JAHRES BERICHT 2020 MADE FOR EQUAL OPPORTUNITIES AND GENDER EQUALITY 2929 - ABZ*AUSTRIA
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
29 MADE FOR EQUAL OPPORTUNITIES AND GENDER EQUALITY JAHRES BERICHT 2020 MaDE FOR EQUaL OPPORTUNITIES aND GENDER EQUaLITY
Vorwort der Geschäftsführung Vorwort der Geschäftsführung SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, ABZ*AUSTRIA zeichnet sich seit Beginn durch unserer Kund*innen, die wir versucht haben, soweit neue Roadmap*Neues Arbeiten-Version, die nun weitung von Ungleichheiten am Arbeitsmarkt und in innovative Lösungsansätze und die Entwicklung zu bestärken, dass bereits begonnene Ausbildungen, noch moderner und übersichtlicher in neuem Glanz der Bildung stark zu machen. Der mit einer neuen von neuen Maßnahmen für gesellschaftliche Her- trotz der Belastungen, die Homeschooling und Care- erstrahlt. Außerdem haben wir das Cross Mentoring Stabstelle besetzte Bereich Organisationsentwick- ausforderungen aus. Wir entwickeln Produkte aus Arbeit mit sich gebracht haben, nicht abgebrochen Programm mit ÖBB, Asfinag und Wiener Stadtwerken lung, Digitalisierung und interne Kommunikation dem realen Bedarf, den Entwicklungen und Her- werden mussten. Wir sind sehr beglückt, ob der erfolgreich weitergeführt. zeigt, wie wichtig es gerade 2020 war, in diese The- ausforderungen am Arbeitsmarkt. Für uns ist es Tatsache, dass uns das so erfolgreich gelungen ist. mengebiete zu investieren. wesentlich, dass unsere Leistungen keine Lücken Ebenfalls gefreut haben uns die vielen erfolgreichen schließen, sondern ganzheitlich und nachhaltig Obwohl wir mit Teilen unserer Mitarbeiter*innen in Abschlüsse beim Projekt ABZ*Pflichtschulabschluss. Und last but not least spiegelt die Vielzahl aller Projek- wirken. Projekte, die diesem Anspruch genügen, der Kurzarbeit waren, haben wir dennoch viele Frauen Auch in den Entwicklungsprojekten konnten die te, die wir in diesem Jahresbericht beschreiben und standardisieren wir bei gleichzeitiger Weiterentwick- erreicht und in dieser schwierigen Zeit auch über die geplanten Leistungen gut erbracht werden. die über das Jahr bestehen blieben, die Leistung un- lung, die sich durch die aktuellen Anforderungen Distanz hinweg sehr gut begleitet. In 4 Projekten haben serer Bereichsleiter*innen, Leiter*innen, Assistent* auf dem Arbeitsmarkt ergibt. wir trotz Corona-Pandemie sogar den ursprünglichen Das Interview mit Daniela Schallert gibt wieder, welche innen, Berater*innen, Trainer*innen, Unternehmens Soll-Wert an den zu erreichenden Teilnehmer*innen Herausforderungen uns intern bewegt haben, welche kontakter*innen und aller Mitarbeiter*innen von Fi- Gleichzeitig schaffen uns neue Projekte die Mög- übertroffen. Auch daran hat sich gezeigt, wie groß Entscheidungen trotz unsicherer Gesamtsituation nanzen, Buchhaltung bis hin zu Backoffice und Facility. lichkeit, Entwicklungen am konkreten Auftrag zu der Bedarf nach unseren Angeboten ist. Dass wir getroffen werden mussten und gibt einen Einblick, Wir können sagen: orientieren. Auch für uns war das Jahr 2020 durch die unsere Qualität in Krisenzeiten halten, bestätigt u.a. warum es trotz oder vielleicht gerade wegen der Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung. die sehr hohen Zufriedenheit unserer Kund*innen, Krisensituation bei ABZ*AUSTRIA zu einem Orga- WIR HABEN TROTZ ABSTAND ZUSAMMENGE- Trotzdem konnten wir viele altbewährte Angebote in die uns in Feedback-Bögen Bewertungen zwischen nisationsentwicklungsprozess kam. Der Bericht HALTEN UND TUN ES AUCH WEITERHIN! den digitalen Raum übertragen und somit fortsetzen. 1,1–1,4 gaben. aus dem Bereich Personalmanagement spiegelt die Jede Krise beinhaltet auch Chancen, die wir aktiv für die finanziellen und personellen Überlegungen und Stra- Entwicklung neuer digitaler Angebote genutzt haben. Wir konnten trotz erschwerter Bedingungen auch tegien, um zwischen wirtschaftlichen Anforderungen 2020 viele Frauen in einen Job oder eine Qualifizierung und einem menschlichen Umgang unter Berück- Herzlichen Dank! Sie finden in diesem Jahresbericht nicht nur die Be- begleiten. 3 Projekte haben die vorgegebenen Quoten sichtigung der Lebensrealitäten von ABZ*AUSTRIA schreibung unserer Projekte, sondern darüber hinaus sogar übererfüllt. Auch die Schnittstellen zu unseren Mitarbeiter*innen die Balance zu halten. in Form von Interviews, Berichten und Leitartikeln Unternehmenskontakten wurden gut gehalten. In auch eine, wie wir finden, wichtige Dokumentation unseren neuen Unternehmensberatungsprojekten In der Unternehmenskommunikation zeigt sich, wie und Beschreibung von Herausforderungen und FairPlusService und „Gleichstellung zahlt sich aus“ es trotz der Pandemie möglich war, bei zahlreichen Bewältigungsstrategien in einem für uns alle bewe- haben wir trotz Corona-Pandemie einen sehr guten Events, fast ausschließlich im digitalen Raum, aktiv genden besonderen Jahr. Wir wollen offen aufzeigen Start geschafft! Wichtige Meilensteine im Bereich zu sein und mit verstärkter Pressearbeit gleiche Manuela Vollmann und Daniela Schallert was uns bewegt hat. Der Leitartikel von Manuela des Freien Marktes waren im vergangenen Jahr die Bildungschancen für Frauen und Männer trotz Krise Geschäftsführerinnen von ABZ*AUSTRIA Vollmann beschreibt so z. B. die Situation der Frauen, Migration von 23 Unternehmenskund*innen auf die zu fordern und sich gegen die Verstärkung und Aus- 2 3
Unternehmensportrait Unternehmensportrait ABZ*AUSTRIA IST EIN NICHT GEWINNORIENTIERT WIRTSCHAFTENDER VEREIN ZUR FÖRDERUNG VON ARBEIT (A), BILDUNG (B) UND ZUKUNFT (Z) VON FRAUEN, ... ... das größte Frauenunternehmen Österreichs und Für Unternehmen werden Beratungen, Workshops und Sämtliche Produkte von ABZ*AUSTRIA sind auf ihre den „EBIZ Egovernment Award“ für herausragende kompetente Business-Partnerin seit bald 30 Jahren. Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter*innen Gleichstellungswirksamkeit hin überprüft. Sie folgen Leistungen bei der Umsetzung von e-Business- und Circa 170 Mitarbeiter*innen engagieren sich für durchgeführt. Die breite Themenplatte umfasst u.a. der Vision von Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. IT-Lösungen 2010. Manuela Vollmann erhielt 2013 das die Gleichstellung von Frauen und Männern am die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben, Der Beitrag von ABZ*AUSTRIA äußert sich in einer goldene Verdienstzeichen des Landes Wien und 2015 Arbeitsmarkt, in der Bildung und Wirtschaft. Frauen in Führungspositionen, gleichstellungsför- vorausschauenden Mitgestaltung der Bedingungen den Johanna Dohnal Preis. Im Jahr 2018 erhielt Ma- dernde Unternehmensstrukturen und Rahmenbedin- am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft. In diesem nuela Vollmann den Preis „Nachhaltige Gestalterin“. Seit der Gründung 1992 ist ABZ*AUSTRIA auf gesell- gungen, z. B. gleichstellungsorientierte Arbeits(zeit) Sinne versteht sich ABZ*AUSTRIA als arbeitsmarkt- ABZ*AUSTRIA verfügt über die Qualitätszertifikate schaftlichen Nutzen ausgerichtet. Es ist Ziel, win-win- modelle sowie werteorientierte Unternehmensstra- und gleichstellungspolitische Innovator*in. Wien Cert und Ö-Cert. Situationen für alle zu schaffen. Die Spezialisierung tegien. Unternehmen müssen und wollen sich den liegt im Bereich Gleichstellung von Frauen und gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen stel- ABZ*AUSTRIA gehört einer Reihe von Netzwerken und Gesellschaftliche Wertschöpfung ist unser Ziel. Diese Männern in der Wirtschaft, in der Herstellung von len, beziehungsweise diese auch für sich nutzen. Verbänden an, wie etwa dem arbeit plus Dachverband verstehen wir als Chance, Strukturen so zu gestalten, Vielfalt und gleichen Chancen am Arbeitsmarkt und ABZ*AUSTRIA berät und begleitet Unternehmen, die soziale Unternehmen Wien, arbeit plus Soziale Un- dass alle Individuen entsprechende Entwicklungs- und in der Entwicklung von nachhaltigen, wertorientierten Gender Mainstreaming Strategien in ihre Strukturen ternehmen Österreich, Österreichischer Frauenring, Handlungsspielräume vorfinden und einengende Bil- Lösungen für komplexe Herausforderungen. Die An- und Prozessen integrieren wollen und Chancengleich- Netzwerk Mädchen- und Frauenberatungsstellen, der und Zuschreibungen keine Wirksamkeit entfalten. gebote richten sich dabei an Frauen und in wirkungs- heit und Diversity als Leitmotiv definieren. Dabei ist npoAustria, Frau in der Wirtschaft, Netzwerk Gesund- vollen Segmenten auch an Männer, darüber hinaus ABZ*AUSTRIA Sparring-Partner*in für Vorstände heitsförderung und Arbeitsmarktintegration, Inter- an Unternehmen und Entscheidungsträger*innen und Geschäftsführer*innen, um Veränderungen und national Women‘s Forum, Netzwerk Unternehmen aus Politik und Wissenschaft. Ziele dafür zu definieren. für Familie und hat die „Charta der Vielfalt“ der Wirt- schaftskammer Wien unterzeichnet. ABZ*AUSTRIA Mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit und ABZ*AUSTRIA finanziert sich ausschließlich über wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für Chancengleichheit umfassen die Kompetenzfel- Projektaufträge. Zu den Auftraggeber*innen zählen das Projekt „Kompetenzcheck für Frauen“, welches der Bereiche wie Wiedereinstieg, Gestaltung von das Arbeitsmarktservice Wien, Niederösterreich und vom AMS Wien finanziert wird, erhielt ABZ*AUSTRIA beruflichem Auszeiten- und Karenzmanagement, Vorarlberg, der Europäische Sozialfonds ESF, das in der Bietergemeinschaft mit Update Training und Age Management, Diversity Management, För- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und dem BFI Wien 2019 den United Nations Public Service derung von Frauen in handwerklich-technischen Forschung, das Bundesministerium für Soziales, Award in der Kategorie „Promoting gender equality“. Berufen, Frauen in Führungspositionen und spe- Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, das Außerdem freute sich ABZ*AUSTRIA u.a. über die Aus- zifische Angebote für Migrant*innen und Frauen Bundesministerium für Arbeit, die Stadt Wien sowie zeichnung als familienfreundlicher Betrieb Vorarlberg mit Fluchterfahrungen. Das Portfolio umfasst be- die Arbeiterkammer Vorarlberg , die Arbeitskammer 2016/2017, den Wiener Gesundheitspreis 2014, den rufliche Orientierung, Karrierecoaching, Beratungen, Niederösterreich und das Land Vorarlberg. Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbil- Workshops, Lehrgänge, Aus- und Weiterbildungen dung und den ESF-Innovationsaward. Weiters bekam sowie die Unterstützung bei der Gründung von ABZ*AUSTRIA den Betrieblichen Sozialpreis 2011 oder Unternehmen für Frauen. 4 5
NPO-Management während der Covid-Pandemie NPO-Management während der Covid-Pandemie NPO-MANAGEMENT WÄHREND WIE IST ABZ*AUSTRIA MIT DEM „DIGITAL FAST Role – Responsibilities – Results – Reporting. Die FORWARD“ UMGEGANGEN? Role beschreibt die Haltung, mit Responsibilitlies DER COVID-PANDEMIE ist die Schärfung der Verantwortlichkeiten gemeint. Wie viele andere Unternehmen auch, haben wir Via der Results nehmen wir die Ziele, erwarteten uns im Bereich der Digitalisierung im vergangenen Ergebnisse und Wirkungen stärker in den Blick. EIN INTERVIEW MIT Jahr enorm weiterentwickelt. Ein großer Vorteil war, Unter Reporting ist die verdichtete Information für DANIELA SCHALLERT dass wir schon vor der Covid-Krise begonnen hat- die jeweils nächste Ebene gemeint – dieses wol- ten uns punkto Digitalisierung weiterzuentwickeln len wir neu aufstellen. Durch die Implementierung und darauf aufbauen konnten. Wichtige Hebel im dieses 4R-Modells auf allen Organisationsebenen Bereich der Digitalisierung waren im vergangenen möchten wir für mehr Klarheit und Transparenz Jahr vor allem der regelmäßige Expert*innen Aus- sorgen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in un- Die Covid-19-Pandemie hat unsere Welt im ver- tausch in unserem projektübergreifenden „ABZ*Digi- serem Organisationsentwicklungsprozess ist die gangenen Jahr verändert. Wie geht ABZ*AUSTRIA Team“ und unser neu implementiertes „ABZ*Digi- Ausdifferenzierung der Führungsfunktionen – hier mit den veränderten Rahmenbedingungen in der Cafe“ – ein internes Weiterbildungsformat, in dem kommt es zu Spezialisierungen und Bündelungen. Krise um? Mitarbeiter*innen peer-to-peer neue Online-Tools Die Aufbauorganisation wird etwas angepasst, um kennenlernen und ausprobieren können. Auch vie- effiziente Entscheidungs- und Kooperationswege in Die durch das Virus ausgelöste Gesundheits-, hat all das auf unsere Organisation? Müssen wir in le kleine Maßnahmen – wie beispielsweise unser der Linie zu gewährleisten. Gleichzeitig sollen neue Arbeitsmarkt- und Wirtschaftskrise ist eine, die Kurzarbeit gehen? Wie verhalten sich die Auftrags- neu geschaffener Raum für Kund*innen, in dem Kooperations- und Kommunikationsprozesse ab- es in der Geschichte von ABZ*AUSTRIA noch und Fördergeber*innen? sie ungestört Video-Bewerbungsgespräche führen seits der Linie neue Formen der Zusammenarbeit nicht gab. Die Auswirkungen auf unsere Stake- können – zeigen, wie wir unsere Kund*innen unter- ermöglichen, eine verstärkte Marktorientierung holder und hier insbesondere unsere Kund*innen WENN SIE ZURÜCKBLICKEN: WAREN ES DIE stützen, fit für die aktuellen Anforderungen zu sein. unterstützen und für höhere Agilität sorgen. Über und Mitarbeiter*innen und somit auch auf RICHTIGEN ENTSCHEIDUNGEN? Das richtige Gespür hatten wir sichtlich auch Ende Querschnittsrollen ist es uns hier auch möglich ABZ*AUSTRIA sind sehr stark, wenn ich beispiels- 2019, als wir beschlossen haben, eine neue Stelle zu temporär gezielte Schwerpunkte zu setzen. weise an die enorm hohe Arbeitslosigkeit, Kurzar- Im Großen und Ganzen: eindeutig ja! Da wir ein sehr schaffen, nämlich die Geschäftsführungs-Stabstel- beit, Homeoffice, geschlossene Kinderbetreuungs- vielfältiges Portfolio haben, bedurfte es viel Abstim- le für „Organisationsentwicklung, Digitalisierung & Wenn ich an die Arbeitsmarktkrise und die hundert- einrichtungen, Digitalisierungs-Boom usw. denke. mung zwischen den einzelnen Teams, den Projektlei- Interne Kommunikation“. Diese drei Themen in einer tausenden arbeitslosen Frauen denke, wird das Wir- Umso stolzer bin ich, wie wir als ABZ*AUSTRIA die- tungen, dem Betriebsrat wie auch natürlich innerhalb Funktion gebündelt zu haben, in einer Zeit, in der ken von ABZ*AUSTRIA in den kommenden Jahren ses Jahr gemeistert haben. der Geschäftsleitung. Die gesundheitliche Sicherheit, diese so hohe Relevanz haben, hatte und hat einen einen noch höheren gesellschafts- und wirtschafts- die gute Begleitung unserer Kund*innen in Krisenzei- enormen Mehrwert für ABZ*AUSTRIA. Neben der politischen Stellenwert haben. Wir werden unser WAS WAREN DIE GRÖSSTEN HERAUSFORDE- ten, die Vorgaben von Fördergeber*innen und die fi- Digitalisierung konnten wir auch im Bereich der in- Bestes geben, um dabei unseren Beitrag zu leisten: RUNGEN IM VERGANGENEN JAHR 2020? nanziellen Auswirkungen von Entscheidungen galt es ternen Kommunikation und Organisationentwick- Insofern blicke ich trotz der herausfordernden Rah- stets zusammen zu denken. Prozesse mussten rasch lung einiges weiterentwickeln und vorantreiben. menbedingungen optimistisch in die Zukunft. Die herausforderndste Zeit war vermutlich der Be- adaptiert und flexibel angepasst werden. Selbstver- ginn der Pandemie. Zuerst die große Unsicherheit, antwortung und Selbstermächtigung waren auf allen APROPOS ORGANISATIONSENTWICKLUNG: wie es weitergehen wird, dann die verkündeten Ebenen zentral. Gleichzeitig bedurfte es klarer Ent- INWIEFERN VERÄNDERT SICH ABZ*AUSTRIA? Lockdown-Maßnahmen, die schnelles und effizien- scheidungen und Vorgaben auf der Top-Ebene – Orien- tes Handeln verlangten. Es war völlig unklar, wie sich tierung ist zentral in Krisenzeiten. Wir haben uns trotz oder vielleicht gerade wegen die Gesamtsituation weiterentwickeln wird, welche der aktuellen Krisensituation dazu entschlossen, Auswirkungen das auf den Geschäftsbetrieb haben mit einem internen Organisationsentwicklungspro- wird usw. Die Verantwortung einerseits für die Ge- WAS WAREN DIE GRÖSSTEN ERFOLGE IN DIESEM zess weitere Veränderungen anzustoßen, um die sundheit der Mitarbeiter*innen und Kund*innen AUSNAHMEJAHR? Wettbewerbsfähigkeit von ABZ*AUSTRIA auch auf andererseits die Absicherung des Unternehmens lange Sicht zu gewährleisten und die Organisation und somit der Arbeitsplätze waren ein präsentes Wir haben es innerhalb kürzester Zeit geschafft, fast noch zukunftsfitter aufzustellen. Wir wollen den Spannungsfeld. Es mussten innerhalb kürzester alle Projekte zu digitalisieren. Durch den enormen Ein- auftretenden und sich ändernden Anforderungen Zeit weitreichende Entscheidungen getroffen und satz aller Mitarbeiter*innen war es ABZ*AUSTRIA trotz gut begegnen können. Zudem geht es darum, die Antworten auf vielfältige Fragestellungen gefun- des durch die Kurzarbeit – schließlich mussten leider Exzellenz der Organisation (dafür steht übrigens den werden: Schicken wir die Mitarbeiter*innen fast zwei Drittel der Beschäftigten für einige Zeit in das Sternchen in unserem Namen) für eine erfolg- ins Homeoffice, wenn ja, ab wann? Welche Kurzarbeit gehen – verkleinerten Teams möglich, die reiche ABZ*Zukunft voranzutreiben. Mitarbeiter*innen können von zuhause aus über- Kund*innen gut zu begleiten und Förderaufträge best- haupt gut ihrer Arbeit nachgehen? Wie erreichen möglich zu erfüllen. An dieser Stelle möchte ich unse- WORUM GEHT ES GENAU? sie ihre Kund*innen? Wie kommunizieren sie? Wie ren Mitarbeiter*innen noch einmal einen großen Dank viele und welche Mitarbeiter*innen können wir mit für ihren Einsatz aussprechen. Ich bin unglaublich stolz, Wir wollen einen Paradigmenwechsel einleiten zusätzlicher Hardware fürs Homeoffice so schnell was wir gemeinsam geleistet haben bzw. täglich leisten! und haben im Herbst das 4R-Modell entwickelt: ausstatten? Welche wirtschaftlichen Auswirkungen 6 7
Gleichbehandlung – Frauen in der Krise Gleichbehandlung – Frauen in der Krise GLEICHBEHANDLUNG – FRAUEN IN DER KRISE „Ich kann nicht mehr!“, schreibt eine Frau, die wäh- es für viele Frauen bereits am nicht leistbaren, aber rend der Corona Krise gerade mitten in einer Aus- notwendigen Equipment. Die Voraussetzungen da- bildung steckt an ihre Beraterin von ABZ*AUSTRIA. für sind von Haushalt zu Haushalt sehr unterschied- „Die Kinder sind zu Hause und sollen betreut wer- lich. Viele Frauen haben ein Mobiltelefon, in anderen den, anders als sonst, heißt das auch dreimal täg- Haushalten gibt es zwar einen Computer, den aber lich kochen, die Betreuung während des Home- die Kinder fürs Homeschooling benötigen. Schooling und mindestens 2 Stunden mit den Kin- dern hinaus gehen, damit ihnen nicht die Decke auf Die Trainer*innen und Berater*innen von ABZ*AUSTRIA den Kopf fällt. Ich teile mir einen Laptop mit den leisteten 2020 Unglaubliches. Schon vor Corona war Kindern und arbeite meist am Küchentisch, da wir es ihre Aufgabe, Menschen mit all ihren Kompeten- nicht genug Platz für einen eigenen Arbeitsbereich zen zu erkennen, in all ihren Lebensphasen abzuho- für mich haben. Trotzdem geht meine Ausbildung len und zu begleiten. 2020 aber war es eine enorme weiter – ich soll an Online-Seminaren teilnehmen, Herausforderung, keine Frau während der Corona Kri- Die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung ist wäh- 60.000 in der Langzeitpflege. Pflege ist – da in 85 % Arbeiten schreiben und für Prüfungen lernen, mein se zu verlieren, ein Großteil der Angebote wurde auf rend der Corona-Krise schwierig. der Fälle von Frauen durchgeführt – weiblich. Aus Er- Tag geht oft erst nach Mitternacht zu Ende, ich weiß online Formate umgestellt und die Frauen wurden hebungen zeigt sich auch, dass rund ein Drittel der ehrlich gesagt nicht, wie ich das noch lange durch- auch bei dem Erlernen von digitalen Fähigkeiten be- Zu den Belastungen kommt dann noch, dass unge- Frauen über 50 Jahre alt sind und in 10 Jahren wahr- halten soll. Gestern habe ich um 15:30 Uhr gefrüh- gleitet. Uns war bewusst: verlieren wir Frauen, dann störtes Arbeiten, ein eigener Schreibtisch, ein Laptop scheinlich bereits in Pension gehen. In Kindergärten stückt, weil ich, während meine Kinder gefrühstückt geht es nicht nur um einzelne individuelle Schicksa- oder PC bzw. das notwendige technische Equipment sind fast alle Beschäftigten weiblich. Sich um andere haben, Onlineseminar hatte und danach noch vie- le, wir verlieren auch die potenziellen Fachkräfte, die für Frauen oft nicht verfügbar bzw. leistbar ist. Das zu kümmern und sie zu pflegen – das sind Tätigkeiten, les zu tun. Das klingt jetzt so dramatisch und auf- die Wirtschaft nach der Krise dringend brauchen wird kann nicht funktionieren, wenn Frauen gerade in der die traditionell Frauen erledigen und das nicht nur im geschaukelt, aber es ist richtig schlimm. Ich bin ge- und verstärken die Arbeitslosenzahlen. Ausbildung sind, einem Job nachgehen oder näch- privaten Bereich, sondern auch beruflich, zu niedri- rade vorm Hinschmeißen.“ ste Karriere-Schritte machen wollen. Frauen in Aus- gen Löhnen. Auch weil der Männeranteil in diesen Jobs Eine Umfrage des Momentum Instituts hat ergeben, bildungen verlieren den Zugang zu Bildung in einer so gering ist, sind die Löhne niedrig. Wissenschaftli- Die ABZ*AUSTRIA Mitarbeiter*innen sind damit be- dass in 42 % der Fälle die Mütter, in 23 % die Väter Zeit, wo vor allem online informiert und gelernt wird. che Studien zeigen, dass das Grundgehalt steigt, je schäftigt, die Frauen auch psychisch zu unterstützen, die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung Gleichzeitig gibt es auch viele Frauen, die gerade die mehr Männer in frauendominierten Branchen arbei- um Aus- und Weiterbildungen durchzuhalten. Kein während der Corona Krise tragen. Geschlechterun- Möglichkeiten hätten, einen Job zu bekommen, da ten. Hinzu kommt, dass Männer in Care-Berufen so- leichtes Unterfangen, denn die Betreuung und Ver- terschiede zeigen sich auch betreffend der Belastun- sie Ausbildungen absolviert haben, die wie z. B. La- gar einen Vorteil haben, da sie laut Forschungen eher sorgung von Kindern und zu pflegenden Angehöri- gen im Homeoffice. Väter, die von zu Hause arbeiten, gerlogistik sehr stark nachgefragt werden, aber auf befördert werden. gen wird in Österreich traditionell von Frauen erledigt sagen zu 64 %, sie betreuen die Kinder währenddes- Grund mangelnder Vereinbarkeitsmöglichkeiten, die- und fordert die Frauen zurzeit noch mehr. sen, bei Müttern sind es 75 %. Sichtbar wird auch die se Jobs nicht annehmen können. Der Anteil der Teilzeit Arbeitenden im Sozial- und Ge- fehlende Möglichkeit der Kinderbetreuung durch die sundheitsbereich ist besonders hoch. Erhebungen er- Krisen treffen Frauen seit jeher immer besonders hart. Großeltern. Vor der Krise nutzten 29 % der befrag- Systemrelevante Jobs werden von Frauen gemacht gaben, dass Frauen in Österreich laut eigenen Angaben Denn selbst in Partnerschaften mit zwei Vollzeitjobs, ten Personen die Möglichkeit, während der Covid-19 - am häufigsten wegen der „Betreuung pflegebedürfti- übernehmen Frauen tendenziell mehr an der unbe- Pandemie nur mehr 4 %. Für die Sommerbetreuung Insgesamt sind in Krankenhäusern und im Bereich ger Kinder und Erwachsener“ in Teilzeit arbeiten. Eltern- zahlten Zusatzarbeit, die anfällt. Ist schon die Belast- gab jede dritte Familie an, nicht genug Urlaub zu ha- der Langzeitpflege und -betreuung (stationäre und teilzeit nehmen fast ausschließlich Mütter in Anspruch. barkeitsgrenze mit der Betreuungsarbeit der Kinder, ben, um die Kinderbetreuung zu schaffen. Eine ex- teilstationäre Pflegeinrichtungen, mobile Pflege Be- Die Folge von Teilzeitarbeit sind für Frauen gravierend Homeschooling, der Versorgung und Pflege von Ange- terne Betreuung ist vielfach nicht leistbar. treuung) in Österreich laut einer Studie des Bundes- und existenzbedrohend: weniger Gehalt, schlechtere hörigen in Krisenzeiten rasch überschritten, so spitzt ministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumenten- Aufstiegschancen und ein höheres Risiko, in der Pen- es sich für Frauen, die gerade eine Ausbildung absolvie- schutz rund 127.000 Personen beschäftigt. Rund sion von Altersarmut betroffen zu sein. ren und zu Hause lernen sollen noch zu. Da scheitert 67.000 Personen arbeiten im Krankenhaus, weitere 8 9
Gleichbehandlung – Frauen in der Krise Inhalt COMPETENT EN MATIERE DE FEMMES ET D’ECONOMIE ... kadınları ilgilendiren ve ekonomik meselelerde uzman ... kompetencia a „nok es a gazdasag targykoreben ... COMPETENCIA PARA LAS MUJERES Y LA ECONOMIA ... organizacija kompetentna za žene i privredu ... organizacija kompetentna za žene i gospodarstvo ... organizacija kompetentna za žene i privredu kompetencja dla kobiet i biznesu ... kompetentni pro ženy a hospodarstvi ... COMPETENT FOR WOMEN AND BUSINESS ... 有 能 - 扶 助 婦 女 , 提 振 經 濟 ... KOMPETENT FÜR FRAUEN UND WIRTSCHAFT Inhalt Es braucht weiterreichende strukturelle Lösungen, ist die Neuverteilung von bezahlter und unbezahlter die gewinnbringend für Frauen und Männer und die Arbeit dringend notwendig, um stereotype Rollenbil- Wirtschaft sind. der aufzubrechen und Frauen ein existenzsichern- des Einkommen und Karriere zu ermöglichen. Eine Solange die Benachteiligungen von Frauen am Arbeits- Erwerbsunterbrechung aufgrund von Kindern ist lei- markt gegeben sind, müssen wir im Rahmen einer der immer noch ein zentraler Einflussfaktor für die Vorwort der Geschäftsführung 2 ABZ*Meine Sprachen – aktuellen Arbeitsmarktpolitik mindestens 50 % der weitere berufliche Laufbahn einer Frau. Unternehmensportrait 4 Alphabetisierung in Farsi/Dari und Deutsch 41 Fördermittel des Arbeitsmarktservices für Frauen Ein Interview mit Daniela Schallert JuBiTa – Jugend Bildung Talente 42 aufwenden. Es braucht die Aufrechterhaltung dieser Es braucht einen politischen Rahmen, der eine part- NPO-Management während der Covid-Pandemie 6 ABZ*Mit Bildung zum Ziel 43 Budgetzuteilung und eine begleitende Wirkungsana- nerschaftliche Aufteilung von bezahlter und unbezahl- Leitartikel: Gleichbehandlung – Frauen in der Krise 8 ABZ*Digital bewegt in Wien 44 lyse zur Verteilung dieser Fördermittel und es braucht ter Arbeit deutlich stärker unterstützt. ABZ*AUSTRIA die gezielte Förderung und den Ausbau von arbeits- schlägt ein Modell einer Familienarbeitszeit von 30/30 DIE ABZ*AUSTRIA GESCHÄFTSFÜHRUNG 12 BILDUNGSBERATUNG/BERUFSORIENTIERUNG 45 marktpolitischen Programmen im Bereich Frauenför- vor, in dem beide Eltern auf 30 Wochenstunden bei Bildungsberatung in Wien 45 derung. Die Bildungslandschaft verändert sich, dis- teilweisem Lohnausgleich reduzieren. Nur wenn DAS ABZ*AUSTRIA ORGANIGRAMM 2020, Bildungsberatung in Niederösterreich 46 tance learning ist nicht erst seit Covid-19 ein Thema, beide Elternteile in dieser Lebensphase Erwerbsar- MITARBEITERINNEN ABZ*AUSTRIA 2020 13 Bildungsberatung in Österreich 47 wurde aber durch die aktuelle Krise stark beschleu- beitszeit reduzieren, wenn es „normal“ wird für Un- Kompetenzcheck berufliche Integration – nigt und ist einer der Trends, die uns auch zukünftig ternehmen, dass auch Männer diese Zeiten in An- UNSERE PROJEKTE IM ZEICHEN Frauen ab 18 Jahre 48 erhalten bleiben werden. Es braucht weitreichendere spruch nehmen, wird eine Verschiebung von Verant- DER KOMPETENZFELDER 14 ABZ*Perspektive Lernen und Arbeit 49 strukturelle Änderungen. Ein freiwilliges technisches wortlichkeiten und eine größere Selbstverständlich- ABZ*Zukunft mit Wiedereinstieg 50 Jahr für Frauen in Anlehnung an das bestehende Mo- keit von Frauenkarrieren gelingen. Gender Mainstreaming und Diversity Management 15 #futurefactory 52 dell des freiwilligen sozialen Jahres kann den Zugang Vereinbarkeit Familie.Beruf.Privatleben 16 zu technischen Berufen ermöglichen und die Frauen- Arbeit.Jugend.Alter 17 ANGEBOTE FÜR UNTERNEHMEN 54 quote in technischen Branchen erhöhen. Außerdem Lebensbegleitendes Lernen 18 K3 KarenzKarriereKompetenzzentrum® 54 Arbeit.Migration. Integration 19 Cross Mentoring Programm 55 Neues Arbeiten. Digitalisierung. Innovation. 20 Top Sharing: Executive Coaching für Unternehmen und Mitarbeiter*innen 56 UNSERE PROJEKTE UND TRAPEZ – Transparente Pensionszukunft – ANGEBOTE AUF EINEN BLICK 22 Sicherung der ökonomischen Unabhägigkeit von Frauen im Alter 57 BERATUNGSSTELLEN 24 Teilprojekt: TRAPEZ.Betriebe 57 ABZ*Beratung für Frauen 24 Lernen@Unternehmen 59 ABZ*Frauen aktiv#weiter 25 FairPlusService 61 ABZ*Frauenberufszentrum Wien 26 Frauenberufszentrum*Vorarlberg 28 STADTENTWICKLUNG 63 KarenzAktiv 30 Stadtteilmanagement Seestadt Aspern 63 ABZ*FiT.Frauenberatung – Frauen in Handwerk und Technik 31 PERSONALMANAGEMENT 66 ABZ*AUSTRIA FiT Absolvent*innenbetreuung 34 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 67 UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION 68 QUALIFIZIERUNGEN 37 FÖRDER-/AUFTRAGGEBER*INNEN 74 ABZ*FiT-Zentrum Weinviertel 37 IMPRESSUM 76 ABZ*Basisbildung wirkt! 39 ABZ*Pflichtschulabschluss 40 10 11
Geschäftsführung Organigramm DIE ABZ*AUSTRIA DAS ABZ*AUSTRIA ORGANIGRAMM 2020 GESCHÄFTSFÜHRUNG Vorstand Geschäftsführung Organisationsentwicklung, MAG.A MANUELA VOLLMANN Unternehmens- Manuela Vollmann Daniela Schallert Digitalisierung, Interne kommunikation Key Account Management/ Organisationsentwicklung Geschäftsführerin ABZ*AUSTRIA Marketing/Kommunikation/ Recht/EU-Kooperationen/ Kommunikation Leitung Petra Endl Lobbying/Vernetzung/ Wissensmanagement/ Leitung Christine Drechsler, MA Strategische und operative Führung der Organisation, Unternehmenskooperationen Qualitätssicherung Key Account Management, Marketing, Kommunikation, Vernetzung, Unternehmenskooperationen MAG.A DANIELA SCHALLERT Projekt- und Portfoliomanagement Kaufmännische Leitung Geschäftsführerin ABZ*AUSTRIA Leitung Sandra Stegmüller und Karin Wolf Leitung Karin Mader-Reichl Strategische und operative Führung der Organisation, Organisationsentwicklung, Recht, Wissens- und Qualitätsmanagement, EU-Kooperationen Die beiden Geschäftsführerinnen Mag.a Manuela Vollmann und Mag.a Daniela Schallert leben das innovative Führungsmodell Projekte unter der Leitung von: Julia Bittner, Susanna Csenkey, Top-Sharing. Tamara Dorner, Erika Edler, Silvia Flörl, Claudia Glawischnig, Martina Hochreiter, Eva Holder, Gudrun Koban, Marion Koidl, Sabine Krammel, Ursula Morokutti, MITGLIEDER DES VORSTANDS Fariba Olschak Vorsitzende: Manuela Vollmann Vorsitzende-Stellvertreterin: Daniela Schallert UNSERE MITARBEITERINNEN SIND UNSERE WICHTIGSTE RESSOURCE – DAS ABZ*AUSTRIA TEAM 2020. Schriftführerin: Ursula Rosenbichler ADILI Arijana AICHINGER Susanne ANGERER Sophie BAUER Elke BITTNER Julia BUCHINGER Marie-Luise BUDER Elisabeth Maria BURCHARD Sophie Christine BURKERT Maria CARDAKLIJA Abida CSENKEY Susanna DACHENHAUSEN Caro DAEERASOLI Mona Kassierin: Karin Mader-Reichl DIETRICH Martina DORDEVIC Andrea DORN Angelika DORNER Tamara DRDLA Susanne DRECHSLER Christine DÜR-KWIEDER Rumeysa Betül ECHSEL Sabine EDLER Erika EGGER-MATEJKA Petra EICHINGER Brigitte ENDL Petra EWERS Karin FEDERSPIEL Kassierin-Stellvertreterin: Helene Schrolmberger Monika FIKEIS Andrea FINK Yvonne FISCHER Ursula FLÖRL Silvia FRON-SCHUBERT Natalia GAMSJÄGER Silvia GATTRINGER Petra GAUSTER Petra GELDNER Grit Susanne GERMANE Natascha GHAFOURIAN Tannaz GIANG Anh GISINGER Eva GLAWISCHNIG Claudia GRAF-STAUDINGER Manuela GRASSAUER Jutta GROISS Isabella GRUBER Ingrid GRUBER Almuth GUGGENBICHLER Andrea HADAMOFSY Herta HAGEN Heide HANBALI Asmaa HÄRTENBERGER Judith HAUBNER-MAY Veronika HEUBERGER Elke HOCHREITER LEITUNG Martina HOFMANN Eva HOLDER Eva HÜFFEL Karin INSCHLAG Agnes JÄGER Anna JANOSCHEK Sabine JAVANMARD Razieh JUEN KAUFMÄNNISCHE UNTERNEHMENS- Martina KAISER-MÜLLER Katharina KELZ Christine KIS Anna Boblarka KLEIM Sabine Kornelia KOBAN Gudrun KOBLER Katharina LEITUNG KOMMUNIKATION KOIDL Marion KOVACS Verena KRAMMEL Sabine KRONBERGER Sylvia KROP Marion KRUPINSKA Matylda KUDUZOVIC-HADZIC Alma KURTA Barbara LANG Annette LANGER Maria Pia LEHNER Leonie LEUTGEB Christa Sonja LUKIC Silvija MACKL Erika MADER- Mag.a (FH) Karin Mader-Reichl Mag.a Petra Endl REICHL Karin MAHMUTOVIC Aida MALEK Iwona MANG Andrea MATTERSDORFER Christa MAYER Ewa-Carina MICHELITSCH Angela MITTL Theresa MIXA Victoria MOROKUTTI Ursula MOSER Gerlinde MUELLER Elke MÜLLER Susanne NADERER Elke NAMDAR Roshanak NAZARI Arifa OBERSTEINER Sibylle OBRADOVIC Valentina O‘DONNELL Eileen OELMACK Gertrude OLSCHAK Fariba OM- LEITUNG ORGANI- RAN Hanan PAJIN Violeta PETZ Barbara PIZATO Bianca POESCHKO Nina POKORNY Sonja POLI-NARENDJA Tanja PUTZ Christa PUTZ BEREICHLEITER*INNEN SATIONSENTWICK- Sonja RAINER Sonja RAMIREZ TICHY Teresa Helena RAUHS-FREY Gabriele RESCH Maria ROSTEK Ulrike SÄCKL Rita Therese SADER PROJEKT- UND PORTFOLIO- LUNG, DIGITALI- Saleema SCEKIC-SIMIC Sonja SCHALLERT Daniela SCHAURECKER Michaela SCHEIBER Kathrin SCHMIDT Ursula SCHÖFBECK MANAGEMENT SIERUNG, INTERNE Agnes SCHÖNBACH Susanne SCHUBERT Daniela SCHÜTTER Helga SHABANA Elisabeth STADTMÜLLER Tamara STANZL Christina KOMMUNIKATION Caroline STEGMUELLER Sandra STIX Anita SUPANETZ Eva TAWADROS Mariam TAWAKOL Selwa THOMA Eva TISCHLER Isabella TOTH Mag.a Sandra Stegmüller und Beata VALDES Maria VEIGL Claudia Maria VETTER Katrin VINATZER Angelika VOLLMANN Manuela VONSTADL Nicola Ursula WAFA Mag.a Karin Wolf Christine Drechsler, MA Fatana WALDBAUER-SPEGEL Katrin WEINBAUER-BERBALK Andrea WEISS Angelika Roswitha WENINGER Roswitha WOLF Karin ZAININGER Bianca ZILLNER Corinna ZITTERMANN Eva Nicole 12
Kompetenzfelder Gender Mainstreaming und Diversity Management UNSERE GENDER MAINSTREAMING KOMPETENZFELDER SIND PRaXISFELDER. UND DIVERSITY MANAGEMENT SIE SIND DER BEITRaG UNSERE PROJEKTE VON aBZ*aUSTRIA ZUR GLEICHBERECHTIGTEN IM ZEICHEN DER PaRTIZIPATION VON FRaUEN aM Nach wie vor existieren Strukturen und Vorstellun- KOMPETENZFELDER ÖSTERREICHISCHEN aRBEITSMARKT. gen, die geschlechtsspezifische Benachteiligung und Diskriminierung verursachen. Das gleichbe- rechtigte Mitwirken von Frauen und Männern in al- Alle Maßnahmen von ABZ*AUSTRIA bauen nicht Unterschiedliche und stets im Wandel befindliche 2008 wurden fünf Kompetenzfelder als Kernberei- len Bereichen des Berufs-, Familien- und Privatle- nur auf den Grundlagen Gender Mainstreaming und arbeitsmarktpolitische Anforderungen für Frauen che definiert, die wir 2017 durch ein sechstes er- bens ist noch lange nicht erreicht. Um dieses Ziel Diversity Management auf, ABZ*AUSTRIA hat auch ei- haben ABZ*AUSTRIA im Laufe der fast 30-jähri- gänzt haben. Sie sind mit „Projektlandschaften“ nachhaltig zu verfolgen, wird die Umsetzung der nen wesentlichen Beitrag zur Qualitätsentwicklung gen Unternehmensgeschichte dazu bewegt, inno- vergleichbar: Areale, innerhalb derer ABZ*AUSTRIA Strategien Gender Mainstreaming und Diversity und Praxisanwendung dieser Strategien geleistet. vative und adäquate Lösungen für verschiedenste das eigene Portfolio in Anlehnung an die Aufgaben- Management empfohlen. Herausforderungen zu erarbeiten. Die permanen- bereiche des österreichischen Arbeitsmarktes ab- Als Querschnittsma- te Entwicklung passender Produkte bedeutet, sich steckt. Zu den zahlreichen bestehenden Produkten Während Gender terie fließen Gender ständig neu und mit Aufmerksamkeit und Weitsicht kamen immer wieder neue hinzu. Mainstreaming Mainstreaming und auf Themen aus Politik, Wissenschaft und Wirt- darauf abzielt, in Diversity in verschie- schaft einzulassen. Eine exakte Abgrenzung der Kompetenzfelder ist allen Bereichen Ge- denste Ebenen hinein: nicht in vollem Ausmaß möglich und sinnvoll. Viel- schlechtergerechtigkeit Individuell in unsere Ar- ABZ*AUSTRIA konnte die vorhandene Expertise mehr handelt es sich um Standorte, Perspektiven, herzustellen und Struk- beit mit Frauen und Mäd- 2020 in insgesamt 28 Projekte einbringen. verschiedene Zugänge, die alle – von unterschied- turen zu schaffen, in denen chen; in unsere Arbeit mit lichen Richtungen kommend – dem gemeinsamen Frauen und Männer gleichwer- Männern speziell rund um die Dem Portfolio von ABZ*AUSTRIA liegt eine trans- Ziel dienen: die Gleichstellung der Geschlechter am tig auf allen (Unternehmens-) Themen Väterkarenz, gender- parente Wertebasis zu Grunde. Alle Angebote wer- Arbeitsmarkt zu erreichen. Ebenen agieren können, ist bei sensible Burschenarbeit, Wieder- den basierend auf dem Leitprinzip eines gerech- Diversity Management der Nutzen einstieg und Berufswahl; in unsere ten Geschlechterverhältnisses gestaltet. Diese Eine Unterteilung in Kompetenzfelder erleichtert auf die Potenziale und Möglichkeiten Öffentlichkeitsarbeit, über Kampa- Vision setzt die Überwindung der (Re-)Stereotypisie- die theoretische und gesellschaftspolitische Auf- aller Mitarbeiter*innen im Unternehmen gnen, Veranstaltungen und Medienar- rung der Geschlechter voraus und zeichnet ein von bereitung des Themenfeldes, sodass Projekte ge- gerichtet. Durch beide Strategien werden beit und in Politik und Wissenschaft, in- Gleichstellung und Vielfalt geprägtes Zukunftsbild. zielt und begründbar geplant und umgesetzt wer- in Unternehmen Rahmenbedingungen ge- dem wir unser Know-how und unsere Per- den können. schaffen, die einen großen Mehrwert für Un- spektive in die Formulierung von politischen Die Entwicklung des Angebotes ist von Ganzheitlich- ternehmen und Mitarbeiter*innen erzielen. Zielsetzungen oder in wissenschaftliche Pro- keit, Nachhaltigkeit und der Kombination verschie- jekte einbringen. dener Handlungsebenen geprägt. Angebote auf ei- ner individuellen Ebene über konkrete Bildungs- und Unsere Kompetenzfelder sind Praxisfelder. Sie ABZ*AUSTRIA berät und begleitet darüber hinaus Beratungsangebote, auf einer strukturellen Ebene sind der Beitrag von ABZ*AUSTRIA zur gleichbe- Unternehmen, die diese Strategien in ihre Struktu- über Beratungs- und Trainingsangebote für Wirt- rechtigten Partizipation von Frauen am österrei- ren und Prozesse integrieren wollen, denen Chancen- schaftsunternehmen und Non-Profit-Unternehmen chischen Arbeitsmarkt. gleichheit und umfangreiche Nutzung der Potenziale und auf einer gesamtgesellschaftlichen Ebene über aller Mitarbeiter*innen ein Anliegen ist und die per- Lobbying und Kampagnen ergänzen sich. Sämtliche sonelle Vielfalt nicht als Problem, sondern als Chan- Produkte von ABZ*AUSTRIA sind auf ihre Gleich- UNSERE KOMPETENZFELDER SIND ... ce für ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sehen. stellungswirksamkeit hin überprüft. Sie folgen der Vision von Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. Gender Mainstreaming und Diversity Management. Und sie bewähren sich in Programmen zur betrieb- Vereinbarkeit Beruf. Familie. Privatleben. lichen Frauenförderung oder folgen den Unterneh- Arbeit. Jugend. Alter. mensstrategien von Employer Branding (Aufbau Lebensbegleitendes Lernen. einer attraktiven Arbeitgeber*innenmarke) und Arbeit. Migration. Integration. Corporate Social Responsibility (gesellschaftliche Neues Arbeiten. Digitalisierung. Innovation. Verantwortung durch Unternehmen). 14 15
Vereinbarkeit Beruf. Familie. Privatleben Arbeit. Jugend. Alter KOMPETENZFELD: KOMPETENZFELD: VEREINBARKEIT ARBEIT. JUGEND. ALTER BERUF. FAMILIE. PRIVATLEBEN Unternehmen werden sich deutlich differenzierter Versorgungssysteme und die Notwendigkeit, das Er- und intensiver mit den Anforderungen unterschied- werbsalter zu erhöhen, aber auch die Diskriminierung „Vereinbarkeit“ wurde lange als Anliegen berufs- licher Generationen auseinandersetzen müssen, von älteren Personen in spezifischen Berufsfeldern – tätiger Mütter verstanden, zwischen Berufs- und um diesen gerecht zu werden und darauf aufbau- all diese Faktoren machen es unabdingbar, sich mit al- Familienleben inklusive der Betreuungspflichten ge- end eine nachhaltig erfolgreiche Employer Brandi- ternsgerechten Arbeitsbedingungen und der Nutzung genüber Kindern die Balance zu halten. Der Diskurs ng Strategie entwickeln zu können. des Potentials älterer Arbeitnehmer*innen auseinan- entwickelte sich vom exklusiven Frauenthema zu derzusetzen. Denn Alter spielt eine Rolle – aber eben der Frage, wie Mütter und Väter Berufstätigkeit mit Vereinbarkeit der Generationen nur eine von mehreren. Es muss somit in einen um- Kinderbetreuung, Familien- und Privatleben zeitlich Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um fassenden Diversity-Ansatz eingebettet werden, der vereinbaren können. qualifizierte Fach- und Führungskräfte müssen sich die Vielfalt der Menschen sinnvoll zu verbinden weiß. Unternehmen bemühen, Nachwuchskräfte anzu- Der neu gewachsene Anspruch der Väter, genau- Unser Ziel, dass Vereinbarkeit von Beruf, Familie und werben und die Bindung der Leistungsträger*innen Stereotype und Rollenbilder in der Berufswahl so für die Kinder da zu sein wie die Mütter, erfor- Privatleben zum Managementthema wird, ist mitt- zu stärken. Es gilt, sich auf die neuen „Generationen Laut Lehrlingsstatistiken wählen Mädchen nach wie dert ein Umdenken lerweile vielfach er- Y und Z“ einzustel- vor bevorzugt typi- in den Beschäfti- reicht worden. Die- len und gleichzeitig sche „Frauenberu- gungsverhältnis- ses Kompetenz- auch den älteren fe“. Fast die Hälfte sen, in den Unter- feld fokussiert jene Generationen ge- aller weiblichen Lehr- nehmensstruktu- Vereinbarungen, die recht zu werden. Dies linge wird im Einzelhan- ren und der Unterneh- zwischen Wirtschafts- erfordert eine altersgrup- del und in den Berufen menskultur. Nicht zu- unternehmen und ih- penspezifische Personalar- Bürokauffrau und Friseu- letzt auf Grund des demo- ren Mitarbeiter*innen ge- beit und fundiertes Wissen rin ausgebildet. Hartnäckig grafischen Wandels ist es troffen werden können, über die Besonderheiten der halten sich gewisse Stereo- unumgänglich, das Vereinbar- um „win-win-solutions“ für Mitarbeiter*innengenerationen. type und Rollenvorstellungen, keitsthema, um den Aspekt der alle Beteiligten zu entwickeln: Jedenfalls wichtig scheint die die Frauen in diese Berufssparten Pflege von Angehörigen zu erwei- für die Mitarbeiter*innen, ihre Vereinbarkeit der verschiedenen drängen und andere Möglichkeiten tern. Die Strukturen in vielen Un- Partner*innen, ihre Kinder und ihre Lebensbereiche sowohl für jüngere erschweren. Die Folge ist, dass sich die ternehmen erschweren zurzeit noch Arbeitgeber*innen. Dabei ist zu be- als auch für ältere Arbeitnehmer*innen, Suche nach einem Arbeitsplatz auf we- die Vereinbarkeit von Beruf und Pfle- achten: Der Wiedereinstieg beginnt aber auch die Sinnstiftung im Beruf, die nige berufliche Profile konzentriert und ge. Familienfreundlichkeit spielt sich für mit dem Ausstieg! berufliche Anerkennung, der Einsatz digi- die Jobsuche dadurch eingeschränkt wird. die meisten Verantwortlichen in Unterneh- taler Medien in allen Arbeitsbereichen sowie men nach wie vor fast ausschließlich auf der Ein am Einzelfall orientiertes und für das ge- flache Hierarchien gewinnen an Bedeutung. ABZ*AUSTRIA setzt dort an, wo Diskriminie- „Eltern mit Kind-Ebene“ ab. Mangelnde Kin- samte Unternehmen anwendbares Portfolio rungen und Selbstbeschränkungen von Per- derbetreuung wird mittlerweile thematisiert kennzeichnet dieses Kompetenzfeld und sei- Jugend sonen aus unterschiedlichen Generationen auf- und Unternehmen, die als vereinbarkeitsfreund- ne Angebote: Mit dem systematischen Auszei- Die formale Bildung hat in Österreich einen hohen tauchen – insbesondere jene von Mädchen und lich gelten wollen, überlegen Lösungen und Mög- ten- und Karenz-Management® von ABZ*AUSTRIA Stellenwert. Ohne Pflichtschulabschluss gibt es so Frauen – und wo positive Veränderungen möglich lichkeiten für ihre Mitarbeiter*innen. Die Pflege von kann ein Unternehmen aufzeigen, dass es um die gut wie keine Möglichkeit, eine Lehre zu beginnen. sind. Die Stärkung der Arbeits- und Beschäftigungs- Angehörigen ist hingegen nach wie vor ein Tabuthe- kontinuierliche Weiterentwicklung der Lebens- und Jugendliche brauchen gute Möglichkeiten, um ins fähigkeit von älteren und jungen Frauen ist unser Ziel. ma, für das noch kaum strukturelle Lösungen vor- Arbeitsqualität seiner Mitarbeiter*innen bemüht Berufsleben einsteigen zu können und nicht in die Für die Wirtschaft bedeutet dies eine Sicherung der handen sind. Und auch Bildung, Ehrenamt, zivilge- ist. Der Ruf, der dem Unternehmen in Folge als „at- Langzeitarbeitslosigkeit auf Grund mangelnder Aus- Leistungs- und Wettbewerbstätigkeit: Der Wissens- sellschaftliches Engagement und andere Lebensbe- traktiver Arbeitgeber“ vorauseilt, wird sich auch bildungsmöglichkeiten zu kommen. ABZ*AUSTRIA und Erfahrungs-Transfer von „Alt“ nach „Jung“ wird reiche wollen mit Erwerbsarbeit vereinbart werden. auf das Bemühen um potenzielle motivierte und bietet Basisbildung und wesentliche Angebote für z. B. durch Generationen-Tandems gefördert. Die erfolgreiche Mitarbeiter*innen positiv auswirken. Jugendliche, die die Teilhabe am Arbeitsleben und Abwanderung von unternehmenstragenden älteren gesellschaftliche Integration ermöglichen und das Mitarbeiter*innen wird verhindert und Krankenstän- berufliche Fortkommen sichern. de (bei Älteren) gesenkt. Die Mitarbeiter*innen erfah- ren, dass sie sich mit „ihrem“ Unternehmen identifi- Potential älterer Arbeitnehmer*innen zieren können. Der demografische Wandel und der Anstieg der Lebenserwartung, die Herausforderungen der sozialen 16 17
Lebensbegleitendes Lernen Arbeit. Migration. Integration KOMPETENZFELD: KOMPETENZFELD: LEBENSBEGLEITENDES LERNEN ARBEIT. MIGRATION. INTEGRATION Frauen sind zu einem überproportionalen Ausmaß neue Chancen zeitliche, räumliche oder auch persön- Personen, die nach Österreich zuwandern, tun in so genannten atypischen Beschäftigungsformen liche Zugangsbarrieren zu reduzieren. ABZ*AUSTRIA dies aus unterschiedlichen Motiven und Not- und in schlecht entlohnten Branchen tätig. Zudem setzt z. B. game based learning, Skype-Beratung, E- wendigkeiten und bringen vielfältige Lebens-, verdienen Frauen in der heimischen Privatwirtschaft Learning, Webinare, digitale Pinnwände und Blogs Bildungs- und Arbeitserfahrungen mit. Entspre- für gleiche und gleichwertige Arbeit weiterhin deut- als neue Formate ein. Die berufliche Neuausrichtung chend differenziert müssen daher die Bedingun- lich weniger als ihre männlichen Kollegen. und die Eröffnung von neuen Perspektiven und Mög- gen für den Zugang zu Bildung und die gesell- lichkeiten ist uns im Rahmen dieses Kompetenzfel- schaftliche und arbeitsmarktpolitische Integrati- Das Bestreben die Qualifikationen und Kompeten- Die Gehaltsschere pro Stunde zwischen Frauen und des ein großes Anliegen. Dabei geht es unter ande- on betrachtet werden. Mit den Flucht- bzw. Migra- zen von Migrant*innen wert zu schätzen, zeigt sich Männern lag 2019 in Österreich bei 19,9 %, wie die ver- rem um die Wahl nicht traditioneller Bildungsangebo- tionsbewegungen der vergangenen Jahre stellen auch in neuen arbeitsmarktpolitischen Program- öffentlichten Eurostat-Daten1 zeigen. Die Lohnunter- te für Frauen, denn Aus- und Weiterbildungen in die- sich neue Herausforderungen auf politischer und men, Bildungs- und Beratungsangeboten. Die sich schiede zwischen Frauen und Männern in Österreich sen Bereichen ermöglichen nicht nur zukunftsträch- gesellschaftlicher Ebene, die neue Strategien in entwickelnde kulturelle Vielfalt innerhalb der Be- sind seit 2009 zwar um 4,4 %punkte zurückgegangen, tige Beschäftigungen, sondern in der Regel auch hö- der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik erfordern. legschaften bringt viele Vorteile, stellt aber ebenso dennoch verdienten Frauen im Jahr 2019 in der Privat- here Einkommen. eine Herausforderung für die Gestaltung der Zu- wirtschaft brutto pro Stunde um 19,9 % weniger als Män- sammenarbeit und der Personalentwicklung dar. ner. Im EU-Vergleich Für das Leben und In der medialen und Die Tatsache, dass liegt Österreich da- die Arbeit in der arbeitsmarktpoliti- die Gesellschaft mit laut Statistik Au- globalen Informa- schen Diskussion vielfältig und mul- stria weiter deutlich tionsgesellschaft ver- treten geflüchtete tikulturell ist, erfor- über dem Durchschnitt mittelt ABZ*AUSTRIA Frauen oft in den dert eine Auseinan- von 14,1 %. Nur in Lettland Frauen die dafür erfor- Hintergrund, nicht zu- dersetzung mit unter- und Estland waren die Lohn- derlichen Schlüsselkom- letzt, weil sie nach wie schiedlichen Ansprü- unterschiede größer. petenzen. Wir setzen dort an, vor nur als „Mitflüchten- chen und Bedürfnissen wo Menschen befähigt wer- de“ wahrgenommen wer- auf Seite der Migrant*innen Ein Großteil des Lohnunter- den, eigenständig und selbst- den. ABZ*AUSTRIA fokussiert und Arbeitgeber*innen. schieds zwischen Frauen und Män- organisiert zu lernen. Der Wandel deshalb speziell auf Frauen und nern lässt sich z. B. durch die hohe zur digitalisierten Dienstleistungs- junge Mädchen, deren Bedürfnis- Gefragt sind Strategien, die zum Teilzeitquote bei Frauen (auch hier liegt und Wissensgesellschaft fordert in- se und Bedarfe. Aus unseren Erfah- Abbau der strukturellen Barrieren Österreich über dem EU-Durchschnitt), teressierte und informierte Menschen, rungen wissen wir – und dies betrifft am Arbeitsmarkt beitragen. Gesucht die Branche und den ausgeübten Beruf er- die aktiv sein wollen. Lebensbegleiten- ebenso Frauen aus Österreich –, dass sind Angebote, die Migrant*innen klären. Dennoch bleibt ein Teil von 14 % des des Lernen setzt Selbstvertrauen, Selbst- jegliche berufliche Um- und Neuorientie- individuell unterstützen und sie befä- Gender Pay Gap unerklärt. Geringe Erwerbs- motivation, Selbstdisziplin und nicht zuletzt rung, aber auch jede Aus- und Weiterbil- higen, die Möglichkeiten und Rechte auf einkommen ziehen geringere Leistungen aus Ar- Neugier voraus. Es tritt heute deutlich zu Tage, dung Fragen der gesamtgesellschaftlichen Teilhabe am österreichischen Arbeitsmarkt beitslosen- und Pensionsversicherung nach sich. dass sich die berufliche Bildung von der allge- Situation der Frauen aufwirft. Umso wichtiger anzunehmen und somit die gläserne Türe zu Der Global Gender Gap Report des Weltwirtschafts- meinen Bildung immer weniger trennen lässt und sind Bildungs- und Beratungsangebote, die öffnen. Damit einhergehend ist klar: Integration forums, eine Studie zur Gleichstellung von Frauen und Wissen teils kurzlebig ist und kontinuierlich erwei- auch gleichstellungsorientierte Werte reflektieren braucht Bildung. Männern in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Le- tert werden will. und vermitteln können. benserwartung, wirtschaftliche Chancen und politische ABZ*AUSTRIA bietet ein durchgehendes und viel- Beteiligung zeigte 2019, dass sich Österreich im interna- Mehr als die Hälfte der gering qualifizierten Erwach- fältiges Beratungs- und Betreuungsangebot. Es tionalen Vergleich mit 153 Ländern auf Rang 34 befin- senen ist hierzulande berufstätig. Expert*innen gehen reicht von der persönlichen Orientierung in dem det. Dies ist zwar im Vergleich zu Rang 53 aus dem Jahr allerdings davon aus, dass viele dieser Arbeitsplätze in noch unbekannten österreichischen Arbeitsmarkt 2018 ein positives Ergebnis, dennoch wird es laut dieser den nächsten Jahren verloren gehen, da durch einen bis zur Erhebung und Erprobung von Kompeten- Studie noch knapp 100 Jahre dauern, bis die Gleichstel- verstärkten Einsatz moderner Informations- und Kom- zen und der Anerkennung und Förderung indivi- lung von Frauen und Männern weltweit erreicht wird.2 munikationstechnologien eine Verschiebung der An- dueller Qualifikationen. Es umfasst die Aus- und forderungen in Richtung mehr Selbständigkeit, Kreati- Weiterbildung in einem bestimmten Berufsfeld und Lebensbegleitendes Lernen steigert die Beschäfti- vität, Eigenverantwortung und Problemlösungsorien- die gezielte Vorbereitung auf den beruflichen Ein- gungsfähigkeit von Frauen und ermöglicht berufli- tierung erfolgt. Arbeitsplatznahe Bildungsangebote in und Aufstieg mit der Chance auf eine längerfristige che Umorientierung. Gleichzeitig bieten im Zuge der Unternehmen sind ein Hebel, um die Beschäftigungs- berufliche und damit gesellschaftliche Integration Digitalisierung Online-Tools und neue Medien auch fähigkeit dieser Menschen nachhaltig zu verbessern. und Karriere in Österreich, speziell für Frauen. 1 https://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=earn_gr_gpgr2&lang=de 2 http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2020/dataexplorer/#economy=AUT 18 19
Neues Arbeiten. Digitalisierung. Innovation. Neues Arbeiten. Digitalisierung. Innovation. KOMPETENZFELD: NEUES ARBEITEN. DIGITALISIERUNG. UNSERE INNOVATION. HANDLUNGSPRINZIPIEN Neue Technologien, Automatisierung und Robotisie- Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf, Familie keit von Beruf, Familie und Privatleben abgedeckt. VISIONARY rung werden sich in den kommenden Jahren nicht und Privatleben stellt sich in zunehmendem Maße Dies umfasst Module wie z. B. Elternkarenz und nur in der Industrie, sondern in der gesamten Ar- auch bei Führungskräften. Neue Formen von Leader- Väterkarenz sowie Pflegekarenz/Pflegeteilzeit und • ir stellen die Anforderungen unserer W beitswelt auswirken. Besonders die Digitalisierung ship wie Führen in Teilzeit und Top Sharing tragen Bildungskarenz/Bildungsteilzeit. Zusätzliche Module Auftraggeber*innen und Kund*innen in hat durch die Corona-Pandemie starken Aufwind be- dazu bei, dass verantwortungsvolle Positionen für für lebensphasenorientierte Arbeitszeit- und Arbeits- den Vordergrund. kommen. Damit verändern sich die Anforderungen an qualifizierte Nachwuchskräfte und Personen mit organisationsmodelle werden laufend entwickelt. • ir haben den Anspruch mit Ehrgeiz und W Arbeitgebende und ihre Mitarbeitenden. Dabei gilt es Betreuungspflichten attraktiver werden. Top Sharing, Dabei ist uns wichtig, sowohl junge Generationen Mut, Gesellschaft zu gestalten. auch, den digitalen Wandel im Hinblick auf seine un- bei dem sich zwei Führungskräfte eine Position teilen, anzusprechen, als auch alternsgerechtes Arbeiten zu terschiedlichen Auswirkungen für Frauen und Män- stellt eine Möglichkeit dar, Leadership-Verantwortung ermöglichen. Führungskräfte, Personalmanagement • ir entwickeln Projekte am konkreten W ner zu betrachten. Da mit Familie und Pri- und Mitarbeiter*innen erhalten Zugang zu Leitfä- Bedarf und geben Antworten auf aktuelle der Bedarf an Rou- vatleben zu verein- den, Checklisten und Formularen, die im täglichen Herausforderungen. tinetätigkeiten sin- baren. Gleichzeitig Arbeitsumfeld sofort einsetzbar sind. Ergänzend ken und die Nach- wird dadurch den zur RoadMap werden Beratung, Prozessbegleitung, frage nach hochqua- immer komplexeren Seminare, Workshops und Vorträge angeboten. lifizierten Kompetenzen Anforderungen an Füh- IMPACTFUL steigen wird, sollten Un- rungspersonal begegnet ABZ*AUSTRIA berät aber nicht nur andere Organi- • ir bauen auf exzellent ausgebildete W ternehmen bereits jetzt in und deren Überlastung und sationen, sondern ist selbst Modellunternehmen in Mitarbeiter*innen. die kontinuierliche Weiterbil- Fehleranfälligkeit entgegen- Bezug auf Vereinbarkeit sowie flexible und lebens- dung ihrer Mitarbeitenden in- gewirkt. Führungskräfte fun- phasenorientierte Arbeitszeitmodelle. Wir zeigen • ir bauen auf 30 Jahre erworbenes W vestieren und deren Know-how gieren somit als Role Models für mit Good Practice Beispielen auf, welche innovati- Wissen und kennen die aktuellen nachhaltig nutzbar machen. eine bessere Work-Life-Balance. ven Handlungsmöglichkeiten es gibt und was es bei Bedürfnisse des Arbeitsmarkts und Lebensphasengerechte Arbeits- der Implementierung von Auszeiten- und Karenzma- unserer Kund*innen. Gerade bei der beruflichen Weiter- modelle steigern die Motivation und nagement zu beachten gilt. bildung braucht es einen frauen- bzw. Leistungsbereitschaft, verringern die • nsere vielfältigen Erfahrungen und U genderspezifischen Fokus, um die Chan- Fluktuation und tragen zur besseren Aus- Kompetenzen machen uns aus. cengleichheit in einer immer komplexeren lastung der Personalkapazitäten bei. Als Möchten Sie Genaueres über unsere Produkte Arbeitswelt zu gewährleisten. Um alle Potenti- Expertin mit jahrzehntelanger Erfahrung im und Projekte erfahren? ale gut zu nutzen, ist es essenziell, dass Frauen Bereich Top Sharing unterstützt ABZ*AUSTRIA Besuchen Sie unsere Website oder RELIABLE einerseits gleichberechtigte Gestalter*innen der Unternehmen bei der Implementierung neuer kontaktieren Sie uns! Digitalisierung sind und andererseits die Möglichkeit Führungsmodelle, berät Einzelpersonen (Executive • ir setzen auf Qualität durch W haben, die notwendigen Fähigkeiten zu erlernen. So Coaching) und Personenpaare (Tandem Coaching), www.abzaustria.at Funktionalität, Zeiteffizienz und ist z. B. die Erhöhung der digitalen Medienkompetenz die sich für eine Top Sharing Position bewerben wollen. www.neuesarbeiten.at Wirtschaftlichkeit. als Querschnittsmaterie in ABZ*AUSTRIA Projekten Telefon: +43 1 667 03 00 • Wir halten unsere Versprechen. verankert. Auch innovative Arbeitsmodelle, die die in- Darüber hinaus stellt ABZ*AUSTRIA eine eigens E-Mail: abzaustria@abz-austria.at dividuellen Kompetenzen der Mitarbeitenden fördern entwickelte RoadMap für Neues Arbeiten zur Ver- • Wir denken und handeln nachhaltig. und mehr Flexibilität und kreative Lösungen zulassen, fügung. Es handelt sich dabei um ein innovatives werden wichtiger. Damit entstehen in Unternehmen webbasiertes Informations- und Kommunikationstool neue organisatorische und personelle Bedingungen, für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden, mit dem die es bereits frühzeitig zu managen gilt. u.a. Auszeiten und Karenzen geplant und gemanagt werden können. Inhaltlich wird das Thema Vereinbar- 20 21
Sie können auch lesen