Bilanz 2014 - Stiftung Südtiroler Sparkasse
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Bilanz 2014
Bilanz zum 31.12.2014 Die Mitglieder der Stiftungsorgane ............................................................ 4 Bericht des Verwaltungsrates (einschließlich der Auftragsbilanz samt Almanach 2014) ......................... 7 Vermögenssituation Gewinn- und Verlustrechnung .................................................................... 33 Bilanzanhang ................................................................................................. 37 Bericht des Aufsichtsrates .......................................................................... 59 Bericht der Revisionsgesellschaft KPMG (auf Italienisch) ......................... 62 vom Stiftungsrat anlässlich der Ratssitzung vom 30.4.2015 genehmigt Bilanz zum 31.12.2014 2
Die Mitglieder der Stiftung Südtiroler Sparkasse (*) Zeno Abram, Bozen Walter Meister, Meran Franz Anton Alber, Meran (*) Hermann Mitterhofer, Meran Martha Ambach, Kaltern (*) Heinrich Müller, Schlanders Helmuth Amor, Bozen Heinrich Nagele, Auer Heinrich Amort, Meran Andrea Maria Nesler, Bozen Sandro Angelucci, Bozen Maria Niederstätter, Ritten Giancarlo Ansaloni, Bozen Christof Oberrauch, Bozen (*) Paul Atzwanger, Bozen Hans Oberrauch, Ritten Peter v. Aufschnaiter, Bozen Martin Elmar Oberrauch, Meran Walter Ausserhofer, Sand in Taufers Gaetano Palazzi, Bozen Alfred Baumgartner, Bruneck Stefan Pan, Bozen Gerd Baumgartner, Bruneck (*) Renzo Pedevilla, Meran (*) Konrad Bergmeister, Neustift Mauro Pellegrini, Bozen Guido Bocher, Toblach Udo Perkmann, Lana (*) Gerhard Brandstätter, Bozen Franz Pichler, Brixen Hellmut Brandstätter, Meran Josef Pichler, Deutschnofen Alessandra Burei, Bozen Karl Franz Pichler, Algund (*) Tania Cagnotto, Bozen Barbara Pizzinini, Bruneck Renzo Caramaschi, Bozen Johanna Plasinger Scartezzini, Salurn (*) Marjan Cescutti, Bozen (*) Norbert Plattner, Bozen Cesare Colleoni, Bruneck Luis Plunger, Brixen Michele Comberlato, Bozen Alessandro Podini, Bozen (*) Lodovico Comploj, Stern Martin v. Pretz, Bozen Anna Consalvo, Meran Marialetizia Ragaglia, Bozen (*) Carlo Costa, Brixen Vittorio Repetto, Bozen Antonio Dalle Nogare, Bozen Katrin Rieper, Brixen Franz Alois Demetz, St. Christina Ernst Riffeser, Wolkenstein Manfred Ebner, Meran Giuliano Righi, Bozen Michl Ebner, Bozen Guido Rispoli, Bozen Gunther Erhart, Meran (*) Roland Riz, Bozen Josef Hermann Erlacher, Welsberg Helmut Rizzolli, Bozen Nicola Fava, Neumarkt Karin Roner, Tramin Karl Ferrari, Bozen Gernot Rössler, Bozen (*) Albert Flora, Mals Stefan Rubner, Kiens (*) Herbert Fritz, Schlanders Anton Seeber, Sterzing Margherita Fuchs v. Mannstein, Algund Gian Luigi Salaris, Meran Sepp Harald Fuchs, Meran Sanoner Andreas Josef Johann, St. Ulrich Ruggero Galler, Leifers Carla Scheidle, Bozen Irene Gallmetzer-Huez, Auer Werner Schönhuber, Bruneck Karl Gartner, Schlanders Dieter Schramm, Bruneck Thomas Gatterer, Bruneck (*) Franz Senfter, Innichen Alberto Giulini, Bozen Barbara Siebenförcher, Meran Peter Gliera, Bozen Peter Silbernagl, Bozen Eva Gratl, Bozen (*) Franz Sinn, Eppan Haymo v. Grebmer, Bruneck Franz Spögler, Meran Gerhard Gruber, Meran Helmut Stampfer, Völs am Schlern Norbert Gruber, Bozen Franz Staffler, Bozen Helmut Gschnell, Tramin Rudolf Stocker, Auer Alfred Guarriello, Bruneck (*) Jakob Tappeiner, Meran Ingrid Hofer, Meran Mario Todesca, Aldein Heinrich Huber, Enneberg (*) Pietro Tosolini, Bozen Johann Inderst, Meran Siegfried Unterberger, Meran Anton Innerhofer, Sand in Taufers Enrico Valentinelli, Bozen Simona Kettmeir Altichieri, Bozen (*) Helga v. Aufschnaiter, Bozen Dieter Knoll, Bozen Ulrich v. Toggenburg, Bozen Manfred König, Meran Rudolf v. Unterrichter, Brixen Carolina Kostner, St. Ulrich Andrea Varallo, Corvara (*) Johann Krapf, Klausen Anton Walter, Bruneck Alois Lageder, Bozen Franz v. Walther, Bozen Marina La Vella, Brixen Herbert Weis, Bozen Hans Peter Leiter, Bruneck Klaus Widmann, Bozen (*) Stefan Leitner, Feldthurns Thomas Widmann, Bozen Arthur Lesina-Debiasi, Naturns Ferdinand Willeit, Bozen (*) Franz Lintner, St. Michael/Eppan Zangerle Manfred, Schlanders Arnaldo Loner, Bozen Oswald Zelger, Meran Giorgio Marchiodi, Bozen Andrea Zeppa, Meran (*) Reinhold Marsoner, Eppan (*) Alberto Zocchi, Eppan Igor Marzola, Wolkenstein (*) Armin Zöggeler, Völlan Renate Mattivi, Auer (*) Hubert Zwick, Mals (*) Helmut Maurer, Bozen Siegfried Zwick, St. Martin in Passeier (*) von der Mitgliederversammlung im Sinne des Art. 17 des Statutes ausgesetzt, da die Betroffenen andere Ämter in den Organen der Stiftung bekleiden Bilanz zum 31.12.2014 4
Die Mitglieder des Stiftungsrates (1) Franz Alber, Meran Martha Ambach, Kaltern Walter Amort, Brixen Leo Andergassen, Brixen Adolf Auckenthaler, Völs am Schlern Renato Bonsignori, Bozen Marjan Cescutti, Bozen Dario dal Medico, Algund Karin dalla Torre Pichler, Bozen Bruno dalle Pezze, Bruneck Gunther Erhart, Meran Thomas Gatterer, Bruneck Giuliano Gobbetti, Bozen Benedikt Gramm, Bozen Eva Gratl, Bozen Peter Kofler, Olang Igor Marzola, Wolkenstein Renzo Pedevilla, Meran Udo Perkmann, Lana Johanna Plasinger Scartezzini, Salurn Josef Pramstaller, Latsch Marialetizia Ragaglia, Bozen Gernot Rössler, Bozen Stefan Rubner, Kiens Katuscia Tenti, Bozen Andrea Varallo, Corvara Ferdinand Willeit, Bozen Hubert Zwick, Mals Der Verwaltungsrat (1) Präsident Karl Franz Pichler, Algund Vizepräsident Simona Kettmeir Altichieri, Bozen Heinrich Huber, Enneberg Alfred Guarriello, Bruneck Reinhold Marsoner, Appiano Christof Oberrauch, Bozen Klaus Widmann, Bozen Andrea Zeppa, Meran Der Aufsichtsrat (1) Präsident Alessandro Podini, Bozen Gerd Baumgartner, Bruneck Renate Mattivi, Auer Ersatzaufsichtsräte (1) Georg Prast, Bozen Aurelio Orfanelli, Meran Bilanz zum 31.12.2014 5
Im Bezugszeitraum sind von uns gegangen (1) Ander Amonn, Bozen Steno Giulini, Bozen Bernhard Johannes, Meran Romano Longobardi, Lana Vittorio Pasqualini, Bozen Wir gedenken der Hingeschiedenen in aufrichtiger Trauer und werden ihr Andenken stets würdevoll in Ehren halten. (1) ajourierte Daten zum 30. April 2015 Bilanz zum 31.12.2014 6
Bericht des Verwaltungsrates (einschließlich der Auftragsbilanz samt Almanach 2014)
Bilanzbericht Einführung Dieser vom Verwaltungsrat ausgearbeitete Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014 ist der vier- te Jahresabschluss, der dem im Mai 2011 eingesetzten Stiftungsrat zur Prüfung vorgelegt wird. Da die in Art. 9, Abs. 5 des gesetzesvertretenden Dekrets Nr. 153/99 vorgesehene Durchführungs- verordnung noch nicht vorliegt, wurde der Jahresabschluss auf der Grundlage des gesetzesver- tretenden Dekrets Nr. 153/99 und des Statuts nach dem Schema und den Bestimmungen des Richtlinienerlasses vom 19. April 2001 erstellt, der an die laufenden Änderungsbestimmungen des Wirtschafts- und Finanzministeriums angepasst wurde. Ebenfalls berücksichtigt wurden die jüngs- ten Anweisungen, die im Dekret vom 20.03.2015 des Generaldirektors der Schatzabteilung des Wirtschafts- und Finanzministeriums enthalten sind. Nach Maßgabe dieser Bestimmungen besteht der Jahresabschluss der Stiftung aus der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, dem Bilanzanhang und dem Lagebericht, der folgende Teile umfasst: a) Wirtschafts- und Finanzbericht; b) Auftragsbilanz mit detaillierten Informationen zur Fördertätigkeit, die von der Stiftung während des Geschäftsjahres zur Erreichung der statutarischen Ziele geleistet wurde. In diesem Jahresabschluss wurden hinsichtlich der Fördertätigkeit der Stiftung die Vorgaben des Tätigkeitsplans (Budget) für das Geschäftsjahr 2014 berücksichtigt, der zuvor vom Verwaltungsrat ausgearbeitet und anschließend im Oktober 2013 vom Stiftungsrat genehmigt wurde. Im oben genannten Richtlinienerlass, der nachträglich durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts der Region Latium aus dem Jahr 2005, durch das Vereinbarungsprotokoll vom Oktober 2005 und durch nachträgliche Vereinbarungen ergänzt wurde, die nach Intervention des ACRI zwischen den Bankenstiftungen und den ehrenamtlichen Organisationen abgeschlossen wurden, war bisher die Höhe der Rückstellungen auf die Sonderrücklagen für ehrenamtliche Tätigkeit genau festgelegt. Da das genannte Vereinbarungsprotokoll Ende 2009 ausgelaufen ist, wurde am 23. Juni 2010 ein weiteres Abkommen zwischen dem ACRI und den ehrenamtlichen Organisationen abgeschlossen. Darin wurden die Art und Höhe der zusätzlichen Rückstellungen festgelegt, die von den Stiftungen ab dem Geschäftsjahr 2010 für den nächsten Fünfjahreszeitraum zur Unterstützung der Stiftung „Fondazione con il Sud“ gebildet werden müssen. Auf Systemebene wurde ein jährlicher Gesamt- betrag von 20 Millionen Euro festgelegt, der auf die einzelnen Stiftungen aufgeteilt wird, die die Ver- einbarung unterzeichnet haben. Diese Aufteilung erfolgt auf der Grundlage der durchschnittlichen Beträge, die von den einzelnen Stiftungen in den letzten drei Geschäftsjahren gezahlt wurden, und unter Berücksichtigung des jeweiligen Anteils am Gesamtbetrag der von allen Stiftungen geleiste- ten Rückstellungen. Im Jahr 2013 hat die ACRI-Mitgliederversammlung den Plan der Bankenstiftungen zur Gründung eines neuen „Gesamtstaatlichen Fonds für gemeinsame Initiativen“ genehmigt; Ziel dieses Fonds ist die Realisierung von Projekten mit hauptsächlich kulturellen, sozialen, humanitären und wirt- schaftlichen Zielsetzungen; die Finanzierung dieser Vorhaben erfolgt seit dem Jahresabschluss 2012 mit der jährlichen Rückstellung eines Betrags in Höhe von 0,3% des Netto-Überschusses des Geschäftsjahres, der nach Abzug der Rückstellungen für die Vermögensrücklagen resultiert. Die Tätigkeit von Stiftungen wird durch das gesetzesvertretende Dekret Nr. 153/1999 in geltender Fassung geregelt, dem zufolge – das Vermögen der Stiftung zur Gänze an die Erreichung der statutarischen Zielsetzun- gen gebunden ist und gemäß dem Wesen einer Stiftung verwaltet wird, die als nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisationen nach den Prinzipien der Transparenz und Moral handeln. – In der Vermögensverwaltung achten die Stiftungen auf ein vorsichtiges Risikoma- nagement, das den dauerhaften Vermögenserhalt und gleichzeitig adäquate Renditen sichern soll. – Die Stiftungen diversifizieren das Anlagerisiko und legen das Vermögen so an, dass sie einen angemessenen Wertzuwachs erzielen und gleichzeitig die Verbindung zu den institutionellen Zielen und vor allem zur regionalen Entwicklung gewährleisten. Bilanz zum 31.12.2014 8
Laut Statut der Stiftung bestimmt der Stiftungsrat die allgemeinen Richtlinien für das Vermögens- management und die Anlagepolitik, während der Verwaltungsrat mit der Vermögensverwaltung beauftragt ist. Mit dem Beschluss vom 7. Juni 2007, mit dem frühere Beschlüsse ersetzt und/oder ergänzt wur- den, hatte der Stiftungsrat die Kriterien für die Verwaltung der Finanzanlagen auf der Grundlage der Vorschläge neu festgelegt, die von den Experten des befähigten Vermittlers Südtiroler Sparkasse AG und der Beratungsgesellschaft Prometeia Sim-spa Bologna ausgearbeitet worden waren. (Die- ser Beschluss wurde in der Folge vom im Jahr 2011 neu bestellten Stiftungsrat bestätigt.) Prome- teia, eine vornehmlich in der Beratung von institutionellen Anlegern tätige Gesellschaft, hatte die Aufgabe, das Portfolio der Stiftung und das damit verbundene Risiko zu analysieren, zu bewerten und Vorschläge zur strategischen Anlagepolitik vorzulegen. Das Wertpapierportfolio (ohne Beteiligungen) weist nach Maßgabe der neuen Richtlinien folgende Zusammensetzung auf: Zielwert Mindestwert Höchstwert Obligationen 60% 40% 80% Aktien 20% – 30% Sonstige Finanzinstrumente (*) 20% – 25% Bis zu 20% des Wertpapierportfolios können in Fremdwährungen angelegt werden. (*) größtenteils Hedge Fonds, Immobilienfonds und Private Equity Wirtschafts- und Finanzbericht Finanzwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Berichtsjahr 2014 setzt die internationale Wirtschaft ihren Wachstumstrend des Vorjahres fort, wobei der Konjunkturaufschwung allerdings anders verteilt war. Während die Industrieländer eine gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich stärkere Wachstumsdynamik verzeichneten, wurde in den Schwellenländern eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung beobachtet. Ab der zwei- ten Hälfte des Berichtsjahres 2014 verschärfte sich die Ungleichheit in der Entwicklung der Welt- konjunktur. Dem kräftigen Wachstum der USA stehen die anhaltende Schwäche des Euroraums und die Berg- und Talfahrt der japanischen Wirtschaft gegenüber. Bezeichnend sind auch die ge- genläufigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen in diesem Bereich. In den USA und im Vereinigten Königreich läuft die lockere Geldpolitik voraussichtlich langsam aus, während Japan und der Eu- roraum die Ausdehnung des Geldangebots verstärkt haben; diese Maßnahme dient dazu, zusam- men mit der daraus resultierenden Schwäche der eigenen Währung das Inflationsniveau zu halten und einer drohenden Deflation entgegenzusteuern. Die Volkswirtschaften der Schwellenländer ver- zeichnen eine uneinheitliche Entwicklung, teilweise mit der Gefahr einer Überhitzung der Preise, was in einigen Fällen eine Zinskorrektur nach oben erforderte. Die genauere Betrachtung der einzelnen Wirtschaftsräume ergibt für die Vereinigten Staaten eine BIP-Zunahme von 2,4% dank der positiven Entwicklung der Verbraucherausgaben und der Investiti- onen in Produktionsanlagen. Der Euroraum verzeichnete im Berichtsjahr 2014 wieder ein im Durch- schnitt positives Wachstum von 0,8%; dieses Plus verteilt sich allerdings sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Mitgliedsländer. Deutschland erzielte ebenso wie Spanien eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 1,4%. Viel bescheidener ist mit 0,4% das Wachstum in Frankreich; Italien erlebte ein weiteres Jahr in Folge eine rückläufige Wirtschaftsleistung (-0,4%) und hinkt damit der europäischen Konjunkturerholung stark hinterher. Die wirtschaftlichen Probleme in der Eurozone stellen eine weitere Belastung dar: negative Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und eher zurückhaltendes Vertrauensklima. Hinzu kommt die Russlandkrise, deren Auswirkungen auf das Wachstum im EU-Raum ziemlich erheblich sein könnten. Die Wertver- lust des Euro, der niedrige Ölpreis und vor allem die expansive Geldpolitik könnten eine allgemeine Verbesserung des Vertrauensklimas bewirken und die Grundlagen für einen besser strukturierten, Bilanz zum 31.12.2014 9
gleichmäßigen Erholungsprozess schaffen, der aber auf jeden Fall weniger rigide Steuersysteme voraussetzt. Von diesen erwarteten Verbesserungen sollte auch Italien profitieren können, wie die jüngsten Konjunkturdaten scheinbar bestätigen. Die Finanzmärkte verzeichneten in der gesamten zweiten Jahreshälfte eine zunehmende Volatilität; besonders ausgeprägt war diese in Europa angesichts der Ungewissheit über die künftige Entwick- lung der Geldmarktpolitik, angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und der Verschärfung der politischen Krise in Griechenland. Diese Umstände hatten unterschiedliche Auswirkungen auf die einzelnen Wirtschaftsregionen: Der Aktienindex in den USA und der in Großbritannien klet- terten auf historische Höchststände, während sich die Aktienmärkte in der Eurozone ganz unein- heitlich entwickelten. In Deutschland stiegen die Aktienkurse, die Euro-Peripherieländer hingegen gerieten stärker unter Druck, sowohl wegen der oben genannten Ursachen als auch wegen der Belastungen für das Bankensystem nach der Prüfung der Aktiva-Qualität (Asset Quality Review – AQR) und nach dem Stresstest. Die Renditen der Obligationen sanken auf ein historisches Tief. Die expansive Geldpolitik, die die Notenbanken trotz unterschiedlicher Zyklen in allen wichtigen Wirtschaftsräumen verfolgen, die geringe oder in manchen Fällen sogar negative Inflation, Wachs- tumsschwierigkeiten und zunehmende Währungsinstabilität haben zu einer in dieser Form noch nie dagewesenen schwachen Renditeentwicklung geführt. Auch die Performance der Unternehmens- anleihen blieb schwach, auch wenn in der zweiten Jahreshälfte 2014 eine allgemeine Zunahme des Risikoaufschlags (Spread) beobachtet wurde. Von dieser Erhöhung profitierte der Euroraum kaum, eine stärkere Zunahme wurde in den USA, vor allem im Segment High Yield, verzeichnet, denn die Unternehmen der Mineralölbranche gerieten durch den Verfall des Rohölpreises unter Druck. Die Anlagepolitik Im Jahr 2014 wurde mit der Verwaltung der nicht strategischen Anlagen ein positives Ergebnis er- zielt, das die Zielvorgaben weit übersteigt. Damit konnte zumindest ein Teil der Ertragsausfälle infol- ge der fehlenden Dividendenausschüttung seitens der Südtiroler Sparkasse aufgefangen werden. Auch im laufenden Jahr liegt der Fokus der Anlagepolitik wieder verstärkt auf der Diversifizierung des Portfolios, mit Vermögensverwaltungen als Anlageschwerpunkt. Hinzu kommt die laufende aufmerksame Beobachtung der Ergebnisse der Finanzinstrumente. Durch Gewinnmitnahmen auf bestehende Positionen konnte einerseits vermieden werden, dass bereits erzielte Gewinne durch die Unsicherheit der Märkte wieder zunichte gemacht wurden, anderseits konnte man mit neuen Anlageprodukten das Ertragspotential der Finanzmärkte nutzen. Die Asset Allocation konzentrierte sich hauptsächlich auf Aktieninstrumente, sowohl durch direktes Zeichnen von Titeln als auch durch Kauf von gemanagten Aktienprodukten, wodurch man von der positiven Entwicklung der Aktienmärkte profitieren konnte. Der Anteil der inflationsgebundenen An- leihen wurde zu Lasten der festverzinslichen Papiere erhöht; weiters wurden neue bisher im Port- folio noch fehlende Anlageklassen wie Rohstoffpapiere und ethische Aktienanlagen gezeichnet. Wie in der Vergangenheit wurde auch im Berichtsjahr 2014 ein hoher Liquiditätsanteil im Portfolio gehalten, um von der für die Stiftung immer noch relativ günstigen Verzinsung zu profitieren, ohne das Gesamtrisiko des Portfolios zu erhöhen. Angesichts der zunehmenden Volatilität der Märkte und der Notwendigkeit, die Entwicklung der Ergebnisse aktiv zu steuern, wurden umfassende taktische Portfolioveränderungen vorgenommen. Denn für den Verkauf von Finanzinstrumenten im Umfang von fast 58 Millionen Euro, was über 15% des gesamten Portfoliobestands entspricht, hat die Stiftung im Gegenzug Finanzinstrumente in Höhe von ca. 93 Millionen Euro gekauft, was 27% des gesamten Portfolios ausmacht. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte brachte die Reduzierung des Engagements in festverzinsli- chen Staatspapieren (BTP) interessante Mehrerlöse. Als Ersatz dafür wurden zum Teil inflationsge- bundene italienische Staatspapiere (BTP) gekauft. Diese Strategie lag nahe, da man sich gegen ein etwaiges Anziehen der Inflation absichern wollte. Auch wenn ein Anstieg nicht unmittelbar erwartet wird, könnte sich ein hoher Inflationsdruck langfristig als potentieller Risikofaktor erweisen. Gleich- zeitig wurde das Engagement in Aktien durch die Zeichnung von internationalen, geografisch breit gestreuten Investmentfonds, Sicav und börsengehandelten Fonds (ETF) ausgebaut. Im Rahmen dieser Strategie wurden – als diversifizierendes Gegengewicht zum Anteil der Anlagen im Finanz- sektor – auch einzelne Aktienbeteiligungen in der Oil & Gas Branche erworben. Angesichts der zunehmend unsicheren Entwicklung der makroökonomischen und finanzwirtschaft- lichen Rahmenbedingungen hat die Stiftung auch Finanzinstrumente mit absoluter Rendite und/ oder Multi- Asset-Instrumente gezeichnet, die flexibel in Aktien, Anleihen und anderen Instrumen- ten anlegen. In diesem Fall wurde die aktive Anlagepolitik an den Investment Manager übertragen, um so von seinen Expertenfähigkeiten zu profitieren und die angestrebten Anlageziele zu erreichen. In der zweiten Jahreshälfte hat die Stiftung sich in erster Linie auf die Konsolidierung und Überwa- Bilanz zum 31.12.2014 10
chung der erzielten Ergebnisse konzentriert und gleichzeitig stets das Risiko der gewählten Finanz- instrumente im Auge behalten. Im Rahmen dieser Risikoüberwachung hat die Stiftung einen Switch von einem Aktienfonds Schwellenländer weltweit in einen Fonds mit Fokus Schwellenländer Asien veranlasst, um vom höheren Wachstumspotential dieser Wirtschaftsregion zu profitieren; die Posi- tion eines Schwellenländer-Anleihefonds wurde geschlossen. Weiters wurden in das Portfolio bis- her noch nicht vorhandene Anlageklassen wie ethische Aktien und Rohstoff-Fonds aufgenommen; außerdem wurde das Absolute Return Segment im Portfolio ausgebaut. Ganz allgemein wurde im Berichtsjahr 2014 versucht, unter Wahrung der allgemeinen Richtlinien für die Vermögensverwaltung mit einer insgesamt vorsichtigen Strategie sich eröffnende Markt- chancen zu nutzen, um den beiden Anlagezielen der Stiftung gerecht zu werden: laufende Erträge einerseits und ein langfristig effektiver Wertzuwachs des Investitionsvermögens anderseits. Finanzinstrumente und Ertragssituation Finanzanlagevermögen Obligationen Beschreibung Fälligkeit Betrag Certificati di Credito del Tesoro 15.12.2015 2.002.059 PETROBRAS 14.01.2021 992.771 Cassa Risp. Bolzano sub. 07.12.2018 4.509.000 Cassa Risp. Bolzano sub. 31.12.2019 5.000.000 Cassa Risp. Bolzano sub. 07.12.2018 4.408.567 Cassa Risp. Bolzano (ex Dolomit) 15.11.2022 8.440.145 KFW (Kredit für Wiederaufbau) 24.11.2015 10.000.076 Buoni Tesoro Poliennali 15.09.2021 2.121.606 Bear Stearns 25.03.2015 4.998.999 NRW Bank 04.11.2015 2.999.235 Intesa San Paolo 03.12.2017 969.077 Cassa Depositi Prestiti 12.02.2019 1.001.639 ISPIM 18.07.2018 987.897 Buoni Tesoro Poliennali 22.10.2016 5.075.113 Buoni Tesoro Poliennali 12.11.2016 7.000.000 Banca Carige 07.06.2016 990.332 BPE sub. 15.05.2017 981.161 Landsbanki Isl (default) verfallen 21.12.09 270.000 Summe 62.747.677 Durchschnittlich invest. Kapital im Jahr: 70.657.000 Ergebnisrelevante abgegrenzte Nettojahreszinsen: 4.757.000 Jahresertrag: 6,73% (2013: 3,34%) Bilanz zum 31.12.2014 11
Aktien Anzahl Kaufwert Unicredit ordin. 98911 1.326.499 Intesa s.Paolo ordin. 628714 1.896.386 MPS ordin. 434500 2.038.518 ENI 45000 854.029 Repsol Eur 40000 844.666 ENEL ordin. 430400 2.532.192 Ubi Banca ordin. 73472 881.993 AXA UAP 58500 1.055.633 Credit Agricole ord. 120000 1.682.079 Banco Santander 138616 1.209.186 RWE Ag. 29000 849.340 Ageas (ex Fortis) 8200 1.195.318 Deutsche Bank 17500 1.213.727 Ing.groep N.V. 57000 1.206.830 Banco Bilbao 126601 1.333.532 OMV 28000 856.141 Total Fina 16000 839.698 Re Energy Capital 3000 3.000.000 Summe 24.815.767 Erhaltene Dividenden und realisierte Mehrerlöse: Euro 412.333 Jahresertrag: 1,82% (2013: 2,40%) Durchschnittliches Kapital: 22.706.000 Andere Wertpapiere / Veranlagungen Fondo MC2 mobiliare chiuso 397.250 Fondo Cambria Co – Investment Fund 10.000.000 Fondo Italiano Infrastrutture F2I 4.080.876 Fondo Italiano Infrastrutture F2 II° Fondo 2.039.453 Fondo immob. Real Venice 3.000.000 Fondo immob. Geo Ponente 2.370.000 ETF M.Manager Dynamic 5.577.500 Fdo. Carmignac Securite 1.000.000 Fdo. Fidelity Euro Short Term 2.000.000 Credit Suisse Fund (Lux) 1.000.000 Schröder ISF Global Convert. 5.000.000 ETF MSCI EMU Lyxor MTF 3.304.521 ETF UBS MSCI WORLD A MTF 3.321.257 Fdo. Franklin T. infr. Euro grow 2.000.000 Fdo. Nordea 1 Global Stable E. 2.000.000 Certificate Eurostoxx Utilitie 3.000.000 Fdo. Nordea Corporate Bond Fund 2.000.000 Fdo. SYZ Absolute return inst. 5.000.000 Fidelity global multi asset 2.000.000 Franklin strategic income 7.000.000 Bilanz zum 31.12.2014 12
Fdo Fidelity pacific 3.500.000 Fdo.Vontobel EM equity 4.200.000 Fdo.Vontobel global equity 5.700.000 CS Commodity Index plus 1.000.000 Vontobel Belvista Commodity H 1.000.000 Schröder Intern. Selection Fund 5.000.000 Fidelity Funds Glob. Mult. Inc. 5.000.000 Certificate UNICR FTSE DC 15ZT 1.500.000 Fdo. ING. Invest. Sustain. Eqy. 1.500.000 Summe 94.490.857 Erträge und Mindererlöse: 1.387.513 Durchschnittlich invest. Kapital im Jahr: Euro 61.887.000 Jahresertrag: 2,24% Finanzumlaufvermögen Investmentfonds Anteile Bilanz 2013 Bilanz 2014 Templeton Obligationsfonds Gl. Tot. Ret. AH1 212403,14 2.427.768 2.347.055 Templeton Gl. Tot. Ret. 125943,83 5.182.318 5.184.783 Pimco EM MK Bond 54200,54 1.863.415 – Teilsumme 9.473.501 7.531.838 Aktienfonds Aberdeen Global Eastern 36229,26 3.477.143 – Vontobel EM MK CL 20487,59 3.746.565 – Vontobel GR Value Eq. 50456,4 5.409.935 – Teilsumme 12.633.643 Flexible Fonds Az. 1 Strat. Trend 1841620 10.475.133 11.471.449 Summe 32.582.277 19.003.287 Durchschnittl. Jahressaldo: 28.493.000 Jahreserlös: 1.431.000 Ertrag: 5,02% (2013: 6,78%) Bilanz zum 31.12.2014 13
Sonstige nicht gebundene Wertpapiere 31.12.2013 31.12.2012 Gestielle Hedge Concentr. Low 1 197.029 152.891 Contratto Capitalizz. Euroinvest Gold 19.411.794 20.064.805 Contratto Capitalizz. Euroinvest Priv. 31.916.406 32.859.532 Contratto Capitalizz. Euroinvest Plus 1.769.687 1.813.696 Contratto Capitalizz. Allianz 7.747.083 10.992.943 Contratto Capitalizz. Zurich Global 5.118.249 5.279.474 Teilsumme 66.160.248 71.163.340 Investmentfonds 32.582.277 19.003.287 Summe nicht gebundene Wertpapiere 98.742.525 90.166.627 Jahreserlös „Sonstige Wertpapiere”: 1.740.146 Jahresertrag: 2,56% Durchschnittlicher Jahressaldo: 67.960.000 Kontokorrent-Veranlagungen (unbefristet und zeitlich befristet): € 81.139.687 Durchschnittlicher Jahressaldo: 91.541.000 Kassierte Nettozinsen: 1.703.520 Jahresertrag: 1,86% Beteiligungen Anz. % Gewinn Dividende Aktien Nominalwert Ges.Kap. 2013 Bilanzwert 2013 Dem Stiftungszweck dienliche Beteiligung Stiftung „Fondazione con il Sud“ 2.125.190 Dem Stiftungszweck nicht dienliche Beteiligungen Kontrollbeteiligung Südtiroler Sparkasse AG 2673616 77 66,02 – 410.023.491 – Andere Beteiligungen Autonome Körperschaft Allgemeines Lagerhaus Bozen 1000 25,82 12,5 29.983 1 0 Autonome Körperschaft Messe Bozen 317400 1 1,41 218.204 118.144 0 Cassa Depositi e Prestiti 306019 10 0,1428 2.349.000.000 10.017.993 893.575 Cassa Depositi Prestiti-Reti 1.503.000 Summe 423.787.819 893.575 Dividende/Bilanzwert 0,2% Daten 2013: 2,05% Bilanz zum 31.12.2014 14
Die größte Beteiligung betrifft die an der Südtiroler Sparkasse AG und ist die Folge der Auslagerung der Banktätigkeit, die am 14.8.1992 in Umsetzung des Gesetzes Nr. 218/90 (Gesetz Amato) von der Südtiroler Landessparkasse durchgeführt wurde. Die Stiftung war zu Beginn Eigentümerin von 100% dieser Beteiligung; eine Richtlinie des Schatz- ministeriums vom 18.11.1994 sah zunächst die Abgabe der Mehrheitsbeteiligung vor, in der Folge wurde diese Pflicht aber für kleine Stiftungen und für Stiftungen in Regionen mit Sonderstatut wie- der zurückgenommen. Im Oktober 1994 führte die Bank eine erste Kapitalerhöhung mit einem öf- fentlichen Verkaufsangebot an Privatpersonen durch, im Dezember 1997 erfolgte eine weitere Ka- pitalerhöhung für 35 Millionen Euro durch die Ausübung des Optionsrechts in Zusammenhang mit der Wandelschuldverschreibung durch die Bayerische Landesbank (München), außerdem wurden mit einem öffentlichen Verkaufsangebot an Privatpersonen 162.500 Aktien verkauft. Aufgrund die- ser Veränderungen betrug der Anteil der Stiftung am Kapital der Südtiroler Sparkasse AG 78,82%, das entspricht einem Betrag von 198.000.000 Euro für 3.600.000 Aktien. In den darauf folgenden Jahren änderte sich der Beteiligungsanteil der Stiftung wie folgt: – 1998: Öffentliches Verkaufsangebot an Privatpersonen mit Verkauf von 360000 Akti- en, Reduzierung der Beteiligung von 78,82% auf 68,82%; – 2003: Verkauf von 720000 Aktien an die Banca Popolare di Lodi; Reduzierung der Be- teiligung auf 48,82%; – 2004 : Rückkauf von 360000 Aktien von der Bayerischen Landesbank, Erhöhung der Beteiligung auf 58,82%; – 2006: Rückkauf von 360000 Aktien von der Banca Popolare Lodi, Erhöhung der Betei- ligung auf 68,82%; – 2006: Verkauf von 180000 Aktien an die Südtiroler Sparkasse, Reduzierung der Betei- ligung auf 63,82%; – 2007: Rückkauf von 359640 Aktien von der Banca Popolare Lodi, Erhöhung der Betei- ligung auf 73,81%. – 2008: Verkauf von 180000 Aktien mit öffentlichem Verkaufsangebot an Privatperso- nen, Reduzierung der Beteiligung auf 68,81 % (2.477.140 Aktien). – 2011: Kauf von 8400 Aktien von Privatpersonen, Erhöhung der Beteiligung auf 69,04% (2485540 Aktien). – 2012: Kauf von 9.605 Aktien von Privatpersonen, Erhöhung der Beteiligung auf 69,31% (2.495.145 Aktien). – 2012: Kapitalerhöhung mit der Ausgabe von 450.000 neuen Aktien (210 € je Aktie). Zeichnung von weiteren 178.471 Aktien (2.673.616 Aktien), Reduzierung der Beteili- gung auf 66,02%. Der vor der Kapitalerhöhung in den Jahren 2011 und 2012 durchgeführte Kauf von insgesamt 18005 Sparkassen-Aktien erfolgte nach einem Beschluss der Stiftung und aufgrund eines Schreibens des Wirtschafts- und Finanzministeriums vom 3.10.2011, mit dem die Stiftung ermächtigt wurde, Aktien der Südtiroler Sparkasse AG im Umfang von maximal 0,8% des Gesellschaftskapitals der Sparkasse zu erwerben (28800 Aktien, die derzeit im Eigentum von Minderheitsgesellschaftern sind). Damit konnten die Liquiditätsengpässe einiger Kleinaktionäre behoben werden, die Bindung dieser Kunden an die Sparkasse konnte gefestigt werden, außerdem konnte eine mögliche Belastung des Marktes für Sparkassen-Aktien vermieden werden, die größtenteils im Eigentum der Stiftung selbst sind. In den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2012 hat die Südtiroler Sparkasse AG eine Kapitalerhö- hung von 3.600.000 auf 4.050.000 Aktien zu einem Preis von 210 € je Aktie vorgenommen. Davon wurden angesichts der starken Nachfrage seitens alter und neuer Aktionäre nur 178471 Aktien von der Stiftung selbst gezeichnet. Die Beteiligung der Stiftung an der Südtiroler Sparkasse sank daher von 69,31% auf 66,02%. Gesamtjahresertrag aller vorgenannten Veranlagungen: 1,61% (2013: 1,89%) Bilanz zum 31.12.2014 15
Bilanz Der nachfolgende Bilanzanhang bietet einen detaillierten Gesamtüberblick über die Vermögens- und Ertragssituation im Berichtsjahr; darin werden die Veränderungen der wichtigsten Positionen des Jahresabschlusses zum 31.12.2014 dargelegt. Die Gesamtsumme der Aktiva und Passiva beläuft sich auf Euro 805.724.865, das entspricht einem Plus von nur 2,4 Millionen gegenüber dem Vorjahreswert von Euro 803.349.227; dieses Ergebnis ist – wie in der Folge dargelegt – auf der Aktivseite fast ausschließlich auf die Zunahme der Finanz- anlagen und auf die Erhöhung des Nettovermögens auf der Passivseite zurückzuführen. Aktiva Das Anlagevermögen hat sich mit der Immobilieninvestition in das Seniorenheim „Zum hl. Vinzenz” (Baubeginn 2012) um 1,7 Millionen Euro erhöht. Das Seniorenwohnheim wurde auf dem von der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft bereitgestellten Grundstück in der Kapuzinergasse in Bozen errich- tet. Dafür wurden Rücklagen herangezogen, die die Stiftung im Umfang von über 16 Millionen Euro in den letzten Jahren für die Realisierung einiger sozialer Projekte gebildet hatte. Die Bauarbeiten wurden 2014 abgeschlossen, mit der Leitung des Seniorenheims wurde für 30 Jahre die Vinzenz- gemeinschaft betraut. Der Gesamtbestand der Finanzmittel beläuft sich auf 777,1 Millionen, das entspricht einem Plus von 0,8 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Bei den Finanzmitteln gab es zwischen den verschiedenen Kategorien – vor allem zwischen den gebundenen und den nicht gebundenen Wertpapieren – be- trächtliche Verschiebungen; diese Veränderungen sind in erster Linie darauf zurückzuführen, dass man die sehr variable Marktentwicklung im Auge behalten wollte, mit dem Ziel, zum bestmöglichen Zeitpunkt attraktive Mehrerlöse zu erzielen, um so trotz des sehr niedrigen Zinsniveaus die Perfor- mance des Wertpapierportfolios zu verbessern, und gleichzeitig das Risiko der Finanzveranlagun- gen stets unter Kontrolle zu halten. Passiva Das Vermögen steigt um 1,4 Millionen; diese Zunahme ist auf die für die Zwecke der Pflichtrücklage gebildete Rückstellung in Höhe von 20% des Betriebsüberschusses zurückzuführen. Die Rücklagen für die Stiftungstätigkeit sinken im Berichtsjahr 2014 vom Vorjahreswert von 47,6 Millionen auf 46,3 Millionen; dieser Rückgang resultiert insbesondere aus der Inanspruchnahme der Rückstellung zur Stabilisierung der Fördertätigkeit im Umfang von 3,4 Millionen Euro. Damit soll auch 2015 trotz des geringen Betriebsüberschusses der Finanzbedarf für die im Budget 2015 vor- gesehene Fördertätigkeit im Vorjahresumfang von 8,5 Millionen Euro gesichert werden. Die Rück- stellung zur Stabilisierung der Fördertätigkeit beläuft sich derzeit auf 21,9 Millionen Euro. Für 2014 wurden Förderungen im Umfang von 8,5 Millionen Euro beschlossen; die ausgezahlten Fördermittel belaufen sich auf 8,7 Millionen Euro, wovon 1,9 Millionen Euro für die Fertigstellung des Senio- renheims „Zum hl. Vinzenz” bestimmt waren. Weitere Rückstellungen erfolgten für die Stiftung „Fondazione con il Sud“ (230.956 €) und – wie in den geltenden nationalen Vereinbarungen ACRI/ Stiftungen vorgesehen – für den Gesamtstaatlichen Fonds für gemeinsame Initiativen (16.677 €). Der Fonds für Risiken und Aufwendungen steigt von 2,92 Millionen im Vorjahr auf 6,14 Millionen; diese Erhöhung ist größtenteils auf die Rückstellung von 2,7 Millionen Euro für voraussichtliche Verluste bei einigen Finanzanlagen (siehe Bilanzanhang) zurückzuführen. Darin inbegriffen ist der Steuerfonds, der auch die Quellensteuer auf die 2014 aufgelaufenen Zinsen aus Kapitalsparverträ- gen umfasst. Die beschlossenen Förderbeiträge sinken auf 16,9 Millionen aufgrund der 2014 ausgezahlten För- dermittel in Höhe von 8,7 Millionen; davon entfallen 1,87 Millionen auf die 2014 entstandenen Kosten für den Bau des Seniorenheims. Der Betrag umfasst 5,94 Millionen für soziale Projekte und weitere 1,25 Millionen für den Soforthilfefonds. Bilanz zum 31.12.2014 16
Gewinn- und Verlustrechnung Der Überschuss des Geschäftsjahres 2014 sinkt gegenüber dem Vorjahr von € 11.635.083 auf € 6.948.755. Das wirtschaftliche Ergebnis wurde stark belastet durch den Ausfall der Dividenden- ausschüttungen der Südtiroler Sparkasse AG und durch den hohen Rückstellungsbedarf im Hinblick auf die zu erwartenden Verluste aus einigen Finanzanlagen; dazu gehören die Aktie Monte Paschi di Siena, der Private Equity Fonds Cambria und die Immobilienfonds Real Venice und Geo Ponente. Ein Teilausgleich konnte mit dem Verkauf von einigen Obligationen erreicht werden, die Mehrerlöse von über 4 Millionen sicherten. Die Aufwendungen stiegen im Berichtsjahr von 2,4 Millionen im Jahr 2013 auf 4,95 Millionen. Wenn man allerdings zu reinen Vergleichszwecken die 2013 nicht gebildete Rückstellung in Höhe von 2,7 Millionen ausklammert, stellt man einen Rückgang der Aufwendungen um ca. 140.000 Euro fest. Abgezogen wurden weiters der Betrag für die Pflichtrücklage im gesetzlich vorgesehenen Umfang, die Rückstellungen für ehrenamtliche Tätigkeiten, für die Stiftung „Fondazione con il Sud“ und für den Fonds für gemeinsame Initiativen. Wie bereits erwähnt wurde – wie im Budget 2015 vorgese- hen – die Rücklage zur Stabilisierung der Fördertätigkeit im Umfang von 3,4 Millionen in Anspruch genommen, um 2015 die Fördertätigkeit auf Vorjahresniveau fortsetzen zu können. Voraussichtliche Entwicklung der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Die Stiftung hat in den ersten Monaten des Jahres 2015 die taktischen Portfolio-Veränderungen fortgesetzt, um die Ertragschancen des Finanzportfolios besser zu nutzen und die Marktrisiken unter Kontrolle zu halten. Einige Unsicherheiten, die die Finanzmärkte in der zweiten Jahreshälfte 2014 bestimmten, schei- nen inzwischen beigelegt. Denn die am 22. Jänner 2015 von der BZE angekündigte Lockerung der Geldpolitik (Quantitative Easing) war insgesamt markanter als erwartet und soll unter anderem dem Engpass in der Kreditversorgung entgegenwirken. In Europa wie in Italien kann die Wiederaufnah- me der Kreditvergabe an die Realwirtschaft allerdings erst dann erfolgen, wenn die Sanierung der Banken abgeschlossen ist und die Voraussetzungen wiederhergestellt sind, die zur Erwirtschaftung eines mittelfristig nachhaltigen Ertragsniveaus, d.h. einer Rendite über den von den Kapitalgebern geforderten Kapitalkosten, nötig sind. Auch 2014 wurde nach der Prüfung der Aktiva-Qualität (As- set Quality Review – AQR) das Handeln des italienischen Bankensystems von den Kapitalanforde- rungen für Kreditrisiken erfüllt. Diese Situation hat entscheidende Auswirkungen auf das Ergebnis der Südtiroler Sparkasse, die einen umfassenden Umstrukturierungsprozess einleiten muss, der unter anderem eine erhebliche Rekapitalisierung erfordert. Dieser Handlungsbedarf beeinflusst auch die Entscheidungen der Stif- tung, die als Hauptaktionär die Verantwortung hat, die Südtiroler Sparkasse bei dieser Umstruktu- rierung zu begleiten und bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen, damit in den nächsten Jahren der Diversifizierungsprozess eingeleitet und der Beteiligungsanteil der Stiftung am Bankhaus – nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben – reduziert werden kann. Dies erfordert mehr Ausgewogen- heit im Portfolio. Dieser Prozess, an dem sich die Stiftung beteiligen muss, kann das Geschäftsergebnis 2015 und vermutlich auch das der Folgejahre beeinflussen. Ziel ist es auf jeden Fall, eine solide Vermögens- lage gemäß den Vorgaben des Statuts beizubehalten und die Grundlagen zu schaffen, damit mittel- fristig die wichtige Funktion der Stiftung für Südtirol und für die Stakeholder gefestigt werden kann. Nach Abschluss des Geschäftsjahres eingetretene Ereignisse Die eingebrachte Bankgesellschaft Südtiroler Sparkasse AG weist in ihrem vor Genehmigung ste- henden Jahresabschluss einen Verlust von ca. 230 Millionen aus. Aufgrund dieses Verlusts wird auch 2015 keine Dividende ausgeschüttet, was sich negativ in der Bilanz der Stiftung niederschla- gen wird. Zur nachhaltigen Wiederherstellung der Vermögenslage muss die Südtiroler Sparkasse für diesen Verlust eine Kapitalerhöhung von schätzungsweise 270 Millionen Euro vornehmen. Vor- behaltlich der erforderlichen Genehmigungen beabsichtigt die Stiftung, sich im Umfang ihrer gehal- tenen Eigentumsquote zu beteiligen. Diese Kapitalerhöhung muss innerhalb 31.12.2015 erfolgen. Damit die Südtiroler Sparkasse möglichst rasch wieder die vorgeschriebene Mindestkapitalanfor- derung erfüllen kann, hat sich die Stiftung – vorbehaltlich der Genehmigung durch das Wirtschafts- und Finanzministerium – bereit erklärt, auf Anfrage der Bank einen Kapitalvorschuss als Vermögen- seinlage in Höhe von 120 Millionen vorzunehmen. Infolge der Beteiligung an der oben erwähnten Bilanz zum 31.12.2014 17
Kapitalerhöhung ergibt sich für die Stiftung die Notwendigkeit, innerhalb des Geschäftsjahres 2015 einen Teil der bei den Finanzanlagen ausgewiesenen Investitionen zu veräußern. Dies wird sich, im Lichte der derzeit verfügbaren Informationen, allerdings nicht nachteilig auf die Gewinn- und Ver- lustrechnung des Geschäftsjahres 2015 auswirken. Am 24.03.2015 hat sich die Stiftung über gesonderten Ratsbeschluss den Inhalten des Rahmen- abkommen zwischen dem Wirtschafts- und Finanzministerium und dem Verband der Bankenstif- tungen ACRI verpflichtet. Darin werden Parameter für operative Effizienz und Effektivität für die Stiftungen festgelegt; des Weiteren werden eine Reihe von neuen Governance-Kriterien und von wirtschaftlichen/vermögensrechtlichen Aspekten geregelt. Überschuss des Geschäftsjahres und diesbezügliche Zuweisung Der Überschuss des Geschäftsjahres nach Steuern beträgt € 6.948.755. Zum Abschluss des Wirt- schafts- und Finanzberichts im Rahmen des Lageberichts des Verwaltungsrats wird folgender Vor- schlag zur Zuweisung des Überschusses des Geschäftsjahres vorgelegt: – Zuweisung von € 1.389.751 an die Pflichtrücklage, das entspricht gemäß den Vorgaben der Aufsichtsbehörde 20% des Überschusses; – Zuweisung von € 185.300 an die Rücklagen für ehrenamtliche Tätigkeit; das entspricht 50% eines Fünfzehntels des Überschusses nach Abzug der Pflichtrückstellungen; – Zuweisung von € 230.956 an die Rücklagen für ehrenamtliche Tätigkeit in den südita- lienischen Regionen; dieser Betrag entspricht den Vorgaben des Verbands der Ban- kenstiftungen ACRI auf der Grundlage der Vereinbarung zwischen dem ACRI und den ehrenamtlichen Organisationen vom 23.6.2010; – Zuweisung von € 16.677 an den Gesamtstaatlichen Fonds für gemeinsame Initiativen (0,3% des Überschusses nach Abzug der Vermögensrücklagen) laut Abkommen ACRI- Stiftungen; – Zuweisung von € 8.500.000 an die Rücklagen für die Stiftungstätigkeit, davon entfallen € 7.500.000 auf die vorrangigen und € 1.000.000 auf andere statutarische Förderberei- che; dieser Betrag entspricht den Vorgaben des Tätigkeitsprogramms für 2014, das am 31. Oktober 2013 vom Verwaltungsrat verabschiedet wurde; – Inanspruchnahme der Rückstellung zur Stabilisierung der Fördertätigkeit im Umfang von € 3.373.929. Dies vorausgeschickt legt der Verwaltungsrat dem Stiftungsrat den vorliegenden Jahresabschluss samt Anlagen laut Artikel 33 und 52 des Statuts zur Genehmigung vor. Die Auftragsbilanz Begriffserörterung: Der Begriff „Auftragsbilanz (Bilancio di Missione)”(1) wurde zum ersten Mal im Jahr 1996 verwen- det, als das Schatzministerium ein erstes Regelwerk ausarbeitete, mit welchem Richtlinien für die buchhalterische Rechnungslegung seitens der Bankenstiftungen festgelegt werden sollten. Im Ver- lauf der darauffolgenden Jahre machten sich sowohl die Bankenstiftungen als auch der gesamte Non-Profit-Sektor den Begriff „Auftragsbilanz“ zu Eigen. ---------------------- (1) Auszug aus „Il bilancio di missione. La rendicontazione contabile e sociale nelle strutture non profit” – L. Hinna – veröffentlich in der „Rivista Italiana di Ragioneria e di Economia Aziendale” Nr. 7 und 8, Jahr 2000) Bilanz zum 31.12.2014 18
Die Auftragsbilanz muss im Bereich der Bankenstiftungen als eine Berichterstattung und nicht als reine Darstellung von Ergebniszahlen betrachtet werden. Die Auftragsbilanz muss sich als eigen- ständiges Dokument präsentieren und darauf bedacht sein, eine hochwertige und verständliche Kommunikationsebene zwischen den Verwaltern der Stiftung und den verschiedenen Interessens- trägern herzustellen. Letztere werden allgemein mit dem englischen Begriff „Stakeholder“ apost- rophiert. Im Unterschied zum sogenannten „Shareholder“, also demjenigen, der einen Aktienanteil an einer Gesellschaft hält und in der Regel lediglich wirtschaftlich-finanzielle Interessen verfolgt, mit dem Zweck, eine angemessene Dividende zu erzielen, sieht der Stakeholder seine Forderungen gegenüber dem Betrieb/der Körperschaft erfüllt, sobald die von diesem verfolgten Ziele, mit seinen Prinzipien, Ideen, sozialpolitischen Richtlinien und Programmen übereinstimmen. Die Berichterstattung über die Tätigkeit einer Stiftung muss demnach transparent gestaltet werden, um die institutionellen Tätigkeiten innerhalb der verschiedenen Förderbereiche (unabhängig davon, ob diese von Dritten oder direkt von der Stiftung initiiert wurden) im Interesse der Allgemeinheit rechtfertigen zu können. Den einzelnen Maßnahmen sollte dadurch auf Anhieb die volle Rechtmä- ßigkeit zugestanden werden; dadurch erhöht sich gegenüber Dritten auch die Verständlichkeit für die erfolgte Aufgabenumsetzung. Die Berichterstattung über die Fördermaßnahmen richtet sich vor allem an den Stakeholder, damit dieser eine Bewertung der Stiftungstätigkeit vornehmen kann und somit zu einem Performance-Indikator wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die „Berichterstattung über die umgesetzten Förder- maßnahmen” auf eine Art und Weise erfolgt, dass den „Interessenträgern” – auch ohne fundierte Kenntnisse der buchhalterischen Grundsätze zu haben – die Zielsetzung der Stiftung unmittelbar vor Augen geführt werden kann. Somit ist es angebracht darauf hinzuweisen, dass dieser Bericht in Bezug auf die sog. „Auftragsbi- lanz“ durch den jährlichen Tätigkeitsbericht „Almanach“ erweitert und ergänzt wird. Der heuer zum 19. Mal erstellte Jahresbericht (Almanach 2014), in Bezug auf die institutionelle Tätigkeit der Stiftung Südtiroler Sparkasse, berichtet erneut schwerpunktmäßig – auch mittels aus- führlicher Text- und Bildberichte – über die markantesten Fördermaßnahmen im Bezugszeitraum. In der Regel beinhaltet diese Veröffentlichung – bei einer Druckauflage von 2.200 Exemplaren, davon 1.200 in deutscher Fassung – Berichte zu Initiativen und Projekten, die im Geschäftsjahr 2014 un- terstützt und aufgegriffen wurden. Darüber hinaus wird – bei gleichbleibender Qualität – eine etwas gekürzte „Leichtpapier-Variante“ des Almanachs in einer höheren Stückzahl über lokale Printmedi- en verteilt; so kann dem Anspruch sowie der Pflicht einer transparenten wie auch breitgefächerten Informationspflicht gebührend Genüge getan werden. In Bezug auf eine weitere, für die Erstellung der Auftragsbilanz dienliche, Begriffserörterung wird darauf hingewiesen, dass der „Stiftungsauftrag“ primär vom Gesetzgeber geregelt und im Statut der Stiftung verankert wurden: im Artikel 4 des Statuts der Stiftung Südtiroler Sparkasse wird fest- gehalten: < Ihre eigene Tradition und historischen Interessen fortführend, konzentriert die Stiftung ihre Tätigkeit hauptsächlich auf das Gebiet der Provinz Bozen. Sofern es der Verwaltungsrat für erforderlich erachtet, kann die Tätigkeit der Stiftung – unter Berück- sichtigung der vom Stiftungsrat erlassenen Richtlinien – auch auf andere Gebiete, sowohl im Inland als auch im Ausland, ausgedehnt werden. Die Stiftung hat keine Gewinnabsichten und verfolgt ausschließlich Ziele gemeinnütziger Art und die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Stiftung konzentriert ihre Tätigkeit auf die laut geltendem Gesetz zulässigen Förderbereiche und gewährleistet eine ausgewogene Verwendung der Mittel, wobei Bereiche mit hoher gesellschaftli- cher Relevanz vorrangig gefördert werden. Der Stiftungsrat wählt aus der Reihe der zulässigen Förderbereiche nach den gesetzlich festge- legten Modalitäten die vorrangig zu berücksichtigenden Förderbereiche aus, in welchen sich die Stiftung schwerpunktmäßig engagiert; diese Wahl soll in der Öffentlichkeit durch geeignete Kom- munikationsmaßnahmen dargestellt werden. Um ihre Tätigkeit noch wirksamer zu gestalten und den Erfordernissen des Einzugsgebietes auf organische Weise zu entsprechen, kann die Stiftung, nach Festlegung mehrjähriger aber zeitlich ab- gegrenzter Programme, Maßnahmen zugunsten von einem oder mehreren der zulässigen Förderbe- reiche ergreifen, wobei die von Mal zu Mal voraussichtlich verfügbaren Mittel sowie die geplanten Förderungen anderer im zuständigen Einzugsgebiet tätigen Körperschaften oder Institutionen zu berücksichtigen sind. > Bilanz zum 31.12.2014 19
Dies vorausgeschickt und in Anbetracht des Umstandes, dass die neuen Durchführungsbestim- mungen zum Stiftungsrahmengesetz, welche das Ministerialdekret Nr. 217/2002, gemäß Art. 11 des Gesetzes Nr. 448 vom 28. Dezember 2001 ersetzen sollte, im Mai 2004 in Kraft getreten ist, sollte unter Berücksichtigung der darin enthaltenen Bestimmungen (Ministerialdekret Nr. 150 vom 19. Mai 2004) die Auftragsbilanz integriert werden. Die vorliegende Auftragsbilanz wird sich neben der rein buchhalterischen Abschlussbilanz haupt- sächlich mit einem Rückblick auf die Fördertätigkeit der Vorjahre sowie auf die des abgelaufenen Jahres beschränken. Wie bereits in den Vorjahren wird im einleitenden Teil zu dieser Auftragsbilanz der Begleitbericht des Präsidenten und Vizepräsidenten zum Tätigkeitsbericht aus dem Almanach 2014 hier wiedergegeben: < Über Gegenwind und Windmühlen Als wir im Mai 2014 die Präsidentschaft der Stiftung übernahmen, wussten wir bereits, dass es kein einfaches Jahr werden würde, denn erstmals seit ihrem Bestehen hatte die Stiftung keine Dividen- de aus dem gleichnamigen Bankhaus erhalten. Trotzdem waren wir zuversichtlich, dass die übrigen Vermögensveranlagungen für einen angemessenen Ertrag sorgen und die verfügbaren Rücklagen es im Bedarfsfall ermöglichen würden, den bereits im Oktober 2013 beschlossenen Tätigkeitsplan mit Gesamtförderungen im Ausmaß von 8,5 Mio. Euro umsetzen zu können. Dies ist uns gelungen, doch der Rückgriff auf Reserven im Ausmaß von ca. 3,3 Mio. Euro war unvermeidbar, da sich im Laufe des Jahres die Ertragsaussichten sowohl auf den nationalen als auch auf den internationalen Finanzmärkten verschlechterten. Auch mussten wir die eine oder andere außerordentliche Rück- stellung für Risikovorsorge auf Wertpapierveranlagungen tätigen. Ähnliche Vorgänge spielten sich jedoch bei mehreren Stiftungen im europäischen Währungsraum ab. Der Umsetzung der Stiftungs- zielsetzungen bläst momentan durch die allgemein schwache Ertragslage aufgrund der derzeitigen Niedrigzinspolitik ein starker Gegenwind entgegen. Zwei Maßnahmen müssen als unmittelbare Re- aktion auf diese widrigen Umstände stärker zum Einsatz kommen, um die Erfolgsgeschichte des Stiftungswesens auch in Zukunft im Sinne der Allgemeinheit fortschreiben zu können. Ein bedacht- samerer Umgang mit Fördermitteln und eine Erhöhung der Wirksamkeit derselben. Anders gesagt: Die Gelder müssen sparsamer und gezielter eingesetzt werden. Im Grunde genommen ist das schon seit Jahren eine Grundhaltung, an der sich unsere Tätigkeit orientiert. Nur müssen wir heute diesem Anspruch noch stärker gerecht werden. Unabhängig davon ist der erwähnte Gegenwind in Form einer mäßigen Ertragslage und Wirtschaftsschwäche aber auch eine Herausforderung. Wir sind angehalten, jene Windräder, die in den vergangenen Jahren für den nötigen Schwung in der Ertragslage und somit im Förderengagement gesorgt haben, neu zu positionieren. Es gilt, durch kluges Investieren und durch mutiges Agieren in neuen und vorteilhafteren Bereichen nach Investi- tions- und Ertragsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Auch sollten wir uns verstärkt an der Maxime des „Erfinders“ der Toblacher Gespräche, Hans Glauber orientieren, welcher mit seinem Credo „Langsamer, Weniger, Besser, Schöner“ eine Maxime postulierte, die im Gegensatz zum „immer Schneller und Mehr“ stand. Wir sollten die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und unsere Wind- räder, die in den vergangenen Jahrzehnten für Wohlstand und Wachstum gesorgt haben, neu und auch nachhaltiger ausrichten. Die genannten Widrigkeiten sollten wir auch als Chance begreifen, uns neu bzw. anders zu orientieren. Das eine oder andere Zeichen haben wir in den vergangenen Jahren als Stiftung Südtiroler Sparkasse gesetzt. Nicht nur im Bereich des Natur- und Umwelt- schutzes haben wir uns engagiert, auch in den übrigen Förderbereichen wie Kunst und Kultur, Wis- senschaft und Forschung, Bildung und nicht zuletzt im Sozialbereich haben wir versucht, uns an einer Richtschnur zu orientieren, die sich der dauerhaften Stärkung des Kulturverständnisses, des Bildungsgrades sowie des Gemeinwohls verschrieben hat. Unser Einsatz gilt auch weiterhin dieser Zielsetzung. Der vorliegende Jahresbericht „Almanach“ berichtet wie bereits in den Vorjahren auszugsweise von unserer Fördertätigkeit. Detailreicher können Sie sich über unsere Förderungen im Internetportal der Stiftung www.stiftungsparkasse.it informieren. Wir wünschen eine angenehme Lektüre. Der Präsident Die Vizepräsidentin Karl Franz Pichler Dr. Simona Kettmeir-Altichieri > Bilanz zum 31.12.2014 20
Zurückkommend zur statistischen Berichterstattung in Bezug auf die Fördertätigkeit im Bezugszeit- raum 1.1.2014 bis 31.12.2014 wird darauf hingewiesen, dass seitens des Verwaltungsrates mehr als 825 Förderansuchen geprüft und insgesamt 728 Ansuchen(2) positiv beschieden wurden und hierbei insgesamt Fördermittel in Höhe von ca. 8,5 Millionen Euro zugesprochen wurden, wobei sich bereichsbezogen nachstehende Gewichtung abzeichnet: Ansuchen Förderungen Mittelwert Förderbereiche N % Euro % Beiträge Kunst und Kultur 341 46,8 4.308.810 50,9 12.636 Wissenschaft und Forschung 41 5,6 863.208 10,2 21.054 Soziales und Philantrophie 160 22 1.819.458 21,5 11.372 Bildung 53 7,3 568.306 6,7 10.723 Sonstige 133 18,3 920.080 10,8 6.918 Insgesamt 728 100 8.479.861 100 11.648 Prozentuale Verteilung der ausgezahlten Förderbeiträge nach Förderbereich – 2014 50,9 10,8 6,7 1° Trim. 3° Trim. 4° Trim. 21,5 2° Trim. Kunst und Kultur sonst und Forschung Wissenschaft Soziales und Philantrophie Bildung Sonstige 10,2 Aus dieser Grafik geht deutlich hervor, dass dem Förderbereich Kunst und Kulturförderung insge- samt die meisten Förderbeiträge zugesprochen wurden. In den Bereich Kunst und Kulturförderung fällt auch eine im Jahr 2014 vorgenommene beachtliche Rückstellung im Ausmaß von 900.000 Euro für die Restaurierung des historischen Waaghauses in der Bozner Altstadt. Laut einem Abkom- men mit der Gemeinde Bozen wird das Gebäude für den Zeitraum von 20 Jahren einem gemein- nützigen, der Öffentlichkeit zugänglichen Projektvorhaben, nämlich der Realisierung eines „Hauses der Fotografie“ zugeführt werden. Als große Einzelempfänger von Fördermitteln können nach wie vor die Sozialgenossenschaft Biblio- KD 1 ---------------------- (2) Ohne Zweckumwidmungen, Änderung Antragsteller, zusätzliche Beiträge Bilanz zum 31.12.2014 21
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