"Blick auf Europa" - Aktuelle Rahmenbedingungen von Verpackungen - FUTURE RESOURCES 2020
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FUTURE RESOURCES 2020 „Blick auf Europa“ – Aktuelle Rahmenbedingungen von Verpackungen DR. CARL DOMINIK KLEPPER, 10. NOVEMBER 2020
Die AGVU steht für die Kreislaufführung von Verpackungen zum Zweck des Ressourcen- und Klimaschutzes Ressourcen-Management Umweltgesetzgebung Presse, Politik, Fachöffentlichkeit
Inhalte 1. Europäischer „Green Deal“ / Aktionsplan Kreislaufwirtschaft a) Essential Requirements b) Rezyklatanteil c) Abfallvermeidung 2. Umsetzung der Einwegkunststoffrichtlinie 3. Entwicklung von Leitlinien für EPR-Systeme 4. Nationale Umsetzung der EU-„Plastikabgabe“? 5. Ausblick und Zeitplan
"I am convinced that the old growth model that is based on fossil fuels and pollution is out of date and out of touch with our planet. The Green Deal is our new strategy for growth that gives more back than it takes away, and we want to really make things different.“ 11.12.2019 “At the heart of it is our mission to become the first climate-neutral continent by 2050. But we will not get there with the status quo – we need to go faster and do things better. [..] Ursula von der Leyen EU-Kommissionspräsidentin On this basis, the European Commission is proposing to increase the 2030 target for emission reduction to at least 55%.” 16.09.2020
1. Europäischer „Green Deal“
1. Vom Green Deal zu konkreten Maßnahmen Dezember 2019 Europäischer Green Deal (Leitbild) März 2020 Aktionsplan Kreislaufwirtschaft (Strategiedokument) Veröffentlichung Gesetzesvorschlag: Überarbeitung Verpackungsrichtlinie (PPWD) Ende 2021 (Gesetzgebungsverfahren) Essential Requirements (Grundlegende Anforderungen an Rezyklatanteil Abfallvermeidung Verpackungen)
1a) Überarbeitung der „Essential Requirements“ Aufgreifen der Abfallhierarchie in der Verpackungsrichtlinie bringt höheren Anforderungen an Verpackungen. Recyclingfähigkeit: 95 % einer Verpackung muss bis 2030 recyclingfähig sein Verpackungsreduktion: Reduzierung von Verpackungen (Größe, Gewicht und Oberfläche) auf ein notwendiges Minimum Kennzeichnung: Verpackungen sollen u.a. einheitlich als recycelbar gekennzeichnet werden Registrierung: Erfüllung der Anforderungen soll dokumentiert werden
1a) Essential Requirements: Kernforderungen „Runder Tisch Essential Requirements“ 1. Verpackung stets im Zusammenhang mit dem Produkt sehen 2. Zielkonflikte Verpackungsreduktion - Recyclingfähigkeit klären 3. Keine „Ratios“ (definierte Verhältnisse von Verpackung und Produkt) mit Berichtspflichten 4. Rezyklateinsatz? → Impact Assessment der Verpackungsrichtlinie 5. Keine doppelten Berichtspflichten an ein deutsches und ein europäisches Verpackungsregister 6. Kennzeichnungen europaweit einheitlich und gebührenfrei
1b) Rezyklatanteil in Verpackungen Aus dem Circular Economy Action Plan, 11.03.2020 • „Um den Einsatz von recycelten Kunststoffen zu steigern und zu einer nachhaltigeren Verwendung von Kunststoffen beizutragen, wird die Kommission verbindliche Anforderungen an den Rezyklatanteil sowie Maßnahmen zur Abfallreduzierung für wichtige Produkte wie Verpackungen, Baustoffe und Fahrzeuge vorschlagen [..]“ • „Eine Reihe von [..] Maßnahmen, insbesondere die Einführung von Anforderungen an den Rezyklatanteil in Produkten, werden dazu beitragen, ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Sekundärrohstoffen zu vermeiden und eine reibungslose Ausweitung des Recyclingsektors in der EU zu gewährleisten.“ • Geplante Veröffentlichung Gesetzesvorschlag Verpackungsrichtlinie (PPWD): Ende 2021
1 b) Exkurs: Ansätze zur Steigerung der Kunststoff-Rezyklateinsatzes Materialspezifische Preisliche Produktspezifische Rezyklateinsatzquoten Steuerungsinstrumente Rezyklateinsatzquoten Umsetzung z.B. Steuerliche Bestimmte Produkte Bestimmte Kunststoffe / Bevorteilung von müssen einen Polymere müssen einen Rezyklaten; Einbindung von Mindestprozentsatz Mindestprozentsatz Kunststoff in den CO2- Rezyklat enthalten Rezyklat enthalten Handel Wirkung auf Rezyklatmärkte Marktmechanismus Hohe Investitionssicherheit bestimmt, in welchen Rezyklatpreise sinken im für Rezyklathersteller Produkten Rezyklate zum Verhältnis Einsatz kommen
1c) Abfallvermeidung • Stärkere Priorisierung der Abfallvermeidung • Angedachte Maßnahmen − Konkrete individuelle Abfallvermeidungsziele für Mitgliedstaaten − Verpackungsverbote für bestimmte Produkte − Vorgaben zu Mehrwegverpackungen für bestimmte Produkte • Detaillierte Vorschläge noch in der Ausarbeitung
2. Umsetzung der Einwegkunststoffrichtlinie EU-weites Verbot von Trinkhalmen, Einwegbesteck und -teller, Wattestäbchen... ab 3. Juli 2021 in Kraft Beispiele für weitere Neuregelungen • Kennzeichnung von Einwegkunststoffprodukten Vorschlag der EU-Kommission für Hinweise auf Einwegplastik • Erweiterte Herstellerverantwortung: Übernahme der Reinigungskosten für Littering in Bezug auf Einweg-Plastikprodukte und Zigarettenkippen
3. Entwicklung von Leitlinien für EPR-Systeme Mindestanforderungen an EPR-Systeme entspr. Art. 8 a AbfallrR • Gleichbehandlung der Lizenznehmer; einheitliches Reporting • Vorgaben zur Entgelt-Modulierung nach ökologischen Kriterien − Mitgliedsstaaten können Modulierungskriterien flexibel vorschreiben. Empfohlen: Design-for-Recyclability, Wiederverwendbarkeit, Rezyklateinsatz − Bonus-Malus-System empfohlen − Modulierungsbausteine nicht Teil des Preiswettbewerbs • Abzudeckende Kosten − Kosten für Sammlung, Transport und Behandlung von Abfällen − „Enforcement costs“ nicht genannt; Mitgliedstaaten können Litter- Clean-Up-Kosten aufzunehmen Status: z.Zt. „Inter-Service Consultation”. Veröffentlichung: Ende Nov. 20
4. Nationale Umsetzung der EU-„Plastikabgabe“? • Am 21. Juli 2020 im Rat der Europäischen Union beschlossen • Ab 1. Januar 2021: Jeder Mitgliedstaat zahlt Abgabe i.H.v. 0,80 Euro pro Kilogramm nicht recycelter Verpackungsabfälle aus Kunststoff • Deutschland zahlt voraussichtlich bis zu 1,4 Mrd./Jahr. Bundesregierung: Betrag wird einen Teil der Beiträge Deutschlands an den EU-Haushalt ersetzen; (zunächst) ohne Umlage auf die Wirtschaft • Einnahmen nicht zweckgebunden • Dem Vernehmen nach: Mitgliedstaaten ohne Interesse an einheitlichen Regelungen / Empfehlungen zur Überwälzung auf die Wirtschaft
4. Bestehende / geplante „Plastiksteuern“ in EU-Mitgliedstaaten
5. Ausblick 1. Januar 4. Quartal EU „Plastikabgabe“ Überarbeitung Packaging and Packaging Dekarbonisierungsziel Waste Directive (PPWD) um 100 %* 2020 2030 2021 2050 17. Dezember 3. Juli Dekarbonisierungsziel um mind. 40 %* EU-Ratsbeschluss: Einwegkunststoffverbote Neuer Vorschlag der EU-Kommission: „Making the recovery 55% circular and green“ * Im Vergleich zu den Emissionen im Jahr 1990
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