BESCHÄFTIGUNGS- UND KONJUNKTURPROGNOSE - FrankfurtRheinMain 2019 - IHK Frankfurt am Main

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BESCHÄFTIGUNGS- UND
KONJUNKTURPROGNOSE
FrankfurtRheinMain 2019
IMPRESSUM

    HERAUSGEBER
    Initiative PERFORM Zukunftsregion FrankfurtRheinMain
    c/o IHK Frankfurt am Main
    Börsenplatz 4
    60313 Frankfurt am Main
    Telefon 069 2197-1272
    Telefax 069 2197-1304
    wirtschaftspolitik@frankfurt-main.ihk.de
    www.perform-frankfurtrheinmain.de

    REDAKTION
    Sebastian Trippen
    Franziska Honheiser
    Minna Heinola
    Malte Hischemöller
    Simon Peschges

    GRAFIK | LAYOUT
    Sabrina Becker

    DRUCK
    Lokay e. K, Reinheim

    November 2018

    Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellen­­-
    angabe gestattet. Belegexemplar erbeten.

2
INHALT

VORWORT                                     5

KONJUNKTURPROGNOSE FrankfurtRheinMain       6

BESCHÄFTIGUNGSPROGNOSE FrankfurtRheinMain   8

ENTWICKLUNG IN AUSGEWÄHLTEN BRANCHEN
Dienstleistungen                            10
Industrie                                   12
Baugewerbe                                  14
Handel                                      16

ANHANG                                      18

                                                 3
VORWORT

Viele Turbulenzen – doch die Wirtschaft in FrankfurtRheinMain hält Stand

    Die Liste der politischen Unsicherheiten ist im letzten Jahr nicht kürzer geworden - im
Gegenteil: Antworten auf diese Themen zu finden wird immer dringlicher. Der Handels-
streit zwischen China und den USA, der näher rückende Brexit und die Iran-Sanktionen
der Trump-Regierung – all das trübt die Aussichten für die Entwicklung der Weltwirt-
schaft in den kommenden Monaten ein. Die deutsche Wirtschaft ist durch ihre Exporte
international stark vernetzt. Protektionismus, Unsicherheiten und Zölle sind Gift für den
freien Handel und treffen somit auch deutsche Unternehmen hart. Der Gegenwind auf
der weltpolitischen Bühne trübt die Erwartungen für die kommenden Monate leicht ein,
insbesondere die Einschätzungen zur Entwicklung des Exportvolumens.

    Alles in allem überwiegen die positiven Wachstumsfaktoren aktuell aber noch deut-
lich: Die Unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain trotzen derzeit noch
immer allen Widrigkeiten. 91 Prozent der Betriebe berichten von guten oder befriedigen-
den Geschäften, nur neun Prozent von schlechten.

    Für das laufende Jahr 2018 rechnen die regionalen Wirtschaftskammern daher mit
einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Metropolregion FrankfurtRheinMain
von 1,7 Prozent. Im kommenden Jahr könnten die Turbulenzen an den Weltmärkten aber
auch die deutsche Wirtschaft stärker treffen. Für das Jahr 2019 wird deshalb ein schwä-
cheres, aber solides Wachstum von 1,6 Prozent erwartet.

    Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich von allen Widrigkeiten recht unbeeindruckt.
Er eilt weiter von Rekord zu Rekord, auch in der Metropolregion FrankfurtRhein-
Main. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr in nahezu allen Kreisen und
kreisfreien Städten der Metropolregion gesunken. In den Landkreisen Aschaffenburg,
Miltenberg und Fulda kann man mit einer Quote von unter drei Prozent sogar von Voll-
beschäftigung sprechen.

    Und auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter: Im letzten
Jahr sind in der gesamten Metropolregion FrankfurtRheinMain mehr als 61.000 sozial-
versicherungspflichtige Stellen hinzugekommen, ein deutliches Plus von 2,7 Prozent.
Das Wachstum der Beschäftigung wird sich nach Einschätzungen der regionalen Wirt-
schaftskammern fortsetzen, wenngleich langsamer als bisher. Für das Jahr 2018 wird ein
Anstieg um 49.000 Stellen (plus 2,1 Prozent) und für das Jahr 2019 um 40.000 Stellen
(plus 1,7 Prozent zum Vorjahr) erwartet.

Prof. Dr. Mathias Müller        Prof. Dr. Kristina Sinemus                  Bernd Ehinger
Präsident                       Präsidentin                                 Präsident
IHK Frankfurt am Main           IHK Darmstadt Rhein Main Neckar             Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main

                                                                                                                   5
LAGE 2018 Konjunktur in FrankfurtRheinMain

IHK-GESCHÄFTSKLIMAINDEX* FÜR ALLE BRANCHEN IN FRANKFURTRHEINMAIN | Angaben in Indikatorpunkten
140

130

120                                                                                                                                                                                                                                                     125,4

110

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      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

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                                                                                     III 2013

                                                                                                  I 2014

                                                                                                           II 2014

                                                                                                                     III 2014

                                                                                                                                I 2015

                                                                                                                                         II 2015

                                                                                                                                                   III 2015

                                                                                                                                                              I 2016

                                                                                                                                                                       II 2016

                                                                                                                                                                                 III 2016

                                                                                                                                                                                            I 2017

                                                                                                                                                                                                     II 2017

                                                                                                                                                                                                               III 2017

                                                                                                                                                                                                                          I 2018

                                                                                                                                                                                                                                   II 2018

                                                                                                                                                                                                                                             III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                            Stabile Entwicklung auf hohem Niveau: Die Stimmung unter den Unternehmen in
                                                                                                FrankfurtRheinMain ist nach wie vor gut. Der IHK-Geschäftsklimaindex* sinkt im Vergleich
Bruttoinlandsprodukt                                                                            zum Vorjahr nur geringfügig um einen Punkt und liegt mit einem Wert von 125 Punkten
                                                                                                auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Die deutlichsten Zuwächse verzeichnen die
+ 1,7 %                                                                                         Finanzdienstleister. Ihr IHK-Geschäftsklimaindex* steigt kräftig von 133 auf 146 Punkte. Die
                                                                                                größten Rückgänge verzeichnen die Industrie und das Baugewerbe, nachdem diese im Vor-
                                                                                                jahr große Zuwächse verzeichneten. Der IHK-Geschäftsklimaindex* der Industrie sinkt um
Geschäftslage                                                                                  fünf auf aktuell 125 Punkte, der des Baugewerbes um fünf auf 132 Punkte. Der Rückgang ist
                                                                                                vor allem den sinkenden Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage geschuldet.
    gut                                                           49,1 %
                                                                                                    IHK-Lageindikator* auf hohem Niveau: Unverändert gut schätzen die Unterneh-
    befriedigend                                                  41,9 %                        men ihre aktuelle Geschäftslage ein. Der IHK-Lageindikator* liegt mit 40 Punkten deutlich
                                                                                                über dem langjährigen Mittel von 31 Punkten. Fast die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent)
    schlecht                                                       9,0 %                        schätzt ihre Lage als gut, nur neun Prozent als schlecht ein. Die deutlichsten Zuwächse
                                                                                                verzeichnen die Versicherer, das Kreditgewebe und die Finanzdienstleister: Bei Ihnen
                                                                                                steigt der IHK-Lageindikator* um 14 auf 50 Punkte. Noch zufriedener ist nur das Bau-
                                                                                                gewerbe: Hier erreicht der IHK-Lageindikator* einen Wert von 59 Punkten. Auf Basis
                                                                                                der Rückmeldungen der Unternehmen rechnen die regionalen Wirtschaftskammern mit
IHK-Exportindikator*                                                                           einem soliden Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der Metropolregion Frankfurt­
Angaben in Punkten                                                                              RheinMain von 1,7 Prozent für das laufende Jahr.

    III / 2017                                                        16,5                           Politische Unsicherheiten trüben die Exporterwartungen ein: Die Lage der
                                                                                                regionalen Wirtschaft ist ausgesprochen gut. Noch können die Unternehmen den politi-
    III / 2018                                                        10,7                      schen Unwägbarkeiten gut Stand halten. Doch die Liste der Unsicherheiten, die sich auf die
                                                                                                Exporte auswirken könnten, ist lang: Die Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA,
                                                                                                die sich anbahnende Finanzkrise in Italien und der sich mit großen Schritten nähernde Bre-
                                                                                                xit, dessen Rahmen aktuell noch nicht geklärt ist. Insgesamt sinkt der IHK-Exportindikator*
                                                                                                um sechs auf elf Punkte. Die stärksten Einbußen muss die Industriebranche hinnehmen, die
 Trend im Vergleich zum Vorjahr, siehe Seite 18                                                einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Hier sinkt der IHK-Exportindikator*
                                                                                                deutlich um zehn Punkte, liegt mit neun Punkten aber noch im positiven Bereich.

* Siehe Anhang Seite 18.

6
AUSBLICK 2019 Konjunktur in FrankfurtRheinMain

IHK-ERWARTUNGSINDIKATOR* FÜR AUSGEWÄHLTE BRANCHEN IN FRANKFURTRHEINMAIN | Angaben in Indikatorpunkten
 40
 30                                                                                                                                                                                                                                                          34,2
 20
 10                                                                                                                                                                                                                                                          12,3
  0
-10                                                                                                                                                                                                                                                          -2,3
-20
-30
      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

                                                                           II 2013

                                                                                     III 2013

                                                                                                  I 2014

                                                                                                           II 2014

                                                                                                                     III 2014

                                                                                                                                I 2015

                                                                                                                                         II 2015

                                                                                                                                                   III 2015

                                                                                                                                                              I 2016

                                                                                                                                                                       II 2016

                                                                                                                                                                                 III 2016

                                                                                                                                                                                            I 2017

                                                                                                                                                                                                         II 2017

                                                                                                                                                                                                                   III 2017

                                                                                                                                                                                                                              I 2018

                                                                                                                                                                                                                                       II 2018

                                                                                                                                                                                                                                                  III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main                                                                                                                                      FrankfurtRheinMain                Finanzdienstleister          Kreditgewerbe

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                            Unternehmen weiter optimistisch: Die Erwartungen an die Geschäftslage der
                                                                                                kommenden Monate sind über alle Branchen hinweg weiterhin positiv. Der IHK-
Bruttoinlandsprodukt                                                                            Erwartungsindikator* sinkt nur leicht von 14 auf zwölf Punkte. Während 68 Pro-
                                                                                                zent der Unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain von einer Fort-
+ 1,6 %                                                                                         setzung der derzeitigen Entwicklung ausgehen, rechnen 22 Prozent sogar mit besser
                                                                                                laufenden Geschäften. Am optimistischsten blickt die Baubranche in die Zukunft –
                                                                                                95 Prozent rechnen mit besseren oder gleichbleibenden Geschäftsergebnissen in den
Erwartungen                                                                                    nächsten zwölf Monaten. Doch insbesondere die geopolitischen Unsicherheiten und
                                                                                                der zunehmende Fachkräftemangel dämpfen die Wachstumsprognosen. Die bisher
  gut                                                             22,6 %                        deutlichen Wachstumsraten der letzten Jahre werden sich so voraussichtlich nicht
                                                                                                wiederholen. Die regionalen Wirtschaftskammern rechnen daher mit einem etwas
  befriedigend                                                    67,1 %                        niedrigeren Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,6 Prozent in 2019.

  schlecht                                                        10,3 %                             Rekordverdächtiges Investitionsniveau: Der IHK-Investitionsindikator* steigt
                                                                                                erfreulicherweise das vierte Jahr in Folge. Mit 18 Punkten wird das Sieben-Jahres-Hoch
                                                                                                des Vorjahres noch einmal übertroffen. Fast jedes dritte Unternehmen (32 Prozent)
                                                                                                möchte die Investitionsausgaben in den kommenden Monaten erhöhen, weitere
                                                                                                55 Prozent konstant halten. Überdurchschnittliche Werte erreicht der IHK-Inves-
IHK-Investitionsindikator*                                                                     titionsindikator* unter anderem bei den Finanzdienstleistern (32 Punkte) sowie im
Angaben in Punkten                                                                              Gastgewerbe und in der Verkehrsbranche (jeweils 29 Punkte).

  III / 2017                                                          15,3                          Risiken für die weitere Entwicklung der Geschäftslage: Mit großem Abstand
                                                                                                bleibt der Fachkräftemangel das Risiko Nummer eins für die Unternehmen in der
  III / 2018                                                          17,6                      Metropolregion FrankfurtRheinMain. Ganze 56 Prozent der befragten Unternehmen
                                                                                                sehen im Mangel an Fachkräften eine Gefahr für die zukünftige Geschäftsentwick-
                                                                                                lung. Schon heute fehlen laut dem PERFORM-Fachkräftemonitor in der Metropol­
                                                                                                region 163.000 Fachkräfte. An zweiter Stelle sehen 44 Prozent der Betriebe ein Risiko
                                                                                                in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, gefolgt von einer nachlassenden
 Trend im Vergleich zum Vorjahr, siehe Seite 18                                                Inlandsnachfrage (38 Prozent).

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                                7
HOCHRECHNUNG 2018 Gesamtwirtschaft

BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG IN FRANKFURTRHEINMAIN BIS 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Hochrechnung Prognose 2019
2.500.000
2.400.000
2.300.000
2.200.000
2.100.000
2.000.000
1.900.000
            I 2011
                     II 2011
                               III 2011
                                          IV 2011
                                                    I 2012
                                                             II 2012
                                                                       III 2012
                                                                                  IV 2012
                                                                                            I 2013
                                                                                                     II 2013
                                                                                                               III 2013
                                                                                                                          IV 2013
                                                                                                                                    I 2014
                                                                                                                                             II 2014
                                                                                                                                                       III 2014
                                                                                                                                                                  IV 2014
                                                                                                                                                                            I 2015
                                                                                                                                                                                     II 2015
                                                                                                                                                                                               III 2015
                                                                                                                                                                                                          IV 2015
                                                                                                                                                                                                                    I 2016
                                                                                                                                                                                                                             II 2016
                                                                                                                                                                                                                                       III 2016
                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2016
                                                                                                                                                                                                                                                            I 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    I 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             II 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       III 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            I 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2019
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                                                                   Kräftige Beschäftigungszuwächse: Die Zahl der Beschäftigten in der Metro­
                                                                                                                                       polregion FrankfurtRheinMain hat im letzten Jahr erneut deutlich zugelegt. Der
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          Beschäftigungsaufbau hält damit bereits das achte Jahr in Folge an. Die Statistik
                                                                                                                                       der Bundesagentur für Arbeit zählte Ende Dezember 2017 mehr als 2,3 Millionen
+ 2,1 %                                                                                                                                sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Im Vergleich zum Vorjahr sind mehr als
                                                                                                                                       61.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen in der Metropolregion entstanden
                                                                                                                                       – ein neuer Rekordwert. Der Beschäftigungszuwachs übertrifft mit 2,7 Prozent damit
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          noch einmal deutlich die Zuwächse der letzten Jahre (plus 2,4 Prozent in 2016, plus
                                                                                                                                       2,5 Prozent in 2015).
    2016                                                                                    2,4 %
                                                                                                                                           Beschäftigungsaufbau hält an: Der IHK-Beschäftigungsindikator* hat im Jah-
    2017                                                                                    2,7 %                                      resverlauf zwar zunächst zugelegt, fiel in der Herbst-Umfrage aber wieder zurück auf
                                                                                                                                       das Niveau des Vorjahres. Ein Ende des Beschäftigungsaufbaus ist laut der IHK-Kon-
    2018                                      Hochrechnung 2,1 %                                                                       junkturumfrage nicht in Sicht. Fast ein Viertel der Betriebe möchte Beschäftigung
                                                                                                                                       aufbauen, nur elf Prozent verringern. Auf Basis dieser Daten rechnen die regiona-
                                                                                                                                       len Wirtschaftskammern im Jahr 2018 mit einem weiteren Anstieg der Beschäfti-
                                                                                                                                       gung. Laut der Hochrechnung werden in diesem Jahr etwa 49.000 neue Stellen in
                                                                                                                                       Frankfurt­RheinMain entstehen – ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Neue Stellen
                                                                                                                                           Stellenbesetzung wird immer schwieriger: Schon heute spüren die Un-
+ 49.000                                                                                                                               ternehmen, dass die Besetzung der neu geschaffenen Stellen immer schwieriger
                                                                                                                                       wird. Für 56 Prozent der Unternehmen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain
                                                                                                                                       ist der Fachkräftemangel ein Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung. Vor
                                                                                                                                       vier Jahren wurde dieses Thema nur von 34 Prozent der Unternehmen genannt.
Sozialversicherungspflichtig                                                                                                           Vor allem berufliche qualifizierte Fachkräfte werden gesucht: Von den 163.000
Beschäftigte                                                                                                                           Fachkräften, die laut PERFORM-Fachkräftemonitor in der Metropolregion feh-
                                                                                                                                       len, machen sie 85 Prozent aus. Auch die Vakanzzeit – also die Zeit, die ver-
2.423.000                                                                                                                              geht bis eine ausgeschriebene Stelle tatsächlich wieder besetzt ist – wird nach
                                                                                                                                       den Daten der Bundesagentur für Arbeit immer länger. In Hessen liegt sie ak-
                                                                                                                                       tuell bei 109 Tagen, im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 18 Tage.

* Siehe Anhang Seite 18.

8
PROGNOSE 2019 Gesamtwirtschaft

IHK-BESCHÄFTIGUNGSINDIKATOR* FÜR ALLE BRANCHEN IN FRANKFURTRHEINMAIN | Angaben in Indikatorpunkten

 40
 30
 20
 10                                                                                                                                                                                                                                                     12,4
  0
-10
-20
      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

                                                                           II 2013

                                                                                     III 2013

                                                                                                  I 2014

                                                                                                           II 2014

                                                                                                                     III 2014

                                                                                                                                I 2015

                                                                                                                                         II 2015

                                                                                                                                                   III 2015

                                                                                                                                                              I 2016

                                                                                                                                                                       II 2016

                                                                                                                                                                                 III 2016

                                                                                                                                                                                            I 2017

                                                                                                                                                                                                     II 2017

                                                                                                                                                                                                               III 2017

                                                                                                                                                                                                                          I 2018

                                                                                                                                                                                                                                   II 2018

                                                                                                                                                                                                                                             III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                            Stellenaufbau verlangsamt sich: Das rasante Tempo des Beschäftigungsaufbaus
                                                                                                der letzten Jahren mit immer neuen Rekordwerten wird sich voraussichtlich nicht fort-
Veränderung der Beschäftigung                                                                   setzen. Die Betriebe in der Metropolregion FrankfurtRheinMain wollen weiter Beschäf-
                                                                                                tigung aufbauen – und das auch deutlich. Die Probleme bei der Suche nach geeigne-
+ 1,7 %                                                                                         ten Fachkräften werden aber immer gravierender. Die regionalen Wirtschaftskammern
                                                                                                erwarten für das Jahr 2019 einen weiteren Anstieg der sozialversicherungspflichtigen
                                                                                                Beschäftigung um 40.000 Stellen. Mit einem Anstieg um 1,7 Prozent verlangsamt sich
Veränderung der Beschäftigung                                                                   der Zuwachs zwar, wird aber noch immer deutlich über dem Durchschnitt der Jahre
                                                                                                2000 bis 2017 von 0,9 Prozent liegen. 2019 wäre dann das zehnte Jahr in Folge, in dem
  2017                                                            2,7 %                         in der Metropolregion FrankfurtRheinMain Beschäftigung aufgebaut wird.

  2018                              Hochrechnung 2,1 %                                              Vernetzte Region: Die hohen Fachkräftebedarfe in der Wachstumsregion Frank-
                                                                                                furtRheinMain können die Unternehmen nicht allein mit den Fachkräften am Standort
  2019                                       Prognose 1,7 %                                     decken. Auch der immer knapper werdende Wohnraum in Teilen der Metropolregion,
                                                                                                insbesondere in den Kernstädten, führt zu einem hohen Pendleraufkommen: Etwa die
                                                                                                Hälfte der Beschäftigten in der Metropolregion pendelt, häufig auch über Ländergrenzen
                                                                                                hinweg. Die Region ist über Personen, Waren und Güter eng miteinander vernetzt. Bei der
                                                                                                Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen müssen die Pendlerverflechtungen und
Neue Stellen                                                                                    der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – auch länderübergreifend – mitgedacht werden.

+ 40.000                                                                                            Infrastruktur muss mitwachsen: Schon heute wird auf den Straßen und Schie-
                                                                                                nen der Region deutlich, dass die Kapazitätsgrenzen vielerorts erreicht oder bereits
                                                                                                überschritten sind. Davon sind nicht nur die Pendler betroffen, sondern zunehmend
                                                                                                auch der Wirtschaftsverkehr. Die strukturellen Herausforderungen müssen in der Me-
Sozialversicherungspflichtig                                                                    tropolregion gemeinsam gelöst werden. Aus diesem Grund haben sich die regionalen
Beschäftigte                                                                                    Wirtschaftskammern vehement für die Einführung des im Jahr 2018 gegründeten
                                                                                                Strategieforums für die Metropolregion eingesetzt. Das mit Vertretern aus Politik und
2.463.000                                                                                       Wirtschaft aus vier Bundesländern besetzte Strategieforum setzt sich unter anderem
                                                                                                für ein überregionales Verkehrskonzept ein und vertritt die Interessen der Region
                                                                                                FrankfurtRheinMain in Berlin mit einer starken Stimme.

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                               9
HOCHRECHNUNG 2018 Dienstleistungen1

BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG BEI DEN DIENSTLEISTUNGEN BIS 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Hochrechnung Prognose 2019
1.650.000
1.600.000
1.550.000
1.500.000
1.450.000
1.400.000
1.350.000
1.300.000
1.250.000
            I 2011
                     II 2011
                               III 2011
                                          IV 2011
                                                    I 2012
                                                             II 2012
                                                                       III 2012
                                                                                  IV 2012
                                                                                            I 2013
                                                                                                     II 2013
                                                                                                               III 2013
                                                                                                                          IV 2013
                                                                                                                                    I 2014
                                                                                                                                             II 2014
                                                                                                                                                       III 2014
                                                                                                                                                                  IV 2014
                                                                                                                                                                            I 2015
                                                                                                                                                                                     II 2015
                                                                                                                                                                                               III 2015
                                                                                                                                                                                                          IV 2015
                                                                                                                                                                                                                    I 2016
                                                                                                                                                                                                                             II 2016
                                                                                                                                                                                                                                       III 2016
                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2016
                                                                                                                                                                                                                                                            I 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    I 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             II 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       III 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            I 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2019
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                                                                    Bedeutung der Dienstleistungsbranche wächst: Mehr als 1,5 Millionen sozial­
                                                                                                                                       versicherungspflichtig Beschäftigte – dies sind fast zwei Drittel aller Beschäftigten
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          in der Metropolregion FrankfurtRheinMain – sind in der Dienstleistungsbranche tä-
                                                                                                                                       tig. Die Dienstleistungsbranche verzeichnet 2017 im Vergleich zum Vorjahr auch den
+ 1,3 %                                                                                                                                stärksten Anstieg: Die Zahl der Beschäftigten steigt um 63.000 (plus 4,3 Prozent)
                                                                                                                                       – durch einen betrieblichen Meldefehler ist diese Zahl allerdings überschätzt (siehe
                                                                                                                                       Hinweis). Für das Jahr 2018 rechnen die regionalen Wirtschaftskammern mit einem
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          Plus von 19.000 Stellen (plus 1,3 Prozent). Bedingt durch die Korrektur des betrieb­
                                                                                                                                       lichen Meldefehlers, der die Zahl der Beschäftigten im vierten Quartal 2017 außerge-
  2016                                                                                      2,7 %                                      wöhnlich stark erhöht hat, fällt das Plus für 2018 eher gering aus.

  2017                                                                                      4,3 %                                          Gute Geschäftslage in allen Teilbranchen: Die Dienstleistungsbranche berich-
                                                                                                                                       tet von guten Geschäften. Der IHK-Lageindikator* steigt im Vergleich zum Vorjahr um
  2018                                        Hochrechnung 1,3 %                                                                       vier auf 44 Punkte. Bei intensiverer Betrachtung der sehr heterogenen Branche, fallen
                                                                                                                                       vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleister auf, die von guten Geschäften
                                                                                                                                       berichten. Der IHK-Lageindikator* erreicht vor allem bei den Wirtschafts- und Un-
                                                                                                                                       ternehmensberatern (65 Punkte), Architektur- und Ingenieurbüros (61 Punkte) und
                                                                                                                                       den Finanzdienstleistern (58 Punkte) überdurchschnittliche Werte. Im Vergleich zum
Neue Stellen                                                                                                                           Vorjahr legt der Bereich Werbung und Marktforschung deutlich zu. Der IHK-Lage­
                                                                                                                                       indikator* steigt hier um 13 auf 20 Punkte.
+ 19.000
                                                                                                                                           Hinweis: Aufgrund eines betrieblichen Meldefehlers steigt die Zahl der Beschäf-
                                                                                                                                       tigten im dritten und vierten Quartal 2017 um etwa 16.000 Stellen sprunghaft an.
                                                                                                                                       Der betriebliche Schwerpunkt eines Industriebetriebs wurde für diesen Zeitraum den
Sozialversicherungspflichtig                                                                                                           Dienstleistungen zugeordnet. Im ersten Quartal 2018 wurde diese Umklassifizierung
Beschäftigte                                                                                                                           rückgängig gemacht, die Zahl der Beschäftigten geht daher im Vergleich zum Vor-
                                                                                                                                       quartal wieder zurück. Der Beschäftigungsanstieg Ende 2017 ist im Vergleich zum
1.538.000                                                                                                                              Vorjahr also überschätzt. Wird diese Zahl um 16.000 korrigiert, bleibt aber noch immer
                                                                                                                                       ein deutlicher Zuwachs um 47.000 Stellen (plus 3,2 Prozent). Bei der Hochrechnung
                                                                                                                                       und der Prognose wurde dieser Fehler geglättet.

* Siehe Anhang Seite 18.
1 Umfasst die Abschnitte Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, Öffentliche Verwaltung, sonstige
  öffentliche und persönliche Dienstleistungen sowie Private Haushalte (Abschnitte H bis T nach WZ 2008).

10
PROGNOSE 2019 Dienstleistungen

IHK-BESCHÄFTIGUNGSINDIKATOR* DIENSTLEISTUNGEN | Angaben in Indikatorpunkten

 40
 30
 20
 10                                                                                                                                                                                                                                                    15,0
  0
-10
-20
      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

                                                                           II 2013

                                                                                     III 2013

                                                                                                 I 2014

                                                                                                          II 2014

                                                                                                                    III 2014

                                                                                                                               I 2015

                                                                                                                                        II 2015

                                                                                                                                                  III 2015

                                                                                                                                                             I 2016

                                                                                                                                                                      II 2016

                                                                                                                                                                                III 2016

                                                                                                                                                                                           I 2017

                                                                                                                                                                                                    II 2017

                                                                                                                                                                                                              III 2017

                                                                                                                                                                                                                         I 2018

                                                                                                                                                                                                                                  II 2018

                                                                                                                                                                                                                                            III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                            Positive Aussichten: Die Dienstleistungsbranche ist mit der derzeitigen Ge-
                                                                                                schäftslage zufrieden und blickt auch optimistisch auf die kommenden Monate. Über
Veränderung der Beschäftigung                                                                   alle Teilbranchen hinweg erwarten nur elf Prozent der Dienstleister eine eher un-
                                                                                                günstigere Entwicklung ihrer Geschäftslage. Der IHK-Erwartungsindikator* sinkt im
+ 2,0 %                                                                                         Vergleich zum Vorjahr lediglich um einen auf 14 Punkte. Mit einem IHK-Erwartungs-
                                                                                                indikator* von minus zwei Punkten ist das Kreditgewerbe die einzige Branche, die ei-
                                                                                                nen negativen Indikator aufweist. 15 Prozent der Unternehmen erwarten schlechtere
Veränderung der Beschäftigung                                                                   Geschäfte, nur 13 Prozent bessere. Der Indikator verbessert sich im Vergleich zum
                                                                                                Vorjahr aber um vier Punkte. Am optimistischsten blicken die Finanzdienstleister auf
  2017                                                            4,3 %                         die kommenden Monate. Der IHK-Erwartungsindikator* steigt von 31 auf 34 Punkte.

  2018                              Hochrechnung 1,3 %                                              Beschäftigung steigt weiter: Der IHK-Beschäftigungsindikator* liegt mit
                                                                                                15 Punkten über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft und in etwa auf dem Ni-
  2019                                       Prognose 2,0 %                                     veau des Vorjahres. Auch im nächsten Jahr wird die Dienstleistungsbranche für den
                                                                                                größten Teil des Beschäftigungsaufbaus verantwortlich sein. Die regionalen Wirt-
                                                                                                schaftskammern erwarten für das Jahr 2019 einen Anstieg der sozialversicherungs-
                                                                                                pflichtig Beschäftigten um 30.000 (plus 2,0 Prozent). Die gute Geschäftslage und die
                                                                                                positiven Erwartungen spiegeln sich auch in den Beschäftigungsabsichten der Fi-
Neue Stellen                                                                                    nanzdienstleister wider: Hier legt der IHK-Beschäftigungsindikator* besonders deut-
                                                                                                lich um sieben auf aktuell 36 Punkte zu. Aber auch die Architektur- und Ingenieur-
+ 30.000                                                                                        büros (32 Punkte) sowie die Informations- und Kommunikationsbranche (31 Punkte)
                                                                                                rechnen mit einem weiteren Beschäftigungsaufbau.

                                                                                                    Dienstleister wollen investieren: Die gute Geschäftslage und die überwiegend
Sozialversicherungspflichtig                                                                    positiven Erwartungen lassen auch den IHK-Investitionsindikator* steigen. Über alle
Beschäftigte                                                                                    Dienstleistungsbranchen hinweg wollen 34 Prozent der Betriebe ihre Investitionen
                                                                                                ausweiten, nur 13 Prozent verringern. Der IHK-Investitionsindikator* steigt im Ver-
1.568.000                                                                                       gleich zum Vorjahr um drei Punkte. Vor allem die personenbezogenen Dienstleis-
                                                                                                ter wollen ihre Investitionen ausweiten. Hier liegt der IHK-Investitionsindikator* bei
                                                                                                25 Punkten (Vorjahr: 16 Punkte).

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                          11
HOCHRECHNUNG 2018 Industrie

BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG IN DER INDUSTRIE BIS 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hochrechnung Prognose 2019
435.000
425.000
415.000
405.000
395.000
385.000
375.000
                     II 2011
            I 2011

                               III 2011
                                          IV 2011
                                                    I 2012
                                                             II 2012
                                                                       III 2012
                                                                                  IV 2012
                                                                                            I 2013
                                                                                                     II 2013
                                                                                                               III 2013
                                                                                                                          IV 2013
                                                                                                                                    I 2014
                                                                                                                                             II 2014
                                                                                                                                                       III 2014
                                                                                                                                                                  IV 2014
                                                                                                                                                                            I 2015
                                                                                                                                                                                     II 2015
                                                                                                                                                                                               III 2015
                                                                                                                                                                                                          IV 2015
                                                                                                                                                                                                                    I 2016
                                                                                                                                                                                                                             II 2016
                                                                                                                                                                                                                                       III 2016
                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2016
                                                                                                                                                                                                                                                            I 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    I 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             II 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       III 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            I 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2019
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                                                                   Gute Geschäftslage in der Industrie: Etwa die Hälfte der Industriebetriebe in
                                                                                                                                       der Metropolregion FrankfurtRheinMain berichtet von einer guten Geschäftslage, nur
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          neun Prozent von einer schlechten. Der IHK-Lageindikator* fällt im Vergleich zum Vor-
                                                                                                                                       jahr zwar um drei Punkte, liegt mit 41 Punkten aber noch immer über dem langjähri-
+ 5,3 %                                                                                                                                gen Durchschnitt (30 Punkte). Die Investitionsabsichten der Wirtschaft spiegeln sich
                                                                                                                                       auch im IHK-Lageindikator* der Investitionsgüterproduzenten wider: Mit 54 Punkten
                                                                                                                                       erreicht dieser einen überdurchschnittlich guten Wert. Weniger zufrieden mit der ak-
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                          tuellen Geschäftslage sind hingegen die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten. Der
                                                                                                                                       IHK-Lageindikator* sinkt hier im Vergleich zum Vorjahr um elf auf nun 21 Punkte.
                          2016                                                              1,2 %
                                                                                                                                           Beschäftigung sinkt im Vergleich zum Vorjahr: Der betriebliche Meldefeh-
                          2017                                                          -2,7 %                                         ler – der die Zahl der Beschäftigten in der Dienstleistungsbranche um etwa 16.000
                                                                                                                                       erhöht (siehe Seite 10) – führt zu einer starken Verringerung der Beschäftigten in
                          2018 Hochrechnung 5,3 %                                                                                      der Industrie. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Beschäftigung Ende 2017 daher
                                                                                                                                       um etwa 11.000 Stellen. Im ersten Quartal 2018 steigt die Beschäftigung im Zuge
                                                                                                                                       der Korrektur des Meldefehlers dann wieder sprunghaft an. Der Anstieg der sozial-
                                                                                                                                       versicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2018 wird daher im Vergleich zum Vorjahr
                                                                                                                                       deutlich ausfallen. Die regionalen Wirtschaftskammern rechnen mit einem Plus von
Neue Stellen                                                                                                                           21.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (plus 5,3 Prozent). Abzüglich der
                                                                                                                                       etwa 16.000 Stellen – die im ersten Quartal 2018 wieder der Industrie zugeordnet
+ 21.000                                                                                                                               wurden – entstehen so in der Industrie im Jahr 2018 etwa 5.000 zusätzliche Stellen.

                                                                                                                                           Industrie will investieren: Die gute Geschäftslage strahlt auch auf den IHK-
                                                                                                                                       Investitions­indikator* aus, er liegt mit 20 Punkten über dem Durchschnitt aller
Sozialversicherungspflichtig                                                                                                           Branchen (18 Punkte). Vor allem die Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzen-
Beschäftigte                                                                                                                           ten wollen ihre Investitionen in den kommenden Monaten ausweiten. Hier legt der
                                                                                                                                       IHK-Investitionsindikator* im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu. Bei den Ge- und
419.500                                                                                                                                Verbrauchsgüterproduzenten bleibt der IHK-Investitionsindikator* im Vergleich zum
                                                                                                                                       Vorjahr mit zehn Punkten in etwa stabil. Ein Drittel der Betriebe möchte mehr inves-
                                                                                                                                       tieren, 23 Prozent weniger.

* Siehe Anhang Seite 18.

12
PROGNOSE 2019 Industrie

IHK-BESCHÄFTIGUNGSINDIKATOR* INDUSTRIE | Angaben in Indikatorpunkten

 40
 30
 20
 10                                                                                                                                                                                                                                                       11,3
  0
-10
-20
      I 2011

               II 2011

                          III 2011

                                     I 2012

                                              II 2012

                                                        III 2012

                                                                     I 2013

                                                                              II 2013

                                                                                        III 2013

                                                                                                    I 2014

                                                                                                             II 2014

                                                                                                                       III 2014

                                                                                                                                  I 2015

                                                                                                                                           II 2015

                                                                                                                                                     III 2015

                                                                                                                                                                I 2016

                                                                                                                                                                         II 2016

                                                                                                                                                                                   III 2016

                                                                                                                                                                                              I 2017

                                                                                                                                                                                                       II 2017

                                                                                                                                                                                                                 III 2017

                                                                                                                                                                                                                            I 2018

                                                                                                                                                                                                                                     II 2018

                                                                                                                                                                                                                                               III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                               Beschäftigungsaufbau setzt sich fort: Der IHK-Beschäftigungsindikator* hat
                                                                                                   im Jahresverlauf kräftig zugelegt. In der IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn
Veränderung der Beschäftigung                                                                      erreichte der Indikator mit 20 Punkten ein Acht-Jahres-Hoch. Seitdem hat sich die
                                                                                                   Entwicklung etwas abgeflacht. Mit einem Indikator von elf Punkten signalisieren die
+ 1,0 %                                                                                            Industriebetriebe in der Metropolregion aber noch immer deutlich ihre positiven Be-
                                                                                                   schäftigungsabsichten. Die regionalen Wirtschaftskammern rechnen daher für das
                                                                                                   Jahr 2019 mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigung um 4.000 Stellen (plus
Veränderung der Beschäftigung                                                                      1,0 Prozent). Ende 2019 wären in der Metropolregion FrankfurtRheinMain dann mehr
                                                                                                   als 423.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Industrie tätig.
                         2017                                      - 2,7 %
                                                                                                       Exporterwartungen trüben sich ein: Die Unsicherheiten auf den Weltmärkten
                         2018 Hochrechnung 5,3 %                                                   wirken sich insbesondere auf die exportorientierte Wirtschaft aus. Der IHK-Export­
                                                                                                   indikator* geht im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück und halbiert sich nahezu
                         2019                 Prognose 1,0 %                                       von 19 auf zehn Punkte. Zu Beginn des Jahres waren die Industriebetriebe noch zu-
                                                                                                   versichtlich, mittweile rechnen nur noch 24 Prozent mit einem steigenden Export-
                                                                                                   volumen, 14 Prozent hingegen mit einem Rückgang. Die USA und das Vereinigte
                                                                                                   Königreich sind für die regionale Wirtschaft wichtige Exportmärkte. Die Handelsbe-
                                                                                                   ziehungen mit beiden Ländern stehen – sei es durch eine Spirale von Sanktionen
Neue Stellen                                                                                       und Zöllen oder des anstehenden Brexits – vor großen Veränderungen. Diese Unsi-
                                                                                                   cherheiten lassen die Industriebetriebe ihre Exporterwartungen deutlich nach unten
+ 4.000                                                                                            korrigieren.

                                                                                                       Weiter positive Aussichten: Trotz der zunehmenden Unsicherheiten auf den
                                                                                                   Weltmärkten, die das wichtige Exportgeschäft beeinträchtigen, sind die Aussichten
Sozialversicherungspflichtig                                                                       auf die kommenden Monate weiter positiv. Die große Mehrheit von 70 Prozent er-
Beschäftigte                                                                                       wartet eine Fortsetzung der bisherigen (guten) Geschäftslage. Wie im Vorjahr erwar-
                                                                                                   ten nur neun Prozent eine Verschlechterung der Geschäfte. Die Aussichten sind dabei
423.500                                                                                            in allen Teilbranchen positiv. Der IHK-Erwartungsindikator erreicht mit 22 Punkten
                                                                                                   bei den Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten den höchsten Wert. Hier erwartet fast
                                                                                                   jedes dritte Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftslage.

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                             13
HOCHRECHNUNG 2018 Baugewerbe

BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG IM BAUGEWERBE BIS 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hochrechnung Prognose 2019
135.000
130.000
125.000
120.000
115.000
110.000
105.000
100.000
 95.000
           I 2011
                    II 2011
                              III 2011
                                         IV 2011
                                                   I 2012
                                                            II 2012
                                                                      III 2012
                                                                                 IV 2012
                                                                                           I 2013
                                                                                                    II 2013
                                                                                                              III 2013
                                                                                                                         IV 2013
                                                                                                                                   I 2014
                                                                                                                                            II 2014
                                                                                                                                                      III 2014
                                                                                                                                                                 IV 2014
                                                                                                                                                                           I 2015
                                                                                                                                                                                    II 2015
                                                                                                                                                                                              III 2015
                                                                                                                                                                                                         IV 2015
                                                                                                                                                                                                                   I 2016
                                                                                                                                                                                                                            II 2016
                                                                                                                                                                                                                                      III 2016
                                                                                                                                                                                                                                                 IV 2016
                                                                                                                                                                                                                                                           I 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                    II 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                              III 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                         IV 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   I 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            II 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      III 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 IV 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           I 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    II 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         IV 2019
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                                                                   Bauboom hält an: Die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist eine Wachstums-
                                                                                                                                      region. Die niedrigen Zinsen machen Investitionen in Bauprojekte attraktiv und auch
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                         in Straßen und Schienen wird von Bund und Ländern wieder mehr investiert. Der
                                                                                                                                      Zuzug in die Metropolregion hält an, Wohnraum wird dringend benötigt. Diese po-
+ 3,8 %                                                                                                                               sitive Entwicklung macht sich in der Baubranche bemerkbar. Der IHK-Lageindikator*
                                                                                                                                      erreicht im Branchenvergleich mit 59 Punkten einen überdurchschnittlichen Wert.
                                                                                                                                      Nur sechs Prozent der Betriebe sprechen von einer schlechten Geschäftslage. Im Ver-
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                         gleich zum Vorjahr hat sich der IHK-Lageindikator* jedoch um fünf Punkte verringert
                                                                                                                                      – die Kapazitätsengpässe werden in der Baubranche immer stärker spürbar. Aufträge
  2016                                                                                     5,2 %                                      müssen aus Zeit- und Personalmangel abgelehnt werden.

  2017                                                                                     4,4 %                                          Kräftiger Zuwachs der Beschäftigung: Im Vergleich zum Vorjahr sind bis Ende
                                                                                                                                      2017 knapp 5.000 weitere sozialversicherungspflichtig Stellen in der Metropolregion
  2018                                       Hochrechnung 3,8 %                                                                       FrankfurtRheinMain entstanden – ein Plus von 4,4 Prozent. Sowohl das Bauhauptge-
                                                                                                                                      werbe als auch das Ausbaugewerbe wollen weiter Beschäftigung aufbauen. Auf Basis
                                                                                                                                      der IHK-Konjunkturumfrage rechnen die regionalen Wirtschaftskammern mit einem
                                                                                                                                      Anstieg der Beschäftigung in 2018 um 4.500 Stellen (plus 3,8 Prozent). Damit wären
                                                                                                                                      Ende 2018 etwa 123.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Metropol-
Neue Stellen                                                                                                                          region FrankfurtRheinMain im Baugewerbe tätig.

+ 4.500                                                                                                                                    Gut gefüllte Auftragsbücher: Die Auftragsbücher der Baubranche sind gut ge-
                                                                                                                                      füllt. Im Bauhauptgewerbe berichten 92 Prozent der Unternehmen, dass sie für mehr
                                                                                                                                      als zwei Monate ausgelastet sind. Bei 58 Prozent der Unternehmen sind sogar Aufträge
                                                                                                                                      für mehr als vier Monate im Bestand. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der neu einge-
Sozialversicherungspflichtig                                                                                                          henden Aufträge im Bauhauptgewerbe. Ein Drittel gibt an, dass sie im Berichtsquartal
Beschäftigte                                                                                                                          gestiegen sind, bei 14 Prozent sind sie gefallen. Auch das Ausbaugewerbe ist in den
                                                                                                                                      kommenden Monaten gut ausgelastet. Hier berichten 78 Prozent der Betriebe von Auf-
123.000                                                                                                                               trägen, die sie für mehr als zwei Monate auslasten, 18 Prozent der Betriebe sogar für
                                                                                                                                      mehr als vier Monate. Die Auftragseingänge bleiben im Ausbaugewerbe im Mittel stabil,
                                                                                                                                      jeweils 20 Prozent berichten von gestiegenen und gefallenen Auftragseingängen.

* Siehe Anhang Seite 18.

14
PROGNOSE 2019 Baugewerbe

IHK-BESCHÄFTIGUNGSINDIKATOR* BAUGEWERBE | Angaben in Indikatorpunkten

 40
 30
 20
 10                                                                                                                                                                                                                                                    9,8
  0
-10
-20
      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

                                                                           II 2013

                                                                                     III 2013

                                                                                                 I 2014

                                                                                                          II 2014

                                                                                                                    III 2014

                                                                                                                               I 2015

                                                                                                                                        II 2015

                                                                                                                                                  III 2015

                                                                                                                                                             I 2016

                                                                                                                                                                      II 2016

                                                                                                                                                                                III 2016

                                                                                                                                                                                           I 2017

                                                                                                                                                                                                    II 2017

                                                                                                                                                                                                              III 2017

                                                                                                                                                                                                                         I 2018

                                                                                                                                                                                                                                  II 2018

                                                                                                                                                                                                                                            III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                            Anhaltend positive Entwicklung der Geschäftslage: Die Erwartungen für die
                                                                                                kommenden Monate sind noch immer sehr positiv: 80 Prozent erwarten eine Fort-
Veränderung der Beschäftigung                                                                   setzung der bisherigen sehr guten Geschäftslage. Nur fünf Prozent – und damit halb
                                                                                                so viele wie im Durchschnitt aller Branchen – erwarten eine Verschlechterung der
+ 2,0 %                                                                                         Geschäftslage. Das Ausbaugewerbe (IHK-Erwartungsindikator* von zwölf Punkten)
                                                                                                ist ein wenig optimistischer als das Bauhauptgewerbe (acht Punkte). Die größten
                                                                                                Risiken sehen die Unternehmen des Baugewerbes im Fachkräftemangel (74 Prozent),
Veränderung der Beschäftigung                                                                   in den Arbeitskosten (51 Prozent) und aktuell auch wieder in den Energie- und Roh-
                                                                                                stoffpreisen (40 Prozent, Mehrfachnennung möglich).
  2017                                                            4,4 %
                                                                                                    Beschäftigungsaufbau hält an, flacht aber ab: Der Beschäftigungsaufbau
  2018                              Hochrechnung 3,8 %                                          wird sich auch im Baugewerbe fortsetzen, wenngleich langsamer als bisher. Die Su-
                                                                                                che nach qualifizierten Fachkräften wird immer schwieriger und behindert die Stel-
  2019                                       Prognose 2,0 %                                     lenbesetzung massiv. Der Fachkräftemangel ist für knapp drei Viertel der Unterneh-
                                                                                                men in der Baubranche ein Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Im
                                                                                                Bauhauptgewerbe sehen sogar 83 Prozent hierin ein Risiko. Der IHK-Beschäftigungs-
                                                                                                indikator* sinkt im Vergleich zum Vorjahr um vier auf zehn Punkte. Die regionalen
                                                                                                Wirtschaftskammern gehen daher davon aus, dass die Beschäftigung im Jahr 2019
Neue Stellen                                                                                    um zwei Prozent steigen wird. Im Baugewerbe entstehen so 2.500 zusätzliche Stellen.

+ 2.500                                                                                             Höhere Investitionsausgaben geplant: Im Vergleich zum Vorjahr steigt der
                                                                                                IHK-Investitionsindikator* im Baugewerbe leicht an. Mit zwölf Punkten liegt er zwar
                                                                                                unter dem Durchschnitt aller Branchen (18 Punkte), aber deutlich über dem langjäh-
                                                                                                rigen Durchschnitt (ein Punkt). Vor allem das Bauhauptgewerbe möchte investieren:
Sozialversicherungspflichtig                                                                    24 Prozent der Unternehmen planen eine Erhöhung ihrer Investitionsbudgets, elf
Beschäftigte                                                                                    Prozent eine Verringerung. Im Ausbaugewerbe wollen 19 Prozent mehr investieren,
                                                                                                zwölf Prozent weniger. Etwa jeweils zwei Drittel der Unternehmen im Bauhaupt- und
125.500                                                                                         Ausbaugewerbe möchte ihre Investitionen konstant halten.

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                         15
HOCHRECHNUNG 2018 Handel

BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG IM HANDEL BIS 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Hochrechnung Prognose 2019
340.000
330.000
320.000
310.000
300.000
290.000
            I 2011
                     II 2011
                               III 2011
                                          IV 2011
                                                    I 2012
                                                             II 2012
                                                                       III 2012
                                                                                  IV 2012
                                                                                            I 2013
                                                                                                     II 2013
                                                                                                               III 2013
                                                                                                                          IV 2013
                                                                                                                                    I 2014
                                                                                                                                             II 2014
                                                                                                                                                       III 2014
                                                                                                                                                                  IV 2014
                                                                                                                                                                            I 2015
                                                                                                                                                                                     II 2015
                                                                                                                                                                                               III 2015
                                                                                                                                                                                                          IV 2015
                                                                                                                                                                                                                    I 2016
                                                                                                                                                                                                                             II 2016
                                                                                                                                                                                                                                       III 2016
                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2016
                                                                                                                                                                                                                                                            I 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    I 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             II 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       III 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IV 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            I 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     II 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               III 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IV 2019
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2018                                                                                                                  Gegenläufige Entwicklung: Der IHK-Lageindikator* erreicht bei den Handels­
                                                                                                                                      unternehmen insgesamt einen Wert von aktuell 24 Punkten. Die Großhändler und
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                         Handelsvermittler (32 Punkte) sind mit der aktuellen Geschäftslage allerdings zufrie-
                                                                                                                                      dener als die Einzelhändler (14 Punkte). Auch die Umsätze sind bei den Großhändlern
+ 1,4 %                                                                                                                               im Berichtsquartal gestiegen. Der IHK-Umsatzindikator* liegt mit 19 Punkten deutlich
                                                                                                                                      im Plus. Bei den Einzelhändlern berichten hingegen mehr Unternehmen von gesun-
                                                                                                                                      kenen (31 Prozent) als von gestiegenen (20 Prozent) Umsätzen. Der IHK-Umsatzin-
Veränderung der Beschäftigung                                                                                                         dikator* liegt mit minus elf Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von plus zwei
                                                                                                                                      Punkten.
  2016                                                                                      1,3 %
                                                                                                                                          Solides Beschäftigungswachstum setzt sich fort: Die sozialversicherungs-
  2017                                                                                      1,4 %                                     pflichtige Beschäftigung im Handel ist in der Metropolregion FrankfurtRheinMain
                                                                                                                                      im Jahr 2017 um 1,4 Prozent gestiegen. Fast 329.000 Personen sind im Großhandel,
  2018                                       Hochrechnung 1,4 %                                                                       in der Handelsvermittlung und im Einzelhandel beschäftigt. Für das laufende Jahr
                                                                                                                                      rechnen die Wirtschaftskammern auf Basis der IHK-Konjunkturumfrage mit einem
                                                                                                                                      weiteren Plus von 4.500 Stellen (plus 1,4 Prozent). Vor allem aus dem Großhandel
                                                                                                                                      kommen dabei Beschäftigungsimpulse.

Neue Stellen                                                                                                                              Nachlassende Inlandsnachfrage größtes Risiko: Für die regionalen Handels­
                                                                                                                                      unternehmen ist eine nachlassende Inlandsnachfrage das größte Risiko für die wei-
+ 4.500                                                                                                                               tere wirtschaftliche Entwicklung. Mehr als jedes zweite Unternehmen nennt diesen
                                                                                                                                      Punkt. Der Fachkräftemangel liegt mit 48 Prozent knapp dahinter (Mehrfachnennung
                                                                                                                                      möglich). Er wird im Handel zu einem immer größeren Problem: Seit 2014 hat sich
                                                                                                                                      der Wert um 20 Prozentpunkte erhöht. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun-
Sozialversicherungspflichtig                                                                                                          gen sind für 39 Prozent ein Risiko, dicht gefolgt von den Arbeitskosten (34 Prozent).
Beschäftigte                                                                                                                          Auch die Energie- und Rohstoffpreise werden wieder häufiger als Risiko gesehen.
                                                                                                                                      War dieser Punkt aufgrund der niedrigen Ölpreise im Jahr 2015 für nur 20 Prozent
333.000                                                                                                                               der Unternehmen ein Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung, sind es aktuell
                                                                                                                                      wieder 28 Prozent.

* Siehe Anhang Seite 18.

16
PROGNOSE 2019 Handel

IHK-BESCHÄFTIGUNGSINDIKATOR* HANDEL | Angaben in Indikatorpunkten

 40
 30
 20
 10
  0                                                                                                                                                                                                                                                    7,9
-10
-20
      I 2011

               II 2011

                         III 2011

                                    I 2012

                                             II 2012

                                                       III 2012

                                                                  I 2013

                                                                           II 2013

                                                                                     III 2013

                                                                                                 I 2014

                                                                                                          II 2014

                                                                                                                    III 2014

                                                                                                                               I 2015

                                                                                                                                        II 2015

                                                                                                                                                  III 2015

                                                                                                                                                             I 2016

                                                                                                                                                                      II 2016

                                                                                                                                                                                III 2016

                                                                                                                                                                                           I 2017

                                                                                                                                                                                                    II 2017

                                                                                                                                                                                                              III 2017

                                                                                                                                                                                                                         I 2018

                                                                                                                                                                                                                                  II 2018

                                                                                                                                                                                                                                            III 2018
Quelle: IHK Frankfurt am Main

FAKTEN IM ÜBERBLICK 2019                                                                            Großhändler wollen Beschäftigung aufbauen: Der IHK-Beschäftigungsindi-
                                                                                                kator* liegt mit acht Punkten in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Beschäf-
Veränderung der Beschäftigung                                                                   tigungsaufbau im Handel in der Metropolregion FrankfurtRheinMain wird sich
                                                                                                voraussichtlich auch im Jahr 2019 fortsetzen. Auf Basis der Rückmeldungen der
+ 1,1 %                                                                                         Unternehmen prognostizieren die regionalen Wirtschaftskammern einen Anstieg um
                                                                                                3.500 sozialversicherungspflichtige Stellen in 2019 (plus 1,1 Prozent). Allen voran
                                                                                                der Großhandel will Stellen aufbauen. Hier erreicht der IHK-Beschäftigungsindikator*
Veränderung der Beschäftigung                                                                   einen Wert von 14 Punkten. Im Einzelhandel wird die Zahl der Beschäftigten in etwa
                                                                                                stabil bleiben, fast genauso viele Unternehmen wollen Beschäftigung auf- wie ab-
  2017                                                            1,4 %                         bauen (elf Prozent bzw. zwölf Prozent).

  2018                              Hochrechnung 1,4 %                                              Erwartungen für die kommenden Monate sind stabil: Die Händler in der
                                                                                                Metropolregion FrankfurtRheinMain erwarten mehrheitlich eine Fortsetzung der
  2019                                       Prognose 1,1 %                                     aktuellen Geschäftslage. 69 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage
                                                                                                wie bisher entwickelt. Der IHK-Erwartungsindikator* bleibt im Vergleich zum Vorjahr
                                                                                                stabil bei neun Punkten. Die Einzelhändler sind etwas optimistischer als vor einem
                                                                                                Jahr. 18 Prozent erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage, 13 Prozent eine Ver-
                                                                                                schlechterung. Der IHK-Erwartungsindikator* liegt somit bei aktuell fünf Punkten,
Neue Stellen                                                                                    steigt aber im Vergleich zum Vorjahr um drei Punkte.

+ 3.500                                                                                             Investitionen steigen langsam: Der IHK-Investitionsindikator* der Händler in der
                                                                                                Metropolregion ist im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen. Mit neun Punkten
                                                                                                liegt er zwar unter dem gesamtwirtschaftlichen Wert von 18 Punkten, aber deutlich
                                                                                                über dem branchenüblichen Durchschnitt der letzten Jahre (ein Punkt). 29 Prozent
Sozialversicherungspflichtig                                                                    der Einzelhändler wollen ihre Investitionsbudgets ausweiten, 22 Prozent hingegen
Beschäftigte                                                                                    zurückfahren. Der IHK-Investitionsindikator* steigt hier im Vergleich zum Vorjahr von
                                                                                                vier auf sieben Punkte und liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert
336.500                                                                                         von minus drei Punkten. Im Großhandel wollen 27 Prozent mehr investieren, etwa
                                                                                                16 Prozent weniger. Auch hier liegt der IHK-Investitionsindikator* mit zehn Punkten
                                                                                                über dem langjährigen Durchschnitt von vier Punkten.

* Siehe Anhang Seite 18.

                                                                                                                                                                                                                                                         17
ANHANG

                                HOCHRECHNUNG 2018                                                            PROGNOSE 2019
                                Entwicklung                      Veränderungsrate   Sozialversicherungs-     Entwicklung      Veränderungsrate   Sozialversicherungs-
                                absolut                          in Prozent         pflichtig Beschäftigte   absolut          in Prozent         pflichtig Beschäftigte
                                                                                    Ende 2018                                                    Ende 2019
 Gesamtwirtschaft                          + 49.000                        + 2,1             2.423.000             + 40.000             + 1,7             2.463.000
 darunter
 Dienstleistungen1                         + 19.000                        + 1,3             1.538.000             + 30.000             + 2,0             1.568.000
 Industrie1                                + 21.000                        + 5,3               419.500              + 4.000             + 1,0               423.500
 Baugewerbe                                  + 4.500                       + 3,8               123.000              + 2.500             + 2,0               125.500
 Handel                                      + 4.500                       + 1,4               333.000              + 3.500             + 1,1               336.500

1 Betrieblicher Meldefehler Ende 2017, siehe Hinweis Seite 10.

TRENDAUSSAGEN                                                                   Der IHK-Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen
                                                                            und der zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lage-
Veränderung des Saldos                                                      beurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100
gegenüber dem Vorjahr                                                       stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar.

 ... um mehr als 10 Punkte                                                     Der IHK-Lageindikator wird ebenso wie der IHK-Erwartungsindikator, der
 ... zwischen 10 und 5 Punkte                                              IHK-Investitionsindikator, der IHK-Exportindikator und der IHK-Umsatzindika-
... zwischen 4,9 und -4,9 Punkte                                           tor als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: „gut“ bzw. „wird
 ... zwischen -5 und -10 Punkte                                            steigen”) und negativen Antworten (Antwort: „schlecht“ bzw. „wird sinken”) ermittelt.
 ... um mehr als -10 Punkte                                                Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt.

                                                                                Der IHK-Beschäftigungsindikator wird aus der Frage nach der geplanten Be-
                                                                            schäftigung in den kommenden zwölf Monaten berechnet. Er ist der Saldo aus den
                                                                            positiven Antworten („wird steigen“) und den negativen Antworten („wird sinken“).
                                                                            Insgesamt werden in der Region FrankfurtRheinMain rund 8.000 Unternehmen drei-
                                                                            mal jährlich nach ihren Beschäftigungsabsichten befragt. Da bei dieser Umfrage nur
                                                                            bereits länger am Markt bestehende Unternehmen befragt werden, wird der Indikator
                                                                            systematisch verzerrt. Tatsächlich findet eine ständige Fluktuation im Unternehmens-
                                                                            sektor statt. Damit werden zum einen auch Unternehmen befragt, die demnächst
                                                                            vom Markt ausscheiden werden und deshalb von einem Beschäftigungsrückgang
                                                                            ausgehen. Zum anderen können diejenigen Unternehmen nicht befragt werden, die
                                                                            erst in nächster Zeit gegründet werden. Diese tragen aber nennenswert zur tatsäch-
                                                                            lichen Beschäftigung bei. Dementsprechend wäre ein Beschäftigungsindikator von
                                                                            null bereits mit einem Zuwachs an Arbeitsplätzen verbunden, obwohl er zunächst auf
                                                                            Stagnation hindeuten würde.

18
PERFORM: Als Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammern in der Metropolregion
FrankfurtRheinMain setzt sich PERFORM für die Weiterentwicklung der Region ein.
Hier bündeln die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern der
Metropolregion ihre Kräfte und möchten gemeinsam konkrete Projekte auf
den Weg bringen, mit denen FrankfurtRheinMain
eine prosperierende Wirtschaftsregion bleibt.

                                                                         Gießen                      Vogelsbergkreis
                                                                         5,0 | 5,5 | 8,3             3,6 | 3,7 | 5,6
                                                                                                                                 Fulda
                                                                                                                                 2,6 | 2,7 | 4,8

                          Limburg-Weilburg
                          3,9 | 4,1 | 5,9

                                                 Hochtaunuskreis              Wetteraukreis
Main-Taunus-Kreis                                3,3 | 3,6 | 3,6              3,7 | 4,1 | 5,4
3,2 | 3,6 | 4,1

                  Rheingau-Taunus-Kreis                                                           Main-Kinzig-Kreis
                  3,8 | 4,5 | 4,1                                                                 4,0 | 4,4 | 5,3
                                                             Frankfurt                                                        Offenbach
                                                             am Main                                                          9,0 | 9,6 | 10,5
                               Wiesbaden                5,0 | 5,6 | 8,1
                               6,7 | 7,3 | 7,0                                                  Aschaffenburg (LK)
                                                                                                2,5 | 2,6 | 2,5
                                                                   Offenbach (LK)
                                                                   4,0 | 4,2 | 6,5                                            Aschaffenburg
                                           Groß-Gerau                                                                         5,0 | 4,9 | 5,1
             Mainz-Bingen                  4,6 | 4,9 | 6,1
             3,1 | 3,3 | 4,1
Mainz
5,2 | 5,6 | 6,0                                                          Darmstadt-Dieburg                                     Darmstadt
                                                                         4,4 | 4,6 | 5,1                                       4,9 | 5,8 | 7,3

                    Alzey-Worms
                    3,5 | 3,7 | 4,5
                                                                                Odenwaldkreis
                                                                                4,1 | 4,7 | 5,1     Miltenberg
Worms                                                  Bergstraße
6,2 | 7,0 | 7,2                                                                                     2,6 | 2,6 | 3,0
                                                       3,5 | 3,8 | 5,4

Bei einer Arbeitslosenquote von unter drei Prozent ist                                                            Arbeitslosenquote Werte in Prozent
nach allgemeiner Definition Vollbeschäftigung erreicht. Aktuell                                                   Oktober 18 | Oktober 17 | Oktober 08
liegen die Landkreise Aschaffenburg mit einer Arbeitslosenquote von                                                  < 3%
2,5 Prozent sowie Miltenberg und Fulda mit einer Quote von jeweils 2,6                                               3 bis 4,9 %
Prozent in diesem Bereich. Neun weitere Landkreise weisen eine Arbeitslosen-                                         5 bis 6,9 %
quote von unter vier Prozent auf, darunter Mainz-Bingen (3,1 Prozent), der                                           7 bis 8,9 %
Main-Taunus-Kreis (3,2 Prozent) und der Hochtaunuskreis (3,3 Prozent).                                                 9%

                                                                                                                                                   19
HERAUSGEBER
Initiative PERFORM Zukunftsregion FrankfurtRheinMain
c/o IHK Frankfurt am Main
Börsenplatz 4
60313 Frankfurt am Main

www.perform-frankfurtrheinmain.de

PERFORM ZUKUNFTSREGION FRANKFURTRHEINMAIN
IST EINE INITIATIVE VON

www.perform-frankfurtrheinmain.de
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