Blickpunkt Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist" - Altersheim Brixen

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Blickpunkt Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist" - Altersheim Brixen
Blickpunkt
Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für
Pflege- und Betreuungsdienste “Zum Heiligen Geist”

www.altersheim-brixen.it           Juni | Juli | August | September 2021 · 106. Ausgabe
Blickpunkt Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist" - Altersheim Brixen
BLICKPUNKT · Grußworte                                             Juni - Juli - August - September 2021

    Liebe Leserinnen und Leser,                            deren Image geschadet:
    die Krise, die wir durchlebt haben bzw. immer          Durch die vielen Sicher-
    noch durchleben, hat in vielen Bereichen systemi-      heitsbestimmungen,        die
    sche Schwachpunkte zum Teil akut verschärft und        umgesetzt werden mussten
    ins Rampenlicht gerückt. So sind viele Themen,         und welche das soziale Le-
    die die Betreuung und Pflege von Senioren im All-      ben der Bewohner massiv
    gemeinen und die Seniorenwohnheime betreffen,          eingeschränkt haben, werden Seniorenwohnheime
    durch eine breite Berichterstattung in den Medien      in der Gesellschaft wieder verstärkt als „Institu-
    in das Bewusstsein der Gesellschaft gelangt.           tionen“ wahrgenommen, wo das Leben fremdbe-
    Den sich bereits seit Jahren abzeichnenden Fach-       stimmt wird. Hier gibt es viel zu tun, um die Heime
    kräftemangel im Gesundheitswesen im Allgemei-          im wahrsten Sinne des Wortes wieder zu öffnen,
    nen und insbesondere in den Seniorenwohnhei-           „Alltagsnormalität“ und Teilnahme und Teilhabe
    men hat die Corona Krise unübersehbar zu Tage          am gesellschaftlichen Leben zurückzuholen.
    befördert. Der Fachkräftemangel ist enorm, der         In diesem Sinne kann die Krise viele Chance ber-
    Arbeitsmarkt ist komplett leergefegt. Die Pande-       gen und ein Katalysator für Innovationen sein. Nun
    mie hat verdeutlicht, wie über Jahre am Limit ge-      gilt es diese aus der Krise entstandenen Lernmög-
    arbeitet wurde. Nun gilt es die Krise als Chance zu    lichkeiten zu erkennen und zu nutzen, Defizite zu
    nutzen, um durch eine Ausbildungsoffensive, un-        beseitigen und Stärken auszubauen. Es gibt viel
    ter anderem Interessierte aus anderen Wirtschafts-     zu tun, packen wir es an.
    bereichen in einen Pflegeberuf zu bringen. Dies                             Michaela Summerer, Direktorin
    muss mit einer nachhaltigen Aufwertung der Be-
    rufsbilder in der Pflege und Betreuung einherge-
    hen. Auch die Positionierung des Seniorenwohn-
    heimes als attraktiver Arbeitgeber ist wichtiger         INHALTSVERZEICHNIS
    denn je. Dazu gehören Instrumente wie modernes
                                                             Im Focus
    Bewerbermanagement,          Einarbeitungskonzepte
    und Weiterbildungsmanagement, flexible Arbeits-           3 Das Team ”Finanzen und Beschaffung” stellt sich vor
    organisation für unterschiedliche Bedürfnisse der
                                                             Rund um unsere Bewohner
    Mitarbeiter, lebensphasenorientiertes Personalma-
                                                              6 Aus dem Leben von Paula Gasser
    nagement u.a.
                                                              7 Alois Unterhuber - Ein Weitentaler in London
    Die demografische Entwicklung mit einem stei-
    genden Bedarf durch alternde Gesellschaften er-
                                                             Wissenswertes
    fordert auch ein breites Spektrum der Dienstleis-
                                                              8 Aus dem Verwaltungsrat
    tungen in der Seniorenbetreuung. Es zeigt sich,
                                                              9 Johann Kronbichler
    dass für diese Neuausrichtung die Pandemie als
    Beschleuniger fungiert. Das Dienstleistungsange-         10 Die Technischen Dienste in Zeiten der Pandemie
    bot muss vielfältiger werden. Neben der stationä-        12 Mein freiwilliger Sozialdienst im Bürgerheim
    ren Betreuung und Pflege im Seniorenwohnheim             13 Mein Praktikum im Haus Eiseck
    braucht es weitere Unterstützungsangebote für
                                                             14 Rückblick in Bildern
    pflegende Angehörige, für die Pflege zu Hause und
    für alleinstehende Senioren. Für die Zielgruppe der
                                                             23 Glückwünsche
    fitten Senioren, die sich in das soziale Leben ihres
    Wohnumfeldes aktiv mit ihren ganzen Erfahrungen          25 Die lustige Seite
    einbringen wollen, sind geeignete Rahmenbedin-
    gungen zu schaffen.
    Wenn in den vergangenen Monaten auch über viel           ACHTUNG: Bitte die Zeitung einfach um­
    Gutes aus dem Heimleben berichtet wurde, hat             drehen, in der italienischsprachigen Ausgabe
    die COVID-Pandemie verständlicherweise auch              ­finden Sie zum Teil andere spannende Inhalte!

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Juni - Juli - August - September 2021                              Im Focus · BLICKPUNKT

Das Team „Finanzen und Beschaffung“
stellt sich vor
   Wie Sie sich vielleicht erinnern können,
hat sich in der letzten Ausgabe der „Blick­
punkt“ das Team der „Personalverwaltung“
vorgestellt. Diesmal widmen wir uns den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines
weiteren Kernbereiches der Verwaltung,
und zwar der Abteilung „Finanzen und
­Beschaffung“.                                     			              Andreas Leitner,
                                                    Leiter „Finanzen und Beschaffung“

                                              „Wir sind fünf Mitarbeiter, die in diesem
                                              sehr vielseitigen und abwechslungsreichen
                                              Bereich arbeiten dürfen. Jeden Tag geben
                                              wir unser Bestes, um den verschiedenen
                                              bürokratischen Auflagen nachzukommen,
                                              allen Mitarbeitern im Betrieb die Arbeiten
                                              so gut es geht zu erleichtern und dadurch
     			Michael Mitterrutzner,                auch den Heimbewohnern einen schönen
           Verwaltungsleiter                  Lebensabschnitt zu ermöglichen.“

Verwaltungsleiter Michael Mitterrutzner,      Mein persönliches Lebensmotto ist:
der übergeordnet die Verantwortung für die    Ich gehe mit einer fröhlichen und optimis-
ordnungsgemäße Abwicklung der gesam-          tischen Lebenseinstellung durch das Le-
ten Tätigkeiten im Bereich Verwaltung - so    ben und gebe niemals auf.
auch für jene des Bereiches „Finanzen und
Beschaffung“ - trägt, betont: „Auch in die-   So sieht mein Arbeitsalltag aus:
sem Bereich wird für eine optimale Organi-    Ich arbeite seit 2019 Betrieb und darf
sation ein kompetentes und professionel-      seit September 2020 die Bereiche „Fi-
les Team benötigt, auf welches der ÖBPB       nanzen und Beschaffung“ leiten. Mein Ar-
“Zum Heiligen Geist“ zurückgreifen kann.      beitsalltag ist sehr vielseitig und abwechs-
Im Zentrum stehen stets das Wohl und die      lungsreich. Gemeinsam mit meinen Mitar-
Zufriedenheit unserer Heimbewohner.“          beitern garantiere ich für eine angemesse-
                                              ne Kostendeckung im Betrieb, d.h. dass
                                              die zur Verfügung stehenden Finanzmittel
                                              so eingesetzt werden, dass den Mitarbei-
                                              tern eine optimale Betreuung der Heimbe-
                                              wohner möglich ist. In der Beschaffung,
                                              welche für die Organisation der Einkäufe,
                                              Dienstleistungen und notwendigen Bau-
                                                                                             3
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    arbeiten zuständig ist, darf ich mit allen   ten Kollegen zusammenarbeiten kann, so-
    Bereichen unseres Betriebes zusammenar-      wie meine abwechslungsreiche Tätigkeit.
    beiten.                                      Es ist mir wichtig, dass ich gerne zur Ar-
                                                 beit komme, mich immer weiterentwickeln
    Das schätze ich an meinem Arbeitsplatz:      kann und es mir bei der Arbeit nie langwei-
    Die abwechslungsreiche Tätigkeit in Zu-      lig wird.
    sammenarbeit mit allen Bereichen des Be-
    triebs, jeden Tag neue Herausforderungen
    angehen zu dürfen und die Möglichkeit zur
    ständigen Weiterbildung.

                                                      			 Dagmar Delueg,
                                                      			 Mitarbeiterin
        			 Gertrud Bacher,
        			 Mitarbeiterin                        Mein persönliches Lebensmotto ist:
                                                 Denke nicht so oft an das, was dir fehlt,
    Mein persönliches Lebensmotto ist:           sondern an das, was du hast!
    In der Ruhe liegt die Kraft.
                                                 So sieht mein Arbeitsalltag aus:
    So sieht mein Arbeitsalltag aus:             Ich arbeite seit September 2002 (5-jährige
    Ich arbeite seit Oktober 2007 im ÖBPB        Unterbrechung/Mutterschaft) in der Heim-
    “Zum Heiligen Geist“. Anfangs war ich in     gäste-Verwaltung im Bürgerheim. Meine
    der Heimgästeverwaltung tätig, seit Januar   Aufgabe ist hauptsächlich die Fakturie-
    2012 bin ich für die Buchhaltung zustän-     rung aller Leistungen, die von uns ange-
    dig. Mein Aufgabenbereich ist sehr um-       boten werden (Daueraufnahme, Kurzzeit-,
    fangreich. Ich verbuche die Eingangsrech-    Übergangs- und Tagespflege, Mensa, Ver-
    nungen, bezahle die Lieferanten und erle-    mietung von Veranstaltungsräumen, Be-
    dige sonstige buchhalterische Aufgaben.      gleitetes und Betreutes Wohnen…), sowie
    Die Eintragungen der neuen Inventargüter     die Verbuchung der Zahlungseingänge. Der
    und die Verwaltung des Inventars gehören     Arbeitsbereich ist sehr abwechslungsreich
    auch zu meinen Aufgaben. Ich erledige die    und gefällt mir gut.
    Eintragungen auf verschiedenen Portalen
    und unterstütze meine Vorgesetzten bei       Das schätze ich an meinem Arbeitsplatz:
    der Erstellung der Zwischenbilanzen und      Besonders in Zeiten wie diesen, bin ich
    der Abschlussbilanz.                         froh, einen fixen Arbeitsplatz zu haben.
                                                 Das angenehme Klima unter den Mitarbei-
    Das schätze ich an meinem Arbeitsplatz:      tern und die flexiblen Arbeitszeiten weiß
    Besonders schätze ich, dass ich mit net-     ich ebenso zu schätzen.
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     			 Karin Mantinger,                          			 Verena Weissteiner,
     			 Mitarbeiterin                             			 Mitarbeiterin

Mein persönliches Lebensmotto ist:            Mein persönliches Lebensmotto ist:
Erfreue dich an den kleinen Dingen im Le-     Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
ben. Sie machen dich reich.
                                              So sieht mein Arbeitsalltag aus:
So sieht mein Arbeitsalltag aus:              Ich bin seit Januar 2021 im Betrieb und
Seit März 1994 bin ich beim ÖBPB “Zum         für den Bereich „Beschaffung“ zuständig.
Heiligen Geist“ bedienstet. Anfangs arbei-    Zuvor habe ich einige Jahre im Gastge-
tete ich in der Heimgästeverwaltung und       werbe gearbeitet und freue mich über die
in der Buchhaltung. Als im Jahr 2003 der      neue Herausforderung. Mein Arbeitsalltag
Betrieb auch die Führung des Haus Eiseck      ist sehr abwechslungsreich. Ich bin für die
in Klausen übernahm, arbeitete ich bis An-    Beschaffung verschiedener Dienstleistun-
fang 2012 ausschließlich in der Buchhal-      gen, Arbeiten und Lieferungen zuständig.
tung. Seit Mai 2015 bin ich in Teilzeit im    Vor allem bearbeite ich Bestellscheine, er-
Beschaffungsbereich tätig. Dieser Bereich     stelle Entscheidungen und Auftragsschrei-
umfasst die Beschaffung aller Ankäufe,        ben. Bei Einkäufen über einem gewissen
Arbeiten und Dienstleistungen, die not-       Wert, muss die Beschaffung über ein In-
wendig sind, ein Seniorenheim zu führen.      formationsportal der öffentlichen Verträge
So braucht es Lebens-, Reinigungs- und        eingetragen und über dieses abgewickelt
Waschmittel, Möbel, Maschinen, Geräte         werden. Außerdem kümmere ich mich ak-
sowie die Unterstützung von verschiedenen     tuell zusätzlich um die Eintragungen der
Handwerkern. Im Beschaffungsbereich hat       Corona-Schnelltests und Impfungen.
sich in den letzten Jahren aufgrund von ge-
setzlichen Bestimmungen vieles geändert       Das schätze ich an meinem Arbeitsplatz:
und die Abwicklung ist im Vergleich zu frü-   In der kurzen Zeit konnte ich bereits viele
her zeitlich aufwändiger geworden. Zu mei-    neue Erfahrungen sammeln und besonders
nen weiteren Aufgaben gehört noch der Te-     viel Freude bereitet mir der offene und
lefon- und Postdienst und die E-Mail-Kor-     freundliche Umgang zwischen den Kolle-
respondenz der allgemeinen Verwaltung.        gen.

Das schätze ich an meinem Arbeitsplatz:
In all den Jahren konnte ich viele berufli-
che und soziale Erfahrungen sammeln und
mich an den Zielen und Werten des Betrie-
bes orientieren.

                                                                                             5
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    Aus dem Leben von Paula Gasser
                                                    arbeitet sie nebenbei in einem Putztrupp
                                                    im Krankenhaus. Eines Tages erhielt sie
                                                    auf dem Postweg eine Strafe, da sie eine
                                                    Pension bezog und gleichzeitig einen Lohn
                                                    für das Putzen erhielt. Sie hatte nicht ge-
                                                    wusst, dass dies nicht erlaubt sei und sagte
                                                    zu sich selbst: „Das geschieht dir recht!“

                                                    Ihr Mann ging mit 62 Jahren in Pension.
                                                    Paula hütete gerne die Kinder ihrer Freun-
                                                    de. Sie spielte mit ihnen, ging spazieren
                                                    und auf den Spielplatz. Sie genoss diese
                                                    Zeit sehr. Irgendwann erkrankte ihr Mann
                                                    an Lungenkrebs und pendelte häufig zwi-
                                                    schen Krankenhaus und zu Hause hin
                                                    und her. Zwei-drei Monate im Kranken-
                                                    haus, dann wieder nach Hause. Für Paula
      Paula Gasser wurde am 29. August 1926         war dies keine leichte Zeit. Im September
    in Milland bei Brixen geboren, zu Hause in      1997 verstarb Josef mit 74 Jahren. Paula
    der Wohnung ihrer Eltern. Sie hat keinen        lebte von da an allein in der Wohnung. Mit
    Kindergarten besucht, da es keinen gab.         der Zeit war auch sie immer mehr auf Hil-
    In die Schule ging sie in Teis (Villnöss) und   fe angewiesen und der Hauspflegedienst
    besuchte diese bis in die 5. Klasse Grund­      kam, um sie zu unterstützen.
    schule.
                                                    Paula stürzte dann einmal zu Hause auf
    Mit 20 Jahren zog sie nach Bozen zu ihrer       den Hinterkopf und schaffte es nicht mehr
    Tante, welche sie im Familienbetrieb als        aufzustehen. Zum Glück hatte der Haus-
    Bedienung anlernte. Sie arbeitete dort 10       pflegedienst genau an diesem Tag Dienst
    Jahre lang. Mit 26 Jahren lernte sie ihren      und fand sie. Sie kam ins Krankenhaus,
    zukünftigen Mann kennen. Dieser war bei         anschließend für einen Monat ins Sanato-
    der Müllabfuhr tätig und kam regelmäßig         rium und dann bekam sie für ca. 5 Monate
    in den Gastbetrieb, um sich ein belegtes        einen Platz im Hartmannsheim. Dort gefiel
    Brot zu kaufen. Mit der Zeit entstand eine      es ihr sehr gut, da sich das Heim im Zen-
    Freundschaft, aus der Liebe wurde.              trum von Brixen befindet. Mittlerweile hat
                                                    sie einen Platz im Bürgerheim erhalten, wo
    Am 11. Mai 1955 heiratet die 28jährige          am Anfang alles neu und ungewohnt war.
    Paula den drei Jahre älteren Josef. Kinder      Jetzt hat sie sich gut eingelebt und fühlt
    bekamen sie keine, da sie nicht kommen          sich sehr wohl. Sie sagt, das Personal sei
    wollten, sagt Paula. Dazumal konnte man         sehr nett und auch die anderen Heimbe-
    bereits mit 55 Jahren in Rente gehen und        wohner.
    Paula nahm diese Möglichkeit in Anspruch.
    Um ihre Pension ein wenig aufzurunden,                       Natalie Tomaselli, Mitarbeiterin

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Juni - Juli - August - September 2021              Rund um unsere Bewohner · BLICKPUNKT

Alois Unterhuber
Ein Weitentaler in London

  Seit Jänner 2020 lebt Alois Unterhuber
im Wohnbereich 5 des Bürgerheims. Er ist
am 22.03.1936 in Weitental geboren, auf
einem Bauernhof - beim „Zassler“- und
mit acht Geschwistern aufgewachsen. Er
besuchte die italienische Volksschule in
Weitental und danach das Gymnasium in
Brixen.

Mit 25 Jahren ging er ins Missionshaus von
Brixen, um dort Theologie zu studieren.
Von dort wurden er und noch einige Bur-
schen in ein Missionshaus nach London
versetzt. Sie wurden mit einem Schiff von
Frankreich nach England gebracht. Dort
blieb Alois drei Winter lang, um Theologie
zu studieren. „Nocher bin i wieder hoam       Die Zeit in England war eine sehr schöne
zu der Muitter, sie hobm mi net als Missio-   Zeit. Danach ist Alois wieder auf seinen
nar gemeg, i moan sie hobmra ginui kob“,      Heimathof zurück und hat diesen gemein-
meint er heute.                               sam mit seiner Mutter bewirtschaftet, bis
                                              sie starb. Alois hielt auf seinem Hof Kühe,
                                              Schafe, Hennen und eine Zeit lang auch
                                              Gänse. Geheiratet hat Alois nie, es hat sich
                                              nie ergeben. Im Sommer ist er gern in die
                                              „Granten“ und Pilze gegangen. Freude
                                              machte ihm auch sein Motorrad, mit dem
                                              er Ausflüge unternahm.

                                              Alois hält an seinem Glauben fest und
                                              besucht, wenn es irgendwie möglich ist,
                                              regelmäßig die Messe im Bürgerheim. In
                                              seinem Zimmer hat er noch seine Bücher
                                              aus seiner Studienzeit, in denen er täglich
                                              liest.

                                              Alois vermisst seine „Hoamat“, dennoch hat
                                              er sich gut bei uns eingelebt und fühlt sich
                                              wohl.

Alte Schulhefte von Alois                              Manuela Unterfrauner, Mitarbeiterin

                                                                                             7
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BLICKPUNKT · Wissenswertes                              Juni - Juli - August - September 2021

    Aus dem Verwaltungsrat
    Liebe Leserinnen und Leser                    und hier scheint sich
    des „Blickpunkt“,                             eine neue Lösung
                                                  anzubahnen.       Wir
    ich möchte meine „Ausführungen“, wie          vom Verwaltungsrat
    im letzten Blickpunkt angedeutet, einfach     haben beschlossen,
    weiterführen bzw. Euch weiter berichten.      die Kirche der Pfar-
                                                  rei Brixen für 30
    Unser Projekt und Konzept „Senioren-          Jahre kostenlos im
    zentrum Elisabethsiedlung“ ist weiter ge-     Fruchtgenuss zu übertragen. Es wird dann
    diehen! Sei es die TUK, die „Technische       ein Komitee zur Sanierung, Restaurierung
    Unterkommission“ des Landes, sei es die       und Einbau einer Heizanlage der Kirche
    letzte Instanz, der TLB, der „Technische      gegründet werden. Dieses Komitee wird
    Landesbeirat“ haben unser Vorprojekt zu       die Gesamtkosten der Restaurierung durch
    unserer Freude positiv begutachtet! Wir ha-   Spenden, Beiträge usw. abdecken, wobei
    ben also alle Hürden und ca. 60 Gutachten     vereinbart wurde, dass der ÖBPB keine
    überwunden bzw. positiv abgeschlossen!        Kosten in der Führung und Nutzung der
    Nun sind die drei Gemeinden Brixen, Vahrn     Kirche zu tragen hat!
    und Lüsen am Zug, wir haben ihnen offi-       In Vertretung des ÖBPB wird das Verwal-
    ziell das zukunftsträchtige und innovative    tungsratsmitglied Hans Astner diesem Ko-
    Vorprojekt übergeben und sie haben es in-     mitee angehören.
    zwischen in allen drei Gemeinderatsitzun-     Der Vermögensverwaltungsrat der Pfarrei
    gen gutgeheißen.                              Brixen hat sich einstimmig dafür ausge-
    Auch wurde inzwischen von den drei Ge-        sprochen. Zusätzlich wird noch eine Ver-
    meinden eine „Inhouse-GmbH“ gegründet,        einbarung zwischen dem ÖBPB und der
    die dann die Bauausführung übernimmt.         Pfarrei über die zukünftige gemeinsame
    Es gibt noch einen ganz wichtigen Termin      Nutzung abgeschlossen.
    einzuhalten, und zwar muss ein „Ausfüh-
    rungsprojekt“ des Neubaus erstellt werden     Zusätzlich zu unseren wichtigen täglichen
    und innerhalb Ende Oktober 2021 muss          Aufgaben, sind wir dabei zwei Machbar-
    um die Beiträge des Landes angesucht          keitsstudien samt einer Zukunftsstrategie
    werden.                                       für das Hartmannsheim und das Bürger-
    Wird dies alles eingehalten, dann kann        heim zu entwickeln! Das wird noch im Jah-
    2022 mit dem Baubeginn gerechnet wer-         re 2021 erledigt werden.
    den und gegen Ende 2024 könnte das fer-
    tige Seniorenzentrum stehen!                  Das nächste Mal mehr über „Götschele­
                                                  hof“, über „Kurhaus Dr. von Guggenberg“
    Das nächste Thema ist unsere „Hl. Geist-      und auch über die Zukunft des „Hotel
    kirche “ beim Hartmannsheim in Brixen.        ­Krone“ in Klausen.
    Nachdem der Verkauf der Kirche allgemein
    umstritten war, haben wir nochmals mit der    Es grüßt Euch herzlichst,
    Pfarrei Brixen, mit dem neuen Dekan Flo-
    rian Kerschbaumer Kontakt aufgenommen                 Euer Präsident Hansjörg Bergmeister

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Blickpunkt Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist" - Altersheim Brixen
Juni - Juli - August - September 2021                           Wissenswertes · BLICKPUNKT

Johann Kronbichler
Unser Seelsorger im Bürgerheim und Hartmannsheim stellt sich vor

Ich, Johann Kronbichler, bin an                             auch um ihnen viele Wege ins
einem eiskalten Wintertag in                                Krankenhaus zu ersparen. Sau-
Bruneck geboren und wurde, wie                              beres Wasser hat sie nicht nur
es damals Brauch war, gleich am                             vor vielen Krankheiten geschützt,
nächsten Tag in der Pfarrkirche                             es hat auch sonst ihr Leben ver-
getauft. Ich bin dann schon mit 8                           bessert.
Monaten zum Erstaunen meiner                                Meine Oberen baten mich nach
Mutter selbständig ihr entgegen-                            Kamerun, Westafrika, zu gehen
gekommen. Nach dem Kinder-                                  und dort in einer jungen Diöze-
garten wollte die Lehrerin mich                             se das Team unserer Missionare
nicht in die 1. Klasse einschrei-                           zu verstärken. Das war eine ganz
ben, da ich noch sehr klein war                             andere Welt, wie ich bald heraus-
und es auch lange blieb. Ich war                            finden konnte. Ich war zur Vor-
bis zum 16. Lebensjahr immer Johann Kronbichler             bereitung für diese Aufgabe ein
der Kleinste der Klasse. Nach                               Jahr in Paris, um Französisch zu
der Grundschule besuchte ich vom Missions-     lernen, das eine der Hauptsprachen in die-
haus aus die Schule im Vinzentinum. Nach       sem Teil von Kamerun war. Das Klima war
der Matura studierte ich an der Universität    so anders und auch die Menschen. Es gab
Innsbruck 2 Jahre Philosophie. Dann ging       so viele Sprachen, denn fast jedes Dorf hat-
ich nach Mill Hill, London, um dort Theolo-    te eine eigene Sprache und so war Franzö-
gie zu studieren. 1974 wurde ich dann zum      sisch das wichtigste Kommunikationsmittel
Priester geweiht und für Kenia bestimmt. Im    in dieser Gegend und der ganzen Diözese.
Oktober durfte ich im Hochland mit der Ar-     Bei der Arbeit waren wir natürlich sehr auf
beit anfangen. Es folgten viele Jahre des Ler- die Katecheten angewiesen, die als Über-
nens der Sprache und der Kultur der Kipsigis.  setzer sehr wichtig waren. Zum Unterschied
Ich fing zwar mit der Arbeit bald an, weil wir zu Kenia waren wir irgendwie „ausgeliefert“,
unter Priestermangel zu leiden hatten. Wir     denn nur wenn wir direkt mit den Menschen
nannten es nicht so, denn es waren so viele    reden konnten, konnten wir auch eine ech-
Menschen, die sich nach der guten Nachricht    te Verbindung zu ihren Herzen finden. Gott
sehnten und die Pfarreien sehr groß waren.     sei Dank haben die Schulen da viel mitge-
Ich konnte bis zu meinem Abschied nach 16      holfen, denn dort wurde alles in Französisch
Jahren immer noch lernen und staunen und       unterrichtet. Nach 20 Jahren baten mich die
vor allem die Menschen bewundern, wie sie      Oberen nach Brixen zu kommen und das Mis-
sich für das Wort Gottes einsetzten und es in  sionshaus zu führen. Aus Gehorsam habe ich
ihr Leben einzubauen versuchten. Ich durfte    auch das angenommen und so bin ich hier
auch erleben, wie sehr die gelebte Frohbot-    gelandet und habe bald einen Einstieg in die
schaft ihr Leben veränderte und verbesserte,   Seelsorge gefunden, die immer meine Beru-
wie viel Freude sie erlebten gemeinsam etwas   fung geblieben ist. Seit Herbst letzten Jahres
zu verwirklichen. Wir pflanzten gemeinsam      darf ich als Seelsorger auch im Bürgerheim
Obstbäume und andere Bäume, wir bauten         und Hartmannsheim die Messe feiern.
Wassertanks, um das Regenwasser aufzufan-
gen und den Frauen und Kindern nicht nur                       Johann Kronbichler, Rektor des
Arbeit und lange Wege zu ersparen, sondern                   St.-Josefs-Missionshauses Brixen

                                                                                                9
Blickpunkt Heimzeitschrift des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste "Zum Heiligen Geist" - Altersheim Brixen
BLICKPUNKT · Wissenswertes                                 Juni - Juli - August - September 2021

     Die Technischen Dienste in Zeiten
     der Pandemie
        Zu den Technischen Diensten des ÖBPB
     “Zum Heiligen Geist“ zählen folgende Be­
     reiche: Küche, Service, Abspüle, Bar, Haus­
     technik, Hausmeisterei, Wäscheversorgung
     und Reinigung. Eine Gruppe von Freiwilli­
     gen unterstützt die Mitarbeiter tatkräftig bei
     verschiedenen Transportdiensten. Alle diese
     Bereiche tragen erheblich zur Lebensquali­
     tät unserer Bewohner bei.
     Unter der Pandemie hatten und haben ne­
     ben den Mitarbeitern in der Betreuung und
     Pflege auch die Mitarbeiter der Technischen
     Dienste große Herausforderungen zu bewäl­
     tigen – denn plötzlich war „alles anders“.
     Alex Stablum, Bereichsverantwortlicher,
     lässt uns an seinem Erlebtem teilhaben.
                                                      Alex Stablum
     Alex, welche deiner Bereiche wurde durch
     die Pandemie besonders getroffen?                Senioren, die von auswärts ins Bürgerheim
     Große Herausforderungen und in der Fol-          zum Essen kamen und die Schülermensa
     ge viele organisatorische Umstellungen in        der italienischen Berufsschule nicht mehr
     COVID-Zeiten hat es in allen Bereichen der       angeboten werden und auch die Bar im Bür-
     Technischen Dienste gegeben: In der Wä-          gerheim musste geschlossen werden. Noch
     scherei wird beispielsweise mit gleichblei-      immer stehen diese Dienste still.
     benden personellen Ressourcen und er-            Die für uns so wertvollen Freiwilligen durf-
     schwerenden COVID-Auflagen die gesamte           ten in der Anfangsphase ihre Tätigkeit nur
     Wäsche der Mitarbeiter, welche im Betrieb        mehr in reduziertem Ausmaß weiter aus-
     gewaschen wird, zusätzlich desinfiziert.         üben. In einer zweiten Phase gab es dann
     Das bedeutet, dass die Waschmaschinen            auch für sie erschwerende COVID-Auflagen
     für längere Zeit im Betrieb sind, was eine       wie z.B. zusätzliche Hygienevorschriften
     ständige Anpassung der Dienstzeiten für die      und persönliche Schutzausrüstung, die als
     Mitarbeiter bedeutet.                            sehr belastend empfunden wurden.
     Viele Tätigkeiten sind in dieser Pandemie        Auch in der Reinigung unserer Strukturen
     geändert und angepasst worden. Es sind ei-       hat die Pandemie zu erheblicher Mehrarbeit
     nige zusätzliche Arbeiten dazugekommen,          geführt. Die gesamte Reinigung und Desin-
     die mich und meine Mitarbeiter stark gefor-      fektion von Räumlichkeiten und anderes
     dert haben wie z.B. die Organisation und Si-     hat stark zugenommen. Die gesamte Ablau-
     cherstellung der notwendigen persönlichen        forganisation inklusive der Verwendung der
     Schutzausrüstung und der Desinfektions-          Reinigungs-/ und Desinfektionsmittel muss-
     mittel und die Beschaffung d­ ieser.             te neu konzipiert und umgesetzt werden.
     Leider konnte im Verpflegungsbereich             Letztendlich glaube ich doch, dass wir die-
     (­
      Küche) der Mittagstisch (Mensa) für die         se Herausforderungen vordergründig zum
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Juni - Juli - August - September 2021                            Wissenswertes · BLICKPUNKT

Einige Mitarbeiter der Technischen Dienste

Wohle unserer Bewohner und Mitarbeiter          Was hast du persönlich aus dieser Situa­tion
einigermaßen gut gemanagt haben.                gelernt?
                                                Ich denke, dass ich neue persönliche Stär-
Was waren und sind die größten Herausfor­       ken für mich und meinen Arbeitsbereich
derungen für dich und deine Mitarbeiter?        entdeckt habe wie z.B. mehr Entschlossen-
Ich habe in erster Linie versucht meine Mit-    heit und es wurde mir die Wichtigkeit des
arbeiter und meine Kollegen zu unterstüt-       Austausches mit Vorgesetzten, Kolleginnen
zen, ihnen Sicherheit zu geben und sofern       und Kollegen noch klarer. Ruhe bewahren
es möglich war sie auch zu motivieren. In       und die Ziele nicht aus den Augen verlieren
der Pandemie ist und war schnelles Han-         habe ich auch noch besser gelernt.
deln erforderlich. Laufende Anpassungen         Weiters bin ich überzeugt, dass der Schlüs-
von Abläufen waren notwendig und alles          sel zu allem die korrekte und konsequente
was „heute“ als richtig empfunden wurde,        Umsetzung der Arbeitsabläufe war und ist.
war „morgen“ schon wieder anders.
Ich denke, dass meine Mitarbeiter nicht so      Was würdest du auf keinen Fall mehr tun?
sehr unter den ständigen Veränderungen in       Eigentlich würde ich das meiste wieder
der Durchführung ihrer Tätigkeiten gelit-       gleich machen. Viele Probleme sind in die-
ten haben, sondern die Unsicherheit dieser      ser Zeit entstanden, die mir persönlich nicht
Pandemie und die laufenden negativen Mel-       „Angst“ gemacht haben, sondern die mich
dungen aus den Medien ließen bei ihnen oft      vielmehr motiviert haben nach ­    Lösungen
keine klaren Gedanken mehr zu.                  und Verbesserungen zu suchen.

Gibt es auch positive Aspekte in Form von       Abschließend noch zwei Worte…
betrieblichen Chancen, die sich durch diese     Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter
Krise für deine Bereiche ergeben?               die sich immer zur Verfügung gestellt ha-
Sicher, es gibt viele positive Aspekte, wir     ben, trotz schwieriger Situationen, die Tä-
haben viel reflektiert und die Dinge auch oft   tigkeiten mit Motivation, Professionalität
von einem positiven Blickwinkel betrachtet.     und Leidenschaft durchzuführen.
Wir sind als Team gewachsen und ich den-
                                                „DIE STÄRKSTE KRAFT: ZUSAMMENHALT.“
ke, dass einige Verbesserungen auch in den
betrieblichen Abläufen und in einer struktu-    Danke an alle!
rierteren Organisation entstanden sind.
                                                                                                11
BLICKPUNKT · Wissenswertes                               Juni - Juli - August - September 2021

        Mein Freiwilliger Sozialdienst im
        Bürgerheim
           Mein Name ist Hermann, und ich arbei­
        te seit Oktober 2019, mit einigen Monaten
        Unterbrechung, als freiwilliger Sozialdie­
        ner im Bürgerheim. Ich bin gelernter Tisch­
        ler und seit einigen Jahren in Pension.

                         Ich habe nach meiner Pen-
                         sionierung noch einige
                         Jahre als Monteur in einem
                         Möbelhaus gearbeitet. Die-
                         se Arbeit wurde mir dann      verlockende Vergünstigungen. Zu meinen
                         auf Dauer zu anstrengend,     Aufgaben gehört es unter anderem kleine-
                         also habe mich auf die Su-    re Reparaturen zu erledigen, Laborproben
                         che nach einer sinnvollen     ins Krankenhaus zu bringen, Medikamente
                         Beschäftigung      gemacht    von dort abzuholen und in den jeweiligen
     Hermann Schenk und wurde dann im Bür-             Wohnbereichen abzugeben, Müllentsor-
                         gerheim Brixen fündig.        gung im Recyclinghof, weiters tätige ich
        Ich habe mich dort dann für den freiwil-       kleinere Einkäufe und vieles vieles mehr.
        ligen Sozialdienst im Bereich „Techni-         Anfänglich war es für mich nicht so leicht,
        sche Dienste“ gemeldet. Hier habe ich die      es war eine große Umstellung für mich,
        Möglichkeit meine beruflichen Kenntnisse       aber mittlerweile fühle ich mich hier sehr
        und meine langjährigen Erfahrungen als         wohl. Ich kenne einige Bewohner durch
        Tischler einzubringen. Ich arbeite dort mit    meine Arbeit als Tischler und manchmal,
        einem tollen Team zusammen. Zu diesem          wenn es die Zeit erlaubt, setzte ich mich
        gehören Alex Stablum, Klaus Kiebacher,         zu ihnen und mache eine kleinen „Rat-
        Karin Rabensteiner und Simon Delueg.           scher”. Ich finde die Arbeit als freiwilliger
        Ihr leistet alle, vor allem jetzt in dieser    Sozialdiener sehr wichtig, weil ohne die
        schwierigen Zeit, hervorragende Arbeit und     Arbeit der zahlreichen Freiwilligen vieles
        für mich ist es sehr zufriedenstellend euch    nicht möglich wäre. Sie sind eine große
        dabei tatkräftig zu unterstützen. Ich bin im   Unterstützung für alle Mitarbeiter und Mit-
        Hartmannsheim, Haus Eiseck, Sanatorium         arbeiterinnen. Ich sehe dies als eine gute,
        und Bürgerheim als eine Art „Hausmeis-         sinnvolle und schöne Möglichkeit unsere
        ter” im Einsatz. Ich arbeite vier Tage die     Erfahrungen und unsere Kenntnisse in den
        Woche, jeweils 5 Stunden pro Tag, also         Dienst der Gesellschaft zu stellen.
        insgesamt 20 Stunden die Woche. Wenn
        ich gebraucht werde, helfe ich auch am         Mein Motto lautet: Eine helfende Hand ist
        Nachmittag ein oder zwei Stunden aus.          unbezahlbar, wenn man sie braucht.
        Ich erhalte von der Provinz Bozen eine
        monatliche Spesenvergütung und einige             Hermann Schenk, Freiwilliger Sozialdiener

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Juni - Juli - August - September 2021                              Wissenswertes · BLICKPUNKT

Mein Praktikum im Haus Eiseck
Das bin ich:                                                  der Ausbildung absolvierte ich
Mein Name ist Mattia und ich                                  ein einmonatiges Praktikum im
bin 22 Jahre alt. Obwohl ich                                  Haus Eiseck in Klausen.
teils umbrische Wurzeln habe,
bin ich in Südtirol geboren und                                 Ein Praktikum im Seniorenwohn­
aufgewachsen, um genau zu sein                                  heim:
in Mühlbach. Hier habe ich auch                                 Ich muss ehrlicherweise zuge-
die Grund- und Mittelschule be-                                 ben, dass ich anfangs nicht be-
sucht. Ich war schon immer sehr                                 geistert davon war, das Praktikum
Technik interessiert und liebte es                              in einem Seniorenwohnheim zu
                                   Mattia Ricci                 machen. Doch schon nach dem
irgendwelche funktionellen Din-
ge zu basteln. Aus diesem Grund                                 ersten Praktikumstag war ich
habe ich mich entschieden nach der Mittel-        sehr positiv überrascht. Das Team habe ich
schule die TFO in Bruneck zu besuchen. Hier       als sehr empathisch erlebt. Ihre Arbeitsweise
habe ich auch meinen Matura-Abschluss in          ist professionell und engagiert. Mir gegenüber
der Fachrichtung Maschinenbau erlangt.            waren sie sehr offen und ich habe mich sofort
In meiner Freizeit bin ich u.a. bei der Frei-     als Teil des Teams gefühlt. Danke ihnen dafür!
willigen Feuerwehr und seit 2018 auch beim        Ich habe Bewohner erlebt, welche alle einzig-
Weißen Kreuz in Mühlbach tätig. Zurzeit stu-      artig und durch ihre Art und Weise liebens-
diere ich Krankenpflege an der Landesfach-        wert waren. Die Betreuung war bei manchen
hochschule für Gesundheitsberufe „Claudia-        mit mehr, bei anderen mit weniger pflegeri-
na“ in Bozen.                                     schem Aufwand verbunden. Einige Personen
                                                  waren mehr kognitiv eingeschränkt (z.B. de-
So kam ich zum Studium der Krankenpflege:         ment), einige rein körperlich und andere wie-
In meiner Oberschulzeit hatte ich eigentlich      derum sowohl als auch. Diese Diversität an
die Idee, nach der Matura nach Innsbruck          Symptomatiken macht die Arbeit sehr inter-
ans MCI zu gehen und dort Mechatronik zu          essant und abwechslungsreich, erfordert aber
studieren, doch als ich die vierte Klasse wie-    gleichzeitig ein großes Maß an Flexibilität und
derholen musste und sich einige Dinge ge-         Einfühlungsvermögen. Auch sorgten die Be-
ändert hatten, entwickelte sich meine sozia-      wohner immer wieder für eine Überraschung.
le Ader, welche bis zu diesem Zeitpunkt nur       Für mich war das Praktikum alles andere als
eine untergeordnete, passive Rolle gespielt       langweilig. Ich konnte viele unterschiedliche
hatte. Mit dieser Erkenntnis entschloss ich       Aufgaben übernehmen und verschiedenste
mich zunächst dem Weißen Kreuz als Frei-          theoretische Inhalte des Studiums in die Pra-
williger beizutreten. Hier traf ich zum ersten    xis umsetzen. Einerseits bin ich etwas trau-
Mal auf „Patienten“ und fand schnell Gefal-       rig, dass das Praktikum schon vorbei ist, da
len an der Arbeit. Als ich dann noch einige       ich das Team und die Bewohner gerade rich-
Krankenpfleger kennenlernte, beschäftigte         tig kennengelernt habe und mich sehr wohl
ich mich zum ersten Mal mit diesem Berufs-        fühle. Andererseits freue ich mich schon sehr
bild. Dies ließ mich nun nicht mehr los und       auf das nächste Praktikum und neue Erfah-
ca. ein Jahr später fasste ich den Entschluss     rungen.
und meldete mich an der „Claudiana“ für
                                                  Abschließend noch ein herzliches Danke-
das Studienjahr 2019/20 an. Nun bin ich im
                                                  schön dem gesamten Team!
4. Semester und nach wie vor 100%ig von
meiner Entscheidung überzeugt. Im Zuge                        Mattia Ricci, ehemaliger Praktikant

                                                                                                    13
BLICKPUNKT · Rückblick in Bildern                       Juni - Juli - August - September 2021

     Rückblick in Bildern
     FEBRUAR
                                                     Aloisia Michaeler freut sich über die Ver-
                                                   öffentlichung ihrer Lebensgeschichte in
                                                   der „Blickpunkt“.

                                                        Ein Dankeschön der Konditorei Pupp
                                                     für die leckeren Faschingskrapfen, die
                                                     sie uns spendiert haben!

     MÄRZ

     Josefsstatue
        Diese Josefsstatue, welche von einer
     Mitarbeiterin zur Verfügung gestellt wurde,
     war im Monat März im Sanatorium 2 auf-
     gestellt.

14
Juni - Juli - August - September 2021                   Rückblick in Bildern · BLICKPUNKT

Brieffreundschaft zwischen Senioren und Kindern
   Das Südtiroler Kinderdorf hat mit ein
paar Kindern ein Projekt zum Thema
„­Alter“ gestartet. Im Rahmen dieses Pro-
jektes erhielten einige Bewohner Post. Ziel
ist ein Austausch zwischen den Generatio-
nen über eine Brieffreundschaft.

Gemeinsames Erinnern an die Corona-Verstorbenen
   Auch wir beteiligten
                       
                         uns an der südtirolweiten Aktion am 18. März 2021. In den Ein-
gangsbereichen wurden Bäumchen aufgestellt und als Erinnerung an die Verstorbenen und
                         
als Anteilnahme für die Angehörigen mit bunten und beschriebenen Bändern behängt.
        Begrenzt ist           La vita è
         das Leben,  
                                      

                               limitata,
        Begrenzt ist          La vita è
         das Leben, 
            doch                  ma i
                               limitata,
         unendlich              ricordi
            doch
           ist die
                                 ma i
                                  sono
         unendlich 
        Erinnerung. 
                                 ricordi
                               infiniti.
           ist die              sono
        Erinnerung.           infiniti.

                         

                       


            

                      


           













                                                                                            15

BLICKPUNKT · Rückblick in Bildern                      Juni - Juli - August - September 2021

     „Zuwachs“ in der Transportgruppe
       Innerhalb kürzester Zeit haben sich auf unseren Aufruf hin sechs neue Freiwillige für
     unsere „Transportgruppe“ gemeldet. Ende März fand die Einschulung statt. Danke an alle
     Freiwilligen für ihren wertvollen Dienst!

     Endlich Frühling
     … und die ersten Sonnenstrahlen im Freien genießen…

16
Juni - Juli - August - September 2021              Rückblick in Bildern · BLICKPUNKT

Fastenzeit
  Palmsträuße binden, Sanatorium

   Nachdem auch in diesem Jahr der tradi-
tionelle Kreuzweg nicht stattfinden konnte,
haben die Freiwilligen des Kulturvereins
Acli ein Video mit besinnlichen Texten und
Liedern zusammengestellt, welches auch
unseren Bewohnern zur Verfügung gestellt
wurde. Danke.

APRIL
   Jedes Jahr aufs Neue ein wunderschöner Anblick: die Zierkirsche im Garten des
­ ürgerheims.
 B

                                                                                       17
BLICKPUNKT · Rückblick in Bildern   Juni - Juli - August - September 2021

     Ostern

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Juni - Juli - August - September 2021                         Rückblick in Bildern · BLICKPUNKT

                                          Zahlreiche liebevoll gestaltete Osterkarten hat Kon-
                                        rad Fissneider unseren Bewohnern zukommen lassen.
                                        Dankeschön!

LEBENSMOMENTE aus den vergangenen Monaten

                                                                                                  19
BLICKPUNKT · Rückblick in Bildern   Juni - Juli - August - September 2021

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Juni - Juli - August - September 2021   Rückblick in Bildern · BLICKPUNKT

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BLICKPUNKT · Rückblick in Bildern   Juni - Juli - August - September 2021

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Juni - Juli - August - September 2021                    Glückwünsche · BLICKPUNKT

Alles Gute für Ihren neuen Führungsauftrag wünschen wir…

Anneliese Pitscheider,                   Julia Radmüller, Wohnbereichsleitung
Pflegedienstleitung                      Bürgerheim, Wohnbereich 2

Marion Huber, Wohnbereichsleitung        Daniela Prader,
Bürgerheim, Wohnbereich 3-4              Strukturleitung Hartmannsheim

Babyglück von November 2020 bis Februar 2021

                                        Am 27. November 2020 wurde FELIX, der Sohn
                                        von Mitarbeiterin Patrizia Plattner geboren.

                                                                                       23
BLICKPUNKT                                                         Juni - Juli - August - September 2021

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                                                                                   ÖBPB “Zum Heiligen Geist
                                                                                                       „
                                                                                   APSP “Santo Spirito

      Auf der Suche nach einer
      sinnvollen Tätigkeit?
      Freiwilliger Landeszivildienst
      Du bist zwischen 18 und 28 Jahre alt, interes-
      sierst dich für Themen des Alters und möchtest
      dich gerne für ein Jahr lang freiwillig engagieren?
      Dann bist du bei uns richtig!
                                                                Der ÖBPB “Zum Heiligen Geist” sucht für befristete und
      Als freiwilliger/e Zivildiener/in arbeitest du für 8         unbefristete Einstellungen sowie über Mobilität:
      oder 12 Monate und 30 Wochenstunden in einem
      der Seniorenwohnheime des ÖBPB “Zum Heiligen                         KrankenpflegerInnen
      Geist“ in Brixen: dem Bürgerheim, Hartmannsheim                       SozialbetreuerInnen
      oder Sanatorium. Du bist versichert und erhältst                       PflegehelferInnen
      ein monatliches Entgelt von 450 €. Außerdem                          PhysiotherapeutInnen
      kannst du alle öffentlichen Verkehrsmittel kosten-                    ErgotherapeutInnen
      los nutzen und hast freien Eintritt in alle Museen
                                                                          info_personal@altersheim-brixen.it
      der Provinz Bozen.                                                          Tel.: 0472 255 011
                                                                               www.altersheim-brixen.it
      Deine Aufgaben liegen schwerpunktmäßig in der
      sozialen Betreuung der Bewohnerinnen und Be-
      wohner. Die Zielsetzung dieses Projektes ist es
      nämlich, den Senioren vermehrt soziale Kontakte
      mit jungen Menschen und zusätzliche Angebote
      wie persönliche Gespräche, Spaziergänge und an-
      dere Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Des Wei-
      teren begleiten und unterstützen Zivildiener/innen
      die Senioren unter Anleitung der Mitarbeiter bei
      verschiedenen Aktivitäten des täglichen Lebens
      wie z.B. beim Essen, beim Gehen usw. Du lernst
      im Laufe deines Einsatzes auf die individuellen Be-
      dürfnisse der Bewohner einzugehen und lernst ver-
      schiedene Methoden und Techniken kennen, die in
      der Arbeit mit Senioren zum Einsatz kommen.
      Wir begrüßen selbstverständlich auch deine eige-
      nen Ideen und Vorschläge! Besteht Interesse, bie-
      ten wir auch die Möglichkeit, in andere Arbeitsbe-
      reiche des Betriebes Einblick zu nehmen, wie z.B.
      Rehabilitation, Wäscherei, ­Küche, Verwaltung usw.
      Der Freiwillige Zivildienst kann als Praktikumszeit        Der ÖBPB “Zum Heiligen Geist”
      oder in Form von credits im Falle eines späteren       vermietet Parkplätze bei der Villa Lumen,
      einschlägigen universitären Studiums anerkannt
                                                                     Fischzuchtweg 1, Brixen.
      werden.
      Dienstbeginn ist der 1. Oktober 2021.                     Monatsmiete: 50,00 € zzgl. MwSt.
      Bei Interesse melde dich bitte                         Nähere Informationen erhalten Sie unter
      innerhalb Ende August unter 0472 255036 oder
      unter kfh@altersheim-brixen.it
                                                                 Tel. 0472 255005 und unter
                                                                    www.altersheim-brixen.it.
                    Wir freuen uns auf Dich!

24
Juni - Juli - August - September 2021   Die lustige Seite · BLICKPUNKT

       Die lustige Seite

                                                                         25
BLICKPUNKT · Die lustige Seite                                     Juni - Juli - August - September 2021

     IMPRESSUM:
     Redaktionsteam: Sylvia Dapunt, Theresia Dorfmann,                     Bürgerheim
     Martha Kofler, Dorina Licu, Karin Rastner, Manuela Unterfrauner,      Verwaltungssitz
     Sonja Wiedenhofer                                                     Mozartallee 28 · 39042 Brixen
     Verantwortliche: Michaela Summerer                                    Tel. 0472 255 000 · Fax 0472 255 001
                                                                           E-mail: info@altersheim-brixen.it
     Redaktionelle Leitung: Magdalena Ralser
                                                                           Sanatorium
     Übersetzung: Doris Fabbian, Magdalena Ralser                          Dante-Straße 51 · 39042 Brixen
     Titelbilder: Theresia Dorfmann
                                                                           Hartmannsheim
     Herausgeber: ÖBPB “Zum Heiligen Geist”                                Stadelgasse 1 · 39042 Brixen
     mit Sitz in Brixen, Mozartallee 28
                                                                           Villa Lumen
     Gestaltung und Druck: Kraler Druck, Brixen/Vahrn                      Fischzuchtweg 1 · 39042 Brixen

     Kostenlose Verteilung                                                 Haus Eiseck
     Die digitale Version der Blickpunkt ist aufrufbar unter               Seebegg 19 · 39043 Klausen
     www.altersheim-brixen.it.

     HINWEIS:
     Die gewählte männliche Form schließt selbstverständlich die
     ­weibliche Form mit ein.

     Der ÖBPB “Zum Heiligen Geist“ ist jetzt unter
     den Top-Arbeitgebern auf www.karriere-suedtirol.com

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