Statistisches Monatsheft Thüringen - APRIL 2021 - ZAHLEN DATEN FAKTEN - Ausgabe April 2021
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ZA HL EN ∙ DAT EN ∙ FA KT E N Thüringer Landesamt für Statistik Statistisches Monatsheft Thüringen APRIL 2021 lu ng de r Z ahl der k ün fti ge E ntwick g e n bis 2040 • Zu h ür in e b e d ü r ft igen in T Pfleg ro päisc hen i stik der E u n al st at • Die Reg io n h an g m it der io n im Z u samme Un a tio n 2021 ss ifik NUTS-Kla
IMPRESSUM Herausgeber: Zeichenerklärung: Thüringer Landesamt für Statistik – nichts vorhanden (genau Null) Europaplatz 3, 99091 Erfurt 0 weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Schriftleitung: Stelle, jedoch mehr als nichts Dr. Holger Poppenhäger . Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten ... Zahlenwert lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor Auskunft erteilt: x Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll Präsidialbereich Grundsatzfragen, Presse p vorläufige Zahl Daniel Mroß r berichtigte Zahl Telefon 03 61 57 331-91 10 / Zahlenwert nicht sicher genug Telefax 03 61 57 331-96 97 () Aussagewert eingeschränkt E-Mail: Daniel.Mross@statistik.thueringen.de Internet: www.statistik.thueringen.de Anmerkung: Abweichungen in den Summen, auch im Satz und Druck: Vergleich zu anderen Veröffentlichungen, erklären sich aus dem Runden von Einzelwerten. Thüringer Landesamt für Statistik Titelfoto: unsplash.com Herausgegeben: Mai 2021 Heft-Nr.: 68 / 21 Jahrgang: 28 Preis: 5,00 Euro ISSN 09 48-54 49 Bestell-Nr.: 40 301 Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.
INHALT APRIL 2021 3 INHALT 17 ENERGIEVERBRAUCH 5 AN EINEM TAG IN THÜRINGEN 18 IM FOKUS 6 NEUES 20 THÜRINGEN AKTUELL 6 Ausländerzentralregister: Zahl der ausländischen Mit- bürger in Thüringen 2020 um 2,2 Prozent angestiegen 33 SCHADENSUHR 6 Rückgang der Sterbefälle in Thüringen im Februar nach deutlich erhöhter Sterblichkeit zum Jahresan- 34 AUFSATZ fang 2021 Yvonne May & Dr. Susanne Knabe: 7 Erwerbstätigkeit in Thüringen im 4. Vierteljahr 2020 „Zukünftige Entwicklung der Zahl der Pflegebedürfti- gen in Thüringen bis 2040“ 7 1 024 500 Erwerbstätige mit Arbeitsort in Thüringen im Jahr 2020 47 KARTE DES MONATS 8 Ostern 2021: Weniger Eier in Thüringen erzeugt 8 Gemüseernte unter Glas 2020 48 AUFSATZ 9 Freilandgemüseernte in Thüringen 2020 Robert Kaufman: 9 Anbau und Ernte von Speisepilzen in Thüringen 2020 „Die Regionalstatistik der Europäischen Union im Zu- 9 Stromeinspeisung 2020 steigt deutlich über Vorjah- sammenhang mit der NUTS-Klassifikation 2021“ reswert 10 Endenergieverbrauch im Freistaat 2018 erneut gesunken 56 WIESO WESHALB WARUM 10 Beschäftigtenlage in der Thüringer Energie- und 58 GRAFIKEN Wasserversorgung im Jahr 2020 10 Der Tourismusatlas - Neues interaktives Daten- 64 TROCKENE ZAHL angebot der amtlichen Statistik 11 Thüringer Außenhandel im 4. Vierteljahr 2020 65 WIRTSCHATFSINDIKATOREN 12 Rückgang der Unfälle mit Personenschaden im 68 ZAHLENSPIEGEL Dezember 2020 um mehr als ein Viertel zum Vorjahresmonat 12 Fast 100 000 Studierende im Wintersemester 2020/21 in Thüringen 12 Seit 2014 rund 40 Prozent mehr Krankenhausbehand- lungen aufgrund von Alkoholkonsum bei Thüringer Jugendlichen und jungen Erwachsenen 13 Ein Behandlungsfall in einem Thüringer Krankenhaus kostete 2019 durchschnittlich 4 679 Euro 13 Ausgaben der Thüringer Kommunen betrugen 6,2 Milliarden Euro 14 Ausgaben und Einnahmen der Thüringer Kommunen im Jahr 2020 14 Deutlicher Preisanstieg der Baupreise im Februar 2021 15 Inflationsrate in Thüringen im Februar 1,4 Prozent 15 Bruttoinlandsprodukt Thüringens 2020 gesunken 16 Verpackungsabfälle in Thüringen 2019 16 Ausgabe 11 des Corona-Dossiers erschienen Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 3
4 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
E M T A G AN EIN I N G E N IN THÜR VERKEHR 131 erfasste Unfälle 18 Veru n g l ü c kte Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2020. Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 5
NEUES Neues aus der Statistik Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise finden Sie in den Themenbereichen. Darüber hinaus erscheint monatlich die Sonderveröffentlichung „Aktuelle Zahlen für Thüringen in Zei- ten der Corona-Krise“ als Sammlung statistischer Daten mit möglichem Bezug zur Corona-Pandemie. Absolut nach Kreisen betrachtet lebten am 31.12.2020 Ausländerzentralregister: Zahl mit 20 075 nichtdeutschen Personen die meisten in der ausländischen Mitbürger in der kreisfreien Stadt Erfurt, gefolgt von Jena mit Thüringen 2020 um 2,2 Prozent 11 730 Personen und dem Landkreis Gotha mit 9 725 Personen. Die wenigsten Ausländer lebten laut angestiegen AZR im Landkreis Sömmerda mit 2 165 Personen, gefolgt vom Kyffhäuserkreis (2 240 Personen) und Nach einer Auswertung des Ausländerzentralregisters dem Landkreis Hildburghausen (2 420 Personen). (AZR)1) lebten am 31. Dezember 2020 in Thüringen 117 130 ausländische Personen aus rund 150 Staaten. Bitte beachten: Das waren 2 505 Personen bzw. 2,2 Prozent mehr Alle Zahlen ab dem Berichtsjahr 2015 wurden als noch Ende des Jahres 2019. Eine vergleich- einem Geheimhaltungsverfahren unterzogen, bei bar niedrige Zuwachsrate gab es zuletzt vor über dem alle Fallzahlen auf das nächstgelegene Viel- 10 Jahren in Thüringen. fache von 5 gerundet wurden. Infolgedessen kön- nen bei Summenbildung Differenzen auftreten. Nach Kontinenten gegliedert lagen die Europäer mit 61 905 Personen bzw. einem Anteil von 52,9 Pro- zent an der Gesamtausländerzahl im Jahr 2020 an Rückgang der Sterbefälle in der Spitze. Unter ihnen waren 44 445 EU-Bürger. Thüringen im Februar nach deut- 17 460 Personen kamen aus den anderen europäi- schen Staaten. Weitere 43 750 Personen bzw. 37,4 Pro- lich erhöhter Sterblichkeit zum zent der in Thüringen lebenden Ausländer kamen Jahresanfang 2021 aus Asien, 6 985 Personen aus Afrika (6,0 Prozent), 2 560 Personen kamen aus Nord-, Mittel- oder Süd- Nachdem bereits im Dezember 2020 in Thüringen amerika (2,2 Prozent) und 110 Personen aus Aus- mit mehr als 3 600 Sterbefällen eine deutlich erhöh- tralien einschließlich Ozeanien (0,1 Prozent). Bei te Sterblichkeit beobachtet werden konnte, setzte 1 820 Personen (1,6 Prozent) war die Staatsange- sich die Entwicklung im Januar 2021 fort. In Thü- hörigkeit ungeklärt oder die Personen galten als ringen starben nach einer vorläufigen Auswertung staatenlos. von Rohdaten im 1. Monat des Jahres insgesamt 3 938 Personen. Im Vergleich zum Durchschnitt des Die syrischen Staatsangehörigen bildeten laut dem Monats Januar der Jahre 2017 bis 2020 entspricht AZR im Jahr 2020 mit 16 515 Personen (14,1 Prozent) dies einer Steigerung um 1 204 Personen bzw. die größte Gruppe unter den in Thüringen lebenden 44,0 Prozent. Diese Entwicklung setzte sich im Fe- Ausländern. Es folgen Polen mit 12 285 Personen bzw. bruar 2021 nicht fort. Die Zahl der Sterbefälle ging 10,5 Prozent, Rumänien (10 485 Personen bzw. 9,0 Pro- deutlich zurück und summierte sich im 2. Monat zent), Afghanistan (7 645 Personen bzw. 6,5 Prozent) und des Jahres auf 2 803 Personen, was im Vergleich Bulgarien (4 535 Personen bzw. 3,9 Prozent). zum Februar der Vorjahre einer Steigerung um 1) Das Ausländerzentralregister 188 Personen bzw. 7,2 Prozent darstellt. (AZR) wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Das Durchschnittsalter aller in Thüringen leben- geführt (Registerbehörde). Es den Ausländer betrug 2020 laut AZR 31,5 Jahre. Die Übersterblichkeit des Januars 2021 ging vor unterstützt durch die Spei- 37 835 Personen (32,3 Prozent) der ausländischen allem auf Personen aus der Altersgruppe ab cherung und Übermittlung Bevölkerung waren verheiratet und 61 945 Personen 80 Jahren zurück. In dieser Altersgruppe gab es mit der Daten von Ausländern die mit der Durchführung (52,9 Prozent) ledig. Von den verheirateten aus- 2 661 Sterbefällen 1 115 Fälle mehr als im Vergleich ausländer- oder asylrecht- ländischen Personen lebten 5 950 (15,7 Prozent) zu den Vorjahren. Dies entspricht einer Steigerung licher Vorschriften betrau- mit einem deutschen Ehepartner zusammen. Die von 72,1 Prozent. Bei den 65- bis unter 80-Jähri- ten Behörden und andere öffentliche Stellen. Rechts- durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 7,1 Jahre. gen starben im Vergleich 102 Personen (+ 12,7 Pro- grundlage der statistischen Auswertung des Registers ist § 23 des Gesetzes über das Ausländerzentralregister (AZR-Gesetz). 6 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES zent) mehr. Bei den unter 65-Jährigen ging die Zahl 1. Vierteljahr 2019 gegenüber dem entsprechen- der Gestorbenen um 14 Personen leicht zurück den Vierteljahreswert des Vorjahres stets gering- (−3,6 Prozent). fügig zu, mit Veränderungsraten zwischen + 0,1 und + 0,5 Prozent. Jedoch blieb Thüringen bereits in die- Im Februar war bei den über 80-Jährigen noch eine sem Zeitraum mit seinen Wachstumsraten spürbar hinter leicht erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zu den Vor- dem Erwerbstätigenzuwachs in Deutschland zurück. jahreszeiträumen zu verzeichnen. Im 2. Monat des Jahres starben in dieser Altersgruppe 1 745 Personen. Unter den Bundesländern verzeichneten im 4. Vier- Dies entspricht einer Steigerung um 254 Personen teljahr 2020 Brandenburg und Schleswig-Holstein bzw. 17,0 Prozent. Bei den 65- bis unter 80-Jäh- mit einem Rückgang von jeweils 1,3 Prozent den rigen starben im Vergleich 85 Personen weniger geringsten Beschäftigungsverlust gegenüber dem (−10,8 Prozent) und bei den unter 65-Jährigen ging 4. Vierteljahr 2019. Den höchsten Beschäftigungs- die Zahl der Gestorbenen um 18 Personen leicht verlust gab es in diesem Zeitraum im Saarland mit nach oben (+ 5,3 Prozent). − 2,5 Prozent, gefolgt von Thüringen mit − 2,2 Pro- zent. Dies ergaben Berechnungen des Arbeitskrei- Bitte beachten: ses „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Von Übersterblichkeit bzw. einer erhöhten Sterb- Länder“. lichkeit wird dann gesprochen, wenn die Sterbe- fallzahlen eines bestimmten Zeitpunktes oder Die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl in Thüringen Zeitraumes im Vergleich zu der Sterblichkeit eines im 4. Vierteljahr 2020 gegenüber dem 4. Vierteljahr Basis-Zeitraumes erhöht sind. Aus diesem Basis- 2019 ist hauptsächlich auf eine Abnahme der so- Zeitraum wird die Basismortalität ermittelt. Die zialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie der Basismortalität gibt an, welche Sterbefallzahlen geringfügig Beschäftigten zurückzuführen. So sank für einen bestimmten Zeitraum zu erwarten ge- die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf- wesen wären, wenn man die Sterbefälle aus den tigten in Thüringen im 4. Vierteljahr 2020 gegen- Vorjahren als Grundlage der Betrachtung nimmt. über dem 4. Vierteljahr 2019 um 11 100 Personen Für diese Pressemitteilung wurde die Basismor- (− 1,4 Prozent) und die Zahl der ausschließlich gering- talität aus den Sterbefällen der Jahre 2016 bis fügig Beschäftigten um 5 800 Personen (− 7,4 Prozent). 2019 für die Monate des Jahres 2020 gebildet und für die Monate des Jahres 2021 wurde die Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter zählen zu den Basismortalität aus den Sterbefällen der Jah- Erwerbstätigen. Die seit dem Auftreten der Coro- re 2017 bis 2020 gebildet. Begrifflichkeiten wie na-Pandemie verstärkte Nutzung des arbeitsmarkt- Übersterblichkeit finden in der Regel nur dann politischen Instruments der Kurzarbeit dämpft das Anwendung, wenn es sich um eine Krisen- oder Ausmaß der rückläufigen Entwicklung der Erwerbs- Pandemiesituation handelt. tätigenzahlen in Deutschland. Bitte beachten: Erwerbstätigkeit in Thüringen im Den vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das 4. Vierteljahr 2020 sogenannte Arbeitsortkonzept zugrunde. Die aus- gewiesenen Ergebnisse umfassen nur diejenigen Im 4. Vierteljahr 2020 hatten im Durchschnitt Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen 1 024 800 Personen einen Arbeitsplatz in Thüringen. haben. Auspendler in die anderen Bundesländer Das waren 22 900 Personen bzw. 2,2 Prozent weni- bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen ger als im 4. Vierteljahr 2019. In Deutschland sank Bundesländern sind einbezogen. die Erwerbstätigenzahl im 4. Vierteljahr 2020 um 1,6 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) um 1,7 Prozent und im Gebiet der neuen Bundes- 1 024 500 Erwerbstätige mit länder (ohne Berlin) um 1,6 Prozent. Arbeitsort in Thüringen im Die Erwerbstätigenzahl in Thüringen lag seit dem Jahr 2020 2. Vierteljahr 2020 deutlich unter dem Niveau des jeweiligen Vorjahreszeitraumes. Rückläufige Er- Im Jahr 2020 hatten im Jahresdurchschnitt 1024500 Per- werbstätigenzahlen verzeichnete Thüringen bereits sonen einen Arbeitsplatz in Thüringen. Die Zahl der ab dem 2. Vierteljahr 2019. Dieser Rückgang wurde Erwerbstätigen in Thüringen ist im Jahr 2020 gegen- im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie verstärkt. über dem Vorjahr um 1,9 Prozent (− 20 200 Personen) Demgegenüber nahm die Zahl der Erwerbstäti- gesunken. Damit blieb auch im Corona-Jahr die gen in Thüringen vom 4. Vierteljahr 2016 bis zum Entwicklung der Erwerbstätigenzahl im Freistaat Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 7
NEUES deutlich hinter der in Deutschland zurück – nunmehr Ostern 2021: Weniger Eier in das zehnte Jahr in Folge. Den prozentual stärksten Rückgang verzeichnete im Jahr 2020 in Thüringen Thüringen erzeugt die Zahl der marginal Beschäftigten mit 7,8 Prozent Im Jahr 2020 verfügten die Betriebe mit einer Hal- (− 6 800 Personen). tungskapazität von mindestens 3 000 Hennenhal- tungsplätzen über insgesamt rund 1,8 Millionen In Deutschland verringerte sich die Zahl der Erwerbstä- Plätze. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund tigen im Jahr 2020 um 1,1 Prozent (− 487 000 Personen), 64 000 Haltungsplätze bzw. 3 Prozent weniger. Die im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) ebenfalls um Auslastung der Haltungskapazitäten lag mit 83 Pro- 1,1 Prozent (− 399 000 Personen) und im Gebiet der zent auf Vorjahresniveau. neuen Bundesländer (ohne Berlin) um 1,3 Prozent (− 80 000 Personen). Wie die revidierten Berechnungen Es wurden durchschnittlich rund 1,5 Millionen Lege- des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bun- hennen gehalten, die insgesamt 492 Millionen Eier des und der Länder“ außerdem zeigen, verzeichneten legten. Der Durchschnittsbestand aller Betriebe im Jahr 2020 alle Bundesländer einen Rückgang der verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um rund Erwerbstätigenzahl. Die Stadtstaaten Berlin (− 0,4 Pro- 56 000 Tiere bzw. 4 Prozent. Die Zahl der insgesamt zent) und Hamburg (− 0,5 Prozent) weisen dabei die erzeugten Eier lag um rund 3 Millionen bzw. 1 Pro- geringsten Verluste im Vergleich zum Vorjahr auf. Den zent unter dem Wert des Jahres 2019. Die errechnete stärksten Rückgang der Erwerbstätigenzahl verzeich- durchschnittliche Legeleistung betrug im vergan- neten das Saarland (− 2,2 Prozent) und Thüringen genen Jahr 322 Eier je Legehenne. Somit standen (− 1,9 Prozent). im Jahr 2020 rein rechnerisch jedem Thüringer 4 Eier pro Woche aus einheimischer Produktion zur In den Hauptwirtschaftsbereichen entwickelte sich Verfügung. die Erwerbstätigenzahl in Thüringen im Jahr 2020 überwiegend rückläufig. Eine Ausnahme bildet der Die Verteilung der Haltungsformen änderte sich Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Er- gegenüber dem vergangenen Berichtszeitraum wie ziehung, Gesundheit, Häusliche Dienste, welcher folgt: 72 Prozent der Haltungsplätze wurden der um 0,1 Prozent (300 Personen) zunahm. In allen Bodenhaltung zugeordnet. Gegenüber dem Jahr anderen Hauptwirtschaftsbereichen verringerte sich 2019 waren das 2 Prozentpunkte mehr. Der Anteil in Thüringen die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr der Plätze in Freilandhaltung lag wie im Vorjahr 2020: im Verarbeitenden Gewerbe um 7 700 Personen bei 22 Prozent. Auf die Haltung in Kleingruppen (− 3,5 Prozent), im Bereich Handel, Verkehr und La- und ausgestalteten Käfigen entfielen 0,3 Prozent gerei, Gastgewerbe, Information und Kommunika- der Haltungsplätze. Im Jahr 2019 waren es 0,6 Pro- tion um 5 800 Personen (− 2,6 Prozent), im Bereich zent. Die Kriterien der ökologischen Eiererzeugung Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, erfüllten insgesamt 6 Prozent der Haltungsplätze, Grundstücks- und Wohnungswesen um 5 600 Perso- im Jahr zuvor waren es 7 Prozent. nen (− 3,6 Prozent) und im Bereich Land- und Forst- wirtschaft, Fischerei um 700 Personen (− 3,7 Prozent). Auch die Zahl der Erwerbstätigen im Baugewer- Gemüseernte unter Glas 2020 be nahm im Vergleich zu 2019 um 800 Personen (− 1,1 Prozent) ab. Im früheren Bundesgebiet (ohne Im Jahr 2020 wurden in den Thüringer Gewächs- Berlin) nahm die Zahl der Erwerbstätigen im Baugewer- häusern insgesamt rund 11 300 Tonnen Gemüse be 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent zu. geerntet. Das waren 550 Tonnen bzw. 5 Prozent mehr als im Jahr 2019. Die Thüringer Gewächs- Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter zählen zu den hausfläche blieb mit insgesamt 34 Hektar auf dem Erwerbstätigen. Die seit dem Auftreten der Corona- Niveau des Vorjahres. Pandemie verstärkte Nutzung des arbeitsmarkt- politischen Instruments der Kurzarbeit dämpft das Drei Viertel der Thüringer Gewächshausfläche wurde Ausmaß der rückläufigen Entwicklung der Erwerbs- für den Anbau von Tomaten genutzt. Die Ernte- tätigenzahlen in Deutschland. menge der insgesamt 26 Hektar Tomaten betrug 10 100 Tonnen. Das waren 500 Tonnen bzw. 5 Prozent Bitte beachten: mehr als im Jahr zuvor. Der erzielte Ertrag betrug Den vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das 396 Tonnen je Hektar und lag um 28 Tonnen bzw. sogenannte Arbeitsortkonzept zugrunde. Die aus- 8 Prozent über dem Vorjahreswert. gewiesenen Ergebnisse umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen. 8 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Der Anbau von Salatgurken erfolgte auf etwas mehr Für den Weißkohl konnte eine leichte Anbauaus- als einem Hektar der gesamten Gewächshausfläche. dehnung registriert werden. Gegenüber dem Vorjahr Der ermittelte Ertrag von 115 Tonnen je Hektar lag erhöhte sich die Anbaufläche um 15 Hektar bzw. um 11 Tonnen je Hektar bzw. 10 Prozent über dem 15 Prozent. Pro Hektar konnten 78 Tonnen Weiß- Vorjahresergebnis. Insgesamt wurden in den Thürin- kohl geerntet werden. Gegenüber dem Jahr 2019 ger Gewächshäusern 147 Tonnen Gurken abgenom- entspricht dies einem Mehrertrag von 12 Tonnen men. Die Gesamterntemenge erhöhte sich gegenüber je Hektar bzw. 18 Prozent. Die Erntemenge betrug dem Jahr 2019 um 6 Tonnen bzw. 4 Prozent. rund 8 500 Tonnen. Das waren rund 2 300 Tonnen bzw. 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Bitte beachten: Die Berechnung der absoluten und prozentualen Bitte beachten: Veränderungen erfolgte auf voller Stellenzahl. Die Berechnung der absoluten und prozentualen Veränderungen erfolgt auf voller Stellenzahl. Freilandgemüseernte in Thüringen 2020 Anbau und Ernte von Speise- pilzen in Thüringen 2020 Thüringens Gemüsebauern ernteten im vergangenen Jahr von 723 Hektar insgesamt rund 17 200 Tonnen Im vergangenen Jahr bewirtschafteten die Thüringer Freilandgemüse. Im Vergleich zum Vorjahr waren das Betriebe, die jeweils über eine Mindestfläche von rund 1 800 Tonnen bzw. 12 Prozent mehr Gemüse. 1 000 Quadratmetern verfügten, eine Produktionsflä- Die Gesamtanbaufläche blieb gegenüber dem Jahr che für Speisepilze von rund 10 000 Quadratmetern. 2019 nahezu konstant. Damit wurden im Jahr 2020 durch Mehrfachnutzung dieser Flächen auf insgesamt 145 000 Quadratmetern Die 4 bedeutendsten Gemüsearten in Thüringen sind knapp 3 300 Tonnen Speisepilze erzeugt. nach wie vor Spargel (im Ertrag), Speisezwiebeln, Weißkohl und Blumenkohl. Diese Gemüsearten Neben Champignons wurden auch Shiitake und werden auf mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Austernseitlinge produziert. Insgesamt 4 Betriebe gesamten Gemüsefläche angebaut. bewirtschafteten ihre Flächen auf konventionelle Art, 1 Betrieb wirtschaftete vollständig ökologisch. Die im Ertrag stehende Spargelanbaufläche erhöh- te sich gegenüber dem Vorjahr um 5 Hektar bzw. Bei einer Packungsgröße von 400 Gramm standen 2 Prozent auf insgesamt 267 Hektar. Die Spargelernte im vergangenen Jahr somit rein rechnerisch jedem wurde im vergangenen Jahr mit einem Ertrag von Thüringer Haushalt 7 Schalen Kulturpilze aus ein- 7 Tonnen je Hektar abgeschlossen. Die Gesamternte- heimischer Produktion zur Verfügung. menge des Spargels betrug rund 1 750 Tonnen. Das langjährige Mittel der Jahre 2014/2019 wurde bei der Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr rund Erntemenge um ein Viertel unterschritten. 78700 Tonnen Speisepilze erzeugt, darunter 77000 Ton- nen Champignons. Der Anteil Thüringens an der Die Anbaufläche von Speisezwiebeln erhöhte sich um gesamtdeutschen Pilzerzeugung betrug 4 Prozent. 18 Hektar bzw. 17 Prozent auf insgesamt 122 Hektar. Der Ertrag fiel mit rund 27 Tonnen je Hektar gegen- über dem Jahr 2019 um 15 Tonnen je Hektar bzw. Stromeinspeisung 2020 steigt 36 Prozent geringer aus. Insgesamt wurden rund deutlich über Vorjahreswert 3 300 Tonnen Speisezwiebeln geerntet. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 1 100 Tonnen bzw. ein Thüringer Stromerzeuger speisten im Jahr 2020 nach Viertel weniger Zwiebeln. vorläufigen Angaben 10 400 Gigawattstunden (GWh) Strom in das Versorgungsnetz ein. Rückläufig ist weiterhin der Anbau von Blumenkohl. Die Anbaufläche sank gegenüber dem Vorjahr um Der Anteil der durch die Nutzung erneuerbarer 23 Hektar bzw. 28 Prozent. Seit dem Jahr 1994 Energien erzeugte und eingespeiste Strom be- verringerte sich die Anbaufläche von 519 Hektar auf trug 62,0 Prozent der gesamten Stromeinspeisung aktuell 58 Hektar. Dies entspricht einem Rückgang (6 445 GWh). Die Onshore-Windkraft lieferte dar- von 89 Prozent. Der erzielte Hektarertrag lag mit unter mit 3 186 GWh einen Anteil von 49,4 Prozent 21 Tonnen um 3 Prozent geringfügig über dem Wert der erneuerbaren Strommenge, die Photovoltaik des Vorjahres. Die Erntemenge belief sich auf rund mit über 34 000 einspeisenden Anlagen weitere 1 200 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr waren das 1 549 GWh (24,0 Prozent). 400 Tonnen bzw. 26 Prozent weniger Blumenkohl. Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 9
NEUES Gegenüber dem Vorjahr ist die eingespeiste Strom- sorgung tätig. In der Wasserversorgung arbeiteten menge um 8,2 Prozent gestiegen. fast 38 Prozent aller Beschäftigten. Lediglich 5,2 bzw. 2,7 Prozent der gesamten Arbeitnehmer und tätigen Bitte beachten: Inhaber waren in der Wärme- und Kälteversorgung Die Stromeinspeisung beinhaltet u. a. nicht die bzw. im Sektor Gasversorgung beschäftigt. Strommengen, welche in Industriekraftwerken zum Eigenverbrauch erzeugt wurden. Daher liegt Im Monatsdurchschnitt leisteten die Beschäftigten in die Stromerzeugungsmenge entsprechend höher. der Wärme- und Kälteversorgung mit 132 Stunden die meisten Arbeitsstunden. Die vergleichsweise niedrigste Zahl der im Monatsdurchschnitt geleiste- Endenergieverbrauch im Freistaat ten Arbeitsstunden verzeichneten die Arbeitnehmer 2018 erneut gesunken im Bereich der Gasversorgung mit 126 Stunden. Mit der jährlichen Energiebilanz wird neben der Bei den Entgelten (Löhne und Gehälter) stieg der Berechnung des Energieaufkommens auch der Ener- Monatsdurchschnitt je Beschäftigten gegenüber dem gieverbrauch nach Verbrauchergruppen im Frei- Vorjahr um 108 Euro auf 4 026 Euro. Die Spitzen- staat nachgewiesen. Beeinflusst wird er vorrangig position nahm der Sektor Elektrizitätsversorgung durch die Konjunkturentwicklung der Wirtschaft, mit 4 268 Euro ein (+ 102 Euro). Schlusslicht bei die Witterung und durch das Verbrauchsverhalten den Entgelten der Beschäftigten sind die tätigen der Letztverbraucher selbst. Der Endenergiever- Personen der Wasserversorgung mit durchschnittlich brauch im Jahr 2018 betrug in Thüringen insgesamt 3 688 Euro. Ihr Gehaltsplus betrug 103 Euro. 208,0 Petajoule (PJ). Das sind 1,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Tourismusatlas - Neues Die größte Verbrauchergruppe ist der Sektor Haus- interaktives Datenangebot der halte einschließlich Gewerbe, Handel und Dienst- leistungen. Hier wurden 94,0 PJ an Energieträgern amtlichen Statistik verbraucht, das waren 3,8 Prozent weniger als im Jahr 2017. Sein Anteil am gesamten Energiever- Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie war der brauch betrug 45,2 Prozent. Tourismus in Thüringen über lange Jahre hinweg stabil im Aufwärtstrend. Im Jahr 2019 buchten mehr Die Industriebetriebe verbrauchten mit 60,4 PJ im als 4 Millionen Gäste in ca. 1 300 geöffneten Thürin- Jahr 2018 rund 2,7 Prozent mehr Energie als 2017. ger Beherbergungsstätten (mit 10 und mehr Betten) Anteilig machte ihr Energieverbrauch 29,0 Prozent und Campingplätzen (ohne Dauercamping) über aus. Der Verkehr hat 2018 gegenüber dem Jahr 2017 10 Millionen Übernachtungen. Das waren mehr als beim Energieverbrauch 1,5 Prozent (0,8 PJ) weniger je zuvor. Gäste aus dem Ausland waren vor Corona verursacht. Insgesamt waren es 53,6 PJ, darunter mit einem Anteil von zuletzt fast 7 Prozent ein 51,5 PJ allein im Straßenverkehr. wichtiges Standbein. Doch für welche Teile des Landes war der Auslands- Beschäftigtenlage in der Thürin- tourismus von besonderer Bedeutung? In welchen ger Energie- und Wasserversor- Reisegebieten, Stadt- und Landkreisen und Ge- meinden dominierte das Geschäft mit Gästen aus gung im Jahr 2020 dem Inland? Wie verteilten sich die Übernachtungen ausländischer Gäste aus besonders wichtigen Her- In den Betrieben der Thüringer Energie- und Was- kunftsländern in den letzten Jahren auf die Reise- serversorgung waren nach endgültigen Angaben ziele im Land? im Monatsdurchschnitt des vergangenen Jahres 7 296 Personen tätig. Das waren 87 Arbeitnehmer Diese und weitere Fragen beantwortet die neue mehr als im Jahr 2019. Web-Anwendung Tourismusatlas – ein interaktives Geodatenangebot der Statistischen Ämter des Bun- Im Vergleich zum Vorjahr änderten sich die Anteile des und der Länder. Sie ist eine Informationsquelle der Elektrizitäts-, Gas-, Wärme- und Kälteversorgung für die künftige Ausrichtung des Tourismussektors sowie der Wasserversorgung an der Zahl der Gesamt- und ergänzt das bestehende Datenangebot der beschäftigung nicht wesentlich. Mehr als die Hälfte amtlichen Statistik. der Beschäftigten war im Bereich Elektrizitätsver- 10 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Mit dem Tourismusatlas werden erstmals ausgewähl- Mit einem Warenwert von 342 Millionen Euro lagen te Jahresergebnisse der amtlichen Tourismusstatistik die Vereinigten Staaten im 4. Vierteljahr 2020 an in Form von interaktiven Rasterkarten regional tief der Spitze der bedeutendsten Empfängerländer der gegliedert und intuitiv visualisiert. Die im Atlas Thüringer Exporte. Frankreich (268 Millionen Euro) präsentierten Karten basieren auf den aggregier- lag in dieser Reihung auf dem zweiten Platz, vor ten und georeferenzierten Angaben der deutschen der Volksrepublik China (247 Millionen Euro). In die Beherbergungsbetriebe mit 10 oder mehr Schlaf- 3 genannten Länder gingen 22 Prozent aller Thürin- gelegenheiten. ger Exporte im 4. Vierteljahr 2020. Der Atlas bietet in seiner ersten Fassung verschiede- Mit einem Anteil von 17,9 Prozent entfiel auf die ne Auswertungsmöglichkeiten zu den Berichtsjahren Warenuntergruppe „Fahrgestelle, Karosserien und 2017, 2018 und 2019 an. Ein weiterer Ausbau ist Motoren für Kraftfahrzeuge“ der größte Warenwert geplant. (689 Millionen Euro) der aus Thüringen exportierten Güter. Bedeutende Warenwerte wurden auch aus den Warenuntergruppen „mess-, steuerungs-und rege- Thüringer Außenhandel im lungstechnische Erzeugnisse“ (188 Millionen Euro), 4. Vierteljahr 2020 „Waren aus Kunststoffen“ (188 Millionen Euro) und „Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung“ Im 4. Vierteljahr 2020 wurden von Thüringen Wa- (162 Millionen Euro) exportiert. Auf die 4 genannten ren im Wert von 3,8 Milliarden Euro exportiert und Warenuntergruppen entfielen 31,9 Prozent aller Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro importiert. Thüringer Exporte im 4. Vierteljahr 2020. Der Warenwert der Thüringer Exporte erhöhte sich gegenüber dem 4. Vierteljahr 2019 um 1,3 Prozent. Der Warenwert der Thüringer Importe verringer- EINFUHREN te sich im gleichen Zeitraum um 0,3 Prozent. Im Im 4. Vierteljahr 2020 wurden Waren im Gesamtwert 4. Vierteljahr 2020 waren die Vereinigten Staaten das von 2,9 Milliarden Euro nach Thüringen eingeführt. bedeutendste Empfängerland der Thüringer Exporte. Gegenüber dem 4. Vierteljahr 2019 sank das Volumen Die Volksrepublik China stand an der Spitze der der Thüringer Importe damit um 0,3 Prozent. bedeutendsten Lieferländer der Thüringer Importe. Aus den europäischen Staaten importierte Thüringen Im Jahr 2020 erreichte der Warenwert der Thüringer Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro (− 1 Prozent), Exporte nach vorläufigen Angaben ein Volumen von aus den asiatischen Staaten Waren im Wert von 14,6 Milliarden Euro und lag damit um 5,7 Prozent 0,6 Milliarden Euro (+ 3 Prozent). Die Thüringer Im- unter dem Wert des Jahres 2019. Die Thüringer Im- porte aus der Eurozone betrugen im gleichen Zeit- porte verzeichneten im Jahr 2020 nach vorläufigen raum 1,1 Milliarden Euro (+ 8 Prozent). Angaben einen Warenwert von 11,2 Milliarden Euro und verringerten sich gegenüber dem Jahr 2019 um Mit Einfuhren im Wert von 324 Millionen Euro lag im 2,7 Prozent. 4. Vierteljahr 2020 die Volksrepublik China an der Spitze der bedeutendsten Lieferländer der Thüringer Importe. Auf den nachfolgenden Plätzen lagen Polen AUSFUHREN (229 Millionen Euro), Italien (225 Millionen Euro), die Im 4. Vierteljahr 2020 wurden Waren im Gesamtwert Niederlande (220 Millionen Euro) und das Vereinigte von 3,8 Milliarden Euro aus Thüringen ausgeführt. Königreich (208 Millionen Euro). Aus diesen 5 Län- Gegenüber dem 4. Vierteljahr 2019 erhöhte sich der dern stammten 42 Prozent aller Thüringer Importe Warenwert der Thüringer Exporte um 1,3 Prozent. im 4. Vierteljahr 2020. In europäische Staaten exportierte Thüringen im 4,9 Prozent aller Thüringer Importe im 4. Vierteljahr 4. Vierteljahr 2020 Waren im Wert von 2,7 Milliar- 2020 entfielen auf „Luftfahrzeuge“ (142 Millionen den Euro (− 1 Prozent), nach Asien im Wert von Euro), 4,2 Prozent auf „Möbel“ (122 Millionen Euro) 0,6 Milliarden Euro (0 Prozent), nach Amerika im Wert und 4,1 Prozent auf „Eisen-, Blech- und Metallwaren, von 0,5 Milliarden Euro (+ 8 Prozent). Die Thüringer a.n.g.“ (117 Millionen Euro). Exporte in die Eurozone betrugen im gleichen Zeit- raum 1,4 Milliarden Euro (0 Prozent). Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 11
NEUES Rückgang der Unfälle mit 507 (0,5 Prozent) an der Thüringer Verwaltungs- fachhochschule immatrikuliert. Damit setzt sich der Personenschaden im Dezember Trend einer Zunahme der Studierenden an Fach- 2020 um mehr als ein Viertel zum hochschulen fort, da im Vorjahreszeitraum erstmals Vorjahresmonat seit Beginn der Erfassung von Studierendendaten im Rahmen der bundesweiten Hochschulstatistiken in Nach vorläufigen Ergebnissen meldete die Thüringer Thüringen mehr Studierende an Fachhochschulen Polizei im Dezember 2020 insgesamt 3 390 Unfälle. als an Universitäten gezählt wurden. Zum Vorjahresmonat war das ein Rückgang um 23,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stellte das Die Zahl der Studierenden im 1. Hochschulsemester einen Rückgang um 21,0 Prozent dar. stieg innerhalb eines Jahres um 72,8 Prozent von 14 593 Studienanfängern im Studienjahr 2019 (Som- Bei den 283 Unfällen mit Personenschaden verun- mersemester eines Jahres sowie darauffolgendes glückten 356 Personen. Gegenüber dem Vorjahres- Wintersemester) auf 25 217 im Studienjahr 20202). Die monat sank damit nicht nur die Zahl der Unfälle mit beliebtesten Studienbereiche bei den Studierenden Personenschaden um 114 Unfälle bzw. 28,7 Prozent, im 1. Hochschulsemester waren Wirtschaftswis- sondern auch die Zahl der verunglückten Personen senschaften (5 421), Sozialwesen (3 976) sowie der um 155 Personen bzw. 30,3 Prozent. Studienbereich Psychologie (2 576). Im Monat Dezember verloren 7 Personen bei Unfäl- len auf Straßen in Thüringen ihr Leben. Das waren Seit 2014 rund 40 Prozent mehr 2 Personen mehr als im Dezember 2019. Die Zahl Krankenhausbehandlungen der schwerverletzten Personen sank zum Vorjah- resmonat um 33 Personen bzw. 34,0 Prozent auf aufgrund von Alkoholkonsum 64 Personen. Die Anzahl der Leichtverletzten sank bei Thüringer Jugendlichen und ebenfalls und zwar um 124 Personen bzw. 30,3 Pro- zent auf 285 Personen. jungen Erwachsenen Bitte beachten: Im Jahr 2019 wurden, wie im Jahr zuvor, 662 Thürin- Bei der Interpretation der Ergebnisse der Un- ger Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von fallzahlen ist zu beachten, dass die Maßnahmen 13 bis unter 20 Jahren wegen einer alkoholbedingten zur Einschränkung der Pandemie gegebenenfalls Erkrankung vollstationär in einem Krankenhaus einen Einfluss auf die Entwicklung des Verkehrs- behandelt. Damit stagniert im Jahr 2019 der seit aufkommens haben. 2014 zu beobachtende Anstieg alkoholbedingter Krankenhausbehandlungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen3). Im Jahr 2019 gab es mit Fast 100 000 Studierende im 182 Fällen 37,9 Prozent mehr vollstationär behan- Wintersemester 2020/21 in delte Patienten aufgrund alkoholbedingter Erkran- kungen bei den 13- bis unter 20-Jährigen Thüringern Thüringen als im Jahr 2014. Im Wintersemester 2020/21 waren nach vorläufigen Rund zwei Drittel der infolge einer alkoholbedingten Ergebnissen 96 587 Studierende an den Thüringer Erkrankung behandelten 13- bis unter 20-Jährigen Hochschulen eingeschrieben, darunter 55 824 Frau- Thüringer war 2019 männlich (62,1 Prozent bzw. en (57,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg 411 Personen). Im Vergleich der letzten Jahre stieg die Studierendenzahl damit um 29,4 Prozent die Zahl der betroffenen weiblichen Jugendlichen (21 975 Studierende), nachdem im Wintersemester bzw. jungen Frauen von 2014 bis 2019 um 42,6 Pro- 2) Die IUBH Internationale 2019/20 durch den Umzug der IUBH Internationale zent (75 Fälle). Bei den männlichen Jugendlichen Hochschule in Erfurt wurde für Thüringen erstmalig für Hochschule von Bad Honnef nach Erfurt bereits ein bzw. jungen Männern lag der Anstieg bei 35,2 Pro- das Studienjahr 2020 kom- Anstieg der Studierenden um rund 50 Prozent zu zent bzw. 107 Fällen. plett erfasst. verzeichnen war. 3) Die vorliegende Bericht- Die meisten Thüringer Jugendlichen bzw. jungen Er- erstattung konzentriert Fast zwei Drittel (62 163 Studierende bzw. 64,4 Pro- wachsenen, welche aufgrund von Alkoholproblemen sich auf den Zeitraum ab 2014, weil in diesem Zeit- zent) der Studierenden waren in Thüringen an den im Krankenhaus behandelt wurden, waren im Jahr raum ein Anstieg der Fälle Fachhochschulen eingeschrieben, davon 45 812 2019 im Alter von 17 Jahren (146 Fälle bzw. 22,1 Pro- alkoholbedingter Kranken- (73,7 Prozent) an der IUBH Internationale Hoch- zent). Im Jahr 2019 war die Diagnose F10.0 „akuter hausbehandlungen bei Jugendlichen und jungen schule in Erfurt. 33 134 (34,3 Prozent) Studierende Rausch“ ursächlich für 92,7 Prozent (614 Fälle) aller Erwachsenen in Thüringen waren an den Universitäten, 783 (0,8 Prozent) an der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen der zu verzeichnen ist, nachdem Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar sowie 13- bis unter 20-Jährigen. ab 2008 ein kontinuierliches Sinken der Behandlungszah- len zu erkennen ist. 12 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Deutliche Unterschiede in der Behandlungshäufig- 7,4 Tagen ergaben sich rein rechnerisch bereinigte keit sind auch auf Kreisebene zu beobachten. So Kosten in Höhe von 4 679 Euro pro Behandlungsfall wurden im Jahr 2019 beispielsweise aus der kreis- (2018: 4 429 Euro). Das entspricht einem Anstieg um freien Stadt Weimar mit 92,9 Fällen je 10 000 Ein- 5,7 Prozent zum Vorjahr. Die Kosten je aufgestelltes wohnern dieser Altersgruppe deutlich mehr 13- bis Bett betrugen 172 381 Euro und erhöhten sich gegen- unter 20-Jährige aufgrund von Alkoholproblemen über dem Vorjahr um 6,0 Prozent. in einem Krankenhaus vollstationär behandelt als im Landesdurchschnitt. Durchschnittlich wurden im Jahr 2019 in Thüringen 54,3 Fälle je 10 000 Thüringer Ausgaben der Thüringer Kommu- Jugendliche bzw. junge Erwachsene im Alter von nen betrugen 6,2 Milliarden Euro 13 bis unter 20 Jahren erfasst. Die Ausgaben der Thüringer Kommunen betrugen im Rechnungsjahr 2019 auf Basis der Rechnungs- Ein Behandlungsfall in einem abschlüsse 6,2 Milliarden Euro. Damit wurden im Thüringer Krankenhaus kostete Vergleich zum Jahr zuvor 235 Millionen Euro mehr ausgegeben (+ 4,0 Prozent). Demgegenüber erhöhten 2019 durchschnittlich 4 679 Euro sich die Einnahmen im Jahr 2019 um 214 Millionen Euro auf insgesamt 6,2 Milliarden Euro (+ 3,6 Pro- Im Jahr 2019 fielen in den 43 Thüringer Krankenhäu- zent). sern Gesamtkosten in Höhe von rund 3 018 Millionen Euro an. Damit stiegen die Gesamtkosten gegen- Mit fast 2,6 Milliarden Euro stellt der Bereich der über dem Jahr zuvor um 126,0 Millionen Euro bzw. sozialen Sicherung die größte Ausgabenposition 4,4 Prozent. im Jahr 2019 dar und hat damit einen Anteil von 41,5 Prozent am Gesamtvolumen der Ausgaben. Rund zwei Drittel der Gesamtkosten (1 923 Millionen Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben Euro bzw. 63,7 Prozent) waren, wie bereits in den um 68 Millionen Euro (+ 2,7 Prozent). Gleichzeitig Vorjahren, Personalkosten. Im Jahr 2019 wurde verringerten sich die Einnahmen in diesem Bereich etwa ein Drittel der Personalkosten (649 Millionen um 7 Millionen Euro (− 0,7 Prozent) auf insgesamt Euro bzw. 33,8 Prozent) für den ärztlichen Dienst 1,0 Milliarden Euro. verausgabt, 596 Millionen Euro bzw. 31,0 Prozent für den Pflegedienst, 259 Millionen Euro (13,5 Pro- Für den Bereich Schulen wurden 450 Millionen zent) für den medizinisch-technischen Dienst und Euro ausgegeben. Dies entspricht einem Anteil von 191 Millionen Euro (9,9 Prozent) für den Funktions- 7,3 Prozent an den Ausgaben insgesamt. Damit dienst. wurden im Vergleich zum Vorjahr 20 Millionen Euro (+ 4,6 Prozent) mehr für den Schulbereich veraus- Mit 1 079 Millionen Euro entfiel mehr als ein Drittel gabt. Parallel dazu konnten mit insgesamt 236 Mil- der Gesamtkosten der Krankenhäuser (35,7 Pro- lionen Euro auch 23 Millionen Euro Einnahmen mehr zent) im Jahr 2019 auf Sachkosten. Gegenüber 2018 (+ 10,8 Prozent) als im Jahr zuvor erzielt werden. erhöhten sich diese Ausgaben um 47,2 Millionen Euro bzw. 4,6 Prozent. Von den Sachkosten entfiel Für Bau-, Wohnungswesen und Verkehr stiegen die im Jahr 2019 rund die Hälfte (546 Millionen Euro Ausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum um bzw. 50,7 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, 63 Millionen Euro (+ 10,5 Prozent) auf 666 Millionen wie z. B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Euro und hatten damit einen Anteil von 10,8 Prozent Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und am Gesamtvolumen. Demgegenüber wurden in die- sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf sowie Implantate. sem Bereich Einnahmen in Höhe von 285 Millionen Euro verbucht und damit 47 Millionen Euro mehr Im Jahr 2019 betrugen die pflegesatzfähigen Kos- (+ 20,0 Prozent) als im Jahr 2018. ten 2 714 Millionen Euro, rund 116 Millionen Euro bzw. 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Kosten Der Hauptanteil der Einnahmen der Thüringer Kom- stellen die Gesamtkosten bereinigt um Bestand- munen, wie die Steuereinnahmen und die Zahlungen teile dar, die nicht im unmittelbaren Zusammen- aus dem Finanzausgleich, wird im Bereich der All- hang mit der stationären Leistungserbringung an- gemeinen Finanzwirtschaft verbucht. Hier erhöhten fallen, wie z. B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten sich im Jahr 2019 die Einnahmen um 126 Millionen für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Auf Euro (+ 3,4 Prozent) auf insgesamt 3,9 Milliarden die Berechnungs- und Belegungstage bezogen, la- Euro, darunter 30 Millionen Euro Steuermehrein- gen die bereinigten Kosten im Jahr 2019 bei rund nahmen (+ 1,6 Prozent) im Vergleich zu 2018. Gleich- 631 Euro, circa 32 Euro bzw. 5,3 Prozent mehr als zeitig verringerten sich die Ausgaben im Bereich im Jahr 2018. Bei einer durchschnittlichen Verweil- der allgemeinen Finanzwirtschaft um 80 Millionen dauer der stationär behandelten Patienten von Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 13
NEUES Euro auf insgesamt 391 Millionen Euro (− 17,0 Pro- im Jahr zuvor. Die Einnahmen aus Steuern und zent). Während für die Zins-und Tilgungsleistungen steuerähnlichen Einnahmen beliefen sich auf 232 Millionen Euro und damit 46 Millionen Euro 1,74 Milliarden Euro und waren damit um (− 16,6 Prozent) weniger als im Jahr 2018 aufge- 99,8 Millionen Euro (− 5,4 Prozent) niedriger als im wendet werden mussten, wurden gleichzeitig den vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Den größten An- Rücklagen 115 Millionen Euro und damit 38 Millionen teil an den Gesamteinnahmen bildeten die laufenden Euro weniger (− 24,9 Prozent) als im Jahr zuvor zu- und investiven Finanzzuweisungen vom Land mit geführt. Demgegenüber wurden 103 Millionen Euro einem Volumen von 3,60 Milliarden Euro. Davon wur- den Rücklagen entnommen, dies waren 37 Millionen den als laufende Zuweisungen und Zuschüsse sowie Euro mehr (+ 56,3 Prozent) als im Vorjahreszeitraum. Erstattungen vom Land 3,02 Milliarden Euro gezahlt. Das waren 437,9 Millionen Euro (+ 16,9 Prozent) Bitte beachten: mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zur Vermeidung von Doppelzählungen wurden die Zuweisungen für Investitionen vom Land betrugen Bruttoausgaben bzw. -einnahmen jeweils um die 578,5 Millionen Euro, das waren 108,8 Millionen Euro Zahlungen von gleicher Ebene (dabei handelt es bzw. 23,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. sich um den Zahlungsverkehr der Gemeinden und Gemeindeverbände untereinander) und um die Bei den Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb haushaltstechnischen Verrechnungen bereinigt. war ein Rückgang um 60,6 Millionen Euro auf 640,9 Millionen Euro (− 8,6 Prozent) zu verzeichnen. Ausgaben und Einnahmen der Thüringer Kommunen im Jahr Deutlicher Preisanstieg der Bau- 2020 preise im Februar 2021 Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden Die Thüringer Gemeinden, Verwaltungsgemein- (Bauleistungen am Bauwerk), einschließlich Um- schaften und Landkreise hatten im Jahr 2020 Aus- satzsteuer, lagen im Februar 2021 um 4,3 Prozent gaben in Höhe von 6,06 Milliarden Euro. Das waren über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum vergan- 260,6 Millionen Euro bzw. 4,5 Prozent mehr als im genen Berichtsmonat (November 2020) verteuerte vergleichbaren Vorjahreszeitraum. sich der Bau von Wohngebäuden um 4,8 Prozent und erreichte einen Indexstand von 123,2 Prozent Die Personalausgaben stiegen gegenüber dem Vor- (Basis 2015=100). Dabei ist die Erhöhung der Mehr- jahr um 73,8 Millionen Euro (+ 4,6 Prozent) auf wertsteuer auf 19 Prozent berücksichtigt. Bei einem insgesamt 1,68 Milliarden Euro an, was vor allem unveränderten Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent auf tarifliche Anpassungen zurückzuführen ist. Die wären die Preise für den Neubau von Wohngebäu- Ausgaben für den laufenden Sachaufwand und den um 2,2 Prozent gegenüber dem Berichtsmonat für die sozialen Leistungen lagen in etwa auf dem November 2020 gestiegen. gleichen Niveau des Vorjahres. Für den laufenden Sachaufwand wurden 1,05 Milliarden Euro ausgege- Im Bereich Rohbauarbeiten erhöhten sich die Prei- ben. Das waren 7,2 Millionen Euro bzw. 0,7 Prozent se im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Februar weniger als im Jahr 2019. Die Ausgaben für sozia- 2020 um 4,5 Prozent. Am stärksten verteuerten sich le Leistungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um hier die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten 7,1 Millionen Euro bzw. 0,5 Prozent auf insgesamt (+ 7,5 Prozent), für Erdarbeiten (+ 5,8 Prozent), für 1,40 Milliarden Euro. Verbauarbeiten (+ 5,6 Prozent) sowie für Mauer- arbeiten (+ 5,5 Prozent). Ein weiterer großer Ausgabenblock waren die Sach- investitionen. Hier war eine Erhöhung gegenüber Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Prei- dem Jahr 2019 in Höhe von 111,6 Millionen Euro se gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durch- (+ 14,3 Prozent) festzustellen. Insgesamt wurden schnittlich 4,3 Prozent. Deutliche Preisanstiege ver- 890,4 Millionen Euro für Sachinvestitionen aus- zeichneten Heizanlagen und zentrale Wassererwär- gegeben, davon 727,7 Millionen Euro für Baumaß- mungsanlagen (+ 6,4 Prozent), Verglasungsarbeiten nahmen (+ 86,5 Millionen Euro bzw. + 13,5 Prozent) (+ 6,3 Prozent), vorgehängte hinterlüftete Fassaden und weitere 162,7 Millionen Euro für den Erwerb (+ 6,2 Prozent) und Rollladenarbeiten (+ 5,6 Prozent). von Sachvermögen (+ 25,1 Millionen Euro bzw. + 18,2 Prozent). Die im Jahr 2018 und 2019 massiv zunehmenden Preise im Bereich Straßenbau verteuerten sich Im Jahr 2020 konnten die Kommunen 6,36 Mil- moderat weiter. Hier konnte ein Preisanstieg ge- liarden Euro als Einnahmen verbuchen. Das waren genüber dem Vorjahr (+ 3,7 Prozent) beobachtet 382,3 Millionen Euro bzw. 6,4 Prozent mehr als werden. Diese Steigerung lässt sich unter anderen 14 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES auf die wachsenden Preise des Verkehrswegebaus, Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Ver- Oberbauschichtenmit hydraulischen Bindemitteln braucherpreise um durchschnittlich 0,6 Prozent. Die (+ 13,0 Prozent) zurückführen. Für die Preiserhö- Mineralölprodukte verteuerten sich gegenüber dem hung der Brücken im Straßenbau (+ 6,0 Prozent) Januar um 2,4 Prozent. Die Preise für Kraftstoffe waren hauptsächlich überdurchschnittliche Stei- stiegen um 1,3 Prozent und Heizöl verteuerte sich gerungsraten der Oberbauschichten aus Asphalt binnen eines Monats um 8,1 Prozent. (+ 11,7 Prozent) sowie der Betonarbeiten (+ 7,1 Pro- zent) verantwortlich. Bitte beachten: Aufgrund des Lockdowns war die Preiserhebung Die Preise der Instandhaltungsarbeiten von Wohn- im Februar vor Ort nur eingeschränkt möglich. In gebäuden lagen um 4,5 Prozent, die Preise für den geöffneten Geschäften und Dienstleistungs- Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um einrichtungen wurden die Preise vor Ort erhoben. 2,8 Prozentüber dem Vorjahresniveau. Preise die nicht vor Ort erhoben werden konnten, wurden online, schriftlich oder telefonisch erfasst. Gegenüber dem Vorjahr mussten die Thüringer In anderen Fällen erfolgten Schätzungen und für den Bereich Außenanlagen für Wohngebäude Berechnungen sowie maschinell unterstützte 5,1 Prozent mehrfinanzielle Mittel investieren. Die Fortschreibungsmechanismen und Berechnungen Landschaftsbauarbeiten erhöhten sich um 6,7 Pro- anhand typischer, z. B. saisonaler Verläufe. Da- zent in diesem Gewerk. durch war eine solide Berechnung von Preisver- änderungen möglich. In Einzelbereichen müssen Der Neubau von Bürogebäuden verteuerte sich im allerdings Einschränkungen in der Aussagefähig- Vergleich zum Februar 2020 um 4,3 Prozent, der keit in Kauf genommen werden. Die Indizes und Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um Veränderungsraten der betroffenen Positionen 4,2 Prozent. sind in den Tabellen mit Klammern versehen. Eine Vielzahl von Waren und Dienstleistungen waren nicht von den Einschränkungen betroffen, z. B. Inflationsrate in Thüringen im Mieten, Energieprodukte, Tarife und Gebühren. Februar 1,4 Prozent Die Qualität des Gesamtergebnisses ist weiterhin gewährleistet. Die Verbraucherpreise lagen im Februar deutlich über dem Vorjahresniveau. Sie erhöhten sich gegen- über dem Vormonat Januar um 0,6 Prozent und Bruttoinlandsprodukt Thüringens erreichten einen Indexstand von 107,4 Prozent (Basis 2020 gesunken 2015=100). Das Bruttoinlandsprodukt Thüringens, der Wert der Die Jahresteuerungsrate stieg von 1,3 Prozent im in Thüringen produzierten Güter und der in Thürin- Januar auf 1,4 Prozent. Besonders stark stiegen gen erbrachten Dienstleistungen, erreichte im Jahr im Jahresvergleich die Preise für andere Waren 2020 nach vorläufigen Berechnungen ein Volumen und Dienstleistungen (+ 4,1 Prozent), alkoho- von 61,5 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt lische Getränke und Tabakwaren (+ 3,4 Prozent) Thüringens lag im Jahr 2020 nominal 2,8 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke unter dem Wert des Jahres 2019. Preisbereinigt ist (+ 2,3 Prozent). Dienstleistungen verteuerten sich das Bruttoinlandsprodukt in Thüringen im Jahr 2020 im Vergleich zum Februar 2020 um 1,9 Prozent, um 4,6 Prozent gesunken. darunter die Dienstleistungen ambulanter Pflege- einrichtungen um 16,0 Prozent sowie die Dienst- Im gleichen Zeitraum sank das Bruttoinlandsprodukt leistungen der Pflegeheime um 15,7 Prozent. Starke in Deutschland preisbereinigt um 4,9 Prozent, im Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr verzeichne- früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) um 5,1 Pro- ten im Nahrungsmittelbereich, Gemüse (+ 5,7 Pro- zent und im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne zent), Molkereiprodukte und Eier (+ 3,9 Prozent), Obst Berlin) um 4,0 Prozent. (+ 3,0 Prozent) sowie Fisch, Fischwaren und Meeres- früchte (+ 2,0 Prozent). Verbraucherfreundlich entwi- Wie die ersten, vorläufigen Berechnungen des ckelten sich die Energiepreise (Haushaltsenergie und Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrech- Kraftstoffe) (− 1,3 Prozent). Die Preise für feste Brenn- nungen der Länder“ ergaben, verzeichneten Bran- stoffe (− 9,7 Prozent), Heizöl (− 6,9 Prozent), Fernwärme denburg und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils (− 5,1 Prozent) sowie Strom (− 2,1 Prozent) lagen − 3,2 Prozent) im Jahr 2020 den geringsten Rückgang deutlich unter den Vorjahrespreisen. Preisanstiege ihres Bruttoinlandsprodukts unter den Bundeslän- wurden im Jahresvergleich für Gas (+ 0,8 Prozent) dern. Den stärksten Rückgang verzeichneten Bremen und Kraftstoffe (+ 0,6 Prozent) beobachtet. (− 7,0 Prozent) und das Saarland (− 6,7 Prozent). Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik 15
NEUES In den Hauptwirtschaftsbereichen entwickelte sich Verpackungsabfälle in Thüringen die Bruttowertschöpfung preisbereinigt in Thüringen im Jahr 2020 überwiegend rückläufig. Zuwächse ver- 2019 zeichneten lediglich das Baugewerbe (+ 1,7 Prozent) Im Jahr 2019 wurden in Thüringen bei den priva- und der Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei ten Endverbrauchern pro Kopf durchschnittlich (+ 0,6 Prozent). In allen anderen Hauptwirtschafts- 79 Kilogramm Verkaufsverpackungen angenommen. bereichen verringerte sich in Thüringen die Brutto- Das waren circa 2 Kilogramm mehr als im Jahr zu- wertschöpfung im Jahr 2020: im Bereich Handel, vor. Diese Verpackungsabfälle werden vorwiegend Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und über die Gelbe Tonne, Glas- oder Papiercontainer Kommunikation (− 5,4 Prozent), im Bereich Finanz-, gesammelt. Mit 168 695 Tonnen lag die bei den Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, privaten Endverbrauchern gesammelte Menge um Grundstücks- und Wohnungswesen (− 3,6 Prozent) 4 084 Tonnen bzw. 2,5 Prozent höher als im Jahr sowie im Bereich Öffentliche und sonstige Dienst- 2018. leister, Erziehung, Gesundheit, Häusliche Dienste (− 4,2 Prozent). Der Rückgang der Bruttowertschöp- Des Weiteren wurden 82 032 Tonnen Transport- und fung im Verarbeitenden Gewerbe (− 10,7 Prozent) Umverpackungen sowie Verkaufsverpackungen bei entsprach der Hälfte des Rückgangs der gesamt- gewerblichen oder industriellen Endverbrauchern wirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in Thüringen entgegengenommen. Im Vergleich zum Vorjahr (2018: im Jahr 2020. 84 691 Tonnen) wurden damit 3,1 Prozent weniger Verpackungen erfasst. Der Rückgang der Bruttowertschöpfung im Produ- zierenden Gewerbe betrug im Jahr 2020 in Thürin- Von den 168 695 Tonnen Verkaufsverpackungen, gen 6,6 Prozent, in den Dienstleistungsbereichen die im Jahr 2019 bei privaten Endverbrauchern 4,2 Prozent. eingesammelt wurden, entfielen 82 151 Tonnen (48,7 Prozent) auf gemischte Verpackungen 4) An der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung waren (z. B. „Gelbe Tonne“). 52 397 Tonnen (31,1 Pro- im Jahr 2020 in Thüringen 1 024 500 Erwerbstätige zent) waren farblich getrennt gesammeltes Glas und beteiligt. Das waren 20 200 Personen bzw. 1,9 Pro- 34 146 Tonnen (20,2 Prozent) entfielen auf Verpa- zent weniger als im Jahr 2019. ckungen aus Papier, Pappe und Karton. Glas- und Wertstoffverpackungen, die über Pfandsysteme an- Der Anteil Thüringens an der gesamtwirtschaft- genommen werden, sind hierin nicht enthalten. lichen Leistung Deutschlands im Jahr 2020 betrug 1,8 Prozent. Bei Verpackungsabfällen aus dem gewerblichen und industriellen Bereich entfiel der weitaus größte Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen erreich- Anteil (69,2 Prozent) auf Verpackungen aus Papier, te im Jahr 2020 in Thüringen mit einem Wert von Pappe und Karton (56 773 Tonnen). Verpackungen 60 066 Euro 81 Prozent des entsprechenden Wertes aus Holz waren mit 17,3 Prozent (14 188 Tonnen) für Deutschland (74 410 Euro). und getrennt gesammelte Kunststoffe mit 6,2 Prozent (5 093 Tonnen) am Aufkommen beteiligt. Die rest- Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner erreichte im lichen 7,3 Prozent waren Verpackungen aus nicht Jahr 2020 in Thüringen mit einem Wert von 28 953 Euro sortenrein erfassten Materialien und sonstigen Ma- 72 Prozent des entsprechenden Wertes für Deutsch- terialien wie Glas, Metalle und Verbunde. land (40 072 Euro). Die den vorgelegten Daten zu Grunde liegenden Ausgabe 11 des Corona-Dossiers Berechnungen wurden auf der Basis kurzfristig erschienen verfügbarer Wirtschaftsdaten für das Jahr 2020 durchgeführt. Die vorgelegten Ergebnisse tragen Am 29. März 2021 erschien die 11. Ausgabe der Son- insofern vorläufigen Charakter. Änderungen der derveröffentlichung „Aktuelle Zahlen für Thüringen Ergebnisse in nachfolgenden Berechnungen auf in Zeiten der Corona-Pandemie“. Die Publikation der Grundlage weiterer Daten, die erst zu einem wird monatlich fortlaufend veröffentlicht und ist späteren Zeitpunkt verfügbar sind, können nicht auf der Homepage des Thüringer Landesamtes für ausgeschlossen werden. Statistik zu beziehen. 4) einschließlich getrennt er- fasste Kunststoffe 16 Statistisches Monatsheft April 2021, Thüringer Landesamt für Statistik
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