Wie abhängig ist die deutsche Wirtschaft exportseitig von China - ifo Institut
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FORSCHUNGSERGEBNISSE Jürgen Matthes* Wie abhängig ist die deutsche Wirtschaft exportseitig von China?** Könnte sich Deutschland gegenüber China entschiedener positionieren, oder ist der deut- sche Produktions- und Beschäftigungsstandort, ähnlich wie einzelne stark exponierte deutsche DAX-Konzerne, schon zu stark vom Absatzmarkt China abhängig? Zwar ist China im Warenhandel wichtigster deutscher Handelspartner. Hier und auch bei den Wertschöp- fungsexporten von Waren und Dienstleistungen nach China ist Deutschlands Exponiertheit vor allem im europäischen und teils auch im Vergleich zu den USA hoch. Da die deutsche Wirtschaft viele wichtige Exportpartner hat, bleibt die exportseitige Abhängigkeit aber weiterhin begrenzt. Mehr als 97% der nominalen Bruttowertschöpfung am deutschen Pro- duktionsstandort hängt nicht von den deutschen Wertschöpfungsexporten nach China ab. Die Debatte über den Umgang mit der Volksrepublik ort Deutschland – tatsächlich von China.1 Diese Frage China wird zunehmend kritischer (vgl. Hüther 2019), wird im Folgenden mit einem Schwerpunkt auf deut- nicht nur bezüglich der Einhaltung der Menschen- sche Exporte nach China analysiert.2 rechte in Xinjiang und Hongkong. Auch wirtschafts- und handelspolitisch nimmt die Skepsis zu, sei es mit ZUNEHMENDE BEDEUTUNG CHINAS IM Blick auf wettbewerbsverzerrende Subventionen in DEUTSCHEN AUSSENHANDEL China, nicht nach Marktprinzipien agierende Staats- unternehmen, forcierten Technologietransfer oder Chinas zunehmende Bedeutung für die deutsche Wirt- die Frage, ob chinesische Ausrüster vertrauenswür- schaft lässt sich anschaulich am Anstieg der Außen- dig genug sind, um beim Aufbau des 5G-Netzes in handelsanteile im Warenaustausch mit der deutschen Deutschland beteiligt zu werden. Wirtschaft verdeutlichen (vgl. Abb. 1). Auf Basis der Bei der Frage, wie sich Deutschland gegen- nominalen Daten für den deutschen Warenhandel in über China und auch im Handelsstreit zwischen der langfristigen Perspektive nahm der Anteil Chinas den USA und China positionieren soll, gibt es unter an der Einfuhr von 1,8% aller Länder im Jahr 1991 auf schiedliche Meinungen. Wenn eine selbstbewuss- 9,7% im Jahr 2018 sehr stark zu. Bei der Warenausfuhr tere Positionierung gegenüber der chinesischen ist im gleichen Zeitraum ein immenser Anstieg von Regierung gefordert wird, werden regelmäßig Stim- 0,8% auf 7,1% zu verzeichnen. men laut, die auf eine hohe ökonomische Abhängig- Interessant ist, dass sich die relative Bedeutung keit der deutschen Wirtschaft von China hinweisen. Chinas als Handelspartner über die Zeit recht unein- Dabei wird nicht zuletzt auf die Tatsache verwiesen, heitlich veränderte: dass China inzwischen zum wichtigsten deutschen Warenhandelspartner geworden ist. Damit verbun- ‒ Bis zum Ende der 1990er Jahre wuchs Chinas An den ist die Sorge, dass potenzielle wirtschaftliche teil noch nicht stark. Gegenmaßnahmen Chinas zu erheblichen ökonomi- ‒ Das Gros der Anteilszuwächse entfällt auf die schen Einbußen hierzulande führen könnten. Von erste Dekade der 2000er Jahre, nachdem China einer solchen Eskalation wären einige große deut- Ende 2001 der Welthandelsorganisation beigetre- sche Unternehmen mit umfangreichen Aktivitäten ten und es auf beiden Seiten zu einem Abbau von in China besonders betroffen. So erwirtschaften ein- Handelsbarrieren gekommen war. Bei der Einfuhr zelne Dax-Firmen hohe Anteile ihres globalen Umsat- fand dieser Anstieg relativ kontinuierlich statt, bei zes in China, teilweise bis weit über ein Fünftel (vgl. der Ausfuhr hingegen kam es vor allem zwischen Heide et al. 2019). 2008 und 2011 zu einem großen Anteilssprung. Wie abhängig ist die deutsche Wirtschaft – ver- ‒ Dagegen hat sich seit dem Beginn der vorigen standen als Produktions- und Beschäftigungsstand- Dekade der Anteil Chinas auf der Einfuhrseite nicht mehr erhöht. Auch auf der Ausfuhrseite * Jürgen Matthes leitet das Kompetenzfeld »Internationale Wirt- 1 schaftsordnung und Konjunktur« am Institut der deutschen Wirt- Für eine ähnliche Untersuchung der Wirtschaftsbeziehungen zwi- schaft, Köln. schen der Europäischen Union und China vgl. Dadush et al. (2019). 2 ** Dieser Artikel ist eine stark gekürzte und leicht veränderte Version Für eine Analyse der Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von von Matthes (2019). chinesischer Wertschöpfung auf der Importseite vgl. Matthes (2019). 32 ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE Abb. 1 land und das Vereinigte König- Anteil Chinas am deutschen Warenhandel reich mit deutlichem Abstand Angaben in % des Außenhandels mit allen Handelspartnern vor den anderen europäischen 12 Ausfuhr Partnern. Einfuhr Beim Blick auf die übri- 10 gen G-6-Länder (G 7 ohne 8 Kanada) rangiert Deutsch- land bei den Ausfuhrantei- 6 len nach China auf gleicher 4 Höhe wie die USA (vgl. Abb. 2). 2 Aufgrund der geografischen Nähe weist Japan einen sehr 0 viel höheren Anteil von fast einem Fünftel auf. Der hohe Quelle: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut Anteil Deutschlands im euro- päischen Vergleich wird durch blieb Chinas relative Bedeutung zwischen 2011 diese internationale Betrachtung etwas rela- und 2016 weitgehend konstant und stieg erst in tiviert. den Jahren 2017 und 2018 wieder etwas an. Es ist zudem festzuhalten, dass auch ein im eu ropäischen Vergleich hoher Exportanteil von rund Im Jahr 2018 ist China damit der wichtigste Han 7% letztlich nur einen überschaubaren Teil der deut- delspartner Deutschlands. Bei den Wareneinfuh- schen Gesamtausfuhr darstellen. Die deutsche Wirt- ren liegt China ebenfalls mit rund 106 Mrd. Euro auf schaft setzt ihre Produkte weltweit in sehr vielen Län- Rang 1, vor den Niederlanden (knapp 98 Mrd. Euro) dern ab. Auf den Rest der Welt entfallen selbst nach und mit großem Abstand vor Frankreich (65 Mrd. dem beachtlichen Anstieg der Ausfuhranteile Chinas Euro). Bei den Warenausfuhren rangiert China mit immer noch rund 93%. Diese breite Diversifizierung 93 Mrd. Euro an dritter Stelle hinter den USA (113 Mrd. mindert die Abhängigkeit von China als Absatzmarkt Euro) und Frankreich (105 Mrd. Euro). für deutsche Waren. INTERNATIONALER VERGLEICH WACHSTUMSBEITRAG CHINAS ZU DEUTSCHEN WARENAUSFUHREN Im europäischen Vergleich ist Deutschland das Land mit dem höchsten Anteil der Warenausfuhren nach Die Betrachtung der Relevanz am aktuellen Rand China (vgl. Abb. 2). Für die EU 28 insgesamt betrug ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Darüber hin- der Anteil Chinas an den Warenausfuhren im Jahr aus ist angesichts des großen Anteilszuwachses 2018 lediglich 3,8%. In Frankreich lag er etwas höher, Chinas bedeutsam, wie stark die Steigerung der Aus in Italien deutlich darunter. Für zahlreiche andere – in fuhren nach China zum Wachstum der deutschen Abbildung 2 nicht ausgewiesene – europäische Länder Warenexporte (und damit letztlich auch zum Wirt- lag der Anteil bei 2% und teils noch deutlich darunter. schaftswachstum) beigesteuert hat. Im gesamten Unter den EU-Ländern kommen lediglich das Verei- Zeitraum 1991 bis 2018 wuchsen die Ausfuhren nach nigte Königreich und Finnland auf Anteilswerte von China um 4 376% und die gesamten deutschen Aus- deutlich über 5%. Ähnliche Aussagen gelten für den fuhren in alle Länder um 287%. Damit hat der Zuwachs Anteilszuwachs seit 2000. Auch hier liegen Deutsch- der Ausfuhren nach China 26,7 Prozentpunkte zu dem Gesamtzuwachs beigetragen, Abb. 2 was einem Anteil von 9,3% am Warenausfuhrenᵃ nach China im G-6-Vergleich Gesamtzuwachs entspricht. Anteil an den Warenausfuhren in alle Exportländer in % und Anteilsveränderung in Prozentpunkten Ein genauerer Blick auf Deutschland Veränderung des Anteils seit die Jahreswerte der Wachs- 2000 in Prozentpunkten tumsbeiträge zeigt eben- Vereinigtes Königreich Anteil 2018 in % falls, dass die Bedeutung Frankreich Chinas nicht überschätzt wer- Italien den sollte. Das macht Abbil- dung 3 auf Basis nominaler EU28 Daten deutlich, wobei hier USA bei negativer Veränderungs- Japan rate der gesamten deutschen Warenausfuhr und positiver 0 5 10 15 20 ᵃ Angaben auf Basis nominaler Daten. Veränderungsrate der Ausfuh- Quelle: IWF DOTS; Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut ren nach China ein positiver, ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020 33
FORSCHUNGSERGEBNISSE Abb. 3 renexport nach China errei- Wachstumsbeitrag Chinas zu den deutschen Warenausfuhren chen, während die gesamte Veränderung der Warenausfuhren in Prozent ggü. Vorjahr Ausfuhr um mehr als 18% Wachstumsbeitrag Chinas in Prozentpunkten Fiktive Veränderung der Warenausfuhren ohne Chinas zurückging. Chinas Rolle als Wachstumsbeitrag in Prozent Stabilisator der Weltwirt- % bzw. Prozentpunkte schaft während der globa- 20 15 len Finanzmarkt- und Wirt- 10 schaftskrise wird hier deutlich. 5 Doch erneut gilt, dass ohne 0 China die gesamte Ausfuhr nur -5 um wenig mehr geschrumpft -10 wäre. -15 Deutlich relevantere ab -20 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 solute Wachstumsbeiträge Chinas sind lediglich in den Jah- Anteil Chinas am Gesamtzuwachs ren 2010 und 2011 zu verzeich- % nen, in denen das in der Krise 50 40 aufgelegte chinesische Sta- 30 bilisierungsprogramm noch weiterwirkte. Wie aufgezeigt, 20 fällt in die Jahre 2009 bis 10 2011 auch der deutliche An 0 stieg der Ausfuhranteile Chi- -10 nas (vgl. Abb. 1). Doch in den 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 folgenden Jahren 2012 und Quelle: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut 2013, als die Zuwachsraten der deutschen Ausfuhren im Zuge statt ein rechnerisch negativer Wachstumsbeitrag in der Euroschuldenkrise und ihren Nachwirkungen Prozent ausgewiesen wird. stark einbrachen, kam auch von den Exporten nach Im oberen Teil der Abbildung fällt ins Auge, dass China nur ein schwacher Wachstumsbeitrag. die Wachstumsbeiträge Chinas bis auf die Jahre 2010 Insgesamt steuerte China in der längerfristi- und 2011 deutlich kleiner sind als 1 Prozentpunkt gen Betrachtung einen nennenswerten Wachstums und auch nur in fünf Jahren über einen halben Pro- beitrag zu den deutschen Warenausfuhren bei. Doch zentpunkt hinausgehen. Damit fällt der – hier zur auch ohne das kräftige Wachstum der Exporte nach Illustration errechnete – fiktive Zuwachs der gesam- China war die Ausfuhrdynamik generell hoch. ten Ausfuhren ohne Chinas Beitrag in den meisten Jahren nur geringfügig kleiner aus als der tatsächli- WERTSCHÖPFUNGSEXPORTE NACH CHINA che Zuwachs. Ohne China wären die deutschen Aus fuhren pro Jahr nur wenig schwächer gewachsen. Der bisherige Blick auf die Relevanz und Entwicklung Es stellt sich allerdings die Frage, wie es zu den der deutschen Ausfuhren stellt noch kein vollständi- hohen Anteilen am Gesamtzuwachs im unteren ges Bild der Bedeutung Chinas als Exportpartner für Teil der Abbildung 3 kommt. Bei genauerem Hin- die deutsche Wirtschaft dar. Zum einen wurde bis- sehen zeigt sich: Besonders hohe Anteile am Ge- lang nur der Handel mit Waren und nicht auch der samtzuwachs ergeben sich meist nur dann, wenn die Austausch von Dienstleistungen erfasst. Zum ande- ge samten Ausfuhren nur geringfügig wuchsen. Da ren könnte es sein, dass ein hoher deutscher Export Chinas Wachstumsbeitrag zwar gering, aber meist von Waren und Dienstleistungen nach China für den positiv ist (bis auf die Jahre 1997 und 2015), fällt er Standort Deutschland weniger bringt, als es scheint, vor allem dann relativ gesehen besonders ins weil der Exportwert überwiegend nicht hierzulande, Gewicht, wenn die Zuwachsraten der Gesamtaus- sondern im Ausland geschaffen wurde und hier- fuhren gering sind. Das gilt für die Jahre 1992, 2002, zulande lediglich die ausländischen Vorleistungen 2003, 2008, 2014 und 2016. Doch letztlich gilt die Aus- zusammengefügt werden, die deutsche Wirtschaft sage des vorigen Absatzes auch hier: Selbst in diesen quasi nur als Durchgangsstation oder Basarökonomie Jahren wäre der gesamte Ausfuhrzuwachs ohne den (vgl. Sinn 2005) dient. begrenzten Zuwachs aus China nur geringfügig klei- Es kann aber auch sein, dass durchaus ein hoher ner ausgefallen. Anteil eigener Wertschöpfung in den deutschen Eine besondere Bedeutung kommt dem Kri- Exporten enthalten ist und die Bedeutung der impor- senjahr 2009 zu. Hier konnte Deutschland aufgrund tierten und verbauten Vorleistungen beim Blick auf einer expansiven Wirtschaftspolitik der chinesischen die reine Handelsstatistik sogar noch überschätzt Regierung noch einen kleinen Zuwachs beim Wa- wird. Das wäre dann der Fall, wenn importierte Vor- 34 ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE produkte selbst schon einen nennenswerten Anteil INTERNATIONALER VERGLEICH an deutscher Wertschöpfung enthalten, weil sie zuvor aus Deutschland zur Weiterverarbeitung und zum Bezogen auf die deutschen Wertschöpfungsexporte anschließenden Reimport ins Ausland exportiert liegt der Anteil Chinas an allen Exportpartnern mit wurden. Besonders in der Automobilproduktion ist 8,9% (vgl. Abb. 4) noch etwas höher als bei den Ex bekannt, dass Vorprodukte im Zuge der Wertschöp- porten mit 8,5% auf Basis der TIVA-Daten.3 Dies deutet fungsstufen sogar mehrfach Grenzen überschreiten darauf hin, dass deutsche Wertschöpfung auch von können. Zudem ist es möglich, dass deutsche Wert- anderen Ländern aus nach China exportiert wird. Bei- schöpfung über andere Länder nach China exportiert spielsweise ist bekannt, dass große deutsche Auto- wird, was in der deutschen Außenhandelsstatistik mobilhersteller aus den USA nach China exportieren nicht erfasst wird. und für die Produktion in den USA Vorleistungen aus Um hinter die komplexen Wertschöpfungsketten Deutschland verwenden (vgl. Puls 2018). zu schauen und zu berechnen, wie viel eigene Wert- Im Vergleich der G-6-Staaten zeigt sich ein weit- schöpfung in den deutschen Exporten steckt, muss gehend ähnliches Bild wie beim Warenhandel (vgl. auf internationale Input-Output-Tabellen zurück Abb. 2) mit Blick auf den Anteil der Exporte nach gegriffen werden. Diese Möglichkeit bietet die Trade- China an den Exporten in alle Länder (vgl. Abb. 4). in-Value-Added-Datenbank (TIVA) der OECD (2019), Deutschland weist unter den betrachteten europäi- die auf den Inter-Country-Input-Output-Tabellen schen Ländern auch bei den Wertschöpfungsexpor- (ICIO) der OECD basiert. Sie liefert Zahlen für die in ten den höchsten Anteil und einen besonders starken den Exporten eines Landes enthaltene Wertschöp- Anstieg seit 2005 aus. Für Japan erweist sich China fung des eigenen Landes und anderer Länder. Auf im internationalen Vergleich auch hier als deutlich diese Angaben – im Weiteren als Wertschöpfungs- wichtigerer Handelspartner. Die USA sind bei den exporte bezeichnet – wird hier im Weiteren zurück Wertschöpfungsexporten ebenfalls deutlich stärker gegriffen. Damit lässt sich auch der Beitrag der nach China orientiert als Deutschland – anders als Wertschöpfungsexporte zum (nominalen) Wirt- beim Warenhandel, wo beide in etwa gleiche Anteile schaftswachstum in Deutschland beziffern. Die verzeichnen. TIVA-Angaben decken Exporte von Waren und Dienst leistungen ab, sie sind nominal (also nicht BRANCHENBETRACHTUNG preisbereinigt) und in US-Dollar angegeben und decken aufgrund von verzögerter Lieferung von Beim Vergleich ausgewählter Branchen mit Blick auf Input-Output-Daten den Zeitraum 2005 bis 2015 ab. Deutschland werden erhebliche Unterschiede deut- Dabei wird die Perspektive der Wertschöp lich (vgl. Abb. 5). Im Vergleich zum Gesamthandel fungswirkungen für den Standort Deutschland ein (8,9%) stark überproportional ist der Anteil Chinas genommen. Der Absatz von deutschen Unterneh- an den deutschen Wertschöpfungsexporten beim men mit eigener Produktion in China ist damit nicht Maschinenbau (15,7%), bei der Herstellung von Daten- explizit abgedeckt, allerdings einige indirekte Rück verarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen wirkungen auf den Standort Deutschland. Dazu Erzeugnissen (13,9%) und bei der Herstellung von gehören deutsche Vorleistungsexporte eigener elektrischen Ausrüstungen (12,5%). Bei den übri- Wertschöpfung von Unternehmen in Deutschland gen Branchen in Abbildung 5 sind die Abweichun- in verbundene Betriebe nach China. Auch fließt in gen vom Durchschnitt nicht sehr groß. Offensichtlich direkt ein, wenn deutsche Unternehmen expor- sind besonders die Investitionsgüterhersteller mit tierte Wertschöpfung durch eine Verlagerung der 3 Für Ausführungen zu Unterschieden zwischen der Warenhandels- Produktion nach China ersetzen, da Erstere dann statistik und den TIVA-Angaben vgl. Matthes (2019). nicht mehr in den TIVA-Wer- ten für Deutschland erfasst Abb. 4 wird. Gewinne deutscher Exportanteilᵃ Chinas im G-6-Vergleich Anteil der Wertschöpfungsexporte nach China an den Wertschöpfungsexporten in alle Länder Unternehmen in China werden nicht direkt erfasst. Sie kom- 2015 2005 men nur indirekt dann zur Deutschland Geltung, falls sie in den Vereinigtes Königreich geschilderten Weisen wert- Frankreich schöpfungswirksam werden, Italien etwa wenn sie in einen Aus- bau der Kapazitäten in China EU28 investiert werden und so USA zu mehr Vorleistungsexpor- Japan ten aus Deutschland oder 0 5 10 15 20 % zum Ersatz deutscher Exporte ᵃ Angaben auf Basis nominaler Daten. führen. Quelle: OECD 2019 (TIVA); Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020 35
FORSCHUNGSERGEBNISSE Abb. 5 Abbildung 6 zeigt den Exportanteilᵃ Chinas im G-6-Vergleich (ausgewählte Branchen) Anteil der gesamten Wert- Anteil der Wertschöpfungsexporte nach China an den Wertschöpfungsexporten in alle Länder schöpfungsexporte nach Deutschland Vereinigtes Königreich Frankreich Italien EU28 USA China an der gesamtwirt- Japan schaftlichen Wertschöpfung in Insgesamt der TIVA-Abgrenzung in nomi- naler Rechnung. Der G-6-Ver- Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen gleich macht erneut deut- lich, dass Deutschlands Ex Metallerzeugung und -bearbeitung und Herstellung von Metallerzeugnissen poniertheit relativ hoch ist. Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, Auch beim Blick auf die Ver- elektronischen und optischen Erzeugnissen änderung der betrachteten Herstellung von elektrischen Ausrüstungen Anteile seit dem Jahr 2005 weist kein anderes Land einen Maschinenbau größeren Zuwachs in Prozent- punkten auf. Das gilt wie zuvor Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im europäischen Vergleich. Doch vor allem in Relation zu Sonstiger Fahrzeugbau den USA und zu Japan werden erhebliche Unterschiede zu 0 5 10 15 20 25 30 35 % ᵃ Angaben auf Basis nominaler Daten. den in Abbildung 4 ausgewie- Quelle: OECD 2019 (TIVA); Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut senen Exportanteilen Chinas deutlich. Deutschland ist mit einem Anteil der Wertschöp- ihren Wertschöpfungsexporten überproportional auf fungsexporte von 2,8% an der gesamtwirtschaftli- China fokussiert. Sie haben zweifellos von dem chine chen Wertschöpfung nahezu so stark auf China fokus- sischen Industrialisierungs- und Investitionsschub im siert wie Japan mit 3,0%, obwohl Japan wesentlich Betrachtungszeitraum profitiert. höhere Exportanteile aufweist. Gegenüber den USA Im europäischen Vergleich setzt die deutsche (1,2%) zeigt sich (trotz leicht geringerer deutscher Wirtschaft in den ausgewählten Branchen fast durch- Exportanteile nach China) für Deutschland sogar eine weg anteilsmäßig stärker auf China als die anderen deutlich höhere gesamtwirtschaftliche Abhängig- hier betrachteten EU-Länder – mit Ausnahme des keit. Hier wirkt sich aus, dass die Volkswirtschaften Sonstigen Fahrzeugbaus in Frankreich und der Auto- der USA und Japans deutlich größer als die Deutsch- mobilindustrie im Vereinigten Königreich. Beim Ver- lands sind und größere Länder in aller Regel kleinere gleich mit den USA und Japan bestätigt sich, dass Exportanteile an der Wirtschaftsleistung aufweisen. beide Länder und vor allem Japan stärker in Richtung Doch der erste Eindruck einer relativ großen China ausgerichtet sind. In Japan erreichen einzelne Abhängigkeit vom Exportabsatz in China muss Branchen sogar Anteile von um die 30%, vor allem im ins richtige Licht gerückt werden. Denn ein Anteil Bereich der Elektroindustrie. Lediglich im Fahrzeug- der Wertschöpfungsexporte von 2,8% an der ge bau unterscheidet Japan nicht viel von Deutschland samtwirtschaftlichen Wertschöpfung sollte auch mit Blick auf die Anteile Chinas bei den Wertschöp- nicht überschätzt werden. Mehr als 97% der Wert- fungsexporten. Auch die USA weisen nahezu in allen schöpfung stammen weiterhin aus anderen ausgewählten Branchen höhere Anteile als die deut- Quellen. sche Wirtschaft auf, außer beim Maschinenbau und bei Abb. 6 elektrischen Ausrüstungen. Anteil der Wertschöpfungsexporte nach China an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung insgesamt BEITRAG ZUR GESAMT- 2015 Deutschland WIRTSCHAFTLICHEN 2005 WERTSCHÖPFUNG Vereinigtes Königreich Frankreich Doch für die Frage, wie abhän- Italien gig die deutsche Wirtschaft EU vom Exportabsatz in China ist, zählt vor allem die Bedeu- USA tung der Wertschöpfungs- Japan exporte nach China für die 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 % Gesamtwirtschaft und das ᵃ Angaben auf Basis nominaler Daten. Wirtschaftswachstum. Quelle: OECD 2019 (TIVA); Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut 36 ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE Abb. 7 ihren Wertschöpfungse xpor- Wachstumsbeitrag der Wertschöpfungsexporte nach Chinaᵃ 2005 –2015 ten mit 0,56% den größten Veränderung der nominalen Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaftᵇ in % Anteil zur gesamtwirtschaft- Veränderung der nominalen gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in Prozentpunkte lichen Bruttowertschöpfung unter den hier betrachteten Deutschland Branchen bei, wenn auch nur Vereinigtes Königreich mit einem geringen Vorsprung zum Maschinenbau mit 0,53%. Frankreich Die übrigen Branchen kom- men auf wesentlich geringere Italien Anteile. Diese Anteile sind Teil- menge des Anteils der Wert- USA schöpfungsexporte insgesamt Japan von 2,8% an der gesamtwirt- schaftlichen Wertschöpfung 0 5 10 15 20 25 30 35 40 (vgl. Abb. 6). ᵃ Angaben auf Basis nominaler Daten. ᵇ Basisdaten umgerechnet auf Nationalwährungsbasis. Hinter diesen Resultaten Quelle: OECD 2019 (TIVA); Institut der deutschen Wirtschaft. © ifo Institut steht, dass das Volumen der gesamten Wertschöpfungsex WACHSTUMSBEITRAG DER porte der Automobilindustrie groß ist, was den gerin- WERTSCHÖPFUNGSEXPORTE geren China-Exportanteil kompensiert. Auch der An- teilszuwachs seit 2005 fällt bei der Automobilindust- Auch die folgende Betrachtung des Wachstums rie am größten aus. Mit Blick auf die Beiträge zum beitrags der Wertschöpfungsexporte nach China Zuwachs der nominalen Bruttowertschöpfung 2005– bestätigt dieses Bild. Auf Basis der TIVA-Daten beträgt 2015 von 33% trägt die Automobilindustrie rund ein der Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen nominalen Viertel zum in Ab bildung 7 ausgewiesenen Wachs- Bruttowertschöpfung im Zeitraum 2005 bis 2015 ins- tumsbeitrag aller Branchen von 2,8 Prozentpunkten gesamt rund 33% zwischen 2005 und 2015, was dem bei. Zuwachs des nominalen BIP gemäß der deutschen Gleichwohl gilt auch bei dieser Betrachtung: VGR in diesem Zeitraum entspricht. Es ist zu beden- Zwar ragen Automobilindustrie und Maschinenbau im ken, dass die TIVA-Daten nur eine nominale Betrach- Branchenvergleich der Wertschöpfungsbeiträge her- tung ermöglichen, also das Wirtschaftswachstum aus. Doch ist der Beitrag der Wertschöpfungsexporte nicht wie üblich preisbereinigt ausgewiesen werden dieser Branchen nach China zur gesamtwirtschaft- kann. lichen Wertschöpfung und zum nominalen Wert- Die Wertschöpfungsexporte nach China – eben- schöpfungszuwachs insgesamt gering. falls umgerechnet auf Nationalwährungsbasis – haben zwischen 2005 und 2015 einen Wachstums- ABHÄNGIGKEIT INSGESAMT BEGRENZT beitrag von 2,8 Prozentpunkten zu dem 33%igen Zuwachs der nominalen Bruttowertschöpfung geleis- In der Debatte, ob sich Deutschland gegenüber China tet (vgl. Abb. 7). Anders formuliert, gehen über 8% robuster positionieren soll, wird zuweilen darauf des nominalen Wirtschaftswachstums in diesem verwiesen, dass die deutsche Wirtschaft ähnlich wie Zeitraum auf die Wertschöpfungsexporte der deut- einzelne deutsche DAX-Konzerne stark von China schen Wirtschaft nach China zurück. Im interna- abhängen. Diese Sichtweise ist zu relativeren. tionalen Vergleich fällt der nominale Wachstums- Im Warenhandel ist China inzwischen zwar beitrag Chinas in Prozentpunkten für Deutschland wichtigster deutscher Handels- und Importpart- erneut relativ groß aus. In den übrigen betrachteten ner. Mit einem Ausfuhranteil von 7% spielt China G-6-Ländern ist er nur in etwa halb so hoch. für Deutschland eine deutlich größere Rolle als für Die Wertschöpfungsexporte nach China erweisen alle anderen EU-Länder. Der enorme Zuwachs der sich damit für Deutschland als durchaus relevant für deutschen Ausfuhren nach China trug zwischen das Wirtschaftswachstum. Doch erneut ist eine Rela- 1991 und 2018 knapp 27 Prozentpunkte zum ge tivierung angebracht. Denn auch ohne diesen Wachs- samten deutschen Ausfuhrzuwachs von über tumsbeitrag wäre die deutsche Wirtschaft nominal knapp 290% bei, was einem Anteil am Gesamt- um über 30% gewachsen. zuwachs von knapp einem Zehntel entspricht. Gleichwohl wären die jährlichen deutschen Aus- BRANCHENBETRACHTUNG fuhren ohne den Beitrag Chinas aber nur gering- fügig weniger gestiegen (außer in wenigen einzel- Trotz des deutlich geringeren China-Exportan- nen Jahren). Zudem hat die deutsche Exportwirt- teils der Automobilindustrie im Vergleich zum Ma schaft viele Partner, auf die weiterhin 93% der Aus- schinenbau (vgl. Abb. 5) steuert diese Branche mit fuhren entfallen. ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020 37
FORSCHUNGSERGEBNISSE Die deutschen Wertschöpfungsexporte nach punkte bedeuten, verteilt auf fünf Jahre ergibt sich China machten auf Basis der TIVA-Daten der OECD eine Verringerung von knapp 0,3 Prozentpunkten pro nach einem kräftigen Anstieg im Jahr 2015 rund Jahr in nominaler Rechnung. Wird angenommen, dass 2,8% der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöp- sich die nominale BIP-Wachstumsrate zu einem Drit- fung in Deutschland aus. In gleicher Größenordnung tel aus Preissteigerungen speist, resultiert ein Rück- von 2,8 Prozentpunkten liegt deren Wachstumsbei- gang des realen BIP von knapp 0,2 Prozentpunkten trag zum Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen nomi pro Jahr über fünf Jahre. nalen Bruttowertschöpfung in Deutschland von 33% Diese Verringerung ist merklich, würde aber die zwischen 2005 und 2015. Diese Werte sind im in Dynamik einer sich im Rahmen des Potenzialwachs- ternationalen Vergleich der G-6-Länder relativ höher tums entwickelnden deutschen Wirtschaft nur gering- als im Warenhandel, gerade auch in Relation zu den fügig mindern. In der aktuellen Situation der schwa- USA und Japan. Dies gilt vor allem für die deutschen chen Wirtschaftsentwicklung in den Jahren 2019 und Investitionsgüterhersteller (Maschinenbau und 2020 mit realen BIP-Zuwachsraten von 0,5% würde Elektroindustrie) und die Automobilindustrie. Trotz- eine Verringerung um knapp 0,2 Prozentpunkte zwar dem ist festzuhalten, dass mehr als 97% der gesamt- relativ stärker ins Gewicht fallen, aber die deutsche wirtschaftlichen Wertschöpfung nicht von den Wert- Wirtschaft nicht in eine Rezession reißen. schöpfungsexporten nach China abhängen und auch Auch andere modellbasierte Berechnungen das nominale Wirtschaftswachstum ohne die Chi- bestätigen die Größenordnung der hier aufgezeig- na-Exporte rund 30% betragen hätte. ten Effekte tendenziell. So würde eine lang anhal- tende Wachstumskrise in China mit einer Wachs EINORDNUNG DER ERGEBNISSE tumsverlangsamung Chinas um 3 Prozentpunkte pro Jahr im zehnjährigen Zeitraum von 2019 bis 2028 das Darüber hinaus ist mit Blick auf die Zukunft zu beden- BIP-Niveau in Deutschland am Ende des Zeitraums ken, dass der Betrachtungszeitraum 2005 bis 2015 im Jahr 2028 lediglich um insgesamt 0,3 Prozent- durch Sondereffekte geprägt war, die sich vermutlich punkte geringer ausfallen lassen (vgl. Jovicic 2019). nicht mit der gleichen Dynamik fortsetzen werden: Diese Modellberechnung und auch die Überschlags- rechnung abstrahieren allerdings von weiteren mög- ‒ Erstens nahm die gegenseitige Handelsintegration lichen negativen Effekten, die etwa im Rahmen einer in der Phase nach dem WTO-Beitritt Chinas deut- erhöhten Unsicherheit im Zuge eines Handelskon- lich zu. Der Anteilszuwachs Chinas bei deutschen flikts mit China resultieren könnten. Daher sollten die Importen und Exporten hat sich jedoch bereits seit Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden. 2011 abgeschwächt. Gleichwohl erscheint die exportseitige Abhängig- ‒ Zweitens wuchs Chinas Wirtschaft in der vorigen keit von China alles in allem begrenzt. Der Blick auf Dekade mit enormen Raten, die zuletzt aber merk- hohe Umsatzanteile einiger großer deutscher Unter- lich zurückgingen. nehmen in China verzerrt das Bild. ‒ Drittens fragte China in der Phase seiner fort- schreitenden Industrialisierung vor allem deut- LITERATUR sche Investitionsgüter nach. Doch hat es sich zum Dadush, U., M. Domínguez-Jiménez und T. Gao (2019), »The State of Ziel gesetzt, hier mittelfristig durch einen Inno China-European Union Economic Relations«, Bruegel Working Paper, Nr. 9, Brüssel. vationsschub zunehmend autark zu werden. Fritsch, M. und J. Jürgen (2017), Factory Europe and its Ties in Global Value Chains, GED Focus Paper, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh. Abschließend ist zu fragen, was bei einer merklichen Heide, D., S. Hofmann, J. Hofer, S. Hua, Th. Jahn, U. Sommer und St. Men- Desintegration im Zuge eines Handelskonflikts pas- zel (2019), »Das China-Dilemma – Wie die Volksrepublik zur Falle für deut- sche Konzerne wird«, Handelsblatt, 18. Januar, verfügbar unter: sieren würde. Für die Konsequenzen dieses hypothe- https://www.handelsblatt.com/politik/international/auslandsgescha- tischen Szenarios gibt die folgende vereinfachte Über- eft-das-china-dilemma-wie-die-volksrepublik-zur-falle-fuer-deutsche-kon- zerne-wird/23874922.html?ticket=ST-2996991-0MpsZuMkfmeqFMDFIf- schlagsrechnung eine qualitative Einschätzung der zu Qx-ap4, aufgerufen am 3. Dezember 2019. erwartenden Größenordnung: Selbst wenn sich die Hüther, M. (2019), »Top-Ökonom wirft Politik und Wirtschaft ›Naivität deutschen Wertschöpfungsexporte nach China inner- im Umgang mit China vor‹«, WirtschaftsWoche, 10. Januar, verfügbar unter: https://www.wiwo.de/politik/ausland/michael-huether-top-oe- halb der nächsten fünf Jahre in gleichmäßigen Schrit- konom-wirft-politik-und-wirtschaft-naivitaet-im-umgang-mit-china- ten insgesamt halbieren würden, fiele das deutsche vor/23849002.html, aufgerufen am 3. Dezember 2019. Wirtschaftswachstum nur um schätzungsweise knapp Jovicic, S. (2019), Chinas Wirtschaft: Steigende Risiken, IW-Report, Nr. 24, Köln. 0,2 Prozentpunkte pro Jahr geringer aus – ceteris pari- Matthes, J. (2019), Zur Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China im bus und unter vereinfachten Annahmen. Außenhandel, IW-Report, Nr. 43, Köln. Dieses Ergebnis ergibt sich wie folgt: Der Anteil OECD (2019), »TIVA – Trade in Value Added Database«, verfügbar unter: der nominalen Wertschöpfungsexporte nach China an https://www.oecd.org/sti/ind/measuring-trade-in-value-added.htm, auf- gerufen am 3. Dezember 2019. der nominalen gesamtwirtschaftlichen Bruttowert- Puls, Th. (2018), Deutsche Autohersteller und der US-Markt, IW-Kurzbericht, schöpfung in Deutschland beträgt wie gezeigt 2,8% Nr. 21, Köln. im Jahr 2015. Eine Anteilshalbierung würde eine Ver- Sinn, H.-W. (2005), Die Basar-Ökonomie. Deutschland: Exportweltmeister ringerung der Bruttowertschöpfung um 1,4 Prozent- oder Schlusslicht?, Econ, Berlin. 38 ifo Schnelldienst 2 / 2020 73. Jahrgang 12. Februar 2020
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