Bericht aus der Swiss Library Service Platform (SLSP) - Stand: 01.04.2021 SLSP SA - Werdstrasse 2 - CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 ...
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Bericht aus der Swiss Library Service Platform (SLSP) Stand: 01.04.2021 SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 1 sur 6
Inhalt 1. Go Live «swisscovery» (Alma und Primo) am 07.12.2020 .......................................................................2 2. CSAL (Consortium of Swiss Academic Libraries) ....................................................................................3 3. SLSP Courier.............................................................................................................................................3 3.1. Lokale Kuriere ...................................................................................................................................3 3.2. RAPIDO Early Adopter Program........................................................................................................4 4. Neue Services ...........................................................................................................................................4 4.1. Single Sign-On von Privatkunden und lokaler externe Serviceangebote von Bibliotheken .........4 4.2. Bibliografien ......................................................................................................................................5 4.3. Web Self Check ..................................................................................................................................5 5. Datenschutz .............................................................................................................................................5 6. COVID-19 Massnahmen............................................................................................................................6 1. Go Live «swisscovery» (Alma und Primo) am 07.12.2020 Am Montag, 7.12.2020, hat die SLSP um 10 Uhr mit einem feierlichen Akt und Glockengeläut in 475 wissenschaftlichen Bibliotheken das neue Produkt «swisscovery» in Betrieb genommen. Damit wurde der grosse Meilenstein, ein gemeinsames neues Bibliothekssystem auf Basis der Produkte Alma und Primo der Firma Ex Libris einzuführen, erreicht. Der Produktionsstart konnte sogar 7 Tage vor dem ursprünglich bei Projektbeginn im Jahr 2018 geplanten Termin durchgeführt werden. Die bisherigen vier wissenschaftlichen Bibliotheksverbünde der Deutsch-Schweiz (NEBIS IDS Basel-Bern, IDS Luzern, IDS St. Gallen) haben sich auf 31.03.2021 aufgelöst. Der Dachverein IDS wird seine Vereinstätigkeit auf den 30.06.2021 offiziell einstellen. In der Romandie und im Tessin werden die Verbundzentralen ReRo und SBT weiterhin öffentliche und Schulbibliotheken betreuen. Mit Produktionsstart wurden die bisherigen Einsitze des IDS in nationalen und internationalen Gremien an die SLSP übertragen. Das Migrations- und Implementierungsprojekt Alma/Primo der Firma Ex Libris mit der SLSP startete am 01.09.2018 und wurde am 10.03.2021 mit Ex Libris termingerecht beendet und somit die SLSP als Kunde in den regulären Support von Ex Libris überführt. Das Projekt zum Betriebsaufbau der SLSP, begonnen im Jahr 2015, wurde auf den 31.03.2021 erfolgreich abgeschlossen. Mit Stand 01.04.2021 zählt die SLSP- Agency 34 FTE, aufgeteilt in 3 Service-Departemente und 5 Teams. SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 2 sur 6
Am 07.12.2020 zählte swisscovery • >25 Millionen deduplizierte bibliografische Datensätze • >45 Millionen Exemplarsätze • 2'145 Mitarbeitende mit Log-in Benutzerdatensätze durften aus den bisherigen Verbunddatenbanken nicht migriert werden. Jede/r Endnutzende muss sich erneut mit bestehender edu-ID oder Neuregistrierung einschreiben. Auf Grundlage der Zahl der Benutzersätze in den bisherigen Verbunddatenbanken kann man von ca. 800'000 eingeschriebenen Endnutzenden im laufenden Betrieb der SLSP ausgehen. 2. CSAL (Consortium of Swiss Academic Libraries) Die Geschäftsstelle des CSAL (Consortium of Swiss Academic Libraries), die zentrale Stelle für die Vertragsverhandlung und Vertragsschliessung zur Lizenzierung elektronischer Ressourcen für wissenschaftliche Bibliotheken in der Schweiz wurde im Laufe des Jahres 2020 mit seinen 7 Mitarbeitenden in die SLSP eingegliedert. Die Geschäftsstelle CSAL war bis anhin an der ETH Zürich angegliedert und wird als Abteilung der SLSP weitergeführt. Die Lizenzen des CSAL werden nun ebenfalls zentral in swisscovery durch SLSP gemanagt. 3. SLSP Courier Mit Betriebsaufnahme wurde ein nationales Kuriersystem, der SLSP Courier, eingeführt. Mit dem SLSP Courier wird das über swisscovery bestellte Medium innerhalb von maximal 48 Stunden den Endnutzenden in die gewünschte Bibliothek geliefert. Aktuell nehmen 164 Bibliotheken am SLSP Courier teil. Die Logistik wird durch die Firma 7Days Media durchgeführt, die nach einer WTO- Ausschreibung den Zuschlag erhielt. Im Monat März 2021 konnten trotz der COVID-Massnahmen in den Bibliotheken 22‘645 Medien durch den SLSP Courier zugestellt und eine OTIF (On Time In Full) -Quote von 94.2% gehalten werden. 3.1. Lokale Kuriere In den Städten Basel, Bern, Luzern und St. Gallen bestehen von den Universitätsbibliotheken angebotene lokale Kuriersysteme, die z.T. per Velo Medien zwischen den Bibliotheken am Platz liefern. Diese lokalen Kuriersysteme konnten mit dem SLSP Courier bisher nicht verknüpft werden, da Alma als Bibliothekssystem nicht über Logistikkomponenten verfügt. Für die Endnutzenden erschwert diese Situation die Auswahl des Kuriersystems, da mehrere Kuriersysteme alternativ nebeneinander in Alma und Primo angeboten werden, kein Automatismus bei der geeigneten Auswahl hinterlegt werden kann und damit auch die Gebührenstruktur den Endnutzenden nicht vollends transparent ist. Ab dem Juli 2021 soll diese Situation jedoch durch das neue Produkt RAPIDO behoben werden. In den zwei grössten Städten der Schweiz, Zürich und Genf, gibt es derzeit keine lokalen Kuriersysteme. Allerdings wollen die Bibliotheken in beiden Städten ebenfalls lokale Kuriersysteme aufbauen, die von SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 3 sur 6
vornherein in den SLSP Courier integriert und von SLSP betrieben werden sollen. Diesbezügliche Projekte werden für die Zeit ab September 2021 bereits geplant. Die Kooperative Speicherbibliothek im Kanton Luzern, in der 2.6 Millionen Bestände aus 6 Hochschul- und Kantonsbibliotheken ausgelagert sind, hat mit der Produktionsaufnahme von swisscovery ihren bisherigen Kurierdienst mit dem SLSP Courier abgelöst. 3.2. RAPIDO Early Adopter Program Im Juli 2020 hat die SLSP mit Ex Libris einen Vertrag über die Teilnahme am Early Adopter Program zur Einführung des neuen Produkts RAPIDO geschlossen. Nach gründlicher Evaluation ist die SLSP zur Ansicht gelangt, dass mit der Nutzung von RAPIDO die o.g. Defizite in der Integration von bestehenden Kuriersystemen gelöst werden können. Neben der dann möglichen Transparenz der Anzeige von Gebühren an die Endnutzenden, verspricht sich die SLSP ebenfalls eine engere Kooperation im Document Delivery zwischen den Bibliotheken der Schweiz, Frankreichs und Belgiens, welche ebenfalls die Nutzung des Produkts anstreben bzw. mit dem Ursprungsprodukt RAPIDILL bereits arbeiten. Die bisher in der Schweiz nicht systemgestützte und dezentral organisierte Fernleihe soll ebenfalls mit dem Produkt RAPIDO vereinheitlicht werden. Aktuell bereitet ein Projektteam bestehend aus Mitarbeitenden der SLSP-Zentrale, den Universitäten Genf und Freiburg, der ETH Zürich und ZHAW sowie den Zentralbibliotheken Zürich und Luzern gemeinsam mit dem Produktmanagement bei Ex Libris die Implementierung von RAPIDO vor. Produktionsstart ist für den Juli 2021 vorgesehen. Gleichzeitig ist die Universität Lausanne und dem lokalen Verbund Renouvaud ebenfalls dem Early Adopter Program beigetreten. SLSP plant mit Renouvaud diesbezüglich eine enge Partnerschaft. Die Kantonsregierung Waadt hat zudem eine Evaluation gestartet, die Universität Lausanne und die wissenschaftlichen Bibliotheken des Renouvaud in die SLSP zu integrieren. 4. Neue Services 4.1. Single Sign-On von Privatkunden und lokaler externe Serviceangebote von Bibliotheken Viele Bibliotheken bieten externe Datenbankangebote an, die bis anhin mit separaten Logins für Endnutzende genutzt werden können. Dies umfasst z.B. lokale digitale Ausleih- und Streamingangebote wie nanoo.tv, Divibib Onleihe, Overdrive, CantookStation, Freegal und andere. Die Problematik bei der Single- Sing-on-Einbindung ist einerseits die Einbindung in die Authentifizierung der edu-ID und die oft veralteten Schnittstellen auf Seiten der Anbieter. SLSP ist mit dem Betreiber der edu-ID, die Stiftung Switch in Zürich, eine Kooperation eingegangen, welche die Entwicklung einer solchen zentralen Plattform beinhaltet, die von der SLSP betrieben wird. Gleichzeitig konnten die Serviceanbieter der Bibliotheken überzeugt werden, in diesem Zusammenhang ihre Schnittstellen zu modernisieren. Eine weitere Funktionalität umfasst den Zugriff auf die in swisscovery erfassten Nationallizenzen von e- Ressourcen für alle Bürgerinnen und Bürger der Schweiz, unabhängig von der Registrierung einer edu- ID. Dieser Service kann ebenfalls von Bibliotheken für die sogen. Privatkunden genutzt werden, d.h. Tagesbesucher, die z.B. das elektronische Angebot einer Bibliothek vor Ort oder den Lesesaal benutzen möchten. SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 4 sur 6
4.2. Bibliografien Eine Reihe von Bibliotheken haben den Wunsch geäussert, ihre Bibliografien innerhalb von swisscovery mit einer eigenen separaten Rechercheoberfläche und Ansicht anzuzeigen, d.h. Bestände, die weder zwingenderweise in swisscovery katalogisiert sind noch sich im Besitz der Bibliothek befinden. SLSP bietet seit 01.04.2021 den Service an, spezielle lokale Ansichten für Bibliografien mit ausschließlich bibliografischen Informationen in derselben Rechercheumgebung wie swisscovery zu konfigurieren. Für die Bibliografien-Ansichten benötigen Bibliotheken mehr Flexibilität bei der Konfiguration über die in swisscovery gültige Master-Vorlage hinaus, z.B. die individuelle Verwendung von Facetten, die Konfiguration der Kurz- und Vollanzeige mit indexierten zusätzlichen Datenfeldern und weitere spezielle Displayeinstellungen. Hierfür nutzt SLSP Weiterentwicklungen im Produkt Primo, die Ex Libris im 1. Quartal 2021 integriert hat und vorher zwischen dem dortigen Produktmanagement und SLSP vereinbart wurden. Für die Einführung dieses Services wurde ein gemeinsames Pilotprojekt der ETH Zürich und SLSP begründet, das die Integration der Bestände des Netzwerks «Thomas Mann International» (Thomas Mann-Bestände des Buddenbrookhaus/Heinrich- und-Thomas-Mann-Zentrum (Lübeck), der Monacensia im Hildebrandhaus (München), des Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich, des Thomas Mann House (Los Angeles/USA, Villa Aurora & Thomas Mann House e. V.) und des Thomo Manno kulturos centras/Thomas-Mann-Kulturzentrum (Nida/Litauen)) virtuell zusammenführt. 4.3. Web Self Check In vielen Forschungs- und Spezialbibliotheken hat das wissenschaftliche Personal einen 24/7-Zutritt zur Bibliothek bzw. zirkulieren ausgeliehene Medien unbürokratisch innerhalb der Institution unter den Mitarbeitenden. Damit die Mitarbeitenden ihre Bibliotheksbenutzungskonten selbständig bei der Weitergabe eines ausgeliehenen Mediums entlasten bzw. selbständig Medien aus der Bibliothek ausleihen können, wenn keine Selbstverbuchungsautomaten vorhanden sind, hat die SLSP einen Service «Web Self Check» entwickelt, der über eine Browsereingabe am eigenen PC oder Smartphone eine Ausleih-, Rückgabe- und Weiterverbuchung ermöglicht. 5. Datenschutz Eine der größten Hürden, und eine zentrale für den sicheren Betrieb der gesamten Bibliotheksplattform, bleiben die Fragen des Datenschutz. Die meisten europäischen Länder arbeiten im Rahmen der General Data Protection Regulation (GDPR). Obwohl die Schweiz die Grundelemente der GDPR anerkennt, hat die Schweiz ihr eigenes Datenschutzgesetz, oder vielmehr Gesetze. Während das Bundesgesetz über Datenschutz für alle Institutionen des Bundes sowie für sowie private Unternehmen, die in der Schweiz tätig sind, zur Anwendung kommt, gelten 26 kantonale Datenschutzgesetze für öffentliche Einrichtungen in den Schweizer Kantonen. Da swisscovery hauptsächlich öffentliche Institutionen aus mehr als 20 Kantonen zusammenbringt sowie mehrere Bundesinstitutionen, würden theoretisch 21 Datenschutzgesetze für den neuen Bibliotheksverbund gelten, in dem die SLSP die Rolle des Datenverarbeiters und die Bibliotheksinstitutionen die des Dateneigentümers einnehmen. Komplizierter wird die Thematik, da die kantonalen Datenschutzgesetze nicht subsidiär zum Bundesrecht stehen und können von diesem (und von anderen kantonalen Gesetzen) erheblich SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 5 sur 6
abweichen. Da die SLSP lediglich Datenverarbeiter ist, stellt das Eigentum an den Daten der Bibliotheksbenutzenden eine Herausforderung für die verschiedenen kantonalen Gesetze dar, da keines ein gemeinsames Dateneigentum von Institutionen aus verschiedenen Kantonen vorsieht. Da es den Bibliotheksbenutzern freisteht, jede Bibliothek im Netzwerk zu benutzen, und da ihre Benutzerdaten auf der Ebene der Netzwerkzone (und nicht der Institutional Zones der individuellen Institutionen) zugänglich sind, ist eine individuelle Zuordnung von Benutzerdaten zu einzelnen Institutionen nicht möglich und auch nicht erwünscht. Da die Benutzenden über ein Single Sign-On auf alle Bibliotheken zugreifen können, musste die Situation durch einen neuartigen Ansatz zur Klärung datenschutzrechtlicher Fragen über mehrere Kantone geklärt werden. Der kantonale Datenschutzbeauftragte von drei grossen Kantonen mit vielen an swisscovery teilnehmenden Institutionen und mit ausgefeilten Datenschutzgesetzen (inklusive der Möglichkeit eines Voraudits) wurden kontaktiert, um eine gemeinsame vorläufige Stellungnahme zur Eignung der der Datenschutzmassnahmen der SLSP mit den jeweiligen kantonalen Gesetzen abzugeben. Dieses neuartige Verfahren ermöglichte der SLSP eine Feinabstimmung der Elemente des Bibliothekssystems und der Dienstleistungsverträge mit den Datenschutzgesetzen und erhielt von den kantonalen Datenschutzbeauftragten grünes Licht für die technischen und organisatorischen Maßnahmen, die den Datenschutzgesetzen entsprechen. 6. COVID-19 Massnahmen Die COVID-Massnahmen des Bundesrats und der Kantone hat auch die SLSP und die Bibliotheken massiv betroffen. Die Mitarbeitenden der SLSP befinden sich seit Anfang März 2020 im Home-Office. Die Arbeitsorganisation konnte problemlos umgestellt werden und es gab keinerlei Beeinträchtigung im Migrations- und Implementierungsprojekt swisscovery. Trotz der Schliessung der Lesesäle und Einstellung des Vorlesungsbetriebs konnte die Grundversorgung der Bibliotheken ebenfalls aufrecht erhalten bleiben (durch SLSP ab Go Live am 07.12.2020). Bestellungen über swisscovery konnten in den Bibliotheken weiterhin abgeholt werden, der SLSP Courier hat uneingeschränkt Medien befördert und ausgeliefert. Allerdings liegt das Volumen weit unter der normalen Nutzung. Im März hatte der SLSP Courier eine Auslastung von lediglich 49%. Ebenso ist ein erheblicher Rückgang der Nutzung durch die fehlenden Präsenzbesuche in den Bibliotheken verzeichnet worden. Eine grosse Anzahl von Bibliotheken haben Mahngebühren ausgesetzt, da die Mobilität der Endnutzenden massiv eingeschränkt war. Mittlerweile sind die Lesesäle wieder geöffnet unter Einhaltung der Sicherheits- und Kontaktvorschriften. Der Vorlesungsbetrieb an den Hochschulen wird nach wie vor fast ausschliesslich online durchgeführt. SLSP SA – Werdstrasse 2 – CH-8004 Zurich +41 44 291 96 60 – info@slsp.ch – www.slsp.ch Page 6 sur 6
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