Bildungspolitisches Forum des Baden-Württembergischen Handwerkstags 13.10.2014 in Stuttgart - Baden-Württembergischer Handwerkstag ...
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Bildungspolitisches Forum des Baden-Württembergischen Handwerkstags 13.10.2014 in Stuttgart Schülerinnen und Schüler aller Schularten sollen gleichwertig über die Karrierewege der beruflichen wie auch der akademischen Ausbildung Informiert werden. Ihnen muss im Rahmen einer praxisnahen Berufsorientierung frühzeitig ein Einblick in die Vielfalt der Handwerksberufe gewährt werden. Dies sind unsere Erwartungen an die Bildungsplanreform 2016, wie auch unsere Forderungen an die Landespolitik. Was aber sind die Voraussetzungen für eine gelungene, da praxisnahe Berufsorientierung? Und wie können die Lehrkräfte in der Berufsorientierung vom Handwerk unterstützt werden? Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin „Akademisierungswahn – Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung“ Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
A K A D E M I SI E R U N GSW A H N Z ur K ris e b e ruflic he r und a k a d e m is c he r B ild ung 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 3
Akad em ikerq uot e und ökonom ischer Erf olg im int ernat ionalen Verg leich (20 11) Akademikerquote Studienanfängerquote Absolventenquote Jugendarbeitslosigkeit BIP pro Kopf in % in % in % in % in US $ Deutschland 16 46 31 9 40.990 Finnland 25 68 49 19 38.618 Frankreich 18 39 -- 22 36.391 Griechenland 18 40 -- 44 27.045 Großbritannien 30 64 55 20 35.091 Italien 15 48 32 29 33.860 Ö sterreich 12 52 35 8 42.978 Schweden 26 72 41 23 41.761 Schweiz 25 (13) 44 32 8 51.582 Spanien 22 53 32 46 32.156 O ECD-Ø 23 60 39 19 35.797 Q uelle: O ECD 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 4
Arb eit skräf t eb ed arf nach Qualif ikat ion in % Quelle: Bosch, G.: „Qualifikationsanforderung an Teilnehmer – flexibel und zukunftsgerichtet“ in: Wirtschaftsdienst 2011 Sonderheft 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 5
Brut t om onat sverd ienst e vollzeit b eschäf t ig t er Arb eit nehm er nach Beruf en in Deut schland Akad em iker: M INT Chemiker, Chemieingenieure 5.618 Physiker, Physikingenieure, M athematiker 5.430 Ingenieure des M aschinen- und Fahrzeugbaus 5.422 Elektroingenieure 5.428 Akad em iker: Geist esw issenschaf t ler Publizisten 4.658 H ochschullehrer, Dozenten an höheren FS und Akademien 4.064 Gymnasiallehrer 4.039 Dolmetscher, Übersetzer 3.635 Real-, V olks-, Sonderschullehrer 3.607 B ibliothekare, Archivare, M useumsfachleute 3.205 nicht - akad em ische Fachkräf t e M aschinenbautechniker 4.373 B ankfachleute 4.317 Industriemeister, W erkmeister 4.219 Techniker des Elektrofaches 4.103 B autechniker 4.005 Sonstige Techniker 3.974 Chemietechniker, Physikotechniker 3.908 Übrige Fertigungstechniker Quelle: Verdienste und Arbeitskosten, Destatis 3.893 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 6
Ab g eschlossene Ausb ild ung svert räg e im d ualen Syst em in Deut schland 20 0 7 - 20 13 700.000 650.000 600.000 550.000 500.000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 7
St ud ienab b recherq uot e in % (20 10 ) Bachelor Diplom & Magister Universität (gesamt) 35 24 M athematik & Naturwissenschaften 39 25 Ingenieurwissenschaften 48 29 Fachhochschule (gesamt) 19 21 M athematik & Naturwissenschaften 30 22 Ingenieurwissenschaften 30 30 Quelle: Bildung in Deutschland 2014 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 8
Soziale M ob ilit ät 20 12 Die „Great - Gat sb y“- Kurve 0,2 [ZELLB EREICH ] I nt e r ge ne r at io nale E las t iz it ät (S c hät z ung) [ZELLB EREICH ] 0,3 [ZELLB EREICH ] 0,4 [ZELLB EREICH ] [ZELLBEREICH] [ZELLB EREICH ] 0,5 [ZELLB EREICH ] [ZELLB EREICH ] 0,6 [ZELLB EREICH ] [ZELLB EREICH ] [ZELLB [ZELLB EREICH EREICH ] ] [ZELLB EREICH ] 0,7 [ZELLB EREICH ] 0,8 [ZELLB EREICH ] 60 50 40 30 20 Ungleichheit (Gini-Koeffizient) Quelle: Corak, M. (2012): Inequality from Generation to Generation 0 8.12.20 14 P ro f. D r. J ulia n N id a - R üm e lin P hilo s o p his c he s S e m ina r U nive rs ität M ünc he n 9
Thomas Schenk, Kultusministerium Workshop 1 Leitperspektive Berufliche Orientierung im Unterricht? Was kann das Handwerk beitragen? Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
Bildungsplanreform 2016 der allgemein bildenden Schulen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Übersicht ● Anlass und Herausforderungen ● Eckpunkte der Bildungsplanreform 2016 ● Struktur der Fachpläne ● Verdeutlichung am Beispiel Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung ● MINT, ÖBi und berufliche Orientierung im Bildungsplan 2016 ● Reform des Übergangssystems Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Anlass und Herausforderungen Qualitätsentwicklung zur Erhöhung der Bildungs- und Chancengerechtigkeit • Abbau von Bildungshürden • Präzisierung der Anforderungen • Positiver Umgang mit Heterogenität Bildungsplan gemeinsamer Bildungsplan Bildungsplan Grundschule Sekundarstufe I G8 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Anlass und Herausforderungen ● Erhöhung der horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit Fächer – Fächerverbünde • abgestimmte Kompetenzen in allen Schularten ● Bildungspolitische Schwerpunkte der Landesregierung • Gemeinschaftsschule (GMS) • Benennung zentraler Themen im Koalitionsvertrag: − Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) − Stärkung der Medienkompetenz − Berufliche Orientierung Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Eckpunkte der Bildungsplanreform ● Fächerverbünde • Auflösung schulartspezifischer Fächerverbünde • Schulartübergreifender Fächerverbund „Naturphänomene und Technik“ in den Klassen 5 und 6 ● Fächer • Neues Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ • Neues Wahlpflichtfach „Alltagskultur, Ernährung, Soziales“ Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Eckpunkte der Bildungsplanreform Allgemeine Themenspezifische Leitperspektiven Leitperspektiven • Bildung für nachhaltige Entwicklung • Berufliche Orientierung • Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt • Medienbildung • Prävention und Gesundheitsförderung • Verbraucherbildung Spiralcurriculare Verankerung in den Fachplänen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Struktur der Fachpläne an Beispielen Sekundarstufe I Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung Kompetenz- beschreibung Niveaustufen Verweis auf Leit- perspektive VB Grundlegendes Mittleres Erweitertes Niveau Niveau Niveau Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Implementierung – Inkrafttreten Bildungsplan Gemeinsamer Bildungsplan Sekundarstufe I Bildungsplan Grundschule G8 Schuljahr Klassen Klassen Klassen Klassen Klassen Grundschule Werk- Realschule GMS Gymnasium realschule (G8) 2016/2017 1 und 2 5 und 6 5 und 6 5 und 6 5 und 6 2017/2018 3 7 7 7 7 2018/2019 4 8 8 8 8 2019/2020 9 9 9 9 2020/2021 10 10 10 10 2021/2022 11 11 2022/2023 12 12 2023/2024 13 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
MINT, ÖBi und Berufliche Orientierung im BP 2016 MINT-Förderung: • Fächerverbund NpT (je 4 Std. in 5/6) • Wahlpflichtfach Natur und Technik (3-std. ab Kl. 7) • G8: Fächerverbund NpT je 3 Std.; NwT ab Kl. 8 Ökonomische Bildung: • Fach „Wirtschaft/ Berufs-und Studienorientierung“ (5 Stunden Kl. 7-10) • G8: (3 Stunden Kl. 8 – 10) Verankerung der Leitperspektive „Berufliche Orientierung“ in allen Schularten – der rote Faden Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Berufliche Orientierung - Ziele Die Schülerinnen und Schüler • setzen sich mit ihren beruflichen Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten auseinander; • werden Betriebspraktika sowie spezifische und differenzierte Angebote im Bereich der Praxiserfahrungen als wesentlichen Bestandteil der beruflichen Orientierung erfahren; • reflektieren die Erfahrungen aus Realbegegnungen in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Lernsituationen und nutzen diese für den Berufswahlprozess; • werden in einem langfristig angelegten Prozess befähigt, reflektiert und selbstverantwortlich ihre Entscheidung für ein Berufsfeld bzw. einen Berufsweg zu entwickeln; • erkennen die Möglichkeit des direkten Übergangs in eine berufliche Ausbildung mit den anschließenden Karriereperspektiven als gleichwertige Alternative zu einem Studium an der Hochschule. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Berufliche Orientierung - Themenfelder • Ermöglichen von gezielten und frühzeitigen Realbegegnungen und Schaffen eines handlungsorientierten Zugangs zur Arbeits- und Berufswelt. • Vielfältige Informationen über Berufe und Berufswege beschaffen, analysieren und auswerten. • Eigene Talente, Kompetenzen und Potenziale erfahren und mit Anforderungen von Berufen, Ausbildungs- und Studiengängen abgleichen. • In Art, Umfang und Zielsetzung differenzierte Praxisphasen durchführen, auch individuelle Zusatzangebote für verschiedene Zielgruppen anbieten. • Anlegen und Führen eines jahrgangsübergreifenden Talent-, Berufsorientierungs- und Bewerberportfolios. • Eigenverantwortliche und zielgerichtete Planung und Gestaltung des Übergangs in den Beruf durch den Jugendlichen. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Gemeinsames Papier des "Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses in Baden-Württemberg 2010 - 2014" Ziele allgemein bildende Schulen: • intensive berufliche Orientierung • klare Vorstellung über die eigenen beruflichen Neigungen, Fähigkeiten und Interessen • möglichst alle Jugendliche befähigen, eine Ausbildung zu beginnen • direkter Einstieg in Ausbildung als erstes Ziel • Jugendliche mit Förderbedarf münden in AV dual Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Auszüge aus der Reform Übergang Schule-Beruf in Baden-Württemberg Betriebliche Berufs- Duale Ausbildung Ausbildungsvorbereitung qualifizierung (BQ dual) (AV dual) An beruflichen Schulen mit Ausbildung 1. Jahr an betrieblichem Anteil beruflichen Schulen mit betrieblichem Anteil Option: Nachholen HSA Begleiter unterstützen Jugendliche und Betrieb Berufsorientierung als Aufgabe und in Verantwortung der allgemein bildenden Schule, in Kooperation mit Arbeitsagenturen und weiteren Partnern Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Zielgruppe des AV dual AV dual soll im Wesentlichen die bisherigen Bildungsgänge VAB bzw. BVJ und BEJ integrieren. Darüber hinaus soll es gemäß dem Eckpunktepapier des Ausbildungsbündnisses Jugendlichen, die auf Grund des Wegfalls der Notenhürde in die zweijährige, zur Fachschulreife führenden, Berufsfachschule (2BFS) münden, eine gute Alternative bieten. Zielsetzung Durch AV dual sollen die Übergangsquoten der Jugendlichen in eine duale Ausbildung weiter verbessert werden. Durch intensive Einbindung von Praktika in Betrieben sollen die Schülerinnen und Schüler von Anfang an die betriebliche Realität kennenlernen, eine bessere Vorstellung von ihren beruflichen Interessen und Möglichkeiten bekommen und Kontakte zu Ausbildungsbetrieben knüpfen können. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Ausgestaltung des AV dual • zieldifferenten Lernens mit individualisierten Lernprozessen und Lernbegleitung • Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen und Selbstlerntechniken • die Umsetzung erfolgt generell als Ganztagsklasse • sechs- bis achtwöchige Orientierungsphase mit Nachvermittlung • in der Regel zwei wöchentliche Praxistage in Betrieben • Entwicklungsbedarf aus Praktikum fließt in die individuelle Lernbegleitung ein • berufliches Vorwissen und praktische Grundfertigkeiten in einem Berufsfeld • das zieldifferente Lernen ermöglicht die Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern der 2BFS in die Lerngruppe des AV dual • jeder Modellstandort wird durch einen Fortbildner begleitet Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Yvonne Burghardt, Landesinstitut für Schulentwicklung Workshop 2 Wie kann sich das Handwerk in das neue Fach „Wirtschaft/ Berufs- und Studienorientierung“ einbringen? Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
Bildungsplan Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung Fachberater Dienstbesprechung RP 7.2.2014
1) Grundsätzliches zum Bildungsplan • Erhöhung der Durchlässigkeit (schularten- unabhängiger Plan) • präzisere Anforderungen (als im BP 2004) • abschlussbezogene Standards (HSA/MSA) • Niveaudifferenzierung (G-, M-, E-Niveau) • Bildungsplan als Onlineplattform (Links) • Verwendung von Operatoren
Zeitplan • Erprobung • Kl. 7/8 (schulartenübergreifender Plan) SJ 14/15 • Klasse 8 (G8) Herbst • Anhörungsfassung 15 • Einführung Bildungsplan Kl. 1-12 SJ 16/17 • (Sek I schulartenübergreifend + G8) Bildungsplankommission Wirtschaft
Landesinstitut für Schulentwicklung Bildungsplankommission Sek. I (schulartenübergreifend) Leitung: Yvonne Burghardt (RPS, Gymnasium) Wissenschaftliche Begleitung: Vertreterin der Berufsschule Prof. Dr. Franziska Birke Wirtschaft (RPF) Pädagogische Hochschule Freiburg Vertreter der Werkreal- Prof. Dr. Claudia Wiepcke - /Gemeinschaftsschule (RPT) Pädagogische Hochschule Weingarten Vertreterinnen der Realschulen (2, RPT und RPS) Vertreterin und Vertreter des Gymnasiums (2, RPS und RPK)
Landesinstitut für Schulentwicklung Bildungsplankommission G 8 Leitung: Yvonne Burghardt (RPS, Gymnasium) Wirtschaft Wissenschaftliche Begleitung: Vertreter der Gymnasien Prof. Dr. Christiane Schwieren aus jedem RP (4) Universität Heidelberg Vertreter der beruflichen Schulen (RPK)
Aufbau Bildungsplan: • Leitgedanken - Zentrale Aufgaben des Faches - Überblick Kompetenzen (inhalts- und prozessbezogene) - didaktische Hinweise • Prozessbezogene Kompetenzen • Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen • Operatorenbezug mit Operatorenlisten • Verweisstruktur von den inhaltsbezogenen Standards auf Leitprinzipien, prozessbezogene Standards und andere Fächer (Hyperlinkstruktur)
Unterschied inhaltsbezogene Standards – prozessorientierte Kompetenzen Inhaltsbezogene Standards: Prozessbezogene Kompetenzen: • sind auf einzelne Stufen • sind auf das Ende des jeweiligen bezogen Bildungsganges bezogen, d.h. bei • Sie zeigen auf, welche der Sekundarstufe I auf den Kompetenzen bis zu der mittleren Schulabschluss (MSA). jeweiligen Stufe und an • Sie bilden diejenigen Kompetenzen welchen Inhalten sie ab, die sich im Laufe der erworben werden Entwicklung in dem jeweiligen Bereich herausbilden
Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (Werk-) Real-, Gemeinschafts- Gymnasium (G8) schule Kl. 7- 10 Kl. 8-9 5 2 Stunden Stunden 1 Stunde entspricht ca. 13 1 Stunde Doppelstunden in einem Schuljahr Kl. 10
Implementierungskonzept Bildungs- plan Gemeinsamer Bildungsplan Bildungsplan Grund- Sekundarstufe I G8 schule Klassen Klassen Klassen Klassen Klassen Schuljahr Grund- Werkreal- Gemeinschafts Gymnasium Realschule schule schule -schule (G8) 2016/17 1 und 2 5 und 6 5 und 6 5 und 6 5 und 6 2017/18 3 7 7 7 7 2018/19 4 8 8 8 8 2019/20 - 9 9 9 9 2020/21 - 10 10 10 10 2021/22 - - - 11 11 2022/23 - - - 12 12 2023/24 - - - Bildungsplankommission Wirtschaft 13 -
3) Das ökonomische Kompetenzmodell im Bildungsplan Wirtschaft Bildungsplankommission Wirtschaft
Didaktisches Modell: Zielsetzung Verant- Mündigkeit wortung Fachkompetenz Bildungsplankommission Wirtschaft
Didaktisches Modell I: Drei Kompetenzbereiche Prinzip der Multiperspektivität III: Ökonomisches System System- perspektive beurteilen und gestalten II: Interessenkonstellationen Beziehungs- ananalsieren, bewerten und perspektive gestalten I: individuelle Entscheidungen Perspektive analysieren, bewerten, gestalten
Implementierung in den prozessbezogenen Kompetenzen (Auszüge) Analysekompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können alters- und niveaugemäß ökonomische Lebenssituationen (I) sowie die Interessenskonstellationen zu anderen Akteuren (II) analysieren und dabei die Ordnungs- und Systembedingungen (III) miteinbeziehen. Die Schülerinnen und Schüler können 1. individuelles ökonomisches Verhalten analysieren und dabei Kategorien ökonomischen Verhaltens (Knappheit, Nutzen, Präferenzen, Anreize, subjektive Werte) einordnen (I); 2. ökonomisches Verhalten in Bezug auf andere Marktteilnehmer beschreiben und dabei Kategorien ökonomischen Verhaltens einordnen (Interdependenz, Tausch, Kooperation, Macht, Werte) (II); 3. …. 4. … Bildungsplankommission Wirtschaft
Implementierung in den prozessbezogenen Kompetenzen (Auszüge) Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können ökonomische Handlungsalternativen bewerten (I) und deren Grenzen aufgrund der Kooperationsbedingungen anderer Akteure (II) sowie von Ordnungs- und Systembedingungen (III) beurteilen. Sie können beurteilen, inwieweit diese durch individuelles und kollektives Verhalten gestaltet werden können (III). Die Schülerinnen und Schüler können 1. ökonomisches Handeln unter Sach- und Wertaspekten beurteilen bzw. bewerten (I); 2. … 3. beurteilen, inwieweit die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ökonomisches Handeln beeinflusst (III); 4. politische Entscheidungen unter ökonomischen Aspekten sowie gesellschaftlichen Wertmaßstäben bewerten (III). Bildungsplankommission Wirtschaft
Implementierung in den prozessbezogenen Kompetenzen (Auszüge) Handlungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können ökonomisch reflektiert handeln, indem sie Handlungsalternativen bewerten und dabei ihre Wertvorstellungen stetig überprüfen (I). Dabei können sie die Folgen ihres Handelns für andere Akteure miteinbeziehen (II) und die Grenzen der Ordnungs- und Systemebene beachten (III). Die Schülerinnen und Schüler können Instrumente einsetzen, um die Ordnungs- und Systembedingungen zu beeinflussen (III). Bildungsplankommission Wirtschaft
Implementierung in den inhaltsbezogenen Standards: Ökonomische Bildung als Beitrag zur Bewältigung ökonomisch geprägter Situationen Verbraucher Schüler Wirtschafts- Erwerbs- bürger tätiger Bildungsplankommission Wirtschaft
Ökonomisch geprägte Situationen: Erwerbs- Wirtschafts- Verbraucher tätiger bürger • Konsument • Berufswähler • Steuerzahler und • Geldanleger • Arbeitnehmer/ Leistungsempfänger • Kreditnehmer Arbeitgeber • Gestaltender Bürger • Versicherungsnehmer • Unternehmer/ Entrepreneur
Verknüpfung der Kompetenzbereiche und ökonomische Situation: I: Entscheidung Situation (individuelle Perspektive) II: Beziehung und Interaktion (Beziehungsperspektive) III: Ökonom. System (Systemperspektive)
Beispiel I: erörtern mögliche Verhaltensweisen bei ihren Konsumentscheidungen (I) Konsument beurteilen Erwartungen und Handlungen in Tauschsituationen (II) Sie beurteilen ihre Rolle als Konsument auf dem Gütermarkt und überprüfen sowohl die Bedingungen des Gütermarktes als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen (III)
Beispiel I Teilkompetenzen: Kompetenzbeschreibung: Möglichkeiten des Umgangs mit Güterknappheit erklären erörtern mögliche Verhaltensweisen bei ihren ökonomisches Handeln Teilbereich: Konsumentscheidungen (I) (Maximal- /Minimalprinzip) anhand von alltagsnahen Konsument Beispielen beschreiben (ökonomisches Prinzip) ... Instrumente des …überprüfen rechtliche Verbraucherschutzes Rahmenbedingungen (III) beurteilen
Beispiel II Die Schülerinnen und Schüler Berufswähler gestalten den Entscheidungsprozess für ihre Berufswahl (I) überprüfen ihre Ziele und Erwartungen anhand verschiedener Informations- und Beratungsangebote (II) beurteilen den Wandel der Arbeitswelt in Hinblick auf ihre eigene Berufsorientierung (III) Bildungsplankommission Wirtschaft
Wie sieht das dann konkret aus….? Ein Beispiel
Berufswähler: Die Schülerinnen und Schüler gestalten den Entscheidungsprozess für ihre Berufswahl (I), vergleichen ihre Ziele und Erwartungen mit den Anforderungen der Arbeitswelt mithilfe verschiedener Informations- und Beratungsangebote (II) und beurteilen den Wandel der Arbeitswelt im Hinblick auf ihre eigene Berufsorientierung (III). Die Schülerinnen und Schüler können G2 M2 E2 (1) eigene Interessen und (1) eigene Interessen, Fähigkeiten (1) eigene Interessen, Fähigkeiten Fähigkeiten im Hinblick auf ihren und weitere Einflussfaktoren im und weitere Einflussfaktoren im Berufswahlprozess nennen Hinblick auf ihren Hinblick auf ihren Berufswahlprozess analysieren Berufswahlprozess analysieren (2) Anforderungen der Berufs- und (2) Anforderungen der Berufs- und (2) Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt an Erwerbstätige Arbeitswelt an Erwerbstätige Arbeitswelt an Erwerbstätige beschreiben und mit ihren erläutern und mit ihren erläutern und mit ihren Berufswünschen vergleichen Berufswünschen vergleichen Berufswünschen vergleichen 3.1.2.2 Arbeitnehmer/-geber 3.1.2.2 Arbeitnehmer/-geber 3.1.2.2 Arbeitnehmer/-geber PG PG PG (3) mithilfe von Medien und (3) mithilfe von Medien und (3) mithilfe von Medien und Institutionen (auch Institutionen (auch Institutionen (auch außerschulische Partner) außerschulische Partner) außerschulische Partner) entscheidungsrelevante entscheidungsrelevante entscheidungsrelevante Informationen (Berufswege, Informationen (Berufswege, Informationen (Berufswege, Bildungswege) für die Berufswahl Bildungswege) für die Berufswahl Bildungswege) für die Studien- herausarbeiten und einen Zeitplan beurteilen und einen Zeitplan für und Berufswahl beurteilen und für ihre Berufsfindung erstellen ihre Berufsfindung gestalten eigene Zukunftsentwürfe gestalten Bildungsplankommission Wirtschaft
Berufswähler (4) konkrete Situationen im (4) unterschiedliche (4) unterschiedliche Bewerbungsprozess Bewerbungsverfahren Bewerbungsverfahren (Einstellungstest, vergleichen und eigene vergleichen und eigene Auswahlverfahren) darstellen Bewerbungsdokumente Bewerbungsdokumente und eigene erstellen erstellen Bewerbungsdokumente erstellen (5) Erwerbsbiografien nach (5) Erwerbsbiografien nach (5) Erwerbsbiografien nach schulischer Ausbildung, dualer schulischer Ausbildung, dualer schulischer Ausbildung, dualer Ausbildung beziehungsweise Ausbildung beziehungsweise Ausbildung beziehungsweise Studium vergleichen Studium vergleichen Studium vergleichen (6) Erfahrungen im Rahmen (6) Erfahrungen im Rahmen (6) Erfahrungen im Rahmen des des des Berufserkundungsprozesses Berufserkundungsprozesses Berufserkundungsprozesses (unter anderem Praktikum) (unter anderem Praktikum) (unter anderem Praktikum) beurteilen beurteilen beurteilen (7) Folgen des Wandels der (7) Folgen des Wandels der (7) Folgen des Wandels der Arbeit (zum Beispiel Arbeit (zum Beispiel Arbeit (zum Beispiel technologische technologische technologische Entwicklungen) an einem Entwicklungen) an einem Entwicklungen) an einem Beispiel beurteilen 11.4.2013 Beispiel beurteilen Bildungsplankommission Wirtschaft Beispiel beurteilen
Arbeitnehmer/Arbeitgeber (Auszug) Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Interessen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber (I). Sie beurteilen sowohl deren mögliche Interessenskonflikte und Lösungsstrategien (II) als auch die Bedeutung von Gesetzen im Hinblick auf Strategien zur Konfliktvermeidung und –lösung (III). Sie erläutern Bestimmungsfaktoren der Lohnbildung auf dem Arbeitsmarkt (III). Die Schülerinnen und Schüler können G2 M2 E2 (1) Motive für Arbeit vergleichen (1) Motive für Arbeit vergleichen (1) Motive für Arbeit vergleichen (2) Interessen von Arbeitnehmer (2) Interessen von Arbeitnehmer (2) Interessen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Rahmen eines und Arbeitgeber im Rahmen eines und Arbeitgeber im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses Arbeitsverhältnisses erläutern Arbeitsverhältnisses vergleichen herausarbeiten 2.2 Urteilskompetenz 1 2.2 Urteilskompetenz 1 2.2 Urteilskompetenz 1 (3) die aus dem Ausbildungsvertrag (3) rechtliche Bestimmungen eines (3) rechtliche Bestimmungen eines entstehenden Rechte und Pflichten Arbeits-/ Ausbildungsverhältnisses Arbeits-/ Ausbildungsverhältnisses erläutern darstellen (zum Beispiel analysieren (zum Beispiel Arbeitsgesetze, Kündigungsschutz) Arbeitsgesetze) und die aus dem und die aus dem Arbeits-/ Arbeits-/ Ausbildungsvertrag Ausbildungsvertrag entstehenden entstehenden Rechte und Pflichten Rechte und Pflichten erläutern erläutern (4) die Bedeutung des Dualen (4) die Bedeutung des Dualen (4) die Bedeutung des Dualen Ausbildungssystems für die Ausbildungssystems für die Ausbildungssystems für die Volkswirtschaft erläutern Volkswirtschaft erläutern Volkswirtschaft erläutern 11.4.2013 Bildungsplankommission Wirtschaft
Unternehmer / Entrepreneur (Auszug) Die Schülerinnen und Schüler erörtern Chancen und Risiken unternehmerischer Selbstständigkeit und beurteilen Ziele von Unternehmen (I) sowie Zielkonflikte zwischen Unternehmen und Stakeholdern (II). Sie beurteilen die Bedeutung gesellschaftlicher und staatlicher Rahmenbedingungen sowie des globalen Markts für den Erfolg eines Unternehmens (III). Die Schülerinnen und Schüler können G3 M3 E3 (1) Motive für die Gründung von (1) Motive für die Gründung von (1) Motive für die Gründung von Unternehmen nennen Unternehmen beurteilen Unternehmen mit eigenen Berufsvorstellungen vergleichen (2) Unternehmerpersönlichkeiten (2) Unternehmerpersönlichkeiten (2) Unternehmerpersönlichkeiten charakterisieren charakterisieren (unter anderem Entrepreneur, Manager) charakterisieren (3) Unternehmensziele (3) Unternehmensziele (3) Zielbeziehungen (-har-monie, - (ökonomisch, ökologisch, sozial) (ökonomisch, ökologisch, sozial) neutralität, -konflikt) zwischen erklären vergleichen Unternehmenszielen (ökonomisch, ökologisch, sozial) beschreiben und an Beispielen erläutern (7) Gewinn als Differenz von (7) Gewinn und Umsatz vergleichen (7) Gewinn und Umsatz vergleichen Umsatz und Kosten berechnen und betriebsbedingte Kosten sowie Kostenarten systematisch sowie Einzel- und Gemeinkosten charakterisieren darstellen vergleichen (8) die volkswirtschaftliche (8) die volkswirtschaftliche (8) die volkswirtschaftliche Bedeutung von Unternehmen an Bedeutung von Unternehmen an Bedeutung von Unternehmen einem Beispiel aus der Region einem Beispiel aus der Region darstellen und die Besonderheit von beschreiben erläutern Entrepreneurship herausarbeiten 11.4.2013 Bildungsplankommission Wirtschaft
Nutzen des ökonomischen Kompetenzmodells Der Bildungsplan Wirtschaft als lebensweltlich orientiertes Kompetenzmodell: • Rollenkonzepte strukturieren sowohl die ökonomisch geprägte Lebenswelt der Schüler als auch den Bildungsplan (roter Faden) • Situationsübergreifende Kompetenzen Grundlage: Perspektivendifferenzierung: (Akteurs- und Systemperspektive) Multiperspektivität • Analyse- und Beurteilungsraster für ökonomisches Verhalten Bildungsplankommission Wirtschaft
Verteilung im Gesamtschulplan HSA (4 Std.) MSA (+ 1St.) Verbraucher • Konsument Versicherungsnehmer • Geldanleger • Kreditnehmer Erwerbstätiger • Berufswähler • Auszubildender/ Unternehmer Arbeitnehmer /Entrepreneur (Arbeitgeber) Wirtschaftsbürger • Gestaltender Bürger Steuerzahler und (integriert Leistungsempfänger Sozialversicherungen)
G 8-Bildungsplan • Soll als „durchgängiger, insofern eigenständiger, aber nicht unabhängiger Bildungsplan in enger Abstimmung mit dem schulartenübergreifenden Plan“ erstellt werden • Herausforderung: Themenfelder des schulartenübergreifenden Plans müssen abgedeckt werden • Konsequenz: u.a. Reduktion bei den Rollen (z.B. Schnüren einer Verbrauchermaske)
Berufsorientierung im Bildungsplan - Beispiele Deutsch: Sprachliche Äußerungen mündlich und schriftlich situationsangemessen und adressatenorientiert formulieren: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Antragstellung, sachlicher Brief, Formulare, Vorstellungsgespräch, Bewerbungsgespräch, dabei Anrede- und Höflichkeitsformen beachten Geografie: Geoinformationen mit Hilfe webbasierter Geographischer Informationssysteme herausarbeiten (GIS, Web-GIS) Geschichte: die wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Veränderungen in der Hochindustrialisierung beschreiben (Schrittmacherindustrie, Telegraf, Telefon, Welthandel) BK: elementare Bedingungen von Architektur erkennen und in Konstruktion und Wirkung untersuchen und anwenden; Medienprodukte (zum Beispiel Image- und Produktwerbung) analysieren, selbst entwickeln und gestalten (zum Beispiel Bild- und Textkombination, Typografie, Layout
Berufsorientierung im Bildungsplan NuT: (Auswahl) - Technische Zeichnungen lesen und einfache normorientierte technische Zeichnungen als Planungsmittel erstellen und einsetzen (Hand-skizze, Fertigungsskizze, Dreitafelprojektion und eine Parallelprojektion) - Einfache Stücklisten und Arbeitspläne erstellen - Computerunterstützt Produkte herstellen (CAD, CAM) - Ausgehend von einer konkreten Problemstellung einen technischen Gegenstand mit Unterstützung und ressourcenschonend planen, entwickeln, herstellen, bewerten und optimieren - die wesentlichen Baugruppen einer Maschine benennen und das Zusammenwirken beschreiben (zum Beispiel Bohrschrauber, Handrührgerät) AES: Die Profile spezifischer Berufsfelder recherchieren und ausgewählte Berufe erkunden. (Hauswirtschaft, Ernährung/ Gastronomie, Gesundheitswesen, soziale Arbeit)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bildungsplankommission Wirtschaft
Armin Fink, AF Senior Consulting Organisations- und Strategieberatung Workshop 3 Botschafter des Handwerks: Gelungene Beispiele für Berufsorientierung Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
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Alexander Erny, Holzbau Erny Mannheim Workshop 4 Mit dem Gesellenbrief auf der Überholspur: Karrierewege im Handwerk Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
Beweggründe für das Studium
Geselle Polier Bachelor Meiste 2 Jahre Immatrikulati Praxissemest Ausbildung on er Studium Meisterkurs Ersteinschrei (Studium) Polierkurs bung Wi So Wi So Wi So Wi So Wi So Se Se Se Se Se Se Se Se Se Se 1. 5. 2.-4. 6.-7. Semest Semest Semester Semester er er Oktober März Oktober März Oktober März Oktober März Oktober März - Mai März September Juni - Oktober Janua
Biberacher Modell
Zukunft
Weitere Informationen unter http://www.handwerk-bw.de/themen/bildung- qualifikation/berufsorientierung/ Baden-Württembergischer Handwerkstag e. V.
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