BILDUNGSINHALTE FAGE; NEUE BIVO 2. LEHRJAHR - STAND 12. DEZEMBER 2018 - BFGS
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Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Stand 12. Dezember 2018 Bildungsinhalte FaGe; Neue BIVO 2. Lehrjahr Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 1 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr A.1 Als Berufsperson und als Teil des Teams handeln Quelle: https://xund.ch/ausbildungen Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Der Fachmann Gesundheit Markus Husi nimmt am Morgenrapport seine heutigen Aufgaben entgegen und klärt offene Punkte mit der Vorgesetzten. Er organisiert seinen Arbeitstag und überlegt zuerst, welche Aufgaben an bestimmte Zeiten gebunden sind, welche frei gestaltet werden können und welche Hilfsmittel jeweils erforderlich sind. Mit Hilfe der Pflegedokumentation prüft er, bei welchen Aufgaben er die Unterstützung von Kolleginnen des Pflege- und Betreuungsteams braucht und stimmt seinen Arbeitsplan mit diesen ab. Für seinen Auftrag, den morgigen Eintritt von Herrn Widmer vorzubereiten, braucht er auch die Unterstützung der Hauswirtschaft. Er koordiniert die Vorbereitung des Zimmers mit der hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin. Der von Markus Husi erarbeitete Arbeitsplan sieht vor, dass er morgens und mittags bei der Essensverteilung mitwirkt, die Pflege und Betreuung von vier Klientinnen und Klienten wahrnimmt und zusätzlich einige logistische Aufgaben erledigt. Um 10 Uhr wird er durch einen Brandalarm aus seiner Arbeit gerissen. Der Fehlalarm hat die Klientinnen und Klienten verunsichert. Markus Husi nimmt den Auftrag entgegen, diese umgehend zu informieren und zu beruhigen. Die Information gelingt ihm gut, nimmt aber fast eine Stunde in Anspruch. Markus Husi überlegt, wie er diesen Zeitverlust auffangen soll. Er vereinbart mit der Vorgesetzten, die Kontrolle und Wartung der Apparate und Geräte auf morgen zu verschieben. Während des Arbeitstages überprüft er die Arbeitsergebnisse und dokumentiert diese periodisch. Offene Fragen hält er fest, um sie am nächsten Teamrapport einzubringen. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 2 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Reflexion von Arbeitssituationen ● Strukturiert beschriebene Arbeitssituation reflektieren (einheitliches Raster mit üK) ● Übertragen von deklarativem Wissen in die Arbeitssituation ● Reflektieren und weiterentwickeln von situativen Verhaltensmustern Arbeitsorganisation ● Analyse des eigenen Arbeitsverhaltens ● Hilfsmittel zur Arbeitsplanung und Organisation: Prioritäten setzen, 6 Schritte der ganzen Handlung, Eisenhower-Prinzip ● Situationsspezifische Haltung Anleiten Instruieren ● Anleiten, Instruieren (Klientinnen, Angehörige, Lernende Kolleginnen) Themenabschluss und Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literatur: ● Pflegen Band 1, Grundlagen und Interventionen: Kapitel 6, S.69 ff Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 3 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr A.2 Beziehungen zu Klientinnen und Klienten sowie deren Umfeld professionell gestalten http://bit.ly/2pFmYCo, 2017 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Herr Müller wurde wegen aggressiven Ausbrüchen im Rahmen einer dementiellen Entwicklung hospitalisiert. Er wird von seiner Ehefrau besucht. Diese möchte mit ihm spazieren und in die Cafeteria gehen. Sie fühlt sich aber unsicher, da sie zeitweise Ziel der aggressiven Ausbrüche war. Im Pflegeteam wird abgemacht, dass die Fachfrau Gesundheit Ruth Bühler die beiden begleiten soll. Ruth Bühler klärt mit Frau Müller ab, wie viel Zeit sie eingeplant hat und wie weit der Spaziergang gehen darf. Danach zeigt sie ihr die Möglichkeiten im Umfeld der Institution auf. Bei der Vorbereitung für den Spaziergang, auf dem Spaziergang und in der Cafeteria ist Ruth Bühler unterstützend präsent, beteiligt sich phasenweise aktiv an der Interaktion und hält sich aber auch immer wieder im Hintergrund. Beim Aufbruch in der Cafeteria sträubt sich Herr Müller und gibt seinen Unmut lautstark von sich. Frau Müller schaut verunsichert um sich. Ruth Bühler signalisiert Frau Müller, dass dieses Verhalten hier kein Problem ist und interveniert bei Herrn Müller validierend. Zurück auf der Station tauscht sich Ruth Bühler mit Frau Müller darüber aus, ob die Begleitung für sie so in Ordnung war und wie es Frau Müller auf dem Spaziergang ergangen ist. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 4 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Repetition 1. Lehrjahr ● Inhalte 1. Semester Grundlagen der Kommunikation ● Vier-Ohren-Modell nach Schulz von Thun ● Axiome nach Watzlawick ● Metakommunikation, ● Haltung der Kommunikationspartner ● Aktives Zuhören ● Kommunikation in der Pflege Umgang mit Konflikten in schwierigen Lebenssituationen und Interaktionssituationen ● Konfliktverhalten ● Umgang mit Konflikten ● Umgang mit Reklamationen Themenabschluss ● Situationsspezifische Haltung Literaturangaben: ● PFLEGEN 1; - Kap. 11.5, S. 163f - Kap. 21.2, S. 479 - 484 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 5 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr A.4 Gemäss den altersspezifischen Gewohnheiten, Kultur, und Religion situationsgerecht handeln Quelle Bild: http://www.pflegeheime-esslingen.de / (2017) Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Sabine Hirt pflegt Frau Tropovic. Bevor Sabine Hirt die Wohnung betritt, zieht sie ihre Schuhe aus. Da in der Familie Tropovic Hausschuhe nicht erlaubt sind, zieht sie Antirutschsocken an, um die Rutschgefahr beim Pflegen zu reduzieren. Sabine Hirt unterstützt Frau Tropovic bei der Körperpflege. Frau Tropovic wünscht keinen Waschlappen für die Gesichtspflege. Sie wäscht ihr Gesicht unter fliessendem Wasser. Anschliessend führt Sabine Hirt die Unterhaltsreinigung in der Wohnung durch. Frau Tropovic spricht nicht Deutsch. Ihre Schwester ist anwesend und übersetzt. Sabine Hirt informiert die Schwester, dass es Frau Tropovic besser gehe und die Einsätze ab der folgenden Woche reduziert werden könnten. Sabine Hirt hat den Auftrag, mit Frau Tropovic die Einsatztage neu zu vereinbaren. Die Schwester erklärt Sabine Hirt, dass sie und Frau Tropovic das nicht entscheiden könnten, und bittet Sabine Hirt, mit Herrn Tropovic Kontakt aufzunehmen. Sabine Hirt verlangt die Telefonnummer, ruft Herrn Tropovic an und vereinbart die neuen Besuchstermine. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 6 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Kulturen und Religionen ● Repetition: Biografie in der Pflege ● Begriffe: Kultur, Religion ● Die fünf Weltreligionen und deren Bedeutung für die Pflege anhand der ATL: Essen und Trinken, Waschen und Kleiden, Sinn finden/Sterben ● Feste bezogen auf die Religionen und deren Bedeutung für den pflegerischen Alltag Grundsätze der transkulturellen Pflege ● Begriffe: transkulturelle Pflege ● Grundsätze der transkulturellen Pflege ● Mögliche Probleme in der transkulturellen Pflege und Umgang Beziehungsgestaltung und Massnahmen in Bezug auf erschwerte Kommunikation bei Verständigungsproblemen ● Kommunikation bei Sprachschwierigkeiten ● Beziehungsgestaltung im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen Themenabschluss, Wissenssicherung Situationsspezifische Haltung Literatur: ● PFLEGEN, Grundlagen und Interventionen, 2017, Elsevier = PFLEGEN 1 S. 195-198 ● Zusatzliteratur „Religionen“ aus I care, Pflege Thieme Verlag , 2015 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 7 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr; 4. Sem. A.4; Gemäss den altersspezifischen Gewohnheiten, Kultur und Religion situationsgerecht handeln. Quelle Bild: https://www.eaberlin.de 2018 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Sabine Hirt pflegt Frau Tropovic. Bevor Sabine Hirt die Wohnung betritt, zieht sie ihre Schuhe aus. Da in der Familie Tropovic Hausschuhe nicht erlaubt sind, zieht sie Antirutschsocken an, um die Rutschgefahr beim Pflegen zu reduzieren. Sabine Hirt unterstützt Frau Tropovic bei der Körperpflege. Frau Tropovic wünscht keinen Waschlappen für die Gesichtspflege. Sie wäscht ihr Gesicht unter fliessendem Wasser. Anschliessend führt Sabine Hirt die Unterhaltsreinigung in der Wohnung durch. Frau Tropovic spricht nicht Deutsch. Ihre Schwester ist anwesend und übersetzt. Sabine Hirt informiert die Schwester, dass es Frau Tropovic besser gehe und die Einsätze ab der folgenden Woche reduziert werden könnten. Sabine Hirt hat den Auftrag, mit Frau Tropovic die Einsatztage neu zu vereinbaren. Die Schwester erklärt Sabine Hirt, dass sie und Frau Tropovic das nicht entscheiden könnten, und bittet Sabine Hirt, mit Herrn Tropovic Kontakt aufzunehmen. Sabine Hirt verlangt die Telefonnummer, ruft Herrn Tropovic an und vereinbart die neuen Besuchstermine. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 8 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Themeneinstieg und Praxiserfahrung ● Ethik in ihrer Pflegepraxis ● Moral Grundlagen: Ethik in der Pflege ● Ethik, Moral, Werte, Normen, Integrität ● Ethische Prinzipien Normen, Werte, Haltung in Bezug auf Kulturen, Religion ● Werte und Normen in Bezug auf Kulturen und Religionen Themenabschluss, Wissenssicherung ● Praxistransfer und situationsspezifische Haltung Literaturangabe ● PFLEGEN 1 (2017), S. 55 - 61 ● I-Care Pflege (2015); Kapitel 48; Thieme-Verlag ● SBK-Broschüre Ethik und Pflegepraxis (2013) Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 9 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr B.3; Klientinnen und Klienten bei der Ausscheidung unterstützen www.google. Der Querschnitt.de/2017 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Herr Peter, 78-jährig, wurde vor vier Tagen nach einem Sturz auf die rechte Hüfte hospitalisiert. Es wurde eine Schenkelhalsfraktur diagnostiziert und operativ versorgt. Herr Peter ist ein ruhiger, zurückhaltender Mann. Die Fachfrau Gesundheit Anja Koller betreut Herrn Peter. In den ersten drei Tagen hatte Herr Peter keine Probleme, den Urin zu halten. Er läutete rechtzeitig und so konnten ihm die Pflegenden problemlos die Urinflasche reichen oder ihn auf die Toilette begleiten. Er entschuldigte sich dafür, dass er ihnen so viel Mühe mache. Am dritten Tag, als Anja Koller ihm ins Bett helfen wollte, bemerkte sie, dass seine Hose bis Mitte Oberschenkel nass war. Dies wiederholte sich am folgenden Tag. Herr Peter kann nicht sagen, was geschehen ist. Das Pflegeteam beschliesst, die Situation zu beobachten und für die nächsten drei Tage ein Miktionsprotokoll zu führen. Anja Koller wird beauftragt, das für diese Pflegesituation zweckmässige Inkontinenzmaterial bereitzustellen. Herr Peter soll sich mit den Hilfsmitteln sicher fühlen können und in der Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Als wichtigstes Pflegeziel gilt, dass Herr Peter tagsüber möglichst lange kontinent bleibt. Als Pflegemassnahme wird der Toilettengang mit zweistündlichem Intervall durchgeführt, unabhängig davon, ob Herr Peter einen Harndrang verspürt. In der Nacht soll er um vier Uhr morgens geweckt und auf die Toilette begleitet werden. Herr Peter wird über die geplanten Massnahmen informiert. Herr Peter trinkt genügend und Anja Koller plant eine regelmässige Verteilung der Trinkmenge über den ganzen Tag. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 10 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte 2. Lehrjahr: Repetition vom 2. Semester ● Normwerte des Urins und Urin beobachten Anatomie/Physiologie Ausscheidungsorgane ● Aufgaben des Harnsystems und Anteile ● Lage und Aufbau der Niere mit den Begriffen: Nierenbecken, Nierenmark, Nierenrinde, Nierenkelch, Nephron ● Ureter, Blase, Urethra: grober Aufbau und Aufgaben ● Harnbildung mit den Begriffen Primärharn und Sekundärharn ● Einfluss Blutdruck auf die Filtration; Auswirkung zu hoher Blutdruck, Auswirkung zu niedriger Blutdruck ● Normwerte des Urins (Repetition 2. Semester) ● Hormone der Niere: Aufgaben von Renin und Erythropoetin kurz und knapp ● Vorgang der Miktion Niereninsuffizienz ● Akute Niereninsuffizienz mit Definition, Symptomen, Ursachen, Therapie und Verlauf kurz und knapp ● chronische Niereninsuffizienz mit Definition, Symptome, Ursache, Behandlung und Verlauf; ● Nierenersatztherapie: Begriffe Hämodialyse und Dialyseshunt ● Begründete pflegerische Massnahmen bei chronischer Niereninsuffizienz inklusive Shuntpflege Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literaturangaben: ● PFLEGEN Gesundheits- und Krankheitslehre (2017) Elsevier = PFLEGEN 2, Kapitel 13, ab S. 349; Niereninsuffizienz S- 378; Nierenersatztherapie; Dialyse S. 364; Shuntpflege S. 368; Ernährung bei Dialyse S. 367 ● Jecklin, E. Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie (2016) Elsevier = Jecklin, ab Seite 302 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 11 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr, 3. Semester B.4 Klientinnen und Klienten bei der Atmung unterstützen http://blog.cirurgicavitoriaregia.com.br, 2018 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Seraina Koller pflegt heute Frau Menghi, 69-jährig. Der Dokumentation entnimmt sie, dass Frau Menghi an einer chronischen Bronchitis leidet. Seraina Koller geht zu Frau Menghi, um ihr die Inhalation zu verabreichen. Ihr fällt auf, dass Frau Menghi sehr oberflächlich und angestrengt atmet. Sie fragt sie nach ihrem Befinden. Frau Menghi beklagt sich bei Seraina Koller, dass sie sich zurzeit sehr unwohl fühle und nicht in der Lage sei, sich zu bewegen, da sie sofort wieder ausser Atem komme. Seraina Koller bemerkt, dass Frau Menghi sehr ängstlich wirkt und dadurch noch schlechter atmet. Sie bittet Frau Menghi, sich im Bett aufrecht zu setzen. Sie hilft ihr und achtet dabei auf eine atemunterstützende Lagerung. Daraufhin richtet sie die Inhalation gemäss Schema und instruiert Frau Menghi, wie sie atmen muss. Damit erreicht sie, dass Frau Menghi etwas ruhiger und tiefer atmet. Nach der Inhalation kommen die beiden miteinander ins Gespräch. Seraina Koller erfährt, dass Frau Menghi jahrelang starke Raucherin war. Sie hat das Rauchen aufgrund der Erkrankung aber vor kurzem aufgegeben. Der Verzicht fällt ihr sehr schwer und sie sehnt sich öfters nach einer Zigarette. Seraina Koller bestärkt Frau Menghi darin, dass der Verzicht auf das Rauchen eine gute Entscheidung ist, äussert aber auch Verständnis für ihre Lust zu rauchen. Nach dem Gespräch bittet Frau Menghi Seraina Koller, ihr den Sauerstoff zu reichen. Sie stellt das Sauerstoffgerät auf die vom Arzt verordnete Anzahl Liter pro Minute ein und dokumentiert anschliessend die Verabreichung. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 12 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Bedeutung der Atmung ● Bedeutung aus Sicht des Klienten, Pflegenden ● Einflussfaktoren Anatomie und Physiologie der Atemorgane ● Aufgaben des Atmungssystems ● Einteilung des Atmungssystems ● Aufbau und Aufgaben der Nase, des Rachens ● Lage, Aufbau und Aufgaben des Kehlkopfs, der Luftröhre, der Bronchien und Bronchiolen ● Aufbau und Aufgaben der Alveolen, der Lungen und der Pleura ● Vorgang der Atmung (Ein- und Ausatmung) ● Gasaustausch ● Steuerung der Atmung ● Lungenkapazität ● Zusammensetzung der Atemluft Beobachtung der Atmung ● Beobachtungskriterien der physiologischen Atmung (Atemtyp, Atemfrequenz, Atemtiefe, Atemrhythmus, Atemgeräusche, Atemgeruch) ● Normwerte ● Physiologische und pathologische Veränderungen ● Husten und Sputum (Definition von Husten und Sputum, Beobachtung von Sputum, Hustenarten, Behandlung von Husten (Expektorantien, Antitussiva), Umgang mit Sputum) ● Dyspnoe (Definition, Schweregrad / Symptome, Therapie, Erstmassnahmen bei Atemnot, Pflege und Betreuung) Atemunterstützende Massnahmen ● Atemunterstützende Massnahmen (Gute Raumluft, Mobilisation und Bewegung Atemtherapie (Einfache Atemübungen, Kontaktatmung, Dosierte Lippenbremse, Trinkhalm und Wasserglas, SMI-Trainer) ASE, Lagerungen und Positionen (Regelmässiges Umlagern, Oberkörperhochlagerung, VATI Lagerungen) ● Sekretlösende Massnahmen (Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Einreibungen, Brustwickel, Inhalation) ● Auswurffördernde Massnahmen ( Abhusten von Sekret (schonendes, effektives, nach Operationen) Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 13 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Krankheitsbilder und Pflegemassnahmen ● Pneumonie (Definition, Symptome, Ursachen, Therapie inkl. Medikamente, Komplikationen, Pflege und Betreuung) ● Pneumonieprophylaxe (Risikoeinschätzung, Prophylaktische Massnahmen) Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literatur: ● Pflegen, Grundlagen und Interventionen, Elsevier 2017, Kap. 14, S. 199-225 = PFLEGEN 1 ● Pflegen, Gesundheits- und Krankheitslehre, Elsevier 2017, Kap. 3, S.41-51, 60-63 = PFLEGEN 2 ● Jecklin, Elsevier 2016, Kap. 11., S.249-264 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 14 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 15 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr, 4. Semester B.4 Klientinnen und Klienten bei der Atmung unterstützen http://blog.cirurgicavitoriaregia.com.br, 2018 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Seraina Koller pflegt heute Frau Menghi, 69-jährig. Der Dokumentation entnimmt sie, dass Frau Menghi an einer chronischen Bronchitis leidet. Seraina Koller geht zu Frau Menghi, um ihr die Inhalation zu verabreichen. Ihr fällt auf, dass Frau Menghi sehr oberflächlich und angestrengt atmet. Sie fragt sie nach ihrem Befinden. Frau Menghi beklagt sich bei Seraina Koller, dass sie sich zurzeit sehr unwohl fühle und nicht in der Lage sei, sich zu bewegen, da sie sofort wieder ausser Atem komme. Seraina Koller bemerkt, dass Frau Menghi sehr ängstlich wirkt und dadurch noch schlechter atmet. Sie bittet Frau Menghi, sich im Bett aufrecht zu setzen. Sie hilft ihr und achtet dabei auf eine atemunterstützende Lagerung. Daraufhin richtet sie die Inhalation gemäss Schema und instruiert Frau Menghi, wie sie atmen muss. Damit erreicht sie, dass Frau Menghi etwas ruhiger und tiefer atmet. Nach der Inhalation kommen die beiden miteinander ins Gespräch. Seraina Koller erfährt, dass Frau Menghi jahrelang starke Raucherin war. Sie hat das Rauchen aufgrund der Erkrankung aber vor kurzem aufgegeben. Der Verzicht fällt ihr sehr schwer und sie sehnt sich öfters nach einer Zigarette. Seraina Koller bestärkt Frau Menghi darin, dass der Verzicht auf das Rauchen eine gute Entscheidung ist, äussert aber auch Verständnis für ihre Lust zu rauchen. Nach dem Gespräch bittet Frau Menghi Seraina Koller, ihr den Sauerstoff zu reichen. Sie stellt das Sauerstoffgerät auf die vom Arzt verordnete Anzahl Liter pro Minute ein und dokumentiert anschliessend die Verabreichung. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 16 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Themeneinstieg Repetition 3. Semester ● Beobachtungskriterien, Normwerte und Abweichungen der Atmung ● Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane ● Atemunterstützende Massnahmen Krankheitsbilder und Pflegemassnahmen ● Asthma bronchiale (Definition, Krankheitsursachen/-entstehung, Symptome, Therapie, Pflege und Betreuung ableiten und begründen) ● COPD (Definition, Krankheitsursachen/-entstehung, Symptome, Therapie, Pflege und Betreuung ableiten und begründen) ● Lungenembolie (Definition, Krankheitsursachen/-entstehung, Symptome, Therapie, Prävention, Pflege und Betreuung ableiten und begründen) Sauerstoffverabreichung ● Grundsätze ● Gefahren und Komplikationen Angst ● Definition ● Ursachen ● Ausdrucksformen ● Grade ● Massnahmen Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung ● Wissenssicherung Literatur: ● Pflegen, Grundlagen und Interventionen, Elsevier 2017, Kap. 14, S. 199-225 = PFLEGEN 1 ● Pflegen, Gesundheits- und Krankheitslehre, Elsevier 2017, Kap. 3, S.41-51, 60-63 = PFLEGEN 2 ● Jecklin, Elsevier 2016, Kap. 11., S.249-264 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 17 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 18 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr B.6; Klientinnen und Klienten beim Ruhen und Schlafen unterstützen ttps://www.missmum.at/2018 Quelle Bild: h Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Frau Alder, 82-jährig, ist vor zwei Monaten in ein Pflegeheim umgezogen. Sie hat sich gut eingelebt und ist mit der Betreuung zufrieden. Sie hat Freude an den jungen Fachpersonen, die sie betreuen, und nimmt Anteil an deren Beruf. Die Fachfrau Gesundheit Bettina Seiler gehört zum Betreuungsteam und ist Bezugsperson von Frau Alder. Frau Alder leidet seit Heimeintritt an Durchschlafschwierigkeiten. Sie erwacht mitten in der Nacht, ist hellwach und kann erst gegen drei Uhr wieder einschlafen. Tagsüber ist sie oft müde und erlebt immer wieder kurze Schlafphasen, meistens beim Fernsehen oder Zeitschriftenlesen. Bettina Seiler hat die Situation bereits früher mit Frau Alder besprochen, gemeinsam suchten sie nach Gründen und Massnahmen. Frau Alder führte ihre Schlafstörungen auf die ungewohnte neue Umgebung zurück. Sie wollte keine Schlafmedikamente einnehmen und wünschte sich von den Betreuungspersonen, die nachts arbeiten, heisse Milch mit Honig, später stellte sie um auf Tee mit beruhigender und schlaffördernder Wirkung. Da sich nach drei Wochen das Schlafmuster noch nicht verändert hat, sammelt Bettina Seiler anhand der Checkliste Informationen über das Schlafverhalten von Frau Alder und sucht nach neuen Möglichkeiten, ihre Schlafsituation zu verbessern. So bespricht sie mit ihr die gesamte Tagesstruktur, insbesondere die Angebote der Aktivierung. An einem Abend führt Bettina Seiler bei Frau Alder eine beruhigende Waschung durch. Am Morgen darauf berichtet Frau Alder von einer guten Nacht. Sie findet, dass sie hier im Heim zu früh zu Bett gehe, und erkundigt sich über das Nachtcafé im ersten Stock. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 19 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Bedeutung von Ruhen und Schlafen und Einflussfaktoren ● Bedeutung und Einflussfaktoren von Ruhen und Schlafen für den Menschen Grundlagen der Schlafphysiologie ● Physiologische Grundlagen: Schafzyklus und Schlafphasen ● Schlafbedürfnis und Schlafgewohnheiten, Schlafrituale ● Alterstypische Veränderungen von Schlaf ● Beobachtung von Schlaf ● Bewusstseinslagen: Beobachtung des Bewusstseins, Begrifflichkeit: Unterscheidung von ‚Quantitativ‘ -,qualitativ‘ ● Grobe Einteilung quantitative Bewusstseinsstörungen Schlafstörungen ● Schlafstörungen: akute und chronische Schlafstörungen; Ursachen und Massnahmen ● Medikamentöse Massnahmen: Hypnotika, Sedativa; Wirkung und Nebenwirkungen ● Pflegerische, schlaffördernde Massnahmen beim Schlafen und bei Schlafstörungen Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung ● Wissenssicherung Querverweis zur HK: ● Bewusstseinsstörungen werden in C.1, C.3 bearbeitet Literatur: ● PFLEGEN; Grundlagen und Interventionen (2017) Elsevier = PFLEGEN 1, Kapitel 22 ab S. 493 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 20 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr C.2; Bei der Betreuung von Klientinnen und Klienten in der Sterbephase mitarbeiten https://bit.ly/2rYsaQW (Mai2018) Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Sandra Kunz betreut die 49-jährige Frau Rommer. Bei Frau Rommer wurde vor acht Monaten ein Mamma-Karzinom entdeckt. Bei der Diagnosestellung wurde festgestellt, dass der Tumor Metastasen im Bereich der Lunge und der Leber gebildet hat. Frau Rommer erhielt eine mehrwöchige Chemotherapie und war voller Zuversicht. Sie wusste, dass eine Heilung unmöglich war, erhoffte sich aber eine verlängerte Lebenszeit bei guter Lebensqualität. Die Behandlung erfolgte ambulant, Frau Rommer war gleichzeitig berufstätig. Sie fühlte sich häufig müde und verlor den Appetit. Nach der Behandlung änderte sich ihr Zustand während zweier Monate kaum. Bei einer Kontrolluntersuchung wurde festgestellt, dass die Metastasen sich leicht vergrössert haben. Dieser Befund belastete Frau Rommer stark, sie schätzte ihre Situation als schlecht ein. Sie war müde, verlor an Gewicht und wurde bei geringer Anstrengung kurzatmig. Am meisten Angst machten ihr die Schmerzen im Rücken, Nacken und am Oberkörper. Diese Beschwerden und die negative Einschätzung der Situation führen dazu, dass Frau Rommer ihre Hoffnung verliert. Sie wirkt depressiv. Die Tochter und der Sohn kümmern sich sehr um sie, besuchen sie täglich und suchen Unterstützung beim Betreuungsteam. Sandra Kunz betreut Frau Rommer und passt die Unterstützung jeweils deren Zustand an. Sie will die Tochter und den Sohn in die Betreuung einbeziehen und bemerkt, dass die Situation sie stark belastet. In Teamgesprächen werden Pflege- und Betreuungsmassnahmen formuliert. Es wird beschlossen, dass Sandra Kunz bei der Betreuung weiter mitwirken wird und dass eine erfahrene Pflegefachperson sie dabei verstärkt unterstützen wird. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 21 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte Konzepte und Modelle im Umgang mit Sterbenden ● Die 5 Sterbephasen nach Kübler–Ross und Grenzen des Modells - JECKLIN; Kap. 17.3, S. 382 «Sterben»; Kübler-Ross-Modell ● Bedeutung und Sterben in verschiedenen Kulturen PFLEGEN 1: - Kap. 13.5-13.5.1, S. 195-196 (Tab.13.11 ohne Essgewohnheiten) - S. 39, Abschnitt «Pflegerische Versorgung eines Leichnams» Pflegemassnahmen im Sterbeprozess und bei Verstorbenen ● Pflegemassnahmen im Sterbeprozess PFLEGEN 1: Kap. 3.4.7, Abschnitt «Pflege in der Sterbephase», S. 38 ● Zeichen des nahenden Todes / Biologie des Sterbens ● Bedürfnisse des Beziehungsumfeldes während dem Sterbeprozess ● Pflegemassnahmen nach dem Tod PFLEGEN 1: - Kap. 3.4.7, Abschnitt „Pflege von Verstorbenen“, S. 38-39 - Der respektvolle Umgang mit dem Leichnam, S. 566-567 - Auseinandersetzung im Kindes- und Jugendalter S.567-568 - Mundpflege – Massnahmen S. 322-325 Umgang mit belastenden Situationen ● Copingstrategien ● Selbstpflege / Anzeichen von Überbelastung und Überforderung bei sich und dem selbst PFLEGEN 1: Kap. 11.3.3, S. 159-160, «Sterben und Tod»; Strategien zum Umgang mit Sterben und Tod ● Betreuung des Beziehungsumfeldes bei Verlust und Trauer Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literaturangabe ● PFLEGEN 1; Grundlagen und Interventionen; 2017; Elsevier ● PFLEGEN 2; Gesundheits-und Krankheitslehre; 2017; Elsevier ● Jecklin, E.; Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie 2016; Elsevier HINWEIS: Palliative Care wird in HK C.4, 4. Sem. thematisiert! Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 22 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr C.3; Bei der Betreuung von Klientinnen und Klienten in Krisensituationen mitwirken https://meissner-communications.com (August 18) Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Frau Michel ist 30 jährig und alleinerziehende Mutter eines 7-jährigen Sohnes. Sie ist arbeitslos und sucht seit längerem eine Anstellung als Kauffrau. Bei der einzigen Chance, welche sie innerhalb des letzten Jahres erhalten hatte, musste sie die Stelle innerhalb der Probezeit wieder verlassen. Die alleinige Verantwortung für ihr Kind, die finanziellen Schwierigkeiten und die kritischen Reaktionen ihres Umfeldes belasten sie. Gegen die immer wieder auftretende Niedergeschlagenheit und die Schlafschwierigkeiten zeigte sich Alkohol als hilfreiches Mittel. Gestern Abend ist sie in ihrem Wohnblock in angetrunkenem Zustand die Treppe hinuntergestolpert und wurde mit Rippenbrüchen und Prellungen ins Spital eingeliefert. Beim Eintritt gibt sie an aus Freude wegen einer Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ausnahmsweise etwas getrunken zu haben. Heute Morgen ist die Fachfrau Gesundheit Yvonne Zeller bei ihr für die Unterstützung bei der Körperpflege und dem Essen zuständig. Im Kontakt wirkt sie sehr niedergeschlagen. Sie äussert Zweifel bezüglich der Zukunft und lässt durchblicken, dass doch alles keinen Sinn hat. Yvonne Zeller hört Frau Michel aktiv zu und lenkt das Gespräch auch auf das Kind und die Wichtigkeit von Frau Michel in ihrer Rolle als Mutter. Für das Essen lässt Yvonne Zeller Frau Michel alleine und rapportiert im Stationszimmer der zuständigen Fachperson ihren Eindruck vom Zustand von Frau Michel und dem Inhalt des Gesprächs. Sie vereinbaren den Beizug des psychiatrischen Konsiliardienstes und eine engmaschige Kontaktaufnahme mit Frau Michel. Als sie das nächste Mal ins Zimmer zu Frau Michel geht, fällt ihr auf, dass diese unruhig ist und mit den Händen zittert. Das Bewusstsein erscheint ihr etwas getrübt. Während dem kurzen Gespräch wirkt es so, als ob Frau Michel etwas von der Bettdecke wischen möchte, Yvonne Zeller sieht ihrerseits nichts. Aufgrund ihrer Beobachtungen und dem Wissen, dass Frau Michel in angetrunkenem Zustand gestürzt schliesst sie die Möglichkeit eines beginnenden Entzugsdelirs. Sie alarmiert sofort die Fachperson. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 23 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte Krise / Kritische Lebensereignisse als Auslöser psychischer Krisen ● Definition Krise ● Bedeutung einer Krise ● Krisen in verschiedenen Lebenssituationen ● Repetition Entwicklungspsychologie Früherkennung, Merkmale von Krisen und Krisenbegleitung ● Ablauf einer Krise/ Krisenphase nach Caplan ● Mögliche Auslöser/kritische Lebensereignisse als Auslöser psychischer Krisen ● Begriff Resilienz ● Frühzeitige Erkennungsmerkmale und allgemeine Merkmale von Krisen ● Pflegerische Massnahmen bei Krisen Unterscheidung psychische Krise und psychiatrischer Notfall ● Krise und psychiatrischer Notfall ● Massnahmen bei psychiatrischem Notfall Abhängigkeitserkrankung ● Abhängigkeitserkrankung: Alkoholabhängigkeit Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literaturangabe ● Pflegen 1 Grundlagen und Interventionen Kapitel 3.4.5, 3.4.6 S.34 und 35, Kapitel 3.4.4 S.33 und 34 ● Pflegen 2 Gesundheits- und Krankheitslehre Kapitel 16.9 ● Pflegekonzepte Band 1, Silvia Käppeli, Thema Krise, Hans Huber Verlag ● Lehrbuch Psychiatrische Pflege: Psychiatrische Notfälle S.436 bis 443, Hans Huber Verlag Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 24 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr C.4; Bei der Begleitung von Klientinnen und Klienten mit chronischen Erkrankungen, Multimorbidität und in palliativen Situationen mitwirken. ttps://primary-hospital-care.ch (2018) Quelle Bild: h Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Frau Viollier, 83-jährig, leidet seit Jahren an Diabetes mellitus Typ II und einer globalen Herzinsuffizienz. Vor zwei Jahren erlitt sie zudem einen Schlaganfall, seitdem hat sie eine Hemiparese rechts. Durch ihre Arthrose ist sie in der Mobilität stark eingeschränkt und kann sich nur mit Begleitung fortbewegen. Der Fachmann Gesundheit Tobias Suterlin hat Frau Viollier wegen seiner Ferienabwesenheit seit einigen Wochen nicht mehr betreut. Im Rapport erfährt er, dass sich der Allgemeinzustand von Frau Viollier in dieser Zeit kontinuierlich verschlechtert hat. Sie hat starke Schmerzen, lehnt aber oft Medikamente ab, weil diese für sie zu wenig Wirkung zeigen. Tobias Suterlin begrüsst Frau Viollier am Morgen und schlägt ihr zur Vorbereitung auf die Körperpflege ein schmerzlinderndes warmes Handbad, vor. Beim Handbad fragt er Frau Viollier, wie sie die Wirkung der Medikamente wahrnimmt und ob diese verträglich sind. Da bei Frau Viollier das Sprachverständnis verzögert ist spricht Herr Suterlin in kurzen klaren Sätzen. Während Frau Viollier ihr Handbad sichtlich geniesst und die Finger durchbewegt, berichtet sie, dass die Schmerzen in der letzten Nacht schwächer waren als in der Nacht zuvor, dass ihr die vielen Medikamente Übelkeit und Juckreiz verursachen und dass sie keinen Appetit mehr habe. Frau Viollier möchte dies mit ihrem Arzt besprechen. Tobias Suterlin versichert Frau Viollier, dass er dies der Pflegedienstleiterin berichten werde. In der Besprechung mit der Pflegedienstleiterin regt er an, eine interdisziplinäre Teambesprechung durchzuführen. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 25 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte Krankheitsbild ischämischer Schlaganfall (früher Apoplexie) ● Definition mit den 2 Hauptursachen (ischämischer Schlaganfall und Schlaganfall durch Hirnblutung), Komplikationen, Behandlung; Akuttherapie, weitere Therapie ● FAST-Test, TIA ● Ischämischer Schlaganfall: Symptome (Lähmung, mit Hemiparese, Hemiplegie / Aphasie mit Broca-Aphasie und Wernicke-Aphasie, Dysphagie, Neglect, Apraxie ● begründete pflegerische Massnahmen aufgrund der Symptome: Apraxie, Neglect, Störungen der Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentration, Lähmungen (mit Pusher-Syndrom), Aphasie, Dysphagie, Literatur: ● PFLEGEN Grundlagen und Interventionen (2017) Elsevier = PFLEGEN 1, Tabelle 20.4 Kriterium «Kraft» S. 454 beim Thema Lähmungen ● PFLEGEN Gesundheits- und Krankheitslehre (2017) Elsevier = PFLEGEN 2 S. 463- 466; 468- 472 und 498 – 508 - Schlaganfall S. 498 ff (ohne Unterkapitel Bobath-Konzept: Lagerung und Bewegung, jedoch mit Unterkapitel «Komplikation Pusher-Syndrom) - Lähmungen: ab. S. 463 und S. 464 Abb. 15.3 und 15.4 sowie Text «Zentrale und periphere Lähmung», dann ab S. 465 – 466 zu Pflegerische Betreuung bei Muskelhypertonie und Spastik§ Abgrenzung: Die Kapitel Sensibilitätsstörungen, vegetative Störungen, Kopf- und Gesichtsschmerzen Schulter- und Hüft-Komplikationen sowie das Bobath-Konzept werden in der Schule nicht behandelt. Durchführung der Lagerungen, Transfer und Mobilisation ist üK – Thema. Grundlage Chronische Erkrankungen ● Grundlagen chronische Erkrankungen ● Auseinandersetzung mit chronischen Krankheiten: ○ Bedeutung von chronischer Krankheit: ○ Formen der Auseinandersetzung und Bewältigung ○ Trajectory-Modell: Stadien benennen und einordnen können ● Pflege eines chronisch kranken Patienten Literatur: ● PFLEGEN Grundlagen und Interventionen (2017) Elsevier = PFLEGEN 1, Chronische und mehrfach erkrankte Menschen S. 36 / Trajectory-Work-Modell S. 119 ● PFLEGEN Gesundheits- und Krankheitslehre (2017) Elsevier = PFLEGEN 2 Krankheitsverläufe S. 12 ● Kopie aus I-Care Pflege (2015), Thieme-Verlag; Der chronisch kranke Patient; S. 766 - 771 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 26 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Pflegende Angehörige und Zusammenarbeit mit Angehörigen ● Zusammenarbeit mit Angehörigen: Grundsätze für eine professionelle, wertschätzende Zusammenarbeit. Palliative Care ● Definition des Begriffs Palliative Care ● Leitlinien und Verständnis der Palliative Care ● Ganzheitliches Begleiten, Unterstützen ● Umgang mit Hilflosigkeit ● Unterstützende Massnahmen zur Linderung bei häufigen Symptomen (Dyspnoe, Nausea, Appetitlosigkeit, Obstipation, Grande Fatigue) Hinweis / Querverweis: s. auch Inhalte üK und Handlungskompetenz C.2 Literatur: ● PFLEGEN Grundlagen und Interventionen (2017) Elsevier = PFLEGEN 1, Kapitel 25 S. 556 - 559 / S. 565f zu Hilflosigkeit / und Grand Fatique ● Themendossier Palliative Care; CURAVIVA Schweiz; (2016); Leitlinien und Verständnis ● Palliative.ch; Best Practice BIGORIO Empfehlungen; https://www.palliative.ch/de/fachbereich/arbeitsgruppen-standards/best-practice Themenabschluss ● Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 27 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 28 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr C.5 Klientinnen und Klienten mit Verwirrtheitszuständen unterstützen www.cekib.de,2018 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Frau Lohn, 74-jährig, lebt seit einigen Tagen in der Demenzwohngruppe des Pflegezentrums. Sie leidet an einer fortgeschrittenen Form der Krankheit. Fast während des ganzen Tages geht sie auf der Abteilung herum. Sie wird kaum müde. Auf diesen Rundgängen steckt Frau Lohn alle Sachen, die sie sieht, in ihre Schürzentaschen. So füllen sich diese mit Brot, Butter, Servietten, Löffeln und anderen Sachen, die sie findet. Frau Lohn ist selten bereit, die erhaschten Materialien freiwillig zurückzugeben. Sie reagiert dann gereizt bis aggressiv. Erst wenn ihre Taschen voll sind, kommt Frau Lohn etwas zur Ruhe. Sie setzt sich auf das Sofa und begutachtet und betastet alles, was sie gefunden hat, mit viel Ausdauer. Nach einer gewissen Zeit lässt Frau Lohn diese Sachen auf dem Sofa liegen und geht erneut umher. Dabei sammelt sie alles ein, dessen sie habhaft wird. Die Fachfrau Gesundheit Sonja Frei betreut heute die Bewohnerinnen und Bewohner im Aufenthaltsraum und serviert ihnen das Morgenessen. Sie fühlt sich durch das Verhalten von Frau Lohn sehr gefordert und verliert fast die Geduld. Mehrmals versucht sie, mit ihr ins Gespräch zu kommen oder sie für andere Tätigkeiten, wie zum Beispiel Blumengiessen, zu interessieren. Frau Lohn antwortet nur mit Gemurmel auf diese Aufforderungen, dreht weiter ihre Runden und reagiert nicht auf die Interventionen von Sonja Frei. Sonja Frei erkennt, dass sie an ihre Grenzen stösst. Beim folgenden Pflegerapport spricht sie ihre Schwierigkeiten mit Frau Lohn an. Das Team versteht Sonja und sucht gemeinsam nach Lösungen zur Entlastung der Situation. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 29 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Themeneinstieg und Praxiserfahrungen ● Praxiserfahrungen mit dem Thema Verwirrtheit ● Verwirrtheitszustände: akut und chronisch Krankheitsbild und Pflegemassnahmen bei Verwirrtheit und Demenz; neu neurokognitive Störungen ● Demenzformen: Demenzielles Syndrom und Demenztypen ● Repetition qualitative Bewusstseinsstörungen: Störungen der Orientierung, Störung der Wahrnehmung, Störung des Gedächtnisses Grundsätze für den Umgang mit verwirrten Menschen ● Grundsätze im Umgang mit verwirrten Menschen ● Lösungsansätze bei häufigen Pflegeproblemen im Umgang mit verwirrten Menschen Kommunikation mit verwirrten Menschen ● Grundsätze in der Kommunikation mit verwirrten Menschen ● Validation nach Feil und integrativer Validationsansatz nach N. Richard ● Berührung und Kommunikation Themenabschluss und Wissenssicherung ● Erweitern des Erfahrungswissens; Transfer und erweitern der bisherigen betreuerischen Grundsätze ● Situationsspezifische Haltung Literatur: ● PFLEGEN Grundlagen und Interventionen (2017) Elsevier => PFLEGEN 1, Seite 520f Kapitel 23.3 & 23.4 Demenzielles Syndrom ● PFLEGEN Gesundheits- und Krankheitslehre (2017) Elsevier => PFLEGEN 2, Kapitel 16 Pflege von Menschen mit psychischen Störungen; 16.10 Demenz Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 30 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr D.4; Infusionen ohne medikamentöse Zusätze richten und bei bestehendem peripher venösem Zugang verabreichen, Infusionen mit bestehenden medikamentösen Zusätzen anhängen. https://www.bvmed.de ,(2017) Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan D4 Die Fachfrau Gesundheit Sengül Yldiz betreut Herrn Tschudin, 25-jährig, bei welchem nach einem kleinen Eingriff eine Infusion verordnet wurde. Sengül Yldiz stellt die Infusion bereit. Danach geht sie zu Herrn Tschudin, um sie zu wechseln. Sengül Yldiz überprüft die Eintrittsstelle der Infusion auf Schwellungen und Rötungen. Da sie keine Schwellung oder Rötung entlang der Vene entdeckt, schliesst sie die Infusion an, stellt die Laufzeit ein und vergewissert sich, das die Infusion ohne Probleme in die Vene infundiert wird. Sie bittet Herrn Tschudin, sich zu melden, falls er Beschwerden verspüren sollte. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 31 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Flüssigkeitshaushalt: ● Repetition Wasser- und Elektrolythaushalt ● Repetition Osmose Infusionstherapie: ● Definition und Ziele der Infusionstherapie ● Infusionsarten: -subkutan- Infusion: Definition, Indikation, Gefahren und Komplikationen -peripher venöse Infusion: Definition, Indikationen, Gefahren und Komplikationen (inklusive Phlebitis) ● Infusionslösungen am Beispiel einer isotonen Infusionslösung ● In Bezug auf Phlebitis: Repetition Gefässsystem und Massnahmen bei Phlebitis Unterstützung bei liegenden Infusionen: Grundsätzliche Unterstützung in ausgewählten ATL von Klientinnen und Klienten bei liegenden Infusionen Themenabschluss: ● Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literaturangabe: Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie (2016) Elsevier S. 17-19 Pflegen 1 S. 638-641 und S. 651-654 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 32 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr D.1; Vitalzeichen kontrollieren und Flüssigkeitsbilanz erstellen www.wallmenichhaus.de, 2017 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Die Fachfrau Gesundheit Rahel Peters betreut die 75-jährige Frau Wüthrich, welche an einer chronischen Herzinsuffizienz und unter hohem Blutdruck leidet. Sie kontrolliert bei ihr den Blutdruck, den Puls sowie die Atmung und erstellt die Flüssigkeitsbilanz. Frau Wüthrich fragt nach, in welchem Behälter der Urin gesammelt werden müsse. Rahel Peters zeigt ihr den Behälter, erklärt ihr, wie das Sammeln vor sich geht und warum die korrekte Sammlung wichtig ist. Bei der Messung des Blutdrucks fällt Rahel Peters auf, dass die Manschette zu eng ist. Daraufhin fragt sie sich, ob die hohen Blutdruckwerte mit der zu kleinen Manschette in Zusammenhang stehen. Sie informiert Frau Wüthrich darüber und misst den Blutdruck mit einer grösseren Manschette nach. Rahel Peters informiert Frau Wüthrich über den aktuellen Wert und dokumentiert diesen. Sie leitet ihre Beobachtungen an die zuständige Pflegefachperson weiter. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 33 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte Repetition/Voraussetzung Herz, Kreislauf System, Vitalzeichen Prinzipien der Flüssigkeitsbilanzierung ● Definition ● Grundlagen der Flüssigkeitsbilanzierung ● Fehlerquellen ● Indikationen zur Flüssigkeitsbilanzierung ● Dokumentation Herz- und Kreislauferkrankungen Herzinsuffizienz Definition, Einteilungsmöglichkeiten (Zeitdauer, Schweregrad, betroffene Herzkammer), Ursachen, Symptome der Rechts- und Linksherzinsuffizienz, wichtige Komplikationen, Begriff Lungenödem, Behandlungsmöglichkeiten, begründete pflegerische Massnahmen (Lagerung und Bewegung, Ernährung, Überwachung) ableiten Hypertonie Definition, Ursache (grobe Unterscheidung primäre und sekundäre Hypertonie), Symptome, wichtige Komplikationen (anhand der Folgeschäden an vier Organen), Begriff hypertensive Krise kennen, Therapie, begründete pflegerische Massnahmen ableiten Koronare Herzkrankheit Definition, Ursachen, Leitsymptom Angina pectoris (typische und atypische Beschwerden und Auslöser der Beschwerden), Unterscheidung stabile und instabile pectoris, Therapie, begründete pflegerische Massnahmen ableiten Herzinfarkt Definition, Ursache, Symptome (typischer und atypischer Schmerz, Begleitsymptome), Komplikationen, Begriff kardiogener Schock kennen, Therapie, begründete pflegerische Massnahmen ableiten Themenabschluss, Wissenssicherung Situationsspezifische Haltung Literatur: ● PFLEGEN, Grundlagen und Interventionen, 2017, Elsevier = PFLEGEN 1 S. 391ff ● PFLEGEN, Gesundheits- und Krankheitslehre, 2017, Elsevier = PFLEGEN 2 Seiten: 85-88, 91, 97-106, 108-110, 112 ● Jecklin, E. Arbeitsbuch Anatomie/Physiologie, 2016. Elsevier. = Jecklin S. 212ff ● www.pharmawiki.ch Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 34 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr D.2; Venöse und kapillare Blutentnahmen durchführen Quelle Bild: https://bit.ly/2vPvSki, 2018 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Der Fachmann Gesundheit Andreas Weber wird beauftragt, bei der 50-jährigen Frau Neumann eine venöse Blutentnahme durchzuführen. Er bereitet die notwendigen Materialien dafür vor. Danach begrüsst er Frau Neumann, stellt sicher, dass ihr Einverständnis mit der Blutentnahme vorliegt, und informiert sie über den Ablauf. Während der Entnahme erläutert er Frau Neumann fortlaufend, was geschieht. Sie sorgt sich um ihre zu hohen Blutfettwerte und fragt Andreas Weber nach deren Auswirkungen. Er leitet die Frage an die zuständige Ärztin weiter. Er beschriftet die Labor-Röhrchen vorschriftsgemäss. Anschliessend entsorgt er das Material und dokumentiert seine Tätigkeit. Er stellt den Transport der Röhrchen ins Labor sicher. Am Nachmittag nimmt er die Untersuchungsresultate entgegen und leitet sie an die zuständige diplomierte Pflegefachperson und die behandelnde Ärztin weiter. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 35 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte Themeneinstieg ● Vorwissen und Erfahrungen ● Gefässsystem: Repetition ● Handlungsleitende Normen und Kenntnisse aus der eigenen Praxis (Bsp. Standards, Richtlinien zu Thromboseprophylaxe) Anatomie/Physiologie Blut und Blutgerinnung ● Blut: Zusammensetzung, Bestandteile und Aufgaben ● Veränderungen im Blut und Beobachtungen ● Die drei Schritte der Blutgerinnung Normwerte des Blutes und Abweichungen ● Die wichtigsten Normwerte, Aussagen, Abweichungen Krankheitsbilder venöser und arterieller Gefässerkrankungen ● Krankheitsbilder: Varikosis, Thrombosen und periphere arterielle Verschlusskrankheit (PaVK), Arteriosklerose ● Begründete pflegerische Massnahmen ● Vertiefung Thromboseprophylaxe Antikoagulation und pflegerische Massnahmen ● Thrombozytenaggregationshemmer, Heparine, Cumarine ● Beobachtungen und pflegerische Massnahmen bei Therapie mit Antikoagulanzien Themenabschluss ● Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Hinweis: Prinzipien, Durchführung, Indikationen, Gefahren, Komplikationen und Fehlerquellen der venösen und kapillaren BE sind üK-Inhalte Literaturangaben: ● PFLEGEN 1; - Kap. 15.3.1, Kap. 15.3.2, S. 250ff., OHNE Tab. 15.6 und 15.7. - S. 256, Kapitel „Medikamentöse Massnahmen“ ● PFLEGEN 2; - Kap. 5-5.1.2, S.113ff. / Kap. 5.2.1, 118ff. / Kap. 5.2.2, S. 119ff. / Kap. 5.3, S.126ff. / Kap. 5.4, S.129ff. / Kap. 5.6, S.132ff. / Kap. 5.7, S.134ff. - Kap. 10.2.1 bis und mit blauem Kasten, S.269 - Kapitel „Pflegerische Betreuung+ Beratung“, S.270-271 - Kap. 10.2.2, S.271, «Thrombozytenaggregationshemmer» (ohne Substanzgruppen!) - Kap. 10.2.3, S. 272-275, (ohne i.v.-Heparinisierung) ● Jecklin; - Kap. 7, S.189-199 > OHNE Begriffserläuterungen, Blutgruppen, einzelne Leukozyten Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 36 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr D.3; Medikamente richten und verabreichen. Quelle Bild: https://www.aponet.de 2017 Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Nach dem Richten und Kontrollieren durch zwei Personen verteilt die Fachfrau Gesundheit Gabi Züger den von ihr betreuten Klientinnen und Klienten die Medikamente, nachdem sie sorgfältig die Namen überprüft hat. Bei allen Klientinnen und Klienten achtet sie darauf, dass sie die Medikamente auch wirklich einnehmen können. Beim Verteilen wird sie mehrfach nach der Wirkung und nach den allfälligen Nebenwirkungen gefragt. Zudem sollen die Klientinnen und Klienten wissen, ob sie die Medikamente vor, während oder nach dem Essen einnehmen müssen. Einige sind unsicher, ob ihnen die Medikamente auch wirklich helfen. Gabi Züger reagiert auf Fragen und Unsicherheiten der Klientinnen und Klienten, informiert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten und leitet die noch unbeantworteten Fragen an die zuständige Pflegefachperson weiter. Bei der Kontrolle der Medikamenteneinnahme fällt Gabi Züger auf, dass einige Klientinnen/Klienten Mühe haben mit Schlucken oder die Medikamente nicht zuverlässig einnehmen. Sie leitet ihre Beobachtungen an die diplomierte Pflegefachperson weiter. Gabi Züger achtet auf allfällige Auswirkungen der Medikamente. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 37 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Definition Arzneimittel, Arzneimittelgruppen, Wirkungen und unerwünschte Wirkungen ● Definition Arzneimittel ● Verpackungen und Packungsbeilagen ● Wichtige Arzneimittelgruppen ● Generika Gesetzliche Grundlagen ● Überblick gesetzliche Grundlagen Schweiz Arzneimittelformen und Applikationsformen ● Arzneimittelformen und Abkürzungen ● Applikationsarten Aufnahme, Wirkung und Ausscheidung von Medikamenten ● Grundlagen Pharmakokinetik: Definition, Freisetzung, Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechslung, Ausscheidung eines Medikaments ● Grundlagen Pharmakodynamik: Definition, Wirkungen und unerwünschte Wirkungen von Medikamenten ● Resorption von Medikamenten ● Arzneimittel und Lebensalter ● Medikamente richten; Grundsätze ● Medikamente verabreichen; Grundsätze Fachrechnen ● Grundlagen des medizinischen Rechens Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung Literaturangabe PFLEGEN S. 611 – S. 623, Kap. 27.1 / 27.2 / 27.3 / 27.4 Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 38 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit 2. Lehrjahr D.5 Sondennahrung bereitstellen und diese bei bestehendem Zugang verabreichen http://www.aok-gesundheitspartner.de (2018) Beispielhafte Situation aus dem Bildungsplan Frau Vencato, 45-jährig, kann infolge einer Strahlentherapie im Kopfbereich nicht mehr essen. Vor zwei Wochen wurde ihr eine PEG-Sonde eingelegt. Der Fachmann Gesundheit Istvan Cvetkovic bereitet die Sondennahrung vor. Er geht ins Zimmer von Frau Vencato, die gerade Besuch von ihrer Familie hat. Istvan Cvetkovic klärt ab, ob die Familie von Frau Vencato während des Verabreichens der Sondennahrung im Zimmer bleiben will. Frau Vencato möchte dabei ungestört sein und bittet ihre Familie, das Zimmer kurz zu verlassen. Istvan Cvetkovic fragt Frau Vencato nach ihrem Befinden. Sie erzählt ihm, dass sie sich heute sehr müde fühle und dass die Schmerzen im Mund wieder stärker geworden sind. Istvan Cvetkovic erkundigt sich danach, wie sie die Sondennahrung bisher vertragen hat. Frau Vencato sagt, dass sie keine Beschwerden diesbezüglich habe. Er schliesst den Beutel an die Ernährungspumpe und an die PEG-Sonde an. Dabei achtet er auf das korrekte Einstellen der Einlaufmenge und Einlaufgeschwindigkeit. Er teilt Frau Vencato mit, dass er sich darum bemühen werde, ihr ein Schmerzmedikament zu bringen. Beim Hinausgehen bittet er die Familie wieder herein. Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 39 von 58
Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg Fachfrau / Fachmann Gesundheit Inhalte: Enterale Ernährung ● Repetition Grundlagen zum Verdauungstrakt ● Sie unterscheiden die Begriffe enterale und parenterale Ernährung ● Sie erklären verschiedene Indikationen zur enteralen Ernährung Ernährungssonden ● Sie beschreiben mögliche Lagen verschiedener Ernährungssonden Schwerpunkt nasogastrale und PEG-Sonde ● Sie beschreiben drei verschiedene Applikationsformen und erläutern jeweils die Vor- und Nachteile ● Sie erklären mögliche Gefahren und Komplikationen bei der Verabreichung von Sondennahrung ● Sie beschreiben wesentliche Aspekte zur Verabreichen von Medikamenten über Ernährungssonden Sondennahrung ● Sie erklären verschiedene Arten von Sondennahrung ● Sie erklären Lagerungs-, Haltbarkeitshinweise und Hygienerichtlinien im Zusammenhang mit Sondennahrung ● Sie erklären mögliche Aufbauschemata bei Bolusverabreichung und bei kontinuierlicher Verabreichung ● Sie kennen vorrangige Pflegeprobleme und entsprechende Massnahmen zu deren Vorbeugung bzw. Linderung Themenabschluss, Wissenssicherung ● Situationsspezifische Haltung, Sie zeigen im groben Rahmen die ethische Problematik im Zusammenhang mit der enteralen Ernährung auf Literaturangabe ● Jecklin, Kap. 12 ● Pflegen 2017, Grundlagen und Interventionen, Elsevier = PFLEGEN 1; Kap. 18.8 (nur Schwerpunkt enterale Ernährung) Bildungsinhalte / 2. Lj. Seite 40 von 58
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