ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT (ECM) - SONDERTEIL: Industrie 4.0 Magazin - IT&Production Mai ...
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www.it-production.com Das Industr ie 4.0 Magaz in Quelle: © massimo_g - Fotolia.com SONDERTEIL: ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT (ECM) Ausgabe Mai 2018
ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT Neues Leben für alte Daten Bild: © zapp2photo / Fotolia.com Künstliche Intelligenz und Informationsmanagement Mit der Cloud rückt auch die Künstliche Intelligenz (KI) in den Blickpunkt vieler IT-Verant- wortlichen: Die Möglichkeit, gewaltige Mengen unstrukturierter Bestandsdaten in einen Zusammenhang mit aktuellen Geschäftsabläufen zu bringen, verspricht eine 'hohe Verzin- sung'. Beispiele aus der Automobilindustrie veranschaulichen das Potenzial. B ig Data, Digitalisierung, Internet of sche Algorithmen auf cloudbasierten, trai- KI am Beispiel der Automobilbranche – Things: Das Datenwachstum in nierten KI-Plattformen Muster in unstruk- etwa in der Verbindung von Echtzeit- Unternehmen steigt exponentiell. turierten Daten erkennen, daraus Korrela- Sensordaten mit Werkstattbelegen von Hinzu kommen unstrukturierte Informa- tionen zu anderen Vorgängen im Unter- Vertragspartnern. Wanderten diese Un- tionen, die über Jahre oder gar Jahrzehnte nehmen bilden und Ergebnisse ausgeben, terlagen in der Vergangenheit nach Ab- hinweg in diversen heterogenen Syste- die sich für eine Optimierung von Ge- schluss der Arbeiten direkt ins Archiv, so men generiert, gespeichert und archiviert schäftsprozessen heranziehen lassen. Je können die enthaltenen Daten heute wurden – aus Entwicklungs-, Rechts- und größer und heterogener der Datenbe- dazu beitragen, Business-Prozesse ent- Vertriebsabteilungen, in E-Mails, Tabellen- stand, desto effektiver oft das Ergebnis. scheidend zu verbessern – auf Seiten kalkulationen und SQL-Datenbanken. Cloud Computing macht KI-gestützte Big- von Herstellern, Zulieferern und anderen Daten, die heute größtenteils brach lie- Data-Analysen interessanter als je zuvor. Vertragspartnern. KI-Analysen mit Kilo- gen. Mit der Rechenleistung einer Cloud- meterstand, Art der Arbeiten, Verwen- Infrastruktur und den jüngsten Fortschrit- Beispiel Automobilbranche dung von Teilen und Aufwand ermögli- ten auf dem Feld der Künstlichen Intelli- chen heute ganz konkrete Prognosen, genz könnten diese Daten einen neuen Veranschaulichen lassen sich die um- welche Eingriffe am Fahrzeug voraus- Stellenwert erhalten. So können generi- fangreichen Möglichkeiten einer Cloud- sichtlich wann fällig werden. So lassen 54 IT&Production 5/2018
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ sich der Service optimieren, Routineabläufe mationen keinen klaren Personenbezug schneller und wirtschaftlicher gestalten aufweisen – dies trifft für Maschinen- und oder Kosten senken. Einheitliche Identifika- Sensordaten normalerweise zu – ist ihre tionsmerkmale, beispielsweise eine Motor- Verwendung im Sinne des Datenschutzes oder Fahrgestellnummer, in den CRM-, ERP-, unbedenklich. Ferner ist es möglich, Daten SCM-, E-Mail- und anderen Systemen von anonymisiert oder pseudonym zu verwen- Herstellern und Lieferanten lassen sich dafür den. Dabei werden Informationen aus dem verwenden, unternehmensübergreifende Er- Produktivsystem entnommen und Namens- kenntnisse zu erhalten, um Verbesserungen und Adressfelder mit Musterdaten über- in der Wertschöpfungskette anzustoßen schrieben, bevor sie in die Cloud zur KI- oder Innovationen zu implementieren. Analyse übermittelt werden. Wichtig dabei ist, dass keine Rückschlüsse auf tatsächliche Im frühen Produktlebenszyklus Personen möglich sind. Vorarbeit erfordert zudem die Evaluierung des geeigneten IT- Doch schon während der Entwicklung neuer Partners und der bevorzugten KI-Plattform. Bauteile oder für die Verbesserung existie- Erfolgte die Wahl eines Technologieanbie- render Komponenten können KI-Analysen ters oder Dienstleisters früher meist anhand einen wichtigen Beitrag leisten. Wo früher eines Kriterienkataloges, so lässt sich der beispielsweise Temperaturfühler lediglich Auswahlprozess heute besser mit echten Durchschnittswerte sammeln konnten, um Daten bewerkstelligen. Dazu können dem Speicherplatz zu sparen, so protokollieren KI-Anbieter enige anonymisierte Beispielda- diese Sensoren heute komplette Messrei- tensätze zugeschickt werden, die dieser hen, die sich für erheblich exaktere Auswer- analysiert zurückschicken sollte, um dem tungen sogar fast in Echtzeit nutzen lassen Auftraggeber in Spe zu gestatten, sich ein und etwa Auskünfte darüber geben können, Bild über die Fähigkeiten der jeweiligen warum Motoren in bestimmten Situationen Plattform zu machen. Hier bietet es sich an, ausfallen – Stichwort Internet of Things. Datensätze und Dokumente aus möglichst Aber auch Finanz- oder Rechtsabteilungen unterschiedlichen Systemen auszuwählen. profitieren von neuen Entwicklungen bei Hinzu kommen Überlegungen über die un- den KI-Technologien: In Geschäftsunterla- terschiedlichen Geschäftsmodelle von KI- gen, die bislang nur aufbewahrt wurden, um Anbietern, was die Verwendung der auf der rechtliche Bestimmungen zu erfüllen Plattform entwickelten Algorithmen be- (gemäß Abgabenordnung AO oder Handels- trifft. Dabei stellt sich in erster Linie die gesetzbuch HGB), können im Zusammen- Frage nach der Ausschließlichkeit des Nut- hang mit weiteren Unternehmensdaten- zungsrechts. So unterscheiden sich Herstel- quellen wie der Finanzbuchhaltung genauso ler von KI-Plattformen heute häufig in der wertvolle Erkenntnisse schlummern wie im Frage, wem die Nutzungsrechte der entwi- Archiv für Rahmen- und Dienstleisterver- ckelten Algorithmen gehören. In der Praxis träge. Diese wanderten normalerweise beim liegen die Verwertungsrechte für be- Vertragsschluss ins Archiv und wurden bis stimmte Algorithmen entweder beim Kun- dato nur noch im Streitfall – also hoffentlich den, oder – im ungünstigen Fall – beim nie wieder – hervorgezogen. Plattformanbieter oder dessem Dienstleis- ter. Hier droht die Gefahr, dass Nutzungs- Neues Denken im Datenschutz rechte vorbehalten, der Algorithmus auch für andere Kunden weiterverwendet Für diese Chancen der Geschäftsoptimie- werden darf und gar der Wettbewerb rung sollte allerdings zunächst ein neues davon profitieren kann. Schließlich sollte Denkmuster ins Unternehmen einkehren. darauf geachtet werden, dass sowohl die Daten und Dokumente, die in der Vergan- Datenspeicherung als auch Analysen durch genheit archiviert und intern unter Ver- die KI-Plattform nicht nur den europäi- schluss gehalten wurden, sind nicht nur schen, sondern auch den deutschen Wettbewerbsfaktoren, sondern natürlich Rechtsansprüchen genügen. ■ auch Gegenstand für den Datenschutz. Da- rüber entstehen oft ausufernde Diskussion, Der Autor Jochen Adler ist die sich in der Praxis jedoch oft in konstruk- Manager Solution Consulting bei OpenText. tive Bahnen lenken lassen: So lange die für die Cloud-KI zur Verfügung gestellten Infor- www.opentext.de
ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT | INFORMATIONSERSTELLUNG Technische Dokumentation im 3D-Druck-Zeitalter Mit generativer Fertigungstechnik reduzieren sich Entwicklungs- und Produktionszy- klen im Extremfall auf wenige Tage. Aber auch die Technische Dokumentation muss Schritt halten: Vernetzte Software, digitalisierte Prozesse, Informationsmodellierung und kluge Verteilung von Unternehmenswissen ermöglichen auch in der Welt der Dokumentation, dass aus Wochen Tage werden. Bild: Kothes GmbH und Bearbeitung der Doku- mentation, aber auch für die Übersetzung bleibt in diesem Fall höher als nötig. Berück- sichtigen muss man auch, dass die Funktionalitäten mancher Systeme, gerade im Hinblick auf eine automatisierte Doku- mentationserstellung, Unter- schiede aufweisen und nicht alle Lösungen gleich perfor- Verkürzte Entwicklungszei- mant umsetzbar sind. Pro- ten und Additive Fertigungs- gramme wie Microsoft Word verfahren erfordern schnelle Reaktionszeiten in der Tech- oder Adobe Indesign kommen nischen Dokumentation. mit diesen Anforderungen in der Regel nicht mehr mit. Vernetzte Informationen D ie Entwicklungsabteilungen der gepasst werden. Im nächsten Schritt folgt führenden Maschinenbauer wur- dann noch die Lokalisierung für interna- den in den letzten Jahren techno- tionale Märkte. Je nachdem mit welchen Ein sehr wichtiger Faktor auf dem Weg zur logisch massiv aufgerüstet. Computerge- Tools die Dokumentation erstellt wird leistungsfähigen Dokumentationserstellung stützte Entwicklung (CAE), Simulationssoft- und wie die Informationsprozesse zum ist die Vernetzung von Informationen im ware und Rapid Prototyping verkürzen die Beispiel für Änderungen und Freigaben Unternehmen. In der Vergangenheit haben Entwicklungsprozesse enorm. Immer gestaltet sind, führt dies schnell an die Technische Redaktionen, so wie andere Un- schneller werden neue Produkte, Varianten Grenzen der Kapazitäten und zu Engpäs- ternehmensbereiche auch, einen Großteil oder Individualisierungen umgesetzt. Ver- sen in der Dokumentationserstellung. der verwendeten Daten in einer eigenen stärkt wird dies noch durch die wirtschaft- Datenbank gesammelt. Das führt zwangs- liche Produktion von Klein- und Kleinstse- Es geht nur mit System läufig zu einer redundanten Datenhaltung, rien, die durch Additive Fertigungsverfah- aufwendiger Datenpflege und der Gefahr ren ermöglicht wird. Wird die Dokumentation in einem Con- von veralteten oder falschen Daten. Die Di- tent Management System erstellt, könnte gitalisierung der Unternehmensbereiche er- Und die Dokumentation? dies bereits einen Teil der gestiegenen An- möglicht heute die Nutzung verschiedener forderungen auffangen. Die Praxis zeigt je- Informationsquellen im Unternehmen, ohne Die Vielzahl an neuen Produkten und Vari- doch, dass leistungsstarke Redaktionssys- diese zu duplizieren oder gar manuell zu anten führt zu einem steigenden Bedarf an teme nicht selten unzureichend einge- übertragen. Inhalte können automatisiert in neuen Betriebsanleitungen, Montage- und setzt werden. Die Möglichkeiten zur Effi- Dokumente einfließen. Zum Beispiel hat die Serviceanleitungen, Technischen Produkt- zienzsteigerung durch intelligente Modu- Entwicklungs- oder Konstruktionsabteilung beschreibungen, Ersatzteillisten und so larisierung und die Anwendung von Pro- die exakten Technischen Daten des Pro- weiter. Diese Dokumente müssen entwe- dukt- und Informationsklassen in den Me- dukts, unabhängig davon, ob es ein Serien- der neu erstellt oder bereits bestehende tadaten werden nicht oder nicht optimal modell ist oder ein individualisiertes Produkt. Dokumente müssen aktualisiert oder an- genutzt. Der Aufwand für die Erstellung Über eine Vernetzung der Datenbanken und 56 IT&Production 5/2018
INFORMATIONSERSTELLUNG | ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT Systeme kann man diese individuellen Infor- darf des Nutzers orientieren. Dieser benö- ten (sogenannte Topics) zu modularisieren mationen fehlerfrei in die entsprechende tigt in einer konkreten Situation gezielte In- und mit klassifizierenden Metadaten zu Kundendokumentation mittels Metadaten formationen zur Erfüllung seiner Aufgabe. versehen. Diese ermöglichen eine exakte automatisiert übernehmen. Das gilt auch für Ein Beispiel: inhaltliche und produktbezogene Zuord- viele der weiteren Informationen, die in nung. Erstellt man die Topics medienneu- einer typischen Dokumentation gebraucht • Ein Servicetechniker benötigt bestimmte tral, etwa in XML, können sie später situa- werden, wie Ersatzteillisten, E-Pläne und Informationen zum Austausch einer de- tiv abgerufen und über verschiedene Ka- Zeichnungen. Über Auftragsdaten, Produk- fekten Baugruppe, wie Ersatzteilnum- näle zielgerichtet zur Verfügung gestellt tionsaufträge oder Konfigurationsdaten las- mern, Einbauanleitung, Sonderwerkzeuge werden, um den Informationsbedarf zu er- sen sich etwa automatisiert Dokumente an- und so weiter. füllen. Das kann als kontextsensitive Hilfe- legen und mit bestehenden, modular aufge- • Ein Facility Manager bekommt eine Stör- funktion auf der Visualisierung einer bauten Inhalten gesteuert befüllen. Ergänzt meldung von der Brandmeldeanlage und Maschine geschehen, über ein Content- man dies dann mit den oben beschriebenen benötigt Informationen darüber, ob und Delivery-Portal als App auf einem individuellen Daten, erhält man als Ergebnis wie er diese Störung beheben kann. Smartphone oder Tablet oder auch als im Idealfall ein fertiges Dokument oder ein Web-Plattform. Natürlich lassen sich aus Basisdokument, das durch die Technische In beiden Fällen haben die Nutzer ein kon- den modularen Inhalten auch ganz her- Redaktion finalisiert wird. kretes Anliegen, für das sie Informationen kömmliche Anleitungen auf Papier gene- benötigen. Diese Informationen sind idea- rieren oder als PDF-Datei zum Download Konzepte schaffen Mehrwert lerweise auf die Zielgruppe zugeschnitten in einem Kundenportal bereitstellen. ■ und schnell verfügbar, zum Beispiel über Mit einer klassischen Technischen Doku- ein mobiles Endgerät. In der Praxis lässt mentation lassen sich gesetzliche Pflichten sich das schon heute umsetzen. Ein Ergeb- Der Autor Uwe Frank ist Key Account erfüllen, die Vorstellungen der Kunden rei- nis aus den oben erwähnten Dokumenta- Manager bei der Kothes GmbH chen aber oft weiter. Zeitgemäße Doku- tions- und Informationskonzepten könnte mentation sollte sich am Informationsbe- sein, Informationen in Informationseinhei- www.kothes.com Anzeige IT&Production 5/2018 57
ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT | ÜBERSETZUNGEN Das Übersetzen der Produkt- dokumentation muss für den Absatz in internationalen Märkten heute schneller gehen als je zuvor. Software kann in Verbindung mit definierten Dokumentations- und Überset- zungsprozessen einen wichti- gen Beitrag dazu leisten, dass eine Maschine nicht an der Bild: © shapecharge / iStockphoto; Across Systems GmbH Verladerampe steht, bis die Bedienungsanleitung aus dem Drucker kommt. Dabei achten findige Autoren schon beim Schreiben eines Textes darauf, dass er sich später leicht wei- terverarbeiten lässt. Multilinguale Dokumentation Übersetzen beginnt schon beim Schreiben K ürzere Markteinführungszeiten, Aufwand zu verursachen. Denn so können Quelldokument zu erstellen, das später komplexere Produkte und eine Unternehmen vermeiden, dass Dokumen- weiterverarbeitet werden kann. Sie prüft wachsende Sprachenvielfalt – das tationen redundant gespeichert, gepflegt regelbasiert Rechtschreibung, Grammatik, sind die Herausforderungen, mit denen in- und immer wieder neu formuliert werden. stilistische Vorgaben wie maximale Satz- ternational agierende produzierende Un- Stattdessen bringt eine konsequente längen. Die Autoren erhalten Rückmel- ternehmen bei der Technischen Dokumen- Wiederverwendung von Texten und Text- dung zu Fehlern und zu verbesserungsbe- tation konfrontiert sind. Ihr Ziel ist, die pro- strukturen viele Vorteile mit sich. Möglich dürftigen Textstellen. Einen Schritt weiter duktbegleitenden Informationen wie Hand- ist dies durch Modularisierung. In der geht das sogenannte übersetzungsge- bücher, Betriebsanleitungen und Spezifika- Regel bestehen neue Maschinen oder An- rechte Schreiben. Bei diesem berücksich- tionen leicht pflegen, strukturiert aufbauen lagen aus Komponenten, die bereits doku- tigt der Autor bereits bei der Erstellung und modular wiederverwenden zu können. mentiert sind und vom Entwicklungsinge- des Quelltextes die Auswirkungen in den Es geht darum, die Kosten für diese Auf- nieur um neue Teile ergänzt werden. So Zieltexten. Ziel ist, das Nutzungspotenzial gabe so gering wie möglich zu halten. lassen sich auch die einzelnen Textele- vorhandener Sprachdaten und -ressour- mente zeitsparend zusammenstellen. cen auszuschöpfen und den Ausgangstext Zentrale Datenhaltung Statt der kompletten Dokumentation im Hinblick auf die spätere Übersetzung und Modularisierung müssen lediglich die hinzugekommenen zu optimieren. Insbesondere geht es um Texte übersetzt werden. Die Verknüpfung die Wiederverwendbarkeit bereits vor- Die zentrale Datenhaltung bildet einen des Redaktionssystems mit einer Autoren- handener Sprachressourcen. Systemvo- wichtigen Grundpfeiler, um bei der Doku- unterstützung hilft zusätzlich, ein gut vor- raussetzung dafür sind ein Terminologie- mentationserstellung möglichst wenig bereitetes, ordnungsgemäß formatiertes system und ein Translation Memory. 58 IT&Production 5/2018
ÜBERSETZUNGEN | ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT Terminologiemanagement – tes von einer Sprache in eine andere, son- die übersetzten Texte automatisiert wie- Begriffe einheitlich nutzen dern ist ein komplexer Prozess, der – neben der ins Redaktionssystem zu übernehmen. der sprachlichen Ebene – vor allem Termin- Dieses reibungslose Zusammenspiel ver- Ein Terminologiesystem stellt eine konsis- und Ressourcenplanung, Koordination und ringert die Aufwände. Es unterstützt Un- tente Wortwahl sicher. Dabei handelt es Kontrolle erfordert. Deshalb beinhalten ternehmen, die produktbegleitenden Do- sich um eine Datenbank, in der der Fach- Übersetzungsmanagementsysteme als kumentationen leicht zu pflegen, struktu- wortschatz eines Unternehmens hinterlegt Softwareplattformen für alle Sprachres- riert aufzubauen sowie modular wieder- ist. Gleiche Bauteile eines Produktes oder sourcen und Übersetzungsprozesse – zuverwenden. Dies wirkt sich positiv auf Bedienungsabläufe werden demnach neben einem Translation Memory- und die Übersetzungskosten aus. Die multilin- immer identisch bezeichnet. Dies prägt einem Terminologiesystem – in der Regel guale Dokumentation birgt große Heraus- nicht nur maßgeblich das Erscheinungsbild auch Werkzeuge zur Projekt- und Work- forderungen für produzierende Unterneh- eines Unternehmens und seiner Produkte flowsteuerung. Mit diesen behalten Pro- men. Die Technische Dokumentation muss nach außen, sondern reduziert auch den jektverantwortliche den Überblick über zeitgleich mit dem neuen Produkt voll- Übersetzungsaufwand. Schon 100 Fachbe- Termine, Arbeitsfortschritte und Kosten ständig in den relevanten Landessprachen griffe in je zwei unterschiedlichen Varian- und verteilen die jeweiligen Übersetzungs- zur Verfügung stehen. Technologische Lö- ten multiplizieren sich bei 20 Sprachen zu aufträge. Wiederkehrende administrative sungen können durch Verknüpfungen und 4.000 statt der eigentlich benötigten 2.000 Arbeitsschritte können automatisiert wer- gemeinsam mit definierten Dokumentati- Benennungen. Bei 18 Cent Kosten pro über- den, um so den Koordinationsaufwand für ons- und Übersetzungsprozessen einen setztem Wort können so schon 400 Euro Projektmanager zu reduzieren. wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser eingespart werden. Ergänzend können Herausforderungen leisten. ■ auch Informationen zur Verwendung eines Nahtlose Verbindungen Terms hinterlegt werden, um eine eindeu- Autor Christian Weih ist Mitglied des tige Definition festzulegen. Hinzu kommen Die Ansatzpunkte zur Integration von Re- Management Boards bei Across Systems GmbH. langfristige Einsparungen von Kosten durch daktions- und Übersetzungsmanagement- einen geringeren Ressourcenbedarf. Denn systemen sind vielfältig. Sie reichen vom www.across.net eine geringere Anzahl an Termen lässt sich nahtlosen Datenaus- Anzeige leichter handhaben. Greifen alle Abteilun- tausch über die sys- gen auf das Terminologiesystem zu, fällt temübergreifende sowohl die interne als auch die externe Prozess- und Work- Kommunikation leichter. flowsteuerung bis hin zur übersetzungsge- Translation Memory – rechten Quelltexter- Gedächtnis für Übersetzungen stellung. So lässt sich beispielsweise der Bei der Übersetzung der Texte leistet ein Workflow weitge- Translation Memory wertvolle Unterstüt- hend automatisieren. zung. Dort sind Übersetzungen von Text- Der Übersetzungsfil- segmenten gespeichert, sodass sie für kom- ter im Redaktions- mende Projekte verwendet werden kön- system identifiziert nen. Zunächst wird ein Text, der in einer an- zunächst noch nicht deren Sprache vorliegen soll, importiert und in der Zielsprache übersetzt. Automatisch erfolgt die Auftei- vorliegende Inhalte. lung in einzelne Segmente. Diese werden in Diese werden zusam- der Ausgangssprache und der Zielsprache men mit Kontextin- als sogenannte Übersetzungseinheit im formationen und Me- (UOHEH GLH QHXH Translation Memory gespeichert. Beim An- tadaten an das Trans- legen eines neuen Übersetzungsprojekts lation-Memory-Sys- '\QDPLN LP %XVLQHVV kann das Sprachpaar dann automatisch als tem geleitet, wo- Basis herangezogen werden. Der Überset- durch der Bearbei- zer oder Projektmanager erkennt direkt, ob tungsworkflow an- 'RNXPHQWHQ0DQDJHPHQW Teile des neuen Textes bereits in identischer gestoßen wird: Über oder ähnlicher Weise übersetzt wurden. das System erhal- ten die zuständigen Prozesse automatisieren Übersetzer die Texte :RUNŵRZ$XWRPDWLRQ und dazugehörige In- Die Tätigkeit des Übersetzens umfasst je- formationen. Schließ- doch nicht nur die Übertragung eines Tex- lich ist es möglich, HLQIDFK DXV GHU &ORXG GRFXZDUHFRP
ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT | SYSTEMEINFÜHRUNG Auftrag digital bearbeitet Dokumentenmanagement bei Sebald Zement Bild: Sebald Zement GmbH Der Abbau und die Aufbereitung natürlicher Ressourcen sind seit dem Jahr 1860 das Halle 15 Geschäftsmodell des Kalk-, Stein- und Zementwerks Sebald. Obwohl die Firma – bei- Stand G10 spielsweise bei der Qualitätssicherung – ihre IT immer auf einem wettbewerbsfähigen Stand hielt, sammelten sich im Büro mit der Zeit enorme Aktenberge an. Die Lösung war die Digitalisierung zentraler kaufmännischer Prozesse mit einem Dokumentenma- nagementsystem von Docuware. I n den Bereichen Rohmittelgewinnung, standards. Auch in der kaufmännischen ment-System (DMS) zu implementieren, Schotteraufbereitung, Zementherstel- Verwaltung werden Geschäftsprozesse um Unterlagen strukturiert in einem zen- lung sowie Düngemittelmahlung und - durch maßgeschneiderte Softwareappli- tralen Archiv abzulegen. Neben der Redu- granulierung beschäftigt die Sebald Ze- kationen unterstützt. Dennoch hatten zierung des Papieraufkommens sollte das ment GmbH rund 100 Mitarbeiter. Für den sich im Laufe der Jahre enorme Akten- DMS durch die Einrichtung digitaler Qualitätsstandard der Endprodukte sor- berge aufgebaut, die die dafür vorgese- Workflows die Bearbeitungseffizienz und gen neben einem leistungsstarken Ma- henen Ablagekapazitäten zu sprengen -transparenz von Verwaltungsprozessen schinenpark moderne IT-Systeme, mit drohten. Um papierbasierte Verwaltungs- deutlich verbessern. Zu den Kernanforde- denen alle Arbeitsplätze ausgestattet prozesse sukzessive zu digitalisieren, be- rungen an die Lösung zählten nach den sind, insofern es sinnvoll ist. So sorgt bei- schlossen die Verantwortlichen, ab März Worten von Florian Spieß, Bereichsleiter spielsweise das betriebseigene analyti- 2016 Ausgangsrechnungen elektronisch Rechnungswesen bei Sebald Zement, die sche und physikalische Labor bereits wäh- zu versenden. Gleichzeitig fiel die Ent- Integration in das ERP-System Microsoft rend des Produktionsprozesses für die scheidung, ein leistungsfähiges und zu- Dynamics sowie in das Buchhaltungspro- konsequente Einhaltung hoher Qualitäts- kunftssicheres Dokumentenmanage- gramm Varial Finanzwesen. Weitere Be- 60 IT&Production 5/2018
SYSTEMEINFÜHRUNG | ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT Bild: Sebald Zement GmbH Florian Spieß, Bereichsleiter Rechnungswesen: „Mit der Einführung eines digitalen Dokumen- ten-Managements haben wir nicht das Ziel verfolgt, durch Effizienzsteige- rung Personal einzuspa- ren. Vielmehr ist es uns gelungen, hochqualifi- zierte Mitarbeiter von trivialen Aufgaben zu Bild: Sebald Zement GmbH entlasten und sie ihrer Kompetenz entspre- chend einzusetzen.“ Bei Sebald Zement werden seit der Docuware-Einführung zahlreiche Dokumentenarten digital verarbeitet: Dazu zählen Anfragen, Angebote, Auftrags- bestätigungen, Bestellungen, Eingangs-/Ausgangsrechnungen, Buchungsbelege sowie Eingangs-/Ausgangslieferscheine. wertungskriterien waren eine intuitive steuerungen auf ihre Funktionalität und Pra- Neben Eingangsrechnungen werden in ers- Bedienoberfläche und ein ausgewogenes xistauglichkeit überprüft und — falls not- ter Linie vom Empfänger quittierte Aus- Preis-Leistungs-Verhältnis. wendig — korrigiert und verbessert wurden. gangslieferscheine in großer Zahl einge- Pünktlich zum 1. Januar 2017 startete der Pro- scannt und automatisiert indexiert. „Auf- Sorgfalt bei dem Rollout duktivbetrieb und läutete damit den Wech- grund der hohen Anzahl von gescannten sel von der analogen papierbasierten zur Dokumenten haben wir eine sehr hohe In einem mehrwöchigen Auswahlverfahren komplett digitalen Auftragsbearbeitung ein. Trefferquote bei der automatischen Beleg- konnte sich Docuware durchsetzen. „Nicht erkennung, was die digitale Ablage enorm nur die hohe Funktionalität der Lösung Dokumente auf einen Blick erleichtert und beschleunigt“, erläutert der selbst, auch die Kompetenz und Kundenori- Bereichsleiter Rechnungswesen. entierung des Nürnberger Docuware-Part- Seit der Umstellung werden Eingangsrech- ners Tutum haben uns überzeugt“, sagt nungen beispielsweise zentral gesammelt Weitere IT-Projekte in Planung Spieß. Da Sebald Zement über eine leis- und nach der Digitalisierung gemeinsam mit tungsstarke IT-Infrastruktur mit entspre- den per E-Mail eingehenden Eingangsrech- „Unsere von Beginn an mit dem DMS-Projekt chenden Server-Kapazitäten verfügt, ent- nungen in elektronischen Briefkörben der verbundenen hohen Erwartungen wurden schloss sich das Unternehmen zur Imple- Sachbearbeiter abgelegt. Nach der Freigabe übertroffen“, lautete bereits nach rund mentierung einer On-Premises-Lösung. Ein durch den Bereichsleiter der zuständigen sechsmonatigem Produktivbetrieb das Fazit Projektteam, bestehend aus Sebald-Mitar- Fachabteilung und Prüfung durch die Ge- von Spieß. Eine Einschätzung, die von den beitern und DMS-Spezialisten des Docu- schäftsführung erfolgt die Rechnungsbe- zirka 20 in unterschiedlichen Unternehmens- ware-Partners, entwickelte gemeinsam ein gleichung durch die Buchhaltung. In der bereichen arbeitenden Docuware-Anwen- Betriebskonzept, in dem unter anderem di- Vergangenheit war der papierbasierte Be- dern geteilt werde. Entlastet von zeitrauben- gitale Workflows für kaufmännische Bear- arbeitungsweg oft langwierig und nicht sel- den Such- und Ablagetätigkeiten können sie beitungsprozesse definiert sowie die Stand- ten gingen Belege verloren. Heute kann der sich fortan ihren administrativen Aufgaben orte für insgesamt fünf Fujitsu-Dokumen- Bearbeitungsstatus jederzeit per Knopf- widmen. Positiv hebt Spieß hervor, dass die tenscanner für die Belegdigitalisierung fest- druck überprüft und gegebenfalls durch Er- Software-Einführung den laufenden Ge- gelegt wurden. Bei der technischen Umset- innerungsmails beschleunigt werden. Wäh- schäftsbetrieb in keinster Weise beeinflusst zung wurde der Datenaustausch zwischen rend früher Belege eines Projektes oft ver- oder gar behindert hat. Gute Gründe für ihn, dem DMS und der ERP-Lösung Microsoft teilt in verschiedenen Aktenordnern abge- den zentralen Dokumenten-Pool sukzessive Dynamics über Standardschnittstellen ab- legt wurden, kann sich der Sachbearbeiter auch anderen Unternehmensbereichen zu- gebildet. Um von der Buchhaltungssoftware heute alle Dokumente eines Projektes ge- gänglich zu machen. Bereits in Kürze soll ein Varial Finanzwesen aus komfortablen Zu- bündelt am Bildschirm anzeigen lassen. „Ein Projektteam die Voraussetzungen für die griff auf den zentralen Dokumenten-Pool zu Vorteil, der die Bearbeitung enorm erleich- Einführung digitaler Personalakten prüfen ermöglichen, wurde ein Docuware-Button tert, unsere Auskunftsfähigkeit bei Kunden- und konkrete Vorschläge für eine praktische in die Varial-Oberfläche integriert. anfragen deutlich verbessert und uns in die Umsetzung erarbeiten. ■ Lage versetzt, Lieferanten, bei denen Be- Vierwöchige Testphase lege verlorengegangen sind, sekunden- schnell Kopien zuzusenden“, sagt Spieß. Je Der Autor Siegfried Dannehl ist Anfang Dezember 2016 startete das DMS nach Saison werden monatlich rund 8.000 freier Fachjournalist in München. unter Realbedingungen in eine vierwöchige bis 12.000 Belege im zentralen Dokumen- Testphase, in der die definierten Ablauf- ten-Pool abgelegt, schätzt Florian Spieß. docuware.com/de IT&Production 5/2018 61
ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT | WELTWEITER DATENZUGRIFF Werner Höltl, Duravit AG, im Gespräch „20 Millionen Dokumente im laufenden Betrieb migriert” Die Duravit AG ist als Hersteller von Designbädern heute in mehr als 120 Ländern aktiv. Mit der inter- nationalen Expansion stieß das eingesetzte Archivsystem des Un- ternehmens funktional an seine Grenzen. Als zukunftsfähige Alter- native entschieden mehrere Fach- abteilungen, ein Enterprise Con- tent Managementsystem einzu- AG führen. Werner Höltl, Application uravit Manager (Finanzen), berichtet, wie Bild: D die Suche nach einer passenden Die Duravit AG hat ihren Hauptsitz in Hornberg, Baden-Württemberg. ECM-Lösung und deren Einführung im Unternehmen verliefen. Herr Höltl, Duravit blickt auf eine lange nehmensnetzwerk stark an. Im Jahr 2010 uns nicht immer in ausreichendem Maße Tradition zurück. Als Steingut-Fabrik konnte unser damaliges Archivsystem unterstützen. Wir mussten handeln und gegründet, zählt Ihr Unternehmen heute diesem Wachstum einfach nicht mehr uns nach einer Alternative umschauen, zum Global Player in der Sanitärbranche. begegnen. Es wurde immer schwieriger, mit der wir für die Zukunft gerüstet sind Wie begegnen Sie den Businessan - diese Situation zu meistern, zumal das – die Entscheidung für ein modernes En- forderungen? Werner Höltl: Als international tätige Gruppe beschäftigen wir heute über 5.900 Mitarbeiter und sind weltweit mit „Unsere Mitarbeiter können mit dem zentralen über 30 Beteiligungsgesellschaften in ECM-System standortübergreifend auf aktuelle mehr als 120 Ländern präsent. Wir fahren eine internationale Wachstumsstrategie. Dokumente zugreifen und sie austauschen.“ Um der Dynamik der Märkte gerecht zu Werner Höltl, Application Manager (Finanzen) bei der Duravit AG werden, müssen wir abteilungs- und standortübergreifend innerhalb unserer Prozesse modern aufgestellt sein. Das System funktional an seine Grenzen stieß, terprise Content Management (ECM)- gilt insbesondere auch für unsere IT. gerade was die internationalen Einsatz- System war getroffen. möglichkeiten betraf. Zudem nahm unser Was verlangt Ihre internationale Wachs- damaliger Anbieter seit mehreren Jahren Wie sind Sie bei der Wahl des ECM- tumsstrategie der IT ab? kein Release-Wechsel mehr vor. Ihm Systems vorgegangen? Was war Ihnen Höltl: Mit unserer erfolgreichen Expan- fehlte für diese veraltete Version immer besonders wichtig? sion stieg vor allem das Dokumentenvo- öfter das notwendige Knowhow. Vor Höltl: Zusammen mit einem unabhängi- lumen über die Jahre im gesamten Unter- allem bei Support-Anfragen konnte er gen ECM-Beratungsunternehmen formu- 62 IT&Production 5/2018
WELTWEITER DATENZUGRIFF | ENTERPRISE CONTENT MANAGEMENT lagen teils in Papierform, teils in Explo- rer-Laufwerken oder E-Mail-Postfächern vor. Sie können sich vorstellen, dass Ant- worten auf jene Rückfragen entspre- chend viel Zeit kosteten und lange auf sich warten ließen. Das Thema verschärft sich noch, sobald die Standorte in unter- schiedlichen Zeitzonen auf dem Globus verteilt sind. Bild: SER Solutions Deutschland GmbH Diese Rückfragen lassen sich heute schneller beantworten? Höltl: Nein, überhaupt nicht…(lacht) Sie Die deutsche Zentrale der Duravit AG muss Mitarbeiter in 120 Ländern fallen einfach weg! Möglich machen das mit Informationen zu den produzierten Designbädern versorgen. unsere elektronischen Kunden- und Liefe- rantenakten, die wir einfach an unser ERP- System Infor angebunden haben. Unsere Vertriebsmitarbeiter können jetzt stand- lierten wir unsere konkreten Anforderun- jegliche Dokumente der letzten zehn ortübergreifend ohne langes Suchen auf gen. Dabei nahmen wir unsere Fachabtei- Jahre übernommen, die sich seitdem – die benötigten Informationen zugreifen lungen wie Einkauf, Vertrieb und Postein- revisionssicher archiviert – im Doxis4- und sind direkt auskunftsfähig. Aber auch gangsstelle mit ins Boot. Uns war wichtig, Archiv befinden. andere Abteilungen wie der Einkauf oder dass wir unser Altsystem schnell, sicher die Buchhaltung profitieren genau davon. und im laufenden Betrieb migrieren und Sie sprachen die zwingend benötigte In- zudem eine elektronische Aktenstruktur ternationalität der neuen ECM-Lösung Was sind die nächsten Meilensteine im samt Berechtigungskonzept aufbauen. an. Warum haben Sie darauf einen Rahmen Ihrer ECM-Strategie? Maßgeblich war zudem die notwendige Schwerpunkt gelegt? Höltl: Wir möchten unsere ECM-Lösung Internationalität der neuen ECM-Soft- Höltl: Ganz einfach, weil unsere Mitarbei- weiter auszubauen. Konkret planen wir, ware für den weltweiten Einsatz. ter Dokumente über die Standorte hinweg Doxis4 an unser Seeburger BIS-System an- nur rudimentär einsehen, austauschen und zubinden und EDI-Daten zu archivieren. Was sollte der passende ECM-Anbieter mitbringen? Höltl: Bei der Anbieterauswahl verfolgten wir einen klaren Plan. Wir waren auf der „Wir waren auf der Suche nach einem deutschen Suche nach einem deutschen Anbieter Anbieter mit starker Software-Entwicklung, der mit entsprechend starker Software-Ent- die zentraleuropäischen gesetzlichen Anforderungen wicklung, der die zentraleuropäischen gesetzlichen Anforderungen erfüllt und erfüllt und international agiert.“ international agiert. Kurze Kommunikati- Werner Höltl, Application Manager (Finanzen) bei der Duravit AG onswege waren uns wichtig. Deshalb haben wir uns für SER und die Doxis4 iECM Suite entschieden. bearbeiten konnten. Diese wichtigen Pro- Diese Daten sind bislang lediglich auf zesse der internationalen Zusammenarbeit einem Server gespeichert und archiviert; Wie gestaltete sich der Beginn des ECM- ließen sich mit unserem damaligen Archiv- nur unsere IT-Abteilung kann sie einsehen. Projekts? system einfach nicht abbilden. Das soll sich fortan ändern. So sollen schon Höltl: Gemeinsam mit SER starteten wir bald unsere Servicemitarbeiter direkt auf mit der Migration der Altdokumente. Wir Wie sahen diese Prozesse aus? die originalen EDI-Dokumente zugreifen haben im Vorfeld festgestellt, dass man Höltl: Es gab zwischen unseren verschie- können, wodurch ihre Auskunftsfähigkeit mehrere Millionen Dokumente nicht mit denen Standorten viele manuelle, zeit- gegenüber Kunden und somit unsere Ser- einem Fingerschnippen übertragen kann. aufwendige Kommunikationsprozesse vicequalität weiter steigt. ■ Umso mehr freuten wir uns, dass SER ein per Telefon und E-Mail. Vor allem ver- durchgängiges und in der Praxis erprob- triebsgebietübergreifend tauchten oft tes Migrationskonzept in petto hatte. Rückfragen auf. So wollten Mitarbeiter Das Interview führte Phil Binz, Und unser Vertrauen wurde nicht ent- ausländischer Duravit-Standorte von un- Technischer Redakteur, täuscht. So haben wir knapp 20 Millionen serer deutschen Zentrale Originaldoku- SER Solutions Deutschland GmbH. Dokumente schrittweise im laufenden mente zu aktuellen Lieferungen vorab Betrieb sicher migriert. Dabei haben wir zugemailt bekommen. Diese Dokumente www.ser.de IT&Production 5/2018 63
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