Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina

Die Seite wird erstellt Lena Behrens
 
WEITER LESEN
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Ausstellungsprogramm 2021

Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Faces
Die Macht des Gesichts
12. Februar bis 24. Mai 2021

Die Ausstellung Faces in der ALBERTINA präsentiert Porträts der deutschen
Zwischenkriegszeit. Ausgangspunkt ist Helmar Lerskis herausragende Fotoserie
Metamorphose – Verwandlungen durch Licht (1935/36).

In den 1920er- und 30er-Jahren erneuern Fotografinnen und Fotografen das Verständnis des
klassischen Porträts radikal: Ihre Aufnahmen dienen nicht mehr der Darstellung der
Persönlichkeit eines Menschen, sondern fassen das Gesicht als nach ihren Vorstellungen
inszenierbares Material auf.

Über das fotografierte Gesicht werden sowohl ästhetische Überlegungen der Avantgarde als
auch gesellschaftliche Entwicklungen der Zwischenkriegszeit dargestellt. Experimente mit
neuer Formensprache, das Verhältnis zwischen Individuum und Typ, feministische
Rollenspiele und politische Ideologien treffen aufeinander und erweitern damit das
Verständnis der Porträtfotografie.

 Helmar Lerski                    Helmar Lerski                   Marta Astfalck-Vietz
 Metamorphosis, 1885, 1935–1936   Metamorphosis, 604, 1935–1936   Ohne Titel (Akt mit Spitze), um 1927
 ALBERTINA, Wien                  ALBERTINA, Wien                 VG Bild-Kunst, Bonn
                                                                  Foto: Dietmar Katz/Berlinische Galerie
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Stadt-Land.
Von Albrecht Dürer bis Paul Klee
5. März bis 30. Mai 2021

Die ALBERTINA lädt mit dieser Ausstellung zu einem abwechslungsreichen Spaziergang
durch Landschaftsbilder aus fünf Jahrhunderten.

Von den Anfängen des autonomen Landschaftsbildes und seiner Bahnbrecher, allen voran
Albrecht Dürer, spannt sich der Bogen über Bruegel, Rembrandt und das holländische
Goldene Zeitalter, von Stadtpanoramen der Renaissance zu nahsichtigen Veduten, von
utopischen Entwürfen arkadischer Landschaften bis zum illusionslosen, realistischen
Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung, von den Bildern der Erhabenheit und des
Sublimen bei Caspar David Friedrich über die Schreckensvisionen und Dystopien bei Alfred
Kubin bis zu den Kinderträumen verspielter Natur bei Paul Klee. Schlüsselwerke der
romantischen Landschaft und österreichische Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts wie Jakob
und Rudolf von Alts Wien-Ansichten runden die Ausstellung ab.

Der Großteil der gezeigten Werke wurde vom Sammlungsgründer der ALBERTINA, Herzog
Albert von Sachsen-Teschen (1738-1822) erworben, der sich insbesondere für bildhaft
ausgeführte, großformatige Landschaftszeichnungen des späten 18. und frühen 19.
Jahrhunderts interessierte: Landschaften von Adrian Zingg und dessen Schülern sammelte er
sowohl ihrer künstlerischen Qualität wegen als auch in Erinnerung an seine alte Heimat
Sachsen. Vor allem in seinen letzten Lebensjahren konzentrierte sich Herzog Albert auf den
Erwerb von Landschaften, von denen nun eine hochkarätige Auswahl präsentiert wird.

 Albrecht Dürer                  Canaletto                                   Jakob Alt
 Innsbruck von Norden, um 1495   Die Porta Portello mit dem Brentakanal in   Blick auf Wien von der Spinnerin am
 Aquarell, Albertina             Padua, 1740-1743                            Kreuz, 1817
                                 Federzeichnung, Albertina                   Aquarell, Deckfarben
                                                                             Albertina
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Xenia Hausner
TRUE LIES
30. April - 25. Juli 2021

Die erste Personale des Jahres widmet die ALBERTINA Xenia Hausner, eine der wichtigsten
österreichischen Künstlerinnen, anlässlich ihres 70. Geburtstages. Der Schwerpunkt der
Schau liegt auf dem Aspekt der Inszenierung, der die Werke von Xenia Hausner auszeichnet.

Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin, die früher als Bühnenbildnerin tätig war, vorab
räumliche Settings in ihrem Atelier. Autofragmente oder Zugabteile werden zu Kulissen,
triviale Alltagsgegenstände zu Mitspielern ihrer eigentümlichen Szenarien.

Auch ihre Modelle arrangiert sie in diesem Umfeld. In einem vorwiegend weiblichen Kosmos
lösen sich die Figuren von der ursprünglichen Person und nehmen eine eigene Rolle in
Hausners Geschichten ein, die sich einer eindeutigen Lesart entzieht. In inszenierten
Bruchstücken konfrontiert uns die Künstlerin mit den Widersprüchen, die in uns angelegt
sind, mit Facetten, die wir nicht nach außen kehren. Gerade die Fiktion ermöglicht ihr, mit
geschärftem Blick dem wahren Kern nachzuspüren und in ihren Bilder offenzulegen.

Die Ausstellung ist retrospektiv angelegt, beginnend mit den ersten frühen Arbeiten aus den
1990er-Jahren bis zu Xenia Hausners jüngster, bewegender Exiles-Serie.

    Xenia Hausner                      Xenia Hausner, Hotel Shanghai, 2010       Xenia Hausner, Kopfschuss, 2002–2004
    Nacht der Skorpione, 1995          ALBERTINA, Wien © Bildrecht, Wien, 2020   Courtesy Xenia Hausner
    ALBERTINA, Wien – Sammlung                                                   © Bildrecht, Wien, 2020
    Batliner © Bildrecht, Wien, 2020
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
American Photography
16. Juni bis 29. August 2021

Im Mittelpunkt dieser Fotoausstellung der ALBERTINA stehen zentrale Strömungen US-
amerikanischer Fotografie zwischen den 1940er- und 2000er-Jahren.

Die Umkehrung des „American Dream“ ist ein Merkmal vieler der hier präsentierten
Positionen. Eindrückliche Porträts halten der Gesellschaft auf humorvolle wie kritische Weise
einen Spiegel vor. Raffinierte Farbaufnahmen der Konsumkultur wechseln sich mit
dynamisch aus der Hüfte geschossenen Street-Fotos der Metropolen ab. Statt überhöhter
Naturdarstellungen sind in kühlen Dokumentationen zersiedelte Landschaften und die
Auswüchse des Tourismus zu sehen. Aufwändig inszenierte Tableaus erkunden menschliche
Abgründe hinter einer inszenierten Fassade.

Diese Ausstellung ist mit über 200 der bedeutendsten amerikanischen FotografInnen von
Lisette Model, William Eggleston über Diane Arbus bis zu Lewis Baltz und Gregory Crewdson
die größte Fotoausstellung in der Geschichte der ALBERTINA. Die wichtigen Bestände
amerikanischer Fotografie der ALBERTINA werden um zentrale Hauptwerke aus einer der
bedeutendsten Privatsammlungen der Welt ergänzt, jener von Trevor Traina, der auch als
Botschafter in Wien gewirkt hat.

FotografInnen:
Ansel Adams, Robert Adams, Diane Arbus, Richard Avedon, Lewis Baltz, Tina Barney, John
Coplans, Gregory Crewdson, Philip-Lorca diCorcia, William Eggleston, Mitch Epstein, Walker
Evans, Larry Fink, Robert Frank, Lee Friedlander, Nan Goldin, Paul Graham, William Klein,
David LaChapelle, O. Winston Link, Ryan McGinley, Ray K. Metzker, Joel Meyerowitz, Lisette
Model, Cindy Sherman, Stephen Shore, Alec Soth, Joel Sternfeld, Larry Sultan, Weegee, Garry
Winogrand

 Lisette Model                     Stephen Shore                            Robert Frank, Rodeo – Detroit, 1955
 Bars, Singer at Cafe Metropole,   West Ninth Avenue, Amarillo, Texas, 2.   ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe
 1940, ALBERTINA, Wien             Oktober 1974, ALBERTINA, Wien            Österreichische Ludwig-Stiftung für Kunst und
 © The Lisette Model Foundation    © Stephen Shore                          Wissenschaft
                                                                            © Robert Frank
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Modigliani – Picasso
Revolution des Primitivismus
17. September 2021 bis 9. Januar 2022

Anlässlich seines 100. Todestages würdigt die ALBERTINA den italienischen Maler und
Bildhauer Amedeo Modigliani mit einer großen Retrospektive, die in mehrfacher Weise eine
Premiere darstellt.

Man kennt Modigliani als von Alkohol- und Drogenexzessen bestimmten Bohèmien,
gefälligen Porträtisten oder Wegbereiter des Art Déco. Die Ausstellung zeigt ihn erstmals als
einen führenden Avantgardisten, der die Revolution des Primitivismus bis weit ins 20.
Jahrhundert hinein trug: als Gegenspieler von Picasso.
Weiters ist Modigliani erstmals in Österreich zu sehen: darunter seine berühmten Akte und
außergewöhnlichen Porträts sowie einige seiner wenigen erhaltenen Skulpturen. Die
Ausstellung bringt Werke aus den größten Museen und bedeutendsten Privatsammlungen
von Amerika bis Asien zusammen.

Besonderes Augenmerk wird auf die lebenslange Auseinandersetzung mit der Kunst des
Primitivismus gelegt. Dem Œuvre Modiglianis werden Werke von Pablo Picasso, Constantin
Brâncuşi und André Derain ebenso gegenübergestellt wie Artefakte sogenannter „primitiver“
– prähistorischer, archaischer oder außereuropäischer – Kulturen.

 Amedeo Modigliani              Amedeo Modigliani                       Amedeo Modigliani, Reclining Nude , 1917
 Jeune fille en chemise, 1918   Head, 1911–1912                         The Metropolitan Museum of Art, New York. The Mr. and Mrs.
 ALBERTINA, Wien –              Minneapolis Institute of Art, Gift of   Klaus G. Perls Collection, 1997
 Sammlung Batliner              Mr. and Mrs. John Cowles, 62.73.1
                                Photo: Minneapolis Institute of Art
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Michela Ghisetti
14. Oktober 2021 bis Jänner 2022

Von Oktober 2021 bis Jänner 2022 zeigt die ALBERTINA als erstes Museum in Österreich
Michela Ghisetti in einer umfassenden Mid-Career-Retrospektive. Das Werk der 1966 im
italienischen Bergamo geborenen und seit 1992 in Wien lebenden Künstlerin bewegt sich
zwischen den Polen der Abstraktion und der Figuration.

In Michela Ghisettis Arbeiten fließen biografisch-emotionale und philosophisch-
kunsttheoretische Elemente ineinander. Dadurch entstehen konzeptuell strenge, aber auch
humorvolle und intuitive Werkgruppen, wobei die Künstlerin stets neue Inhalte und
unterschiedlichste Materialien erprobt.

 Michela Ghisetti                  Michela Ghisetti
 FELICIA, 2010                     AFUA/DER WEG (Triptychon/Zweiter Teil), 2012
 © Michela Ghisetti                © Michela Ghisetti
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
ARAKI
30. April bis 18. Juli 2021

Nobuyoshi Araki (*1940) zählt zu den wichtigsten und produktivsten zeitgenössischen
Fotografen Japans. Vorwiegend für seine ebenso provokanten wie mittlerweile umstrittenen
Aktfotos bekannt, umfasst sein Werk vielfältige Themen, darunter Stadtaufnahmen,
Stillleben und Alltagsdarstellungen.

Die Ausstellung der ALBERTINA MODERN konzentriert sich auf das Frühwerk des Künstlers,
womit er – von den Avantgardebewegungen Tokios geprägt – die klassische
Dokumentarfotografie ab den 1960er-Jahren radikal erneuerte. Sein fotografisches Debüt
über den Arbeiterklassen-Jungen Satchin und dessen Bruder Mabo (1963) ist ebenso vertreten
wie Serien über das urbane Leben in Tokio.

Im Zentrum der Ausstellung steht Arakis grandiose und einflussreiche Serie Sentimental
Journey (1971–2017): In dem langjährigen Projekt erhebt er mittels schnappschussartiger und
unverblümter Fotos seiner Frau Yoko das eigene Leben zum Thema. Vergleichbar mit einem
Tagebuch zeigen die intimen Bilder die Flitterwochen, das Zusammenleben des Paares und
den frühen Tod Yokos. Dieses Lebensthema fand erst vor wenigen Jahren durch eine
Fortsetzung der Arbeit seinen Abschluss.

Nabuyoshi Araki                    Nabuyoshi Araki
Sentimental Journay, 1971          Sentimental Journay, 1971
© Nabuyoshi Araki                  © Nabuyoshi Araki
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
THE 80s. Anything Goes
9. November 2021 bis März 2022

Eine großangelegte Ausstellung dieser Epoche in der ALBERTINA MODERN führt vor Augen,
wie Kunstschaffende in den 1980er Jahren die bestehende Paradigmen aufbrechen und die
Vielfalt im Ausdruck suchen.

Die Kunst der 1980er-Jahre will überwältigen: Es ist die Zeit visuellen Überflusses,
individueller Stile und unendlicher Geschichten. Daraus ergeben sich eine überbordende
Bildlichkeit, ein großer Drang zum Erzählerischen und die Freude an der Erkundung von
Materialien und neuen Medien.

Künstler wie David Salle oder Julian Schnabel erschaffen das Bild als Fiktion. Bei Francesco
Clemente oder Mimmo Paladino bestimmt ein Zeit und Ort übergreifender Eklektizismus
viele Arbeiten. Es finden sich Zitate von der Antike bis in die Gegenwart, die das Nicht-
Authentische hervorheben und Altbekanntes unter neue Vorzeichen setzen. Die zentralen
ExponentInnen des Jahrzehnts – Jeff Koons, Jean-Michel Basquiat, Keith Haring und Julian
Schnabel – finden sich über noch zu entdeckendem Künstlertum wie Jack Goldstein, Isolde
Joham und Julia Wachtel. Das Zitat, der Zweifel am Original bei Richard Prince oder Elaine
Sturtevant, The Art of Sampling bei Gerwald Rockenschaub und David Salle zeigen, wie sehr
die 80er Jahre für alle weiteren Entscheidungen der Kunst das wichtigste Jahrzehnt der
jüngeren Kunstgeschichte waren.

Der Verlust der Unmittelbarkeit durch eine sich zunehmend virtualisierende Welt, die sich
nach und nach zu einer Mediengesellschaft entwickelt, spiegelt sich auch in einer Kunst des
Simulacrums wider: Der Wahrheitsgehalt von Bildern aus High und Low Art wird generell in
Zweifel gezogen, wenn sich Künstlerinnen wie Sherrie Levine oder Cindy Sherman mit dem
Abbildcharakter per se auseinandersetzen und eine Wirklichkeit zweiten Grades erfinden.

 David Salle, Room with blue statue, 1986      Brigitte Kowanz, 1988/2019        Francesco Clemente
 Öl, Acryl und lichtempfindliches Leinen auf   Neon, Fluoreszierendes Pigment,   Hermaphrodite, 1985
 Leinwand. ALBERTINA, Wien – The ESSL          Glas, Holz © Brigitte Kowanz /    Gouache
 Collection ©David Salle                       Foto Stefan Altenburger           ALBERTINA, Wien - The JABLONKA
                                                                                 Collection ©Francesco Clemente
Ausstellungsprogramm 2021 - Stand Jänner 2021 I Änderungen vorbehalten - Albertina
Sie können auch lesen