DEPOT HARD Zürich-West - NEUBAU TRAMDEPOT UND WOHNSIEDLUNG
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04|07|2014 NEUBAU TRAMDEPOT UND WOHNSIEDLUNG DEPOT HARD Zürich-West Projektwettbewerb im selektiven Verfahren Programm-Auszug
Impressum Herausgeberin: Stadt Zürich Amt für Hochbauten Inhalt/Redaktion: Ariane Dirlewanger Gestaltungskonzept: blink design, Zürich Bezugsquelle: Amt für Hochbauten ahb@zuerich.ch Zürich, Juli 2014 NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 2
INHALTSVERZEICHNIS Das Wichtigste in Kürze .......................................................... 4 A Allgemeine Bestimmungen ............................................. 5 Auftraggeberin und Verfahren ........................................ 5 Preisgericht ................................................................... 6 Präselektion .................................................................. 7 Teilnahmeberechtigung/Teilnehmende ............................ 8 Weiterbearbeitung ......................................................... 9 Preise, Ankäufe und Entschädigungen ........................... 12 Beurteilungskriterien ..................................................... 12 Termine ....................................................................... 13 Unterlagen Ausgabe ..................................................... 14 Anforderungen Abgabe ................................................. 15 Öffentliche Jurierung .................................................... 17 Veröffentlichung und Ausstellung .................................. 17 B Ausgangslage .............................................................. 18 Entwicklungsgebiet Zürich-West .................................... 18 Baugeschichte Tramdepot und alte Wohnhäuser ............ 19 Planungsgeschichte des Areals ..................................... 21 Verkehrsbetriebe Zürich ................................................ 22 Wohnbaupolitik Stadt Zürich .......................................... 23 Grundsätze für die neue kommunale Wohnsiedlung ........ 23 C Aufgaben und Ziele ...................................................... 25 Perimeter ..................................................................... 25 Situation heute ............................................................. 25 Wettbewerbsaufgabe .................................................... 26 Ziele ............................................................................ 30 NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 3
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Verfahren Die Stadt Zürich, vertreten durch die Liegenschaftenverwaltung und die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), beauftragt das Amt für Hochbauten (AHB) mit der Durchführung eines anonymen, einstufigen Projektwettbewerbs im selektiven Verfahren. Teilnahme 12 Teams bestehend aus den Fachrichtungen Architektur, Land- schaftsarchitektur und Bauingenieurwesen werden nach einem Präselektionsverfahren zur Teilnahme zugelassen. Wettbewerbsaufgabe Das historische Tramdepot Hard am Escher-Wyss-Platz in Zürich- West steht unter Denkmalschutz und soll mit Ausnahme der be- reits sanierten Wohnungen instandgesetzt werden. Die westseiti- gen Anbauten und die offene Abstellanlagesollen rückgebaut und im EG durch ein neues Depotgebäude ersetzt werden. Darüber soll eine neue kommunale Wohnsiedlung mit rund 180 Woh- nungen projektiert werden. Weiter ist die Gestaltung sowohl ei- nes Aussenraums für die Bewohnenden auf dem Dach des Depots als auch des öffentlichen Limmatuferwegs Teil der Aufgabe. Im Luftbild Perimeter Erdgeschoss sollen zudem nach Möglichkeit einzelne kleine Ge- werbeeinheiten die beiden Längsfassaden an der Hardturmstras- se und am Limmatuferweg beleben. Für das Gesamtprojekt werden Zielkosten von maximal 150 Mio Franken (BKP 1-9, inkl. 8% MWST, exkl. Kreditreserven) erwar- tet, davon entfallen rund 59 Mio Franken für den Teil Tramdepot und rund 89 Mio Franken für den Teil Wohnsiedlung. Für den Bau des Limmatuferwegs und weitere öffentliche Umgebungsarbeiten Tramdepot Bestand sind weitere 2 Mio Franken vorgesehen. - Östlicher Depothallenteil mit Der erwartete Objektkredit beläuft sich auf 165 Mio Franken. Wohnhäusern (grün): unter Schutz - Westlicher Depothallenteil (rot): Die Überbauung muss preisgünstig erstellt werden, die neuen zum Rückbau freigegeben Wohnungen richten sich an Haushalte mit tiefen Einkommen. Aufgrund der Stapelung von Tramdepot und Wohnsiedlung ist mit baulichen Mehraufwendungen zu rechnen (Statik, Erschliessung etc.). Dies führt zu höheren Erstellungskosten für die Wohnsied- lung als gemäss Wohnbauförderung zulässig. Der Gemeinderat hat daher einen maximal zulässigen Abschreibungsbeitrag von 13.9 Mio Franken verabschiedet. Dieser muss dem Gemeinderat nach dem Wettbewerb und nach dem Vorprojekt vorgelegt werden und darf für die Kreditgenehmigung nicht überschritten werden. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 4
A ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN Auftraggeberin und Verfahren Die Stadt Zürich, vertreten durch die Liegenschaftenverwaltung und die Verkehrsbetriebe VBZ, beauftragt das Amt für Hochbau- ten (AHB) mit der Durchführung eines anonymen, einstufigen Projektwettbewerbs im selektiven Verfahren, um Projektvorschlä- ge für den Teilersatz des Tramdepots Hard und für den Neubau einer kommunalen Wohnsiedlung in an der Hardturmstrasse in Zürich-West zu erhalten. Das Preisgericht kann bei Nichterreichen der Wettbewerbsziele ein oder mehrere Projekte anonym überarbeiten lassen. Eine all- fällige 'optionale Bereinigungsstufe' wird zusätzlich entschädigt. Ausschreibende Stelle Stadt Zürich Amt für Hochbauten Aktuelle Informationen zur Ausschreibung: www.stadt-zuerich.ch/wettbewerbe Abgabeadressen Abgabe vor Ort Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Lindenhofstrasse 21, Büro 205, Fachstelle Beschaffungswesen, 2. Stock, 8001 Zürich Paketpostadresse Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Lindenhofstrasse 21, 8001 Zürich Briefpostadresse Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Postfach, 8021 Zürich Abgabe Wettbewerbsunterlagen Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten, Tramonthalle, Robert-Maillart-Strasse 18, 8050 Zürich Grundlagen und Rechtsweg Der Projektwettbewerb untersteht der Interkantonalen Vereinba- rung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) sowie der Submissionsverordnung (SVO) des Kantons Zürich. Subsidiär dazu gilt die Ordnung SIA 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe (Ausgabe 2009). Die Kommission für Wettbewerbe und Studienaufträge hat das Programm geprüft. Es ist konform zur Ordnung für Architektur- NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 5
und Ingenieurwettbewerbe SIA 142, Ausgabe 2009. Zu folgenden Bestimmungen des Programms wird ein Vorbehalt angebracht: Festlegung von Vertragsbedingungen Das Programm und die Fragenbeantwortung sind für die Auftrag- geberin, die Teilnehmenden und das Preisgericht verbindlich. Durch die Abgabe eines Projekts anerkennen alle Beteiligten die- se Grundlagen und den Entscheid des Preisgerichts in Ermes- sensfragen. Gerichtsstand ist Zürich, anwendbar ist schweizeri- sches Recht. Die Verfahrenssprache ist Deutsch. Preisgericht Sachpreisrichterinnen und -richter: Stadtrat André Odermatt, Vorsteher Hochbaudepartement Helmuth Werner, Quartiervereinspräsident Zürich 5 Arno Roggo, Direktor Liegenschaftenverwaltung Markus Feer, Bereichsleiter Wohnen, Liegenschaftenverwaltung Beat Wildhaber, Leiter Immobilienmanagement, Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Fredy Vogler, Leiter Technik, Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), (Ersatz) Fachpreisrichterinnen und -richter: Jeremy Hoskyn, Amt für Hochbauten (Vorsitz) Patrick Gmür, Amt für Städtebau Piet Eckert, e2a-Architekten, Zürich Pascale Guignard, Guignard & Saner Architekten Dominique Salathé, sabarchitekten, Basel Regula Harder, harder spreyermann architekten, Zürich Lukas Schweingruber, Studio Vulkan, Zürich (Ersatz) Expertinnen und Experten: Roger Hartl, Bereich Wohnliegenschaften, LV Peter Frischknecht, pbk AG, Kostenkontrolle Ian Jenkinson, Fachstelle Projektökonomie, AHB Philipp Hubler, Fachstelle Ingenieurwesen, AHB Thomas Kessler, Fachstelle Gebäudetechnik, AHB Philipp Noger, Fachstelle Nachhaltiges Bauen, AHB Anna Münger, Baurecht, AfB Christoph Oetiker, Velonetz Limmatufer, TAZ Monika Klingele-Frey, Städtebau, AfS Matthias Köhler, Denkmalpflege, AfS NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 6
Jacqueline Item, Freiraumgestaltung, GSZ Oscar Fisler, Lärm, UGZ Roger Andres, Brandschutz, Schutz und Rettung Karl Gruber, Verkehr, DAV Weitere Experten werden nach Bedarf beigezogen. Projektleitung Ariane Dirlewanger, Architektin, Projektentwicklung AHB Kommunikation und Sekretariat Ursula Tschirren, Projektleiterin Kommunikation, AHB Britta Walti, Assistenz Projektentwicklung, AHB Präselektion Inserat und Ausgabe Präselektionsunterlagen Ab Freitag, 4. Juli 2014 sind unter www.simap.ch bzw. www.stadt-zuerich.ch/wettbewerbe die folgenden Unterlagen er- hältlich: Auszug Wettbewerbsprogramm Luftbild Formular Selbstdeklaration Architektur Formular Selbstdeklaration Bauleitung/Baumanagement (falls externes Büro; bitte Selbstdeklaration Architektur verwenden) Formular Selbstdeklaration Landschaftsarchitektur Formular Selbstdeklaration Bauingenieurwesen Verlangte Bewerbungsunterlagen Referenzprojekte: Von den Architekten werden zwei A3- Seiten, von den übrigen Fachplanern Landschafts- architektur und Bauingenieurwesen wird je eine A3-Seite einseitig bedruckt mit Referenzen von realisierten und pro- jektierten Bauten von vergleichbarer Komplexität (städte- bauliche und architektonische Qualität, preisgünstiger Wohnungsbau, statische Innovation) verlangt. Es werden nur die vorgeschriebenen A3-Seiten zur Beurteilung auf- gehängt. Selbstdeklaration: Von den Architekten, Landschafts- architekten und Bauingenieuren wird je eine separat aus- gefüllte Selbstdeklaration mit Nachweis einer ausreichen- den fachlichen und organisatorischen Leistungsfähigkeit verlangt. Wird die Bauleitung an ein externes Büro vergeben, hat dieses wie die übrigen Fachplaner eine eigene A3-Seite vorzulegen und NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 7
eine Selbstdeklaration auszufüllen. Die angegebenen Referenzprojekte in der Selbstdeklaration zum Nachweis der fachlichen und organisatorischen Eignung sollen mit den dargestellten Referenzprojekten auf den A3-Blättern übereinstimmen. Sämtliche Bewerbungsunterlagen gehen ins Eigentum der Veranstalterin über. Abgabe Bewerbungsunterlagen bis Donnerstag, 14. August 2014, 16.00 Uhr (Datum des Poststempels ist nicht massgebend!), mit der Auf- schrift «Depot Hard», an die ausschreibende Stelle (vgl. Abgabe- adressen Kapitel «Auftraggeberin und Verfahren»). Eignungskriterien Präselektion Projektierungskompetenz/-potenzial und Ausführungskom- petenz/-potenzial (Grundlage Referenzprojekte). Bewertet werden Kompetenz und Potenzial, in hoher ar- chitektonischer und städtebaulicher Qualität funktionale und nachhaltige Bauten zu projektieren und auszuführen. Organisatorische Eignung/Projektmanagement (Grundlage Selbstdeklaration) Vorausgesetzt wird ein qualitätsvolles Projektmanage- ment, das der Komplexität der anstehenden Aufgabe ent- spricht. Die Präselektion erfolgt gemäss diesen Eignungskriterien durch das Preisgericht. Teilnahmeberechtigung/Teilnehmende Die Teilnahmeberechtigung richtet sich nach Art. 9 der Interkan- tonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB). Zulässig und gefordert sind Wettbewerbseingaben von Fachleuten mit Sitz oder Wohnsitz in der Schweiz oder in einem Staat, der dem Staatsvertrag zum öffentlichen Beschaffungswe- sen (WTO-Agreement on Government Procurement GPA) ver- pflichtet ist. Stichtag der Teilnahmebedingungen ist der Abgabetermin der Pläne und Unterlagen. Vorgeschriebene Teammitglieder: Architektur (BKP 291) Landschaftsarchitektur (BKP 296.5) NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 8
Bauingenieurwesen (BKP 292) Empfohlene Teammitglieder: HLKS-Ingenieurwesen Teilnahme als interdisziplinäre Teams aus Architektinnen / Archi- tekten, Landschaftsarchitektinnen / Landschaftsarchitekten und Bauingenieurinnen / Bauingenieuren, wobei Mehrfachbewerbun- gen bei Architektinnen / Architekten und Landschaftsarchitektin- nen / Landschaftsarchitekten nicht erlaubt sind. Aufgrund der eingereichten Bewerbungsunterlagen nimmt das Preisgericht eine Selektion nach Eignung vor. Es werden 12 Teams bestehend aus Fachleuten der Sparten Architektur, Landschaftsarchitektur und Bauingenieurwesen zum Projektwettbewerb zugelassen. Weiter werden zwei Ersatzteams nominiert, die im Falle einer Absage in der nominierten Reihen- folge angefragt werden. Teilnehmende (Selektion September 2014) Aufgrund der fristgerecht eingereichten Bewerbungsunterlagen hat das Preisgericht die Selektion nach Eignung vorgenommen. Es wurden folgende 12 Architekturteams für den Projektwettbe- werb ausgewählt: Weiterbearbeitung Der Entscheid über die Auftragserteilung zur Weiterbearbeitung der Bauaufgabe liegt bei der Auftraggeberin. Sie beabsichtigt, vorbehältlich der Kreditgenehmigung 1 , die weitere Projektbearbei- tung entsprechend der Empfehlung des Preisgerichts zu verge- ben. 1 Kreditgenehmigung: Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat einen maximal NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 9
zulässigen Abschreibungsbeitrag von 13.9 Mio Franken verabschiedet, den das Projekt nicht überschreiten darf (vgl. Kapitel «Kosten und Wirtschaft- lichkeit»). Dieser Abschreibungsbeitrag muss dem Gemeinderat nach dem Wettbewerb und nach dem Vorprojekt vorgelegt werden und darf für die Kreditgenehmigung nicht überschritten werden. Die vorgeschriebenen Mitglieder des Siegerteams werden beauf- tragt. Bei den empfohlenen Fachplanern behält sich die Auftraggeberin vor, in begründeten Fällen Einfluss auf die Zusammensetzung zu nehmen. Diejenigen Fachpersonen, die am Verfahrenserfolg ei- nen wesentlichen Anteil haben, werden unter den Voraussetzun- gen «gute Referenzen» und «konkurrenzfähiges Angebot» beauf- tragt. Es ist vorgesehen, unmittelbar nach Abschluss des Verfahrens mit den Projektierungsarbeiten zu beginnen. Eine Fertigstellung der Neubauten ist für 2020 geplant. Die weitere Projektbearbeitung durch das siegreiche Team richtet sich nach der jeweils gültigen Praxis der Stadt Zürich. Aktuell gelten folgende Honorarkonditionen (die Phasen werden einzeln freigegeben): www.stadt-zuerich.ch/honorarwesen-vertragsmanagement.html Architekturleistungen: Grundleistungen gemäss SIA Ordnung 102/Ausgabe 2003 und den allgemeinen Bedingungen des Amts für Hochbau- ten vom Juni 2014 https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/ hochbau/beratung/honorarwesen.html , Merkblatt zu Planungsaufträgen AHB Das Honorar nach Baukosten wird wie folgt ermittelt: Teilleistungen q = 100 % Die aufwandbestimmenden Baukosten gelten über das Gesamtprojekt. Koeffizienten Z1 = 0.062, Z2 = 10.58 (SIA-Werte für das Jahr 2014) Schwierigkeitsgrad n = 0.96 (gemittelter Faktor über alle Anlageteile) Anpassungsfaktor r=1.06 (unter Berücksichtigung folgender Faktoren: Platzverhältnisse, Organisa- tion mit mehreren Auftraggebern, Anforderungen Betriebseinrichtungen) NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 10
Zuschlag für Umbauten und Denkmalpflege u=1.05 (unter Berücksichtigung folgender Faktoren: An- passungen, Anschlüsse und denkmalpflegerische Anforderungen). Teamfaktor i = 1.0 Faktor für Sonderleistungen s = 1.0. Stundenansatz h = CHF 130.00 Die Bauherrschaft behält sich eine GU-Vergabe oder die separate Vergabe des Baumanagements vor. Dabei ent- spricht der Leistungsanteil q des Architekturteams mindes- tens 58.5 %. Abzüge: Beiziehen von Fachingenieuren (H/L/K/S/E): 30 % Abzug an den entsprechenden aufwandbestimmenden Baukosten. Beiziehen von Fachleuten Landschaftsarchitektur: 50 % Abzug an den entsprechenden aufwandbestimmenden Baukosten. Weitere Abzüge vgl. Merkblatt zu Planungsaufträ- gen AHB Besonders zu vereinbarende Leistungen nach effektivem Zeitaufwand gemäss Empfehlung KBOB 2014. Bauingenieurleistungen: Grundleistungen gemäss SIA Ordnung 103/Ausgabe 2003 und den allgemeinen Bedingungen des Amts für Hochbauten. Für die Honorarberechnung nach Baukosten gelten folgende Faktoren: Koeffizienten Z1=0.075, Z2=7.23 (SIA-Werte für das Jahr 2014) Schwierigkeitsgrad n=0.85 (gemittelter Faktor über alle Anlageteile inkl. Umbaufaktor) Weitere Bedingungen analog Architekturleistungen Landschaftsingenieurleistungen: Grundleistungen gemäss SIA Ordnung 105/Ausgabe 2007 und den allgemeinen Bedingungen des Amts für Hochbauten. Für die Honorarberechnung nach Baukosten gelten folgende Faktoren: Koeffizienten Z1=0.062, Z2=10.58 (SIA-Werte für das Jahr 2011) Schwierigkeitsgrad n=1.0 (gemittelter Faktor über NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 11
alle Anlageteile) Anpassungsfaktor r=1.04 (unter Berücksichtigung folgender Faktoren: Platzverhältnisse, Organisa- tion mit mehreren Auftraggebern) Kein Zuschlag für Umbauten und Denkmalpflege Weitere Bedingungen analog Architekturleistungen Preise, Ankäufe und Entschädigungen Für die Teilnahme am Präselektionsverfahren wird keine Ent- schädigung ausgerichtet. Es ist vorgesehen, ca. 4-6 Preise zu vergeben. Für Preise, Ankäufe und feste Entschädigungen steht eine Sum- me von 300'000 Franken (exkl. MWST) zur Verfügung. Die Ankäu- fe betragen max. 40% der Gesamtpreissumme. Die feste Entschädigung für jedes zur Beurteilung zugelassene Projekt beträgt 10'000 Franken (exkl. MWST). Entsprechend den Grundsätzen der Transparenz und Gleichbe- handlung aller Teilnehmenden ist es aufgrund der Submissions- verordnung (SVO) des Kantons Zürich und der Rechtsprechung nicht zulässig, einen angekauften Wettbewerbsbeitrag im ersten Rang zur Weiterbearbeitung zu empfehlen. Bei allen Wettbewerben verbleibt das Urheberrecht an den Wett- bewerbsbeiträgen bei den Teilnehmenden. Die eingereichten Un- terlagen der mit Preisen und Ankäufen ausgezeichneten Wettbe- werbsbeiträge gehen ins Eigentum des Auftraggebers über. Beurteilungskriterien GESELLSCHAFT Städtebau, Architektur, Aussenraum Funktionalität, Gebrauchswert, Hindernisfreiheit WIRTSCHAFT Erstellungskosten Betriebskosten UMWELT Energiebilanz Bauökologie Die Reihenfolge enthält keine Wertung. Das Preisgericht wird aufgrund dieser Beurteilungskriterien eine Gesamtwertung vor- nehmen. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 12
Termine Infoveranstaltung und Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen Donnerstag, 1. Oktober 2014, 10.00 - 12.00 Uhr Die Informationsveranstaltung und anschliessende Modellausgabe findet im Depot Hard statt. Genauere Informationen werden den Teilnehmenden rechtzeitig zugestellt. Unter folgendem Link stehen den Teilnehmenden ab diesem Da- tum sämtliche Unterlagen zum Download bereit: www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/hochbau/ ausgeschriebene_ww/depot_hard/downloads.html Fragenstellung Bis Donnerstag, 16. Oktober 2014, 10.00 Uhr Fragen zum Verfahren können unter www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/hochbau/ ausgeschriebene_ww/depot_hard/fragenstellung.html eingereicht werden und müssen bis zum genannten Datum vorlie- gen. Fragen, die sich nicht auf den Inhalt des vorliegenden Ver- fahrens beziehen, werden nicht beantwortet. Die Fragen und Antworten zum Verfahren können ab Dienstag, 28. Oktober 2014, 10.00 Uhr unter www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/hochbau/ ausgeschriebene_ww/depot_hard/downloads.html eingesehen werden. Abgabe der Pläne und Unterlagen Montag, 12. Januar 2015 13.00 – 15.00 Uhr Sämtliche Unterlagen und Pläne sind anonym, mit einem Kenn- wort (keine Nummern) und dem Vermerk «Depot Hard» versehen, am genannten Datum direkt im Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten, Tramonthalle, Robert-Maillart-Strasse 18, 8050 Zürich, abzugeben. Für die Abgabe steht beim Eingang Robert Maillart-Strasse 14 ein Warenlift zur Verfügung. Abgaben vor diesem Datum sind bei der ausschreibenden Stelle (vgl. Abgabeadressen Kapitel «Auftraggeberin und Verfahren») einzureichen. Abgabe der Modelle: Zugang Ausstellungsraum Tramonthalle in Zürich-Oerlikon Freitag, 23. Januar 2015 10.00 - 12.00 Uhr NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 13
Die Modelle sind anonym, mit dem gleichen Kennwort (vgl. oben) und dem Vermerk «Depot Hard» versehen, am genannten Datum direkt im Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten, Tramonthalle, Robert-Maillart-Strasse 18, 8050 Zürich, einzurei- chen. Für die Abgabe der Modelle steht beim Eingang Robert Maillart-Strasse 14 ein Warenlift zur Verfügung. Wir empfehlen, die Modelle direkt vor Ort abzugeben, da per Post versandte Modelle (Poststempel nicht massgebend) oft defekt eintreffen. Abgaben vor diesem Datum sind bei der ausschreibenden Stelle einzureichen: Amt für Hochbauten, Fachstelle Beschaffungswe- sen, 2. Stock, Büro 205, Lindenhofstrasse 21, 8001 Zürich. Unterlagen Ausgabe Folgende Unterlagen werden ausgegeben: 1. Wettbewerbsprogramm 2. 2D-Daten - DXF/DWG-Files inkl. EG Bestand mit Layer- Beschrieb (Katasterplan und Höhenkurven zum Eintragen der Situation und des Erdgeschossgrundrisses) . 3. 3D-Daten mit Gelände und Gebäuden 4. Übersichtsplan 1:2500 5. Luftaufnahme des Areals 6. Modellunterlage 1:500, 65 x 90 cm 7. Teilnahmeformular 8. Datenblatt Wirtschaftlichkeit/Ökologische Nachhaltigkeit 9. Bestandespläne Tramdepot und Wohnhäuser Hard- turmstrasse 8, 10 und 12 / Hardstrasse 325 und 327 als pdf und DXF/DWG-Files 10. Anforderungen VBZ für Projektierung und Erstellung, Phase Wettbewerb 11. Betriebskonzept Neubau VBZ Tramdepot Hard 12. Grobkonzept Körperschall- und Erschütterungsschutz 13. Testprojekt AHB als pdf und DXF/DWG-Files. Die Vorgaben zu Erschliessung, Gleislayout und Parkierung (Erd- und Untergeschoss) sind verbindlich einzuhalten. Die Betriebsräume der VBZ (Erd- und Zwischengeschosse) gel- ten als Empfehlung und sind mit dem Raumprogramm zu plausibilisieren. Diese Pläne werden als DXF/DWG-Files abgegeben. Die Grundrisse der neuen Wohnsiedlung sind als Flächenanalyse zu verstehen und werden nur im pdf ab- gegeben. 14. Freiraumkonzept Zürich-West, Grün Stadt Zürich 15. Konzept Velo- und Fussgängernetz Limmatufer NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 14
16. Erdbebensicherheit Tramdepot Hard Anforderungen Abgabe . 1. Plansatz 1-fach max. 8 x A0 (84 x 120 cm) mit: Situationsplan 1:500 mit den projektierten Bauten (Dachaufsicht) und dem übergeordneten Konzept zu Quartiervernetzung, Freiräumen und Er- schliessung. Der Plan hat die zur Beurteilung nötigen Höhenkoten zu enthalten. Grundriss Erdgeschoss, Plattengeschoss und Re- gel-Wohngeschoss 1:200, restliche Grundrisse 1:200 oder 1:500. Im Erdgeschoss sind die neuen Höhenkoten anzugeben und die nähere Umge- bung darzustellen. Alle Räume sind mit den im Raumprogramm angegebenen Bezeichnungen und mit den projektierten Raumflächen zu be- schriften. Alle zum Verständnis notwendigen Schnitte und Fassaden 1:200, das gewachsene sowie das pro- jektierte Terrain einzutragen. Darstellung der wesentlichen Wohnungstypen mit eingetragenen Zimmer- und Wohnungsflächen sowie Möblierungsvorschlägen 1:100. Fassadenschnitt 1:20 vom Untergeschoss bis zum Dach, der über den konstruktiven Aufbau und die beabsichtigte Materialisierung Auskunft gibt. Die Materialien sind schriftlich zu bezeichnen. Statisches Konzept inkl. Fundation mit Angabe der Konstruktionsstärken. Darstellung in einem Quer- schnitt. Schachtkonzept für die vertikalen und horizontalen Installationen der Gebäudetechnik inkl. Lüftung in Grundrissen und Schnitt darstellen Erläuterungsbericht auf dem Plan 2. Modell 1:500, Unterlage verwenden 3. Kompletter Plansatz mit Reproduktionsfaktor 40 % auf Papier (bitte nicht auf A3 verkleinern). 4. Ausgefülltes Teilnahmeformular (Unterlage verwenden) sowie Einzahlungsschein in verschlossenem Briefumschlag mit Kennwort versehen. 5. Ausgefülltes Datenblatt Wirtschaftlichkeit/Ökologische Nach- haltigkeit (Unterlage verwenden) mit Schemen zu den Flä- chenberechnungen auf Papier und als Excel-Datei auf CD- Rom. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 15
6. CD-Rom mit PDF-Dateien vom kompletten Plansatz A0 zur Dokumentation sowie mit der Excel-Datei der Wettbewerbs- kalkulation in einem separaten verschlossenen Briefum- schlag. Der Briefumschlag ist mit dem Kennwort und dem Vermerk «CD-Rom Depot Hard» zu versehen. Versteckte Hinweise auf die Verfassenden in elektronischen Daten können vermieden werden, wenn die letzte Speiche- rung der Excel-Datei und Erstellung der PDF-Dokumente auf einem Computer vorgenommen wird, dessen Einstellungen nicht auf die Verfassenden schliessen lassen. Allgemein müssen die Wettbewerbsteilnehmenden um die Wahrung der Anonymität besorgt sein. Willentliche Verstösse gegen das Anonymitätsgebot führen zum Ausschluss vom Verfahren. Als zusätzliche Sicherheit wird das Amt für Hochbauten die ver- schlossenen Briefumschläge mit den eingereichten CDs von einer nicht am Wettbewerbsverfahren beteiligten, externen Stelle öffnen lassen und hinsichtlich der verstecken Hinweise ein weiteres Mal prüfen und anonymisieren lassen. Jedes Team darf nur ein Projekt einreichen, Varianten sind nicht zulässig. Art der Darstellung Für die Abgabe des Projektwettbewerbs ist das Blattformat A0 quer (84 x 120 cm) verbindlich. Der Platzbedarf der Grundrisse 1:200 übersteigt das Breitenformat eines A0, daher muss randlos über zwei Blätter gedruckt werden. Die Pläne werden auf Stellwänden von 120 cm Breite und 180 cm Höhe aufgehängt. Pro Projekt stehen vier Stellwände zur Verfü- gung. Die Teilnehmenden sind gebeten, eine möglichst Platz spa- rende und leserliche Darstellung zu wählen. Die Grundrisse sind nach dem Situationsplan zu orientieren und zu beschriften (Nor- den oben). Der Massstab ist grafisch mittels Massstabsleiste auf den Plänen anzugeben. Die Projekte sind in Mappen abzuliefern. Sämtliche Bestandteile des Projekts sind mit einem Kennwort (keine Nummern) zu be- zeichnen. Um eine angemessene Publikation des Projektwettbe- werbs sicherzustellen, ist Folgendes zu beachten: Die Pläne dürfen keine Hochglanzoberflächen aufweisen. Die Pläne dürfen nicht gerollt oder auf feste Materialien aufgezogen werden. Das Modell ist kubisch und weiss zu halten. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 16
Öffentliche Jurierung Es ist vorgesehen, die Beurteilung der Projekte durch das Preisgericht öffentlich durchzuführen, um interessierten Kreisen der Bevölkerung einen Einblick in den Jurierungsprozess zu er- möglichen, das Bauvorhaben im Quartier frühzeitig bekannt zu machen, und um die öffentliche Diskussion über Städtebau und Architektur zu fördern. Interessierte sind als Zuhörerinnen und Zuhörer an den Sitzungen des Preisgerichts willkommen. Sie können an der Diskussion jedoch nicht teilnehmen. Die Teilnehmenden am Wettbewerb und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diesen öffentlichen Beurteilungen fern zu bleiben, da unter allen Umständen die Anonymität der Arbeiten gewahrt bleiben muss. Veröffentlichung und Ausstellung Die Beiträge des Verfahrens werden nach der Beurteilung unter Namensnennung aller Verfasserinnen und Verfasser während 10 Tagen öffentlich ausgestellt. Der Bericht des Preisgerichts wird den Teilnehmenden sowie der Fach- und Tagespresse nach Er- scheinen zugestellt. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 17
B AUSGANGSLAGE Entwicklungsgebiet Zürich-West Zürich-West ist mit ca. 1.3 km 2 Fläche eines der grössten Ent- wicklungsgebiete der Stadt. Der Transformationsprozess des Quartiers von einem mehrheitlich durch Industrie und Gewerbe dominierten zu einem durchmischten urbanen Stadtteil tritt durch diverse Bauvorhaben und umgesetzte Projekte bereits in Erschei- nung. Entlang der Pfingstweidstrasse reihen sich Grossprojekte unterschiedlichster Investoren auf, was das Bild der wichtigen Entwicklungsplanung Zürich-West Einfallstrasse deutlich verändert hat. Prime-Tower, Mobimo- https://www.stadtzuerich.ch/hbd/de/ Tower, Hochhaus Hardturmpark sowie die Escher-Terrassen be- index/entwicklungsgebiete/zuerich_west/ reichern bereits heute die Stadtsilhouette mit neuen Hochpunkten. projekte_geplant.html Für Zürich-West wird ein starkes Bevölkerungswachstum sowie eine Zunahme an Arbeitsplätzen prognostiziert. Hochrechnungen ergeben, dass die Einwohnerzahl voraussichtlich von 3'000 auf rund 7'000 steigen wird, die Anzahl Arbeitsplätze von 17'000 auf 35'000. Die Transformation von Strukturen und Orten erfordert in der vor- liegenden Dichte und Geschwindigkeit einen besonders hohen Qualitätsanspruch, um die Vielzahl der Projekte zu einem funktio- nierenden und akzeptierten Stadtteil zu formen. Gemäss Bericht der Entwicklungsgebiete der Stadt Zürich, August Depotareal mit Escher-Terrassen und 2009, wurden für Zürich-West folgende Entwicklungsziele formu- Mobimo-Hochhaus liert: Ein vielfältiger Nutzungsmix soll ermöglicht und gefördert werden. Die nötige Infrastruktur wie Schulen, Quartiereinrichtun- gen, Ausbau öffentlicher Verkehr, Ergänzung und Anpas- sung Strassennetz, öffentliche Räume, Ver- und Entsor- gungsanlagen ist zu erstellen. Die Planung soll sich an realistische Etappierungsziele halten. Bauten und Anlagen sind so zu erstellen, dass sie mit hoher Flexibilität über lange Zeit genutzt werden kön- nen. Die Entwicklung ist dem Dreieck der Nachhaltigkeit (Wirt- schafts-, Sozial- und Umweltverträglichkeit) unterstellt. Städtische Identität: Das Vorhandene bildet den Aus- gangspunkt für die städtebauliche Umwandlung. Ange- strebt wird eine hohe städtebauliche Dichte (200-300%) mit einem substanziellen Wohnanteil (mind. 20-30%). Neue öffentliche Räume tragen zur Vernetzung bei und schaffen ein städtebauliches Grundgerüst. Richtwerte für Freiraumflächen sind 5 m2 pro Arbeitsplatz und 8 m 2 pro NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 18
EinwohnerIn. Die maximale Quartierdurchlässigkeit für FussgängerInnen und VelofahrerInnen soll gewährleistet sein. Es ist eine hohe städtebauliche und architektonische Qua- lität sowohl im öffentlichen Raum als auch bei den Bauten und Anlagen gefordert. Die Entwicklung soll in kooperativen Verfahren realisiert werden. Faltblätter zum Thema: Entwicklungskonzept Zürich-West, Kooperative Entwick- lungsplanung, Juni 2000 https://www.stadtzuerich.ch/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/ zuerich_west/veranstaltungen_publikationen/ entwicklungskonzept_zuerich_west.html Best Practice, «Bauen an der Stadt», Oktober 2012 https://www.stadtzuerich.ch/hbd/de/index/ bewilligungen_und_beratung/beratung/architektonische_beratung/ best_practice_architektur.html Baugeschichte Tramdepot und alte Wohnhäuser 1898 lässt die zwei Jahre zuvor gegründete Industriequartier- Strassenbahngesellschaft das erste Tramdepot vom Architekten J. H. Kuhn erbauen. Das Tramdepot für vierzehn Tramwagen liegt quer zur Hardturmstrasse und zum Flusslauf. Der Sichtbackstein- bau mit Flachdach bestand ursprünglich aus dem zweigeschossi- gen Verwaltungstrakt entlang der Hardturmstrasse und dem da- hinter liegenden eingeschossigen Tramdepot mit Oberlichtern. Bereits 1902 übernimmt die Städtische Strassenbahn Zürich die Depot 1898 von J.H. Kuhn private Strassenbahngesellschaft. Quelle: BAZ 1911 fügt Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Fissler östlich an das bestehende Tramdepot im Heimatstil ein achtgleisiges, von fünf Wohnhäusern flankiertes grösseres Tramdepot mit Sand- aufbereitungstrakt an. Hier fahren die Trams parallel zum Fluss in die lichte Halle ein. Auf dem westlichen Teil des Areals wird 1927 während der Amtszeit von Stadtbaumeister Hermann Herter ein neues Depothallenteil als sachlicher Flachbau mit Sat- teldachoberlichtern angebaut. Das quer liegende Tramdepot von 1898 wird mit Ausnahme des Verwaltungstraktes zugunsten der grösseren, längs orientierten Betonstützenhalle abgebrochen. Luftaufnahme nach 1911, Das achtgleisige Tramdepot mit den fünf flankierenden Wohnbau- oben rechts Depot mit Wohnhäusern Quelle: ETH Bibliothek Zürich, ten (Hardstrasse 325 und 327, Hardturmstrasse 8,10 und 12) und Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz dem östlichen Depothallenteil (Hardturmstrasse 20), bildet vom Escher-Wyss-Platz her betrachtet einen markanten Gebäudekom- plex. Die Wohnhäuser werden durch die steilen, tief herunter ge- zogenen Dächer geprägt, die unterschiedlich geformte und ver- schieden grosse Giebel, Dacherker und Mansardenfenster auf- weisen. Die Wohnhauszeile Hardturmstrasse 8 bis 12 besitzt ein NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 19
Mansardwalmdach mit an den Schmalseiten kleinen Dachhäu- schen und an den Längsseiten grossen, spitzen, teils geschweif- ten Giebeln. Die Wohnhäuser entlang der Limmat, Hardstrasse 325 und 327, sind hingegen unter einem Krüppelwalmdach zu- sammengefasst. Dachhäuschen und spitze Giebel zieren dieses an den Längsseiten. Beide Wohnhauszeilen haben verputzte Fas- saden, die im Erdgeschoss durch die kunststeingefassten Rund- bogenfenster der Werk- und Magazinräume und durch das Rank- gerüst für Pflanzen gegliedert sind. Im ersten bis dritten Oberge- Depot mit Wohnhäusern, nach 1911 Quelle: BAZ schoss bezeichnen rechteckige Sprossenfenster mit Fensterläden den Wohnbereich. Polygonale Erker sind über den Eingängen an der Aussenfassade zur Limmat angeordnet. Dagegen sind die Erker der Fassade Hardturmstrasse 8 bis 12 neben und zwischen die Giebel gesetzt. Die dem Depot zugewandten Fassaden besit- zen zudem noch Loggien. Die Dachkonsolen aus Holz mit ge- schnitzten Blättern (Hardstrasse 325 und 327) bilden neben den Kunststeineinfassungen der Fenster, Türen und Erker den einzi- gen bauplastischen Schmuck. Die zentral angeordnete Tramdepothalle mit flachem Satteldach und Oberlichtern besitzt auf seiner Ostseite acht Rundbogenein- fahrten. Über diesen finden sich gemalte Nummerierungen zur Gleisbezeichnung. Innenraum historisches Tramdepot Quelle: BAZ Die achteckige Uhr ist mittig unter den First gesetzt. Die Halle weist eine Fläche von etwa 60 m x 30 m auf. Die Deckenkonstruk- tion ist ein Trägerrost mit armierten Stahlbetonträgern, die auf quadratischen Betonstützen ruhen. Das Stützenraster beträgt 9,5 m in Längsrichtung und 7 m in Querrichtung. Die Halle ist etwa 5,3 m hoch. Die acht Geleiseanlagen sind auf einer Stahl- konstruktion aufgestanden mit darunter liegenden Wartungsgru- ben. Das Tramdepot mit den angrenzenden Wohnhäusern ist ein Werk von Friedrich Wilhelm Fissler, der von 1906 bis 1920 Stadtbau- meister in Zürich war. Fissler zählt zusammen mit den Gebrüdern Depot und Wohnhäuser von Südwesten Pfister, den Firmen Streiff & Schindler sowie Bischoff & Weideli zu den bedeutendsten Zürcher Vertretern des Heimatstils. Von seinem Schaffen als Stadtbaumeister seien besonders erwähnt: die Wohnsiedlung Limmatstrasse, die erste kommunale Siedlung Zürichs (1907 bis 1909), und die städtische Wohnkolonie Riedtli (1911 bis 1917). Fissler schafft beim Tramdepot Hard die Synthese zwischen dem funktional-zweckmässigen Verkehrs- sowie Industriebau und der repräsentativ-monumentalen Heimatstilarchitektur. Damit wird die damalige Idealvorstellung der Heimatschutz-Bewegung zum Aus- druck gebracht. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Tram- Depot und Wohnhäuser von Nordosten depots vorwiegend als Sichtbacksteinbauten in historistischem Stil erstellt. Beim Tramdepot Hard von 1911 und beim Tramdepot Elisabethenstrasse von 1915, bei letzterem allerdings in geglätte- NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 20
ter Form, kam der Heimatstil zum Zuge. Vom Depot Elisabethen- strasse steht heute nur noch - und zwar weitgehend verändert - das Verwaltungsgebäude, während die lang gezogene Wagenhal- le in den 1950er-Jahren abgebrochen wurde. Das Tramdepot Hard ist somit in der Stadt Zürich der einzige noch weitgehend erhaltene Zeuge dieser Bauaufgabe aus der Zeit des Heimatsti- les. Die späteren Depots sind der Neuen Sachlichkeit verpflichtet. Typologisch nimmt das Tramdepot Hard eine Sonderstellung ein. Denn wie bei keinem anderen Depot in der Stadt Zürich wurde Front des Tramdepots einerseits dem Wohnen der Strassenbahner ein so grosser Platz eingeräumt (gegen 30 Wohnungen), und dieser andererseits mit dem Arbeitsplatz (Tramdepot) architektonisch-räumlich eng zu einer Einheit verknüpft. Zur Umgebung des Tramdepots Hard gehört die Ufermauer ent- lang der Limmat. Diese wurde in drei Etappen realisiert. Die Nahtstelle ist heute noch an den unterschiedlich gestalteten Me- tallgeländern und der Mauermaterialisierungen erkennbar. Die erste Etappe der Mauer wurde zusammen mit dem Tramdepot und den angrenzenden Wohnhäusern von Fissler gebaut. Mit der De- Zustand historische Halle heute pothallenerweiterung von 1927 und einem weiteren Ausbau im Jahre 1934 erhielt die Ufermauer ihre heutige Länge. Der östliche Gebäudekomplex von 1911 wurde mit Stadtratsbe- schluss vom 8. Februar 2006 unter Schutz gestellt. Die westlichen Erweiterungsbauten von 1927 wurden aus dem Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte entlassen. Planungsgeschichte des Areals Das Depot Hard hat bereits eine lange Planungsgeschichte hinter sich. 1999 wurden die schützenswerte östlichen Depothalle (ohne Betriebsräume) sowie die fünf Wohnhäuser denkmalpflegerisch vorbildlich instand gesetzt. Projekt Kleeblatt Angesichts der erheblichen baurechtlichen Nutzungsreserve, die das Depotareal aufweist, wurde neben der Instandsetzung des westlichen Hallenteils gleichzeitig eine Zusatznutzung über der Depothalle geprüft. Geplant wurde durch das Büro Theo Hotz der Ersatz der überalterten Depothalle und über dem Depot ein Hoch- haus mit 148 Wohnungen, 55 Alterswohnungen sowie einem Ver- waltungsbau (Sozialzentrum, Kinderkrippe, Büros). Eine Be- schwerde wegen Verstosses gegen das Submissionsrecht verzö- gerte das Projekt «Kleeblatt», das nach 2009 aus politischen und Projekt Kleeblatt, Theo Hotz AG wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterverfolgt wurde. Architekten und Planer, April 2004 Politischer Prozess 2010 wurde mit einer Motion des Zürcher Gemeinderats das poli- NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 21
tische Interesse für eine Überbauung mit Tramdepot und Zusatz- nutzung erneut bekräftigt. Verlangt wurde die Prüfung einer ge- mischten Zusatznutzung auf einem separaten Baufeld neben dem Depot in Zusammenarbeit mit einer Baugenossenschaft. Angeregt wurden Alters- und Familienwohnungen, ein Altersheim sowie gewerbliche Nutzungen. Studien Eine Machbarkeitsstudie des Amts für Hochbauten von 2010/11 hat gezeigt, dass die Reduktion des Tramdepots für ein Hochhaus zwar technisch machbar wäre. Für die VBZ müsste aber auf dem Areal der Zentralwerkstätte im Quartier Altstetten Ersatz geschaf- fen werden. Die Wohnnutzung im Hochhaus hätte hingegen mit den im gemeinnützigen Wohnungsbau geltenden kantonalen Kos- tenlimiten nicht realisiert werden können. Hinzu kamen die Kosten für Wartungsinfrastruktur und Abstellgleise der VBZ am Ersatz- standort. Im Rahmen der Variante «Platte» schlug das Amt für Hochbauten ca. 95 Wohnungen auf dem Dach über dem neuen Depotteil vor. Es ging dabei von Gebäuden aus, welche die Höhe von 25 m ab gewachsenem Terrain (Strassenniveau) nicht überschreiten, um die für Hochhäuser geltenden erhöhten bzw. kostentreibenden Anforderungen zu vermeiden. Die Erstellungskosten dieser Häu- ser lagen 34 Prozent, unter der Annahme eines Landwerts von Null Franken immer noch 10 Prozent über den massgeblichen Kostenlimiten des gemeinnützigen Wohnungsbaus (Kostengenau- igkeit +/–25%). In einer Überarbeitung der Studie konnte auf das limmatseitige Ausfahrgleis aus dem Depot verzichtet werden, so dass die Platte über dem Depot auch in diesem Bereich voll überbaubar wird. Ausserdem war durch eine im Jahr 2011 eingeführte Beurtei- lungspraxis der kantonalen Fachstelle Lärmschutz eine neue Ausgangslage betreffend Lärmvorschriften möglich. Diese beiden Effekte erlauben beispielweise ein Überbauungskonzept in Form eines Blockrands (vgl. Testprojekt AHB, Unterlagen Ausgabe), bei dem nur noch mindestens 50% der lärmempfindlichen Räume auf der lärmabgewandten Seite angeordnet werden. Gegenüber der alten Machbarkeitsstudie konnte dadurch die Anzahl Wohnungen auf 184 Einheiten verdoppelt und damit die Kosten pro Wohnein- heit massgebend gesenkt werden. Verkehrsbetriebe Zürich Die Verkehrsbetriebe Zürich VBZ sind neben den SBB der grösste Anbieter von Transportdienstleistungen im Zürcher Verkehrsver- bund ZVV. Die VBZ bieten den Menschen der Stadt Zürich und der umliegenden Regionen eine qualitativ hochstehende Versor- gung mit dem öffentlichen Nahverkehr, während 365 Tagen im NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 22
Jahr, mindestens 20 Stunden am Tag. Wo die Fahrzeuge der VBZ Züri-Linie verkehren, da bewegen sich Menschen, da ist Leben und der Puls der Stadt. Zürichs Herz schlägt im Takt der VBZ. Neben den geschätzten Fahrgästen transportiert die VBZ selbstverständlich auch Qualität, Erfahrung und Kompetenz. Wohnbaupolitik Stadt Zürich Zürich als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort verfügt über ein breit gefächertes Wohnungsangebot auf allen Preisstu- fen. Trotz reger Wohnbautätigkeit übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem, was zu tendenziell höheren Marktmieten führt. Durch die knappen Baulandreserven gewinnen Verdichtun- gen, bzw. Ersatzneubauten, an Bedeutung. Dieses Potenzial gilt es sorgfältig zu nutzen nicht zuletzt durch eine aktive Weiterent- wicklung der architektonischen und städtebaulichen Qualität. Im Interesse einer guten sozialen Durchmischung fördert die Stadt den gemeinnützigen (nicht gewinnorientierten) Wohnungs- bau bereits seit über hundert Jahren. Heute gehören rund 27 Pro- zent der Wohnungen auf Stadtgebiet Baugenossenschaften, Stif- tungen und der Stadt selber. Die Stimmberechtigten beschlossen 2011, dieses Wohnungsseg- ment sei bis 2050 auf 33 Prozent anzuheben. Die gemeinnützigen Bauträger bewirtschaften ihre Wohnungen auf der Basis der Kos- tenmiete und bieten preiswerte Wohnungen für verschiedenste Haushaltsformen an. Um auch Personen mit tieferen Einkommen Informationen unter: berücksichtigen zu können, wird ein Teil der Wohnungen regel- http://www.statistik.zh.ch/internet/ mässig vergünstigt (subventioniert) ohne Abstriche beim Ausbau- justiz_inneres/statistik/de/aktuell. standard vorzunehmen. Dazu müssen die Baukosten aller Woh- newsextern.-internet-de-aktuell-news- nungen einer Überbauung die Limiten der kantonalen Wohnbau- medienmitteilungen-2011- förderungsverordnung einhalten. 1 1 101_soziale_durchmischung.html www.stadt-zuerich.ch/fd/de/index/wohnbaupolitik/wohnbaufoerderung.html Bei der Belegung solcher Wohnungen gelten Einkommens- und Vermögensbeschränkungen sowie eine Mindestbelegung: Anzahl Zimmer minus 1 = minimale Personenzahl. Diese Belegung wird erfahrungsgemäss häufig überschritten. Wei- tere Aufgabe im gemeinnützigen Wohnungsbau ist die sinnvolle Berücksichtigung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Grundsätze für die neue kommunale Wohnsiedlung Gemäss räumlicher Entwicklungsstrategie des Stadtrates für die Stadt Zürich (RES) wird im Bereich des Depot Hard zusätzlicher Wohnraum durch Verdichtung und Umnutzung angestrebt. Urbane Wohntypologien mit einer hohen Dichte und qualitativ hochwerti- gen Freiräumen sollen zur Transformation des ehemaligen Indust- riequartiers in einen vielfältigen und akzeptierten Stadtteil beitra- NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 23
gen. Die Parzellen im Bereich Hardturmstrasse und Escher-Wyss-Platz sind mehrheitlich im Besitz juristischer Personen und nur be- grenzt in der Hand von Genossenschaften oder der Stadt . Unter Berücksichtigung der Verknappung städtischen Bodens bildet das Areal des Depot Hard damit eine wertvolle Landreserve für ge- meinnützigen Wohnungsbau in Zürich-West. Grundsätzlich kann das Grundstück durch die zentrale Lage direkt an der Limmat mit Blick auf den Hönggerberg als attraktive Wohn- lage bezeichnet werden. Es besteht eine gute Versorgung mit Dienstleistungen und eine sehr gute Anbindung an den öffentli- chen Verkehr. Die Nähe zum Gemeinschaftszentrum Wipkingen eröffnet viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Auf dem Weg zu einer realisierbaren Überbauung liegt die grosse Herausforderung in der Entwicklung von tragfähigen Typologien für urbanes Wohnen, die auf die Lärmbelastung an der stark fre- quentierten Hardturmstrasse reagieren und trotz der komplexen Ausgangslage die Erstellungskosten möglichst gering halten. Die Kombination aus Wohnnutzung und Trambetrieb erfordert zusätz- lich eine besonders sorgfältige Ausgestaltung der erdgeschossi- gen Aussenräume und Zugänge. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 24
C AUFGABEN UND ZIELE Perimeter Das Areal Depot Hard setzt sich aus den Parzellen Kat.-Nrn. IQ 6089 (3'699 m²) und IQ 7017 (11'444 m²) zusammen. Es ist der Zone Z6 mit einem Wohnanteil von 16% bzw. 33% zugeteilt. Die bestehende Depotanlage ist im Besitz der Stadt Zürich, wo sie dem Verwaltungsvermögen der Verkehrsbetriebe zugeordnet ist. Die bestehenden Wohnhäuser sind dem Finanzvermögen der Katasterplan IQ 6089 und IQ 7017 Liegenschaftenverwaltung zugeordnet. Situation heute Gelegen am südlichen Limmatufer zwischen Escher-Wyss-Platz, Hardturmstrasse und Fischerweg bildet das Grundstück eine pro- minente Eingangssituation ins Stadtquartier Zürich-West. Das Areal besitzt sehr unterschiedliche Eigenschaften und damit grosse Herausforderungen für eine zukünftige Planung. Der Escher-Wyss-Platz an der östlichen Grundstücksgrenze er- Situation vom Wipkingerplatz aus fuhr zwar durch seine Neugestaltung eine räumliche Optimierung, wird aber auch zukünftig deutlich vom motorisierten und öffentli- chen Verkehr geprägt sein. Die dominante Hardbrücke und die Abfahrstrampe von der Hardbrücke auf die Hardturmstrasse ver- leihen dem Ort eine stark urbane Ausstrahlung. Auf der Seite der im Süden gelegenen, stark befahrenen Hard- turmstrasse führt die Tramlinie nahe an der Parzelle entlang. Der heute teils undefinierte, teils eingezäunte Grundstücksrand ver- mag der Bedeutung des Strassenraums nicht gerecht zu werden. Die direkte Lage an der Limmat ist auf der Hardturmstrasse im Situation vom Escher-Wyss-Platz aus Bereich des Depots Hard nicht spürbar. Erst auf Höhe des Fi- scherwegs / Ampèrestegs an der westlichen Grundstücksgrenze ist die Zugänglichkeit zum Uferraum gegeben, wobei auch hier der Drahtgitterzaun keine angemessene Ankunftssituation für Passanten darstellt. Limmatseitig besteht durch die eingezäunte Depotnutzung eine undurchlässige Barriere. Die topografische und landschaftliche Qualität des Limmatraumes sowie die Aussicht auf die gegenüber- liegende schöne Parkanlage des GZ Wipkingen bleibt heute der Situation von der Hardturmstrasse aus Öffentlichkeit verwehrt. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 25
Wettbewerbsaufgabe Das historische Tramdepot Hard am Escher-Wyss-Platz in Zürich- West steht unter Denkmalschutz und soll mit Ausnahme der be- reits sanierten Wohnungen instandgesetzt werden. Die westseiti- gen Anbauten und die offene Abstellanlagesollen rückgebaut und im EG durch ein neues Depotgebäude ersetzt werden. Darüber soll eine neue kommunale Wohnsiedlung mit rund 180 Wohnun- gen projektiert werden. Weiter ist die Gestaltung sowohl eines Aussenraums für die Bewohnenden auf dem Dach des Depots als auch des öffentlichen Limmatuferwegs Teil der Aufgabe. Im Erd- geschoss sollen zudem nach Möglichkeit einzelne kleine Gewer- beeinheiten die beiden Längsfassaden an der Hardturmstrasse und am Limmatuferweg beleben. Für das Gesamtprojekt werden Zielkosten von maximal 150 Mio Franken (BKP 1-9, inkl. 8% MWST, exkl. Kreditreserven) erwartet, davon entfallen rund 59 Mio Franken für den Teil Tramdepot und rund 89 Mio Franken für den Teil Wohnsiedlung. Für den Bau des Limmatuferwegs und für weitere öffentliche Um- gebungsarbeiten sind 2 Mio Franken vorgesehen. Der erwartete zu bewilligende Objektkredit beläuft sich auf 165 Mio Franken. Grundlage Testprojekt AHB Den teilnehmenden Teams wird die Testprojekt des Amts für Hochbauten als Grundlage abgegeben (vgl. Unterlagen Ausgabe). Das Testprojekt ist betreffend neuer Wohnsiedlung als Flächen- analyse und nicht als gestalterische Vorgabe zu verstehen. Betreffend Tramdepot sind die Vorgaben des Testprojekts hin- sichtlich Erschliessung, Gleislayout und Parkierung (Erd- und Untergeschosses) jedoch verbindlich einzuhalten. Die Anordnung der Betriebsräume der VBZ (Erd- und Zwischengeschosse) gelten als Empfehlung und sind mit dem Raumprogramm zu plausibilisie- ren. Das im Testprojekt erkennbare statische Grundprinzip (Stützen- raster und eine lastverteilende Platte) ermöglicht die vertikale Stapelung von Tramdepot und Wohnsiedlung. Flankierend zu den Gleisen sind sowohl limmatseitig als auch strassenseitig Bereiche für die Erschliessung der Wohnungen, für kleinräumige gewerbli- che Nutzungen, für Nebennutzflächen der Wohnsiedlung und für zusätzliche Nutzflächen des Depotbetriebs vorgesehen. NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 26
Testprojekt AHB, Erdgeschoss Testprojekt AHB, Schema-Schnitt Aufgabe Städtebau Der städtebaulichen Ausformulierung des Bauvorhabens ist be- sondere Aufmerksamkeit zu schenken. Übergeordnet seien folgende Zielsetzungen genannt: Es wird eine der Bedeutung des Orts als Auftakt zum Stadtteil Zürich-West angemessene städtebauliche Lö- sung gefordert, die einen Beitrag für die weitere Ent- wicklung des Quartiers Zürich-West liefert. Die neue Überbauung ist im Kontext der örtlichen Im- pulse (Mobimo-Hochhaus, Escher-Terrassen, Aufwer- tung Escher-Wyss-Platz, Gleisbogen, etc.) und der vor- handen Baustruktur zu betrachten. Im Erdgeschoss werden entweder öffentliche Nutzungen NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 27
oder ein Dialog der Fassade mit der Umgebung gefor- dert. Barrieren oder eine durchgängig geschlossene Wand entlang der Hardturmstrasse sind zu vermeiden. Aufgabe Tramdepot Die Verkehrsbetriebe verfügen über die fünf Tramdepots Wollis- hofen, Kalkbreite, Oerlikon, Irchel und Hard. Das Tramdepot Hard ist mit einer nutzbaren Abstellgleislänge von 1580 m das dritt- grösste Depot der VBZ und liegt betrieblich gesehen ausseror- dentlich günstig: In der Nähe des wichtigen Tramknotenpunkts Hauptbahnhof können heute die Tramlinien 4, 11, 13, 15 und 17 optimal in beide Fahrtrichtungen mit Fahrzeugen beschickt wer- den. Die Erhaltung dieses Standorts ist auch im Hinblick auf die geplante Tramlinie 8 «Tramverbindung Hardbrücke» wichtig. Als Folge der langen Planungsgeschichte sind die Abstellanlagen und insbesondere der westliche Depottrakt heute stark baufällig. Seit 1998 wird die Deckentragkonstruktion jährlich geodätisch und visuell überwacht, um Zustandsveränderungen rechtzeitig fest- stellen zu können. 2006 mussten die VBZ das Flachdach entlas- ten und neu abdichten, da dieses die Schneelasten nicht mehr tragen konnte. Nun soll ein neues, zeitgemässes Tramdepot geschaffen werden. Zudem sind im historischen Gebäudetrakt die Anlagen instand zu stellen. Mit der realisierbaren Abstellfläche für mindestens 24 Tramzüge von 43 m Länge lassen sich die Bedürfnisse der Ver- kehrsbetriebe mittelfristig abdecken. Dies schliesst auch den kommenden Bedarf für die neue Tramverbindung über die Hardbrücke mit ein. Längerfristig kann der Standort der Zentral- werkstätte in Altstetten weiter ausgebaut werden, wie eine Mach- barkeitsstudie der Verkehrsbetriebe Zürich, des Amts für Städte- bau und Grün Stadt Zürich gezeigt hat. Den VBZ soll mit dem Neubau ein Tramdepot zur Verfügung ste- hen, das am betrieblich idealen Standort beim Escher-Wyss-Platz wichtige bestehende und künftige Tramlinien optimal unterstützt. Dabei stehen folgende Ziele im Vordergrund: Bau eines funktionalen, betrieblich optimierten Tramde- pots mit Durchlaufbetrieb für die reguläre Abstellung von mindestens 24 Tramfahrzeugen der neuen Tramgeneration mit 43 m Länge unter Einbezug der Gleise im denkmalge- schützten östlichen Depottrakt Erfüllung der teilweise veränderten Unterhaltsanforderun- gen an die neuen, längeren Niederflurfahrzeuge (neue Tramgeneration mit 43 m Länge), die ab ca. 2016 auf dem NEUBAU T RAMD EPOT UND W OHNSIEDL UNG | DE POT HARD | ZÜ R ICH-W EST 28
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