Wenn die Zinsen nicht mehr reichen - Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Die Seite wird erstellt Hortensia-Angelika Sommer
 
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Wenn die Zinsen nicht mehr reichen - Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld
Wenn die
Zinsen nicht
mehr reichen
Positive Erträge erzielen
im Niedrigzinsumfeld
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Anleger in Deutschland sind es gewohnt, viele ihrer Vermögensziele mit traditionellen Anlageformen zu erreichen.
Sparbuch, Festgeld oder Bundesanleihe waren lange ausreichend verzinst, um ohne großes Risiko Vermögen zu
bewahren oder moderat wachsen zu lassen. Heute gibt es aber auf viele dieser Anlagen fast keine Zinsen mehr.
So kann selbst die im Moment eher geringe Inflation am Vermögen zehren. Und wenn eine Anlage Vermögen nicht
einmal bewahren kann, rücken auch alle anderen finanziellen Ziele in weite Ferne. Was also können Anleger heute
tun, um ihre Ziele weiterzuverfolgen und auch zu erreichen?

Zinsen sind nur eine – wenn auch traditionell sehr beliebte – Art, regelmäßige Erträge aus seinem angelegten Ver-
mögen zu erzielen. Es lohnt sich, nach anderen Anlagemöglichkeiten zu suchen, die in einer Zeit niedrigster Zinsen
auch attraktive regelmäßige Erträge liefern können.

Wer nach Anlagealternativen Ausschau hält, sollte sich zunächst die eigenen                                             Wichtige Begriffe
Ziele und Bedürfnisse in Bezug auf seine Geldanlage klarmachen. Nur so
kann man aus den verschiedenen Anlageformen, die heute für attraktive
                                                                                                                Anleihe
Erträge stehen, die individuell geeigneten auswählen.
                                                                                                                Verzinsliches Wertpapier mit fester
                                                                                                                Laufzeit. Der Inhaber einer Anleihe
                                                                                                                bekommt einen i. d. R. fixen jährli­
Die Idee: Regelmäßige Erträge lassen Vermögen wachsen                                                           chen Zins und erhält am Laufzeiten­
                                                                                                                de den Nennbetrag zurück.
Wenn stabile Erträge aus einer Geldanlage (und das sind beispielsweise
die Zinsen aus traditionellen Anlagen vom Sparbuch bis zur Bundesanleihe)                                       Inflation
regelmäßig dem Anleger zufließen und sich zum Anlagebetrag (Kapital) hin­                                       Jährlicher Anstieg der Verbraucher­
zuaddieren, dann wächst es zuverlässig, nachvollziehbar und planbar Schritt                                     preise (in Prozent), Maß für den
für Schritt. Wie klassisch vom Sparbuch bekannt.                                                                laufenden Verlust an Kaufkraft
                                                                                                                des Geldes.
So ist der regelmäßige Ertrag traditionell für viele Anleger der Motor, der die
Vermögensentwicklung vorantreibt – ganz gleich, welche Vermögensziele                                           Ertrag
                                                                                                                Laufende Geldzuflüsse aus einer
ver­folgt werden. Ob beispielsweise Erträge laufend als Zusatzeinkommen ent­
                                                                                                                Anlage: Zinsen (bei Spareinlagen
nommen werden oder wieder angelegt mit einem Zinseszinseffekt zu schnel­                                        und Anleihen) oder Dividenden
lerem Kapitalwachstum bei längerfristigen Anlagezielen beitragen sollen.                                        (bei Aktien).

                                                                                                                Kapital
Die Idee des Vermögenswachstums – bei positiven Erträgen                                                        Eingesetzter Betrag bzw. aktueller
                                                                                                                Geldwert einer Anlage.

                       Zinseszinseffekt:
                       höhere absolute Erträge,
Kapital

                       schneller Kapitalzuwachs

                                                                                    Kapitalzuwachs
                                                                                    durch regelmäßige Erträge

                                                                 Zeit
Schematische Darstellung. Real positive Erträge und ihre Wirkung auf die Kapitalentwicklung.

                                                                                                                                                      2
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Diese Logik des planbar schrittweisen Vermögenswachstums durch Zinsen                                                              Wichtige Begriffe
und Zinseszinsen gilt aber nur so lange, wie solche Erträge nach Abzug der
Inflation positiv sind. Andernfalls erhöht sich zwar das nominale Vermögen,
                                                                                                                             Nominal
faktisch jedoch sinkt die Kaufkraft des angelegten Kapitals. Um das zu berück­                                               Dem Nennwert nach; zahlenmäßig
sichtigen, betrachten Experten die realen Erträge – das sind die Erträge aus
einer Anlage abzüglich der Inflation.

Das Problem: Niedrigzinsen und Inflation

Das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld ist eine Folge der globalen Finanzkri­
se, die 2007 begann und nach wie vor Wirkung zeigt. Um einen dramatischen
Einbruch der Weltwirtschaft zu vermeiden, senkten die Notenbanken aller
Industrie­nationen über die Jahre bis heute die Leitzinsen drastisch. Mit „billi­
gem Geld“ sollten der Finanzsektor und die Volkswirtschaften gestützt werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihren Leitzins während der kriti­
schen Phase der Finanzkrise von Mitte 2008 bis Frühjahr 2009 von 4,25 %
auf 1 %. Doch damit nicht genug: Weil die Wirtschaft vor allem im Euroraum
schwach bzw. anfällig blieb, drückte die EZB ihren Zins ab Mitte 2012 weiter
bis auf zuletzt 0,05 %1.

Der Rekordtiefstand der Leitzinsen hat konsequenterweise auch für extrem
niedrige Zinsen auf Sparbuch, Festgeld und Co. im gesamten Eurowährungs­
raum gesorgt. Denn die Verzinsung solcher kurzfristigen Bankeinlagen hängt
eng von dem Leitzins ab, den die EZB dem Finanzsektor vorgibt. Doch auch
bei traditionellen Anleihen, zum Beispiel verzinslichen Bundespapieren, hat
das Zinsumfeld für einen starken Rückgang der Renditen gesorgt.

Traditionelle „Spar“-Anlagen heute: negative reale Erträge

5%                                                                             ■ Bis zu einem Jahr fest angelegt
                                Real positive Erträge                          ■ Täglich verfügbar angelegt
4%
                                                                               ■
                                                                                   Jährliche Inflationsrate

3%

2%                                                                                       Real
                                                                                         negative
                                                                                         Erträge

1%

0%
           2004          2005     2006   2007       2008       2009       2010       2011      2012       2013       2014

Durchschnittliche Verzinsung von Anlagen in Deutschland pro Jahr. Zahlen für 2014: Stand 30.06.2014. Und durchschnittliche
jährliche Inflationsrate in Deutschland. Quellen: Bundesbank, Eurostat. Darstellung: Fidelity.

1
    Stand: 22.09.2014.

                                                                                                                                                          3
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Die Realität: Real negative Erträge vernichten Vermögen                                     Wichtige Begriffe

Viele der traditionellen Anlageformen sind heute so niedrig verzinst, dass real
negative Erträge drohen oder teilweise schon Realität sind. Wer so anlegt,           Aktie
verliert Kaufkraft und vergibt die Chance, seine Anlageziele zu erreichen.           Wertpapier, das die Beteiligung an
                                                                                     einem Unternehmen verbrieft.
                                                                                     Der Inhaber einer Aktie erhält
Lösungen, also Auswege aus dieser Niedrigzinsfalle, können in dieser Situa­
                                                                                     i. d. R. eine vom Gewinn abhängige
tion nur Anlagen bieten, die Aussichten auf substanziell höhere Erträge eröff­       Dividende. Eine Aktie wird nicht
nen. Doch die gibt es nicht umsonst. Anleger müssen deshalb die Ertrags­             zurückgezahlt, kann aber an der
aussichten und die Risiken einzelner Anlagen genau abwägen.                          Börse verkauft werden. Der Börsen­
                                                                                     preis einer Aktie (Kurs) schwankt
                                                                                     relativ stark, hohe Verluste sind
                                                                                     möglich.
Die Lösung: höhere Erträge, die zu den eigenen Zielen passen

Bislang hatten viele Anleger bei geldmarktnahen Anlagen und festverzinsli­           Dividende
                                                                                     Die Dividende ist der Teil des Ge­
chen Wertpapieren primär den Zins als stabilen und regelmäßigen Ertragsas­
                                                                                     winns, den eine Aktiengesellschaft
pekt im Blick. Heute verlangen auch die Risiken solcher Anlagen nach einer
                                                                                     an ihre Aktionäre ausschüttet.
intensiveren Betrachtung. Viele Risikoaspekte haben Anleger nämlich bisher
meist gar nicht wahrgenommen. Jetzt sollten sie neu beurteilt und genau abge­
wogen werden, denn die sinkenden Zinserträge sind Auslöser dafür, dass
Anleger ihre finanziellen Ziele mit den traditionell dafür genutzten Anlagefor­
men nicht mehr erreichen.

Wer heute attraktive regelmäßige Erträge sucht, muss sich anderen Anlage­
formen zuwenden. Diese können Anleihen von Unternehmen, Hochzins- oder
Schwellenländeranleihen sein. Aber auch Aktien kommen in Betracht, wenn sol­
che ausgewählt werden, die Erträge im Sinne möglichst hoher und gleichblei­
bender Dividenden erzielen – die zweite Kategorie eines regelmäßigen Ertrags
neben dem Zins. Bei derartigen Anlagen gilt es allerdings, das Schwankungs­
risiko (Volatilitätsrisiko oder Kursrisiko) zu beachten. Denn es handelt sich um
Wertpapiere, die an den Finanzmärkten gehandelt werden. Der Wert dieser
Anlagen im Sinne ihres aktuellen Kurses kann schwanken. Je nach Wertpapier­
art ist das Risiko mehr oder weniger ausgeprägt. Das Kursrisiko ist natürlich kei­
ne Einbahnstraße. Solche Anlagen bringen immer auch die Chance auf Kursge­
winne mit – und eröffnen damit neben den Aussichten auf regelmäßige Erträge
zudem die auf ein Wachstum des angelegten Kapitals.

                                                                                                                          4
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Deshalb müssen Anleger abwägen, auf welche Entscheidungsfaktoren
für eine ertragreiche Anlage sie Wert legen.

        ttraktiver Ertrag: ordentliche regelmäßige Zuflüsse aus einer Kapital­
       A
       anlage, die den Vermögensaufbau erleichtern (beispielsweise Zinsen
       von Anleihen oder Dividenden von Aktien)

         usgleich der Inflation: Der Ertrag sollte den Anstieg der Lebens­
        A
        haltungskosten mindestens ausgleichen

         tabiler Ertrag: laufende Zuflüsse, die im Verlauf der Zeit möglichst
        S
        wenig schwanken

         eringes Schwankungsrisiko: Die Anlage sollte nicht stark im Wert
        G
        schwan­ken und die Gefahr von Kapitalverlusten als Folge von Kurs­
        verlusten möglichst gering sein

        Kapitalwachstum: eine langfristige Wertsteigerung des angelegten
         Kapitals durch eine positive Kursentwicklung

Für Anleger empfiehlt es sich, immer beide Seiten im Blick zu behalten: den
Ertrag und das Risiko. Ertragskraft, Stabilität des Ertrags und Anfälligkeit für
Schwankungen müssen bei einer Geldanlage in einem ausgewogenen Ver­
hältnis stehen. Wir zeigen im Folgenden, warum Anleger das bei ihren tradi­
tionellen Ertragsanlagen so bald nicht wieder erwarten sollten – und welche
Alternativen es gibt.

Weiterhin kein Zinsanstieg im Euroraum in Sicht

Das Problem ungenügender Zinserträge bei traditionellen Anlagen dürfte
noch einige Zeit bestehen bleiben. Denn bislang zeichnet sich im Eurowäh­
rungsraum keine durchgreifende Besserung der Wirtschaftslage ab. Solange
aber keine Gesundung der Krisenstaaten in Südeuropa absehbar ist, wird die
EZB aller Voraussicht nach ihren Leitzins nahe null halten. Entsprechend dürf­
ten die Zinsen bei traditionellen Anlagen auf absehbare Zeit vernachlässig­
bar gering bleiben.

Gleichzeitig müssen Anleger aber weiterhin ausreichende Erträge erzielen,
um ihre Vermögensziele zu erreichen. Dass die Anleger vor diesem Hinter­
grund handeln sollten, macht die nachfolgende Grafik deutlich. Sie zeigt die
gegenwärtig erzielbaren Renditen einer Reihe von Anlageklassen im Ver­
gleich zum Renditeniveau vor der Finanzkrise. Wer den Blick über Sparan­
lagen und Staatsanleihen hinausrichtet, kann weiter attraktive Anlagemög­
lichkeiten finden.

                                                                                   5
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

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Geschrumpfte Renditen: das Kernproblem

■ Aktuelle Renditen in % zum 31.10.2014                                                                                           Renditen vor der Krise in %                                                Rendite
                                                                                                                                  vom 30.06.2007                                                             Die Rendite bezeichnet den
                                                                                                                                                                                                             Gesamterfolg einer Kapitalanlage.
8
                                                                                                                                                                                                             Sie beruht auf den Ertragsein­
                                                                                                                                                                                                             nahmen der Kapitalanlage (z. B.
6                                                                                                                                                                                                            Zinsen, Dividenden) und den Kurs­
                                                                                                                                                                                                             veränderungen.
4

2

0
        Tagesgeld

                    Festgeld

                                             10-jährige
                               Deutsche Staatsanleihen

                                                                  10-jährige
                                                          US-Staatsanleihen

                                                                               Euro-Unternehmens-
                                                                                          anleihen

                                                                                                         Europäische
                                                                                                     Hochzinsanleihen

                                                                                                                        US-Hochzinsanleihen

                                                                                                                                              Schwellenländer-
                                                                                                                                                      anleihen

                                                                                                                                                                 Deutsche Aktien

                                                                                                                                                                                   Europäische
                                                                                                                                                                                        Aktien

                                                                                                                                                                                                 US-Aktien

Quelle: Bloomberg, Stand: 31.10.2014. Tagesgeld = Eonia; Festgeld = Euribor 1 Monat; Euro-Unternehmensanleihen = BofA ML Euro
Large Cap Corporate Index; Europäische Hochzinsanleihen = BofA ML Global HY European Issuers Constrained Index; US-Staatsanlei­
hen (10 J.) = The BofA Merrill Lynch US Treasury Index; US-Hochzinsanleihen = The BofA Merrill Lynch US High Yield Index; Schwel­
lenländeranleihen = BofA ML EM External Debt Sovereign Index; Deutsche Aktien = DAX; Europäische Aktien = MSCI Europe;
US-Aktien = S&P 500 Index.

                                                                                                                                                                                                                                             6
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Anlageklassen im Vergleich: unterschiedliche Ertragsmerkmale

Im Folgenden zeigen wir mithilfe eines Ampelsystems, inwieweit unterschied­                                            Anforderung der Anleger
liche Anlagen die Anforderungen der Sparer aktuell noch erfüllen. Dabei
                                                                                                                                       =   nicht erfüllt
betrachten wir zum einen traditionelle Anlageformen wie Spareinlagen und
Staatsanleihen, zum anderen mögliche Alternativen, die höhere Erträge bei                                                              =   teilweise erfüllt
vertretbaren Wertschwankungen bieten. Die Ergebnisse stellen jeweils eine
                                                                                                                                       =   erfüllt
Momentaufnahme dar, denn die Charakteristik der einzelnen Anlageformen
ändert sich im Zeitablauf – ebenso die Höhe des Ertrags, den sie liefern.

Spareinlagen2
Die Verzinsung von Sparbüchern, Festgeldern und Geldmarktkonten im Euro­
raum bewegt sich nur noch knapp über null. Selbst Geldmarktanlagen für
12 Monate erbringen im Schnitt weniger als 0,5 % 3 Etwas höhere Sätze werden
in Einzelfällen gezahlt, stehen aber meist nur eingeschränkt zur Verfügung.

Die Zinsen kurzfristiger Bankeinlagen sind relativ eng an den Leitzins gekop­
pelt – deshalb haben sie im Zeitverlauf stark geschwankt. So hat die EZB
ihren Leitzins von Mitte 2008 bis Anfang September 2014 16 Mal verändert. In
unserer Grafik wird daher die Stabilität des Ertrags von Bankeinlagen nur mit
„Gelb“ angezeigt. Zwar ist in puncto Wertschwankungen des Kapitals alles im
„grünen Bereich“. Unter dem Aspekt „attraktiver Ertrag“ steht unsere Ampel
hier jedoch eindeutig auf „Rot“.

    Attraktive                Ausgleich                  Stabiler                 Geringes              Kapital­­-
    Erträge                   der Inflation              Ertrag                   Schwankungs­          wachstum
                                                                                  risiko

Sinkender Leitzins der Europäischen Zentralbank                                                                                   Wichtige Begriffe

5 ,0 %
                                                                                                                          Leitzins
    4,5 %
                                                                                                                          Leitzins ist der von einer Zentral­
    4,0 %                                                                                                                 bank im Rahmen ihrer Geldpolitik
    3,5 %                                                                                                                 einseitig festgelegte Zinssatz, zu
3 ,0 %                                                                                                                    dem sie mit den ihr angeschlos­
    2,5 %                                                                                                                 senen Kreditinstituten Geschäfte
                                                                                                                          abschließt.
2 ,0 %
    1,5 %
1 ,0 %
                                                                                                              +0,05%
0 ,5 %
0 ,0 %
      2000               2002            2004           2006               2008     2010         2012        2014
Quelle: Deutsche Bundesbank, Stand: 06.10.2014.

2
    Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld.
3
    Stand: Ende August 2014, lt. Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank.

                                                                                                                                                                7
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Staatsanleihen guter Bonität                                                                                                           Wichtige Begriffe
Zwar waren die Renditen von Staatsanleihen aus der Eurozone gegen Ende
2013 vorübergehend etwas gestiegen. Seither hat die Verzinsung speziell
                                                                                                                               Staatsanleihen
von deutschen Bundesanleihen aber neue historische Rekordtiefs erreicht. Im
                                                                                                                               Verzinsliche Wertpapiere, über die
August 2014 unterschritt die Rendite 10-jähriger Bundespapiere erstmals die                                                    staatliche Einrichtungen Kredite
Marke von 1 %. Auch Anleihen anderer Länder mit vergleichbarer finanzieller                                                    aufnehmen. Staatsanleihen starker
Stärke bieten kaum wesentlich höhere Renditen. Nur unter dem Aspekt der                                                        Volkswirtschaften wie Deutschland
Stabilität erfüllen ausgewählte klassische Staatsanleihen noch die Bedürf­                                                     gelten als praktisch ausfallsicher
nisse der Anleger. Staatsanleihen schwächerer Länder können dagegen                                                            und sind sehr begehrt. Daher müs­
                                                                                                                               sen die Schuldner hier nur sehr
Risiken bergen.
                                                                                                                               geringe Zinsen bieten.

                                                                                                                               Bonität
    Attraktive            Ausgleich                 Stabiler                  Geringes                 Kapital­­-
                                                                                                                               Bei Emittenten von Wertpapieren
    Erträge               der Inflation             Ertrag                    Schwankungs­             wachstum                wird unter Bonität die Fähigkeit ver­
                                                                              risiko                                           standen, die Emission nebst Zinsen
                                                                                                                               zu bedienen und zu tilgen. Daraus
                                                                                                                               ableitbar ist die Wahrscheinlichkeit,
                                                                                                                               mit der ein Kreditnehmer in der
Deutsche Staatsanleihen das erste Mal unter 1 % Rendite                                                                        Lage ist, die erforderlichen Rück­
          10 %                                                                                                                 zahlungen zu leisten.

                                                                                                                               Unternehmensanleihen
                8%                                                                                                             Bieten meist höhere Zinsen als
                                                                                                                               Staatsanleihen, je nachdem, wie
Umlaufrendite

                6%                                                                                                             finanzstark das jeweilige Unter­
                                                                                                                               nehmen ist. Der Kurs von Unter­
                                                                                                                               nehmensanleihen kann je nach
                4%                                                                                                             Wirtschaftslage und Risikonei­-
                                                                                                                               gung der Anleger schwanken.
                                                                                                                +0,99%
                2%
                                                                                                                               Investment-Grade-Anleihen
                                                                                                                               Verzinsliche Wertpapiere von
                 0
                                                                                                                               Schuldnern mit guter Zahlungs­
                  Sep     Sep               Sep                Sep               Sep               Sep                  Sep
                                                                                                                               fähigkeit (Bonität). Sie sind durch
                  1990    1994              1998               2002              2006              2010                 2014
                                                                                                                               Bonitätsnoten (Ratings) von AAA
Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen. Quelle: Bloomberg, 30.09.2014. Renditen in der Vergangenheit sind keine          bis BBB– gekennzeichnet.
zuverlässigen Indikatoren für eine zukünftige Wertentwicklung.

                                                                                                                               Emittent
                                                                                                                               Herausgeber von Wertpapieren.
Unternehmensanleihen guter Bonität (Investment-Grade-Rating)
Bei Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating erscheinen die Ren­
diten derzeit angemessen – wenn auch bei Schuldnern höchster Bonität nicht
besonders attraktiv. Ein großer Vorteil dieser Anlageklasse bleibt die Verläss­
lichkeit, mit der die Emittenten ihre Zinszahlungen leisten. Daneben können
Unternehmensanleihen der Kategorie Investment Grade im Kurs steigen, kön­
nen aber auch an Wert verlieren.

    Attraktive            Ausgleich                 Stabiler                  Geringes                 Kapital­­-
    Erträge               der Inflation             Ertrag                    Schwankungs­             wachstum
                                                                              risiko

                                                                                                                                                                     8
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Hochzinsanleihen                                                                         Wichtige Begriffe
Hochverzinsliche Anleihen, die von Unternehmen geringerer Bonität ausgege­
ben werden, bieten ein attraktives Ertragsniveau. Stets ist aber zu prüfen, ob
                                                                                 Hochzinsanleihen
die Höhe der Zinsen einen angemessenen Ausgleich für das Risiko eines Zah­
                                                                                 Verzinsliche Wertpapiere von
lungsausfalls des Schuldners darstellt. Die Erträge dieser Anlageklasse sind     Schuldnern mit verminderter
relativ stabil und die Zahlungen sollten bei sorgfältig ausgewählten Schuld­     Bonität. Sie sind an Ratings von
nern regelmäßig erfolgen.                                                        BB+ bis D zu erkennen. Zum Aus­
                                                                                 gleich des Risikos von Zahlungs­
Bei steigender Inflation schneiden Anleihen grundsätzlich schlecht ab. Denn      ausfällen erhalten die Anleger
                                                                                 höhere Zinsen.
die festgelegten Zinszahlungen werden dann stärker entwertet, ohne dass es
hierfür einen Ausgleich gibt. Anleihen geraten daher bei beschleunigter Teue­    Dividendenrendite
rung meist unter Verkaufsdruck. Im Fall von Hochzinsanleihen hängt die Anle­     Prozentuales Verhältnis der Dividen­
gernachfrage – und damit der Kurswert – jedoch stärker von der Fähigkeit         denzahlung pro Aktie zum aktuellen
des Schuldners ab, seine Zinszahlungen zu leisten und die Anleihe am Ende        Börsenkurs der Aktie. Die Dividen­
der Laufzeit zurückzuzahlen.                                                     denrendite beschreibt, wie sich
                                                                                 eine Anlage „verzinst“.

Hochzinsanleihen können in Phasen erhöhter Risikoscheu am Markt ähnliche         Schwellenland
Kursschwankungen aufweisen wie Aktien.                                           Bezeichnung von Ländern auf dem
                                                                                 Wege zum Industrieland. Durch
                                                                                 hohes Wirtschaftswachstum werden
                                                                                 große Industrialsierungsfortschritte
Attraktive        Ausgleich         Stabiler      Geringes        Kapital­­-     beobachtet, jedoch halten viele so­
Erträge           der Inflation     Ertrag        Schwankungs­    wachstum
                                                  risiko                         ziale Indikatoren wie z. B. Alphabeti­
                                                                                 sierungsrate oder Lebenserwartung
                                                                                 mit der wirtschaftlichen Entwicklung
Schwellenländeranleihen                                                          noch nicht Schritt.
Schwellenländeranleihen sind eine breite Anlageklasse mit einem attrak­
tiven Ertragsniveau. Länder wie Brasilien, Russland, Indien und China –          Schwellenländeranleihen
                                                                                 Anleihen, die von Schwellenländern
bekannt als BRIC –, aber auch Mexiko, viele arabische Staaten oder ost­
                                                                                 herausgegeben werden. Herausge­
europäische Länder müssen deutlich höhere Zinsen am Kapitalmarkt zah­            ber sind traditionell eher Staaten,
len als die Industrienationen. Durch politische, wirtschaftliche und sonstige    zusätzlich sind immer mehr Unter­
Entwicklungen können jedoch höhere Schwankungen als bei Anleihen aus             nehmensanleihen aus Schwellenlän­
Industrieländern auftreten.                                                      dern erwerblich. Sie können sowohl
                                                                                 in US-Dollar als auch in Lokalwäh­
                                                                                 rung ausgestellt sein.
Vor dem Hintergrund niedriger Zinsen sind höherverzinsliche Anleihesegmente,
vor allem aus den Schwellenländern, für Anleger besonders attraktiv.

Attraktive        Ausgleich         Stabiler      Geringes        Kapital­­-
Erträge           der Inflation     Ertrag        Schwankungs­    wachstum
                                                  risiko

                                                                                                                      9
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Dividendenaktien
Aktien werden insbesondere mit der Chance auf Kursgewinne verbunden.
Dabei liefern Aktien von Unternehmen mit hohen und stabilen Dividendenzah­
lungen ebenfalls regelmäßige Erträge. Für deutsche Aktien beträgt die Divi­
dendenrendite aktuell 2,8 %, wie die folgende Grafik zeigt.

Solide Dividendenrendite

            ■ Dividendenrendite p.a. im Durchschnitt der letzten 15 Jahre
4%          ■ Aktuelle Dividendenrendite       2,7%        2,8% 2,8 %
                                                                               2,8% 2,8%              3,0 % 3,1 %
3%                               2,4% 2,5%              2,5% 2,7%
2%
           1,9% 2,0 %

1%
0%
                USA                   Asien1          Schwellenländer Deutschland                        Europa2
Quelle: Datastream. Stand: 30.09.2014. Verwendete Indizes: S&P 500, MSCI AC Asia ex Japan, MSCI Emerging Markets,
MSCI Germany, MSCI Europe ex UK. 1 Ohne Japan. 2 Ohne Großbritannien.

Im Hinblick auf die Stabilität der Erträge lässt sich feststellen, dass viele Unter­
nehmen sehr auf die Nachhaltigkeit ihrer Dividenden achten, um die Anleger
stärker an sich zu binden. Allerdings sind die Unternehmen bei Aktien – anders
als bei Anleihen – in der Regel nicht zu regelmäßigen Zahlungen in einer
bestimmten Höhe verpflichtet. Deshalb steht die Ampel in puncto Stabilität
der Dividenden auf „Gelb“.

In der Vergangenheit sind Aktien auf lange Sicht im Kurs gestiegen. Kursstei­
gerungen fallen bei Dividendenaktien zwar tendenziell geringer aus als bei
anderen Aktien, tragen aber dennoch positiv zum langfristigen Vermögensauf­                                                Wichtige Begriffe
bau bei. Insgesamt schwanken Dividendenaktien im Durchschnitt oft weniger,
da es sich um große und eher defensiv ausgerichtete Unternehmen handelt.
                                                                                                                    Infrastruktur
                                                                                                                    Der Begriff Infrastruktur steht für
                                                                                                                    alle Einrichtungen, die für Bestand,
 Attraktive               Ausgleich                Stabiler                  Geringes                 Kapital­­-    Wachstum und Entwicklung eines
 Erträge                  der Inflation            Ertrag                    Schwankungs­             wachstum      Landes notwendig sind. Hierzu
                                                                             risiko
                                                                                                                    gehören u.a. Straßen, Schienennet­
                                                                                                                    ze, Energienetze oder Flughäfen.
                                                                                                                    Desweiteren zählt auch die sog.
Alternative Investments, die gezielt beigemischt werden können
                                                                                                                    soziale Infrastruktur dazu, wie
Infrastruktur                                                                                                       Krankenhäuser, Schulen, etc. Im
Infrastrukturunternehmen bieten eine weitere Möglichkeit für ertragssuchen­                                         Bemühen, Staatshaushalte zu sa­
                                                                                                                    nieren, werden insbesondere in
de Anleger. Aufgrund der meist langfristigen Vereinbarungen mit der öffent­
                                                                                                                    Industrieländern immer mehr Leis­
lichen Hand sind die Einnahmen dieser Unternehmen verhältnismäßig sta­                                              tungen für Aufbau und Erhalt von
bil. Ein Hafen oder eine mautpflichtige Straße bieten auch nach vielen Jahren                                       Infrastruktur an private Unterneh­
noch gute Geschäfte. Auch sind die Auswirkungen konjunktureller Entwicklun­                                         men vergeben. In diese können
gen auf die Einnahmen von Infrastrukturunternehmen und damit auf ihre Ergeb­                                        Anleger z. B. durch eine Anlage in
nisse für die Anleger eher gering. Wegen dieser charakteristischen Besonder­                                        Fonds investieren, die sich auf die
                                                                                                                    Finanzierung von Infrastrukturpro­
heiten wird Infrastruktur auch als eigene Anlageklasse behandelt. Mit einer
                                                                                                                    jekten in der Zusammenarbeit von
Anlage in Infrastrukturwerte kann neben regelmäßigen Erträgen auch Kapi­                                            öffentlichem Sektor und Privatwirt­
talwachstum erzielt werden. Gerade in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase                                            schaft spezialisiert haben.

                                                                                                                                                     10
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

bei gleichzeitig hoher Liquidität im Markt, in der viel Kapital nach einträgli­                            Wichtige Begriffe
chen Anlagemöglichkeiten sucht. Doch die Anlage birgt auch Risiken. Wie ver­
lässlich sind die politischen Rahmenbedingungen, wie realistisch die erwarte­
                                                                                                   Immobilientitel – REITs
ten Zahlungsströme, z. B. bei mautfinanzierten Verkehrswegen? Liegt das Projekt
                                                                                                   Neben der Direktanlage in Immobi­
im Ausland, können durch anders geprägte Rechtssysteme und Währungskurs­                           lien und der Anlage in offenen Im­
schwankungen weitere Risiken entstehen.                                                            mobilienfonds hat sich eine weitere
                                                                                                   Form des Immobilieninvestments
                                                                                                   etabliert: Immobilienaktienfonds –
                                                                                                   REITs. REITs steht für Real Estate
Attraktive            Ausgleich         Stabiler             Geringes              Kapital­­-      Investment Trusts – d.h. für Kapital­
Erträge               der Inflation     Ertrag               Schwankungs­          wachstum
                                                             risiko                                gesellschaften, die Eigentum an Im­
                                                                                                   mobilien erwerben, verwalten und
                                                                                                   veräußern. REITs sind eine Form
Immobilientitel (REITs)                                                                            der indirekten Immobilienanlage.
Eine weitere attraktive Ertragsquelle können Anlagen in Immobilien sein.                           In Deutschland sind dies börsen­
Wesent­licher Faktor sind hier die regelmäßigen Mieteinnahmen. Bei Konzen­                         notierte Aktiengesellschaften, die
                                                                                                   überwiegend in Immobilien und
tration auf gewerbliche Mieter lassen sich zudem Mietverträge mit einer
                                                                                                   in Immobilienbeteiligungen inves­
Inflationsklausel vereinbaren. Somit können die Mieteinkünfte der allgemeinen                      tieren. Anleger beteiligen sich an
Preisentwicklung angepasst werden. Die Erträge sind in der Regel stabil –                          einem professionell gemanagten
können jedoch von Mietausfällen oder Leerstand gemindert werden. Ein                               Immobilienbestand und damit an
Kapitalwachstum durch Wertsteigerung von Immobilien ist abhängig von den                           dessen künftiger Ertrags- und Wert-
Marktgegebenheiten möglich.                                                                        entwicklung. REITs verbinden die
                                                                                                   Chancen und Risiken eines Immo­
                                                                                                   bilieninvestments mit denen eines
Immobilieninvestments erfordern eine große Marktkenntnis und viel Kapital.                         Aktieninvestments.
REITs können einen einfacheren Zugang zu den Ertragschancen dieser Anla­
geklasse liefern. Ein bedeutendes Merkmal von REITs ist, dass laut gesetzli­
cher Vorschrift der überwiegende Teil der Erträge an die Aktionäre ausge­
schüttet wird – in Deutschland beispielsweise 90 Prozent.

Attraktive            Ausgleich         Stabiler             Geringes              Kapital­­-
Erträge               der Inflation     Ertrag               Schwankungs­          wachstum
                                                             risiko

Die Anlageklassen auf einen Blick
                                                                    Geringes
                           Attraktive   Ausgleich       Stabiler    Schwan-           Kapital­­-
                           Erträge      der Inflation   Ertrag      kungs­risiko      wachstum

Spareinlagen

Staatsanleihen guter
Bonität
Unternehmensanleihen
guter Bonität

Hochzinsanleihen

Schwellenländeranleihen

Dividendenaktien

Infrastruktur

Immobilientitel (REITs)

                                                                                                                                     11
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
 Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

 Wer Ertrag sucht, sollte breit streuen                                                                                                          Wichtige Begriffe

 Auf den zurückliegenden Seiten wurde deutlich: Es gibt heute nicht mehr die
 eine einzige Anlageklasse, die alle Kernanforderungen von ertragssuchen­                                                                Diversifikation
 den Anlegern gleichermaßen erfüllt. Früher konnten Staatsanleihen von eta-                                                              Diversifikation steht für die effektive
 blierten Industriestaaten diese Rolle spielen: Sie lieferten gleichzeitig attrakti­                                                     Streuung von Anlagerisiken. D. h.,
                                                                                                                                         Investition in mehr als eine Anlage
 ve Erträge, einen Ausgleich der Inflation, versprachen Ertragsstabilität sowie
                                                                                                                                         oder Anlageklasse. So können
 geringes Schwankungsrisiko. Am Tiefpunkt eines Niedrigzinsumfeldes ange­                                                                (temporäre) Nachteile der einen
 kommen, werden auch sie dies nicht mehr leisten können.                                                                                 Anlageklasse in Bezug auf Ertrags­
                                                                                                                                         stärke oder Kursschwankungen ggf.
 Alle ertragsbringenden Anlageklassen haben heute einzeln betrachtet neben                                                               durch Vorteile einer anderen aus­
 ihren jeweiligen Stärken auch Schwächen: Eine oder mehrere der gewünsch­                                                                geglichen werden.
 ten Eigenschaften werden nicht vollständig erfüllt. Die Ampel steht dann für
 diese Eigenschaften auf „Gelb“ oder „Rot“.

 Wer attraktive Erträge sucht, sollte nicht allein auf traditionelle Anlagen
 schauen, sondern auf eine Kombination verschiedener Ertragsanlagen
 zurückgreifen. Dabei kann das gesamte Spektrum von Anleihen über dividen­
 denstarke Aktien bis zu Immobilientiteln oder Infrastrukturinvest­ments genutzt
 werden. In der Summe kann damit ein Eigenschaftsprofil erreicht werden, das
 die Erwartungen der Anleger an ihre Kapitalanlage erfüllt. Ein weiterer Vorteil
 ist, dass durch Diversifikation das Wertschwankungsrisiko deutlich vermindert
 werden kann. Das zeigt die folgende Abbildung.

 Kombination verschiedener Anlageklassen:
 attraktive Erträge, geringeres Schwankungsrisiko

                              10 %
durchschnittlicher Ertrag pro Jahr

                                                                                           Deutsche Aktien
                                               Schwellenländeranleihen
                                                                                        Europäische Hochzinsanleihen
                                     8%          Multi Asset Mix
                                                                                Infrastruktur

                                                                                         Immobilientitel (REITs)

                                     6%                                                            Europäische Aktien

                                                        Deutsche Staatsanleihen
                                                     EURO-Unternehmensanleihen
                                     4%
                                          0%             5%              10 %                    15 %                         20%
                                                         Wertschwankung des Kapitals pro Jahr

 Quelle: Morningstar, Datastream und Fidelity, Stand: 31.10.2014. Die Grafik zeigt das Verhältnis der durchschnittlichen Erträge
 p. a. und der historischen annualisierten Volatilität über zehn Jahre für die einzelnen Bestandteile einer ertragsorientierten Multi-
 Asset Anlage sowie für die einzelnen Anlageklassen. Die Werte sind für die Zukunft nicht garantiert. Die Darstellung dient nur zur
 Veranschaulichung. EURO-Unternehmensanleihen = BofAML EMU Corp Large Capital TR EUR; Deutsche Staatsanleihen = BofAML
 German Federal Govt TR USD; Schwellenländeranleihen = BofAML EM External Debt Sovereign TR USD; Infrastruktur = MSCI ACWI
 Infrastructure NR USD; Europäische Hochzinsanleihen = BofAML Euro High yield TR Hdg EUR; Europäische Aktien = MSCI Europe
 NR EUR; Deutsche Aktien = FSE DAX TR EUR; Immobilien (REITs) = S&P Global REIT NR USD. Multi-Asset-Mix, Quelle: Fidelity,
 eigene Berechnung Multi-Asset-Mix = Gewichtung 25 % Staatsanleihen Investment Grade Global, 35 % Hochzinsanleihen Global,
 15 % Schwellenländeranleihen, 25 % Aktien Global. Berechnung der Indizes in Euro.

                                                                                                                                                                             12
Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Moderne Multi-Asset-Strategien: Ertrag aus flexibler Diversifikation                                                             Wichtige Begriffe

Anleger können diversifizierte Ertragsanlagen aus einem Mix der verschie­
denen vorgestellten Anlageklassen aufbauen. Wem dazu Erfahrung und Wis­                                                   Multi-Asset-Strategie
sen fehlen oder wer den nötigen Aufwand nicht selbst auf sich nehmen möch­                                               „Multi-Asset“ steht für die Nutzung
te, kann auch Investmentfonds auswählen, die eine sogenannte Multi-Asset-                                                 unterschiedlicher Anlageklassen
                                                                                                                          (engl. „Asset Classes“), die für
Strategie verfolgen. Moderne Multi-Asset-Fonds vereinen verschiedene ertrags­
                                                                                                                          Anleger in einer Strategie – und
bringende Anlageklassen in flexibel veränderlichen Anteilen. Je nach Mark­                                                letztlich in einem Anlageprodukt
tumfeld kann die Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen im Fonds ver­                                                 wie beispielsweise einem Fonds –
ändert werden, um Risiken zu vermeiden oder Chancen auf höhere Erträge                                                    zusammengefasst werden.
wahrzunehmen.
                                                                                                                         Multi-Asset-Fonds
                                                                                                                         Multi-Asset-Fonds ist die englische
Wichtig ist für jeden Anleger, die Zielsetzung der jeweiligen Strategie genau
                                                                                                                         Bezeichnung für Mischfonds. Sie
zu verstehen. Denn selbst bei Multi-Asset-Strategien, die auf regelmäßige                                                investieren in unterschiedliche An­
Erträge ausgerichtet sind, gibt es Unterschiede. So kann der Schwerpunkt auf                                             lageklassen wie Aktien, Anleihen,
der Stabilität der Erträge und einem möglichst geringen Schwankungsrisiko                                                Immobilien, etc. In unterschiedli­
liegen. Eine andere Strategie setzt den Fokus auf die Attraktivität der Erträge                                          chen Marktphasen können Multi-
und ein mögliches Kapitalwachstum. Anleger sollten Strategien wählen, die                                                Asset-Fonds flexibel reagieren und
                                                                                                                         den Anlageschwerpunkt verschie­
zu ihren Anlagezielen und zu ihrer Toleranz gegenüber Wertschwankungen
                                                                                                                         ben. Das Risiko der Anlage kann
passen.                                                                                                                  mit Multi-Asset-Fonds deshalb ge­
                                                                                                                         senkt werden.

Das Spektrum von ertragsorientierten Anlageklassen

 Staatsanleihen guter Bonität

               Unternehmensanleihen
                    guter Bonität
                                            Hochzinsanleihen               Infrastruktur

                                                         Schwellenländer-                 REITs
                                                            anleihen
                                                                                              Dividendenaktien

                    Multi-Asset-Anlagen (Risiko-/Ertragsprofil je nach Aussteuerung)

Geringeres                                                                                                   Höheres
Schwankungsrisiko                                                                                    Schwankungsrisiko

Darstellung: Fidelity. Schematische Darstellung zu den generellen Eigenschaften der Anlageklassen.

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Wenn die Zinsen nicht mehr reichen
Positive Erträge erzielen im Niedrigzinsumfeld

Fazit

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld dürfte gerade in Europa weiter fortbestehen.
Für Anleger war es daher vermutlich noch nie so schwer wie heute, ihre finan­
ziellen Ziele zu erreichen. Traditionelle geldmarktnahe Anlagen und festver­
zinsliche Wertpapiere mit hoher Bonität dürften momentan und voraussicht­
lich auch in absehbarer Zukunft nur magere Zinsen abwerfen. Das lässt viele
Anleger nach Alternativen Ausschau halten, die noch angemessene Erträge
bieten.

Fündig werden Anleger bei Anlagen in öffentlichen Anleihen aus unterschied­
lichen Weltregionen oder Unternehmensanleihen bis in den Hochzinsbereich.
Oder zum Beispiel auch bei solchen Aktien, die hohe regelmäßige Dividen­
den ausschütten. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften können auch Inves­
titionen in Immobilien (mittels REITs) oder Infrastrukturunternehmen ertrags­
suchenden Anlegern Unterstützung bieten. In vielen Fällen sollten Anleger
diversifiziert in die vorgestellten Anlageklassen investieren. Nur so lassen sich
die Anforderungen der Anleger, die attraktive Erträge suchen, heute noch
erfüllen.

Investmentfonds bieten einen einfachen Zugang zu den einzelnen Anlage­
klassen. Und mit Fonds, die ertragsorientierte Multi-Asset-Strategien nutzen,
erhalten Anleger die Möglichkeit, sich mit einer einzigen Anlageentscheidung
breit gestreut die vielfältigen Ertragschancen unterschiedlicher Anlageklas­
sen zu erschließen. Wer seine finanziellen Ziele erreichen will, sollte in jedem
Fall nach Lösungen suchen, in denen die Wertschwankungen einer Anlage in
einem angemessenen Verhältnis zu den erwarteten Erträgen stehen.

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Stand: November 2014. GWS-7349-14-11/RF/MK7757
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