Bericht zur aktualisierten, kleinräumigen Bevölkerungsprognose für die Stadt Delmenhorst 2016 - (für den Zeitraum 31.12.2015 bis 31.12.2025)

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Bericht

zur aktualisierten,
kleinräumigen

Bevölkerungsprognose

für die Stadt Delmenhorst

2016

(für den Zeitraum 31.12.2015 bis 31.12.2025)
Gliederung

                                                         Seite:

1.    Einleitung /Erfordernis der Aktualisierung          2

2.    Methodik / Vorgehensweise                           5

2.1   Ergebnisumfang                                      5

2.2   Grafische Grundlage der Aktualisierung              6

2.3   Annahmen zur natürlichen Bevölkerungsentwicklung    6

2.4   Annahmen zur Wanderungsbilanz                      10

3.    Ergebnisse                                         16

3.1   Gesamtbevölkerung                                  16

3.2   Geburten                                           19

3.3   Sterbefälle                                        19

3.4   Natürliche Bevölkerungsentwicklung                 19

3.5   Wanderungsbilanz                                   20

3.6   Zeitliche Entwicklung der Bevölkerungszahl         20

3.7   Altersgruppen                                      21

3.8   Statistische Bezirke / kleinräumige Betrachtung    24

3.9   Vergleich mit der Prognose aus 2011                27

4.    Zusammenfassung                                    29

5.    Anhang                                             31
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1.     EINLEITUNG / ERFORDERNIS DER AKTUALISIERUNG

Mit der „Aktualisierten, kleinräumigen Bevölkerungsprognose für die Stadt Delmenhorst
2015“ wurden für die Gesamtstadt Delmenhorst, die 10 statistischen Bezirke und die 13
Altersgruppen Prognosen (in drei Varianten) für die Zeitpunkte 31.12.2015, 31.12.2020 und
31.12.2025 erarbeitet und der Politik vorgestellt.

Der Stadtrat beschloss im März 2015, die Daten der mittleren Variante unter Berücksichti-
gung der oberen und unteren Variante als Grundlage für die „Bedarfsplanungen der
Stadtverwaltung“ (insbesondere der Kindertagesstätten-Bedarfsplanung und der
Schulentwicklungsplanung) zu verwenden.

Gleichzeitig wurde vom Stadtrat am 24.03.2015 auch eine alljährliche Überprüfung der
Bevölkerungsprognose (Evaluierung) und den Aktualisierungsbedarf beschlossen. Diesem
Wunsch wurde im Januar 2016 nachgekommen. Die nachfolgenden Textpassagen sind dem
Bericht zur Evaluierung (Überprüfung) entnommen.

Rückblick auf die Bevölkerungsentwicklung in 2015

Im Jahr 2015 erfolgte der stärkste Einwohnerzuwachs in Delmenhorst seit den letzten
25 Jahren (+1.577 Personen). Erstmals stieg die Bevölkerungszahl in Delmenhorst auf
einen Wert über 80.000 Einwohner. Die Einwohnerzahl (Haupt- und Nebenwohnsitz) lag
am 31.12.2015 nach den Daten des Bürgerservice bei 80.271. Die Steigerung der
Einwohnerzahl im Jahr 2015 kann als „historisch“ bezeichnet werden und ist nur mit dem
Jahr 1990 vergleichbar, in dem durch den „Mauerfall“ große Wanderungsbewegungen in
Europa und Deutschland die Folge waren, von denen Delmenhorst ebenfalls betroffen war.

Diese aktuelle Entwicklung entstand zum überwiegenden Anteil aus einem hohen Wande-
rungsgewinn aus dem Ausland (Bürger/innen aus den osteuropäischen EU-Staaten und
Asylsuchende / Flüchtlinge aus Asien, Afrika und dem Balkan) und einem geringeren Anteil
aus einem Wanderungsgewinn in der Region (vor allem aus Bremen).

Die Zahl der in Delmenhorst vom Bürgerservice erfassten Ausländer/innen stieg im Jahr
2015 von 7.892 auf 9.799 Personen (ein Zuwachs von +1.887 Einwohnern in einem Jahr).
Der Zuwachs resultiert zum größeren Anteil aus Wanderungsgewinnen aus den osteuro-
päischen EU-Staaten (wie Polen, Bulgarien, Rumänien, Litauen etc.) wie bereits in den
letzten Jahren. In 2015 ist in Folge des massiven Anstiegs der Asylsuchenden in Deutsch-
land auch deren Zahl in Delmenhorst deutlich angestiegen.

Der Zuwachs der Ausländer/innen in Delmenhorst betrifft in erster Linie die jungen
Erwachsenen im Alter von 18 bis unter 45 Jahre (Steigerung in 2015 +1.087 Personen)
und die Zahl der ausländischen Kinder und Jugendlichen (Steigerung in 2015 um +412
Personen). Der Zugewinn der älteren Ausländer/innen betrug in der Altersgruppe 45 bis
unter 65 Jahre +307 Personen und in der Altersgruppe über 65 Jahre nur +45 Personen.
Die Altersstruktur der Delmenhorster Bevölkerung wurde mit der Steigerung der
Einwohner- und Ausländerzahl deutlich „verjüngt“.
-3-

Vergleich mit der städtischen kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2015

Entsprechend der deutlichen Einwohnerzuwächse (vor allem bei den jungen Erwachsenen
zwischen 18 bis unter 45 Jahren und den Kindern unter 6 Jahren) kam es zu einer Über-
schreitung der Prognosewerte der mittleren Variante (beschlossene Grundlage für
die Entwicklungsplanungen) um mehr als 1% in folgenden Altersgruppen bzw.
statistischen Bezirken:

  - Altersgruppen: unter 3 Jahre, 3 bis unter 6 Jahre, 6 bis unter 10 Jahre, 18 bis unter
    25 Jahre, 25 bis unter 45 Jahre, 45 bis unter 65 Jahre, 75 bis unter 85 Jahre.

   - Statistischer Bezirk: 2-Deichhorst, 3-Dwoberg/Ströhen, 4-Bungerhof,
     5-Schafkoven/Donneresch, 8-Hasport/Annenheide, 9-Düsternort

Teilweise kam es auch zu einer Überschreitung der Prognosewerte der oberen
Variante (um mehr als 1%):

  - Altersgruppen: unter 3 Jahre, 3 bis unter 6 Jahre, 25 bis unter 45 Jahre

In folgenden Altersgruppen bzw. statistischen Bezirken kam es zu einer Einhaltung bzw.
Unterschreitung der Prognosewerte der mittleren Variante (Hinweis: Einhaltung =
Abweichung bis 1% vom Prognosewert):

   - Altersgruppen: 10 bis unter 16 Jahre, 16 bis unter 18 Jahre, 65 bis unter 75 Jahre,
     über 85 Jahre

   - Statistische Bezirke: 0-Brendel/Adelheide, 1-Mitte, 6-Iprump/Stickgras, 7-Stick-
     gras/Annenriede

Ausblick auf den Zeitraum bis 2020 / 2025

Der Ausblick auf die Bevölkerungsentwicklung der nächsten Jahre bis 2020 bleibt
schwierig, weil derzeit nur schwer einzuschätzen ist, ob der Flüchtlingsstrom „über die
Balkanroute“ auch in den nächsten Jahren anhält. Außerdem spielt die
Familienzusammenführung von anerkannten Asylsuchenden eine wesentliche Rolle für die
Entwicklung der Gesamtbevölkerungszahl, aber auch für die Veränderung nach den
Altersgruppen. Zum Beispiel entsteht mit zukünftigen Familienzusammenführungen die
Frage, ob auch Menschen über 65 Jahre aus dem Ausland verstärkt nach Delmenhorst
zuziehen.

Fazit:

Wegen des „historischen“ Einwohnerzuwachses muss die Bevölkerungsprognose 2015
kurzfristig aktualisiert werden. Dies ist insbesondere für die Altersgruppe der Kinder bis zu
6 Jahre und der Erwachsenen zwischen 25 bis unter 45 Jahre erforderlich.
-4-

Die aktualisierte kleinräumige Bevölkerungsprognose 2016 soll in gleicher Methodik und
Darstellung wie in der Fassung von 2015 vom Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik
erstellt werden. Bezüglich der 3 Varianten sollen allerdings die Erkenntnisse bezüglich der
Wanderungsgewinne aus dem Ausland und die starke Zunahme der o.g. Altersgruppen
berücksichtigt werden. Die aktualisierte Bevölkerungsprognose soll dem Stadtrat als
Beschlussvorlage zeitnah vorgelegt werden.
-5-

2.       METHODIK / VORGEHENSWEISE

Die kleinräumige Bevölkerungsprognose 2016 ist eine Aktualisierung der kleinräumigen
Bevölkerungsprognose aus den Jahren 2011 und 2015. Die Aktualisierung wurde durch den
Fachdienst 83 eigenständig (ohne externe Unterstützung und damit ohne Honorarkosten)
erarbeitet.

       Die Methodik und Vorgehensweise ist als Übersicht auch als Folie im Anhang
        dargestellt (siehe Folie 3)

2.1      Ergebnisumfang

Es wurden neue Prognosewerte der Einwohnerzahl für die Jahre 2020 und 2025 jeweils
mit dem Stichtag 31.12. festgelegt.

Die neue kleinräumige städtische Prognose des Jahres 2016 ist differenziert nach 12
Altersgruppen (unter 3 Jahre, 3 bis unter 6 Jahre, 6 bis unter 10 Jahre, 10 bis unter 14
Jahre, 14 bis unter 16 Jahre, 16 bis unter 18 Jahre, 18 bis unter 25 Jahre, 25 bis unter 45
Jahre, 45 bis unter 65 Jahre, 65 bis unter 75 Jahre, 75 bis unter 85 Jahre sowie 85 Jahre
und älter).

Die kleinräumige Differenzierung erfolgt nach den Grenzen der 10 statistischen Bezirke
(0 – Brendel/Adelheide, 1 – Mitte, 2 – Deichhorst, 3 – Dwoberg/Ströhen, 4 – Bungerhof, 5 –
Schafkoven/Donneresch, 6 – Iprump/Stickgras, 7 – Stickgras/Annenriede, 8 –
Hasport/Annenheide, 9 – Düsternort)

       Die Abgrenzung und Lage der statistischen Bezirke ist in Grafiken im Anhang
        dargestellt (siehe Folie 24).

Die Prognosewerte sind nach 3 verschiedenen Varianten / Szenarien (obere,
mittlere, untere) dargestellt.

Dies ist erforderlich, da die Veränderung der Einwohnerzahl maßgeblich durch die
Wanderungsbilanz mit dem Ausland bestimmt wird. So wurden Annahmen zur
Wanderungsbilanz für die Zeit zwischen dem 31.12.2015 und dem 31.12.2020 und dem
Zeitraum zwischen 31.12.2020 und dem 31.12.2025 getroffen.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Annahmen zur Zu- und Abwanderung aufgrund
wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen in Europa und seinen Randgebieten schnell
wandeln. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, die Szenarien in eine untere, obere und
-6-

mittlere Variante zu differenzieren. Diese Annahmen zu den Szenarien haben auf die
Veränderung der Einwohnerzahl aber auch auf die Anzahl von Geburten und Sterbefällen
Einfluss. Eine Differenzierung in drei Varianten wurde daher auch bezüglich der Annahmen
der Geburtenzahl und der Zahl der Strebefälle vorgenommen.

2.2    Grafische Grundlage der Aktualisierung

Wie bereits vorher erläutert, liegen der kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2016 die
Ergebnisse des Aktiv-Szenarios der kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2011 zu Grunde,
die von dem Gutachter Kramer errechnet und erstellt wurden. Diese Darstellungen sind
daher auch als Vergleichswert in allen Liniendiagrammen (siehe Anhang) dargestellt.

Im Vergleich zu diesen Prognosewerten (Aktiv-Szenario) sind die tatsächlichen Ergebnisse
der Bevölkerungszahl der letzten Jahre (bis 31.12.2015) nach Einwohnermeldestatistik
dargestellt.

Hier erfolgte eine Differenzierung nach den vorher benannten Altersgruppen und
statistischen Bezirken. So entstand für jede Altersgruppe in den 10 statistischen Bezirken
ein eigenständiges Liniendiagramm, anhand dessen die Plausibilität der weiteren
Entwicklung geprüft wurde. Nachfolgend wurde ein neuer Wert für die Jahre 2020 und 2025
(jeweils 31.12) festgelegt und innerhalb der Stadtverwaltung abgestimmt.

Diese 120 Liniendiagramme wurden den Grafiken im Anhang wegen der großen Anzahl der
Folien nicht beigefügt. Sie können aber bei Bedarf eingesehen werden. Dazu kann der
Fachdienst Stadtentwicklung und Statistik, Leiter Herr Jankowsky (04221-991183,
christoph.jankowsky@delmenhorst.de) angesprochen werden.

Anhand der 120 Liniendiagramme erfolgt jährlich eine Evaluierung (Überprüfung) der
Prognosewerte anhand der in der Einwohnermeldedatei erfassten Daten. Sollten die
tatsächlichen Ergebnisse der Bevölkerungsentwicklung von den Prognosewerten der
mittleren Variante deutlich abweichen, ist eine weitere Aktualisierung der Prognosewerte
möglich bzw. sogar erforderlich, wie in der vorliegenden Aktualisierung 2016.

2.3    Annahmen zur natürlichen Bevölkerungsentwicklung

Folgende Annahmen liegen den differenzierten Annahmen der zukünftigen Anzahl der
Geburten zu Grunde.

Durch die zukünftige höhere Anzahl von jungen Frauen im gebärfähigen Alter (Töchter der
Babyboomer) und der Zuwanderung junger Erwachsener aus dem Ausland (mit einer
höheren Fertilitätsquote) kann sich die Geburtenzahl in den nächsten Jahren deutlich
-7-

erhöhen. Daher wurde eine Differenzierung nach den 3 Varianten (untere, mittlere und
obere) vorgenommen.

Die Geburtenzahl hängt nicht nur von der Anzahl der Geburten je Frau ab (Fertilitätsquote),
sondern ursächlich von der Anzahl der gebärfähigen Frauen (im Alter von 15 bis 45 Jahren).
Die Häufigkeiten von Schwangerschaft und Niederkunft ist bei Frauen im Alter zwischen 25
und 35 Jahren besonders hoch. Demzufolge steigt die Anzahl der Geburten in dem Zeitraum
in dem die Anzahl der 25 bis 35 Jährigen besonders hoch ist.

Dies war rückblickend:

      von Mitte der 1950er Jahre bis Ende der 1960er Jahre (Geburten der „Baby-
       Boomer“) und
      insbesondere von Ende der 1980 bis Ende der 1990er Jahre (Kinder der „Baby-
       Boomer“) der Fall.

Mit einem Abstand von rund 30 Jahren folgt nun die „Geburtenwelle“ der Enkelgeneration
der „Baby-Boomer“ in dem Zeitraum Mitte der 2010er Jahre bis Ende der 2020er Jahre.
Dieser prognostizierte Geburtenanstieg wird wegen der geringen Geburtenhäufigkeit je
deutscher Frau (Fertilitätsquote) geringer ausfallen als in den 1950/60er Jahre bzw. der
1980/90er Jahre.

Allerdings ist im Hinblick auf die zukünftige Geburtenzahl auch die Zuwanderung
ausländischer junger Frauen zu berücksichtigen, die zum einen die Anzahl der Frauen
zwischen 25 bis 35 erhöht und zum anderen kulturell bedingt häufig eine höhere
Geburtenzahl je Frau aufweisen.

Zusammenfassend ist in den nächsten 10 Jahren mit höheren Geburten zu rechnen, im
Vergleich zu den letzten 10 Jahren (2005 bis 2015). Diese Erkenntnis spiegelt sich in den
Annahmen zur Geburten in dem Zeitraum 2015 bis 2020.

Es wurde vereinfacht in 3 Varianten der Geburtenzahl im Zeitraum 2015 bis 2020
unterstellt (ohne Differenzierung des Zeitraumes 2015 bis 2020 und 2020 bis 2025, weil die
Unwägbarkeiten bezüglich der Wanderungsbewegungen mit dem Ausland groß sind):

      Szenario der oberen Variante:       7.500 in 10 Jahren (2015 bis 2025)
      Szenario der mittleren Variante:    6.750 in 10 Jahren (2015 bis 2025)
      Szenario der unteren Variante:      6.000 in 10 Jahren (2015 bis 2025)

    Eine Übersicht zu den Annahmen der Geburten ist in einer Tabelle im Anhang
     dargestellt, mit dem Vergleich der Geburtenzahlen (nach LSN) zwischen 1975 und
     2014 (siehe Folie 5).
-8-

Der Höhepunkt der Entwicklung der Geburtenzahlen wird voraussichtlich um das Jahr 2020
(760 nach oberer Variante, 685 nach mittlerer Variante und 610 nach unterer Variante)
erreicht werden, also rund 25 bis 30 Jahre nach dem letztmaligen Spitzenwert im Jahr 1993
(mit 896 Geburten). Danach werden die Geburtenzahlen perspektivisch wieder sinken.

Eine Differenzierung erfolgte auch für die Anzahl der Sterbefälle in der Zukunft, obwohl
deren Zahl nahezu keine Abhängigkeit von den Wanderungsbewegungen mit dem Ausland
haben.
Stattdessen verläuft die Entwicklung der Sterbefälle ähnlich der Anzahl der hochbetagten
Senioren über 85 Jahre und ähnlich der Altersgruppe 75 bis unter 85 Jahre. Seit 2005 steigt
die Anzahl der Sterbefälle ebenso wie die Anzahl der Menschen über 75 bzw. über 85 Jahre
deutlich an.
Daher wird angenommen, dass die Anzahl der zukünftigen Sterbefälle von der
prognostischen stark steigenden Zahl der über 75- und über 85-Jährigen beeinflusst wird.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Daten miteinander verglichen.

                                   85 Jahre und älter                    Sterbefälle

Jahr   Variante / Szenario       Untere    Mittlere   Obere     Untere     Mittlere    Obere

1995                                       1.267                            778

2000                                       1.334                            750

2005                                       1.183                            764

2010                                       1.524                            772

2015                                       1.878                     820 (Annahme)

Veränderung 1995 bis 2005                 -84 (-7%)                      - 14 (-2 %)

Veränderung 2005 bis 2015             + 695 (+59%)                       + 56 (+7 %)

Veränderung 1995 bis 2015             + 611 (+48%)                       + 42 (+5 %)

2020                               2.105 2.265 2.425                 820 870 920

2025                               3.930 3.145 3.360                 870 920 970

Veränderung 2015 bis 2025        +1.052 +1.267 +1.482             + 50 + 100          +150

(Prognose /Szenarien)            (+56%) (+67%) (+79%)           (+6%) (+12%) (+18%)
-9-

Jahr                                 75 Jahre und älter                    Sterbefälle

                                  Untere   Mittlere    Obere      Untere     Mittlere    Obere

1995                                        4.822                             778

2000                                        5.062                             750

2005                                        5.699                             764

2010                                        6.498                             772

2015                                        8.477                      820 (Annahme)

2020                                 8.880 9.275 9.670                 820 870 920

2025                                 9.130 9.645 10.160                870 920 970

Veränderung 1995 bis 2005               + 877 (+18%)                       - 14 (-2 %)

Veränderung 2005 bis 2015              + 2.778 (+48%)                      + 56 (+7 %)

Veränderung 1995 bis 2015              + 3.655 (+76%)                      + 42 (+5 %)

Veränderung 2015 bis 2025           +653 +1.168 +1.683              + 50 + 100          +150

(Prognose /Szenarien)              (+8%) (+14%) (+19%)            (+6%) (+12%) (+18%)

Aus beiden Entwicklungen (Geburten und Sterbefälle) lässt sich die natürliche
Bevölkerungsentwicklung, also die Bilanz aus Geburten und Sterbefälle, errechnen.
Diese wurde für die Jahre 2015 bis 2020 (5 Jahre), 2020 bis 2025 (5 Jahre) und den
Gesamtzeitraum (10 Jahre) zusammengefasst.

Die Bevölkerungsverluste durch eine höhere Anzahl von Sterbefällen gegenüber den
Geburten nehmen in allen Varianten / Szenarien von 2016 bis 2025 zu. Die angenommene
Zahl steigender Sterbefälle wird nicht durch die eine ebenso stark wachsende Zahl von
Geburten ausgeglichen. Im Gegenteil sinkt voraussichtlich die Zahl der Geburten ab 2020
und die Sterbefälle steigen.

Die Bevölkerungsverluste durch die zukünftige natürliche Bevölkerungsentwicklung betragen
(im Jahr):

-      nach dem Szenario der oberen Variante:         2016: 140    2020: 160        2025: 215
-      nach dem Szenario der mittleren Variante:      2016: 165    2020: 185        2025: 255
-      nach dem Szenario der unteren Variante:        2016: 190    2020: 210        2025: 270
- 10 -

       Eine Übersicht zu den Annahmen der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist in
        einer Tabelle im Anhang dargestellt (siehe Folie 4)

Die Bevölkerungsverluste durch die natürliche Entwicklung können durch einen
Wanderungsgewinn in gleicher Höhe ausgeglichen werden. Liegt der Wanderungsgewinn
unter den Verlusten der natürlichen Entwicklung sinkt die Gesamteinwohnerzahl. Umgekehrt
kann ein sehr hoher Wanderungsgewinn auch zu einer Einwohnersteigerung führen (wie in
den letzten 5 Jahren).

2.4      Annahmen zur Wanderungsbilanz

Neben der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist für die Veränderung der Einwohnerzahl
die Wanderungsbilanz der Stadt Delmenhorst mit anderen Kommunen in Deutschland und
dem Ausland entscheidend. In der Wanderungsbilanz wird die Summe der Zuzüge nach
Delmenhorst mit den Wegzügen aus Delmenhorst abgeglichen.

       Eine Übersicht zu den Annahmen der zukünftigen Wanderungsbilanz ist in einer
        Tabelle im Anhang dargestellt (siehe Folie 4, 7, 8 und 9).

Bezüglich der Wanderungsbilanz innerhalb Deutschlands (Binnenwanderung) kommt
insbesondere den Beziehungen zu den Nachbarkommunen Bremen und Ganderkesee eine
besondere Rolle zu, für die eigene Wanderungsbilanzen angenommen werden. Die
Annahme der Wanderungsbilanz mit Bremen und Ganderkesee, sowie den anderen
Kommunen in Deutschland werden in drei Szenarien / Varianten (unterer, mittlerer und
oberer Variante) dargestellt, sodass auch zukünftige nicht zu erwartende Faktoren in der
Prognosebetrachtung mit berücksichtigt sind.

Für den gesamten Betrachtungszeitraum von Ende 2015 bis Ende 2025 wird nach der
mittleren Variante ein Wanderungsbilanzgewinn zu Bremen von 1000 Personen
(innerhalb von 10 Jahren) nach der mittleren Variante angenommen. Es erfolgte eine
zeitliche Differenzierung von 650 Personen Wanderungsbilanzgewinn von Ende 2015 bis
Ende 2020 und 350 Personen von Ende 2020 bis Ende 2025.
Nach dem Szenario der unteren Variante könnte der Wanderungsgewinn zwischen 2016
und 2025 (10 Jahre) aber auch bei nur 300 und bei der oberen Variante bei bis zu 1.700
Personen liegen. Hier spielt das Wohnraum- und Baulandangebot, dass in den nächsten 10
Jahren zur Verfügung gestellt wird, eine wesentliche Rolle.

In ähnlicher Form wurden die Annahmen zur Wanderungsbilanz mit Ganderkesee
getroffen. Im Gesamtzeitraum (10 Jahre) wird ein Wanderungsbilanzverlust nach der
- 11 -

mittleren Variante von -775 Personen angenommen. Auch hier erfolgte eine räumliche
Differenzierung bis 2020 und danach.
Nach dem Szenario der unteren Variante könnte der Wanderungsverlust zwischen 2016 und
2025 (10 Jahre) bis auf -1.750 Personen anwachsen, oder es könnte wie bei der oberen
Variante zu einem kleinen Wanderungsgewinn von 200 Personen kommen. Entscheidende
Faktoren für die Wanderungsbewegungen mit Ganderkesee ist das Angebot an Bauland für
Familien und das Wohnungsangebot für Senioren innerhalb der Stadt Delmenhorst. Nur
wenn diese Angebote den Zielgruppen entsprechen, können deutliche Wanderungsverluste
nach Ganderkesee vermieden werden.

Die Wanderungsbilanz mit allen anderen Kommunen in Deutschland (mit
Ausnahme von Bremen und Ganderkesee wurde als dritte Annahme entwickelt. Dabei
wurde auch berücksichtigt, dass es zukünftig zu stärkeren Abwanderungen kommen kann,
wenn anerkannte Asylsuchende in andere wirtschaftlich stärkere Teile des Landes, oder zu
Familienangehörigen in anderen Teilen Deutschlands umziehen. Daher wurde für die
mittlere Variante innerhalb von 10 Jahren ein Wanderungsverlust von rund -1100 Personen
angenommen.
Nach dem Szenario der unteren Variante könnte der Wanderungsverlust zwischen 2016 und
2025 (10 Jahre) bis auf -2.250 Personen anwachsen, oder es könnte wie bei der oberen
Variante, zu einem minimalen Wanderungsgewinn von 50 Personen kommen.

Wie bereits mehrfach dargestellt, sind die Annahmen der Wanderungsbilanz mit dem
Ausland für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung der Stadt Delmenhorst maßgeblich.

Gegenüber der kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2015 wurden die Annahmen in der
Aktualisierung 2016 deutlich stärker differenziert. In der letzten kleinräumigen
Bevölkerungsprognose 2015 wurde mit einem Wanderungsgewinn von rund 2.100 von 2016
bis 2025 (innerhalb von 10 Jahren) gerechnet. Vor dem Hintergrund des Jahres 2015 (mit
dem höchsten Wanderungsgewinn seit Jahrzehnten) scheint die Annahme der letzten Jahre
als zu niedrig eingeschätzt.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt abzuwarten, ob der Zuzug von Asylsuchenden zu
einem ähnlichen hohen Wanderungsgewinn mit dem Ausland führt wie im Jahr 2015. Dies
hängt ganz wesentlich mit politischen Entscheidungen auf der Bundesebene und der EU
zusammen. Dennoch kann von einem stetigen Wunsch des Zuzuges von Menschen aus
Afrika und Asien ausgegangen werden, die in Deutschland um Asyl nachsuchen.

Daher werden folgende Annahmen zur Wanderungsbilanz mit dem Ausland getroffen:
- 12 -

                                            Ende 2015       Ende 2020        Ende 2015
Asylsuchende aus Europa                   bis Ende 2020   bis Ende 2025    bis Ende 2025

Szenario nach oberer Variante                 200             100              300

Szenario nach mittlerer Variante              100              50              150

Szenario nach mittlerer Variante                  0            0                0

Asylsuchende aus Nahost

Szenario nach oberer Variante                 1500            260             1.760

Szenario nach mittlerer Variante              900             230             1.130

Szenario nach mittlerer Variante              300             200              500

Asylsuchende aus restliche Welt

Szenario nach oberer Variante                 800             310             1.110

Szenario nach mittlerer Variante              550             290              840

Szenario nach mittlerer Variante              300             260              560

Asylsuchende (Gesamt)

Szenario nach oberer Variante                2.500            670             3.170

Szenario nach mittlerer Variante             1.550            570             2.120

Szenario nach mittlerer Variante              600             460             1.060

Die Annahmen zum Szenario der mittleren Variante entsprechen bis zum Jahr 2020
(5 Jahre) ungefähr den Zahlen der Asylsuchenden der letzten 5 Jahre. Bei einer starken
Begrenzung / Einengung der Flüchtlingswege könnten die Zahlen der Asylsuchenden aber
auch stark zurückgehen (wie in der unteren Variante dargestellt). Umgekehrt könnte die
Zahl aber auch auf dem Niveau der letzten 2 Jahre liegen und damit sehr hohe Werte des
Wanderungsgewinns nach der oberen Variante erreichen.

Die Wanderungsgewinne mit dem Ausland wurden stärker durch Migranten aus den ost-
und südosteuropäischen EU-Staaten bestimmt, die ihr Recht der Freizügigkeit als
Arbeitnehmer mit ihrem Umzug nach Delmenhorst genutzt haben. Auch für diese Gruppe
wurde nach Varianten differenzierte Annahmen der Wanderungsgewinne erstellt:
- 13 -

Sonstige Migranten (insbesondere            Ende 2015        Ende 2020        Ende 2015
aus anderen EU-Staaten)                   bis Ende 2020    bis Ende 2025    bis Ende 2025

Szenario nach oberer Variante                 3.000            390             3.390

Szenario nach mittlerer Variante              1.600            370             1.970

Szenario nach mittlerer Variante              200              350              550

Gesamtwanderungsbilanz                      Ende 2015        Ende 2020        Ende 2015
mit dem Ausland                           bis Ende 2020    bis Ende 2025    bis Ende 2025

Szenario nach oberer Variante                 5.500           1.060            6.560

Szenario nach mittlerer Variante              3.150            940             4.090

Szenario nach mittlerer Variante              800              810             1.610

Nach der unteren Variante wird der gesamten Wanderungsbilanz mit dem Ausland
innerhalb der nächsten 10 Jahre bis 2025 „nur“ mit einem Gewinn von rund 1.600
Personen angenommen. Deutlich höhere Wanderungsgewinne werden nach der mittleren
Variante (ca. 4.100 Personen) und der oberen Variante (ca. 6.500 Personen) unterstellt.

Der Schwerpunkt der Zuwanderung erfolgt nach den Annahmen bis 2020 (5 Jahre).
Wegen der Unsicherheit der zukünftigen Zuwanderung in den nächsten 5 Jahren wurde die
Differenzierung in der 3 Variante mit deutlich unterschiedlichen Spannen vorgenommen:

      Obere Variante:       5.500 Personen
      Mittlere Variante:    3.150 Personen
      Untere Variante:        800 Personen

Nach 2020 bis 2025 (5 Jahre) nimmt die angenommene Zuwanderungsbilanz ab, die
Differenzierung ist deutlich geringer:

      Obere Variante:       1.060 Personen
      Mittlere Variante:      940 Personen
      Untere Variante:        810 Personen
- 14 -

Nach 2020 wird von einem rückläufigen Wanderungsgewinnen mit dem Ausland
ausgegangen. Dies gilt für alle Varianten der Szenarien und sowohl für Asylsuchende auch
als für sonstige Migranten (im westlichen aus den ost- und südosteuropäischen Staaten).

Ein maßgeblicher Faktor für den Zuzug von Menschen aus dem Ausland wird die
Bereitstellung von (günstigem) Wohnraum sein. Die o.g. Werte der oberen Variante kann
nur dann als Szenario eintreten, wenn entsprechender Wohnraum zusätzlich geschaffen
wird. Umgekehrt stellt ein begrenztes Wohnungsangebot auch einen Engpass (limitierender
Faktor) für Zuwanderungswillige dar (insbesondere für Migranten aus den EU-Staaten, die
die Freizügigkeit der Arbeitnehmer in Anspruch nehmen möchten). Es wird davon
ausgegangen, dass bis 2020 alle Reserven (Leerstände) auf dem Wohnungsmarkt
aufgebraucht sein werden.

Die Veränderung der Gesamtbevölkerungszahl ergibt sich aus der Summierung der
natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten abzüglich der Sterbefälle) und der
Wanderungsbilanz mit der Bundesrepublik Deutschland sowie dem Ausland.

    Eine Übersicht zu den Annahmen der Veränderungen der Bevölkerungszahl als
     Summe aus natürlicher Entwicklung und Wanderungsbilanz ist in einer Tabelle im
     Anhang dargestellt (siehe Folie 4).

      Für den gesamten Prognosezeitraum bis zum Jahr 2025 liegt der
       Bevölkerungsverlust durch die höhere Zahl von Sterbefällen gegenüber den
       Geburten bei rund -2.000 Personen (nach der mittleren Variante).

      Die Wanderungsbilanz innerhalb Deutschlands ist im gleichen Zeitraum nach der
       mittleren Variante mit einem Verlust von -875 Personen ebenfalls negativ. Ohne die
       Betrachtung der Wanderungsbilanz mit dem Ausland wäre somit ein
       Bevölkerungsverlust von -2.875 Personen bis 2025 (nach der mittleren Variante) im
       Vergleich zum 31.12.2015 zu erwarten.

      Nur durch die angenommene positive Wanderungsbilanz mit dem Ausland (+ 4.090
       Personen) steigt die Bevölkerungszahl nach der mittleren Variante um 1.215
       Personen an.

      In der unteren Variante wird, wie vorher dargestellt, ein deutlich geringerer
       Wanderungsgewinn mit dem Ausland prognostiziert (ca. 1.600 Personen), sodass
       die Gesamtveränderung aufgrund der oben genannten negativen Effekte (stark
       negative natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverluste innerhalb
       Deutschlands = -6.000 Personen) bei rund - 4.400 Personen liegt.
- 15 -

       Betrachtet man die obere Variante, bei der ein sehr starker Zuwachs der
       Zuwanderung aus dem Ausland (+6560 Personen) unterstellt ist (mit einer nur leicht
       negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsgewinne innerhalb
       Deutschlands = 250 Personen), gäbe es hingegen einen Bevölkerungsgewinn von
       mehr als 6.700 Personen bis Ende 2025.

Die untere und die obere Variante sind extreme Szenarien der zukünftigen Entwicklung, die
theoretisch nach den Annahmen möglich wären, aber in der Realität wahrscheinlich nicht
eintreffen werden. Diese Szenarien der oberen und unteren Varianten sind dennoch in
Hinblick auf die Stadtentwicklungspolitik von Bedeutung, weil sie signalisieren, dass wegen
der schwer abschätzbaren Wanderungsbewegungen verlässliche Trendprognosen
gegenwärtig nicht möglich sind. Stattdessen muss die kleinräumige Bevölkerungsprognose
als Darstellung unterschiedlicher Szenarien begriffen werden. Die Annahmen zu diesen
Szenarien sind vorher dargestellt.
- 16 -

3.        ERGEBNISSE

3.1       Gesamtbevölkerung

Nach den Szenarien der oberen und mittleren Variante wird die Gesamtbevölkerungszahl
der Stadt Delmenhorst bis zum Jahr 2020 leicht steigen (mittlere Variante) bis stark steigen
(obere Variante). Von 2020 bis zum Jahr 2025 wird nach der oberen Variante noch ein
kleiner Einwohnergewinn prognostiziert. Stattdessen erfolgt nach der mittleren Variante ein
leichter Einwohnerrückgang. Nach dem Szenario der unteren Variante würde die
Gesamteinwohnerzahl bereits in den kommenden 5 Jahren bis 2020 und auch danach bis
zum Jahr 2025 deutlich zurückgehen.

Die nach den in Kapitel 2 genannten Parametern (Annahmen / Szenarien) berechnete
Bevölkerungszahl für den 31.12.2020 liegt:

         nach dem Szenario der oberen Variante bei       86.625 Einwohnern.
         nach dem Szenario der mittleren Variante bei    81.992 Einwohnern und
         nach dem Szenario der unteren Variante bei      77.359 Einwohnern,

Die nach den in Kapitel 2 genannten Parametern (Annahmen / Szenarien) berechnete
Bevölkerungszahl für den 31.12.2025 liegt:

         nach dem Szenario der oberen Variante bei       87.040 Einwohnern.
         nach dem Szenario der mittleren Variante bei    81.488 Einwohnern und
         nach dem Szenario der unteren Variante bei      75.934 Einwohnern,

Auch bei der Errechnung der Gesamteinwohnerzahl Delmenhorst wurde eine zeitliche
Differenzierung nach den 31.12.2020 und 31.12.2025 vorgenommen.

Nachfolgend sind die Daten differenziert nach den Prognosejahren 2020 und 2025

         zum einen nach der kleinräumlichen Differenzierung und
         zum anderen nach den Altersgruppen.

als Tabellen 1 bis 4 dargestellt.

       Eine Übersicht zum Prognoseergebnis bis 2025 liegt als Tabelle im Anhang vor
        (siehe Folie 10).
       Eine Übersicht zum Prognoseergebnissen bis 2020 und 2025 liegt als Diagramm im
        Anhang vor (siehe Folie 11).
- 17 -

Tabelle 1: Vergleich 31.12.2015 mit Prognosewerten für den 31.12.2020
(Differenzierung nach statistischen Bezirken)

           31.12.2015                 2020               2020                2020               2020               2020               2020
         Ergebnis          Untere             Mittlere            Obere              Untere             Mittlere           Obere
         Meso              Variante           Variante            Variante           Variante           Variante           Variante
                                                                                     Veränderung        Veränderung        Veränderung
                                                                                     zu 2015            zu 2015            zu 2015
SB 0             5.431                5250               5700                6150               -3,7%              4,6%               12,9%
SB 1             8.211                7984               8424                8864               -3,6%              1,7%                7,0%
SB 2            10.957                10884              11474               12064              -3,1%              2,2%                7,4%
SB 3             8.630                8642               9006                9370               -3,0%              1,1%                5,2%
SB 4             6.880                6629               7029                7429               -4,9%              0,8%                6,6%
SB 5            10.236                10161              10814               11467              -3,0%              3,3%                9,5%
SB 6             5.437                5400               5647                5894               -1,9%              2,5%                7,0%
SB 7            10.941                10653              11251               11849              -4,5%              0,9%                6,2%
SB 8             4.077                3860               4124                4388               -6,3%              0,1%                6,5%
SB 9             7.894                7896               8523                9150               -3,5%              4,1%               11,8%
Gesamt          78.694                77359              81992               86625              -3,6%              2,1%               7,9%

Tabelle 2: Vergleich 31.12.2015 mit Prognosewerten für den 31.12.2025
(Differenzierung nach statistischen Bezirken)

           31.12.2015                 2025               2025                2025               2025               2025               2025
         Ergebnis          Untere             Mittlere            Obere              Untere             Mittlere           Obere
         Meso              Variante           Variante            Variante           Variante           Variante           Variante
                                                                                     Veränderung        Veränderung        Veränderung
                                                                                     zu 2015            zu 2015            zu 2015
SB 0                5449              5100               5525                5950               -6,4%              1,4%                9,2%
SB 1                8283              7942               8486                9030               -4,1%              2,5%                9,0%
SB 2            11229                 10667              11357               12047              -5,0%              1,1%                7,3%
SB 3                8905              8450               8870                9290               -5,1%              -0,4%               4,3%
SB 4                6972              6471               7024                7575               -7,2%              0,7%                8,6%
SB 5            10470                 10050              10851               11652              -4,0%              3,6%               11,3%
SB 6                5507              5393               5725                6057               -2,1%              4,0%               10,0%
SB 7            11153                 10370              11121               11872              -7,0%              -0,3%               6,4%
SB 8                4119              3744               4073                4402               -9,1%              -1,1%               6,9%
SB 9                8184              7747               8456                9165               -5,3%              3,3%               12,0%
Gesamt          80271                 75934              81488               87040              -5,4%              1,5%               8,4%
- 18 -

Tabelle 3: Vergleich 31.12.2015 mit Prognosewerten für den 31.12.2020
(Differenzierung nach Altersgruppen)

                   31.12.2015              2020               2020               2020                2020                2020               2020
               Ergebnis           Untere           Mittlere           Obere              Untere              Mittlere            Obere
               Meso               Variante         Variante           Variante           Variante            Variante            Variante
                                                                                         Veränderung         Veränderung         Veränderung
                                                                                         zu 2015             zu 2015             zu 2015
bis u. 3                   2058             1943               2186               2429               -5,6%               6,2%               18,0%
3 bis u. 6                 1948             1871               2131               2391               -4,0%               9,4%               22,7%
6 bis u. 10                2638             2431               2753               3073               -7,8%               4,4%               16,5%
10 bis u. 14               2927             2560               2775               2990              -12,5%              -5,2%                2,2%
14 bis u. 16               1600             1340               1485               1630              -16,3%              -7,2%                1,9%
16 bis u. 18               1651             1400               1515               1630              -15,2%              -8,2%               -1,3%
18 bis u. 25               6878             6450               6975               7500               -6,2%               1,4%                9,0%
25 bis u. 45              19888            19656              20840              22026               -1,2%               4,8%               10,8%
45 bis u. 65              23631            22413              23307              24201               -5,2%              -1,4%                2,4%
65 bis u. 75               8575             8415               8750               9085               -1,9%               2,0%                5,9%
75 bis u. 85               6599             6775               7010               7245                2,7%               6,2%                9,8%
85 u. ä.                   1878             2105               2265               2425               12,1%              20,6%               29,1%
Gesamt                    80271            77359              81992              86625               -3,6%               2,1%                7,9%

Tabelle 2: Vergleich 31.12.2015 mit Prognosewerten für den 31.12.2025
(Differenzierung nach Altersgruppen)

                   31.12.2015              2025               2025               2025                2025                2025               2025
               Ergebnis           Untere           Mittlere           Obere              Untere              Mittlere            Obere
               Meso               Variante         Variante           Variante           Variante            Variante            Variante
                                                                                         Veränderung         Veränderung         Veränderung
                                                                                         zu 2015             zu 2015             zu 2015
bis u. 3                   2058             1913               2186               2459               -7,0%                6,2%              19,5%
3 bis u. 6                 1948             1857               2166               2473               -4,7%               11,2%              27,0%
6 bis u. 10                2638             2463               2836               3209               -6,6%                7,5%              21,6%
10 bis u. 14               2927             2495               2738               2981              -14,8%               -6,5%               1,8%
14 bis u. 16               1600             1265               1418               1571              -20,9%              -11,4%              -1,8%
16 bis u. 18               1651             1230               1369               1508              -25,5%              -17,1%              -8,7%
18 bis u. 25               6878             5949               6519               7089              -13,5%               -5,2%               3,1%
25 bis u. 45              19888            19827              21338              22849               -0,3%                7,3%              14,9%
45 bis u. 65              23631            20885              21928              22971              -11,6%               -7,2%              -2,8%
65 bis u. 75               8575             8920               9345               9770                4,0%                9,0%              13,9%
75 bis u. 85               6599             6200               6500               6800               -6,0%               -1,5%               3,0%
85 u. ä.                   1878             2930               3145               3360               56,0%               67,5%              78,9%
Gesamt                    80271            75934              81488              87040               -5,4%                1,5%               8,4%
- 19 -

3.2      Geburten

Wie bereits im Kapitel 2 methodisch dargestellt, wurde eine Prognose der Entwicklungen
der Anzahl der Geburten errechnet.

Nach der mittleren Variante wird sich die Geburtenzahl vom Jahr 2016 mit 665 Geburten
bis 2020 mit 685 Geburten leicht erhöhen und danach bis 2025 auf rund 655 Geburten
zurückgehen. Dies ist allerdings insgesamt eine recht stabile Entwicklung von
durchschnittlich 675 Geburten pro Jahr. Die prognostizierte Geburtenzahl beim Szenario der
oberen Variante liegt bei durchschnittlich 750 Geburten innerhalb von 10 Jahren und bei der
unteren Variante bei 600 Geburten (jeweils mit einem Anstieg bis 2020 und einem
Rückgang bis 2025 auf das Niveau des Jahres 2015).

       Die Entwicklung der Geburtenzahl von 1987 bis 2025 liegt als Grafik im Anhang vor.
        (siehe Folie 5)

3.3      Sterbefälle (Gestorbene)

Die Entwicklung der Sterbefälle hängt, wie bereits in Kapitel 2 benannt, mit der Entwicklung
der älteren Menschen über 85 Jahre im Wesentlichen zusammen.
Bereits seit dem Jahr 2011 steigen die Sterbefälle. Dies wird sich nach allen Varianten der
Szenarien so fortsetzen.

Nach der mittleren Prognose werden die Sterbefälle von angenommenen 820 im Jahr 2015
auf über 900 Sterbefälle im Jahr 2025 ansteigen. Auch hier liegt eine Differenzierung nach
oberer Variante und unterer Variante vor, sodass die angenommene Anzahl der Sterbefälle
im Jahr 2025 zwischen 870 bis 970 variiert.

       Die Entwicklung der Anzahl von Gestorbenen von 1995 bis 2025 liegt als Grafik im
        Anhang vor (siehe Folie 6).

3.4      Natürliche Bevölkerungsentwicklung

Ohne Wanderungsgewinne pendelte die natürliche Bevölkerungsentwicklung in den letzten
Jahren zwischen jährlichen Verlust von – 75 bis - 250 Personen. Diese negative
Bevölkerungsentwicklung pro Jahr wird sich nach dem Szenario der mittleren Variante von
Verlusten von -160 Personen im Jahr 2016 bis 2025 sogar auf Verluste von -250 Personen
pro Jahr ausweiten.
Nach der oberen Variante lägen die Verluste durch eine höhere Zahl von Sterbefällen
gegenüber den Geburten bei der oberen Variante bei Verlusten von -140 bis -215 Personen,
nach der unteren Variante bei Verlusten von -190 bis -270 Personen

Fazit: Die Bevölkerungszahl Delmenhorsts würde ohne Wanderungsgewinne jährlich um
rund 150 bis 250 Einwohner schrumpfen.
- 20 -

       Die natürliche Bevölkerungsentwicklung als Saldo von Geburten und Sterbefällen
        von 1995 bis 2025 liegt als Grafik im Anhang vor (siehe Folien7 bis 9).

3.5       Wanderungsbilanz

Die Differenzierung der Annahmen zur Wanderungsbilanz innerhalb Deutschlands und mit
dem Ausland wurde bereits ausführlich im Kapitel 2 dargestellt.

Daher soll an dieser Stelle nur noch einmal eine Zusammenfassung erfolgen.

         Nach der unteren Variante wird in dem Zeitraum 31.12.2015 bis 31.12.2025 nur
          ein Wanderungsbilanzverlust von rund – 2.100 Personen unterstellt.

         Nach der mittleren Variante beträgt der Zuwachs aus der Wanderungsbilanz rund
          3.200 Personen und

         nach der oberen Variante rund 8.500 Personen.

Infolge dessen wird die Anzahl und der Bevölkerungsanteil der Menschen ausländischer
Staatsangehörigkeit in Delmenhorst auch nach den unterschiedlichen Varianten der
Szenarien deutlich ansteigen. Damit wird der derzeitige Stand von rund 10.000
Ausländer/innen nochmals deutlich erhöht.

2015: Gesamtbevölkerung ca. 80.200         Ausländer/innen: ca. 10.000 (Anteil: rund 12%)

-     Szenario nach der oberen Variante:
      2025: Gesamtbevölkerung ca. 87.000 Ausländer/innen: ca. 16.500 (Anteil: rund 19%)
-     Szenario nach der oberen Variante:
      2025: Gesamtbevölkerung ca. 81.500 Ausländer/innen: ca. 14.000 (Anteil: rund 17%)
-     Szenario nach der oberen Variante:
      2025: Gesamtbevölkerung ca. 76.500 Ausländer/innen: ca. 11.500 (Anteil: rund 15%)

Der Ausländeranteil bei den Kindern und Jugendlichen sowie der jungen Erwachsenen wird
dabei deutlich höher sein als der Anteil an der Gesamtbevölkerung.

3.6       Zeitliche Entwicklung der Bevölkerungszahl

Betrachtet man die Entwicklung der Gesamtbevölkerungszahl nach dem Szenario der
mittleren Variante wird zunächst ein Bevölkerungsanstieg bis 2020 auf nahezu 82.000
Einwohner (+2,1% im Vergleich zu 2015) erfolgen und nachfolgend bis 2025 ein leichter
Rückgang auf ca. 81.500 Einwohner (+ 1,5% im Vergleich zu 2015) erwartet. Diese
Variante hat voraussichtlich die größte Wahrscheinlichkeit. Die in 2020 und 2025 zu
messenden tatsächlichen Bevölkerungszahlen werden voraussichtlich nicht „eine
- 21 -

Punktlandung“ zu den Prognosewerten ergeben. Eine Abweichung von rund 2% über oder
unter den o.g. Werten ist naheliegend. Die Gesamtbevölkerungszahl könnte in 2020
zwischen 80.300 bis 83.700 Einwohnern liegen. In 2025 liegt die „Streubreite“ des
Szenarios der mittleren Variante bei rund 80.000 bis 83.000 Einwohnern.

Um Unwägbarkeiten mit zu berücksichtigen wurde, wie bereits in Kapitel 2 ausführlich
dargestellt, ein Szenario als obere Variante entwickelt, dass einen Bevölkerungszuwachs
bis zum Jahr 2020 auf etwa 86.600 (+ 7,9% im Vergleich zu 2015) Einwohnern und einen
weiteren leichten Bevölkerungsanstieg bis 2025 auf etwa 87.000 Einwohnern (+ 8,4% im
Vergleich zu 2015) vorsieht.

Nach einem Szenario als untere Variante würde ein Bevölkerungsrückgang bis zum Jahr
2020 auf etwa 77.350 Einwohner (- 3,6% im Vergleich zu 2015) und weiter bis zum Jahr
2025 auf ca. 75.900 (-5,4% im Vergleich zu 2015) Einwohner eintreten.

Fazit: Die obere und untere Variante sind extreme Szenarien mit einer nur geringen
Wahrscheinlichkeit des Eintreffens. Die tatsächliche Entwicklung wird viel eher in der Mitte
der beiden Extreme erfolgen, wie als mittlere Variante bereits vorstehend beschrieben.

       Eine Übersicht zur zeitlichen Entwicklung der Bevölkerungszahl von 1995 bis 2025
        liegt als Grafik im Anhang vor (siehe Folie 11).

3.7      Altersgruppen

Wie in Kapitel 2 dargestellt, erfolgt die Prognose ebenso wie im Jahr 2011 und 2015 nach
Altersgruppen. Die Altersgruppen wurden so gewählt, dass sie für die Planungen der
sozialen Infrastruktur leicht nutzbar sind.

       Für jede Altersgruppe liegt auf der Ebene der Gesamtstadt ein Liniendiagramm zum
        Zeitraum von 1995 bis 2025 im Anhang vor (siehe Folien 12 bis 22).
       Eine Tabelle mit der Entwicklung der unterschiedlichen Altersgruppen in den 10
        statistischen Bezirken bis 2025 liegt im Anhang vor (siehe Folie 23)

Für die Altersgruppe Kinder bis unter 3 Jahre wird eine Zunahme der Anzahl bis zum
Jahr 2025 nach der mittleren Variante (+ 6,2%, + 128 Kinder im Vergleich zu Ende 2015)
unterstellt. Nach der unteren Variante wäre die Bevölkerungszahl dieser beiden
Altersgruppen rückläufig (-7,0%, -145 Kinder im Vergleich zu Ende 2015), nach der oberen
Variante könnte sogar ein deutlicher Anstieg (+18 %, + 401 Kinder) im Vergleich zu Ende
2015 erfolgen. Dies hängt mit der wachsenden Geburtenzahl bis 2020 und der
Unterstellung einer stärkeren Zuwanderung zusammen (siehe Folien 12).
- 22 -

Für die Altersgruppe Kinder 3 bis unter 6 Jahre wird die stärkste Zunahme aller
Altersgruppen prognostiziert. Die Zunahme der Anzahl bis zum Jahr 2025 liegt nach der
mittleren Variante bei +11,2%, +218 Kinder. Nach der unteren Variante wäre die
Bevölkerungszahl dieser Altersgruppen rückläufig (-4,7%, -91 Kinder), nach der oberen
Variante könnte sogar ein massiver Anstieg von +27,0%, + 525 Kindern erfolgen. Dies
hängt mit der wachsenden Geburtenzahl und der Unterstellung einer stärkeren
Zuwanderung zusammen (siehe Folien 13).

In der Altersgruppe 6 bis unter 10 Jahre wird nach der mittleren Variante bis zum Jahr
2025 ein Anstieg von +7,5%, +198 Kinder eintreten. Nach der unteren Variante gäbe es
Verluste bis 2025 von -6,6%, -174 Kindern. Nach der oberen Variante würde die Zahl der
Kinder von 6 bis 10 Jahre bis 2025 massiv steigen (+21,6%, +571 Kinder).
 (siehe Folie 14).

In den Altersgruppen 10 bis 16 Jahre und 16 bis 18 Jahre sind auch nach der
Prognose von 2016 deutliche Verluste (mittlere und untere Variante) der Anzahl der
Jugendlichen bis 2025 zu erwarten. Allerdings sind die Rückgänge bis zum Jahr 2020 und
2025 nicht mehr so stark, wie in den Prognosen des Jahres 2011 und 2015 prognostiziert.
Nach der mittleren Variante entstehen Verluste bis zum Jahr 2025 von rund -8%, in der
Altersgruppe 10 bis unter 16 Jahre und in der Altersgruppe 16 bis 18 Jahre von -17%.
Nach der unteren Variante liegen die Verluste in der Altersgruppe 10 bis 16 Jahre sogar bei
-17% und bei der Altersgruppe 16 bis unter 18 Jahre bei rund -25%.
Unterstellt man das Szenario der oberen Variante so bleibt die Anzahl in der Altersgruppe
10 bis unter 16 Jahre mit dem Wert Ende 2015 fast gleich. In der Altersgruppe 16 bis unter
18 Jahre gäbe es auch nach der oberen Variante einen Verlust bis 2025 von rund -9%
(siehe Folien 15 und 16)

Deutliche Veränderungen sind bereits gegenwärtig in der Altersgruppe 18 bis unter 25
Jahre festzustellen (in Folge der verstärkten Zuwanderung aus dem Ausland). Die noch im
Jahr 2011 prognostizierten hohen Verluste in der Zukunft gerade in dieser Altersgruppe,
sind in den letzten Jahren nicht eingetreten.
Daher wird auch in der Prognose des Jahres 2016 von Ende 2015 bis zum Ende des Jahres
2025 ein leichter Verlust von etwa -5% nach der mittleren Variante unterstellt. Nach der
unteren Variante läge der Verlust bei rund -13% und nach der oberen Variante wäre sogar
ein leichter Zuwachs von ca. +3 Prozent zu berücksichtigen. Bis zum Jahr 2020 wird diese
Altersgruppe nach der mittleren und oberen Variante voraussichtlich noch Zuwächse durch
die Zuwanderung erfahren. Erst nach 2020 ist ein Rückgang der Zahl der jungen
Erwachsenen zu erwarten (siehe Folie 17).

Eine Tendenz des Wachstums verzeichnet, die wichtige Altersgruppe 25 bis unter 45
Jahre, in der sich viele Menschen befinden, die in dieser Lebensphase Familien gründen,
aber auch auf dem Immobilienmarkt (zum Erwerb von Eigenheimen) aktiv sind.
Nach der mittleren Variante wird ein Zuwachs von rund +7%, +2.100 Personen bis 2025
erwartet. Nach der unteren Variante wird es eine stabile Entwicklung zwischen 2015 und
2025 geben und nach der oberen Variante wäre sogar ein starker Gewinn von etwa +15%
Prozent. Diese Entwicklung vollzieht sich nach der Prognose 2016 kontinuierlich über den
- 23 -

gesamten Prognosezeitraum und ist auch für die steigende Anzahl von Kindern bis 6 Jahre
verantwortlich. Gründe für den Zuwachs in der Altersgruppe 25 bis 45 Jahre sind die
überwiegend jungen „Zuwanderer“, aber auch die Generation der „Kinder der Babyboomer“.
Dies sind Personen, die in den 1980/90er Jahren geboren wurden und deren Eltern die
geburtenstarken Jahrgängen der in den 1950/60er Jahren sind. Die Generation der in den
1980/90er Geborenen ist zwar in der Anzahl deutlich schwächer als die Elterngeneration,
aber im Vergleich zu den in den 1970/80er Jahren Geborenen anzahlstärker
(siehe Folie 18).

Die Anzahl der Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen („Baby-Boomer-
Generation“ geboren zwischen 1955 bis 1970) wird bis zum Jahr 2025 um rund -7% nach
der mittleren Variante zurückgehen. Auch bei der oberen Variante (-3%) und bei der
unteren Variante (- 12%) ist ein Rückgang zu erwarten, so wie dies auch in den bisherigen
Prognosen aus dem Jahr 2011 und 2016 angenommen wurde.
Zu betonen ist an dieser Stelle, dass die neuen Prognosewerte aus dem Jahr 2016 denen
des Jahres 2015 ähnlich sind. Es wurden für die Jahre 2020 und 2025 leicht höhere
Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppe angenommen, weil in der Altersgruppe 25 bis 45
Jahre ein kontinuierlicher Bevölkerungsanstieg angenommen wird und auch
Familienzusammenführungen von anerkannten Asylsuchenden die Anzahl dieser
Altersgruppe anwachsen lassen könnte. (siehe Folie 19)

Für die Altersgruppe 65 bis unter 75 Jahre wird nach einem leichten Rückgang der
Bevölkerungsgruppe bis zum Jahr 2018 ein deutlicher, kontinuierlicher Anstieg bis zum Jahr
2025 erwartet. Die Generation der „Baby-Boomer-Generation“ (geboren zwischen 1955 bis
1970) wird ab dem Jahr 2020 in diese Altersgruppe „hineinwachsen“. Dadurch wird diese
Altersgruppe bis etwa 2030 deutlich anwachsen. Auch in dieser Altersgruppe könnte es
durch Familienzusammenführungen anerkannter Asylsuchender zu einem leichten Zuwachs
der Anzahl in den nächsten 10 Jahren kommen.
Im Vergleich mit dem Jahr 2015 ist bis zum Jahr 2025 ein Bevölkerungsanstieg in dieser
Altersgruppe von +4% über +9% bis +14%, abhängig von der unteren, mittleren bzw.
oberen Variante zu erwarten (siehe Folie 20).

Betrachtet man die Altersgruppe von 75 bis unter 85 Jahre, so ist ein weiterer
Bevölkerungsanstieg von 2016 bis 2019 zu erwarten. Danach ergibt sich ein Rückgang bis
zum Jahr 2025. Im Vergleich der Ausgangsbasis 31.12.2015 wird diese Altersgruppe bis
zum Jahr 2025 um -6% (untere Variante) bzw. -1,5% (mittlere Variante) schrumpfen.
Lediglich nach der oberen Variante gäbe es einen leichten Anstieg von rund +3 %
(gegenüber Ende 2015) (siehe Folie 21).

In der Altersgruppe 85 Jahre und älter wurde nach der Bevölkerungsprognose 2011 ein
kontinuierlicher starker Anstieg der Bevölkerungszahl vorausgesehen. Vergleicht man dies
mit den tatsächlichen Werten, so gibt es zwar einen dauerhaften Anstieg, allerdings nicht
ganz so stark wie in 2011 vermutet. Aus diesem Grund wurden die Prognosewerte der
kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2016 gegenüber den Werten aus den Prognosen der
Jahre 2011 und 2016 leicht reduziert.
- 24 -

Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Personenzahl über 85 Jahre bis zum
Jahr 2025 um rund +68% im Vergleich zum Ausgangswert 31.12.2015 steigen wird. Nach
der oberen Variante liegt dieser Zuwachs bei +79%, nach der unteren Variante bei + 56%.
Anzumerken ist bei dieser Altersgruppe, dass rund 60 bis 65 % der Personen weiblich sind,
so dass in der Zukunft ein deutlicher Anstieg weiblicher, hochbetagter Personen in
Delmenhorst zu erwarten ist. Dies ist auch in der Entwicklung von Angeboten für die Hilfen,
Betreuung und Freizeitgestaltung von Senioren zu berücksichtigen (siehe Folie 22).

3.8      Statistische Bezirke / kleinräumige Betrachtung

Die kleinräumige Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung erfolgt in der Prognose 2015
lediglich für die 10 statistischen Bezirke. In der Bevölkerungsprognose des Jahres 2011 war
die Ebene der 43 statistischen Unterbezirke gewählt worden. In der Evaluierung der
bisherigen Ergebnisse wurde allerdings festgestellt, dass die Abweichungen auf der Ebene
der statistischen Unterbezirke besonders hoch sind. Folgerichtig können verlässliche
Prognosedaten eher auf einer großräumigeren Gliederung erfolgen, sodass dafür die 10
statistischen Bezirke (0 bis 9) gewählt wurden.

       Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Gesamtbevölkerung in den 10
        statistischen Bezirken nach der mittleren Variante liegt im Anhang vor
        (siehe Folien 25).
       Grafische Übersichten zur Entwicklung der unterschiedlichen Altersgruppen in den
        10 statistischen Bezirken nach der mittleren Variante bis 2025 liegen im Anhang vor
        (siehe Folien 25 bis 37).

       Eine Übersicht zur Entwicklung der Gesamtbevölkerung in den 10 statistischen
        Bezirken liegt als Tabelle im Anhang vor (siehe Folien 38).
       Für jeden statistischen Bezirk liegt für die Gesamtbevölkerung ein Liniendiagramm
        zum Zeitraum von 1995 bis 2025 im Anhang vor (siehe Folien 39 bis 58).

Im statistischen Bezirk 0 (Brendel/Adelheide) wurde in 2011 bis zum Jahr 2025 ein
leichter Bevölkerungsrückgang vorhergesehen. Diese Tendenz spiegelt sich auch in dem
Szenario der unteren Variante wieder (Bevölkerungsverlust von rund -6% zwischen Ende
2015 und 2025). Da im Jahr 2016 eine Unterkunft für Asylsuchende auf dem
Kasernengelände eingerichtet wurde, wird die Anzahl der Einwohner dieses statistischen
Bezirkes wahrscheinlich bis 2020 ansteigen und danach bis 2025 leicht sinken. Im Vergleich
zwischen Ende 2015 und 2025 wäre dieses eine Veränderung von +1,4% nach der
mittleren Variante und rund +9% nach der oberen Variante.
Insbesondere die Prognosewerte für junge Erwachsene und deren Kinder wurden bezüglich
der Unterkunft für Asylsuchende gegenüber der Prognose aus 2015 erhöht.
(siehe Folien 39+40)
- 25 -

Im statistischen Bezirk 1 (Mitte) sind die Innenstadt und dessen Randbereiche
(allerdings ohne den Bereich Wollepark) abgegrenzt. Nach der Prognose aus 2011 wurde
ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang vorhergesehen. Dies hat sich ab 2011 anders
entwickelt; hier hat es einen deutlichen Bevölkerungsanstieg seit 2010 gegeben.
Infolge dessen werden auch die Prognosewerte für die Jahre 2020 und 2025 in der
aktualisierten Prognose 2016 erhöht. Danach ergäbe sich bis 2025 (im Vergleich zum Ende
2015) ein Bevölkerungsgewinn im statistischen Bezirk 1 nach der mittleren Prognose von
+2,5%, nach der oberen Prognose von +9 % und ein Verlust nach der unteren Prognose
von rund -4 %. Das Szenario der oberen Variante lässt sich vermutlich nur durch die
Schaffung zusätzlicher Wohnungen in der Stadtmitte erreichen (siehe Folien 41+42).

Für den statistischen Bezirk 2 (Deichhorst) wurde im Jahr 2011 ein Rückgang der
Einwohnerzahl ab 2015 bis 2025 vorhergesehen. Im Jahr 2015 erfolgte stattdessen ein
deutlicher Einwohneranstieg durch den Zuzug von Ausländer/innen in dem Stadtteil.
Zukünftig wird nach dem Szenario der mittleren Variante davon ausgegangen, dass es noch
einen leichten Einwohnergewinn geben wird (+ 1% bis 2025 im Vergleich zu Ende 2015).
Im Falle eines spürbaren Wohnungsneubaus könnte die Anzahl der Einwohner in Deichhorst
auch um rund +7% in den nächsten 10 Jahren ansteigen. Nach der unteren Variante
könnten aber auch Verluste eintreten von rund -4% bis 2025 (siehe Folien 43+44).

Eine ähnliche Entwicklung wie für den Bezirk 2 wird auch für den statistischen Bezirk 3
(Dwoberg/Ströhen) prognostiziert. Auch hier sah die kleinräumige Prognose 2011 einen
Bevölkerungsrückgang ab dem Jahr 2017 vor. Stattdessen stieg die Einwohnerzahl im Jahr
2015 deutlich an in Folge von Zuzügen von Ausländer/innen.
Nach dem Szenario der mittleren Variante wird die Einwohnerzahl bis 2025 im Vergleich
zum Wert Ende 2015 stabil bleiben. Nach der oberen Variante wird die Einwohnerzahl bis
2020 steigen und nachfolgend bis 2025 leicht sinken. Dies wäre ein Einwohnergewinn von
rund +4% bis 2025. Nach dem Szenario der unteren Variante käme es bis 2025 zu einem
Bevölkerungsrückgang von rund -5% (siehe Folien 45+46).

Für den statistischen Bezirk 4 (Bungerhof) wurde der Prognose aus 2011 ein leichter
Bevölkerungsverlust bis 2025 angenommen. Nach den Daten des Bürgerservice blieb aber
die Einwohnerzahl im statistischen Bezirk 4 stabil.
Auch zukünftig wird nach der mittleren Variante von einer stabilen Einwohnerentwicklung
bis 2025 ausgegangen. Nach der oberen Variante könnte es in Folge von deutlichen
Wohnungsbauanstrengungen auch zu einem Einwohneranstieg von mehr als +8% kommen.
Umgekehrt könnte nach der unteren Variante auch ein Bevölkerungsrückgang kommen von
rund -7% (falls Wohnungsbau und Zuzüge ausbleiben) siehe Folien 47+48).

Der statistische Bezirk 5 (Schafkoven/Donneresch) hat die Besonderheit, dass er
sowohl im Westen den hochverdichteten Bereich Wollepark und Nordwolle beinhaltet, als
auch Stadtrand-Siedlungen (wie der Bereich Dreilinien/Heidkrug) und ländlich strukturierte
Gebiete wie Schohasbergen. In der Gesamtentwicklung beeinflusst die
Bevölkerungsentwicklung des Wolleparks den gesamten statistischen Bezirk 5 deutlich.
Aufgrund der Stadtumbauziele für den Bereich Wollepark wurde in der Prognose 2011 ein
deutlicher Bevölkerungsrückgang bis zum Jahr 2025 angenommen. Von dieser Entwicklung
- 26 -

haben sich die tatsächlichen Einwohnerzahlen seit dem Jahr 2010 abgekoppelt. Stattdessen
nahm die Bevölkerungszahl seit 2010 wieder leicht zu (insbesondere im Jahr 2015).
Zukünftig wird nach dem Szenario der mittleren Variante ebenfalls eine leichte Steigerung
der Bevölkerungszahl im Stadtbezirk bis zum Jahr 2025 in Höhe von +3,6% angenommen.
Ein noch stärkerer Anstieg wäre nach der oberen Variante von rund +11 % bzw. ein Verlust
von - 5 % nach der unteren Variante zu verzeichnen. Diese starke Spreizung der Varianten
hängt davon ab, inwieweit die Annahmen zu Wanderungsgewinnen mit dem Ausland
tatsächlich eintreten werden (siehe Folien 49+50).

Für den statistischen Bezirk 6 (Iprump/Stickgras) wurde bereits in der
Bevölkerungsprognose von 2011 eine stabile Bevölkerungsentwicklung vorhergesagt. Die
tatsächliche Bevölkerungsentwicklung liegt leicht über dieser Prognose.
Daher wird für den Zeitraum bis zum Jahr 2025 mit einer leichten Steigerung der
Einwohnerzahl von +4% im Vergleich mit Ende 2015 angenommen. Nach dem Szenario der
oberen Variante wäre sogar ein Anstieg um +10% denkbar (abhängig von der Entwicklung
des Wohnungsbaus in diesem statistischen Bezirk). Ohne zusätzliche Wohnungen könnte
aber auch das Szenario der unteren Variante eintreten mit einem Einwohnerverlust von
rund -4% zwischen 2015 und 2025 (siehe Folien 51+52).

Der statistische Bezirk 7 (Stickgras/Annenriede) weist seit 2011 deutlich steigende
Bevölkerungszahlen auf, obwohl nach der Prognose 2011 von einem Bevölkerungsrückgang
ab dem Jahr 2013 ausgegangen wurde. Auch diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf
eine verstärkte Zuwanderung und Wanderungsgewinne aus dem Ausland zurückzuführen.
Nach der aktualisierten Prognose 2016 wird die Bevölkerungszahl zwischen Ende 2015 und
Ende 2025 nach der mittleren Variante in etwa stabil bleiben. Das Szenario der oberen
Variante sieht eine Steigerung der Einwohnerzahl von mehr als +6% vor, das Szenario der
unteren Variante hingegen ein Verlust um -7% in den 10 Jahren bis 2025 (siehen Folien
53+54).

Für den statistischen Bezirk 8 (Hasport/Annenheide) wurde nach der Prognose aus
2011 ein Bevölkerungsrückgang vorhergesehen. Durch die starke Zuwanderung der letzten
Jahre blieb die Einwohnerzahl in den letzten Jahren hingegen fast stabil.
Auch für die nächsten 10 Jahre bis 2025 wird mit einer nahezu stabilen Einwohnerzahl -1%
nach der mittleren Variante gerechnet. Das Szenario der oberen Variante sieht eine
Steigerung der Einwohnerzahl von rund +7% vor. Dies würde allerdings auch den Neubau
von Wohnungen im Bereich Hasport / Annenheide erfordern. Ohne Zuzüge und
Wohnungsneubau könnte auch das Szenario der unteren Variante eintreten mit einem
Einwohnerverlust von -9% (siehe Folie 55+56).

Der statistische Bezirk 9 (Düsternort) ist ein Prototyp für einen Stadtbezirk, in dem
nach der Prognose 2011 ein deutlicher Bevölkerungsrückgang angenommen wurde.
Stattdessen fand auch hier ein Bevölkerungszuwachs, ähnlich des statistischen Bezirkes 7,
statt. Der Anstieg erfolgte aber nur aufgrund deutlicher Wanderungsgewinne aus dem
Ausland, dementsprechend wird auch nach der Prognose 2016 zunächst noch ein Anstieg
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