BERICHT ÜBER DIE ZEHNTE TAGUNG DER EUROPÄISCHEN SONDERARBEITSGRUPP EUMWELT UND GESUNDHEIT - TAGUNGSBERICHT
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TAGUNGSBERICHT BERICHT ÜBER DIE ZEHNTE TAGUNG DER EUROPÄISCHEN SONDERARBEITSGRUPP EUMWELT UND GESUNDHEIT VIRTUELLE TAGUNG, 17. – 18. FEBRUAR 2021 euro.who.int
Zusammenfassung Die zehnte Tagung der Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit (EHTF) wurde am 17. und 18. Februar 2021 virtuell durchgeführt. Im Anschluss an einen offenen Dialog mit Interessengruppen und der allgemeinen Öffentlichkeit erörterten die Delegierten die Auswirkungen der Pandemie der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) auf die umwelt- und gesundheitspolitische Tagesordnung, das Arbeitsprogramm der EHTF für das kommende Jahr, den Beobachtungsrahmen für die Umsetzung der Erklärung von Ostrava und die einleitenden Vorbereitungen für die Siebte Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit, und sie beschlossen zudem Änderungen der Geschäftsordnung des EHTF. Document nummer: WHO/EURO:2021-3891-43650-61353 © Weltgesundheitsorganisation 2021 Gewisse Rechte vorbehalten. Diese Arbeit ist unter der Lizenz von Creative Commons Attribution- NonCommercial-ShareAlike 3.0 IGO (CC BY-NC-SA 3.0 IGO; https://creativecommons.org/licenses/by-nc- sa/3.0/igo) erhältlich. Gemäß den Bestimmungen dieser Lizenz können Sie die Arbeit für nicht gewerbliche Zwecke kopieren, weiterverteilen und anpassen, sofern die Arbeit korrekt zitiert wird (siehe nachstehende Erläuterung). Bei jeglicher Nutzung dieser Arbeit ist jede Andeutung zu vermeiden, dass die WHO bestimmte Organisationen, Produkte oder Leistungen unterstützt. Die Verwendung des WHO-Logos ist nicht gestattet. Wenn Sie die Arbeit anpassen, müssen Sie Ihre Arbeit unter derselben oder einer gleichwertigen Lizenz von Creative Commons lizenzieren. Wenn Sie eine Übersetzung dieser Arbeit erstellen, sollten Sie der beabsichtigten Zitierung folgende Haftungsausschlusserklärung hinzufügen: „Diese Übersetzung wurde nicht von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt. Die WHO übernimmt keine Haftung für den Inhalt oder die Genauigkeit dieser Übersetzung. Ausschließlich die englische Originalausgabe ist rechtsverbindlich: Report of the tenth meeting of the European Environment and Health Task Force: virtual, 17–18 February 2021. Copenhagen: WHO Regional Office for Eu- rope; 2021.“ Jede Schlichtung von Streitigkeiten, die sich aus der Lizenz ergeben, ist gemäß den Schlichtungsregeln der Weltorganisation für geistiges Eigentum durchzuführen. Vorgeschlagene Zitierung: Bericht Über die Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppeumwelt und Gesundheit: Virtuelle Tagung, 17. – 18. Februar 2021. Kopenhagen: WHO-Regionalbüro für Europa; 2021, Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 IGO. Cataloguing-in-Publication (CIP-Daten): CIP-Daten erhalten Sie unter http://apps.who.int/iris. Verkauf, Rechte und Lizenzvergabe: Zum Kauf von Publikationen der WHO siehe http://apps.who.int/bookorders. Zur Einreichung von Anträgen auf kommerzielle Nutzung und von Anfragen bezüglich Rechten und Lizenzvergabe siehe http://www.who.int/about/licensing. Material von Dritten: Wenn Sie Material aus dieser Arbeit wiederverwenden möchten, das einem Dritten zugeschrieben wird (z. B. Tabellen, Abbildungen oder Bilder), so tragen Sie die Verantwortung für die Entscheidung, ob dazu eine Genehmigung erforderlich ist, sowie für die Einholung einer solchen Genehmigung beim Urheberrechtsinhaber. Das Haftungsrisiko, das sich aus Verstößen gegen einen im Eigentum Dritter stehenden Bestandteil der Arbeit ergibt, liegt ausschließlich beim Nutzer. Allgemeine Haftungsausschlüsse: Die in dieser Publikation verwendeten Bezeichnungen und die Darstellung des Stoffes beinhalten keine Stellungnahme seitens der WHO bezüglich des rechtlichen Status eines Landes, eines Territoriums, einer Stadt oder eines Gebiets bzw. seiner/ihrer Regierungs- oder Verwaltungsinstanzen oder bezüglich des Verlaufs seiner/ihrer Staats- oder Gebietsgrenzen. Gepunktete und gestrichelte Linien auf Karten bezeichnen einen ungefähren Grenzverlauf, über den möglicherweise noch keine vollständige Einigkeit besteht. Die Erwähnung bestimmter Firmen oder Erzeugnisse bedeutet nicht, dass diese von der WHO unterstützt, empfohlen oder gegenüber ähnlichen, nicht erwähnten bevorzugt werden. Soweit nicht ein Fehler oder Versehen vorliegt, sind die Namen von Markenartikeln als solche kenntlich gemacht. Die WHO hat alle angemessenen Vorkehrungen getroffen, um die in dieser Publikation enthaltenen Informationen zu überprüfen. Dennoch wird das veröffentlichte Material ohne irgendeine explizite oder implizite Gewähr herausgegeben. Die Verantwortung für die Deutung und den Gebrauch des Materials liegt bei der Leserschaft. Die WHO schließt jegliche Haftung für Schäden aus, die sich aus der Verwendung des Materials ergeben. Diese Publikation gibt die gemeinsame Sichtweise einer internationalen Sachverständigengruppe wieder und entspricht nicht unbedingt den Beschlüssen oder Grundsätzen der WHO.
i Bericht über die zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit Virtuelle Tagung 17. – 18. Februar 2021
ii Inhalt Danksagungen ........................................................................................................................................iii Abkürzungen ..........................................................................................................................................iii Offener Dialog: Aufbau einer besseren Zukunft nach COVID-19 ......................................................... 1 Eröffnung und Annahme von Tagesordnung und Programm ................................................................. 3 Auswirkungen von COVID-19 auf umwelt- und gesundheitspolitische Tagesordnung: Ergebnisse einer Online-Konsultation ....................................................................................................................... 3 Fortschritte in der Umsetzung des EFTF-Arbeitsprogramms 2020 – 2021 und Berichte aus Arbeitsgruppen und Gremien im Rahmen der EHTF ............................................................................. 4 Marktplatz Umwelt und Gesundheit ....................................................................................................... 5 Auf dem Weg zur Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit: Neuausrichtung des EHP im Kontext eines grünen und gesundheitsförderlichen Wiederaufbaus nach COVID-19 ........................... 6 Begleitung der Fortschritte hinsichtlich derjenigen Ziele und Zielsetzungen für nachhaltige Entwicklung, die für Umwelt und Gesundheit von Bedeutung sind: Stand der Umsetzung .................. 7 Partnerschaften und wichtige globale und regionale Entwicklungen von Bedeutung für Umwelt und Gesundheit .............................................................................................................................................. 8 Änderung der Geschäftsordnung und Wahl der Vorstandsmitglieder .................................................. 10 Sonstiges ............................................................................................................................................... 10 Zusammenfassung der Beschlüsse, nächste Schritte und Tagungsschluss ........................................... 10 Anhang 1. Tagungszweck ..................................................................................................................... 11 Anhang 2. Programm der Tagung ......................................................................................................... 14 Anhang 3. Liste der Teilnehmenden ..................................................................................................... 18
iii Danksagungen Die Tagung wurde großzügig vom deutschen Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Abkürzungen CoLSA EHTF-Arbeitsgruppe zur Kooperation lokaler und subnationaler Behörden COP26 26. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen COVID-19 Coronavirus-Erkrankung ECEH Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit EHP Prozess Umwelt und Gesundheit EHTF Europäische Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit HEAL Health and Environment Alliance (Bündnis für Umwelt und Gesundheit) HIC EHTF-Arbeitsgruppe zu Gesundheit und Klimawandel IPBES International Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services SARS-CoV-2 Schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2 SDG Ziel(e) für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen UNDP Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNECE Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa UNEP Umweltprogramm der Vereinten Nationen WASH Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 1 1. Die zehnte Tagung der Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit (EHTF) fand online am 17. und 18. Februar 2021 statt. Das Online-Format wurde durch die andauernde Pandemie der Coronavirus- Erkrankung (COVID-19) erforderlich. Die Tagung wurde großzügig vom deutschen Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Siehe Anhang 1 bezüglich Tagungszweck, Anhang 2 bezüglich Arbeitsprogramm und Anhang 3 bezüglich Liste der Teilnehmenden. Offener Dialog: Aufbau einer besseren Zukunft nach COVID-19 Dr. Nino Berdzuli, Direktorin der Abteilung Abteilung Gesundheitsprogramme der Länder, WHO- Regionalbüro für Europa, Virginia Fuse (Beauftragte für Umweltangelegenheiten, Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa), Professor Harry Rutter (Ko-Vorsitzender, Lancet-Chatham House Commission on improving population health post-COVID-19) 2. Unmittelbar vor der offiziellen Tagung fand ein virtueller offener Dialog statt, bei dem die Sonderarbeitsgruppe sowie Interessengruppen vertreten waren, und zu dem die allgemeine Öffentlichkeit Zugang hatte. Francesca Racioppi, Leiterin des Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit der WHO (ECEH), begrüßte die Teilnehmenden und umriss den Zweck des Dialogs: Zusammenhänge zwischen der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) und umwelt- sowie gesundheitsbezogenen Risikofaktoren hervorzuheben, maßgebliche Schritte zur Abmilderung zu bestimmen und politische Aspekte, Instrumente und möglicherweise Chancen durch die Pandemie zu erörtern. 3. Die COVID-19-Krise ist von Faktoren geprägt, über die der Gesundheitssektor nicht entscheiden kann, hierunter Klimawandel und Luftverschmutzung. Die WHO hat auf die COVID-19-Krise reagiert, indem sie bestehende Instrumente und Konzepte, hierunter das Manifest der WHO für einen grünen und gesundheitsförderlichen Wiederaufbau und das Arbeitsprogramm für die Europäische Region (2020–2025), angepasst und die Paneuropäische Kommission für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung (Monti Commission) einberufen hat, welche konzeptionelle Prioritäten für die Zeit nach COVID-19 erarbeiten und dem WHO-Regionalkomitee für Europa auf seiner 71. Tagung im September 2021 vorstellen soll. 4. Die Pandemie hat deutlich gezeigt, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten müssen. Ein Bündnis aus 18 internationalen Organisationen in Europa und Zentralasien koordinierte die Unterstützung der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Reaktion auf COVID-19, der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der Abmilderung des Klimawandels. Die WHO und die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) haben als gemeinsames Sekretariat für das Protokoll über Wasser und Gesundheit zu dem Übereinkommen zum Schutz und zur Nutzung grenzüberschreitender Wasserläufe und internationaler Seen sowie in Vorbereitung der Fünften Hochrangigen Tagung über Verkehr, Gesundheit und Umwelt (Wien online, 17. und 18. Mai 2021) kooperiert. 5. Die Lancet-Chatham House Commission on improving population health post-COVID-19 wurde 2020 mit vier Hauptzielen einberufen: Benennung der gemeinsamen Triebkräfte hinter COVID-19 und anderen Pandemien, Benennung von Synergiepotenzial und Maßnahmen zur Bewältigung dieser gemeinsamen Triebkräfte, Erstellung von Projektionen zu Kosten und Nutzen der Maßnahmen - und der Folgen von Inaktivität - und Erstellung detaillierter Empfehlungen und Verfahren für künftiges Handeln. Die meisten Regierungen haben sich auf individuelles Verhalten in der COVID-19-Pandemie konzentriert, dabei sind viele Antriebskräfte der Pandemie umweltbedingt oder auf andere Weise außerhalb des Einflusses einzelner Personen, so etwa überfüllte Städte, dichter Verkehr, städtische Luftverschmutzung und weit gestreute gesundheitliche Ungleichheiten in und unter den Bevölkerungen. Das Ziel ist nicht nur einfach ein „besserer Wiederaufbau“ sondern auch ein „zukunftsgewandter besserer und gerechterer Wiederaufbau“.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 2 Podiumsdiskussion Anne Larigauderie, Exekutivsekretärin, Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services; Veronica Manfredi, Generaldirektion Umwelt, Europäische Kommission; Maria Neira, Direktorin, Öffentliche Gesundheit, umwelt- und gesellschaftsbedingte Determinanten von Gesundheit, WHO-Hauptbüro; Nick Watts, Chief Sustainability Officer, National Health Service England 6. Der Bericht eines Workshops zu Biodiversität und Pandemien, den die zwischenstaatliche Plattform zu Biodiversität und Ökosystemdiensten (IPBES) im Oktober 2020 veröffentlichte, zeigt Pandemien als ein Ergebnis mikrobieller Diversität, das erst durch menschliche Aktivität zur Bedrohung wird – zunehmend engerer Kontakt zwischen Tier und Mensch, ökologische Faktoren wie Entwaldung und Raubbau, Handel mit Wild und Klimawandel. Die verstärkte Mobilität und die Nachfrage nach Tieren als Quelle für Fleisch, Heilmittel und Pelze befeuern diese Triebkräfte weiter. 7. Die Arbeit der WHO zu Umwelt und Gesundheit bildet eine solide Grundlage für allgemeine gesundheitspolitische Aktivitäten, die unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Verminderung der menschlichen Anfälligkeit für künftige Pandemien, zum Schutz der Gesundheit der Gesellschaft und als Beitrag zum wirtschaftlichen Wiederaufbau erforderlich sind. Wichtige Bereiche mit Handlungsbedarf sind etwa: Steigerung der Biodiversität und Rationalisierung der Lebensmittelproduktion, Abbau der Ungleichheiten im Zugang zu Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene (WASH) und Überzeugungsarbeit für die Einbeziehung der Gesundheit in Erwägungen zur Energiepolitik durch Veröffentlichung der Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung und durch Werben für ein Ende der Subventionierung fossiler Brennstoffe. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, dem Gesundheitsbereich auf der bevorstehenden 26. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (COP26) Gehör zu verschaffen. 8. Der staatliche Gesundheitsdienst (NHS) in England hat sich weiter für ein CO2-neutrales Gesundheitssystem eingesetzt, trotz der Anforderungen durch die Pandemie, die aber zeigten, dass radikale Änderungen in Verfahren, die früher nur in ferner Zukunft oder gar nicht möglich schienen, notfalls sehr schnell vorgenommen werden können. Mehr Arbeit ist allerdings zur Förderung neuer Arbeitsweisen in der hausärztlichen Praxis vonnöten, und der Gesundheitssektor sollte nicht die Chance verpassen, Gesundheitsthemen bei COP26 voranzubringen. Die Kohlenstoffbilanz aller Einkäufe ist zu berücksichtigen, insbesondere für Anästhetika und Asthmainhalatoren, die derzeit im NHS 5 bis 10 % dieser Bilanz ausmachen. Alle neuen Krankenhäuser werden nach einer Norm gebaut, die unterm Strich keine CO2-Emissionen zulässt. 9. Die radikalen Veränderungen durch die Pandemie können den Mitgliedstaaten der Europäischen Region helfen, einen grüneren und gerechteren Wiederaufbau sowie größere digitale Chancengleichheit zu erreichen. Die Europäische Union hat den Grünen Deal einschließlich einer Reihe von Grundsatzdokumenten angenommen, hierunter den Aktionsplan der EU für die Kreislaufwirtschaft und die Biodiversitätsstrategie für 2030, und sie ist im Begriff, weitere Grundsatzdokumente zu Biodiversität, nachhaltigem Verkehr, nachhaltiger Industrieproduktion, Chemikalienmanagement und sauberer Energie zu entwickeln. Die Europäische Kommission bereitet ihre Position zum Aktionsplan Luftverschmutzung vor, der im Mai 2021 angenommen werden soll, wofür alle Interessengruppen gemeinsam wirksame konzeptionelle Antworten schaffen und eine überzeugende wirtschaftliche Argumentation für Maßnahmen gegen Luftverschmutzung formulieren sollen. 10. In Beantwortung von Fragen der Teilnehmenden betonte das Podium die Bedeutung einer initiativreichen Vorgehensweise zur Verhinderung künftiger Pandemien. Weitere Investitionen sind erforderlich für die Erforschung der mikrobiellen Biodiversität des Tierreichs und die Überwachung möglicher ökologischer Brennpunkte, insbesondere in den tropischen Regenwäldern der Welt. Die WHO sollte eine Führungsrolle für die Entwicklung einer nachhaltigen Planung in städtischen Bereichen und für den Übergang zu saubereren Energien spielen. Die Europäische Union wird sich auf eine effiziente Erhebung von Daten und Abstimmung zwischen allen ihren Agenturen konzentrieren und dabei mit der Wissenschaft zusammenarbeiten und das Bewusstsein für Umweltfragen und Konzepte im medizinischen Sektor fördern. Allen Interessengruppen fällt eine Rolle zu, sowohl auf
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 3 nationaler Ebene (steuerliche Maßnahmen und Regulierung) als auch auf lokaler Ebene, wo die Maßnahmen praktisch umgesetzt werden. Eröffnung und Annahme von Tagesordnung und Programm 11. Die zehnte Tagung der EHTF wurde offiziell durch Brigitte Staatsen, Vorsitzende der EHTF, eröffnet, indem sie die 33 vertretenen Mitgliedstaaten und 25 institutionellen Interessengruppen begrüßte. Francesca Racioppi begrüßte ebenfalls die Teilnehmenden. Tagesordnung und Arbeitsprogramm wurden mit kleinen Änderungen angenommen. Auswirkungen von COVID-19 auf umwelt- und gesundheitspolitische Tagesordnung: Ergebnisse einer Online-Konsultation (Dokumente EURO/EHTF10/1, EURO/EHTF10/2, EURO/EHTF10/3, EURO/EHTF10/4) 12. Eine Online-Befragung der Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO zu den für sie am drängendsten Themen in Bezug auf die COVID-19-Krise wurde von Oktober bis Dezember 2020 durchgeführt und erhielt Antworten von 44 Befragten aus 36 Mitgliedstaaten, in erster Linie von Gesundheitsbehörden. Die wichtigsten Themen, die sich aus der Pandemie ergeben und direkt mit den Zusagen der Mitgliedstaaten in der Erklärung von Ostrava der Sechsten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Ostrava, Tschechien, 13. bis 15. Juni 2017) in Verbindung stehen, sind WASH-Dienste, nachhaltiger Wiederaufbau nach der Pandemie, Luftverunreinigung, Ungleichheiten und ein gesundheitsförderliches Umsatteln auf kohlenstoffarme Energiequellen. In Bezug auf die wichtigsten Themen, die indirekt mit den Zusagen von Ostrava verknüpft sind, standen gemessen an der Zahl der Antworten an erster Stelle die Risikokommunikation und die Integration des weltweiten gesundheitlichen Ansatzes. Raumluftqualität, insbesondere in Bezug auf die Übertragung von COVID- 19 durch Aerosole, und der fehlende Zugang marginalisierter Gruppen zu Leitungswasser wurden ebenfalls oft genannt. Zwischen 25 % und 45 % der nationalen Gesundheitsbehörden gaben in der Befragung an, dass sie zu einem oder mehreren Themen fachliche Unterstützung benötigten, wogegen lediglich 9 % andere Mitgliedstaaten fachlich unterstützen könnten. 13. Das WHO-Hauptbüro hat eine Plattform „Mythen-Knacker“ eingerichtet, um die „Infodemie“ aus Falschinformationen zu COVID-19 zu bekämpfen, und Apps für Gesundheitspersonal und allgemeine Öffentlichkeit entwickelt. Die Kommunikation des Regionalbüros erfolgte im vergangenen Jahr unter anderem durch virtuelle Ländermissionen, Pressekonferenzen mit dem Regionaldirektor, Webinars in den sozialen Medien und die Beantwortung von rund 6000 Medienanfragen. Eine Hörsendung für die sozialen Medien, ein Instrument für Einblicke in Verhaltensweisen und der mehrsprachige Chatroboter Gesundheitskumpel+ vermitteln genaue und verlässliche Informationen an die allgemeine Öffentlichkeit und helfen aktuelle und eventuell noch unbeantwortete Fragen zu erkennen. Die WHO hat auch einen Leitfaden für die Presse zu präziser, ethisch fundierter und verantwortlicher Berichterstattung sowie einen Leitfaden für Pressestellen im Umgang mit den Medien entwickelt. Die WHO wird weiter evidenzbasierte Empfehlungen herausgeben, doch auch deutlich machen, wenn die Erkenntnisse noch unvollständig sind und sich noch ändern können. 14. Die Teilnehmenden erörterten dann in Kleingruppen konkrete Themen in Bezug auf die COVID- 19-Pandemie. Luftverschmutzung 15. Die Pandemie hat einen neuen Aspekt schlechter Luftqualität und ihrer gesundheitlichen Folgen aufgezeigt. Die plötzliche, wenn auch kurzlebige, Verbesserung der Luftqualität durch die weit verbreiteten Lockdowns im Jahr 2020 birgt potenziell langfristige Folgen. Es gibt bereits hinreichende Erkenntnisse für das Ergreifen wirksamer Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung: Dies würde die Auswirkungen der Pandemie beschränken und der Gesundheit der Bevölkerung insgesamt dienen. Weitere Daten sind in Bezug auf die Qualität der Luft in der Umgebung und in Innenräumen und den Zusammenhang mit COVID-19 erforderlich. Finanzielle Mittel stehen hierfür möglicherweise im Rahmen des Wiederaufbauprogramms der Europäischen Union zur Verfügung.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 4 Ungleichheiten 16. Bestehende Ungleichheiten in und unter den Ländern sind durch die Pandemie verschärft worden, weile viele Risikofaktoren für COVID-19 wie etwa Arbeit, die sich nicht von Zuhause aus erledigen lässt, überfüllte Wohnungen und schlechte Luftqualität benachteiligte Gruppen unverhältnismäßig stark betreffen. Einige der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, wie etwas das Herunterfahren der Wirtschaft, haben die Lage dieser Gruppen zusätzlich verschlechtert. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bevölkerungsgruppen gehört und ihre Probleme und die von ihnen vorgeschlagenen Lösungen erkannt werden und auch Ungleichheiten mit in Betracht gezogen werden, die über den Gesundheitsbereich hinausragen wie etwa der Zugang zum Internet. Das Offenhalten der Schulen, kostenloses Essen für bedürftige Kinder und die Überzeugung der Öffentlichkeit, dass das öffentliche Verkehrswesen auch während der Pandemie sicher ist, sind entscheidende Maßnahmen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt für alle Gesellschaftsgruppen. Gesundheit des Planeten 17. Der aktuelle Forschungsstand zur Gesundheit des Planeten weist Lücken auf, insbesondere was die engen Interaktionen zwischen Mensch und Tier betrifft. Diese Interaktionen bilden ein komplexes System, das nur in enger Zusammenarbeit mehrerer Sektoren reformiert werden kann. Weitere Forschung ist nötig zu den Verbindungen zwischen der derzeitigen Versorgung mit Lebensmitteln und dem Klimawandel. Ein Online-Forum für national und regional bewährte Praktiken würde den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedstaaten erleichtern. Nachhaltiger und widerstandsfähiger Wiederaufbau 18. Das Manifest der WHO für einen gesunden Wiederaufbau nach COVID-19, das im Juni 2020 erschien, enthält Empfehlungen zu Nachhaltigkeit und Widerstandskraft in der Zeit nach COVID-19 unter anderem für Wohlbefinden, Inklusivität und einen besseren Wiederaufbau. Die Pandemie hat größere Veränderung für die Mobilität bedeutet, weil die Menschen seltener mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und öfter Grünzonen in Gehabstand zu ihren Wohnungen aufsuchen. Das Aufheizen von Wohnungen, die Abfallwirtschaft und eine Reduktion von Rohstoffen in der industriellen Produktion sind weitere wichtige Faktoren. Abwasserüberwachung 19. Die Überwachung des Vorkommens von SARS-CoV-2 (schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2) über das Abwasser liefert Erkenntnisse für die Entscheidungsfindung der Gesundheitspolitik in der Handhabung der COVID-19-Pandemie. Abwasseranalysen liefern integrierte Daten über infizierte Populationen in einem gewissen Einzugsgebiet unabhängig davon, ob die Menschen klinische Symptome aufweisen oder nicht. Das kann eine wertvolle Maßnahme zur Frühwarnung sein, da die RNA von SARS-CoV-2 drei bis sieben Tage früher im Abwasser registriert werden kann, als individuelle Symptome einer Infektion auftreten. Das wird besonders dann nützlich sein, wenn eine Rückkehr von Infektionen in Umfeldern mit niedriger Prävalenz gegen Ende der Pandemie vorkommt, klinische Tests nicht weit verbreitet sind und die Wachsamkeit der Öffentlichkeit nachlässt. Fortschritte in der Umsetzung des EFTF-Arbeitsprogramms 2020 – 2021 und Berichte aus Arbeitsgruppen und Gremien im Rahmen der EHTF (Dokumente EURO/EHTF10/7, EURO/EHTF10/15, EURO/EHTF10/16, EURO/EHTF10/17, EURO/EHTF10/18, EURO/EHTF10/21, EURO/EHTF10/24, EUR/RC70/8(H), EURO/EHTF10/19, EURO/EHTF10/10, EURO/EHTF10/22) 20. Die Aufbauarbeit für ein EHP-Kommunikationsnetz, einer freiwilligen Vernetzung der Mitgliedstaaten mit Unterstützung des ECEH-Sekretariats, wird fortgesetzt und es wird erwartet, dass eine erste Zusammenkunft in der ersten Jahreshälfte 2021 stattfindet, wobei der Entwurf eines Aktionsplans schon vorbereitet wurde. Das Sekretariat arbeitet weiter eng zusammen mit maßgeblichen Organisationen der Vereinten Nationen im Rahmen multilateraler Umweltabkommen. Ein Fortschrittsbericht zur Arbeit des EHP wird dem WHO-Regionalkomitee für Europa auf dessen 71.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 5 Tagung im September 2021 und dem UNECE-Ausschuss für Umweltpolitik auf dessen 27. Tagung im November 2021 vorgelegt. 21. Die Pilotausgabe des Seminars für Umwelt und Gesundheit erblickte in Bonn vom 29. Oktober bis 1. November 2019 das Licht der Welt. Insgesamt 61 Fachleute für Umwelt und Gesundheit aus 33 Mitgliedstaaten und Regionen beteiligten sich an dem Seminar und 61 % dieser Teilnehmenden waren weiblich. Von den behandelten Themen galten die Luftqualität (AirQ+-Instrument), Verknüpfungen zwischen Umwelt und Gesundheit, Risikokommunikation und Altlasten als die nützlichsten. Das nächste Seminar ist als Online-Veranstaltung für das letzte Quartal 2021 vorgesehen und soll sich auf strategische, konzeptionelle und andere Herausforderungen konzentrieren und ergänzt werden durch Selbststudium und Online-Studium.1 22. Die Arbeitsgruppe zu Gesundheit und Klimawandel (HIC) tagte das achte Mal im Dezember 2020 online mit 110 Teilnehmenden aus 35 Mitgliedstaaten und Organisationen. Die Arbeitsgruppe kam zu dem Schluss, dass viel stärkere Grundsätze und Maßnahmen verwirklicht werden müssen, damit sich die Kurve der Kohlenstoffemissionen entscheidend abflacht. Die Pandemie bietet den Ländern eine einzigartige Chance sich durch einen klimafreundlichen Wiederaufbau, der Gesundheit, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit miteinander verbindet, auf eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft zuzubewegen. Im kommenden Jahr wird das Sekretariat ein Grundsatzpapier zu Wasserknappheit und Gesundheit herausgeben und die angeregten Gesundheitsnachrichten und -informationen zu möglichen Nebenveranstaltungen und Maßnahmen während COP26 erarbeiten, zu denen auch ein WHO-Bericht gehören wird. Kurze thematische Webinars sollen im Laufe des Jahres 2021 veranstaltet werden. 23. Die Arbeitsgruppe zur Kooperation lokaler und subnationaler Behörden (CoLSA) tagte erstmalig im Januar 2021. Sie beschloss fünf zentrale Prioritäten für ihr Arbeitsprogramm: Dialog und Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen, Einbeziehung gesundheitlicher Erwägungen in lokale und regionale Entwicklungsstrategien, Einbindung führender und entscheidender Persönlichkeiten, Überprüfung der lokalen und subnationalen Umweltpolitik und Weiterverbreitung von Beispielen subnationaler Maßnahmen. Zu den künftig geplanten Aktivitäten gehört eine Befragung lokaler Behörden zu grundsätzlichen und rechtlichen Barrieren für ihr Handeln. Marktplatz Umwelt und Gesundheit 24. Die Teilnehmenden besuchten in Kleingruppen einen „Marktplatz“, auf dem neue Veröffentlichungen und verschiedene Instrumente, Mechanismen und Initiativen vorgestellt wurden und die Mitgliedstaaten und Interessengruppen Gelegenheit zum Austausch von Informationen und Erfahrungen erhielten. 25. Die neue Veröffentlichung zu Hitze und Gesundheit in der Europäischen Region der WHO enthält aktualisierte Erkenntnisse für wirksame Prävention2 und wurde während der EHTF-Tagung vorgestellt. Sie ist eine Gemeinschaftsproduktion von Regionalbüro und UNEP-DTU-Partnerschaft und liefert Erkenntnisse zur Aktualisierung der Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden des Regionalbüros aus dem Jahr 2008. 26. Die Software AirQ+ ermöglicht eine Quantifizierung der gesundheitlichen Effekte der Belastung durch Luftverschmutzung und eine Abschätzung sowohl kurzfristiger Veränderungen der Luftverschmutzung als auch der Effekte einer langfristigen Belastung. Eine neue Version des Instruments wird in Kürze erscheinen. 27. Chemikaliensicherheit: Das Sekretariat stellte ein neues Instrument vor, mit dem sich Risiken aus einer kombinierten Belastung durch mehrere Chemikalien in Innenräumen abschätzen lassen, wobei der Schwerpunkt auf der Gesundheit von Kindern liegt. 1 Nachträglich geplant für den Zeitraum 9. November bis 2. Dezember 2021. 2 Heat and health in the WHO European Region: updated evidence for effective prevention Kopenhagen: WHO- Regionalbüro für Europa, 2021 (https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/Climate- change/publications/2021/heat-and-health-in-the-who-european-region-updated-evidence-for-effective- prevention-2021, eingesehen am 20. Juli 2021). Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 6 28. Das Europäische Observatorium für Klima und Gesundheit geht auf eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission, der Europäischen Umweltagentur und anderer Beteiligter zurück, hierunter das Regionalbüro. Eine Pilotseite soll Ende Februar 2021 online geschaltet werden. 29. Ökologisch nachhaltige Gesundheitssysteme: Die Arbeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Gesundheitseinrichtungen werden fortgesetzt unter Mobilisierung des Führungsanspruchs in Verbindung mit dem europäischen Grünen Deal samt der gemachten Erfahrungen. 30. Die Initiative Health Care Without Harm Europe hat ihre Operation Zero gestartet: Eine Initiative zum Abbau des CO2-Fußabdrucks, die einschlägige nationale Aktionspläne unterstützt mit dem Endziel der CO2-Neutralität. 31. Wissen über die Umweltqualität in Europa: Die Europäische Umweltagentur beschäftigt sich insbesondere mit der Luftqualität für vulnerable Gruppen und Regionen, mit Lärm, Chemikaliensicherheit, Klimawandel und Human-Biomonitoring. 32. Sanierung von Altlasten: Das Regionalbüro hat jüngst ein Projekt zu den gesundheitsrelevanten Auswirkungen der Sanierung von Altlasten abgeschlossen, das zentrale Botschaften für lokale Behörden enthält. 33. Das Regionalbüro setzt seine Arbeit zur Integration von Gesundheitsaspekten in die ökologische Folgenabschätzung fort. 34. Die Initiative für nachhaltige Städte und Regionen hat zehn Stadtverwaltungen nach Wegen gefragt, wie in der Zeit nach der Pandemie ein besserer Wiederaufbau gelingen kann. 35. Das Regionalbüro hat ein Fachpapier zu den Verbindungen zwischen WASH und antimikrobieller Resistenz veröffentlicht. Auf dem Weg zur Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit: Neuausrichtung des EHP im Kontext eines grünen und gesundheitsförderlichen Wiederaufbaus nach COVID-19 (Dokument EURO/EHTF10/8) 36. Die COVID-19-Krise hat viele Prioritäten in der Arbeit für Umwelt und Gesundheit verändert, doch sind Problembereiche wie Klimawandel, Luftverschmutzung, Verlust an Biodiversität sowie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung dadurch nicht verschwunden. Neue konzeptionelle Instrumente wurden entwickelt, hierunter das Manifest der WHO für einen gesunden Wiederaufbau nach COVID-19 und der Grüne Deal der Europäischen Union. Das Regionalbüro plant eine Reihe „Bonner Zwiegespräche“, mit denen die Zusagen aus der Erklärung von Ostrava im Kontext der Zeit nach COVID-19 aufgegriffen werden sollen, damit der Wiederaufbau besser und gerechter gelingt und Notfallvorsorge und Widerstandskraft sowie wirtschaftliche Erholung gestärkt werden.1 Die Gespräche werden in Form hochrangiger Diskussionen zu Themen stattfinden, die von den Ministerinnen und Ministern bzw. ihren Vertretungen sowie Fachleuten bestimmt werden. Sie werden allen Interessengruppen offenstehen und sollen ein breites Publikum ansprechen. Sie werden Erfahrungsaustausch und strategische Partnerschaften zwischen Politik gestaltenden Personen unterschiedlicher Sektoren fördern und dabei helfen, Themen für die nächste Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit aufzuzeigen. 37. Das Regionalbüro plant auch die Kampagne für mehr Widerstandskraft und einen besseren Wiederaufbau vom Stapel zu lassen, durch die maßgebliche Initiativen vorgestellt und das Engagement und die Unterstützung der Mitgliedstaaten und Interessengruppen für einen gesundheitsförderlichen und ökologischen Wiederaufbau nach der Pandemie demonstriert werden. Die Kampagne wird Beispiele und bewährte Praktiken auf allen Ebenen enthalten und den Mitgliedstaaten dabei helfen, ihre nationalen Angebote für Gesundheit und Umwelt nach Bedarf anzupassen. 1 Das erste Zwiegespräch wurde anschließend für den 14. Oktober 2021 angesetzt.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 7 38. Es wurde vorgeschlagen die Siebte Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit im Jahr 2023 durchzuführen, wie es dem Beschluss der Ministerkonferenz von Ostrava entspricht. Die Bonner Zwiegespräche werden an die Stelle der bisherigen Halbzeitbilanzen treten. Eine gastgebende Nation für die Konferenz und die erforderlichen Mittel müssen noch gefunden werden. 39. Die Fünfte hochrangige Tagung zu Verkehr, Gesundheit und Umwelt wird am 17. und 18. Mai 2021 mitsamt Nebenveranstaltungen und Ausstellungen online veranstaltet. Das Thema ist „Besserer Aufbau der Zukunft durch Transformation für neuartige, saubere, sichere, gesunde und inklusive Mobilitäts- und Verkehrskonzepte“. Es wird erwartet, dass dort die Wiener Erklärung und der Paneuropäische Entwicklungsplan zur Förderung des Radfahrens angenommen werden. 40. Die Teilnehmenden begrüßten den Vorschlag von Bonner Zwiegesprächen, betonten aber zugleich, dass Lösungen gefunden werden müssten, die wirklich in der Praxis funktionierten und in allen Teilen der Region machbar seien. Die Mitgliedstaaten benötigten positive Beispiele innovativer Praktiken, wenn sie sich von der schädlichen Praxis der Vergangenheit einer Subventionierung fossiler Brennstoffe verabschieden sollten. Die in den Zwiegesprächen angesprochenen Themen sollten nicht nur mit den Zusagen von Ostrava, sondern auch mit dem Überwachungsrahmen für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Vereinten Nationen abgestimmt werden. Die vorgeschlagenen Themen umfassen die Tagesordnung der nächsten Ministerkonferenz, Biodiversität, der Zusammenhang zwischen menschlicher Entwicklung und Frieden, die Angleichung der Zusagen von Ostrava gemäß den freiwilligen nationalen Überprüfungen im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Schaffung eines sozialen Netzwerks für Gesundheit und Umwelt. Begleitung der Fortschritte hinsichtlich derjenigen Ziele und Zielsetzungen für nachhaltige Entwicklung, die für Umwelt und Gesundheit von Bedeutung sind: Stand der Umsetzung (Dokumente EURO/EHTF10/12, EURO/EHTF10/23) 41. Der EHP setzt auf den globalen Rahmen aus Indikatoren, der für die Agenda 2030 gesetzt wurde, als primäre Informationsquelle über Fortschritte mit der Verwirklichung der Zusagen von Ostrava. Das Sekretariat hat die Verfügbarkeit der 35 zentralen Indikatoren für die SDG in Bezug auf Umwelt und Gesundheit geprüft. Für 28 der 35 Indikatoren lagen Daten vor (das waren neun mehr als im Vorjahr), wobei WASH und gesunde Städte jeweils durch sieben Indikatoren erfasst werden. Keine Daten gab es zu sieben weiteren Indikatoren, die sich noch in der Entwicklung befinden. Ein soliderer Rahmen aus Indikatoren und statistischen Daten zur Umsetzung der Erklärung von Ostrava würde helfen, die Konzepte auszugestalten und die Rechenschaft aller Beteiligten zu sichern. Die EHTF könnte die Verfügbarkeit der Daten für jedes Land überprüfen und die Entwicklung nationaler oder subregionaler Indikatoren zur Beobachtung nationaler Aktivitäten in Betracht ziehen. 42. Die Teilnehmenden merkten an, dass ein Beobachtungssystem für die Nachhaltigkeit von Gesundheitseinrichtungen stark von Daten abhänge, die außerhalb des Gesundheitssektors erhoben würden. Eine Überprüfung der verfügbaren Daten sollte auch immer unkonventionelle Quellen wie etwa die sozialen Medien mit einschließen. Subregionale Indikatoren sollten genutzt werden, wo nationale noch nicht zur Verfügung stehen, und zwar zu Beginn für die elf Mitgliedstaaten, die im Bericht 2019 dem Sekretariat gegenüber angedeutet hatten, dass sie zur Messung ihrer Umsetzung der Erklärung von Ostrava konkrete Indikatoren entworfen hatten. Jemand sagte, es sei sinnvoller auf die Umsetzung der Erklärung von Ostrava insgesamt abzuheben als auf konkrete Indikatoren, von denen einige mit der Zeit an Relevanz einbüßen könnten. 43. Die EHTF war sich darin einig, dass noch keine Untersuchung mit den benannten Indikatoren durchgeführt werden sollte: Stattdessen sollten so weit wie möglich Daten aus vorhandenen Quellen genutzt werden. Francesca Racioppi bemerkte, dass die aktuelle Beobachtung auf Grundlage des SDG- Überwachungsrahmens nicht Daten aus allen Bereichen erfasse, die für die Umsetzung der Erklärung von Ostrava relevant seien, auch wenn die oben beschriebene Überprüfung dabei hilfreich sein könne, die Lücken zu schließen.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 8 Partnerschaften und wichtige globale und regionale Entwicklungen von Bedeutung für Umwelt und Gesundheit 44. Protokoll über Wasser und Gesundheit: Seit der vorangegangenen EHTF-Tagung wurden vom Sekretariat für das Protokoll drei Webinars veranstaltet, die sich mit der Finanzierung kleinerer Anlagen für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (Juli 2020), Ungleichheit im Zugang zu WASH (Juli 2020) und Überwachung von SARS-CoV-2 in Abwasser (Oktober 2020) beschäftigten. WHO und ECEH haben nationale Bewertungen in Bezug auf WASH in Gesundheitseinrichtungen Ungarns und Serbiens unterstützt und ähnliche Übungen sind für Georgien und Tadschikistan geplant. 45. Die Vertragsparteien des Übereinkommens über die Umweltverträglichkeitsprüfung im grenzüberschreitenden Rahmen (Espoo-Übereinkommen) veranstalteten ihre achte Tagung online im Dezember 2020. Auf der Zusammenkunft der Vertragsparteien wurde die Erklärung von Vilnius ebenso angenommen wie Leitlinien für die Anwendung des Übereinkommens auf eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke. Die WHO ist Beobachterin bei den Tagungen der Gremien zum Übereinkommen und trägt zu ihren Arbeitsgruppen bei. 46. Das Programm für die Forschungsagenda für Gesundheit und Umwelt (HERA) forscht in sechs Bereichen mit Bezug zu Umwelt und Gesundheit, in denen erst wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Es hat einen Bericht zu den Forschungslücken in Bezug auf die COVID-19- Pandemie erstellt. Eine bevorstehende Reihe von Webinaren soll die Verbindungen zwischen Strategie und Forschung im Kausalzusammenhang von Umwelt und Gesundheit beleuchten. Im letzten Jahr des HERA-Programms wird die WHO an Aktivitäten zur Risikokommunikation, an der Entwicklung von Modulen für das WHO-Seminar, der Abschätzung der Forschungslücken und der Fertigstellung der Forschungsagenda im Bereich von Umwelt und Gesundheit mitwirken. 47. Die Generaldirektion Gesundheit der Europäischen Kommission (DG SANCO): Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für das künftige europäische Klimarecht überarbeitet und ein verbindliches Klimaziel für die Europäische Union festgelegt, wonach der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 sinken muss. Weitere Grundsatzdokumente von Bedeutung für Umwelt und Gesundheit sind etwa die Initiative „Renovierungswelle“, die Anpassungsstrategie zur Bekämpfung des Klimawandels und Europas Plan gegen den Krebs. 48. Die Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission (DG RTD) führt eine Reihe von Tätigkeiten von Bedeutung für Umwelt und Gesundheit durch, hierunter das Programm Enhancing Belmont Research Action, das die Politikgestaltung der Europäischen Union zu Klimawandel und Gesundheit unterstützt, das European Human Exposome Network und die European Human Biomonitoring Initiative (die bis 2022 verlängert wird). Neue Aktivitätsbereiche wie Testung auf endokrine Disruptoren, Gesundheitsauswirkungen von Mikroplastik und Nanoplastik sowie Gesundheit in Städten wurden im ersten Quartal 2021 auf den Weg gebracht. Das Finanzierungsprogramm Horizont Europa für den Zeitraum 2021–2028 enthält auch einen Bereich für Leben und Arbeiten in einem gesundheitsförderlichen Umfeld. Viel Personal des Generaldirektorats wird ab April 2021 zur neuen Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales wechseln. 49. Der 2010 gegründete globale Klimaschutzfonds (GCF) verfügt über 103 akkreditierte Partner und hat 158 Projekte genehmigt, die sich konkret auf die Agenda Klimawandel bezogen, etwa zu Themen wie Luftverschmutzung, wobei der Gesundheitssektor und die Regionen Zentralasien und Osteuropa derzeit aber noch unterrepräsentiert sind. Eine Finanzierung nationaler Projekte ist eventuell im Rahmen solcher Projekte möglich wie GCF Readiness Window (strategische Planung, fachliche Unterstützung und Kapazitätsaufbau), GCF Project Preparation Facility (Studien zu Design, Machbarkeit und ökologischem und sozialem Schutz) und GCF Investment Programme für einen Paradigmenwechsel durch Investitionen unter möglicher Beteiligung des privaten Sektors. 50. UNECE wird am 17. und 18. März 2021 das Regionale Forum zu nachhaltiger Entwicklung online einberufen, das sich mit dem Kampf gegen die ökonomischen Folgen der COVID-19-Pandemie, der Förderung eines nachhaltigen Wiederaufbaus und der Agenda 2030 beschäftigt. Das Forum umfasst auch Veranstaltungen zum kollegialen Lernen über Grundsatzmaßnahmen für den Wiederaufbau nach COVID-19 und den Abbau von Treibhausgasemissionen. Die Neunte Ministerkonferenz Umwelt für
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 9 Europa wird vom 5. bis 7. Oktober 2022 in Nikosia, Zypern, stattfinden und auch den Rahmen für die Dritte hochrangige Tagung der Bildungs- und Umweltministerien abgeben. EHTF-Mitglieder werden gebeten, die übrigen Mitglieder im UNECE-Ausschuss für Umweltpolitik über Themen zu informieren, die in die Erklärung der Ministerkonferenz aufgenommen werden sollten. 51. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ist der Partnerschaft One Health von WHO, FAO und OIE beigetreten. Die Organisation bereitet fünf Aktionspfade für den Lebensmittelgipfel im September 2021 vor (sichere und nahrhafte Lebensmittel, nachhaltige Verbrauchsmuster, naturpositive Produktion, gerechte Lebensbedingungen und Widerstandskraft angesichts von Anfälligkeit, Erschütterung und Belastung). Die fünfte Tagung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen ist auf Februar/März 2022 verschoben worden, doch werden die Mitgliedstaaten dann voraussichtlich eine neue mittelfristige Strategie für den Zeitraum 2022 bis 2025 annehmen. 52. 2019 gab Health Care Without Harm Europe eine erste Abschätzung des weltweiten klimatischen Fußabdrucks der Gesundheitseinrichtungen in Auftrag. Der Bericht zeigt, dass der klimatische Fußabdruck der Gesundheitseinrichtungen 4,4 % der globalen Nettoemissionen ausmacht, dass aber 71 % dieser Emissionen aus der Versorgungskette stammen und außerhalb des Einflusses des Gesundheitssektors liegen. Die Initiative Operation Zero beabsichtigt einen umfassenden Überblick über den CO2-Fußabdruck des europäischen Gesundheitssektors zu erstellen und einen neuen Rahmen für nationale Fahrpläne zur Dekarbonisierung zu entwickeln, der in vier europäischen Ländern in einem Pilotversuch erprobt werden soll. 53. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) hat ein organisationsübergreifendes Team, das sich mit nachhaltiger Beschaffung und dem Gesundheitssektor befasst und das 2020 ein gut besuchtes Online-Forum für Hersteller von Gesundheitsprodukten durchführte. In einem gemeinsamen Projekt mit Health Care Without Harm Global will UNDP in einem Pilotversuch einen Index für nachhaltige Beschaffungen anlegen, der Treibhausgasemissionen, Raubbau an Rohstoffen, Chemikalien und Menschenrechte abbilden soll. 2020 veröffentlichten das UNDP-Regionalbüro für Osteuropa und Zentralasien und das WHO-Regionalbüro ein Wertversprechen und Dienstangebot zur Bewältigung des Klimawandels und seiner Folgen für die Gesundheit in Europa und Zentralasien, wodurch die nationalen Kapazitäten zur Anpassung und Abmilderung für die Gesundheit gestärkt werden sollten. 54. Die wichtigste Priorität der Health and Environment Alliance (HEAL) ist die Verwirklichung des europäischen Grünen Deals, der das Potenzial besitzt, radikale Verbesserungen für den Gesundheitsschutz vor ökologischen und klimatischen Bedrohungen mit sich zu bringen. Eine weitere wichtige Priorität ist der Abbau von Umweltverschmutzung: HEAL setzt sich insbesondere dafür ein, dass die Standards der Europäischen Union vollkommen an die Empfehlungen der WHO angeglichen werden. Gesunde Städte und Chemikaliensicherheit, insbesondere in Bezug auf Chemikalien und Plastik, sind weitere wichtige Arbeitsbereiche. 55. Die Europäische Umweltagentur bittet im April 2021 um Vorschläge zum Thema Umwelt und Gesundheit und fordert die EHTF-Mitglieder dazu auf diese Möglichkeit in ihren eigenen Ländern bekannt zu machen. Die Agentur vertraut auf starke Partnerschaften mit anderen Organisationen, hat jüngst einen Bericht zum Europäischen Observationsnetz für Umweltinformationen (Eionet) veröffentlicht und zusammen mit WHO und ECEH das Observatorium für Klimawandel und Gesundheit auf den Weg gebracht, das dem Austausch von Wissen über Klimaanpassungen und öffentliche Gesundheit dienen soll. 56. Die European Environment and Health Youth Coalition hat sich hauptsächlich auf nationaler und subnationaler Ebene für die Verbreitung von Erkenntnissen zu Umwelt- und Gesundheitsthemen unter jungen Menschen, aber auch anderen Mitgliedern der breiten Öffentlichkeit eingesetzt. Die Koalition hat die Perspektive der Jugend bei Veranstaltungen in Portugal, Rumänien und Serbien vorgestellt und zu einer kollegialen Begutachtung für WASH in Schulen beigetragen und außerdem Brettspiele, Simulationsspiele und einen Leitfaden zu Gesundheits- und Umweltthemen für Lehrende erstellt.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 10 Änderung der Geschäftsordnung und Wahl der Vorstandsmitglieder (Dokumente EURO/EHTF10/9, EURO/EHTF10/20) 57. Das EHP-Sekretariat legte eine Reihe von Änderungsvorschlägen zur EHTF-Geschäftsordnung vor, hierunter Regel 4.1 (größere Flexibilität in Bezug auf hochrangige Tagungen), Regel 9 (Auftrag und Wählbarkeit von Vorsitz und Ko-Vorsitz), Regel 19.3 (Anwendung der Geschäftsordnung auch auf Arbeitsgruppen und andere untergeordnete Gremien) und Regeln 20, 21 und 22 (Büro und Mitgliedschaften von Amts wegen und Wiederwahl früherer Vorsitzender) (siehe Dokument EURO/EHTF10/9). 58. Eine teilnehmende Person stellte die vorgeschlagenen neuen Bestimmungen der Geschäftsordnung in Frage und bat darum, sie so anzupassen, dass sie dem Wortlaut der Erklärung von Ostrava folgten. 59. Das Sekretariat regte an, die geäußerten Kommentare in eine Überarbeitung des Textes einfließen zu lassen und die überarbeitete Fassung der Geschäftsordnung der EHTF per elektronischer Konsultation zur Annahme vorzulegen. 60. Die EHTF wählte Dr. Tamás Pandics, Ungarn, zum Vorsitzenden für das kommende Jahr. Brigitte Staatsen wurde zur Ko-Vorsitzenden gewählt. Sonstiges 61. Es gab keine Punkte unter Sonstiges. Zusammenfassung der Beschlüsse, nächste Schritte und Tagungsschluss 62. Francesca Racioppi fasste kurz die wichtigsten Höhepunkte der Tagung zusammen, dankte allen für ihre Teilnahme und lobte das Personal für seine engagierte Vorbereitung der virtuellen Tagung. 63. Brigitte Staatsen dankte dem Sekretariat für die harte Arbeit und den Teilnehmenden für ihr Vertrauen in sie. Damit schloss sie die Tagung.
Zehnte Tagung der Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit 17. bis 18. Februar 2021Seite 11 Anhang 1. Tagungszweck Die zehnte EHTF-Tagung wird einberufen, um die Mitgliedstaaten in der Verwirklichung ihrer Zusagen aus der Erklärung von Ostrava von der Sechsten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Ostrava, Tschechien, 13.–15. Juni 2017) zu unterstützen und einen grünen und gesundheitsförderlichen Wiederaufbau in der Zeit nach COVID-19 in der Europäischen Region der WHO zu fördern. Hintergrund Die Erklärung von Ostrava1 enthält die zentrale Zusage aller Mitgliedstaaten, deutliche, messbare und chancengleiche Fortschritte für Umwelt und Gesundheit in der Europäischen Region der WHO zu erzielen, indem auf nationaler Ebene Umsetzung und Handlung verbessert werden, was für ein wirksames Voranbringen von Umwelt und Gesundheit von überragender Bedeutung ist. Zu diesem Zweck, haben die Mitgliedstaaten zugesagt, bis Ende 2018 nationale Handlungskataloge für Umwelt und Gesundheit zu entwickeln. Die Hauptzweck dieser Kataloge, welche die nationalen Besonderheiten, Prioritäten, Mittel und Möglichkeiten widerspiegeln sollten, bestand darin sicherzustellen, dass die Mitgliedstaaten über gut koordinierte, umfassende und stimmige Ansätze zur Bewältigung der fortwährenden Belastung durch Krankheiten auf Grund von Umweltfaktoren verfügten (Anhang 1 der Erklärung von Ostrava).2 Die Ansprechpersonen der Gesundheits- und Umweltministerien sind dafür zuständig, Maßnahmen der Länder zu initiieren und zu koordinieren, was zur Schaffung bzw. Verbesserung bereits bestehender Handlungskataloge für Umwelt und Gesundheit auf nationaler Ebene führen soll (Anhang 2 der Erklärung von Ostrava.3 Tagungszweck Eine signifikante Zahl von Mitgliedstaaten hat Gesundheit und Umwelt sowie die Weiterverfolgung der Erklärung von Ostrava in die zweijährigen Kooperationsvereinbarungen mit der WHO für 2020–2021 aufgenommen und auch diese Tagung ist Teil der direkten Unterstützung für die Arbeit auf Ebene der Länder im aktuellen Zweijahreszeitraum. Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie COVID-19 sind miteinander verknüpfte Bedrohungen für die Gesundheit der Weltbevölkerung. Das Arbeitsprogramm 2020–2025 für die Europäische Region „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“ stellt die Vision vor, wie das WHO-Regionalbüro für Europa die Umwelt- und Gesundheitsbehörden der Länder darin unterstützen kann, die Erwartung der Bevölkerung auf ein erfolgreiches Leben in einer gesunden Gesellschaft zu erfüllen und durch gesundheitspolitische Maßnahmen und Konzepte ein besseres Leben und Wohlbefinden zu sichern. Das Manifest der WHO für einen gesunden Wiederaufbau nach COVID-19 bot 2020 praktikable Vorschläge zur Bewältigung der anhaltenden und neu hinzukommenden umweltbedingten Gesundheitsrisiken. Zielsetzung Diese virtuelle EHTF-Tagung soll die Arbeit der Mitgliedstaaten weiter unterstützen und begleiten hinsichtlich der Fortschritte mit der Agenda Umwelt und Gesundheit, hierunter die Entwicklung und Umsetzung nationaler Handlungskataloge für Umwelt und Gesundheit, ein Forum für den Austausch von Erfahrungen, erlebten Herausforderungen und hierbei gefundenen Lösungen bieten und einen grünen und gesunden Wiederaufbau nach COVID-19 in der Europäischen Region der WHO fördern. Insbesondere wird hier beraten, wie den Zusagen durch die Erklärung von Ostrava im Kontext neuer Szenarien und internationaler politischer Entwicklungen unmittelbar nach der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus zum Durchbruch verholfen werden kann, insbesondere durch die Zielsetzung „den 1 Erklärung der Sechsten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit. Kopenhagen: WHO-Regionalbüro für Europa, 2017 (https://apps.who.int/iris/handle/10665/347444, eingesehen am 21. Januar 2021). 2 Anhang 1. Aktionsplan für die Umsetzung der Erklärung von Ostrava. Kopenhagen: WHO-Regionalbüro für Europa, 2017 (https://apps.who.int/iris/handle/10665/347249, eingesehen am 21. Januar 2021). 3 Anhang 2. Institutioneller Rahmen für den Prozess Umwelt und Gesundheit in Europa. Kopenhagen: WHO- Regionalbüro für Europa, 2017 (https://apps.who.int/iris/handle/10665/347266, eingesehen am 21. Januar 2021).
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