BioErleben - Bundesministerium für ...

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BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben
Das Magazin für ökologische Landwirtschaft und Ernährung

Besser essen?
Einfach machen!

6|7
Gute Vorsätze
im Alltagstest

8 – 11
Zu Besuch auf einem
Biobauernhof

16 – 19
Tipps für Zeit-Sparer und
Geldbeutel-Schoner

20 – 23
Leckere Rezepte von
BIOSpitzenköchinnen
und BIOSpitzenköchen

                                                           oekolandbau.de
BioErleben - Bundesministerium für ...
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                                                                                   „Bioprodukte                            ÜBER DEN TELLERRAND
                                                                                   leisten einen
                                                                                   wichtigen Beitrag                       6|7
                                                                                                                           WIE LANDET MEHR BIO AUF DEM TISCH?
                                                                                   zur biologischen                        Drei Menschen erzählen, wie aus ihren guten Vorsätzen
                                                                                   Vielfalt in der                         ganz normaler Alltag wurde.

                                                                                   Landwirtschaft.“                        8 – 11
Liebe Leserinnen und Leser,                                                                                                MANCHE SCHAFE SCHLAFEN LÄNGER
                                                                                                                           Eine Reportage über den Biobauernhof von Ralf Behring
ob Tierwohl, Klimaschutz oder Nachhaltigkeit – viele
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen,
wo unsere Lebensmittel herkommen und wie sie erzeugt
                                                                                                                           12 – 14
werden. Doch auch wenn der Vorsatz lautet, sich nach-          Eines ist mir dabei besonders wichtig: Mit unserer Agrar-   „ICH HÖRE OFT, REGIONAL SEI DAS NEUE BIO.
haltiger, saisonaler und regionaler zu ernähren, spielt der    politik unterstützen wir verschiedene Formen der Land-      ES GEHT ABER NICHT UM ENTWEDER-ODER.“
Alltag oft nicht mit: Wer lange arbeitet, viel unterwegs       wirtschaft – die ökologische ebenso wie die konventio-      Im Interview erklärt Prof. Carola Strassner, wie erstaunlich
ist oder ein kleines Budget hat, greift eher mal zur Fertig-   nelle. Denn für mich stehen diese Formen nicht gegen-       bunt und spannend ein nachhaltiger Speiseplan sein kann.
pizza anstatt zum frischen Biogemüse aus der Region.           einander, sondern nebeneinander: Beide können von-
Die gute Nachricht: Auch mit unverarbeiteten Lebens-           einander lernen und beide leisten einen sehr wichtigen
mitteln ist eine schnelle Küche möglich. Und Bio ist           Beitrag zur Ernährungssicherung. Dennoch sehen              15
heute fast überall im Handel erhältlich. Mit Ihrem Ein-        wir beim ökologischen Landbau noch Nachholbedarf.           WIE VIEL BIO STECKT DRIN?
kauf können Sie die Arbeit von Landwirtinnen und               Deshalb ist unser Ziel, bis 2030 die ökologisch bewirt-     Die wichtigsten Kennzeichen im Überblick
Landwirten honorieren, die besonders ressourcenscho-           schafteten Flächen in Deutschland auf 20 Prozent zu
nend, umweltverträglich und tiergerecht wirtschaften.          erhöhen. Das haben wir im Koalitionsvertrag und in
Wer darauf Wert legt, sollte nach dem EU-Bio-Logo und          der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ver-       16 – 19
dem deutschen Bio-Siegel Ausschau halten. Es freut             ankert. Unsere Zukunftsstrategie ökologischer Land-         GEHT DOCH
mich, dass viele genau das tun: Dem diesjährigen Ernäh-        bau zeigt, welchen Beitrag die Politik leisten kann, um     So schaffen Sie es, im Alltag biologischer, regionaler und
rungsreport unseres Ministeriums zufolge achtet jeder          die Rahmenbedingungen für die Ökolandwirtschaft             saisonaler zu essen – auch mit wenig Zeit und knappem Budget.
Zweite beim Einkaufen auf das Bio-Siegel. Auch in der          zu verbessern.
Landwirtschaft wird der Wunsch größer, die Produk-
tion auf Bio umzustellen. Damit der Anteil weiter wächst,      Auch wir als Verbraucherinnen und Verbraucher sind          20 – 23
muss die Politik positive Rahmenbedingungen schaffen.          hier gefragt: Denn wer Bio auf den Feldern will, muss       SELBST GEKOCHT
Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand: Mit dem                auch Bio kaufen. Diese Broschüre zeigt Ihnen, wie Sie       Kreative Ideen von BIOSpitzenköchinnen und BIOSpitzenköchen
Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere                 sich ökologischer und nachhaltiger ernähren können.         zum Nachmachen und Genießen
Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) hat unser            Mit praktischen Tipps und mit alltagstauglichen Rezep-
Ministerium bereits über 1.100 Forschungsprojekte              ten von BIOSpitzenköchinnen und BIOSpitzenköchen,
gefördert – mit Mitteln in Höhe von rund 170 Millionen         die Sie direkt ausprobieren können.                         24 | 25
Euro.                                                                                                                      WAS HAT MEIN ESSEN MIT DEM KLIMA ZU TUN?
                                                               Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!                So kannst du mit deiner Ernährung aktiv zum Klimaschutz beitragen.

                                                               Ihre
                                                                                                                           26
                                                                                                                           MEHR ÖKOLANDBAU – SO WIRD’S GEFÖRDERT

                                                               Julia Klöckner                                              28
                                                               Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft           IMPRESSUM

                                                                                                                                                                                            3
BioErleben - Bundesministerium für ...
Über den Tellerrand
                                                                                                                           URBAN GARDENING

                                                                                                                           Aus Brachfläche wird Biotop
                                                                                                                                                                                                  78 %
                                                                                                                           Mehr Farbe in die graue Großstadt: Urban Gardening                     der Deutschen kaufen
                                                                                                                           macht Städter zu Gärtnern. Wem der eigene Balkon nicht                 Biolebensmittel.
                                                                                                                           reicht, kann auf städtischen Flächen bunte Beete anle-
                                                                                                                           gen. Ob vernachlässigte Verkehrsinseln, Mini-Parzellen
                                                                                                                           am Gehwegrand oder Gemeinschaftsgärten zum Gemüse-                 Diese 5 Gründe nennen
MARKTSCHWÄRMER                                                                                                             anbau – potenzielle Flächen sind in Städten viele zu               die Befragten am häufigsten:

                                                                              31.713
                                                                                                                           finden. Zahlreiche Kommunen bieten sogar eigene Initia-
FÜR GUTES ESSEN                                                                                                            tiven an. Gibt es in Ihrer Stadt noch keine? Dann suchen
                                                                                                                           Sie Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Guerilla-Aktionen
                                                                                                                                                                                               95 % artgerechte Tierhaltung
                                                                                                                                                                                               93 %  regionale Herkunft/

SCHWÄRMEN                                                                     Biohöfe gab es
                                                                                                                           mit Samenbomben auf öffentlichen Flächen sind eigent-
                                                                                                                           lich illegal. Sie brauchen dafür die Erlaubnis der Grünflä-
                                                                                                                           chenämter. Die zeigen sich aber meistens aufgeschlossen –
                                                                                                                                                                                                       Unterstützung regionaler Betriebe
                                                                                                                                                                                               89 %  möglichst geringe
                                                                                                                                                                                                       Schadstoffbelastung
Regionale Leckereien vom Bauernhof direkt in den virtuellen                   im Jahr 2018                                 und stiften bei guten Konzepten sogar Pflanzen und                  89 % Beitrag zum effektiven Umweltschutz
Einkaufskorb – darauf setzt die Initiative „Marktschwärmer“.                  in Deutschland.                              Saatgut. Wer aus Brachflächen Biotope macht, lernt außer-           88 % weniger Zusatzstoffe
Einfach Gemüse, Obst, Brot oder Fleischprodukte im Online-                                                                 dem ganz nebenbei auch mehr über die Herkunft von
shop bestellen und einmal die Woche in der nächstgelegenen                                                                 Lebensmitteln. Infos finden Sie hier:                              Quelle: Bundesministerium für Ernährung und
                                                                              Das ist etwa jeder                                                                                              Landwirtschaft, Ökobarometer 2018
„Schwärmerei“ abholen. Dort lernen Sie gleich noch persön-                                                                 www.landwirtschaft.de
lich die Erzeuger kennen und können sich zu den Produkten,                    achte Agrarbetrieb –
der Herstellung oder auch zu Rezepten austauschen. Regional                   Tendenz steigend.
erzeugte Lebensmittel und kurze Transportwege schonen
                                                                              Meldung der Kontrollstellen nach Verord-
außerdem Umwelt und Klima. Mehr als 60 Standorte gibt es                      nung (EG) Nr. 834/2007 in Verbindung
inzwischen deutschlandweit. Die nächstgelegene Schwärmerei                    mit Verordnung (EG) Nr. 889/2008 zum
finden Sie hier: www.marktschwaermer.de                                       Stichtag 31.12.2018; Statistisches Bundes-
                                                                              amt Bodennutzungshaupterhebung 2018

                                                                                                                                              ACKERHELDEN & CO. // Gärtnern ohne Garten
                                                                                                                                              Sie wollen selbst Gemüse anbauen, am liebsten an einem ruhigen
                                                                                                                                              Fleck mitten in der Natur und haben aber selbst keinen Garten?
                                          VERTIKALE LANDWIRTSCHAFT                                                                            Geht trotzdem – denn viele Landwirtinnen und Landwirte vermieten
                                                                                                                                              kleine Parzellen, oft am Stadtrand gelegen. Säen und ernten
                                                                                                                                              können Sie, was Sie mögen und was Ihnen schmeckt. Häufig sind
                                     Ein Acker im Hochhaus                                                                                    die Gemüsegärten schon vorbepflanzt und biozertifiziert. Initia-
                                                                                                                                              tiven wie www.mein-gemuesegaertchen.de oder www.ackerhelden.de
                                 Sehen so die Farmen der Zukunft aus? Neue Ansätze wie                                                        sind deutschlandweit verbreitet. Beim Gärtnern stehen die Profis
                                   das „Vertical Farming“ verlagern die Landwirtschaft in                                                           mit Rat und Tat zur Seite und kümmern sich auch um das dazu-
                                die Städte und machen aus Hochhäusern riesige Gewächs-                                                                         gehörige Saatgut und den Dünger. Die Chancen,
                                  häuser. Dort lassen sich dann ganzjährig Lebensmittel                                                                               dass Sie in Ihrer Gegend auch ein Stück Acker
                               produzieren – mit sehr kurzen Transportwegen. Das wird im-                                                                                 finden, stehen also gar nicht so schlecht.
                                mer wichtiger, denn nach Schätzungen leben im Jahr 2050
                                 bis zu 68 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Zudem
                                    ist der Ackerbau in luftiger Höhe weniger anfällig für
                                                 Dürren oder Überflutungen.

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BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

Wie landet mehr                                                                                                                                                           I
                                                                                                                                                                               ch finde, als Verbraucherinnen bzw. Verbraucher
                                                                                                                                                                               haben wir einen starken Einfluss auf den Markt und
                                                                                                                                             „Unseren großen                   das Angebot. Den sollten wir durchaus nutzen. Daher
                                                                                                                                                 Einfluss                 achte ich darauf, was ich esse und wo ich einkaufen gehe.

Bio auf dem Tisch?
                                                                                                                                                                          Bevor ich mich zum Biosupermarkt aufmache, schreibe
                                                                                                                                              auf den Markt               ich gerne eine Einkaufsliste. Das spart Geld und Zeit.
                                                                                                                                             und das Angebot              Als Studentin habe ich von beidem nicht allzu viel. Daher
                                                                                                                                              sollten wir als             kann ich gut verstehen, dass Studierende Probleme
                                                                                                                                            Verbraucher                   haben, sich immer bewusst zu ernähren. Da liegen die
                                                                                                                                                                          Prioritäten woanders – gerade gegen Ende des Monats.
                                                                                                                                                   nutzen.“               Regionale Biolebensmittel sind oft hochpreisiger
                                                                                                                                                                          als Produkte, die von weiter weg in den Regalen unserer
                                                                                                                                                                          Supermärkte landen. Nachdem ich bei meinen Eltern
Drei Menschen erzählen, wie aus ihren                                                                                                                                     ausgezogen war, bin ich zum Teil an meine finanziellen
                                                                                                                                                                          Grenzen gestoßen – auch weil ich viel Geld für Lebens-
guten Vorsätzen ganz normaler Alltag                                                                                                                                      mittel ausgebe. Mit meinem Nebenjob kann ich das inzwi-
wurde.                                                                                                                                                                    schen aber ganz gut meistern. Nur bin ich dadurch noch
                                                                                                           Selma Kreibich                                                 mehr unterwegs. Dazu ernähre ich mich hauptsächlich
                                                                                                           Masterstudentin der Politikwissenschaften                      vegan. Wenn ich zwischen Bahnhof und Hörsaal noch
                                                                                                           Alter: 26 Jahre                                                was Schnelles auf die Hand möchte, ist das für mich eine
                                                                                                           Wohnt in Berlin                                                Herausforderung – selbst in Berlin. Ich frühstücke daher

M
          it einer bewussten Ernährung versuche ich etwas                                                                                                                 zu Hause und bereite mir ein paar Snacks für den Weg
          Gutes für meinen Körper zu tun. Ich möchte                                                                                                                      vor. So kann ich sichergehen, was auf den Tisch kommt.
          aber auch die Landwirtinnen und Landwirte und
Bioläden aus der Umgebung unterstützen. Natürlich
ist es verführerisch, im Supermarkt an der Ecke einzu-                                 „Natürlich ist
kaufen, der auch im Winter mit einem breiten Angebot                                es verführerisch, im
lockt. Ich erwische mich auch dabei, dass ich Produkte
kaufe, die nicht unbedingt regional und saisonal produ-
                                                                                      Supermarkt
ziert werden. Ich glaube, das Schwierigste dabei ist,                                 um die Ecke                                                                                                             „Lebensmittel

                                                                                                           M
den bewussten Einkauf in den Alltag zu integrieren. Das                                 einzukaufen.“               ein Alltag ist momentan recht ungeordnet. Ich                                        sollten vom Anfang bis
bedeutet, sich mit seinem Umfeld und sich selbst aus-                                                               arbeite in Dresden, wohne aber in der Ober-                                               zum Ende der
einanderzusetzen und fortwährend an seinen Gewohn-                                                                  lausitz. Pendeln steht für mich also auf der Tages-                                   Wertschöpfungskette
heiten zu arbeiten. Gar nicht so leicht, finde ich.                                                        ordnung. An manchen Tagen weiß ich morgens nicht,
Angefangen habe ich damit, Brot und Milchprodukte                                                          wo ich zur Mittagszeit sein werde. Auswärtige Termine                                              nachhaltig
in Bioläden zu kaufen – auch weil ich bei meinen                                                           finden oft im Schnellimbiss, in Cafés oder mit Catering                                       erzeugt und verarbeitet
Kindern auf eine gesunde Ernährung achten wollte. Inzwi-                                                   statt. Daher habe ich nur bedingt Einfluss darauf, wo                                                werden.“
schen stammen die meisten Lebensmittel, die ich esse,                                                      und wann ich täglich esse. Da es meinen Kolleginnen und
aus dem ökologischen Anbau.                                                                                Kollegen im Coworking Space ähnlich geht, würde ich
                                                                                                           mir wünschen, dass wir ab und zu gemeinsam kochen.
Wenn ich zurückblicke, hat sich das gesellschaftliche                                                      Dann wäre der Aufwand geringer, da auf mehreren
Bewusstsein stark zum Positiven gewandelt. In den 80er-     Marlies Rath-Antl                              Schultern verteilt. Dennoch merke ich, dass auch viele
und 90er-Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals        Englischlehrerin im Ruhestand                  in meinem Freundeskreis versuchen, sich bewusst zu
verstand man unter einer bewussten Ernährung das            Alter: 67 Jahre                                ernähren. Wir bestellen zum Beispiel Gemüsekisten vom
Bedürfnis, sich schadstofffrei und gesund zu ernähren.      Wohnt in München                               Bauernhof aus der Umgebung und teilen uns die Kosten.
Heute hängt da viel mehr dran. Vom Bedürfnis nach                                                          So ist meine Grundversorgung an biologischen und regio-
regionalen und saisonalen Lebensmitteln bis hin zur Ver-                                                   nalen Lebensmitteln sichergestellt und ich muss seltener
meidung von Verpackungsmüll – wir stellen unsere                                                           improvisieren. Von Zeit zu Zeit greife ich aber auch auf
Ernährungsgewohnheiten immer mehr infrage. Das                                                             Fertig- und Tiefkühlprodukte zurück. Das geht schnell
sehe ich nicht nur bei mir und meinem persönlichen                                                         und ist bequem. Ich achte aber darauf, dass die Lebens-              Steve Grundig
Umfeld. Für immer mehr Menschen ist die Herkunft des                                                       mittel aus fairem Handel kommen. Eine bewusste                       Nachhaltigkeitsberater
Produktes wichtig.                                                                                         Ernährung ist in meinen Augen deshalb mehr als nur bio.              Alter: 30 Jahre
                                                                                                           Lebensmittel sollten vom Anfang bis zum Ende der                     Lebt und pendelt zwischen Dresden und Görlitz
                                                                                                           Wertschöpfungskette nachhaltig erzeugt werden. Da
                                                                                                           haben wir alle etwas von.

6                                                                                                                                                                                                                                   7
BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

Manche Schafe
schlafen länger                                                                                                               Für Behring selbst beginnt der Tag sommers wie winters
                                                                                                                              gegen 6 Uhr mit einem Frühstück mit seiner Ehefrau.
                                                                                                                              Das ist ihm sehr wichtig, genauso wie das gemeinsame
                                                                                                                              Abendessen. Tagsüber haben die beiden nichts vonei-               „Beim Dünger geht es
Eine Autostunde nordöstlich von Berlin betreibt Ralf Behring einen Biobauernhof                                               nander. In der Anfangszeit, als er den Hof 1992 in einem            ja hauptsächlich
                                                                                                                              völlig desolaten und mit seit Langem unbewirtschaf-
nach Bioland-Kriterien. Wir schauten ihm bei der Arbeit über die Schulter.                                                    teten Feldern erbte, hatte seine Frau noch viele Jahre mit       um Stickstoff, den hole
                                                                                                                              angepackt. Heute verdient sie in der Krankenhausver-
                                                                                                                              waltung ihr eigenes Geld.
                                                                                                                                                                                                 ich mir einfach aus
                                                                                                                                                                                                      der Luft.“

„K
                                                                                                                              Während sie zu ihrem Arbeitsplatz ins benachbarte
           ooomm“ tönt es langgezogen, tief und klang-          Oliver hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Jetzt   Eberswalde fährt, trifft Ralf Behring sich zur morgend-
           voll über die Weide. Ein paar kleine schwarze        verbringt der Abiturient jeden Morgen und kurz vor            lichen Besprechung mit seinem einzigen fest angestell-
           Köpfchen blicken auf. Biobauer Ralf Behring          Feierabend je eine halbe Stunde mit den Tieren. „Die          ten Mitarbeiter, einem Handwerker, und dem FÖJler.                      Ralf Behring, Bioland-Bauer
wiederholt seine Rufe noch zweimal mit seiner sonoren,          Arbeit mit den Schafen macht mir hier am meisten              Das Treffen ist für ihn die einzige tägliche Arbeitsroutine.
chortrainierten Stimme, dann hat er die Aufmerksamkeit          Spaß, das sind die besten Tiere, die man auf einem Bauern-    „Jeden Tag mache ich was anderes, mein Job ist sehr
aller 200 Schwarzkopfschafe sicher. Diese beginnen nun,         hof haben kann.“ schwärmt er. Dem Bauern bringen sie          abwechslungsreich – das mag ich sehr. Und natürlich
sich ganz langsam in seine Richtung zu bewegen.                 gutes Biolammfleisch und Wolle. Zudem sind sie perfekte       auch, dass ich selbst darüber entscheiden kann, wie ich
So dirigiert er die Muttertiere auf eine neue Weide, wo sie –   Rasenmäher für Behrings hanglagige Obstbaumwiesen.            mir die Zeit einteile.“
vor Wölfen und Hunden durch Elektrozäune geschützt –            Wenn Oliver morgens prüft, ob die Tiere noch genug
das Kleegras abfressen. Nach zwei, drei Tagen ist das           Wasser und Lecksalz haben und die Weidezäune noch
Futter abgegrast und das Schauspiel wiederholt sich.            heile sind, schlafen manche Tiere oft noch. „Ein              AUS ACKER WURDE WALD
                                                                paar von ihnen legen sich dann sogar hin und rollen                                                                          DABEI SEIN,

                                                                                                                              J
Zwischen ihren Wanderungen kümmert sich vor allem               sich richtig ein – wie Katzen.“ Und Ralf Behring fügt              etzt im November pflanzt er vor allem neue Bäume
der 18-jährige Oliver Pawlicke um die Schafe des                scherzend hinzu: „Ja, die sind echte Langschläfer. Aber            und macht Brennholz in dem Wald, in den er vor
                                                                                                                                                                                             WENN BIO ENTSTEHT
Bauernhofs, der seit 1992 nach den Kriterien des Bioland-       das können sie ruhig machen, die sind ja frei in ihrer             Jahren einen Teil seiner Ackerfläche verwandelte –
Verbands betrieben wird. Vor zwei Monaten begann                Zeiteinteilung.“                                              unter anderem, um den Artenschutz zu fördern. Sein             Wer selbst erleben möchte, wie Biolebensmittel
                                                                                                                              Handwerker macht derweil ein paar Reparaturen an               entstehen, kommt am besten auf einem Hof
                                                                                                                              den Wohnungen auf dem benachbarten Ferienhof, der              vorbei: Beispielsweise auf einen der Betriebe des
                                                                                                                              ebenfalls Ralf Behring gehört. Der läuft sehr gut,             Netzwerks Demonstrationsbetriebe Ökologischer
                                                                                                                              3.500 Übernachtungen in fünf Ferienwohnungen waren             Landbau. Diese öffnen regelmäßig ihre Türen
                                                                                                                              es letztes Jahr. Damit noch mehr Familien mit kleinen          und Tore, zum Beispiel für Führungen, Seminare
                                                                                                                              Kindern hier ihre Ferien verbringen können, baut der           oder Hoffeste. Unter www.demonstrations-
                                                                                                                              Handwerker momentan eine alte Hütte in eine weitere            betriebe.de finden Sie alle Adressen und Termine
                                                                                                                              Wohnung um.                                                    auf einen Blick. Viele Höfe ermöglichen zudem
                                                                                                                                                                                             individuelle Termine für Kita- und Schulgruppen.
                                                                                                                              Der FÖJler Oliver bestreicht an diesem sonnigen Novem-
                                                                                                                              bertag derweil die Stämme von 200 jungen Obstbäu-              Das Netzwerk Demonstrationsbetriebe ist ein
                                                                                                                              men mit Kalk. „Die weiße Farbe reflektiert die Sonne und       Projekt im Bundesprogramm Ökologischer
                                                                                                                              verhindert so allzu große Temperaturunterschiede in            Landbau und andere Formen nachhaltiger Land-
                                                                                                                              der Rinde, die es im Winter oftmals zwischen Tag und           wirtschaft (BÖLN). Mehr darüber erfahren Sie
                                                                                                                              Nacht gibt. Das wäre für die Bäume sonst schwierig aus-        auch auf dem Blog der Demonstrationsbetriebe
                                                                                                                              zuhalten“, erklärt er. Insgesamt hat Ralf Behring rund         www.bio-live-erleben.de.
                                                                                                                              sieben Hektar seiner nicht ganz so leicht zu bewirtschaf-
                                                                                                                              tenden Ackerfläche in Streuobstwiesen verwandelt.
                                                                                                                              Über 100 fast vergessene alte Apfelsorten wachsen hier
                                                                                                                              nun und bieten unter anderem den Bienen im Sommer
                                                                                                                              ein blühendes Nahrungsparadies.

8                                                                                                                                                                                                                                        9
BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben
                                                                                                                                                                                                                         BioErleben
                                                                                                                                                                                                                                  – Besser
                                                                                                                                                                                                                                     – Das Magazin
                                                                                                                                                                                                                                           essen? Einfach
                                                                                                                                                                                                                                                    rund ums
                                                                                                                                                                                                                                                          machen!
                                                                                                                                                                                                                                                             Essen

                                                                                                                                nur alle „schlechten“ Pilze an den Kulturpflanzen abge-        Wie es mit seinem Hof weitergeht, wenn er ihn irgend-
                                                                                                                                tötet, sondern auch die „guten“ im Boden. Dadurch              wann mal nicht mehr bewirtschaften kann, darüber
                                                                                                                                verdichte sich der Boden stark und Kulturpflanzen gelang-      macht sich der Landwirt zwar manchmal Gedanken,
                                                                                                                                ten nicht mehr gut an Wasser und Nährstoffe. „Ich finde,       „aber keine Sorgen“. Was vielleicht auch daran liegt,
                                                                                                                                man muss den Boden sehen wie einen eigenen Organis-            dass seine beiden Töchter – 19 und 22 Jahre alt, FSJlerin
                                                                                                                                mus, wie ein Tier. Es braucht viele Jahre Pflege, bis man      und Psychologiestudentin – bereits einen ziemlich
                                                                                                                                einen schlechten Boden so fruchtbar bekommt, dass sich         konkreten Plan gefasst haben. „Sie wollen den Hof
                                                                                                                                die Pflanzen darauf optimal entwickeln – bei mir waren         gemeinsam übernehmen und ihn zu einem Therapie-
                                                                                                                                es ganze 20 Jahre.“                                            hof für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen
                                                                                                                                                                                               umbauen.“
                                                                                                                                Sein Einsatz für einen lockeren und lebendigen Boden
                                                                                                                                hat sich gelohnt. Im Dürresommer 2018 fuhr er eine
                                                                                                                                deutlich höhere Roggenernte ein als seine Kollegen von
                                                                                                                                den konventionell bewirtschafteten Nachbarhöfen.
                                                                                                                                „Das Ergebnis hat mich dann doch wirklich überrascht“,
                                                                                                                                gibt er zu.

                                                                                                                                HEISSE SOMMER SIND GUT UND                                                 „Der Boden ist wie
                                                                                                                                SCHLECHT                                                                ein eigener Organismus,

U                                                                                                                               D                                                                        wie ein Tier. Er braucht
       m 16 Uhr, wenn es im Winter langsam dunkel wird,            Probleme mit Pilzkrankheiten oder Insekten. Und auch                 ennoch hat ihm die anhaltende Hitze auch Ein-
       ist für den Handwerker und den FÖJler Feier-                auf den extensiv betriebenen Obstwiesen gehe es gut                  bußen beschert und die zunehmende Konkurrenz
       abend. Für den Landwirt selbst hingegen noch                ganz ohne solche Mittel.                                             durch günstige ausländische Bioimporte macht                   viele Jahre Pflege, bis sich
lange nicht. Mindestens vier Stunden pro Tag verbringt
er am Schreibtisch – meist nutzt er die ruhigen Abend-             „Und beim Dünger geht es ja hauptsächlich um Stick-
                                                                                                                                ihm zu schaffen. „In den Anfangsjahren meines Hofs, als
                                                                                                                                ich erst mal alles aufbauen musste und der Boden noch
                                                                                                                                                                                                          die Pflanzen darauf
stunden, um neue Projekte und Investitionen durchzu-               stoff“, berichtet er. „Den hole ich mir einfach aus          nicht so fruchtbar war, hätte das mein Aus bedeutet“,                     optimal entwickeln.“
rechnen und die Buchungen für seinen Ferienhof zu                  der Luft, indem ich Kleegras anbaue. Das speichert ihn       schätzt er. Doch glücklicherweise ist er mittlerweile diver-
bearbeiten. „Einige Wochen oder Monate kann ich dieses             und bringt ihn so auch in meinen Boden.“ Auf seinen          sifiziert – das meiste Geld verdiente er in den beiden                           Ralf Behring, Bioland-Bauer
Arbeitspensum von 12 bis 13 Stunden täglich gut durch-             Feldern wächst immer etwas, auch im Winter. Über die         letzten Jahren mit dem Ferienhof; wegen der Dürre folgte
halten“, erklärt er. Das klappt aber nur, weil er sich zwischen-   durchdachte Fruchtfolge werden die benötigten Stoffe         der Roggen erst auf Platz zwei. Drittgrößte Einkommens-
durch immer wieder Freiräume erarbeitet. Und so                    über den Boden dann wieder den nächsten Pflanzen zur         quelle waren 2018 und 2019 seine Photovoltaikanlagen,
schafft er es fast immer, in der Zeit vor großen Konzerten         Verfügung gestellt.                                          die er mittlerweile an sämtlichen Süddächern seines
seines Barock- und Kirchenchors keine Probe zu ver-                                                                             Hofs installiert hat. Sie bringen insbesondere in heißen
passen und im Sommer auch mal joggen oder surfen zu                Zudem hat Behring auf seinem Ferienhof mittlerweile          Jahren gutes Geld ein – deutlich mehr, als er mit Lamm-
gehen. „Und zwei bis dreimal im Jahr mache ich zudem               eine Pflanzenkläranlage errichtet und hegt und pflegt        fleisch oder Obst verdient.
mit meiner Frau eine Reise.“                                       seine Komposthaufen. Dass dort auch die geschorene
                                                                   Schafswolle landet, wunderte seinen FÖJler anfangs
Verantwortung abzugeben, das hat Behring gelernt. So               sehr. „Ich ging davon aus, dass Wolle eher an die Textil-
lässt er mittlerweile alle schweren Feld- und Boden-               industrie verkauft wird“, erinnert er sich. „Aber hier
arbeiten von einem anderen Landwirt erledigen, der                 habe ich gelernt, dass darin eine Menge Stickstoff steckt,
bessere Maschinen hat. Und für qualifizierte Arbeiten              und den können beispielsweise die jungen Obstbäume           WAS HEISST HIER BIO?
im Wald beschäftigt er Forstwirtschaftsstudierende                 ziemlich gut gebrauchen.“
mit Motorsägeschein. „Meine Familie möchte ich für den                                                                          Ökologischer Landbau bedeutet, ganzheitlich zu
Hof nicht einspannen müssen. Wenn es mir nicht                                                                                  wirtschaften – also Landwirtschaft auf eine Weise
gelingt, den Hof alleine zu bewirtschaften, dann hab               DER BODEN IST WIE EIN TIER                                   zu betreiben, die unsere Ressourcen schont und
ich falsch geplant“, fasst er seine Haltung zu diesem                                                                           möglichst umwelt- und tiergerecht abläuft. Betriebe,

                                                                   W
Thema in Worte.                                                                 ährend Ralf Behring die Nährstofffragen also    die so wirtschaften, verzichten beispielsweise auf
                                                                                weitestgehend gelöst hat, beschäftigt ihn       mineralische Düngemittel und chemisch-synthetische
Dass er als Biobauer auf Pflanzenschutzmittel und syn-                          eine andere Frage deutlich stärker. „Kernge-    Pflanzenschutzmittel. Zudem ist die Anzahl ihrer
thetischen Mineraldünger verzichten muss, kümmert                  danke der Nachhaltigkeit ist ja, dass man nicht die Pflan-   Tiere in Abhängigkeit ihrer Betriebsfläche begrenzt, um
ihn wenig. „So wie mein Betrieb strukturiert ist, komme            zen ernährt, sondern das Bodenleben. Dafür mache ich         Stickstoffüberschüsse und Verluste zu vermeiden. Die
ich sehr gut ohne Spritzmittel aus – ganz ohne öko-                das alles“, sagt er. Das Bodenleben bestehe idealerweise     ganzheitliche Bewirtschaftung ist nicht nur gut für unser
nomische Nachteile“, erklärt der 56-Jährige. Auf seinen            unter anderem aus Kleinstlebewesen, Wurzeln und Pilzen,      Klima, sie erhält und verbessert auch die Fruchtbarkeit der
Roggen-, Hafer- und Lupinenfeldern habe er keinerlei               erklärt Behring. Denn durch das Spritzen würden nicht        Böden und die biologische Vielfalt.

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BioErleben - Bundesministerium für ...
„Ich höre oft, regional sei                                                                                      was anderes koche, kam an zweiter Stelle. Das fand ich
                                                                                                                 faszinierend. Und es war wirklich auch im Winter mög-
                                                                                                                 lich, sich ohne Wiederholung ausgewogen und abwechs-

 das neue Bio. Es geht aber                                                                                      lungsreich zu ernähren – auch mit frischen Sachen.
                                                                                                                 Wir hatten zum Beispiel Feldsalat und Postelein – auch
                                                                                                                 als Tellerkraut bekannt. Und eben nicht nur Kohl,

 nicht um entweder-oder.“
                                                                                                                 wie ein gängiges Vorurteil lautet. Zumal es ja auch viele
                                                                                                                 verschiedene Kohlsorten gibt.

                                                                                                                 Was ist am schwierigsten, wenn man sich ausschließlich
                                                                                                                 regional ernährt?
Ein ganzes Jahr lang nur mit Produkten aus der Region kochen – und kein Gericht                                  Der Anbau und die Ernte geben einen Warenkorb vor.
                                                                                                                 Das heißt, ich muss kochen, was da ist oder was geerntet
zweimal? Das funktioniert sehr gut, sagt die Ernährungsökologin Prof. Carola                                     wurde. Aber das war nicht schwierig, sondern ganz
Strassner – und plädiert an unseren kulinarischen Entdeckersinn. Im Interview erklärt                            im Gegenteil: Es eröffnete mir einen unglaublichen Raum
                                                                                                                 für Kreativität. Ich kann nicht ein Rezept aus einem
sie, wie erstaunlich bunt ein nachhaltiger Speiseplan sein kann.                                                 Buch heraussuchen und sagen: So, jetzt kaufe ich Toma-
                                                                                                                 ten und weitere benötigte Zutaten ein. Sondern ich
                                                                                                                 frage mich umgekehrt: Was mache ich mit diesem Ernte-
                                                                                                                 anteil? Ich habe aber auch sehr viel gelernt, über Lebens-
                                                                                                                 mittel und regionale Ernährung. Am Ende dieses Jahres
                                                   Frau Strassner, vor einigen Jahren haben Sie den Selbstver-   konnte ich wesentlich besser kochen.
                                                   such gemacht, 52 Wochen lang jeden Tag etwas anderes
                                                   zu kochen – und zwar vorwiegend mit Zutaten von einem         Die Umwelt und die natürlichen Ressourcen werden von
                                                   regionalen Demeterhof. Was war Ihre Motivation dabei?         uns Menschen oft überbeansprucht. Sind Biolebensmittel
                                                   Mein Mann und ich wurden damals Mitglieder in der             grundsätzlich eine bessere Alternative – auch wenn die
                                                   Genossenschaft eines Demeterhofes, der nach einem             Äpfel aus Chile eingeflogen wurden?
                                                   gemeinschaftlich getragenen Landwirtschaftsmodell             Flugware ist meines Erachtens ein No-Go. Ist Bio aber
                                                   arbeitet. So kamen wir auch in Kontakt mit Vorbehal-          grundsätzlich die bessere Alternative? Da würde ich
                                                   ten und Unsicherheiten anderer Menschen. Eine typische        sagen: immer! Ob in Chile oder hier um die Ecke: Meines
                                                   Frage war: Kann man sich überhaupt zu jeder Zeit nur          Erachtens ist es wichtig und notwendig, dass das Land
                                                   mit Produkten aus der Region, die so ein Hof hergibt,         ordentlich, das heißt nach Biovorgaben, bewirtschaftet
                                                   ernähren? Ist das nicht unglaublich eintönig, vor allem       wird. Natürlich ist auch die regionale Herkunft wichtig.
                                                   im Winter? Das hat mich so beschäftigt, dass ich das          Ich höre oft: „Regional ist das neue Bio“. Oder „Regional
                                                   selbst beantworten wollte.                                    sticht bio“. Es geht aber nicht um „entweder-oder“.
                                                                                                                 Das gilt auch für regional und saisonal. Alle diese Prinzi-
                                                   Wie vielfältig kann man kochen, wenn man hauptsächlich        pien sind richtig. Wir essen aber viele Produkte, auf
                                                   die Lebensmittel nutzt, die so ein Hof saisonal zur Verfü-    die wir nicht verzichten wollen und die nicht aus unseren
                                                   gung stellt?                                                  Breitengraden kommen. Natürlich gibt es heimische
                                                   Wir haben auf dem Hof etwa 40 verschiedene Gemüse-            Äpfel. Wie viele Leute wissen aber, wann die Erntezeit
     Prof. Dr. Carola Strassner                    sorten. Es gibt Käse und Brot aus Biogetreide der Region      für Äpfel ist? Was machen wir in den zehn Monaten im
     forscht am Lehrstuhl für Ökotrophologie       und auf dem Hof lebten damals außerdem Schweine               Jahr, in denen es keine heimischen Äpfel gibt?
     der FH Münster zu nachhaltigen Ernäh-         und Hühner. Einmal wöchentlich erhalten wir als Mit-
     rungssystemen und Ernährungsökologie.         glieder unseren Ernteanteil. Damit kann man eine ganze        Wenn wir heute noch so essen würden wie unsere Groß-
     Schwerpunkte sind die Themen ökolo-           Menge machen. Meiner Meinung nach ist der Speise-             eltern, wäre die Tierhaltung artgerechter und Fleisch
     gische Lebensmittelwirtschaft, nachhaltiger   plan sogar abwechslungsreicher, als wenn man ihn im           würde nicht täglich auf unseren Tellern landen. Das hört
     Konsum und Schulverpflegung.                  Alltag selbst wählt: Denn jede bzw. jeder hat ja in der       sich für viele erst mal nach Verbot an. Wie wecken wir
                                                   Kantine oder beim Einkaufen bestimmte Favoriten. Das          bei möglichst vielen Menschen die Lust auf nachhaltige
                                                   ist oft eingefahren und deckt auch keine große Band-          Ernährung?
                                                   breite an Lebensmitteln ab.                                   Wir alle müssen weniger Fleisch essen. Aber regionale
                                                                                                                 Ernährung bietet eine solche Vielfalt, deshalb ist es gar
                                                   Was hat Sie bei Ihrem Experiment am meisten überrascht?       kein Verzicht. Im Gegenteil: Wir können viele Lebens-
                                                   Wie sehr Gemüse im Mittelpunkt stand. Ich musste              mittel, zum Beispiel Gemüsesorten, wiederentdecken,
                                                   immer erst vom Gemüse ausgehen und überlegen, was             wenn wir uns darauf einlassen. Es geht um einen Pers-
                                                   ich mit dem Gemüse mache. Ob ich dazu Getreide oder           pektivenwechsel.

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BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

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                                                                                                                        steckt drin?                                          Viele Biobäuerinnen und Biobauern richten sich
                                                                                                                                                                              nach den Kriterien der Ökoverbände, die strenger
                                                                                                                        Wir stellen Ihnen die wichtigsten                     sind als die Mindeststandards der EU. Tragen
                                                                                                                                                                              Lebensmittel die Kennzeichen von Bioland, Demeter
                                                                                                                        Biokennzeichen vor, damit Sie                         oder Naturland, müssen zum Beispiel 100 Prozent
                                                                                                                        leichter den Durchblick behalten.                     der Zutaten aus Bioanbau stammen. Auch die
                                                                                                                                                                              Anforderungen an die Tierhaltung sind höher als
                                                                                                                                                                              beim EU-Mindeststandard. Mehr Informationen
                                                                                                                                                                              finden Sie unter www.bzfe.de/inhalt/bio-lebens-
                                                                                                                                                                              mittel-32089.html

                                                                                                                        Staatliche Siegel

                                                                                                                                      Pflichtkennzeichen der EU
                                                                                                                                      Das EU-Bio-Logo kennzeichnet den
                                                                                                                                      EU-Mindeststandard: Alle vorver-
                                                                                                                        packten und in der EU produzierten Lebensmittel,
                                                                                                                        die mit den Begriffen „Bio“ oder „Öko“ werben         Alles öko –
                                                                                                                        wollen, müssen dieses Logo tragen. Es bescheinigt,
                                                                                                                        dass mindestens 95 Prozent der landwirtschaft-        stimmt das auch?
Viele Menschen wollen ihren Ernährungsstil nicht um-        Sie forschen zum Thema Kita- und Schulernährung. Wie        lichen Zutaten aus dem Ökolandbau stammen.
stellen. Sie haben drei Sätze zur Verfügung – was würden    lernen schon Kinder gute Ernährung?                         Gentechnisch veränderte Zutaten sind nicht erlaubt.   Die Kontrolle ist bei Bioprodukten so umfassend
Sie ihnen entgegnen?                                        Kinder brauchen Freiräume. Wer solche Freiräume             Bei der Verarbeitung sind nur 53 Zusatzstoffe         wie bei kaum einer anderen Lebensmittelgruppe.
Man bekommt viel Neues geschenkt, wenn man sich auf         schafft, kann unendlich viel bewegen. Das heißt konkret:    zugelassen – statt der 316 erlaubten bei konven-      Sowohl landwirtschaftliche als auch alle weiterver-
neue Sorten Gemüse, Salat und Obst einlässt, weil           Für Kinder ist ein offener Raum zum Probieren ganz          tionellen Lebensmitteln. Auch die Tiere müssen        arbeitenden Betriebe werden von staatlich zugelasse-
man zum Beispiel lernt, Speisen anders zuzubereiten,        wichtig, ihr Entdeckersinn ist gefragt. Das gilt auch für   artgerechter gehalten werden. Mindestens einmal       nen privaten Öko-Kontrollstellen auf die Einhaltung
zu komponieren. Früher ging man vom Fleisch aus –           den Bereich Kita- oder Schulverpflegung. Schon die          im Jahr kontrollieren private Öko-Kontrollstellen,    der Vorschriften überprüft. Mindestens einmal im
wie der Name „Gemüsebeilage“ schon sagt. Diesen Ge-         Ausgabekraft überreicht dem Kind das Essen am besten        ob die Hersteller sich an die Vorgaben aus den        Jahr wird die gesamte Produktion und Buchhaltung
danken müssen wir umdrehen.                                 motivierend, auch wenn sie es selbst vielleicht nicht       Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau       geprüft. Zusätzlich finden Stichprobenkontrollen
                                                            so mag. Denn Kinder sollen ihre eigene Meinung bilden.      der EU halten.                                        unangekündigt nach Risikoeinschätzung statt.
Viele fragen sich aber auch: Kann ich als Einzelner über-   Das ging uns ja allen so: Bestimmte Lebensmittel haben                                                            Innerhalb dieser Kontrollen prüfen die Kontroll-
haupt etwas bewirken?                                       uns zuerst gar nicht geschmeckt, später essen wir sie                     Freiwilliges deutsches Bio-Siegel       stellen die Felder, Ställe, Lager, Verkaufsstätten
Ja, es ist wichtig, den ersten Schritt zu machen. Den       gerne. Und Präferenzen entstehen nicht beim einmaligen                    Das deutsche Bio-Siegel mit den sechs   und die Buchhaltung. Für importierte Biolebens-
einen ist die Biomilch wichtig, anderen das Biofleisch,     Probieren, sondern durch Gewöhnung. Wir können                            Ecken darf freiwillig und zusätzlich    mittel gelten die gleichen strengen gesetzlichen
weil die Tiere dann besser gehalten werden. Wer             Geschmack auch erlernen oder verändern. Zum Beispiel,                     zum EU-Bio-Logo verwendet wer-          Vorgaben. Vorverpackte Bioprodukte müssen mit
diesen ersten Schritt macht, fängt an, sich mehr damit      wie viel Zucker wir in unseren Kaffee tun, wie viel Salz    den und erfüllt genau denselben Mindeststandard       der Codenummer der zuständigen Öko-Kontroll-
auseinanderzusetzen. Und jeder einzelne Mensch kann         in die Speisen. Wir können trainieren, auch mit weniger     wie dieses. Beide Kennzeichen stehen gleicher-        stelle (zum Beispiel DE-ÖKO-001) und der Herkunfts-
etwas bewirken. Jeder von uns isst und trinkt täglich       Zucker Genuss zu empfinden.                                 maßen für ökologische Produktion und artgerechte      angabe der landwirtschaftlichen Zutaten gekenn-
mehrmals. Und in jedem dieser Momente fällt er eine                                                                     Tierhaltung.                                          zeichnet werden.
bewusste oder unbewusste Entscheidung. Und diese            Noch mal auf den Punkt gebracht: Weniger Fleisch, viel
Auswahl hat in der Summe ihre Konsequenzen. Beispiel        Bio, saisonale und regionale, wenig verarbeitete Lebens-
Coffee to go, ein Becher mit einem Plastikdeckel. Jeder     mittel – ist das schon das Einmaleins der guten, nachhal-
sagt: Ich mache das doch nur heute. Aber parallel           tigen Ernährung?                                            Weitere Anbauverbände des Ökolandbaus:
machen das vielleicht Millionen andere, jeden Tag, jeden    Ich würde hinzufügen: möglichst frisch kochen und
Monat, jedes Jahr. So kommen wir diesen Dimensionen         frisch zubereiten. Und was für mich auch unbedingt
schon näher.                                                dazugehört: in der Gemeinschaft, das heißt zusammen
                                                            mit anderen Menschen genießen.

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BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

Geht doch
                                                                                                                                                                     Heimisches Obst:
                                                                                                                                                                     Saisonal einkaufen lohnt sich
                                                                                                                                                                     Sie wissen wahrscheinlich schon lange, dass Erdbeeren
                                                                                                                                                                     im Januar nicht in den Einkaufswagen bewusster Ver-
                                                                                                                                                                     braucherinnen und Verbraucher gehören. Doch auch
Täglich Bio? Na logisch! So schaffen Sie es, im Alltag biologischer, regionaler und                                                                                  Tomaten, Brokkoli oder Paprika wachsen im Winter
                                                                                                                                                                     nicht bei uns. Saisonal und regional kaufen lohnt sich –
saisonaler zu essen – auch mit wenig Zeit und knappem Budget.                                                                                                        nicht nur ökologisch, weil das lange Transportwege
                                                                                                                                                                     erspart. Die Ware ist zudem meist frischer, schmack-
                                                                                                                                                                     hafter und auch günstiger. Dabei ist die Auswahl
                                                                                                                                                                     vielfältiger, als Sie meinen. Was diesen Monat wächst,
                                                                                                                                                                     steht im Saisonkalender auf Seite 23.
Gemüse im Abo:                                          Besser als Fast Food:
die Bio-Kiste                                           Vorkochen und einfrieren
                                                                                                                                                                     Wenn’s um die Wurst geht:
Schon gewusst? Frische und regionale Lebensmittel       Wenn Sie mit frischen Zutaten kochen, bereiten                                                               Weniger is(s)t besser
können Sie sich auch direkt bis vor die Haustür         Sie doch einfach mal ein paar Portionen mehr
liefern lassen. Einfach online im Abo bestellen,        zu. Die Reste können Sie portionsgerecht einfrie-                                                            Fleisch in Bioqualität ist nachhaltiger, aber auch teurer
und die Gemüse- oder Obstkisten kommen                  ren und später auftauen. Oder mit zur Arbeit                                                                 als konventionelle Produkte. Die Frage ist: Muss wirk-
regelmäßig direkt vom Feld zu Ihnen nach Hause.         nehmen und in der Mittagspause aufwärmen –                                                                   lich jeden Morgen der Bierschinken aufs Frühstücks-
Die Boxen stellen Sie nach Ihren Wünschen               anstatt auf die Schnelle Fertiggerichte wie Curry-                                                           brot? Wer Wurst und Fleisch etwas weniger häufig kon-
zusammen. Anbieter gibt es deutschlandweit –            wurst oder Pizza zu essen.                                                                                   sumiert, gleicht den Preisunterschied schnell aus und
nur einen Klick in der Online-Suchmaschine                                                                                                                           kann sich dann auch locker die gute Biosalami leisten.
entfernt.

                                    ü r Zeit-Sparer
                                  F                                                                          Wo „bio“ draufsteht:                                                    Bio to go
                                                                                                             Mittags in Kantinen und Mensen
                                                                                                             Wer zu Hause ökologisch kocht, möchte in der Mit-
                                                                                                             tagspause nicht unbedingt auf Fertiggerichte oder
                                                                                                             klassisches Kantinenessen zurückgreifen. Die gute
                                                                                                             Nachricht: Es gibt immer mehr Großküchen, Uni-
                                                                                                             versitätsmensen und Restaurants, die dauerhaft mit
                                                                                                             ökologischen und regionalen Lebensmitteln kochen.
                                                                                                             Halten Sie Ausschau nach dem Bio-Siegel. Oder
                                                                                                             setzen Sie sich selbst für Bioessen in Ihrer Kantine
                                                                                                             ein – vielleicht gibt es ja auch ein paar Kolleginnen
                                                                                                             und Kollegen, die mitmachen?

                                                                                                             Smoothies: Jede Menge Vitamine
                                                                                                             Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich empfiehlt
                                  Analog oder digital:                                                       die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Im stressi-
                             Nichts geht über gute Planung                                                   gen Alltag ist das nur schwer zu schaffen. Oder doch?
                                                                                                             Mixen Sie sich morgens einen Smoothie! Das geht
                   Nach Feierabend noch in der langen Warteschlange an der Kasse                             schneller, als einen Obstsalat zu schnippeln. Die le-
                     stehen – das kostet Zeit und Nerven. Wer einen Wochenplan                               ckeren Drinks aus frischem Obst und Gemüse können
                  erstellt und Mahlzeiten für mehrere Tage plant, kauft zielgerichteter                      Sie auch mitnehmen, zum Beispiel in wiederverwend-
                     ein – und muss nicht so oft zum Supermarkt, weil doch noch                              baren Flaschen. Rezeptideen unter www.in-form.de/
                              etwas fehlt. Beim Organisieren helfen Apps.                                    rezepte/getraenke/smoothie-rezepte
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BioErleben - Bundesministerium für ...
BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

                                                                    Für echte                                     „Apfel statt Ananas“
                                                                     Öko-Fans                                     Wie günstig es sein kann, sich biologisch zu ernähren, weiß Food-Journalistin Rosa
                                                                                                                  Wolff aus einem Selbstversuch. Dabei versorgte sie sich einen Monat lang von dem
                                                                                                                  im Hartz-IV-Satz für Ernährung vorgesehenen Budget.

                                                                                                                  Sie haben sich einmal einen ganzen Mai lang von 4,35 Euro   Ist Essengehen dann gar nicht mehr drin?
                                                                                                                  am Tag – das war der damalige Satz – komplett ökologisch    Bei 4,35 Euro ist das wirklich schwierig. Generell emp-
                                                                                                                  ernährt. Wie haben Sie das geschafft?                       fehle ich aber auch Menschen mit schmalerem Budget,
                                                                                                                  Ich habe jeden Tag selbst gekocht, dabei auf unverarbei-    sich ab und zu trotzdem einen echten Herzenswunsch
                                                                                                                  tete Lebensmittel und auf das Motto „Apfel statt            zu erfüllen und dann dafür lieber an anderen Tagen
                                                                                                                  Ananas“ gesetzt – also vor allem auf saisonales, regio-     etwas zu sparen. Wer als Single keine Lust hat, jeden Tag
                                                                                                                  nales Obst und Gemüse und nur sehr wenig Exotisches         alles selbst zu kochen, könnte auch Kochgruppen mit
                                                                                                                  oder Fleisch. Mein Ernährungsplan war dabei deutlich        anderen Menschen bilden. Das hat den Vorteil, dass
                                                                                                                  spannender, als sich das vielleicht erst mal anhört. Denn   man mal Lebensmittel auf den Speiseplan setzen kann,
                                                                                                                  auch aus eher bescheidenen Zutaten lassen sich feine        die schnell verderben und für eine Person alleine zu
                                                                                                                  Mahlzeiten zaubern – wie etwa selbst gemachte Nudeln        groß sind – wie etwa einen großen Salatkopf.
                                                                                                                  oder Ofengerichte. Backen ist ohnehin die maximale
                                                                                                                  Veredelung aller einfachen Lebensmittel.

                                                                                                                  Wie kann man sonst noch beim Einkauf sparen?
Zu gut für die Tonne:                                    Unverpacktes tut’s auch:                                 Aufpassen muss man überall dort, wo frische Lebens-
Ran an die Reste!                                        Finger weg von Plastik                                   mittel abgepackt sind, wie das zum Beispiel in Discoun-
                                                                                                                  tern häufig der Fall ist. Denn meist ist dann in einer
Wohin mit trockenen Brötchen? Was machen mit sehr        In Plastik eingepackte Biotomaten? Darüber haben         Packung viel mehr, als man gerade braucht. Wenn dann
reifen Tomaten? Werfen Sie Reste, geöffnete Lebens-      Sie sich sicher auch schon mal gewundert. Dass es        auch nur eine Karotte vergammelt, hat sich der winzige
mittel, angeschnittenes Obst und Gemüse nicht in die     auch anders geht, beweisen „Unverpackt-Läden“. Die       Preisvorteil ins Gegenteil verkehrt. Was die Uhrzeit
Tonne, sondern in die Pfanne! Für jedes Lebensmittel     Geschäfte bieten alle Waren lose zum Abfüllen            betrifft, so bekommt man in den Bioläden oft morgens
und jede Gelegenheit gibt es passende Rezepte. Und       in mitgebrachte Behälter an und sind in zahlreichen      früh besonders günstige Angebote und auf dem Markt
wenn Sie mal zu viel gekocht haben, bewahren Sie         Städten zu finden.                                       eher abends.
Reste auf und verwenden sie weiter. Das ist nachhaltig
und spart Geld! Viele Kochideen für Übriggebliebenes     Aber auch in Biosupermärkten und auf Märkten finden
unter www.zugutfuerdietonne.de/beste-reste               Sie meist unverpacktes Obst und Gemüse. Mehrweg-
                                                         netze aus robustem Material helfen, das Obst zu trans-
                                                         portieren. Sie können immer wiederverwendet und
Lieber frisch: Weniger                                   bei Bedarf auch gewaschen werden. Müll vermeiden
                                                         ist besser, als später zu recyceln.
Fertiggerichte, weniger Müll
Frische Rohkost statt Fertigpizza: Je mehr ein Lebens-
mittel verarbeitet ist, desto klimaschädlicher war
seine Herstellung. Verpackungen sorgen zudem für
haufenweise Plastikmüll, ihre Herstellung verschlingt                                                                                                                         Weitere Tipps verrät Rosa Wolff in ihrem Buch „Arm aber
Energie und erzeugt Klimagase. Wer möglichst auf                                                                                                                              Bio! Mit wenig Geld gesund, ökologisch und genussvoll
Unverarbeitetes zurückgreift und aufwendige                                                                                                                                   speisen. Ein Selbstversuch“ und dem dazugehörigen Koch-
Verpackungen meidet, reduziert seinen ökologischen                                                                                                                            buch, die beide kürzlich in einer aktualisierten Neuauflage
Fußabdruck.                                                                                                                                                                   erschienen sind.

18                                                                                                                                                                                                                                      19
Selbst
                                                                                                                 Apfel-Zwiebel-Chutney
                                                                                                                BIOSpitzenkoch Jürgen Andruschkewitsch

                                                                                                                ZUTATEN (für etwa 2 kg)

gekocht
                                                                                                                1,25 kg Äpfel
                                                                                                                625 g Zwiebeln, geschält
                                                                                                                300 g Rosinen
                                                                                                                2 Knoblauchzehen, gehackt
                                                                                                                ½ l Essig
                                                                                                                400 g Zucker
                                                                                                                1 EL Salz
Gourmetküche trifft Bio: Kreative                                                                               1 TL Ingwer
                                                                                                                1 TL Zimt
Rezepte von BIOSpitzenköchinnen und                                                                             1 TL Kurkuma
BIOSpitzenköchen zum Nachmachen
                                                                                                                ZUBEREITUNG
und Genießen. Das Tolle daran: Die Zu-                                                                          Die Äpfel waschen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen
bereitung geht ganz schnell und                        Kürbisgulasch auf pfälzische Art                         und die Apfelstücke grob raspeln. Die Zwiebeln schälen,
                                                                                                                in Würfel schneiden und mit den Äpfeln, Rosinen, Knob-
unkompliziert. Einfach ausprobieren!                  BIOSpitzenkoch Stefan Walch                               lauch und Essig in einen großen Topf geben. Kochen,
                                                                                                                bis alles weich ist. Nun den Zucker und die Gewürze zu-
                                                      ZUTATEN                                                   geben und so lange kochen, bis die Flüssigkeit ver-
                                                      800 g Kürbis                                              dampft ist. Immer gut umrühren, damit nichts anbrennt.
                                                      2 EL Olivenöl
                                                      1 Bund Lauchzwiebeln
                                                      2 Knoblauchzehen (mit Schale)
                                                      1 Prise Zucker
                                                      1 kleines Stück Ingwer, frisch gerieben                    Veganer Käsekuchen
                                                      1 kleines Stück Kurkuma, frisch gerieben
                                                      400 ml Gemüsebrühe                                        BIOSpitzenköchin Mayoori Buchhalter
                                                      Je eine Prise Zimt, Kreuzkümmel und Vanille
                                                      2 Kardamomkapseln, leicht aufgeknackt                     ZUTATEN
                                                      ½ TL Koriander, gemörsert                                 Teig
                                                      40 g Rosinen                                              300 g Weizenmehl Typ 550
                                                      30 g Pinienkerne, geröstet                                100 g vegane Margarine
                                                      125 ml Kokosmilch                                         75 ml Agavendicksaft
     Eine Kochvereinigung, die eine Gourmet-          Salz, Pfeffer                                             1 Päckchen Backpulver
     küche mit fast ausschließlich ökologisch                                                                   4 EL Wasser
     erzeugten Lebensmitteln anbietet – das ist       ZUBEREITUNG
     in Deutschland einmalig. In ihren Spitzen-       Kürbis in Würfel schneiden. Lauchzwiebeln waschen         Käseschicht
     restaurants, ihren Kochschulen, in Großküchen,   und in feine Ringe schneiden. Olivenöl in einem           400 g Seidentofu
     Kitas, Mensen und Schulen, in TV-Shows           Topf oder Bräter erhitzen. Kürbis zusammen mit dem        150 ml Agavendicksaft
     und auf Messen und Events zeigen die BIO-        Knoblauch im Topf anbraten. Mit etwas Zucker              1 Päckchen Vanillepuddingpulver
     Spitzenköche, wie gut Genuss, Lebensfreude       karamellisieren. Etwas Salz dazugeben. Deckel drauf       50 g vegane Margarine
     und eine verantwortungsvolle Lebensweise         und mindestens fünf Minuten leicht anbraten. Lauch-       175 ml Sojadrink
     zusammenpassen. Die 20 Profiköchinnen            zwiebeln dazugeben und mit einem Holzlöffel um-           2 EL Sojamehl
     und -köche bevorzugen neben ökologischen         rühren. Drei Minuten weiterbraten. Kurkuma und Ing-       abgeriebene Schale einer ½ Zitrone
     auch saisonale, regionale und fair gehandelte    wer dazureiben und kurz mit anbraten. Dann mit            1 Prise Kurkuma
     Zutaten.                                         der Gemüsebrühe aufgießen und leicht köcheln lassen.
                                                      Währenddessen die restlichen Gewürze dazugeben.           ZUBEREITUNG
     www.bio-spitzenkoeche.de                                                                                   Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten und
     www.biospitzenkoeche-blog.de                     Rosinen, Pinienkerne und die Kokosmilch hinzufügen        in einer Springform (Durchmesser 28 cm) mit den
       @biospitzenkoeche                              und mit den Gewürzen abschmecken. Nach weiteren           Händen verteilen. Dabei einen Rand bilden. Für die
                                                      drei Minuten prüfen, ob der Kürbis gar ist, abschmecken   Käseschicht alle Zutaten miteinander pürieren
                                                      und servieren.                                            und auf dem Teig verteilen. Bei 200 °C Ober- und Unter-
                                                                                                                hitze 25–30 Minuten backen.

20                                                                                                                                                                        21
Handkäsesalat mit Apfelvinaigrette                                                                                                                                                     Der Saisonkalender
                                                                                               BIOSpitzenkoch Stefan Walch                                                                                                                                                             Gemüse
                                                                                               ZUTATEN (für vier Portionen)                                                                                                                                                         JAN       FEB MÄRZ APRIL MAI      JUNI   JULI   AUG   SEP   OKT    NOV    DEZ

                                                                                               4 Stück gereifter Handkäse (200 g)
                                                                                               2 mittelgroße rote Zwiebeln
                                                                                                                                                                                                                      Artischocken

                                                                                                                                                                                                                      Auberginen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Obst
                                                                                               1 säuerlicher Apfel, zum Beispiel Boskop                                                                               Blumenkohl
                                                                                               2 EL flüssiger Honig                 JAN FEB MÄRZ APRIL MAI   JUNI   JULI   AUG   SEP   OKT   NOV   DEZ                                                                              JAN      FEB MÄRZ APRIL MAI       JUNI   JULI   AUG   SEP   OKT    NOV    DEZ
                                                                                                                                                                                                                      Bohnen (Busch- u. Stangen-)
                                                                                               1/2 BundArtischocken
                                                                                                         Schnittlauch                                                                                                 Ananas
                                                                                               1/2 Tasse Apfelessig                                                                                                   Brokkoli
                                                                                                        Auberginen                                                                                                    Äpfel
                                                                                               5 EL Walnussöl                                                                                                         Chicorée
                                                                                                        Blumenkohl                                                                                                    Apfelsinen/Orangen
                                                                                               2 EL Olivenöl                                                                                                          Chinakohl
                                                                                               6–8 Walnüsse
                                                                                                        Bohnen (Busch- u. Stangen-)                                                                                   Aprikosen
                                                                                                                                                                                                                      Dicke Bohnen
                                                                                               2 EL Honig
                                                                                                        Brokkoli                                                                                                      Avocados
                                                                                                                                                                                                                      Eisbergsalat
                                                                                               Salz, Pfeffer
                                                                                                        Chicorée                                                                                                      Bananen
                                                                                                                                                                                                                      Endivien
                                                                                                          Chinakohl                                                                                                   Birnen
                                                                                               ZUBEREITUNG                                                                                                            Erbsen, Zuckererbsen
                                                                                                        Dicke Bohnen                                                                                                  Brombeeren
                                                                                               Zwiebeln    schälen und halbieren. Walnüsse knacken.                                                                   Feldsalat/Rapunzel
                                                                                               Die Zwiebelhälften
                                                                                                        Eisbergsalat     quer in drei Teile teilen und in                                                             Erdbeeren
                                                                                                                                                                                                                      Gemüsefenchel
                                                                                               feine Streifen
                                                                                                        Endivien schneiden. Die Zwiebeln in einer Pfanne                                                              Esskastanien
                                                                                                                                                                                                                      Gemüsepaprika
                                                                                               mit demErbsen,
                                                                                                          Olivenöl     ganz kurz glasig anschwitzen und
                                                                                                               Zuckererbsen                                                                                           Feigen
                                                                                               dann abkühlen lassen.                                                                                                  Grünkohl
                                                                                                          Feldsalat/Rapunzel                                                                                          Grapefruit
                                                                                                                                                                                                                      Gurken, Salat-
                                                                                               HandkäseGemüsefenchel
                                                                                                           in Würfel schneiden und in eine Schüssel                                                                   Haselnüsse
                                                                                                                                                                                                                      Kohlrabi
                                                                                               geben. Apfel   schälen und würfeln. Schnittlauch in
                                                                                                       Gemüsepaprika                                                                                                  Heidelbeeren
                                                                                                                                                                                                                      Kopfsalat
 Gemüsestrudel                                                                                 RöllchenGrünkohl
                                                                                                         schneiden und zusammen mit den Zwiebeln                                                                      Himbeeren
                                                                                                                                                                                                                      Kürbis
                                                                                               zum Käse   in die Schüssel geben.
                                                                                                       Gurken, Salat-                                                                                                 Johannisbeeren, rot
BIOSpitzenkoch Hardy Lang                                                                                                                                                                                             Lollo Rossa, L. Bionda
                                                                                                          Kohlrabi                                                                                                    Johannisbeeren, schwarz
                                                                                               Essig und Walnussöl zugeben und mit Salz, frisch                                                                       Mangold
ZUTATEN (für vier Personen)        ZUBEREITUNG                                                         KopfsalatPfeffer und Honig abschmecken.
                                                                                               gemahlenem                                                                                                             Kirschen, sauer
                                                                                                                                                                                                                      Möhren
Strudelteig                        Salz in Wasser auflösen. Essig und Öl dazugeben und                    Kürbis                                                                                                      Kirschen, süß
                                                                                                                                                                                                                      Porree/Lauch
210 g Vollkorndinkelmehl           das Dinkelmehl unterheben. Den Teig fünf Minuten            Mindestens     30 Minuten
                                                                                                       Lollo Rossa, L. Bionda ziehen lassen, dann Walnuss-                                                            Kiwis
100 ml lauwarmes Wasser            kneten, zu einer Kugel formen und abgedeckt 30 Minu-        kerne zum Salat geben und servieren.                                                                                   Radicchio
                                                                                                          Mangold                                                                                                     Limetten
2 EL Olivenöl                      ten ruhen lassen.                                                                                                                                                                  Radieschen
                                                                                                          Möhren                                                                                                      Litschis
1 EL Essig oder Zitronensaft                                                                                                                                                                                          Rettich
1 Prise Salz                       Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Das                        Porree/Lauch                                                                                                Mandarinengruppe
                                                                                                                                                                                                                      Rhabarber
                                   Gemüse in feine Streifen schneiden und in einem Topf                   Radicchio                                                                                                   Mangos
                                                                                                                                                                                                                      Rosenkohl
Füllung                            mit wenig Wasser (oder im Dampfgarer) bissfest garen,                  Radieschen                                                                                                  Melonen
1–2 mittelgroße Karotten           danach abkühlen lassen. Das Gemüse in einer Schüssel                                                                                                                               Rote Bete/Rote Rüben
                                                                                                          Rettich                                                                                                     Mirabellen, Renekloden
1 Kohlrabi                         mit Käse, Ei, Cashewkernen und Schmand mischen                                                                                                                                     Rotkohl
                                                                                                          Rhabarber                                                                                                   Pampelmusen
1–2 Pastinaken                     und mit den Gewürzen kräftig abschmecken. Den Teig                                                                                                                                 Rucola
1 Paprika, rot                     auf einem Küchentuch ausrollen. Die Masse auf dem                      Rosenkohl                                                                                                   Papayas
                                                                                                                                                                                                                      Schwarzwurzeln
1/4 Stange Lauch                   ausgerollten Strudelteig gleichmäßig verteilen. Den Stru-              Rote Bete/Rote Rüben                                                                                        Pfirsiche, Nektarinen
                                                                                                                                                                                                                      Spargel
20 g Parmesan                      del mithilfe des Tuchs einrollen und auf ein Backblech                 Rotkohl                                                                                                     Pflaumen, Zwetschen
30 g Schmand                       setzen. Eventuell mit Butter oder Joghurt bestreichen.                                                                                                                             Spinat
                                                                                                          Rucola                                                                                                      Preiselbeeren
1 Ei                               Circa 40 Minuten im Backofen backen.                                                                                                                                               Spitzkohl
                                                                                                          Schwarzwurzeln                                                                                              Quitten
20 g Cashewkerne, grob gebrochen                                                                                                                                                                                      Stangen-/Bleichsellerie
Salz, Pfeffer, Thymian, Rosmarin   In der Zwischenzeit für die Sauce Schmand mit Orangen-                 Spargel                                                                                                     Stachelbeeren
                                                                                                                                                                                                                      Tomaten
                                   abrieb und -saft und fein geschnittenem Schnittlauch                   Spinat                                                                                                      Tafeltrauben
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Erkl
                                                                                                                                                                                                                      Weißkohl
Sauce                              vermischen.                                                            Spitzkohl                                                                                                   Walnüsse
200 g Schmand                                                                                                                                                                                                         Zucchini
                                                                                                          Stangen-/Bleichsellerie                                                                                     Wassermelonen                                                                                                                                   © BLE. Die

1/4 Orange                         Den fertigen Strudel in vier Stücke schneiden und mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bundesan

                                                                                                                                                                                                                      Zwiebeln                                                                                                                                        auch in Te
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Veränderu

                                                                                                          Tomaten                                                                                                     Zitronen
1 Bund Schnittlauch                der Sauce auf Tellern servieren.
                                                                                                          Weißkohl                                                                                       Erklärung
                                                                                                                                                                                                                    Monat                                  Monat                                   Monat                             Monat mit großem Angebot
                                                                                                                                                                                                                    mit starken                            mit geringen                            mit großem Angebot                aus heimischem Anbau und
                                                                                                          Zucchini                                                                                                  Importen                               Importen                                aus heimischem Anbau              gleichzeitig geringen Importen
                                                                                                                                                                                                         © BLE. Die Nutzungsrechte an den Inhalten dieser Datei liegen ausschließlich bei der

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.bzfe.de
                                                                                                                                                                                                         Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die Nutzung der Inhalte (ganz oder

22                                                                                                        Zwiebeln                                                                                       auch in Teilen) bedarf ausdrücklich ihrer vorherigen Zustimmung. Eine Bearbeitung oder
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BioErleben – Besser essen? Einfach machen!

Was hat mein Essen
                                                                                                                              DIE KLIMASIEGER
                                                                                                                                                                                                                                                    L
                                                                                                                             Frisches Gemüse ist deutlich weniger schädlich für

                                                                                                                                                                                                                                              E
mit dem Klima zu tun?

                                                                                                                                                                                                                                                G
                                                                                                                             unser Klima als Tiefkühlessen oder Fleisch, Eier                          153

                                                                                                                                                                                                                                             LÜ
                                                                                                                             oder Milch. Außerdem sind Bioprodukte klimafreund-                        130

                                                                                                                                                                                                                                          GEF
                                                                                                                             licher als konventionelle. Doch schau selbst, wie
                                                                                                                             groß die Unterschiede sind. Die Werte spiegeln dabei

                                                                                                                                                                                                 FR
                                                                                                                             die CO2-Äquivalente* in Gramm pro Kilogramm

                                                                                                                                                                                                    ISC
                                                                                                                             eines Produkts.                                                                                            3.508
     So kannst du mit deiner Ernährung aktiv

                                                                                                                                                                                                       HE
                                                                                                                                                                                                                                        3.039

                                                                                                                                                                                                      SG
                                                                                                                             * CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit, um die Klima-

     zum Klimaschutz beitragen.                                                                                                 wirkung der unterschiedlichen Treibhausgase zu vereinheit-

                                                                                                                                                                                                        EM
                                                                                                                                lichen. Quelle: Öko-Institut, 2007: www.oeko.de/oekodoc/

                                                                                                                                                                                                           ÜS
                                                                                                                                328/2007-011-de.pdf (Zugriff am 20.12.2019).

                                                                                                                                                                                                              E
                                                                                                                                                                       KÄSE
                                                                                                                                                                                                                             RIND

                                                                                                                                                                                                                                          13.311
                                                                                                                                                                                                                                          11.374
                                                                                                                                                                                8.512
                                                                                                                                MILCH                                           7.951
                                                                           lipp
                                                              NAME: Zora K
                                                              ALTER: 29
                                                                                 n
                                                              BERUF: Köchi                                                         940
                                                                                                 uatschkopf
                                                                       N G SC H A R A KTERZUG: Q                                   883
                                                              LIEBLI
                                                                                                  gskanone
                                                                     E E IG E N SC H AFT: Stimmun
                                                               BEST

                                                                                                                                                                                                         POMMES TE
                                                                                              FT:
                                                                       C H T E ST E EIGENSCHA

                                                                                                                                                                                                              ÜHL
                                                               SC H LE
                                                                                                   hangry!
                                                                                                  da   nn
                                                                                     wenn hangry,
                                                               		                                                             NAHRUNGSMITTEL                                                 5.728

                                                                                                                                                                                                       TIEFGEK
                                                                                                                              konventionell                                                  5.568                             APPS ZUM
                                                                                                     a das Format
                                                                               s 20  18 hostete Zor                           ökologisch
                                                                Von 20 17   bi                           nt-Netzwerk                                                                                                           BESSERESSEN
He Kumpel,
                                                                        m a! “  au f fu  nk, dem Conte
                                                                „Koc h                                   sie das
ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht nur du alleine das
                                                                                d Z  D F. Derzeit leitet                en
                                                                von A  R D  un                          nsland zwisch
Klima retten kannst, aber wenn wir alle einfach ein biss-
                                                                      im  K  re at iv pr ojekt Klieman          , is t
                                                                 Café                                 ochkurse
chen stärker darauf achten, wie wir mit unseren Lebens-                              amburg, gibt K          @chefkoch.de
                                                                                                                                                                                                                             Die App ZU GUT FÜR
mitteln und Ressourcen umgehen, wird es sicher schon             Bremen und H                 uf Kochkurs“ /                                                                                                                 DIE TONNE! verrät, was
                                                                                rm  at es  „A
                                                                 Host de  s Fo                            20 ihr erstes
etwas besser, meinst du nicht?                                           rö ff en  tl ic ht im Februar 20                                                                                                                    man mit Resten Leckeres
                                                                  und ve
                                                                                                                                                                                                                             kochen kann.
                                                                  Kochbuch.
Meine vier Tipps, wie du ganz einfach zum Besser-Esser                                                                        MACH MIT BEI „ECHT KUH-L!“
wirst, sind eigentlich ziemlich simpel:                                                                                                                                                                                      Wenn du mal genauer
                                                                                                                             Du willst, dass unsere Landwirtschaft und Ernährung                                             wissen willst, was

1.  Zieh dir’n Mäntelchen an, schnapp dir einen Stoff-
    beutel und geh doch zur Abwechslung mal auf den
Markt und kauf dein Gemüse und Obst verpackungsfrei.
                                                             3.   Wusstest du eigentlich, wie cool es ist, wenn man
                                                                  im Frühjahr einen Tomatenkern einpflanzt und
                                                             dann ein paar Monate später eigene Tomaten ganz einfach
                                                                                                                             noch nachhaltiger werden und hast Lust, selbst was
                                                                                                                             dafür zu tun? Dann reich deine Idee ein bei „Echt kuh-l!“,
                                                                                                                             dem bundesweiten Schulwettbewerb des Bundesminis-
                                                                                                                                                                                                                             und wie viel eigentlich
                                                                                                                                                                                                                             so täglich auf deinem
                                                                                                                                                                                                                             Teller landet, hilft dir
                                                             in einem sonnigen Raum seiner Wohnung ernten kann?              teriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).                                                die App WAS ICH ESSE

2.   Tofu und mit Gemüse gefüllte Kohlrouladen können
     superlecker schmecken und gönnen deiner Lust auf
Fleisch eine wohlverdiente Pause.                            4.   Wenn du keine Lust oder keine Zeit hast, täglich
                                                                  zu kochen, dann mach das doch einfach nur
                                                                                                                             Alle Infos und das aktuelle Wettbewerbsmotto unter
                                                                                                                             www.echtkuh-l.de
                                                                                                                                                                                                                             des Bundeszentrums für
                                                                                                                                                                                                                             Ernährung.

                                                             zweimal die Woche, aber dann für alle Tage gleich mit.
                                                             Trotzdem frisch und lecker und ganz ohne dreifach
                                                             verpackte Tiefkühlgerichte.
24                                                                                                                                                                                                                                                      25
Mehr Ökolandbau
in Deutschland
Bio ist längst keine Nische mehr – und der Markt wächst weiter. Die Nachfrage
ist so groß, dass heimische Biobetriebe den Bedarf nicht mehr decken können.
Das BÖLN stärkt den Ökolandbau auf verschiedenen Ebenen.

                                                            Importanteile

 Weiterbildung: Mehr praktischer Austausch

Eine Betriebsumstellung ist komplex und langwierig.            20 %        31 %         40 %         88 %
Die Betriebe müssen dabei intensiv beraten werden. So       Biogetreide Kartoffeln     Möhren       Tomaten
wissen viele konventionell arbeitende Landwirtinnen
und Landwirte immer noch wenig darüber, was ökolo-
gisch wirtschaftende Betriebe wirklich anders machen.       Aktuell arbeiten nur etwa 12 % der Bauernhöfe
Deshalb soll der praktische Austausch gefördert werden.     nach ökologischen Vorgaben.
Ökobetriebe stellen beispielsweise vor, wie sie Unkraut
mechanisch anstatt mit Herbiziden regulieren.
                                                            Ziel der Bundesregierung bis 2030

                                                             Steigerung der ökologisch bewirtschafteten
 Vermarktung: Mehr Bio in Kantinen                           Fläche von zurzeit 9,1 auf 20 %.

In Kantinen, Kindertagesstätten oder anderen Einrich-       Dafür muss sich die Zahl der Biobetriebe fast
tungen mit Außer-Haus-Verpflegung soll der Anteil von       verdoppeln.
Biolebensmitteln steigen. Unterschiedliche Partner aus
der Landwirtschaft, dem Verarbeitungsgewerbe (z. B.
Bäckereien, Metzgereien) und dem Großhandel sollen
enger zusammenarbeiten, damit den Verpflegungsein-
richtungen ausreichend Bioprodukte zur Verfügung            Bundesprogramm Ökologischer Landbau
stehen.                                                     und andere Formen nachhaltiger Land-
                                                            wirtschaft (BÖLN)
                                                            Um den Ökolandbau zu fördern, hat das Bundes-
 Forschung: Robustere Pflanzen                              ministerium für Ernährung und Landwirtschaft
                                                            (BMEL) ein Programm aufgesetzt: das BÖLN. Es
Viele Pflanzen- und Tierarten wurden für die Bedürfnisse    stärkt das heimische Angebot und die Nachfrage
des konventionellen Landbaus gezüchtet. Im Ökolandbau       nach Biolebensmitteln und unterstützt Forschungs-
müssen Pflanzen robuster und widerstandsfähiger gegen       projekte, damit mehr landwirtschaftliche Betriebe
Schädlinge oder Krankheiten sein, um sich ohne Kunst-       auf Bio umstellen und Ökobetriebe ihre Produktion
dünger und Pestizide gut entwickeln zu können. Innovative   optimieren können. Finanzvolumen 2019:
Forschungsergebnisse helfen Ökobetrieben dabei, ihre        30 Millionen Euro. Mehr Informationen unter:
Produktion zu optimieren.                                   www.bundesprogramm.de

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