heimat.

Programmkuratorin: Miriam Barhoum

Weitere Produktionen und Daten werden im Laufe des Jahres 2021 angekündigt.
Bitte informieren Sie sich dazu unter www.bundeskunsthalle.de/livearts

Änderungen vorbehalten. Stand: Dezember 2020

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