Beschluss des G-BA zur verpflichtenden Einführung und Umsetzung von Akutschmerzmanagement-konzepten - Bedeutung und Perspektiven für das ...
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BDAktuell | DGAInfo Aus den Verbänden V95 News | Information | Events Beschluss des G-BA zur verpflichtenden Einführung und Umsetzung von Akutschmerzmanagement BDAktuell konzepten – Bedeutung und Perspektiven für das Fachgebiet Anästhesiologie DGAInfo J. Erlenwein1,4 · W. Koppert 2,4 · W. Meißner3,4 1 Klinik für Anästhesiologie, Universitäts nität in der Umsetzung und Vorhaltung medizin Göttingen Einleitung von Versorgungsstrukturen und Prozes 2 Klinik für Anästhesiologie und Intensiv medizin, Medizinische Hochschule Das Plenum des Gemeinsamen Bundes sen im innerklinischen Schmerzmanage Hannover ausschusses (G-BA) hat mit seinem Be- ment der Krankenhäuser [7–16]. Der 3 Klinik für Anästhesiologie und Intensiv schluss vom 17. September 2020 die wirtschaftliche Druck der Kliniken ist da medizin, Sektion Schmerztherapie und Anforderungen an das Akutschmerz bei ein relevanter Faktor, entsprechende Klinik für Innere Medizin II, Abteilung Palliativmedizin, Universitätsklinikum management von Krankenhäusern und Strukturen vorzuhalten oder einzuspa Jena ambulant operierenden Praxen deutlich ren. Dies zeigt sich insbesondere für 4 Wissenschaftlicher Arbeitskreis Schmerz erhöht [1]. Diese sind zukünftig ver die personalintensiven Schmerzdienste. medizin, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin pflichtet, ein Konzept zum Akutschmerz In Kliniken, die keinen entsprechen- e. V., Nürnberg management als Bestandteil ihres in- den Dienst implementierten, wurden ternen Qualitätsmanagements einzufüh mehrheitlich Kosten als Begründung der ren, weiterzuentwickeln und darüber fehlenden Umsetzung angegeben [7]. konkret Rechenschaft abzulegen [1]. Medizinisch steht außer Frage, dass Das Ziel des folgenden Beitrags ist es, Schmerzdienste eine Notwendigkeit für eine Übersicht über die gesundheitspo die verantwortungsvolle Umsetzung spe- litische Entwicklung hin zur aktuellen zieller Analgesieverfahren und einen Beschlusslage zu geben sowie darzustel wichtigen Faktor für die Verbesserung len, was die Anästhesiologie im Rahmen und Sicherstellung der Patientensicher- der Umsetzung leisten kann und welche heit darstellen. Schmerzdienste erwirt- Chancen und Herausforderungen sich schaften allerdings keine direkten Ein- daraus für das Fachgebiet ergeben. nahmen und fungieren betriebswirt schaftlich am ehesten im Sinne eines Hintergrund Cost-Centers [17–19]. Wirtschaftlicher Nutzen für die Kliniken ergibt sich Die Qualität der Schmerzbehandlung in allenfalls indirekt durch Reduktion von deutschen Krankenhäusern wird vielfach Liegezeiten und Komplikationen. Dies als unzureichend beschrieben [2–5]. konnte insbesondere in der Einführungs Diese Einschätzung wird nicht nur phase der fallpauschalisierten Leistungs von diversen Einzelstudien getragen, vergütung in deutschen Krankenhäusern sondern wurde auch von einem im gezeigt werden, als zwischen den Auftrag des Bundesministerium für Ge- Krankenhäusern noch deutlich größere sundheit erfolgten Health Technology Heterogenitäten bestanden [20]. Durch Assessment (HTA-Bericht 126) aus dem fallpauschalisierte und auf Wettbewerb Jahr 2013 getroffen [6]. Obwohl durch ausgelegte Vergütungen, welche sich Re-Organisation und Prozesssteuerung kontinuierlich an den durchschnittlichen der Akutschmerztherapie Verbesserun Aufwand anpassten, verwischten diese gen der Versorgungsqualität darstellbar Effekte und sind in dieser Art und Weise sind, besteht eine erhebliche Heteroge- heute (vermutlich) nicht mehr darstell © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
V96 Aus den Verbänden BDAktuell | DGAInfo News | Information | Events bar. Ohne Anreize und Verpflichtungen thesisten relevant in die Überlegungen dizinische Verbesserungen bei den Pa waren die Schmerzdienste für einige einflossen [24]. Neben der großen Be- tienten ankommen zu lassen. Schließlich Klinken Bereiche mit willkommenem deutung von interdisziplinärer und in einigten sich die Interessenvertreter da Einsparpotenzial, was letztendlich zu terprofessioneller Zusammenarbeit und rauf, die Qualitätsmanagement-Richtlinie Lasten der Patienten und anderer Sekto entsprechenden Absprachen wurde auf (QM-RL1) als Instrument zu nutzen und ren ging [19,21]. die Parallelität des Wesens des Schmerz die darin aufgeführten Anforderungen an Rechtlich gesehen gab es auch ohne managements zum Hygiene- und Trans ein Akutschmerzmanagement deutlich fusionswesen hingewiesen – auch hier zu erweitern und zu konkretisieren. festgeschriebene gesetzliche Verpflich gilt es, abteilungs- und bereichsüber- Nach Prüfung durch das Bundesministe tung durchaus Argumente für eine Bring greifende Prozesse zu regeln und kon rium für Gesundheit trat die beschlos schuld der Kliniken für Schmerzdienste tinuierlich zu steuern [29,30]. Es wurde sene Veränderung der QM-RL am 9. und andere Schmerzmanagementstruk zudem die Implementierung eines struk Dezember 2020 in Kraft. Diese legt fest, turen. Die bestehenden rechtlichen Rah- turierten Akutschmerzmanagements in dass stationäre und vertragsärztliche menbedingungen im Kontext von Straf-, die Qualitätsmanagement-Systeme der Einrichtungen (Krankenhäuser und am- Vertrags- und Haftungsrecht sowie die Kranken häuser mit einem flächende bulant operierende Praxen), in denen Voraussetzungen zur Delegation ärztli ckenden Qualitätsindikator „Schmerz“, potenziell schmerzhafte Interventionen cher Leistungen an nicht-ärztliche Mitar- analog zu den infektiologischen Qua durchgeführt werden, nun verpflichtet beiter bedingen organisatorische Erfor litätsindikatoren (z. B. Nosokomiale sind, ein internes Akutschmerzmanage dernisse [21,22]. Zudem haben Patien Pneumonie oder Dekubitusprophylaxe), mentkonzept zu entwickeln und an- ten im Rahmen ihrer Behandlung das als Grundlage einer dauerhaften Ver zuwenden (Tab. 1) [1]. Neben dem Recht auf eine Schmerzbehandlung nach besserung der schmerzmedizinischen kurzen Ergänzungstext in der Richtlinie dem „aktuellen Stand“, welcher nicht Versorgung im Krankenhaus verwiesen selbst erfolgt die ausführliche Darle von der Rechtsprechung vorgegeben [29]. Auch die damaligen Koalitionspart wird, sondern letztendlich das Ergebnis gung in den sogenannten Tragenden ner der Bundesregierung formulierten Gründen. In diesen wird dargelegt, dass einer medizin- und fachinternen Ausei in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel, nandersetzung ist [21,22]. Es existierten von der Richtlinie zur Verbesserung „Qualität als weiteres Kriterium für Ent der Versorgung von Schmerzen nach bereits länger national und international scheidungen der Krankenhausplanung Operationen die Entwicklung und An klare Aussagen und Empfehlungen zu gesetzlich einzuführen“ [31]. Die Konfe wendung indikationsspezifischer schrift organisatorischen Voraussetzungen des renz der Gesundheitsministerinnen und licher Regelungen vorgegeben wird. Schmerzmanagements, sowohl in Form -minister, Senatorinnen und Senatoren Die Organisation dieses Prozesses wird von Empfehlungen von Fachgesellschaf (GMK) formulierte im Jahr 2015, „dass als Leitungsaufgabe definiert. Im Zuge ten, wie auch in Form von Leitlinien die Qualität der stationären Versorgung der im Schmerzmanagement hohen [23–28]. bestimmende Faktoren zunehmend in Relevanz an Schnittstellen wird zudem der Krankenhausplanung Berücksichti definiert, dass die Regelungen mit allen Gesundheitspolitische Entwick- gung finden“ sollten [32]. Sie beauftragte in der Einrichtung an der Versorgung den G-BA, „Qualitätskriterien für ein beteiligten Disziplinen und Professionen lung strukturiertes Akutschmerzmanagement abzustimmen sind. Bei der Beschreibung Im Jahr 2014 wurde – unter maßgeb der Krankenhäuser zu entwickeln“. der Inhalte entsprechender Regelungen licher Beteiligung anästhesiologischer soll zudem beispielsweise auf die fol Vertreter – auf dem 117. Deutschen genden Aspekte eingegangen werden: Aufnahme des Schmerzmanage- Ärztetag unter Top IV über die Verbes- • Klare Festlegung der Zuständigkeiten serung der Schmerztherapie diskutiert ments in die G-BA-QM-Richtlinie innerhalb der Einrichtung. Hierbei und beraten [29]. In der Beschlussfassung Im G-BA setzte sich die Patientenvertre ist ein gemeinsames Verständnis findet sich ein Statement zur Verbesse tung seit vielen Jahren für eine Verbes aller beteiligten Professionen und rung der Akutschmerztherapie in den serung der Schmerzversorgung ein. Mit Disziplinen herzustellen. Krankenhäusern. Im Kern wurden dabei fachlicher Expertise aus der „Schmerz • Vorhalten und Benennen von drei Aspekte beschlossen, die später szene“ und in enger Zusammenarbeit qualifiziertem pflegerischen und auch bei der Überarbeitung der Verein- mit anderen Interessenvertretern im ärztlichen Personal mit reserviertem barung zur Zusammenarbeit in der G-BA überprüften die Patientenvertreter Zeitkontingent für die Akutschmerz Schmerztherapie zwischen den Berufs die verschiedenen „Werkzeuge“ des therapie unter Berücksichtigung der verbänden der Chirurgen und Anäs G-BA auf ihre Tauglichkeit, schmerzme Zahl und Art der Interventionen in 1 Qualitätsmanagement-Richtlinie des G-BA (QM-RL) ausgeschrieben: Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über grundsätzliche Anforderungen an ein einrich tungsinternes Qualitätsmanagement für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeutinnen und Vertragspsychotherapeuten, medizinische Versorgungszen tren, Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte sowie zugelassene Krankenhäuser © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
BDAktuell | DGAInfo Aus den Verbänden V97 News | Information | Events Tabelle 1 Die QM-RL hat den Charakter unterge Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Qualitätsmanagement- setzlicher Normen und ist für alle Be Richtlinie (QM-RL): Aufnahme einer Regelung zur verpflichtenden Einführung und Umsetzung von lange im Zusammenhang von Leistungen Akutschmerzmanagementkonzepten für eine angemessene postoperative Schmerztherapie. nach SGB V, also für alle Leistungen der „Schmerzmanagement gesetzlichen Krankenversicherung und • Bei Patientinnen und Patienten mit bestehenden sowie zu erwartenden Schmerzen erfolgt ein entsprechend deren Leistungserbringer, Schmerzmanagement von der Erfassung bis hin zur Therapie, das dem Entstehen von rechtlich bindend [1,33,34]. Der viel Schmerzen vorbeugt, sie reduziert oder beseitigt. leicht größte Nachteil der Integration des • Stationäre und vertragsärztliche Einrichtungen, in denen Interventionen durchgeführt werden, verpflichtenden Schmerzmanagements die mit postoperativem Akutschmerz einhergehen können, sollen indikationsspezifische interne schriftliche Reglungen entwickeln und anwenden. in das Instrument QM-RL ist jedoch, • Diese [indikationsspezifische interne schriftliche Reglungen] umfassen in Abhängigkeit von der dass – im Gegensatz beispielsweise zu Größe der Einrichtung und der Komplexität der Eingriffe [*] auch die Darstellung und Strukturrichtlinien – die Konsequenzen Zuordnung personeller und organisatorischer Ressourcen und Verantwortlichkeiten und sollen bei Nichterfüllung oder falscher Darstel mit allen an der Versorgung beteiligten Fachdisziplinen und Professionen abgestimmt werden. lung überschaubar sind. Es drohen den • Dabei sollen Akutschmerzen – möglichst mit validierten Instrumenten – standardisiert aus Patientensicht erfasst, ggf. im akuten Therapieverlauf wiederholt erfasst und bürokratiearm Kliniken keine unmittelbaren Erlösver dokumentiert und nach einem individuellen Behandlungsplan behandelt werden. Die Patienten luste. Allerdings ist zu erwarten, dass die werden in die Therapieentscheidung aktiv mit einbezogen.“ QM-RL von den Zertifizierungsinstitutio * In den tragenden Gründen wird hierzu konkretisiert: „Die Formulierung „in Abhängigkeit von der nen als Kriterien herangezogen werden. Größe der Einrichtung und der Komplexität der Eingriffe“ verweist darauf, dass die interne Regelung Qualitätsberichte werden ab dem Jahr beim Eingehen auf Zuständigkeiten für einzelne Prozesselemente z. B. in einer Einrichtung mit nur 2022 inhaltlich dazu Stellung nehmen wenigen Mitarbeitern hier natürlich kürzer gehalten werden kann als z. B. bei einem Krankenhaus der Maximalversorgung.“ müssen. Bedeutung für das Fachgebiet der Einrichtung, z. B. in Form eines Anästhesiologie Rechtsgrundlage und Folgen Akutschmerzdienstes • Maßnahmen zur Weiterbildung Im System der Gesetzlichen Kranken Das in der QM-RL skizzierte Schmerz • Vorhalten von Ausrüstung und versicherung in Deutschland (Sozial management umfasst die standardisierte Material gesetzbuch V, SGB V) werden der Leis- Erfassung der patientenindividuellen • präinterventionelle Patienten tungsanspruch der Versicherten und die Schmerzen, die Einbeziehung der Pa information und Aufklärung, damit einhergehenden Bedingungen der tientinnen und Patienten in die Therapie Anbieten von Therapieverfahren, Leistungserbringung durch den Gesetz entscheidungen, schmerztherapeutische ggf. auch Alternativverfahren und geber bestimmt [33]. Zur Ausgestaltung Weiterbildung des Personals und die Einbeziehung des Patienten in die und Konkretisierung ist der G-BA be- Erarbeitung indikationsspezifischer Re- Therapieentscheidungen auftragt. Dieser beschließt als Bedin gelungen und die Regelung von Ver • Berücksichtigung interventions antwortlichkeiten. Konzepte müssen gungen der Leistungserbringung zudem spezifischer / prozedurspezifischer schriftlich vorliegen und mit den rele Maßnahmen der Qualitätssicherung für schmerztherapeutischer Verfahren vanten Professionen und Disziplinen Praxen und Krankenhäuser. Die Rechts • Identifikation von Patienten mit abgestimmt sein. Ferner muss die Ein grundlage der QM-RL basiert somit auf: erhöhtem Risiko akuter Schmerzen richtung personelle und organisatorische • § 135a Absatz 2 Nummer 2 oder einer Schmerzchronifizierung, Ressourcen für die Akutschmerztherapie SGB V, nach dem alle an der und ggf. Einleitung präventiver und / vorhalten und darlegen – qualifiziertes stationären, vertragsärztlichen, oder therapeutischer Maßnahmen pflegerisches und ärztliches Personal vertragspsychotherapeutischen und mit reserviertem Zeitkontingent für die • Erfassung und Reevaluierung von Schmerzen und schmerzbedingten vertragszahnärztlichen Versorgung Akutschmerztherapie, z. B. in Form Beeinträchtigungen mit in interna teilnehmenden Leistungserbringer eines Akutschmerzdienstes. Diese An- tionalen Leitlinien empfohlenen verpflichtet sind, ein einrichtungs forderungen entsprechen zwar den Emp Instrumenten internes Qualitätsmanagement fehlungen gängiger Leitlinien und Exper • standardisierter Umgang mit einzuführen und weiterzuentwickeln tenmeinungen weltweit, dennoch sieht potenziellen Nebenwirkungen der • § 136 Absatz 1 Nummer 1 SGB V, die Realität anders aus. Die Qualität der Therapie mit dem der G-BA dafür mit der Schmerztherapie variiert erheblich von • bedarfsgerechte für alle beteiligten QM-RL die grundsätzlichen Anfor Klinik zu Klinik [3,7]. Die erweiterte Disziplinen und Professionen derungen und Rahmenbedingungen QM-RL unterstützt ureigene Forderun einsehbare Dokumentation der Einrichtungen zur Einführung gen unseres Fachgebietes und tragen • Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Umsetzung ihres Qualitätsma nun dazu bei, diese flächendeckend zu (z. B. Beteiligung an Audits). nagements konkretisiert [34]. realisieren. © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
V98 Aus den Verbänden BDAktuell | DGAInfo News | Information | Events Aus der Perspektive des Klinikmanage Anspruch nach strukturellen Änderun Schmerzmedizin, Mitglied WAK Re- ments umfassen die Anforderungen gen, z. B. der innerklinischen Integration gionalanästhesie), Deutsche Schmerz Strukturen, in denen anästhesiologische des Schmerzmanagements analog zum gesellschaft e. V., Berlin (2. Sprecher Abteilungen meist zentral eingebunden Hygiene- und Transfusionswesen, mit ei- AK Akutschmerz, Kommis. Koordinator sind, z. B. in der Abstimmung und nem klinikweit verantwortlichen Schmerz- Akutschmerzkurse, Ad-hoc-Kommission Umsetzung schnittstellenübergreifender managementbeauftragten. Die gesetzli Zertifizierung und Ad-hoc-Kommission Behandlungsprozesse oder die Schmerz che Verpflichtung geht also mit Chancen Kongressfortbildung, Mitglied AK Rü- dienste. Es ist zu erwarten, dass Klinik einer Professionalisierung des Schmerz ckenschmerz, Mitglied AK Viszeraler leitungen und QM-Verantwortliche auf managements einher, welches die Anäs- Schmerz); Forschungsförderung – unser Fach zukommen werden, um kon thesiologie zentral gestalten und für Forschungsförderprogramm der Med. zeptionelle Unterstützung nachzufragen das sie als Innovationstreiber fungieren Fakultät der Georg-August-Universität oder anästhesiologische Abteilungen mit kann. Eine Professionalisierung, mit Göttingen, G-BA-Innovationsfond (Kon- der operativen Gestaltung und Verant der die Anästhesiologie maßgeblich sortialpartner Projekt POET-Pain, Deu wortung zu betrauen. die Qualität und Sicherheit der Patien tsche Schmerzgesellschaft e. V.). Hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestal tenversorgung beeinflussen kann; mit WK: Vortragstätigkeiten tung des Schmerzmanagements sei auf der langfristig sowohl Einschränkungen • CSL Behring, Marburg (jährlich) die zur Verfügung stehenden Empfeh und Leid von Patienten als auch volks Grünenthal GmbH, Stolberg lungen, Leitlinien und Vereinbarungen wirtschaftliche Risiken und Verluste (2015 – 2018) reduziert werden können – z. B. durch • Ever Pharma, Gröbenzell (1x2020 verwiesen. Hieraus ergeben sich für Prävention chronischer postoperativer und 1x2021). die meisten Aspekte konkrete Hilfestel Schmerzen. Aktive Tätigkeiten in Arbeitskreisen und lungen, bzw. können Inhalte abgeleitet werden. Im Anhang findet sich hierzu Kommissionen eine Übersicht, die mit Kommentaren Zusammenfassung • Deutsche Gesellschaft für Anästhe und Empfehlungen der Autoren ergänzt siologie und Intensivmedizin e. V., ist. Leider sind derzeit nicht alle Aspekte Die verpflichtende Einführung und Nürnberg (2. Sprecher Wiss. AK in der Umsetzung durch bestehende Umsetzung von Akutschmerzmanage Schmerzmedizin) Leitlinien und Empfehlungen bis ins mentkonzepten und Integration des • Deutsche Schmerzgesellschaft e. V., Detail beschrieben und müssen ggf. Schmerzmanagements in das Qualitäts Berlin (Präsidium, Sprecher des individuell ausgestaltet werden (siehe management der Krankenhäuser bietet Fachbeirats) hierzu orientierend die Kommentierung eine große Chance zur Verbesserung der • Deutsches Rotes Kreuz (Landesarzt der Autoren). Der Wissenschaftliche Ar Patientenversorgung. Da die Anästhe Niedersachsen) beitskreis Schmerzmedizin (WAKS) der siologie in den meisten Einrichtungen • Arbeitskreis Notfallmedizin (Landes- Deutschen Gesellschaft für Anästhesio zentraler Partner in Belangen des äztekammer Niedersachsen) logie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) Schmerzmanagements ist, ergeben sich • Fachgremium Peer Review Intensiv bietet zudem für Mitglieder Arbeitshilfen, für unser Fachgebiet Chancen, unsere medizin (Landesärztekammer für die Umsetzung. Kompetenzen im Sinne unserer Patien- Niedersachsen ten stärker in die Versorgung einzu- • Landesausschuss Rettungsdienst bringen, und die Möglichkeit eines (Niedersächsisches Ministerium für Chancen und Perspektiven erweiterten Gestaltungsspielraums. Kri- Inneres und Sport). Es ergibt sich somit die Möglichkeit für tisch muss bedacht werden, dass eine Forschungsförderung die Anästhesiologie, ihre Kompetenz glaubhafte Umsetzung im Sinne der • keine persönliche Förderung. im Schmerzmanagement sichtbarer und Zielrichtung dieser gesetzlichen Ände Sonstige Konflikte: keine. wirksamer zu gestalten. Diese Chance rung mit einem Mehr an Personalbedarf WM: Vortragstätigkeiten / Beratung zur positiven Einflussnahme auf die einhergeht, welches in den Kliniken ein • Mundipharma, Grünenthal, Mena Entwicklung innerhalb der Klinken und knappes Gut ist. rini, BioQPharma, Bionorica, Kyowa, zur Sicherung und zum Ausbau ihres TAD, Tilray, Sanofi, Septodont, Anspruchs als zentraler Partner der peri Interessenkonflikte Northern Swan. operativen Akutschmerztherapie und des Aktive Tätigkeiten in Arbeitskreisen und innerklinischen Schmerzmanagements JE: Vortragstätigkeiten – Braun Aesculap Kommissionen sollte die Anästhesiologie unbedingt auf AG, Tuttlingen (1 x 2017), Grünenthal • Deutsche Schmerzgesellschaft, IASP. greifen. Hervorzuhebende Punkte für die GmbH, Stolberg (1 x 2017); Aktive Tä- Anästhesiologie sind neben der Sicher tigkeiten in Arbeitskreisen und Kom Institutionelle Forschungsförderung stellung der finanziellen Berücksichti missionen – Deutsche Gesellschaft für • EU, DFG, BMBF, EFIC, Pfizer, Mundi gung ihrer entsprechend eingebrachten Anästhesiologie und Intensivmedizin pharma, Grünenthal. und vorgehaltenen Ressourcen auch der e. V., Nürnberg (1. Sprecher Wiss. AK Sonstige Konflikte: keine. © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
BDAktuell | DGAInfo Aus den Verbänden V99 News | Information | Events 7 central/southern European countries. 24. Freys SM et al: Vereinbarung zur Literatur Pain 2008;136(1–2):134–141 Organisation der Schmerztherapie chir 1. Hecken J: Beschluss des Gemeinsamen 12. Schwarzbach M, et al: Effects of a clini urgischer Patienten des Berufsverbandes Bundesausschusses über eine cal pathway on quality of care in kidney Deutscher Anasthesisten und des Änderung der Qualitätsmanagement- transplantation: a non-randomized Berufsverbandes der Deutschen Richtlinie (QM-RL): Aufnahme clinical trial. Langenbecks Arch Surg Chirurgen (Neufassung 2019). Anästh einer Regelung zur verpflichtenden 395(1):11–17 Intensivmed 2019;60:V48–V50 Einführung und Umsetzung von 13. Goebel S et al: Implementierung einer 25. Laubenthal H: Leitlinie „Behandlung Akutschmerzmanagementkonzepten standardisierten Schmerztherapie bei akuter perioperativer und posttrau für eine angemessene postoperative postoperativen orthopadischen Patienten. matischer Schmerzen“. Vol. 2012. Schmerztherapie, in Beschluss des GBA Vergleich einer unsystematischen mit 2007, Berlin: Arbeitsgemeinschaft der gemäß § 91 SGB V, G. Bundesausschuss, einer standardisierten Schmerztherapie. Wissenschaftlichen Medizinischen Editor. 2020, Gemeinsamer Orthopade 2009;38(5):444–454 Fachgesellschaften Bundesausschluss 14. Gehling M et al: Lässt sich die Qualität 26. Rockett M: Guidance on the Provision 2. Maier C et al: Qualität der der postoperativen Schmerztherapie of Anaesthesia Services for Acute Schmerztherapie in deutschen durch Veränderungen der Organisation Pain Services 2016. Guidelines for Krankenhäusern. Dtsch Arztebl Int, und Medikation verbessern? Anästh the Provision of Anaesthesia Services 2010;107(36):607–614 Intensivmed 2011;52:180–188 (GPAS). 2016, London, UK: Royal College of Anaesthetists 3. Meissner W, et al: The Quality 15. Lehmkuhl D, Meissner W, of Postoperative Pain Therapy in Neugebauer EA: Evaluation der 27. Chou R, et al: Management of German Hospitals. Dtsch Arztebl Int „Initiative Schmerzfreie Klinik“ Postoperative Pain: A Clinical Practice 2017;114(10):161–167 zur Qualitatsverbesserung in der Guideline From the American postoperativen Schmerztherapie. Eine Pain Society, the American Society 4. Gerbershagen HJ, et al: Pain intensity prospektive kontrollierte Studie. Schmerz of Regional Anesthesia and Pain on the first day after surgery: a pros 2011;25(5):508–515 Medicine, and the American Society pective cohort study comparing 179 of Anesthesiologists' Committee surgical procedures. Anesthesiology 16. 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Erlenwein J et al: Personelle und DürkheimErgebnisniederschrift. tativen, anonymen Umfrage von 1000 organisatorische Voraussetzungen für Ministerium für Soziales, Arbeit, chirurgischen Kliniken. AG Schmerz. Schmerzdienste in Krankenhäusern. Gesundheit und Demografie des Landes Chirurg 1998;69(4):461–466 Empfehlung der Deutschen Gesellschaft Rheinland-Pfalz: Mainz 11. Benhamou D, et al: Postoperative für Anästhesiologie und Intensivmedizin 33. Simon M: Das Gesundheitssystem in Analgesic Therapy Observational Survey e.V. (DGAI). Anästh Intensivmed Deutschland. Vol. 6. 2017, Göttingen: (PATHOS): a practice pattern study in 2019;60:265–272 Hogrefe © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
V100 Aus den Verbänden BDAktuell | DGAInfo News | Information | Events 34. Das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch – standardisierter medikamentoser Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Gesetzliche Krankenversicherung – Konzepte. Anaesthesist 2015;64 Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) (Artikel 1 des Gesetzes vom 20. (3):218–226 und Deutschen Krebshilfe (DKH). Dezember 1988, BGBl. I S. 2477, 37. Erlenwein J et al: Personelle und 2482), das zuletzt durch Artikel 12d organisatorische Voraussetzungen fur des Gesetzes vom 11. Februar 2021 Schmerzdienste in Krankenhausern: Korrespondenz- (BGBl. I S. 154) geändert worden ist. Empfehlung der Deutschen Stand: Zuletzt geändert durch Art. 9 G v. adresse Gesellschaft fur Anasthesiologie und 18.1.2021 I 2, Hinweis: Änderung durch Intensivmedizin e. V. Anästh Intensivmed Art. 12d G v. 11.2.2021 I 154 (Nr. 6) 2019;60(5):265–272 Priv.-Doz. Dr. med. textlich nachgewiesen, dokumentarisch 38. Leitlinienprogramm Onkologie Joachim Erlenwein noch nicht abschließend bearbeitet, (Deutsche Krebsgesellschaft, Bundesanzeiger, Bundesministerium der D.K., AWMF), Palliativmedizin für Klinik für Anästhesiologie, Justiz und für Verbraucherschutz: Berlin Patienten mit einer nicht heilbaren Universitätsmedizin Göttingen 35. Erlenwein J et al: Prozesssteuerung in Krebserkrankung, Langversion 1.1, Robert-Koch-Straße 40 der Akutschmerztherapie. Eine Analyse 2015, AWMF-Registernummer: 37075 Göttingen, Deutschland des Organisationsgrades angewandter 128/001OL, http://leitlinienprogrammon Behandlungsstandards. Schmerz Tel.: 0551 39-8263 kologie.de/Palliativmedizin.80.0.html 2014;28(5):493–503 (Zugriffsdatum: 05.03.2017). Fax: 0551 39-4164 36. Erlenwein J et al: Behandlungsstandards 2015, Berlin: Leitlinienprogramm E-Mail: joachim.erlenwein@ in der postoperativen Akutschmerz- Onkologie der Arbeitsgemeinschaft med.uni-goettingen.de therapie: Analyse von Inhalten der Wissenschaftlichen Medizinischen Anhang (Fortsetzung auf der nächsten Seite) Umsetzungsempfehlungen und Bezugsquellen für die inhaltliche Ausgestaltung. Umsetzungsempfehlung Kommentar und Verweis auf weitere Quellen 1) Die Organisation • Stellenwert und Strukturierung des Schmerzmanage BDA und BDC haben hierzu in ihrer gemeinsamen Vereinbarung dieses Prozesses ments als abteilungs- und bereichsübergreifende Aspekte definiert [24]. Es bietet sich an, analog zu der vom Ärztetag wird als Leitungs Verantwortlichkeit analog zum Hygienewesen (siehe Text) und den in der gemeinsamen Vereinbarung von BDA aufgabe definiert. • Schriftliche Aufgabenbeschreibung und Definition und BDC geforderten Anlehnung an Hygienestrukturen auch von Zuständigkeiten analoge Umsetzungs- und Hierarchie-Ebenen einzuführen. • Etablierung eines klinikweitverantwortlichen Schmerzmanagement-Beauftragten, analog zum Hygiene-Verantwortlichen • Klinikweites Weisungsrecht und Implementierungs recht für den Schmerzmanagement-Beauftragten 2) Im Zuge der im • Etablierung einer interdisziplinären und interprofes Wenn man Schmerzmanagement als schnittstellen- und abteilungsü Schmerzmanage sionellen Arbeitsgruppe bergreifenden Prozess versteht, sollte dieser auch zentral gesteuert ment hohen Rele- • Zentrale Steuerung der schmerztherapiebezogenen werden. Schnittstellen im Behandlungsprozess stellen aus Sicht der vanz an Schnittstel Prozesse durch Arbeitsgruppe und Schmerzmanage Autoren ein besonderes Risiko für Schmerzexazerbation bzw. len wird zudem ment-Beauftragten (analog des / der Hygienebeauftrag unzureichende Versorgung dar. Hier sind insbesondere Übergänge definiert, dass die ten) in der Verantwortung von unterschiedlichen Fachbereichen Regelungen mit und / oder Versorgungsformen zu berücksichtigen (z. B. Verlegung allen in der Einrich- aus dem Aufwachraum / der Intensivmedizin auf die Normalstation). tung an der Versor- Es gilt Lösungen zu finden, die die analgetische Versorgung über die gung beteiligten Verlegung sicherstellen (z. B. Sicherstellung einer Anordnung für den Disziplinen und nachfolgenden Versorgungsbereich) oder durch Applikation länger Professionen abzu- wirkender Subtanzen bzw. Darreichungstechniken (z. B. Einsatz stimmen sind. retardierter oraler Opioide bereits im Aufwachraum / der Intensivsta tion und Nutzung regionaler Analgesieverfahren) um einen frühzei- tigen Wirkungsverlust intravenöser Opioide auszugleichen. Bzgl. Literatur siehe auch [30,35]. 3) Klare Festlegung der • Siehe auch 3) Dieser Punkt umfasst nicht nur die Verantwortlichkeiten bei der Zuständigkeiten • Festlegung von ärztlicher Verantwortlichkeit (z. B. unmittelbaren Patientenversorgung. Es sollten zudem klare innerhalb der Ein- Chirurg auf der chirurgischen Station, Anästhesist im Zuständigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen Professionen richtung. Hierbei ist Aufwachraum und der anästhesiologisch geführten (Delegationsprinzip) und zwischen Fachbereichen / Abteilungen ein gemeinsames Intensivstation) definiert werden, z. B. Anordnungsrecht des Schmerzdienstarztes auf Verständnis aller • Berücksichtigung von Schnittstellen bzgl. der operativen Stationen und das hierzu notwendige Weisungsrecht beteiligten Professio- Zuständigkeit / Verantwortlichkeit von Anordnungen gegenüber dem nicht-ärztlichen Personal dieser Stationen im nen und Disziplinen und deren Gültigkeit Kontext der Delegation. herzustellen. © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
BDAktuell | DGAInfo Aus den Verbänden V101 News | Information | Events Anhang (Fortsetzung von vorheriger Seite) Umsetzungsempfehlungen und Bezugsquellen für die inhaltliche Ausgestaltung. Umsetzungsempfehlung Kommentar und Verweis auf weitere Quellen • Definition professionsspezifischer Aufgaben / Verant Bzgl. des Schnittstellenmanagements bietet es sich an, zu vereinba wortlichkeiten ren, dass Analgesie-Anordnungen des Arztes des verlegenden • Einhaltung des Delegationsprinzips und Sicherstel Bereiches auch in dem aufnehmenden Bereich zunächst gültig sind lung entsprechender Personal-, Dokumentations- und (z. B. bis 24 h nach Verlegung / oder zur nächsten ärztlichen Visite), Kommunikationsstrukturen um Anordnungslücken nach Verlegung (z. B. Verlegung aus dem • CAVE: Substitution ärztlicher Tätigkeiten sind nach Aufwachraum außerhalb der Kernarbeitszeit) zu reduzieren. Zwar deutschen recht außerhalb von Modelversuchen nicht sollte präoperativ natürlich durch den Chirurgen eine Stationsmedi vorgesehen. kation angeordnet werden. Diese kann jedoch aufgrund des • Übergeordnete Festlegung von Weisungsrecht unmittelbaren postoperativen Verlaufs sich als nicht zielführend (Delegation setzt Weisungsrecht voraus!) darstellen und eine Anpassung, z. B. durch den Aufwachraumarzt, notwendig machen. Verantwortlichkeiten im Schnittstellenmanagement sollten in Behandlungsstandards berücksichtigt werden und möglichst bereichs- und abteilungsübergreifend formuliert werden. BDA und BDC haben hierzu in ihrer gemeinsamen Vereinbarung Aspekte definiert [24]. Zum Thema Delegation siehe auch [21]. 4) Entwicklung und • Siehe auch 2), 3), 9) und 10) Es sollte ein ausgewogenes Maß gefunden werden, wie spezifisch Anwendung • Behandlungsstandards sollten einen klaren Regelungen gefasst werden und diese gleichzeitig in der Breite gut indikationsspezi Handlungskorridor ergeben (sowohl zur Eskalation anwendbar sind. Je spezifischer diese sind, desto mehr implizites fischer schriftlicher der Analgesie, als auch zur Deeskalation) Wissen ist bei den Mitarbeitern in der Regel notwendig. Eine Lösung Regelungen • Integration von Sicherheitsstufen und Verantwor kann z. B. sein, einen allgemeinen Behandlungsstandard zu tungs- und Zeitbezug (wann macht wer was) definieren und mit wenigen notwendigen Spezifikationen (z. B. bei speziellen Eingriffen) zu versehen. Behandlungsstandards zur postoperativen Schmerztherapie sollten einen konkreten Handlungskorridor für die Mitarbeiter definieren und möglichst wenig implizites Wissen zur Umsetzung erfordern. Sicherheitsmechanismen sollten enthalten sein. Im Rahmen einer Analyse von in der Praxis genutzten Standards definierten die Autoren inhaltliche (Minimal-)Anforderungen [36]: • unmittelbare Verfügbarkeit einer adäquaten Bedarfsmedikation (ohne Rücksprache mit einem Arzt, oder der Abhängigkeit von einer Eskalationsstufe) • zeitlich definierte Effektivitätskontrolle nach applizierter Bedarfsmedikation • zeitnahe (max. 1 Stunde) und zeitlich definierte Wiederholung der Bedarfsmedikation bei persistierenden Schmerzen • Basismedikation mit festgelegtem Nichtopioid und ggf. retar diertem Opioid (Nicht-Opioide ergänzt durch kontraindikations bezogene Alternative; Vorgabe der Dosissteigerung für die Opioidtherapie) • Handlungsanweisung bei weiter unzureichendem Therapieerfolg (z. B. Hinzuziehung des ASD bei persistierenden Schmerzen (NRS > 3) nach einer bestimmten Anzahl applizierter Bedarfs- medikationen). Aktuelle indikationsspezifische Details können unter anderem z. B. folgenden Quellen entnommen werden: • Prospect (procedure specific postoperative pain management) www.esraeurope.org/prospect/ • Acute Pain Management – Scientific Evidenz [28] (Neuauflage steht kurz vor Veröffentlichung). 5) Vorhalten und Für Schmerzdienste Schmerzmanagement ist eine personalbindende Aufgabe. Somit Benennen von • Personal für Schmerzdienste: Facharztstandard, muss sichergestellt werden, dass zum einen bzgl. des Schmerzma qualifiziertem Schmerzweiterbildung, ärztl. Leitung Spezielle nagements qualifiziertes Personal auf Stationen für die allgemeinen pflegerischen und Schmerztherapie, Psychosomatische Grundversor Aufgaben im Schmerzmanagement vorgehalten wird. Zum anderen ärztlichen Personal gung, Pflegende mit Qualifikation Algesiologische muss qualifiziertes Personal für Schmerzdienste zur Verfügung mit reserviertem Fachpflege / Pain Nurse) stehen. Hierzu gibt es sowohl hinsichtlich der Qualifikation als auch Zeitkontingent für • Kommunikation und Erreichbarkeit: 24 / h verfüg der Zeitkontingente für Schmerzdienste klare Empfehlungen der die Akutschmerz bar / einheitlicher Kontakt DGAI (siehe [37]). therapie unter • Zeitkontingente (Kalkulation die 2 tägliche Patienten Diese sind stark von den baulichen Gegebenheiten und sonstigen Berücksichtigung besuche ermöglichen – davon mind. eine ärztliche – Behandlungsprozessen abhängig. An dieser Stelle sei betont, dass es der Zahl und Art der plus Berücksichtigung baulicher Gegebenheiten): sich bei den zeitlichen Vorgaben um Richtwerte einer Minimalkal Interventionen in Betreuung invasiver und patientengesteuerter kulation handelt, die nur Aufgaben in der unmittelbaren Patienten der Einrichtung, z. B Analgesieverfahren: versorgung umfasst und der Ressourcen für Qualitätsmanagement, Für den Erstkontakt sollen dabei mindestens 20 Minuten in Form eines Akut- Schulungen etc. zuzurechnen sind. kalkuliert werden, inkl. Gespräch und Patienten- schmerzdienstes Bzgl. der finanziellen Sicherstellung des Schmerzdienstes muss ein Einweisung, Sichtung Vorbefunde, Dokumentation, Übergabe und Nachbesprechung, für Folgekontakte ausreichendes Budget zur Verfügung stehen. Denkbar sind im mindestens 10 Minuten inkl. Dokumentation und Prinzip vier Finanzierungsmodelle für Schmerzdienste: Übergabe. © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
V102 Aus den Verbänden BDAktuell | DGAInfo News | Information | Events Anhang (Fortsetzung von vorheriger Seite) Umsetzungsempfehlungen und Bezugsquellen für die inhaltliche Ausgestaltung. Umsetzungsempfehlung Kommentar und Verweis auf weitere Quellen Konsiliar- und Liaisontätigkeit: Für einen Erstkontakt • Finanzierung über das Budget der den Schmerzdienst tragenden sollen mindestens 45 Minuten inkl. Gespräch, Abteilung (meist der Anästhesiologie) Sichtung der Unterlagen und Vorbefunde, Untersu • Interne Leistungsverrechnung chung, Dokumentation, Übergabe und Nachbespre • Umlageverfahren chung kalkuliert werden, Folgekontakte sollen mit • Cost-Center-Lösung. mindestens 20 Minuten inkl. Dokumentation und Optimal ist Transparenz gewährleistet, wenn dies im Sinne eines Übergabe berücksichtigt werden. Cost-Centers erfolgt, oder über ein eigens bereitgestelltes Budget der • Finanzielle Sicherstellung des Schmerzdienstes, Klinikgeschäftsführung – auch, um eine anderweitige Nutzung der ausreichende Budgets für Personal und Material Mittel oder Leistungseinsparung am Patienten zu minimieren (siehe auch [19]). Es empfiehlt sich, für Schmerzdienste eine eigene Kostenstelle zur transparenten Darstellung der Kosten zu führen. 6) Maßnahmen zur Kompetenzen, die in der Weiterbildung im Schmerz- Zum Thema Weiterbildung hat die DGAI für Mitarbeiter von Weiterbildung dienst erlangt werden sollen [37]: Schmerzdiensten detaillierte Empfehlungen ausgesprochen (siehe Medizinische und rechtliche Grundlagen [37]). Diese sollen im Rahmen der Weiterbildung erworben werden. • Schmerzphysiologie (Nozizeption, Weiterleitung und Zudem sollen Mitarbeiter, die im Schmerzdienst tätig sind, jährlich Verarbeitung) drei Stunden Fortbildung zum Thema nachweisen können. • Psychologischer Einfluss auf das Schmerzerleben Die definierten Kompetenzen für Schmerzdienstmitarbeiter lassen • Kenntnisse zu Risikofaktoren für starke Schmerzen sich inhaltlich gut auf alle Mitarbeiter im Krankenhaus adaptieren und deren Folgen und Kenntnisse zu Chronifizie und sind in abgestufter Tiefe auch hier eine sinnvolle Orientierungs rungsmechanismen grundlage. • Biopsychosoziales Schmerzverständnis und Kenntnisse zu wichtigen Krankheitsbildern in der Schmerzmedizin, Differenzialdiagnosen und psychischen Komorbiditäten • Rechtliche Grundlagen. Untersuchung • Schmerzerfassung bei Patienten, inkl. spezieller Patientengruppen (Kinder und Jugendliche, intubierte Patienten, Patienten mit kognitiven Einschränkungen) • Fähigkeit, eine Schmerzanamnese durchzuführen • Fähigkeit zur körperlichen Untersuchung des Bewegungsapparates inkl. orientierender neurolo gischer Untersuchung Therapie • Mechanismen-orientierte Therapie mit Analgetika, Co-Analgetika und Adjuvantien sowie Lokalanästhe stika, invasiven Verfahren inkl. anatomischer Grundlagen, Kenntnisse zu nicht-medikamentösen Verfahren • Kenntnisse und Fähigkeiten zur Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen, Alten, Schwangeren und stillenden Frauen, beim Patienten mit chronischen Schmerzen, Patienten mit Opioidvormedikation, beim abhängigen oder ehemals abhängigen bzw. substituierten Patienten • Einfache psychologische Interventionen • Kenntnisse und Fähigkeiten zur Prävention, differentialdiagnostischen Abklärung und Behandlung von Komplikationen in der Schmerztherapie • Kenntnisse zu Missbrauch von Analgetika und deren Prävention Technik und Organisation • Kenntnisse über technische Aspekte (Schmerzpum pe / Pumpensysteme und Pflastersysteme) • Organisatorische Kenntnisse 7) Vorhalten von Für Schmerzdienste [37] Es existieren bisweilen keine expliziten Empfehlungen für Material Ausrüstung und • Messinstrumente zur Erfassung der Schmerzintensität und Ausrüstung von Stationspersonal. Jedoch geben die Empfeh Material (alters- und kognitionsgerecht) lungen für Schmerzdienste der DGAI [37] einen Anhalt zur • Hilfsmittel zur körperlichen und orientierend-neurolo Vorhaltung von Ausrüstung und Material für Stationspersonal für das gischen Untersuchung, mobiles Pulsoximeter (CE- Schmerzmanagement, insbesondere bzgl. und betriebsgeprüft) • Messinstrumenten zur Erfassung der Schmerzintensität (alters- und • Verbands- / Visitenwagen oder anderes Behältnis (oder kognitionsgerecht) eine stationsgebundene Lösung) zur hygienischen • Hilfsmitteln zur körperlichen und orientierend-neurologischen Lagerung von Verbands- und Verbrauchsstoffen für Untersuchung, mobiles Pulsoximeter (CE- und betriebsgeprüft) die Visiten auf den Stationen • einem in allen Bereichen zugänglichen oder eigenen Dokumen • Verbands- und Verbrauchsstoffe tationssystem © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
BDAktuell | DGAInfo Aus den Verbänden V103 News | Information | Events Anhang (Fortsetzung von vorheriger Seite) Umsetzungsempfehlungen und Bezugsquellen für die inhaltliche Ausgestaltung. Umsetzungsempfehlung Kommentar und Verweis auf weitere Quellen • Ersatz für Pumpensysteme • ein in allen Bereichen zugängliches oder eigenes Dokumentationssystem • mobile Pumpen-Systeme und / oder stationäre Spritzenpumpen (CE- und betriebsgeprüft) 8) Präinterventionelle • Zielgerichtete abgestufte Patienteninformation und Es sollten Inhalte aus Patientenleitlinien einbezogen werden. Patienteninforma- Aufklärung zu Schmerzen und deren Therapie Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. hat auf ihrer Homepage eine tion und Aufklä • Einbeziehung von patientengerechten Informationsfly Rubrik zu Patienteninformationen, die als Anhalt für eine patienten rung, Anbieten von ern und Aufklärungsbogen zentrierte Kommunikation zum Thema Schmerz dienen können. Therapieverfahren, ggf. auch Alternativ- verfahren, und Ein- beziehung des Pa- tienten in die Thera- pieentscheidungen 9) Berücksichtigung Siehe 4) Siehe auch Kommentar zu 4) interventionsspezi Aktuelle indikationsspezifische Details können unteranderen z. B. fischer / prozedur folgenden Quellen entnommen werden: spezifischer schmerz- • prospect (procedure specific postoperative pain management) therapeutischer www.esraeurope.org/prospect/ Verfahren • Acute Pain Management – Scientific Evidenz [28] (Neuauflage steht kurz vor Veröffentlichung) 10) Identifikation von • Siehe auch 8) Patienten mit vorbestehenden chronischen Schmerzen machen Patienten mit • Standardisierte Schmerzanamnese bei Aufnahme einen Großteil der Patienten im Krankenhaus aus (je nach erhöhtem Risiko • Behandlungspfade für Risikopatienten (z. B. Versorgungsbereich zwischen 30 und 80 % der Patienten). akuter Schmerzen chronische Schmerzpatienten, Substanz-Abhängige / Chronische Schmerzen / Opioidvormedikation geht als Komorbidität oder einer Schmerz- Substituierte Patienten / Schwangere, demente mit starken Schmerzen, aber auch funktionellen Einschränkungen chronifizierung, Patienten etc.) (verlangsamter Mobilisation, längeren Liegezeiten, erhöhter und ggf. Einleitung • Zielgerichtete abgestufte Patienteninformation und Wiederaufnahmerate etc.) einher. Alles in allem Aspekte, die nicht präventiver und / Aufklärung zu Schmerzen und deren Therapie nur nachteilig für die Patienten sind, sondern auch für die oder therapeutischer • Definition von Interventionstriggern, ab wann z. B. Behandlungsprozesse und deren Effektivität. Maßnahmen der Schmerzdienst hinzugezogen wird Weitere Risikopatienten bzgl. der analgetischen Unter- / Fehlversor • Umsetzung einer Entlassungsplanung und ggf. gung sind beispielsweise Substanz-Abhängige / substituierte Organisation und Sicherstellung der Anbindung an Patienten / Schwangere, demente Patienten. spezialisierte Einrichtung (z. B. Schmerzambulanz, palliativmedizinische Ambulanz, Spezialisierte All diese Patientengruppen erfordern ein Mehraufwand an Palliativmedizinische Versorgung – SAPV) Kommunikation (mit dem Patienten, im Behandlungsteam, zwischen • Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt / Substitutionsme Schnittstellen und sektorenübergreifend in der Entlassungsplanung). diziner vor Entlassung, Sicherstellung der Weiterver ordnung 11) Erfassung und Allgemein Es sollte sich auf ein Standardverfahren als Instrument zur Reevaluierung von • Standardisierte Schmerzerfassung einmal pro Schicht Schmerzerfassung im Haus geeinigt werden, beispielsweise mit Schmerzen und mit Erfassung der sonstigen Vitalparameter, inkl. folgender Zuordnung: schmerzbedingten schmerzbedingter Funktionseinschränkungen, • Standardpatient: Nummerische Rating Skala 0 = kein Schmerz bis Beeinträchtigungen bevorzugt Selbsteinschätzung 10 = schlimmster vorstellbarer Schmerz) mit in internationa • Erfassung der Schmerzintensität bei Patientenmeldung • Analgosedierte Patienten: Behavior Pain Scale (BPS) len Leitlinien und vor Applikation einer analgetischen Bedarfsmedi • Demente Patienten: Beurteilung von Schmerzen bei Demenz empfohlenen kation, sowie Sicherstellung der Schmerzerfassung als (BESD) Instrumenten Erfolgskontrolle zeitnah unter Berücksichtigung der • Babys, Säuglinge / Kleinkinder: Kindliche Unbehagens- und Wirkgeschwindigkeit der Analgetika (parenteral ca. Schmerz-Skala (KUSS) nach 15 – 30 Minuten, oral ca. nach 45 – 60 Minuten) • Schulkinder: Faces Pain Scale revised oder Visuelle Analogskala • Vorhandensein von Erfassungsinstrumenten und Der wechselnde Einsatz eines Instrumentes bei einem Patienten ist Befähigung der Mitarbeiter, diese gezielt anzuwenden zu vermeiden. Für Schmerzdienste Hierzu gab es Empfehlungen bzgl. der Intervalle in der zuletzt • Analog zur Definition der OPS-Ziffer 8-919 gültigen S3-Leitlinie „Behandlung akuter perioperativer und „Komplexe Akutschmerzbehandlung“ sollte die posttraumatischer Schmerzen“ detaillierte Empfehlungen (ebd.). Für Dokumentation von mindestens 3 Aspekten der Schmerzdienste hat die DGAI konkrete Empfehlungen zur Effektivität der Therapie mindestens einmal täglich Dokumentation von Schmerzen definiert, siehe [37]. erfolgen. Es sollten die folgenden Aspekte berücksich tigt werden: • Erhebung und Dokumentation der Schmerzinten sität (Ruhe / Bewegung-Belastung) bei jeder Visite des Schmerzdienstes • Erfassung funktioneller Aspekte und Nebenwir kungen (jeweils dem Krankheitsbild / Eingriffsspek trum angepasst) • Mobilisationsgrad © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
V104 Aus den Verbänden BDAktuell | DGAInfo News | Information | Events Anhang (Fortsetzung von vorheriger Seite) Umsetzungsempfehlungen und Bezugsquellen für die inhaltliche Ausgestaltung. Umsetzungsempfehlung Kommentar und Verweis auf weitere Quellen • Sedierungsgrad • Nebenwirkungen und Komplikationen abhängig vom Analgesieverfahren 12) Standardisierter • Behandlungsstandard für die gängigen Therapie Der Umgang mit potenziellen Nebenwirkungen (Übelkeit, Umgang mit nebenwirkungen Erbrechen, Obstipation) sollte nicht nur die Therapie umfassen, potenziellen sondern insbesondere die Prophylaxe. Nebenwirkungen Siehe auch [38]. der Therapie 13) Bedarfsgerechte für • Einbeziehung der Dokumentation inkl. schmerzbe Siehe auch Empfehlung der DGAI zur Dokumentation im Schmerz alle beteiligten dingter Funktionseinschränkungen in die Patientendo dienst [37]: Disziplinen und kumentation, analog und nahe der sonstigen „Die Dokumentation durch den SD im Rahmen der Betreuung von Professionen ein- Vitalparameter invasiven Analgesieverfahren soll für die primär betreuenden sehbare Dokumen • siehe auch 11) und 14) Fach-Kollegen und deren Stationsmitarbeiter unmittelbar zur tation Verfügbarkeit stehen bzw. soll ein unmittelbarer Zugriff hierauf gewährleistet sein. Die Dokumentation von Leistungen der Konsiliar- und Liaisontätig keit sollte standardisiert und für alle am Behandlungsprozess Beteiligten transparent und einsehbar sein. Die ärztliche Übergabe und Mitteilung der Beurteilung und Empfehlung bei der Konsiliartä tigkeit und beim Erstkontakt im Rahmen der Liaisontätigkeit sollte im direkten Arzt-zu-Arzt-Gespräch erfolgen. Bei Mitbetreuung im Rahmen der Liaisontätigkeit sollte im weiteren Behandlungsverlauf regelmäßig ein Austausch zwischen dem Arzt des SD und dem primär behandelnden Arzt erfolgen.“ 14) Maßnahmen zur • Zur Qualitätssicherung sollte die regelmäßige Die DGAI hat zur Qualitätssicherung im Rahmen von Schmerz Qualitätssicherung Erfassung von ergebnisbezogenen Qualitätsmerkma diensten einen Teilaspekt in ihrer Empfehlung formuliert, siehe [37]. (z. B. Beteiligung an len aus Patientensicht erfolgen. Auch die Definition und Voraussetzungen der OPS-Ziffer 8-919 Audits) „Komplexe Akutschmerzbehandlung“ beziehen sich auf Vorgaben zur Qualitätssicherung. Zur ergebnisbezogenen Qualitätssicherung aus Patientensicht eignet sich QUIPS (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerz therapie). Hier gibt es neben dem operativen Modul für erwachsene Patienten auch ein Modul für die postoperative Qualitätssicherung für Kinder und für ambulante Operationen. Auch ermöglicht das DGAI-Projekt Net-Ra eine Qualitätssicherung von regionalanästhesiologischen Verfahren (https://www.dgai.de/ projekte/net-ra.html) Bzgl. Umsetzungskriterien und internen Audits geben auch die Zertifizierungskriterien von Zertifikaten des Schmerzmanagements eine Orientierung, siehe Kriterien von Certkom (https://www. certkom.com/) oder Informationen zur Zertifizierung des TÜV Rheinland (https://www.tuv.com/germany/de/zertifizierung- akutschmerztherapie.html) © Anästh Intensivmed 2021;62:V95–V104 Aktiv Druck & Verlag GmbH
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