BERUFSEINGANGSPHASE INFORMATIONEN FÜR DEN BERUFSEINSTIEG 2021/22
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BERUFSEINGANGSPHASE INFORMATIONEN FÜR DEN BERUFSEINSTIEG 2021/22 Materialien, Checklisten und Tipps für den Schulalltag
Impressum Herausgeber Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI Hamburg), Abteilung Fortbildung Hohe Weide 14, 20357 Hamburg Autorinnen und Autoren Beate Abdel Kodous, Heike von Borstel, Frauke-Jantje Bos, Iza Czarnojan, Gundi Eckstein, Christine Gottlob (HI S-1), Günter Grossmann, Olaf Hansen, Regina Haß, Simone Huget, Benjamin Krohn, Anna Rieger, Irmela Ritter, Beate Schüler, Mara Sommerhoff, Helge Tiedemann, Cordula Vieth Redaktion Gundi Eckstein, Olaf Hansen, Yvonne Langner, Birgit Neuwerck, Anna Rieger Titelfoto „Papierschiffe“, © Anna Rieger Publikationsmanagement Hanne Teßmer Grafik und Layout Clemens Kügler Druck HS PRINTHOUSE GmbH, Hamburg Download www.li.hamburg.de/bep-material Hamburg 2021 (6. aktualisierte Auflage) 2 BERUFSEINGANGSPHASE
Inhalt Grußworte 5 Grußwort des Senators 6 Grußwort des Direktors 7 Vorwort der Referatsleiterin Berufseingangsphase in Hamburg 8 Fortbildungs- und Beratungsangebote Die ersten Tage und Wochen 12 Checkliste für die ersten Tage 13 Aufgaben einer Klassenleitung 14 Planung des Schuljahres und des Schuljahresanfangs 16 Der erste Elternabend 18 Schul- und Gruppenfahrten gestalten und planen 20 Vertretungsunterricht 21 Leistungen bewerten Das Hamburger Schulsystem 24 Organisation und Struktur von Schulen 26 Grundschulen 29 Stadtteilschulen 32 Gymnasien 35 Das Hamburger Institut für Berufliche Bildung und seine berufsbildenden Schulen 37 Beratungsangebote für Schulen 40 Inklusion und sonderpädagogische Förderung 42 Vorbereitungs- und Regelklassen für geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten BERUFSEINGANGSPHASE 3
Ausgewählte pädagogische Aufgaben 43 Medienpädagogik 46 Demokratie geht alle an! Zusammenhalt fördern – Grundrechte vertreten – Gesellschaft gemeinsam gestalten 48 Umwelterziehung und Klimaschutz 50 Bewegte Schule – ein Konzept für erfolgreiches Lernen 52 Schule – ein Ort gesellschaftlicher Vielfalt! Personalrechtliche Fragen 54 Information über Vertragsarten und das Verfahren bei der Verbeamtung 57 Der Schulpersonalrat und der Hamburger Gesamtpersonalrat 58 Elemente der Lehrkräftearbeitszeitverordnung Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 60 Angebote der Fachreferate, der Lehrerbibliothek und des Medienverleihs 62 Standorte 63 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner 4 BERUFSEINGANGSPHASE
GRUSSWORT DES SENATORS © Wellhausen, BSB Senator Ties Rabe, Sehr geehrte Damen und Herren! Es freut mich, Sie als neue Kolleginnen und Kol- und Schüler an die Lehrkräfte zurück und bieten legen im Hamburger Schuldienst begrüßen zu die Grundlage für ein kluges schulisches Quali- dürfen. tätsmanagement. All dieses wird Sie vor neue Herausforderungen und Chancen stellen: Eine Hamburg hat ein gutes Schulsystem. Seit dem neue Lernkultur soll unsere Schulen gerechter Schuljahr 2010/11 haben wir drei allgemeine und leistungsstärker machen, sodass alle zeigen Schulformen: die Grundschule, die Stadtteil- können, was in ihnen steckt, und sie den best- schule und das Gymnasium. möglichen Bildungsabschluss erreichen. Die Stadtteilschule bietet als gleichwertige Al- Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedli- ternative zum Gymnasium die Möglichkeit, so- chen Schulformen werden stärker als bisher in wohl das Abitur als auch alle anderen Schulab- den Schulen zusammenarbeiten, Teambildungen schlüsse zu erreichen. Zudem sind mittlerweile werden in allen Schulformen deshalb gefördert. praktisch alle allgemeinen Schulen in Hamburg Ganztagsschulen. Sie werden diesen Prozess mitgestalten. Wir Ganztagsschulangebote sind die richtige Ant- brauchen Ihre Ideen und Ihre Begeisterung für wort auf vielfältige soziale und pädagogische das Lehren und Lernen, um gemeinsam den neu- Herausforderungen: die Vereinbarkeitsproble- en Weg zu gehen, der nunmehr eingeschlagen me von Familie und Beruf, die Bildungsbenach- wurde. teiligungen vieler Schülerinnen und Schüler so- Sie werden an Ihren Schulen auf Kolleginnen und wie wachsende erzieherische Aufgaben für die Kollegen mit vielfältiger Erfahrung und gewach- Schule. senem Wissen treffen und können die gemeinsa- Auch die inklusive Beschulung von Kindern mit me Arbeit durch neue Impulse bereichern. sonderpädagogischem Förderbedarf an allge- meinen Schulen wird in Hamburg erfolgreich Wir arbeiten alle gemeinsam daran, die Kinder umgesetzt. Rund zwei Drittel aller Kinder mit und Jugendlichen optimal zu fördern und für das sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen Lernen zu begeistern. mittlerweile eine allgemeine Schule. Dafür brauchen wir Ihr Engagement. Vor allem aber geht es um die Weiterentwick- Ich wünsche Ihnen einen glücklichen Start in Ihr lung von Schul- und Unterrichtsqualität. Dank Berufsleben! kostenloser Lernförderung sowie zusätzlicher Sprachförderung stehen wichtige Unterstüt- Ties Rabe zungsmaßnahmen für die Schulqualität zur Senator für Schule und Berufsbildung Verfügung. Zentrale Schülertests melden zu- verlässig den Lernfortschritt der Schülerinnen Hamburg, im Juni 2021 BERUFSEINGANGSPHASE 5
GRUSSWORT DES DIREKTORS Josef Keuffer, © LI Hamburg Liebe Berufseinsteigerinnen, liebe Berufseinsteiger! Wir freuen uns, dass Sie da sind und den er- Um Ihren Einstieg und Ihre ersten Berufsjahre füllenden und wichtigen Beruf der Lehrerin/des optimal zu unterstützen, haben wir in dieser Lehrers gewählt haben. Broschüre viele Informationen, Anregungen und Materialien zum Hamburger Schuldienst für Sie Das Bildungswesen in Hamburg steht nicht still, zusammengestellt. Neben Inhalten zu Fortbil- es entwickelt sich immer weiter. Sie erleben im dungs- und Beratungsangeboten zum Berufs- Schuljahr 2021/22 die Folgen der Corona-Pan- einstieg finden Sie auch Artikel zu Personalthe- demie in den Schulen. Wechselunterricht, Fern- men, beispielsweise Kontakte zur Behörde für unterricht und besondere Lernförderung für die Schule und Berufsbildung und dem Personal- Schülerinnen und Schüler, die Lernrückstände rat. Und natürlich lernen Sie auch das Landes- haben, wird es wohl auch in diesem Schuljahr institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung noch geben. Sie erleben zugleich einen enormen (LI Hamburg) und unsere Vielfalt an Angeboten digitalen Aufschwung der Schulen. Die Ausstat- kennen. tung der Schulen hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Der Digitalpakt unterstützt Viele Hamburger Schulen veröffentlichen Infor- die Schulen dabei, Unterricht mit digitalen Me- mationsmaterial, das den Fokus auf die jeweils dien deutlich weiterentwickeln zu können. Sie einzelschulbezogenen Gegebenheiten und An- kommen in dieser außergewöhnlichen Situation gebote legt. Sprechen Sie Ihre Schulleitung oder an Ihre Schule und wir werden Sie in ihrem Be- Ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort gern dar- rufseinstieg unterstützen. auf an. Die Umsetzung des Inklusionsauftrages sowie Sollten Sie Fragen haben oder gezielte Unter- die Beschulung von Kindern und Jugendlichen stützung benötigen, wenden Sie sich bitte an die mit Flüchtlingserfahrung haben Veränderun- Kolleginnen und Kollegen des Landesinstituts. gen an den Schulen ausgelöst. Alle Neuerungen Es gibt digitale Angebote, persönliche Beratun- haben ein gemeinsames Ziel: Schülerinnen und gen und Austauschgruppen, von denen Sie be- Schüler jeder sozialen Herkunft zu fördern, sie sonders profitieren können. Nehmen Sie gerne in ihrem Werdegang individuell zu unterstützen, die Unterstützung aus den Schulen oder dem ihnen den Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft Referat Berufseingangsphase (LIF 25) wahr. sowie zu einem eigenständigen Berufsleben zu ermöglichen. Mit den besten Wünschen für einen guten Start! Diese großen Ziele können mit gut ausgebilde- ten, engagierten Lehrkräften erreicht werden. Prof. Dr. Josef Keuffer Wir freuen uns, dass Sie sich für Hamburg ent- Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung schieden haben und sich der täglichen Freude und Schulentwicklung und den Herausforderungen im Unterricht und im Schulleben stellen werden. Vielen Dank dafür! Hamburg, im Juni 2021 6 BERUFSEINGANGSPHASE
VORWORT DER REFERATSLEITERIN Gundi Eckstein, © S. Rohleder Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Herzlich willkommen in der Berufseingangsphase! Unsere Ziele sind: Mit dem Berufsanfang sind meist unvergess- ~ Begleitung und Unterstützung bei der eige- liche und schöne persönliche Momente verbun- nen professionellen Einarbeitung den, denn die Zeit der Ausbildung ist erfolgreich ~ Theoretische und praktische Weiterentwick- beendet und Sie können als „neue“ Lehrkraft lung des pädagogischen Handlungsrepertoires selbstverantwortet unterrichten, eigene päda- ~ Begleitung und Anleitung bei der Übernahme gogische Impulse setzen sowie Schulentwick- von eigenverantwortlichen Aufgaben in der lung aktiv mitgestalten. Unterrichts- und Schulentwicklung Gleichzeitig werden Erwartungen von außen an ~ Selbstreflexion und kollegiale, lösungsorien- Sie gestellt, nämlich von Ihren neuen Schülerin- tierte Beratung unter Anleitung nen und Schülern sowie deren Erziehungsbe- ~ Stärkung des systemischen Blicks auf Schule, rechtigten, von Ihren Kolleginnen und Kollegen vor allem bezogen auf aktuelle Schulentwick- und Ihren Vorgesetzten. lungsthemen, z. B. Inklusion, Wertevermitt- Der Berufsanfang ist daher eine anspruchsvol- lung und demokratiepädagogisches Handeln, le Phase, in der viele Alltagsaufgaben in vollem interkulturelle Erziehung, Berufs- und Stu- Umfang und eigenverantwortlich bewältigt wer- dienorientierung, Beratung von Eltern und den müssen, sowie die eigene Lehrerpersönlich- Schülerinnen und Schülern keit immer wieder aufs Neue gefordert wird. ~ Stärkung gesundheitsfördernder innerer und Unterstützung erhalten Sie dabei in erster Linie äußerer Ressourcen, um persönliche Hand- von Ihrer Schule, denn kollegialer Erfahrungs- lungsspielräume auszuschöpfen und Wisssensaustausch sind gerade am Anfang Zu unseren Angeboten für den Berufseinstieg so wichtig. gehören der BEP-Start auf der Begrüßungsver- Die Erfahrung zeigt, dass es darüber hinaus sehr anstaltung des Landesinstitutes, BEP-Gruppen, hilfreich ist, sich außerhalb der eigenen Schu- Workshops und Seminare, Coaching, BEP-Treff- le mit Berufseinsteigenden anderer Schulen zu punkte (online) zu den Themen Fachleitung und vernetzen, um die eigene Praxis zu reflektieren sonderpädagogisches Arbeitsfeld sowie Mate- und neue Handlungsideen zu erproben. Der kol- rialien, über die wir Sie auf den folgenden Seiten legiale Austausch unter erfahrener Anleitung genauer informieren. kann dabei helfen, den „Durchblick“ zu behalten oder wieder zu erlangen sowie langfristig die Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihrer pädago- Freude am Beruf zu erhalten. gischen Arbeit, und das BEP-Team freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen! Das LI Hamburg bietet Ihnen im Referat Berufs- eingangsphase (BEP) gerade hierzu ein erprob- Gundi Eckstein tes Programm, an dem Sie in den ersten beiden Referatsleiterin der Berufseingangsphase Berufsjahren flexibel und freiwillig – im Rahmen Ihrer Arbeitszeit – teilnehmen können. Hamburg, im Juni 2021 BERUFSEINGANGSPHASE 7
BERUFSEINGANGSPHASE IN HAMBURG Fortbildungs- und Beratungsangebote Die Berufseingangsphase (BEP) richtet sich an Hier können Sie sich mit Kolleginnen und Kolle- alle Kolleginnen und Kollegen, die ihre Lehrtätig- gen in einem bewertungsfreien Raum beraten, keit im Hamburger Schuldienst beginnen. Das kollegial austauschen, netzwerken und sich zu Referat bietet Beratung, Fortbildung und Beglei- Ihren Themen praxisorientiert fortbilden. tung in den ersten beiden Berufsjahren. Die Gruppen werden von erfahrenen Kolleginnen Im Laufe dieser Zeit erhalten Sie regelmäßig un- und Kollegen geleitet, die in der Schule tätig sind sere aktuellen Angebote per E-Mail und jederzeit und eine Zusatzqualifikation für Beratung oder über die Website: Supervision haben. Ç www.li.hamburg.de/bep Wir bieten mit den schulformspezifischen Jah- resgruppen „Praxisbegleitung im ersten Berufs- jahr“ eine bewusste Auseinandersetzung mit BEP-Start den Aufgaben und Anforderungen der jeweiligen Schulform an. Daneben gibt es themenspezifi- Zu Beginn Ihrer Tä- sche Jahres- und Halbjahresgruppen mit einem tigkeit erhalten Sie ausgesuchten Schwerpunktthema sowie Netz- über Ihre Schule werkgruppen für Lehrkräfte aus dem Hamburger die Einladung zur Vorbereitungsdienst. offiziellen und ob- Die Gruppen treffen sich in der Regel monatlich ligatorischen Begrü- für drei Stunden an einem festen Wochentag, ßung des Landesinstituts für Lehrerbildung und samstags (in Blöcken) oder als blended learning. Schulentwicklung. Das Angebot variiert zu den Schulhalbjahren. Sie haben hier die Gelegenheit, das Angebot und Die freiwillige Teilnahme an den weiterqualifizie- die Kontaktadressen der Fachberatungsstellen renden BEP-Gruppen können Sie über die A-Zeit des LI und insbesondere die Angebote von BEP (Fortbildungsverpflichtung oder Vertretungs- kennenzulernen, erste dringende Fragen zum unterricht*) als Arbeitszeit verrechnen. Aus- Berufseinstieg, zum Hamburger Schulsystem führliche Informationen zum aktuellen Angebot und zum Anmeldeverfahren für Fortbildungen finden Sie unter: (Teilnehmerinformationssystem, TIS) zu klären. Ç www.li.hamburg.de/bep-gruppen Ç www.li.hamburg.de/bep-start Schulformspezifische Praxisbegleitung und BEP-Gruppen Netzwerken im ersten Jahr Die BEP-Gruppen Hier starten Kolleginnen und Kollegen einer bil den eine zentrale Schulform gemeinsam, um sich zu aktuellen Fra- Säule des Fortbil- gen aus ihrer Unterrichtspraxis bzw. eines Lehr- dungs- und Bera- amtes und dem Berufsalltag auszutauschen und tungsangebots der kollegial zu beraten, an selbst gewählten The- Berufseingangsphase. men vertieft zu arbeiten sowie das eigene Han- deln zu reflektieren. © SDK, iStock (oben); Papierschiffe, © Anna Rieger (unten) * Elemente der Lehrkräftearbeitszeitverordnung, S. 54 8 BERUFSEINGANGSPHASE
Dabei werden alltagsförderliche Routinen und Diese Gruppen finden in der Regel 10 x 3 Stun- die Sicherheit in den eigenen Rollen weiter ent- den an einem festen Wochentag statt. wickelt. Erfahrungsgemäß bewegen die Kollegin- nen und Kollegen im Berufseinstieg u. a. folgen- de Fragen und Themen: Themenspezifische BEP-Jahresgruppen ) In der Grundschule: ) Herausforderungen des inklusiven ~ Wie mache ich aus dem bunten Haufen eine Schulalltags meistern lernfähige Klasse? Dieses Angebot richtet sich an Lehrkräfte aus ~ Wie arbeite ich konstruktiv mit den Eltern zu- allen Schulformen. Im Zentrum stehen Themen sammen? des inklusiven Schulalltags und schulpraktische ~ Wie führe ich Lernentwicklungsgespräche? Fragen. Erfahrungsgemäß möchten die Kolle- ~ Wie schaffe ich die Arbeit, ohne dass sie mich ginnen und Kollegen zu „Aufgabenverteilung im schafft? multiprofessionellen Team“, „Gesprächsführung“, „Classroommanagement“ sowie „Umgang mit ) In der Stadtteilschule: herausforderndem Verhalten für Schülerinnen ~ Klassenleitung von A bis Z und Schülern“ u. v. m. arbeiten. Grundsätzlich ~ Faire Bewertung – wie geht das? geht es neben kollegialem Austausch und The- ~ Umgang mit schwierigem Verhalten men in jeder Sitzung auch um die eigenen aktuel- ~ Best-of-Materialbörse len Anliegen und Fragen. Die Gruppe findet über ein Jahr 1 x im Monat für 3 Stunden statt. ) In dem Gymnasium: ~ Wie gestalte ich Beziehungen mit Schülerin- ) Netzwerkgruppe aus dem Vorbereitungs nen und Schülern, Eltern, Kolleginnen und Kol- dienst legen so, dass die Zusammenarbeit gelingt? Lehrkräfte aus dem Hamburger Vorbereitungs- ~ Wie verbinde ich fachliche Anforderungen mit dienst haben die Möglichkeit, zusammen mit in- pädagogischer Arbeit? teressierten Kolleginnen und Kollegen aus den ~ Wie bereite ich die Schülerinnen und Schüler Hauptseminaren auch im Berufseinstieg weiter- sowie mich selbst gut auf Prüfungen vor? hin gemeinsam zu netzwerken. Zusammen mit ~ Wie bekomme ich das alles (und mehr) unter einem Mentor treffen sie sich ca. 1 x pro Monat, (m)einen Hut? um die bewährte Praxis der kollegialen Reflexion fortzusetzen, neue Routinen zu entwickeln und ) In der Beruflichen Schule: sich gegenseitig bei der Bewältigung neuer Auf- ~ Herausforderungen des Lehrerinnen- und gaben zu stärken. Lehreralltags bewältigen Interessierte Hauptseminargruppen können sich ~ Im Netzwerk arbeiten – Informationen und über die Seminarsprecherinnen und -sprecher Erfahrungen austauschen vor Ende der Ausbildungsphase anmelden. ~ Sich gemeinsam weiterentwickeln durch die Kontaktadresse: Bearbeitung konkreter Einzelfragen aus dem + Susanne Skrinjar Schulalltag ! (040) 428842-678 ~ Strategien zu einer gesunden Work-Life-Ba- m susanne.skrinjar@li-hamburg.de lance entwickeln ) In sonderpädagogischen Arbeitsfeldern Themenspezifische (für Lehrkräfte mit sonderpädagogischem BEP-Halbjahresgruppen Lehramt): ~ Arbeiten im multiprofessionellen Team Diese Gruppen haben einen Themenschwer- ~ Wie differenziere ich für Kinder und Jugend- punkt und werden schulformübergreifend orga- liche nach §12? nisiert. Sie finden 5 x 3 Stunden an einem festen ~ Förderplanung Wochentag statt. ~ Feststellungsverfahren eines sonderpädago- ) Kompass für pädagogisches Leitungs gischen Förderbedarfs handeln ~ Zusammenarbeit mit dem ReBBZ Pädagogisches (Leitungs-)Handeln basiert u. a. ~ Was ist meine Rolle – was ist meine Funktion? auf konstruktiver Beziehungsgestaltung und Ge- BERUFSEINGANGSPHASE 9
sprächsführung, bewusster Steuerung von Grup- ~ Lernen bewegt – Übungen, Spiele, Lernexpe- penprozessen, der Fähigkeit zur Selbstreflexion rimente im Schulalltag und -klärung sowie deren rollenklarer Umsetzung ~ Selbstregulation entwickeln – die Basis für im schulischen Alltag. In dieser Gruppe erhalten erfolgreiches Lernen und Lehren Sie grundlegendes Handwerkszeug, um pädago- ~ Schwierige Gespräche führen gisch wohlbegründet zu Ihren Entscheidungen zu stehen und dabei mehr Verhaltenssicherheit in Die Teilnahme kann ebenfalls über die A-Zeit an- Lern- und Erziehungsprozessen zu gewinnen. Die- gerechnet werden. se Gruppen werden schulformübergreifend orga- nisiert und sind besonders für Quer- und Seiten- einsteigerinnen. BEP-Coaching Weitere Angebote sind: ) „Neue Autorität“ und pädagogische Sie sind in den ersten Präsenz beiden Berufsjahren ) Pädagogische Supervision und kollegiale und möchten Ihre be- Fallarbeit rufliche Situation re- Ausführlichere Informationen finden Sie auf: flektieren und für sich Ç www.li.hamburg.de/bep passende Lösungen und Handlungsmöglichkeiten finden? Wir bieten Ihnen dafür im Coaching einen Raum, BEP-Workshops und Seminare z. B. um berufliche Perspektiven auszuloten oder einen konstruktiven Umgang mit herausfordern- BEP-Workshops und den Situationen im Schulalltag zu entwickeln. Ziel -Seminare bieten in unserer Beratung ist es, dass Sie mit einem neuen der Regel im Rah- Blick die Situation bewerten und handeln können. men dreistündiger Das Coaching übernehmen Kolleginnen und Kolle- Fortbildungen eine gen, die erfahrene Lehrkräfte im Hamburger Schul- konzentrierte Ausei- dienst sind und eine abgeschlossene Weiterbildung nandersetzung mit einem Thema des Berufsein- im Bereich Coaching/Beratung haben. Sie arbeiten stiegs. Zweimal im Schuljahr erscheint dazu ein vertraulich sowie ressourcen- und lösungsorien- Programm zum Download mit kurzen Beschrei- tiert. Die ersten beiden Treffen sind kostenlos. bungen der Inhalte und direkter Anmeldemög- Zur Vermittlung eines Coachings nehmen Sie lichkeit in TIS. unter Angabe von Schulform und Anliegen per Eigene Themenwünsche können Sie an die Lei- E-Mail Kontakt mit uns auf: tung Ihrer BEP-Gruppe oder das BEP-Büro rich- m bep.coaching@li-hamburg.de ten. Ç www.li.hamburg.de/bep-coaching Themen dreistündiger Fortbildungen sind zum Beispiel: ~ Neu im Hamburger Schulsystem ~ Lernentwicklungsgespräche planen und durch- führen ~ „Ich übernehme eine erste Klasse“ ~ Dokumentieren und Bewerten der laufenden Mitarbeit ~ Schulfahrten erlebnisorientiert planen und durchführen ~ Sprech- und Präsentationstraining ~ „Ich bin oder werde Fachleitung“ ~ Abitur: schriftlich und mündlich Themen von Wochenendworkshops (Freitag und Samstag, insgesamt 7,5 Stunden): © Brian Jackson, fotolia.com © simarik, iStock 10 BERUFSEINGANGSPHASE
BEP-Treffpunkte Antworten – kurz und knapp Zu den Themen „Son- Auf unserer Website derpädagogische und finden Sie aktuelle inklusive Fragen“ und Antworten zu den „Neu als Fachleitung“ am häufigsten ge- können sich Kollegin- stellten Fragen im nen und Kollegen aus Berufseinstieg. Falls dem sonderpädagogischen Arbeitsfeld oder mit Sie eine darüber hinausgehende Frage haben, der neuen Aufgabe der Fachleitung online zu fes- können Sie diese per E-Mail stellen: ten Terminen im Halbjahr treffen, um kollegialen m yvonne.langner@li-hamburg.de Rat und die Expertise einer erfahrenen Lehrkraft Ç www.li.hamburg.de/faq einzuholen. Dazu kann man sich kurzfristig per Mail anmelden. Die aktuellen Termine finden Sie unter Kontakt und Anmeldungen Ç www.li.hamburg.de/bep-workshops Kontakte: Anmeldungen zu den BEP-Gruppen richten Sie Sonderpädagogik und Inklusion bitte an das BEP-Büro: m simone.huget@li-hamburg.de + Susanne Skrinjar Neu als Fachleitung Hohe Weide 14, Raum: 136 m gundi.eckstein@li-hamburg.de ! (040) 42 88 42-678 Ç www.li.hamburg.de/bep-treffpunkte é (040) 42 88 42-219 m susanne.skrinjar@li-hamburg.de Übergang – Anmeldungen zu den Workshops und Semina- Von der Ausbildung in die Schule ren erfolgen über das TeilnehmerInformations System (TIS). Der Vorbereitungs- Wenn Sie noch keinen TIS-Zugang haben, wen- dienst ist fast been- den Sie sich bitte an das TIS-Büro. det – und dann? m tis@li-hamburg.de Um einen geeigne- Wenn Sie Hilfe bei der Benutzung von TIS benö- ten und passenden tigen, wenden Sie sich bitte an die TIS-Hotline: Arbeitsplatz an einer ! (040) 42 88 42-700 Hamburger Schule zu finden, ist es gut, den Übergang schon am Ende der Ausbildungspha- se aktiv und bewusst zu gestalten. Dasselbe gilt Material auch für die zu treffende Entscheidung, ob Sie an Ihrer Ausbildungsschule bleiben bzw. wech- Auf der Website seln wollen oder eventuell gar nicht gleich in den finden Sie zu den Schuldienst eintreten. Kapiteln dieser Info- BEP informiert und berät auf Anfrage in den broschüre allgemein Hauptseminaren und ggf. im Einzelcoaching. zugängliche Mate- Kontaktadresse: rialien, Links und Ar- + Susanne Skrinjar beitshilfen für den Berufseinstieg von der BSB ! (040) 428842-678 und dem LI. m susanne.skrinjar@li-hamburg.de Ç www.li.hamburg.de/bep-material m bep.coaching@li-hamburg.de © Dontstop, iStock (oben); © Kiryakova Anna, adobestock.com (unten) © simarik, iStock (oben); Papierschiff, © Anna Rieger (unten) BERUFSEINGANGSPHASE 11
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Checkliste für die ersten Tage Die folgende Checkliste gibt Ihnen Anhaltspunkte, welche Informationen Sie in den ersten Tagen in der Schule benötigen. V Information und Material Ansprechperson ¨ Ansprechperson: Kennenlernen und Treffen zwischen neu eingestellten Schulleitung Lehrkräften und persönlichen Ansprechpartnern in den ersten Schultagen ¨ Arbeitsvertrag: offene Fragen klären Schulleitung und Personalsachgebiet ¨ Beihilfe: Fragen klären und beraten Zentrum für Personaldienste ¨ HVV-Proficard*: Beratung Schulbüro ¨ Informationen als Broschüre oder Materialsammlung Schulleitung „Unsere Schule von A–Z“** mit folgenden Unterlagen ¨ Hausordnung Schulbüro ¨ Jahresterminplan Schulleitung ¨ Kollegiumsliste; Organigramm oder Liste der schulischen Funktionen Schulbüro ¨ Leitbild Schulbüro ¨ Lernmittel: Handhabung und Beschaffung Fachleitung ¨ Persönlicher Stundenplan, Pausenregelung, Stundentakt stellvertretende Schulleitung ¨ Prüfungsordnungen Fachleitung ¨ Raumplan Schulbüro ¨ Schulprogramm Schulleitung ¨ Schulinterne Curricula, Bildungspläne, Prüfungsformate Fachleitung ¨ Sonderregelungen, z. B.: Parken, Fahrradaufbewahrung Ansprechpart- nerin/-partner ¨ Kommunikation: schulinterne Systeme erläutern, z. B.: Intranet, Mitteilungs- Ansprechpart- buch, Protokolle der Gremien, Raumpläne, Stundenplan, Vertretungsplan nerin/-partner ¨ Krankheit und Vertretung: Klärung der Modalitäten stellvertretende * Subventionierte Jahreskarte für Schulleitung den Hamburger ¨ Schulführung Ansprechpart- Verkehrsverbund ** Noch nicht alle nerin/-partner Hamburger Schu- ¨ Schlüssel Hausmeister len verfügen über ¨ Digitale Zugänge: TIS, EduPort, Datenschutz, Onlineplattformen Schulbüro entsprechende schulinterne ¨ Vorstellung: im Büro und beim Hausmeister Schulleitung Informationen – ¨ Vorstellung: im Schulleitungsteam Schulleitung falls diese an Ihrer ¨ Vorstellung: im kleinen Kollegenkreis oder Team, bei parallel unterrichtenden Ansprechpart- Schule noch nicht vorhanden sind, Fachkollegen, bei Fachvertretungen, „Nachbarn“ im Lehrerzimmer nerin/-partner könnten Sie eine ¨ Schulische Vereinbarungen z. B. zu: Elternabenden, Entschuldigungen und Ansprechpart- entsprechende Anregung geben. Fehlzeiten, Klassenreisen, Konferenzen, Projektzeiten, Praktika nerin/-partner 12 BERUFSEINGANGSPHASE
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Aufgaben einer Klassenleitung © contrastwerkstatt, fotolia.com Tipps Die Hauptaufgabe einer Klassenleitung liegt im Es empfiehlt sich: pädagogischen und sozial-kommunikativen Be- ~ eng mit den Teamkolleginnen und Teamkolle- reich. Dazu gehören: gen zusammenzuarbeiten ~ die Beobachtung und Steuerung gruppendy- ~ auf die Zeiteinteilung und den Schutz der namischer Prozesse Privatsphäre zu achten, z. B. Telefonsprech- ~ die Herstellung und Aufrechterhaltung eines zeiten einzugrenzen, Pausen als echte Aus- lernförderlichen Arbeitsklimas zeiten einzuhalten, schwierige Gespräche gut ~ Unternehmungen mit der Klasse, wie z. B. zu terminieren, anstatt sie zwischen Tür und Klassenreisen, Ausflüge oder Exkursionen, Angel zu führen die allen Freude machen* ~ in der Klasse mehrere Ämter einzuführen, um ~ die beratende Begleitung problematischer bestimmte Aufgaben zu delegieren – z. B. Bü- Einzelfälle cherlisten führen, Gelder und Rücklaufzettel ~ die Zusammenarbeit mit dem Kollegenteam einsammeln, Geburtstagsfeiern gestalten, für ~ die Elternarbeit, d. h. Kontakt zu Elternver- Ausflüge recherchieren tretungen, Elternabende, Beratung ~ auch Elternvertreter und Eltern in die Mitver- Es kann hilfreich sein, sich bewusst zu machen, antwortung zu nehmen – z. B. können auch dass eine Klasse ein sehr komplexes und nach die Elternvertretungen die Einladung zum außen hin offenes soziales System ist, das viel- Elternabend schreiben, Protokolle von Klas- fältigen Einflüssen und Veränderungsprozessen senkonferenzen anfertigen und Klassenfeste unterworfen ist. organisieren Das beinhaltet auch das Durchstehen von Kon- ~ schwierige Situationen, Krisen, Konflikte flikten und Krisenzeiten, die wiederum neue Ent- und deren Lösung zu protokollieren (das ist wicklungschancen eröffnen. entlastend, dient der Orientierung und kann Alles in allem kann dieser Aufgabenbereich sehr auch später hilfreich sein, wenn ähnliche Si- interessant und bereichernd sein; er ist aber tuationen auftreten) auch mit besonderen Herausforderungen ver- ~ sich mit Kolleginnen und Kollegen ehrlich bunden, für die es nicht immer und nicht sofort auszutauschen, entweder im informellen Rah- einfache Lösungen gibt. men oder in Form regelmäßiger Intervisions- runden innerhalb der eigenen Schule oder in Die folgenden Empfehlungslisten (S. 14/15) BEP, z. B. zu Fragen der Medienpädagogik geben Orientierung über die organisatorischen ~ Coaching oder Supervision unter professio- Aufgaben, die auf Sie zukommen können. neller Leitung außerhalb der eigenen Schule in Anspruch zu nehmen – z. B. im Rahmen der BEP-Gruppen oder des BEP-Coachings ~ auf das eigene Wohlbefinden zu achten – also Sport treiben, meditieren, Holz hacken, Blu- men pflanzen oder was immer Ihnen guttut, auch wenn dafür keine Zeit zu sein scheint. * Reisekostenerstattung in Absprache mit der Schulleitung BERUFSEINGANGSPHASE 13
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Planung des Schuljahres und des Schuljahresanfangs Die Empfehlungslisten folgen in der Reihenfolge in etwa der Chronologie des Schuljahresablaufs. Die genannten organisatorischen Aufgaben sind für Ihre aktive Schuljahresplanung und ein ausgleichen- des Zeitmanagement wichtig. Schuljahresplanung Schuljahresanfang für die Klassen 1 und 5 V Aufgaben und Veranstaltungen V Vor der Einschulung im 1. Halbjahr o Planungskonferenz für kollegiale Absprachen o Organisation des Schuljahresanfangs o Einführungstage planen und organisieren o Feiertagskalender o Materialliste in Absprache mit Kolleginnen o Klassensprecherwahl und Kollegen auf der Planungskonferenz o 1. Elternabend mit Elternvertreterwahl erstellen o 1. Klassenkonferenz o Klassenraum empfangsbereit machen: o Projektwoche {Tischordnung oder Stuhlkreis für den o Klassenfahrt Einschulungstag aufstellen o Lernentwicklungsgespräche (sind an {Pinnwände mit Stundenplan, Ämtertafeln einigen Schulen im Herbst terminiert) und anderen Visualisierungen ausstatten o Zeugnisse vorbereiten {Pflanzen hinstellen o Zeugnisanhörung o Einschulungstag vorbereiten o Zeugniskonferenz V In den ersten beiden Schulwochen V Aufgaben und Veranstaltungen im 2. Halbjahr o Stundenplan und Namenskürzel der Lehrkräfte bekannt geben o Lernentwicklungsgespräche (sind an o Kennlernspiele und Schul-Rallye einigen Schulen im Februar terminiert) o Rituale einführen: Stundenbeginn, o Zeugniskopien einsammeln Stillarbeitsphasen, Gesprächsregeln o Lernentwicklungsgespräche dokumentieren o Sitzordnung klären o 2. Elternabend o Regelungen für Vertretungsstunden, o 2. Klassenkonferenz Ämter besprechen o Klassenfahrt o Klassenstunde und Klassenratssitzungen o Projektwoche o Zeugniskopien einsammeln o Zeugnisse vorbereiten o Klassenbuch einrichten o Zeugnisanhörung o Bücher abholen lassen o Zeugniskonferenz o Ämter verteilen o KERMIT in Jg. 2, 3, 5, 7, 8, 9 o Ersten Elternabend einberufen (falls nicht zentral geregelt) o Klassensprecherwahl (zum spätestmöglichen Zeitpunkt) 14 BERUFSEINGANGSPHASE
© Cora Müller, fotolia.com Schuljahresanfang für die Klassen 2 bis 4 und 6 bis 10 V Vor Schulbeginn V In den ersten beiden Schulwochen o Klassenraum empfangsbereit machen: o Sitzordnung klären { Reste vom vergangenen Schuljahr o Zeugniskopien einsammeln entfernen o Regelungen für Vertretungsstunden, { „Willkommen“ in verschiedenen Sprachen Dienste neu besprechen { Pinnwände und Klassenschrank o Bereits bekannte Rituale vergegenwärtigen aufräumen oder neue einführen { Pflanzen hinstellen o Ämter und Aufgaben neu verteilen o Ggf. Kennenlerntreffen organisieren, beson- o Bücher abholen lassen ders für mehrsprachige Familien o Klassensprecherwahl o Erste Klassenlehrerstunde vorbereiten o Terminabsprache mit Elternvertretungen für o (Mehrsprachige) Informationsschreiben- und den ersten Elternabend und die Einladung broschüren vorbereiten oder vorhalten Material V Am ersten Schultag Weitere Empfehlungen für die pädagogische o Neue Schülerinnen und Schüler in der Klasse Arbeit als Klassenleitung sowie Arbeitshilfen für begrüßen die Praxis finden Sie unter: o Stundenplan und Lehrerwechsel bekannt Ç www.li.hamburg.de/bep-material geben KERMIT: Kompetenzen ermitteln o Klassenbuch einrichten oder vom Klassen- Ç www.kermit-hamburg.de buchführer einrichten lassen Checklisten für Elternvertretungen: Ç https://li.hamburg.de/elternfortbildung/ material/9611936/checklisten-fuer- elternvertretungen Vermittlung von Sprach- und Kulturmittlern: Ç www.li.hamburg.de/skm Diversitätssensible Materialien für VSK und Grundschule: Ç https://kids.kinderwelten.net/de/ Publikationen BERUFSEINGANGSPHASE 15
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Der erste Elternabend Tagesordnung Bei bestehenden Klassen, die Sie neu über- nehmen, sollten Sie die Tagesordnung vorher mit den noch amtierenden Elternvertretern ab- sprechen oder sie fragen, ob es von deren Seite wichtige Themen gibt, die besprochen werden sollten. Bei neu zusammengesetzten Klassen (z. B. Klasse 5) entfällt dies. Zu den regulären Themen eines ersten Elternabends gehören in jedem Fall die folgenden Tagesordnungspunkte: ~ Vorstellung Ihrer Person als neue Klassenlei- tung; auch andere – vor allem neue Fachleh- rer der Klasse – können sich vorstellen ~ Bericht über Ihre ersten Eindrücke von der Klasse sowie über Regeln und Rituale, die Sie © Robert Kneschke, fotolia.com eingeführt haben oder auf die Sie Wert legen ~ Informationen zu besonderen Ereignissen oder Vorhaben (z. B. Ausflüge, Feste, Schul- Vorbereitung veranstaltungen) ~ Wahl der Elternvertretungen ~ Termin mit den amtierenden Elternvertretun- gen (EV) festlegen oder absprechen, sofern der Termin nicht zentral von der Schulleitung Tipps festgelegt ist. Wegen der Elternvertreterwahl sind hier bestimmte Fristen einzuhalten. Atmosphäre ~ Mitteilung des Termins an das Schulbüro oder Die Erziehungsberechtigten einer Klasse bilden den Hausmeister – genau wie die Klasse selbst – eine Gruppe, ~ Spätestens zwei Wochen vor dem Termin die und zwar eine, die sich als Gruppe selten trifft Einladung mit Tagesordnung und Rücklauf- und daher kaum kennt, dennoch aber in privaten abschnitt schreiben und verteilen; Klassen- Beziehungen zueinander steht. Es spielen daher sprecherin oder Klassensprecher können mit spontane Sympathien und Antipathien, Altlas- eingeladen werden ten, Cliquenbildungen und Gerüchte eine fast ~ Rücklaufabschnitte einsammeln und prüfen, noch größere Rolle als unter den Schülerinnen damit gewährleistet ist, dass alle Eltern die und Schülern, die ja jeden Tag die Gelegenheit Einladung erhalten haben haben, Konflikte zu lösen, Urteile zu überprü- ~ Am Tag vorher die Tagesordnung noch ein- fen und zu revidieren. Hinzu kommt, dass Er- mal durchgehen und fehlende Informationen ziehungsberechtigte einfach vieles nicht wissen einholen, eigene Prioritäten setzen, für die oder nur einseitige Informationen haben; sie sind Elternvertreterwahl Zettel bereit legen ja im Schulalltag nicht dabei. Es kann aus diesen ~ Raum vorbereiten oder mit Schülerinnen und Gründen sehr entscheidend zum Gelingen eines Schülern vorbereiten: Tischordnung, Stühle, Elternabends beitragen, wenn insgesamt eine Stellwände, Blumenstrauß, leere Tafel freundliche, einladende Atmosphäre herrscht. 16 BERUFSEINGANGSPHASE
Diese lässt sich zum Beispiel herstellen durch: nachdenken oder sich mit Kolleginnen und ~ Vorbereitung des Raums – vielleicht Grup- Kollegen oder der Schulleitung bespre- pentische oder einen Stuhlkreis ausprobieren chen möchten. ~ Bereitstellung von Namensschildern, auf die alle ihren eigenen und den Namen ihres Kin- des schreiben können Die Wahl der Elternvertretungen ~ Getränke bereitstellen – Elternvertretungen fragen Auch diese Aufgabe können Sie an die Eltern de- ~ Einstieg mit einer „Runde“ zu den Highlights legieren. Jedoch müssen Sie darauf achten, dass der ersten Schulwochen, von denen die Kinder bestimmte Formalia eingehalten werden: zu Hause berichtet haben; so kommen alle El- ~ Selbst wenn – was meistens der Fall ist – die tern einmal zu Wort und eine positive Anfangs- amtierenden Elternvertretungen bereit sind, stimmung ist eine gute Basis, falls auch Proble- das Amt weiterhin zu übernehmen und sich matisches angesprochen werden muss auch keine Gegenkandidatin oder kein Gegen- ~ Kurze Klönpausen oder „Kleingruppenarbeit“ kandidat findet, muss sichergestellt sein, dass einplanen, wenn sich die Themen dazu eignen die Mehrheit der Eltern damit einverstanden ist, d. h. es muss eine Abstimmung geben. Arbeitsentlastung ~ Diese Abstimmung kann per Handzeichen ~ Führen Sie den ersten Elternabend nicht al- erfolgen. Vorher jedoch muss sichergestellt lein durch. Sollten Sie keinen Teampartner sein, dass keiner eine geheime Abstimmung haben, bitten Sie eine andere Lehrkraft, die wünscht. Wenn nur einer geheim abstimmen die Klasse möglichst gut kennt oder ein Kern- möchte, muss die Wahl auch geheim sein. fach unterrichtet, Sie zu unterstützen. ~ Bei Wahl mit Handzeichen sollte für jede Kan- ~ Elternvertretungen haben nach dem Schulge- didatin und jeden Kandidaten der Übersicht- setz weitreichende Aufgaben und Funktionen lichkeit halber ein eigener Wahlgang erfolgen, zugewiesen bekommen. Dazu gehört auch die bei geheimer Wahl reicht ein gemeinsamer Leitung von Elternabenden, z. B. die Einladun- Wahlgang, d. h. es können einfach bis zu zwei gen für den Elternabend zu schreiben, Geträn- Namen auf den Wahlzettel geschrieben wer- ke zu besorgen und den Elternabend zu mode- den. rieren. Für den ersten Elternabend in einer 1. ~ Pro Kind werden zwei Stimmen abgegeben, oder 5. Klasse ist es jedoch sinnvoll, das Ruder auch bei alleinerziehenden Elternteilen. zunächst selbst in die Hand zu nehmen. ~ Es müssen anschließend in einem weiteren ~ Entlastend kann sein, die Klassensprecherin Wahlgang nach den gleichen Regeln auch oder den Klassensprecher einzuladen und noch die Ersatzvertretungen gewählt werden. einzubeziehen. Sehr häufig relativieren ihre ~ Es ist ratsam, die entsprechenden Bestimmun- Beobachtungen die Eindrücke und Sorgen, gen im Schulgesetz vorher noch einmal zu le- die die Erziehungsberechtigten haben. Oft sen und beim Elternabend zur Hand zu haben wird dabei deutlich, dass Lehrkraft und Klas- (§§ 68–70 Hamburgisches Schulgesetz*). se ein gutes Team sind. ~ Sollte sich während des Elternabends plötz- lich eine hitzige oder kritische Diskussion Material entwickeln, sollten Sie aufpassen, nicht selbst ins „Kreuzfeuer“ zu geraten, z. B. indem Sie: * Elternratgeber 2019 mit den Mitwirkungs- { darauf verweisen, dass Konflikte mit nicht möglichkeiten in schulischen Gremien anwesenden Personen zunächst mit diesen und selbst besprochen werden sollten, z. B. * Hamburgisches Schulgesetz (HmbSG) können die Elternvertretungen mit Kolle- * Broschüren, Handreichungen und Verord Elternratgeber 2019, © BSB ginnen und Kollegen Kontakt aufnehmen; nungen der BSB von A bis Z { bei Beschwerden nachhaken, ob alle finden Sie auch unter: Eltern dies so sehen, ob es auch andere Ç www.li.hamburg.de/bep-material Wahrnehmungen oder Meinungen in der Elternschaft gibt; * Behörde für Schule und Berufsbildung (Hrsg.): { das Thema mit dem Hinweis vertagen, „Hamburgisches Schulgesetz“, Hamburg 2018, dass Sie hierüber erst noch genauer S. 70 ff. BERUFSEINGANGSPHASE 17
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Schul- und Gruppenfahrten gestalten und planen Teamtraining, © Schullandheim Klassenfahrten sind für Kinder und Jugendliche Viele dieser Häuser stehen in enger Verbindung oft ein Highlight im Schulleben und eine einmali- zu Schulen und werden vor allem in der pädago- ge Lebens- und Lernerfahrung. gischen Programmentwicklung von Hamburger Fernab vom Regelunterricht, in einer naturnahen Lehrkräften betreut. Die meisten dieser Häuser und pädagogisch gestalteten Umgebung können liegen am Rand der Stadt Hamburg in der Natur die Kinder und Jugendlichen sowie die Lehrkräf- oder an den Küsten von Nord- und Ostsee. te in einen persönlicheren Austausch und Kon- Dabei reicht die Spanne von kleineren Selbst- takt kommen. verpflegungshäusern für eine Klasse bis hin zu Die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schulland- großen Einrichtungen mit Vollverpflegung und heime ist Kooperationspartnerin der BSB und umfassenden Programmangeboten, wo mehrere unterstützt Hamburger Lehrkräfte bei der Ge- Klassen eines Jahrgangs gemeinsam ihre Klas- staltung von Klassenfahrten oder Tagesexkursi- senfahrt durchführen können. onen. „Gemeinsam in der Natur lernen“ ist dabei In der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft das zentrale Motto aller Schullandheime. stehen erfahrene Lehrkräfte bereit, die z. B. bei der Auswahl der Häuser beraten, Fortbildung zu Notfallmanagement, Paddeln auf Schulfahr- ten, Erlebnispädagogik u. a. anbieten sowie die Buchung für verschiedene Schullandheime vor- nehmen. 18 BERUFSEINGANGSPHASE
Unterstützungsangebote der Arbeitsgemeinschaft für Lehrkräfte 1 bis 3 Wochen vorher: letzte Dinge ~ persönliche Beratung bei der Klassenfahrts- ~ Sind alle Elternrückmeldungen vorhanden? planung und bei der Suche nach einem pas- ~ Sind alle Gelder überwiesen? senden Schullandheim ~ Kontrollanrufe bei Unterkunft, Programman- ~ Planungshilfen im Downloadbereich: bietern und Transportunternehmen Planungsvorlagen, Checklisten, Materialien ~ Hat die Schulleitung alle wichtigen Kontakte? (u. a. Elternanschreiben, Packlisten, Regel ~ Ist immer – auch nachts – Kontakt zur Schul- kataloge) leitung möglich? ~ Fortbildungen ~ Materialien zusammentragen (Spielgeräte, ~ Vermittlung von Kooperationspartnern, be- Erste-Hilfe-Sets, Kameras, Beamer, Note- sonders im Bereich Erlebnispädagogik book, Geburtstagsgeschenke) ~ Verhaltensregeln und Zimmereinteilung klären ~ Bargeld und ausreichend Klassenlisten be- Planungsschritte einer Klassenfahrt reithalten 15 bis 12 Monate vorher: Ein ausführlicher Planungscountdown und mehr Entscheidung, Genehmigung und Buchung praktische Tipps – u. a. zum Umgang mit Handys ~ pädagogische Ziele klären; Zielort suchen oder Nachtruhe – finden Sie unter: ~ Kostenkalkulation * Informationen ~ Unterkunft reservieren * Fortbildungen ~ Genehmigung durch Schulleitung, erste Infor- * Beratung mation und Einverständnis der Eltern ~ Zuschussanträge stellen ~ gegebenenfalls notwendige Weiterbildungen Kontakt planen (Auffrischung Erste Hilfe, Kanuschein) Ç www.hamburger-schullandheime.de 10 bis 5 Monate vorher: ! (040) 22 73 97 81 Programmplanung ~ Zielort möglichst selbst erkunden + Benjamin Krohn, ~ Buchung von Programmbausteinen Vorstand Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schullandheime 2 Monate bis 4 Wochen vorher: detaillierte Fahrtenplanung ~ genaue Elterninformationen ( Ort und Zeit von Material Beginn und Ende, Kontaktdaten, Packlisten) ~ schriftliche Erklärungen der Eltern zu Verhal- * Schulfahrten: Schwerpunkte, Fortbildungen, tensregeln und Gesundheitsfragen Anmeldeverfahren * Richtlinien für Schulfahrten, 2016 finden Sie auch unter: Ç www.li.hamburg.de/bep-material BERUFSEINGANGSPHASE 19
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Vertretungsunterricht Vertretungsunterricht ist Unterricht, das heißt Aus der Betrachtung dieser Rahmenbedingun- es reicht nicht, die Schülerinnen und Schüler nur gen ergeben sich folgende allgemeine Empfeh- irgendwie zu beschäftigen oder zu beaufsichti- lungen für den Vertretungsunterricht: gen. An vielen Schulen gibt es daher für Vertre- ~ Reduzieren Sie Ihre eigenen Ansprüche an die tungsstunden spezielle Vereinbarungen bis hin Lerneffekte einer Vertretungsstunde. zu zentral hinterlegten Materialien und Aufga- ~ Erfragen Sie die schulinternen Regelungen ben. Dennoch ist Vertretungsunterricht sowohl für Vertretungsunterricht. Haben die Schüle- für die Schülerinnen und Schüler als auch für Sie rinnen und Schüler Aufgabensammlungen für etwas deutlich anderes als regulärer Unterricht. selbstständiges Arbeiten oder wurde aktuell Daher sollten Sie sich folgende Rahmenbedin- etwas für die Vertretungsstunden hinterlegt? gungen klarmachen, wenn Sie auf dem Weg in ~ Wenn es so etwas nicht gibt, wählen Sie The- den Vertretungsunterricht sind: men und Methoden, die Ihnen selbst Spaß ~ Als Vertretungslehrkraft sind Sie objektiv machen. Das darf auch mal ein (Lern-)Spiel deutlich geringer mit Amtsautorität ausge- sein, eine Vorlesestunde oder etwas, was die stattet als im regulären Unterricht. Zudem Lernenden sich wünschen – sofern es dem fehlt Ihnen die Kenntnis der offenen und der Sinn und Zweck des Lernens entspricht. heimlichen Regeln, die in der Klasse gelten. ~ Achten Sie dabei aber darauf, Ihren eigenen Ihre Rolle ist ein reines „Gastspiel“. Vorbereitungsaufwand in Grenzen zu hal- Das wissen die Schülerinnen und Schüler und ten. Hilfreich ist es, wenn Sie das eine oder sie sind daher auf der Beziehungsebene auch andere Vorhaben für Vertretungsstunden schwerer zu erreichen. Disziplinarische Eska- schon „in der Tasche“ haben. Fragen Sie doch lationen können sich so sehr viel schneller zu mal ältere Kollegen nach deren „Klassikern“ Machtkämpfen auswachsen, die für Sie kaum oder nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, um zu „gewinnen“ und auch im Nachhinein nur die „Fundgruben für Vertretungsstunden“ zu schwer zu lösen sind. durchstöbern, die viele Schulbuchverlage und ~ Die Lernausgangslage der Lernenden ist für Internetportale anbieten. Sie als Vertretungslehrkraft ebenfalls oft un- ~ Vermeiden Sie disziplinarische Zuspitzungen klar: Sie wissen in der Regel nicht, woran die und nutzen Sie diese drei Optionen: Erstens re- Klasse gerade arbeitet, und was die Schü- agieren Sie nicht auf jede allgemeine Störung lerinnen und Schüler für das Lernen in dem gleich mit Unterbrechung, sondern versuchen Fach aktuell brauchen. Denn diese erwarten Sie vor allem nonverbal zu agieren (Blickkon- außerdem meist, dass kein regulärer Fachun- takt, Bewegung im Raum). Zweitens reagieren terricht, sondern eine „Spielstunde“ stattfin- Sie dagegen sofort und immer auf Provokatio- det, in der ihre Leistungen und ihre Mitarbeit nen, Beleidigungen etc., die direkt an Ihre Ad- nicht notenrelevant sind. resse gehen, und zwar deeskalierend mit einer ~ Im Vertretungsunterricht liegen aber auch eini- schlagfertig selbstironischen Antwort oder ge Chancen, die der reguläre Unterricht nicht mit einer ruhigen, aber bestimmten Rückfrage. bietet. Sowohl für Sie als auch für die Schüle- Machen Sie sich klar, dass nicht Sie persönlich rinnen und Schüler ist es eine neue Begegnung, gemeint sind, sondern die Lehrerrolle, die Sie die zunächst einmal Neugier weckt. Zudem gibt vertreten. Drittens kehren Sie so schnell wie es eine Menge Freiraum zur inhaltlichen und möglich, und zwar mit zugewandter, freundli- methodischen Gestaltung. Auch Sie können da- cher Mimik und Gestik, zur eigentlichen Arbeit bei etwas Neues ausprobieren! zurück. 20 BERUFSEINGANGSPHASE
DIE ERSTEN TAGE UND WOCHEN Leistungen bewerten Leistungsbewertung Laufende Mitarbeit Die Leistungsbewertung liegt im Verantwor- Aus früheren Zeiten ist der Ausdruck „mündliche tungsbereich der Fachlehrkraft und ist eine Note“ bekannt. Das ist irreführend. Genauer ist pädagogische Aufgabe. der Begriff „laufende Mitarbeit“, weil es dabei Dabei richtet sie sich nach behördlichen Ver- nicht allein darum geht, wie viel, wie oft oder ordnungen – Hamburgisches Schulgesetz, Aus- wie lange sich eine Schülerin oder ein Schüler im bildungs- und Prüfungsordnungen (APO), Bil- Unterrichtsgespräch äußert. dungspläne – und schulinternen Absprachen. Abgesehen von den mündlichen Beiträgen in Un- Über Zeugnisnoten entscheidet die Zeugniskon- terrichtsgesprächen gehören zur laufenden Mit- ferenz nach Vorschlag der Fachlehrkraft. arbeit qualitative und quantitative Leistungen in folgenden Bereichen: ~ Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, z. B. Teilleistungen einer Zeugnisnote Hausaufgaben, Unterrichtsmitschriften, Re- flexionen zu bestimmten Unterrichtsinhalten ~ Leistungen in der laufenden Mitarbeit (LM) oder Exkursionen, Versuchs- und Stunden- ~ Ergebnisse aus schriftlichen Lernerfolgskon protokolle, Heft- und Mappenführung oder trollen (LEK) Recherchen Dabei sollen die Teilbereiche entsprechend ihrer ~ Mitarbeit bei Arbeitsaufträgen für Kleingrup- inhaltlichen und zeitlichen Anteile im Unterricht pen und Teams – und damit die Fähigkeit und gewichtet werden. Bereitschaft, sich mit sachlich angemessenen Da die Möglichkeiten, Leistungen in der laufen- Beiträgen in der Gruppe einzubringen, Ver- den Mitarbeit zu erbringen, vielfältiger sind und antwortung für bestimmte Teilaufgaben zu vor allem mehr Zeit dafür zur Verfügung steht, übernehmen, zuverlässig mitzuarbeiten, auf schreiben die Bildungspläne vor, diese Leistun- Vorschläge anderer einzugehen, gemeinsam gen stärker zu gewichten als die Ergebnisse aus Ergebnisse zu erarbeiten und sie erfolgreich schriftlichen Lernerfolgskontrollen. zu präsentieren Je nach Anzahl, Art und Umfang der LEK gehen ~ Leistungen in Phasen der Still- oder Frei- deren Ergebnisse deshalb nur mit 20% bis maxi- arbeit wie z. B. Zielstrebigkeit, Gründlichkeit mal 50% in die Benotung ein. und fachliche Sicherheit bei der Bearbeitung Wenn also die Benotung der laufenden Mitarbeit von Übungsaufgaben von den Ergebnissen der schriftlichen Lerner- ~ Ergebnisse aus kleinen Tests, z. B. wenn von folgskontrollen abweicht, wird zu Gunsten der einer Woche zur anderen Vokabeln gelernt, Note in der laufenden Mitarbeit entschieden. bestimmte Begriffe, Regeln, Gesetzmäßigkei- Beispiel: ten memoriert oder bestimmte Fertigkeiten LM = 2 und LEK = 3 ergeben in der Zeug- trainiert werden sollten nisnote eine 2(-) ~ Präsentationen, Referate, Kurzvorträge, prak- tische Leistungen, Mitarbeit und Ergebnisse in produkt- und projektorientierten Arbeits- phasen wie z. B. Stadtteilprojekte, Auffüh- rungen, Konzerte, Ausstellungen u. a., sofern diese nicht als LEK gewertet werden BERUFSEINGANGSPHASE 21
Schriftliche Lernerfolgskontrollen Anzahl der schriftlichen Lernerfolgskontrollen Als schriftliche Lernerfolgskontrollen (LEK) Grundschule: Im Jahrgang 2 wird in Deutsch gelten: mindestens eine Klassenarbeit zur Überprü- ~ Klassenarbeiten (Grundschule, Sekundar fung der Rechtschreibleistungen geschrieben. stufe I und II) Ab Klasse 3 werden in Deutsch pro Schuljahr ~ Klausuren (Sekundarstufe II) sechs Arbeiten geschrieben, wobei zwei davon ~ schriftliche Prüfungen (nur in weiterführen- der Überprüfung der Rechtschreibleistung die- den Schulen) nen. In Mathematik werden ab Klasse 3, in Eng- ~ besondere Lernaufgaben lisch (oder einer anderen ersten Fremdsprache) Jede LEK bezieht sich auf die in den jeweiligen und Sachunterricht ab Klasse 4, jeweils vier LEK Rahmenplänen genannten Anforderungen und im Schuljahr bewertet. In allen anderen Fächern umfasst alle Verständnisebenen von der Repro- werden ab Klasse 3, in Religion ab Klasse 4 pro duktion bis zur Problemlösung. Schuljahr mindestens zwei LEK bewertet. Sofern Klassenarbeiten und Klausuren sind alle Arbei- mindestens vier LEK vorzunehmen sind, können ten, an denen alle Schülerinnen und Schüler ei- davon pro Schuljahr zwei aus einer besonderen ner Lerngruppe teilnehmen, deren Aufgabenstel- Lernaufgabe bestehen. In allen anderen Fächern, lungen für alle Schüler gleich oder gleichwertig außer Kunst und Sport, kann eine als besondere sind und die in einem klar definierten zeitlichen Lernaufgabe erbracht werden. Rahmen von allen Schülern unter Aufsicht und Sekundarstufe I (Stadtteilschule und Gymnasi- ohne Hilfestellung in schriftlicher Form gelöst um): In Deutsch werden in den Jahrgängen 5 bis 8 werden müssen. „Ohne Hilfestellung“ heißt, dass pro Schuljahr mindestens 6 LEK bewertet, davon die Lehrkraft bei der Lösung der Aufgabe nicht dienen zwei der Überprüfung der Rechtschreib- helfen darf. Durchaus erlaubt sind aber vorher leistungen. In Mathematik, den Fremdsprachen angekündigte oder vereinbarte Hilfsmittel, ins- und in Deutsch ab Jahrgang 9 werden mindestens besondere für Schüler mit Nachteilsausgleich. vier LEK bewertet. Davon können pro Schuljahr je „Gleich oder gleichwertig“ heißt, dass die Aufga- zwei in Form einer besonderen Lernaufgabe er- benstellung zwar in unterschiedlichen Versionen bracht werden. In allen anderen Fächern werden formuliert sein kann – z. B. A- und B-Version für mindestens zwei LEK bewertet, davon kann eine Platznachbarn oder alternativ gestellte Aufga- als besondere Lernaufgabe erbracht werden. Da- ben zur Wahl – aber sie muss im Anforderungs- von ausgenommen sind die Fächer Sport, Musik, niveau und der Bewertung vergleichbar sein. Bildende Kunst und Theater. Bei besonderen Lernaufgaben bearbeiten die Sekundarstufe II: In der Vorstufe werden in den Lernenden selbstständig eine individuelle Auf- Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdspra- gabenstellung, gegebenenfalls auch in Klein- chen pro Schuljahr drei Klausuren geschrieben, gruppen und mit unterschiedlichen Themen. im Seminar und allen anderen Fächern (außer Auch hier müssen die Aufgabenstellungen und Sport) mindestens zwei Klausuren. In der Studi- Beurteilungskriterien vergleichbar und die Leis- enstufe werden pro Schuljahr in sechsstündigen tungen personengenau bewertbar sein, d. h. bei Fächern (einschließlich Seminarstunden) vier Kleingruppenarbeiten müssen die Einzelleistun- Klausuren, in vier- und fünfstündigen Fächern gen identifizierbar sein. Die Arbeitsergebnisse (einschließlich Seminarstunden) drei Klausuren, müssen in schriftlicher Form vorliegen sowie in zwei- und dreistündigen Fächern sowie im Se- präsentiert werden und Fragen zur Aufgabe minarfach zwei Klausuren bewertet. Ausgenom- müssen – in weiterführenden Schulen in einem men ist das Fach Sport, sofern es nur als Beleg- Kolloquium – beantwortet werden. fach belegt wurde. Schriftliche Prüfungen werden nur in den wei- terführenden Schulen absolviert. Wenn Schülerinnen und Schüler wegen Krank- Es handelt sich hier um die Prüfungen zum heit oder aus einem anderen wichtigen Grund „Ersten Schulabschluss“ und „Mittleren Schul- bestimmte Unterrichtsleistungen nicht erbrin- abschluss“ (ESA- und MSA-Prüfungen) bzw. die gen konnten, muss die Schule ihnen die Gelegen- schriftlichen Überprüfungen in Klasse 10 (Gym- heit geben, nachträglich ihren Leistungsstand nasium) sowie die schriftlichen Abiturprüfungen nachzuweisen, sofern dies für die Zeugnisnote mit überwiegend zentral gestellten Aufgaben. relevant ist. 22 BERUFSEINGANGSPHASE
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