Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.

Die Seite wird erstellt Norbert Neubauer
 
WEITER LESEN
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Bayerisches Staatsministerium für
                    Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

     Leader in Bayern
        Bürger gestalten ihre Heimat.

                  Blickpunkt
Blickpunkt 2011
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Impressum, Inhalt

                                                                                                                                               Inhalt
                                                                                                                                       Seite

                                                                                                                                          4    Nachgefragt
                                                                                                                                               Leader in Bayern

                                                                                                                                          6    Wo sich Kinder wohl fühlen, haben Eltern Urlaub
                                                                                                                                               BauernhofERLEBNISWelt

                                                                                                                                          8    Pellets – diesmal nicht zum Heizen
                                                                                                                                               Vermarktungshalle für Grüngut-Trockenprodukte

                                                                                                                                         10    Weg vom Einzelkämpfer – hin zu einer starken Gemeinschaft
                                                                                                                                               Bauernland Inn-Salzach – mehr vom Land

                                                                                                                                         12    Paradies für Leseratten!
                                                                                                                                               Literaturhaus Wipfeld

                                                                                                                                         14    Vom Brachland zum nutzbringenden Streuwiesenbiotop
                                                                                                                                               Allgäuer Streueverwertung

                                                                                                                                         16    Auf den Geschmack kommen: Oberfranken kulinarisch!
                                                                                                                                               Genussregion Oberfranken

                                                                                                                                         18    Beruf fängt in der Schule an
                                                                                                                                               Aufbau einer beruforientierten Zusammenarbeit – Netzwerk Wirtschaft-Schule
            Impressum                                                                                                                    20    Den demographischen Wandel aktiv gestalten statt passiv erleiden
                                                                                                                                               Regionalkonferenz der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld

            Herausgeber                                                                                                                  22    Leader vor Ort – mit 58 Lokalen Aktionsgruppen
            Bayerisches Staatsministerium für                                                                                                  Alle LAGs auf einen Blick
            Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
            Ludwigstraße 2, 80539 München                                                                                                24    Die Exoten aus dem Herrgottswinkel
            www.stmelf.bayern.de                                                                                                               Begegnungsscheune Mensch-Tier und kreatives Naturerleben in Sicking
            www.leader.bayern.de
            E-Mail: info@stmelf.bayern.de                                                                                                26    Schöne Aussichten für Wanderlustige
                                                                                                                                               Heilklimapark Tölzer Land
            Nr. 2011/22
            Stand: Juli 2011                                                                                                             28    Wo der Großvater mit dem Enkel schaukelt
            Redaktion
                                                                                                                                               Bewegungspark Ahorn – für alle Generationen
            Referat Strukturentwicklung im ländlichen
            Raum, Leader und INTERREG                                                                                                    30    Erfolgreicher Start trotz Schneechaos
                                                         BAYERN DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung.
                                                         Unter Telefon 089 12 22 20 oder per E-Mail unter direkt@bayern.de                     Bürgerbus SoMit
            Textbearbeitung                              erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen
            Atelier Schug, 80801 München                 Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen              32    Wir setzen auf Holz und ein agiles Netzwerk
                                                         Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.
                                                                                                                                               Netzwerk Forst und Holz Bayerischer Wald
            Gestaltung
            häußinger design, 87439 Kempten              Hinweis:
                                                         Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der
                                                                                                                                         34    Immer der Muschel folgen
                                                         Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Par­                Transnationale Jakobswege
            Bildnachweis                                 teien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von 5 Monaten
            Nicole Ehbrecht (S. 6 o., 7 o.); Anna        vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt
                                                                                                                                         36    Was wächst denn da? Was blüht denn da?
            Lenhard (S. 18 u.), Thomas Gretler (S. 4);   für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich
            Archive StMELF und LAGs (alle anderen        ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltun­             Pfarr- und Apothekergarten Spalt
                                                         gen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken
            Bilder)                                      und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt
                                                         ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch
                                                                                                                                         38    Leader-Manager in Bayern
            Druck                                        ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift              Übersichtskarte mit Leader-Managern und Leader-Bewilligungsstellen
                                                         nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsre­
            Druckerei Diet, 87472 Buchenberg
                                                         gierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könn­
            Papier aus nachhaltiger, zertifizierter      te. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer
            Waldbewirtschaftung                          eigenen Mitglieder zu verwenden.

                                                                                                                                                                                                                            3
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Nachgefragt

                                                                                                                         Staatsminister Brunner:                              Leader-Ansatzes. Er bietet Land- und Forstwirten
                                                                                                                         Wir unterstützen die Umsetzung von Leader            viele Möglichkeiten, sich aktiv mit Projektideen
                                                                                                                         finanziell und mit erfahrenem Fachpersonal der       einzubringen. Bei solchen Projekten geht es vor
                                                                                                                         Landwirtschaftsverwaltung. Hierzu gehören            allem um neue Ansätze und um partnerschaftli-
                                                                                                                         neben den Leader-Förderstellen v. a. die Leader-     che Zusammenarbeit zwischen Land- und Forst­
                                                                                                                         Manager als zentrale Ansprechpartner, Berater        wirtschaft und anderen Akteuren im ländlichen
                                                                                                                         und Koordinatoren. Leader in Bayern zeigt deut­      Raum. Dies bringt Vorteile für alle Beteiligten.
                                                                                                                         lich, wie der Staat im Sinne einer partnerschaft­
                                                                                                                         lichen Verwaltung engagierten Menschen vor Ort       Blickpunkt:
                                                                                                                         wirkungsvoll Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann.     Leader spielt also eine wichtige Rolle in Bayern.
                                                                                                                                                                              Worin sehen Sie den besonderen Vorteil, den
                                                                                                                         Blickpunkt:                                          Mehrwert des Leader-Ansatzes?
                                                                                                                         Bürgerschaftliches Engagement wird zuneh­
                                                                                                                         mend als Schlüssel zum Erfolg einer zukunfts­        Staatsminister Brunner:
                                                                                                                         fähigen Entwicklung gesehen. Welche Rolle            Den Mehrwert von Leader sehe ich vor allem in
                                                                                                                         spielt Bürgerengagement bei Leader?                  der Bildung von Netzwerken durch den Sektor
                                                                                                                                                                              übergreifenden Ansatz. Unsere Leader-Erfah­
                                                                                                                                                                              rungen haben gezeigt, dass sich Kräfte verviel-
                                                                                                                                                                              fachen und dass Neues und Wertvolles für die
                                                                                                                                                                              Region entsteht, wenn viele Partner am gleichen
                                                                                                                                                                              Strang ziehen. Vor allem die partnerschaftliche
                                                                                                                                                                              Zusammenarbeit verschiedener Bereiche und
                                                                                                                                                                              Akteure (Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz,

              Leader in Bayern                                                                                                                                                Tourismus, Handwerk, Gewerbe, Wirtschaft,
                                                                                                                                                                              Gastronomie) erzeugt Kreativität, bringt Vorteile
                                                                                                                                                                              für alle Beteiligten und stärkt die Wertschöpfung
                                                                                                                                                        Helmut Brunner,       in der Region, aber auch die gegenseitige Wert­
                                                                                                                                                        Bayerischer           schätzung.
              Blickpunkt:                                                                                                                               Staatsminister für
              Herr Staatsminister, vor uns liegt die erste Ausga­   bzw. transnationalen Kooperation zwischen                                           Ernährung,
              be des neuen Magazins „Blickpunkt Leader“.            Leader-Gebieten.                                                                    Landwirtschaft
              Was ist das Ziel dieser neuen Blickpunkt Serie?                                                                                           und Forsten
                                                                    Blickpunkt:
              Staatsminister Brunner:                               Die LEADER-Förderung gibt es inzwischen seit
              Mit dem „Blickpunkt Leader“ wollen wir Leader         20 Jahren. Wo stehen wir heute?
              in Bayern noch bekannter machen. Im Mittel­                                                                Staatsminister Brunner:
              punkt stehen die Kernelemente des bayerischen         Staatsminister Brunner:                              Bürgerengagement spielt bei Leader eine, wenn
              Leader-Ansatzes, das Themenspektrum und die           Leader ist mittlerweile zu einem wichtigen Be­       nicht die zentrale Rolle. Das zeigt auch unser
              Bedeutung für unseren ländlichen Raum. Vor            standteil bayerischer Politik zur Stärkung des       Leader-Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“.
              allem aber soll der „Blickpunkt Leader“ in dieser     ländlichen Raums geworden. Der umfassende            Hier entscheiden die Bürger selbst, was gut für
              und den folgenden Ausgaben einen Eindruck von         partnerschaftliche und vernetzte Leader-Ansatz       Ihre Region ist. Im Mittelpunkt stehen die Lokalen
              der Vielfalt der Leader-Projekte und ihrer Wir­       ist bei uns auf fruchtbaren Boden gefallen und hat   Aktionsgruppen, Partnerschaften zwischen enga­
              kungen geben.                                         sich bewährt. Dies zeigen die vielfältigen Aktivi­   gierten Vertretern von Kommunen, Wirtschaft,
                                                                    täten und Projekte in den Leader-Gebieten. In        Landwirtschaft, Vereinen, Verbänden und ande­
              Blickpunkt:                                           der aktuellen Förderperiode 2007 – 2013 sind in      ren Akteure der Region. Sie sind verantwortlich
              Was sind solche Kernelemente von Leader – und         Bayern 58 Lokale Aktionsgruppen aktiv. Deren         für die Erarbeitung und Umsetzung der regionalen
              welches Ziel verfolgen Sie mit dem bayerischen        Gebiete umfassen rund 63 % der Landesfläche,         Entwicklungsstrategie in ihrem Gebiet und ent­
              Leader-Ansatz?                                        41 % der Einwohner sowie 62 % der Gemeinden          scheiden dabei auch, für welche Projekte eine
                                                                    und Städte. Zur Umsetzung von Leader (2007­          Leader-Förderung beantragt werden soll. Leader
              Staatsminister Brunner:                               2013) stehen 73,4 Millionen Euro an EU-Mitteln       fordert und fördert also bürgerschaftliches Enga­
              Mit dem Leader-Programm unterstützen wir              zur Verfügung. Insgesamt können wir mit Leader       gement.
              unsere ländlichen Regionen bei einer selbst-          und mit der integrierten ländlichen Entwicklung
              bestimmten und nachhaltigen Entwicklung. Es           – dort v. a. mit Dorferneuerung und Flurneuord­      Blickpunkt:
              geht hier vor allem um neue Wege und kreative         nung – auch 2011 wieder über 100 Millionen Euro      Leader ist ein Förderprogramm für den gesamten
              Ansätze zur Nutzung vorhandener Chancen.              für die Zukunft unserer ländlichen Regionen ein­     ländlichen Raum. Welche Rolle spielt eigentlich
              Und es geht um eine partnerschaftliche Zusam­         setzen.                                              die Land- und Forstwirtschaft im bayerischen
              menarbeit zwischen verschiedenen Akteuren,                                                                 Leader-Ansatz?
              Sektoren und Projekten. Zentrale Elemente sind        Blickpunkt:
              Vernetzung, Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und         Wie unterstützt der Freistaat Bayern die Umset­      Staatsminister Brunner:
              Bürgerbeteiligung. Wichtig bei Leader ist auch        zung von Leader? Es geht dabei ja nicht nur um       Die intensive Einbindung der Land- und Forstwirt­
              die Möglichkeit der gebietsübergreifenden             eine reine Förderabwicklung.                         schaft ist ein Kennzeichen des bayerischen

4                                                                                                                                                                                                                                 5
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
BauernhofERLEBNISWelt                                                                                                                                                                                                                                  Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                        Projektträger
                                                                                                                                                                                                                        Tourismusverband (TV) Pfaffenwinkel

                                                                                                                                                                                                                        Internetadresse
                                                                                                                                                                                                                        www.bauernhof-erlebnis-welt.de

                                                                                                                                                                                                                        Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                                        Auerbergland-Pfaffenwinkel (AL-P)

                                                                                                                                                                                                                        Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                                        TV Pfaffenwinkel
                                                                                                                                                                                                                        Geschäftsführerin Susanne Lengger
                                                                                                                                                                                                                        Telefon 08861 77 73

                                                                                                                                                                                                                        LEADER-Förderung
                                                                                                                                                                                                                        13.500,- Euro

                                                                                                                                                                                                                        Effekte
                                                                                                                                                                                                                        • Zusätzliche Verdienstchancen für 59 beteiligte
                                                    Lern- und Mitmachstationen rund um das Thema Milch bietet der „Pfaffenwinkler Milchweg“.   Kinder erfahren spielerisch, wie Landleben heute funktioniert.             landwirtschaftliche Betriebe und Einrichtungen
                                                                                                                                                                                                                        • Vernetzung und gemeinsame Vermarktung
                                                                                                                                                                                                                          bestehender und neuer Angebote
                                                                                                                                               und nah an der Natur an. Und nah sind sich auch                          • Erzeugung zusätzlicher Nachfrage für bestehende
      Wo sich Kinder wohl fühlen, haben Eltern Urlaub                                                                                          die Anbieter, weil sie, statt gegeneinander anzu­
                                                                                                                                               treten, ihre Kräfte bündeln. Nach dem Motto, gut
                                                                                                                                                                                                                          Angebote
                                                                                                                                                                                                                        • Die Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe werden
                                                                                                                                               sind wir auch allein, aber besser aufgestellt sind                         entlastet und gewinnen zugleich an Attraktivität,
      Nah an Tieren, nah an der Natur, nah am Leben.                                                                                           wir im Verbund.                                                            da sie auch Bauernhof-Erlebnisse anderer Höfe mit
                                                                                                                                                                                                                          anbieten können und nicht alle Leistungen selbst
                             Langweilig wird es Kindern mit Sicherheit nicht.                                                                                                                                             erbringen müssen.
                             Während die Eltern es sich auf der Liegewiese
                                                                                                                                               Die Mischung macht‘s                                                     • Große Aufmerksamkeit für die Region
                             oder Terrasse bequem machen und einfach mal                                                                       In der Erlebniswelt „Ross & Reiter“ gibt es jede                         • Gestiegene Nachfrage nach Angeboten
                             entspannen, gibt es für den Nachwuchs viele                                                                       Menge Kontakt zu Ponys, Pferden und Eseln. Die                           • gewisser Ausgleich für Strukturnachteil
                             Möglichkeiten für eine abwechslungsreiche Frei­                                                                   schönsten Ecken der Region werden ausfindig
                             zeitgestaltung rund um das Thema Bauernhof.                                                                       gemacht. Beim Pferde- und sogar Eseltrekking,                            Leistungen des Amtes für Ernährung,
                             Auf den kinderfreundlichen Höfen der Bauernhof-                                                                   beim Geländeritt zum Biergarten oder richtig ro­                         Landwirtschaft und Forsten Kempten
                             ERLEBNISWelt Pfaffenwinkel gibt es viele Tiere                                                                    mantisch bei der Fahrt mit der Postkutsche.                              Beratung bei Projektentwicklung und
                             zum Streicheln und teilweise auch Pferde zum                                                                          „Spaß & Spiel“ mal etwas anders: Die Nacht                           Konzeption, Förderabwicklung
                             Reiten und Kutsche fahren. Kinder können beim                                                                     hat tausend Augen und ist voller unbekannter
                             Melken der Kühe zuschauen oder bei der Stallar­                                                                   Geräusche. Nachtwanderungen sind hoch span­
                             beit helfen. Sie kümmern sich um die Kaninchen        Hautnah „dran sein“ ist besonders für Stadtkinder ein       nend. Im Maislabyrinth verliert man schnell die
                                                                                   Erlebnis.
                             oder kleinen Kätzchen, toben im Heu oder über­                                                                    Orientierung. Kinder und ihre Eltern können ihren
                             nachten im Heustadl.                                                                                              Mut beweisen oder einfach nur tierischen Spaß
                                                                                                                                               haben, wenn es im Hochseilgarten hoch hinaus
                                                                                   Ideen und Kräfte bündeln                                    geht oder mit dem Esel Zirkusstücke einstudiert
                                                                                   Das Angebot in der Region ist riesengroß. Über              werden.
                                                                                   50 Beteiligte wie Kräuterpädagoginnen, Imker,                   Fragen stellen in der Erlebniswelt „Kraut &
                                                                                   Bauern, Schmiede, Eselzüchter, Kutscher, Garten­            Rüben“: Blumen kann man essen? Und was ist
„Der Schlüssel zum Erfolg                                                          bäuerinnen und viele mehr haben eine Bestands­              eigentlich Giersch? Bauerngärten oder auch nur
   liegt in der regionalen                                                         aufnahme gemacht, die Besonderheiten heraus­                Wegesränder liefern Nahrungsmittel. Mit Kräuter­
 Zusammenarbeit. Mit der                                                           gearbeitet und ein außergewöhnliches und                    schuhen auf Wolke 7 gehen, Wildkräutererlebnis-
  Verknüpfung von Touris-                                                          attraktives Programm zusammengestellt.                      touren machen oder Kräuterrituale kennenlernen
  mus und Landwirtschaft                                                               Herausgekommen sind abwechslungsreiche                  gehören zu den Themen.
      ist es uns gelungen,                                                         Angebote für Kinder zum Mit- und Selbermachen.                  Ihres Glückes eigener Schmied können Gäste                   Wenn der Vorhang aufgeht in Bauer Sepps Märchenbühne,
                                                                                                                                                                                                                herrscht Spannung pur. Sechs selbstgeschriebene Stücke hat Sepp
  Zuerwerbsmöglichkeiten                                                           Eben dazu, Hirn und Hand zu gebrauchen, oder                in der Erlebniswelt „Handg’macht“ werden. Wer                    im Repertoire.
       für Bäuerinnen und                                                          die Beine, was ja bei Kindern in der Beliebtheits­          kann schon behaupten, sein eigenes Glückshuf­
     Bauern zu schaffen.“                                                          skala nicht immer ganz oben steht. Aber in einem            eisen geschmiedet zu haben? Und so „beglückt“
                                                                                   Maislabyrinth, im nächtlichen Wald, neben einem             gelingt dann auch alles weitere Handwerk – vom
  Gerda Walser, Bäuerin
                                                                                   gemütlichen Esel oder einem ehrgeizigen Pony                Spinnkurs über das Herstellen von Bienenwachs­
    und Vorsitzende von
                                                                                   fällt das ganz leicht.                                      kerzen bis hin zum rituellen Adventskranzbinden.
„Urlaub auf dem Bauern-
                                                                                       Unter dem Titel „Achtmal Abenteuer“ bieten                  Lust bekommen? Eine bis auf den letzten
     hof“ in Oberbayern
                                                                                   die Betriebe der BauernhofERLEBNISWelt Pfaf­                Fleck mit Angeboten gespickte Panoramakarte
                                                                                   fenwinkel Urlaubsaktivitäten nah an den Tieren              liefert den Gesamtüberblick.

         6                                                                                                                                                                                                                                                                    7
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Vermarktungshalle für
 BauernhofERLEBNISWelt
 Grüngut -Trockenprodukte                                                                                                                                                                                                           Steckbrief

                                                                                                                                                                                               Projektträger
                                                                                                                                                                                               Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld e.G

                                                                                                                                                                                               Internetadresse
                                                                                                                                                                                               www.trocknung-lengenfeldeg.de

                                                                                                                                                                                               Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                               REGINA Landkreis Neumarkt

                                                                                                                                                                                               Ansprechpartner
                                                                                                                                  Das neue Gebäude wurde notwendig, um die ständig             TG: Wolfgang Schön, Telefon 09182 566
                                                                                                                                  steigende Nachfrage befriedigen zu können.
                                                                                                                                                                                               LAG: Daniela Wehner, Telefon 09181 90 76-66

                                                                                                                                                                                               LEADER-Förderung
                                                                                                                                  2008 setzte die Trocknungsgenossenschaft                     150.750,- Euro
                                                                                                                                  73 000 Doppelzentner ab, im Jahr 2009 bereits
                                                                                                                                  130 000. Um der steigenden Nachfrage gerecht                 Effekte
                                                                                                                                  werden zu können, brauchte man dringend grö­                 • Erschließung neuer Vermarktungswege mit
                                                                                                                                  ßere Lagerkapazitäten und beschloss den Bau                    Trockenprodukten außerhalb der klassischen
                                    Das Trockenfutter liegt in Form 4 cm langer Pellets oder in Form von gepressten Ballen vor.   einer modernen Lager- und Vermarktungshalle in                 Landwirtschaft
                                                                                                                                  Lengenfeld.                                                  • Stabilisierung und Existenzsicherung der TG und
                                                                                                                                                                                                 damit Sicherung von 12 Arbeitsplätzen
                                                                                                                                                                                               • Produktdiversifizierung: Angebot mehrerer Sorten
                                                                                                                                  Freude über Geld aus Brüssel
Pellets – diesmal nicht zum Heizen                                                                                                Ermöglicht wurde das Projekt durch die beispiel­
                                                                                                                                  hafte Zusammenarbeit der Lokalen Aktionsgrup­
                                                                                                                                                                                                 von Trockenprodukten in unterschiedlichen
                                                                                                                                                                                                 Pressgrößen je nach Tierart und getrennt nach
                                                                                                                                                                                                 konventioneller und biologischer Ware
                                                                                                                                  pe REGINA Neumarkt mit Vertretern der Politik,               • CO2 neutrale Befeuerung der Trocknungsanlage

Kühe würden Pellets kau(f)en.                                      Wenn von Pellets die Rede ist, denken die mei­
                                                                   sten an Holzpellets zum Heizen. Landwirten hin­
                                                                                                                                  den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und
                                                                                                                                  Forsten in Neumarkt und Schwandorf und der
                                                                                                                                                                                                 mit Hackschnitzeln
                                                                                                                                                                                               • Erhaltung der Kulturlandschaft durch Nutzung von
                                                                   gegen sind Futterpellets natürlich ein Begriff.                Genossenschaft selbst.                                         Grünland und Kleegras
                                                                       Die Nachfrage nach Tierfutter aus getrockne­                  Da dieser Bau eine erhebliche finanzielle Belas­          • Bereicherung des Landschaftsbildes durch
                                                                   tem Wiesengras, Silomais und Luzerne, die in                   tung für die Genossenschaft darstellt, wurde die               vielfältige Fruchtfolgen (Klee, Ackergras usw.)
                                                                   Form von Pellets oder Ballen einen Großteil der                Unterstützung durch Leader sehr begrüßt. Aus­
                                                                   Produktion der Trocknungsgenossenschaft Len­                   schlaggebend für die Förderung war die regionale             Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                   genfeld ausmachen, steigt seit Jahren kontinuier­              Bedeutung des Projekts.                                      Landwirtschaft und Forsten Schwandorf
                    „Die Förderung der Vermarktung                 lich und bescherte der Genossenschaft eine wirt­                  Lengenfeld liegt in einem Raum, der zwar Teil             Beratung bei Projektentwicklung und
                    regionaler Eiweißfuttermittel unter­           schaftlich sehr positive Entwicklung. Gut für die              der Metropolregion Nürnberg ist, jedoch in seinen            Konzeption, Förderabwicklung
                    stützt eines meiner zentralen Anlie­           über 500 beteiligten Landwirte und ihre Familien.              strukturschwachen ländlichen Gemeinden mit
                    gen der bayerischen Agrarpolitik                                                                              Bevölkerungsrückgang, dem Wegfall von Arbeits­
                    ganz enorm: Ich setze auf eine                                                                                plätzen und dem Rückbau von sozialer Infrastruk­
                    Eiweißstrategie für Bayern, die uns                                                                           tur kämpft. Die Trocknungsgenossenschaft ist
                    unabhängiger von Importen machen                                                                              eines der dynamischsten landwirtschaftlichen          Fazit
                    soll. Deswegen habe ich das Projekt                                                                           Unternehmen im Landkreis Neumarkt. In den             Der Bau der Vermarktungshalle für die Trock­
                    mit aller Kraft unterstützt. Mit der                                                                          35 Jahren ihres Bestehens konnte sie sich be­         nungsgenossenschaft Lengenfeld zeigt, wie
                    Förderung der Lagerhalle für Trocken­                                                                         ständig weiterentwickeln und beschäftigt heute        wichtig regionales Engagement für die Bevölke­
                    produkte in Lengenfeld wurde aber                                                                             12 Arbeitnehmer.                                      rung in einem landwirtschaftlich strukturierten
                    auch ein Vorurteil bezüglich LEADER-                                                                                                                                Raum ist. Die Landwirte profitieren nicht nur di­
                    Förderung widerlegt. Die kritischen                                                                                                                                 rekt als Mitglieder der Genossenschaft, sondern
                    Stimmen die immer beklagen, dass                                                                                                                                    auch, indem sie indirekt für neue Absatzmärkte
                    diese Art staatlicher Unterstützung                                                                                                                                 sorgen. Die Kulturlandschaft wird durch die
                    „nur“ Konzepte im nichtlandwirt­                                                                                                                                    Bewirtschaftung von Grünland mit vielfältigen
                    schaftlichen Bereich fördere, erleben          Wiesengras, Silomais und Luzerne werden zu Trockenfutter                                                             Fruchtfolgen erhalten und gepflegt und nicht
                    in Lengenfeld ein Musterbeispiel der           verarbeitet.                                                                                                         zuletzt ist die Genossenschaft ein wichtiger Ar­
                    LEADER-Förderung ganz im Sinne der                                                                                                                                  beitgeber.
                    Landwirtschaft.“
                                                                   Die Nachfrage steigt                                                                                                 Summa summarum ist die Trocknungsgesell­
                    Albert Füracker, MdL
                                                                   Hauptabnehmer dieser Produkte sind vor allem                                                                         schaft ein leuchtendes Beispiel für gelungenes
                    Vorsitzender des Ausschusses für
                                                                   Pferdehalter und die Futtermittelindustrie aus                                                                       regionales Wirtschaften und wird dank der Förde­
                    Ernährung, Landwirtschaft und
                                                                   Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch                                                                        rung durch Leader auch in Zukunft zur Stärkung
                    Forsten
                                                                   das neue „Biosegment“ mit ökologisch erzeugter                                                                       der Region beitragen.
                                                                   Ware von Biobetrieben gewinnt zunehmend an
                                                                   Bedeutung.                                                     Die grünen Pellets schmecken auch Kleintieren.

 8                                                                                                                                                                                                                                           9
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Bauernland Inn -Salzach –
 mehr vom Land                                                                                                                                                                                                                               Steckbrief

                                                                                                                                                            „Wir haben eine Vielzahl von            Projektträger
                                                                                                                                                            attraktiven landwirtschaftli­           Interessensgemeinschaft Bauernland
                                                                                                                                                            chen Angeboten. Die Möglich­            Inn-Salzach e.V.
                                                                                                                                                            keiten eines nach außen
                                                                                                                                                            wahrnehmbaren Auftritts sind            Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                            aber bis dato für den einzel­           Mühldorfer Netz e.V.
                                                                                                                                                            nen Anbieter sehr begrenzt.
                                                                                                                                                            Unter einem gemeinsamen                 Ansprechpartner
                                                                                                                                                            Dach wollen wir uns jetzt bei           Johanna Hartsperger,
                                                                                                                                                            Einheimischen und unseren               1. Vorsitzende des Vereins
                                                                                                                                                            Gästen bekannter machen.“               Telefon 08671 28 24
                                                                                                                                                            Johanna Hartsberger,
                                                                                                                                                            Bauernland-Vorsitzende                  Gabriele Wolfmeier, Projektmanagerin
                                                                                                                                                                                                    info@bauernland-inn-salzach.de
                                                                                                                                                                                                    Telefon 0171 9 45 61 55 oder 08638 9 84 18 49

                                                                                                                                                                                                    Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                    22.500,- Euro

                                                                                     So attraktiv kann Hofverkauf sein!                                                                             Effekte
                                                                                                                                                                                                    • Vernetzung von ca. 90 landwirtschaftlichen
                                                                                                                                                                                                      Betrieben unter einem gemeinsamen Dach

Weg vom Einzelkämpfer – hin zu                                                                                                                                                                      • Aufbau einer gemeinsamen Außendarstellung
                                                                                                                                                                                                    • Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung
                                                                                                                                                                                                      von bäuerlichen Angeboten

einer starken Gemeinschaft
                                                                                                                                                                                                    • Stärkung der betrieblichen Wertschöpfungsketten
                                                                                                                                                                                                    • Beitrag zur Verbesserung der regionalen
                                                                                                                          Urlaub auf dem Bauernhof macht Spaß!                                        Identitätsbildung

                                                                                                                          die Organisation und Aufbau des Netzwerks                                 Leistungen des Amtes für Ernährung,
Über den eigenen Tellerrand                                                                                               professionell begleitet und auch Wege aufzeigt,                           Landwirtschaft und Forsten Töging a. Inn
                                                                                                                          wie sich der Verein nach 2012 selbst organisie-                           Beratung bei Projektentwicklung und
hinausschauen. Darum geht es.                                                                                             ren kann.                                                                 Konzeption, Förderabwicklung
                                                                                                                              Die Erholungsangebote im Bauernland Inn-
                                                                                                                          Salzach decken sich in weitem Umfang mit den
      Was können wir? Wo liegen unsere Chancen und                                                                        landwirtschaftlichen Angeboten. Es gibt Urlaub
      Risiken? Welche Visionen und Ziele haben wir?                                                                       auf dem Bauernhof, landwirtschaftliche Reitbe­
      Wie wollen wir sie erreichen? Und was müssen                                                                        triebe, Hofcafés und bäuerlich traditionelle Gastro­
      wir genau dafür tun oder lassen? Diese Fragen                                                                       nomie, Direktvermarkter und Bauernmärkte.
      kann man als einzelner beantworten oder gemein ­      Der Anfang ist gemacht, der Verein ist gegründet.             Kreativbäuerinnen, Kräuterpädagoginnen, Land­
      sam mit anderen. Sich in einem Netzwerk gegen ­                                                                     schaftsführer, Schäfer und Bienenzüchter setzen
      seitig die Bälle zuzuspielen ist „in“. Das ist kein                                                                 Akzente. Erlebniseinrichtungen wie der Wildpark
      Zufall, denn Netzwerke besitzen besondere Quali ­
                                                            Schaufenster der Region                                       Oberreith sorgen für zusätzliche Strahlkraft.
      täten, die sie sehr attraktiv machen.                 Die besondere Struktur einer Region, die spezi­
                                                            fische Zusammensetzung, die Partnerschaften,
                                                            die Produkte – alles zusammengenommen hat ein
      Bessere Impulse im Verbund                            eigenes unverwechselbares Profil, hat in der Re­
      Die Idee, die landwirtschaftlichen Anbieter in der    gel eine eigene kollektive Intelligenz und hat da­                                           Unter diesem Erkennungs­
                                                                                                                                                         zeichen werden die
      Region zu vernetzen und unter einem gemein ­          mit: Alleinstellungsmerkmale. Aber die liegen                                                Angebote und Aktivitäten
      samen Dach zu vermarkten, gibt es schon länger.       nicht immer gut sichtbar auf der Hand, sondern                                               künftig zusammengefasst
      Im Frühjahr 2010 wurde sie mit der Gründung des       genau die gilt es herauszuarbeiten. Was unter­                                               und vermarktet.

      Vereins „Bauernland Inn-Salzach“ in die Tat um ­      scheidet uns von anderen? Was können wir bes­
      gesetzt. Um dieses für die Region herausragende       ser? Wer diese Fragen gut beantworten kann,
      Projekt zu Stande zu bringen, waren ein halbes        positioniert sich erfolgreich.
                                                                                                                          Der Anfang ist gemacht
      Jahr Vorlaufzeit bis zur Gründung des Vereins,           Genau das will der Verein unter dem Motto                  Zunächst erarbeiteten die mittlerweile 90 Mitglie­
      weitere drei Monate für den Antrag zur Leader-        „Mehr vom Land – Bauernland entdecken, erle­                  der des Vereins die Grundlagen für die Außen­
      Förderung und eine Gruppe von 20 überaus enga ­       ben und genießen“. Und mehr noch: Der Begriff                 darstellung und entwickelten ein Logo. In Planung
      gierten und überzeugten Personen notwendig.           „Bauernland Inn-Salzach“ soll sowohl regional                 sind jetzt ein gemeinsamer Internetauftritt, eine
         Kompetente Wegbereiter und Paten waren die         wie auch über die beiden Landkreise hinaus zur                umfangreiche Informationsbroschüre und Veran­                     Üppige Bauerngärten locken mit Duft und Farbenpracht.

      Landkreise Mühldorf und Altötting, das Amt für        Qualitätsmarke einer attraktiven Erholungs- und               staltungen, die anschaulich zeigen, was das Bau­
      Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging       Erlebnisregion werden. „Genug Potenzial ist da,“              ernland Inn-Salzach so alles zu bieten hat. Wir
      sowie die LAG Mühldorfer Netz.                        weiß Projektmanagerin Gabriele Wolfmeier,                     sind gespannt.

 10                                                                                                                                                                                                                                                  11
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Literaturhaus Wipfeld                                                                                                                                                                                                                         Steckbrief

                                                                                                                                                                                                          Projektträger
                                                                                                                                                                                                          Gemeinde Wipfeld

                                                                                                                                                                                                          Internetadresse
                                                                                                                                                                                                          www.literaturhaus-wipfeld.de

                                                                                                                                                                                                          Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                          Schweinfurter Land e. V.

                                                                                                                                                                                                          Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                          Peter Zeißner, 1. Bürgermeister der Gemeinde
                                                                                                                                                                                                          Wipfeld, Verwaltungsgemeinschaft Schwanfeld,
                                                                                                                                                                                                          Telefon 09384 9 73 00,
                                                                                                                                                                                                          poststelle@vg-schwanfeld.de

                                                                                                                                                                                                          Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                          69.250,- Euro

                                                                                                                                                                                                          Effekte
                                      Geschichten selbst erfinden, das macht am meisten Spaß in einer großen Kindergruppe.                                                                                • Aufwertung des kulturellen Potenzials durch die
                                                                                                                                                                                                            Schaffung eines Anziehungspunktes für Literatur-
                                                                                                                                                                                                            interessierte zur besonderen Pflege der fränkischen

Ein Paradies für Leseratten!                                                                                                 Jeden Sonntag öffnet das Literaturhaus von 14 – 17 Uhr seine Türen.
                                                                                                                             Der Eintritt ist frei.
                                                                                                                                                                                                            Literatur
                                                                                                                                                                                                          • Förderung der regionalen Identität und der
                                                                                                                                                                                                            Bewusstseinsbildung der Bevölkerung, insbeson ­
                                                                                                                                                                                                            dere durch Bildungsmaßnahmen für Kinder und

                    So kommt neues                               Das idyllisch am Bachufer im alten Ortskern gele­
                                                                 gene und seit seiner aufwändigen Sanierung nur
                                                                                                                             Das Museum im Obergeschoss ist den vier Wip­
                                                                                                                             felder Literaten gewidmet, dem Humanisten Con­
                                                                                                                                                                                                            Jugendliche
                                                                                                                                                                                                          • zusätzlicher Anlaufpunkt für Gäste zur Steigerung
                                                                 sporadisch genutzte barocke Fachwerkgebäude                 rad Celtis (1459–1508), dem Mönch und Revoluti­                                der Wertschöpfung im Weinbauort Wipfeld
                    Leben in                                     wurde im Oktober 2009 seiner neuen Bestim­                  onär Eulogius Schneider (1756–1794), dem                                     • kulturelle Ergänzung weintouristischer Angebote
                                                                 mung übergeben. Seither ist wieder Leben in den             Theologen Engelbert Klüpfel (1733–1811) und                                  • attraktiver Veranstaltungsort
                    alte Mauern.                                 alten Mauern. Das Literaturhaus Wipfeld ist in
                                                                 kürzester Zeit eine beliebte Anlaufstelle für Litera­
                                                                                                                             dem Aufklärer Nikolaus Müller (1758–1833). Hier
                                                                                                                             harmonieren moderne Ausstellungsarchitektur
                                                                                                                                                                                                          • Beschäftigung mit der Geschichte
                                                                                                                                                                                                          • Anlaufstelle für Kleinkunst auf dem Land
                                                                 turinteressierte geworden und beherbergt das                mit frischen Farben und zeitgemäßen interaktiven                             • Kulturelle Netzwerke
                                                                 Literaturmuseum, das Literaturforum und eine                Medienstationen aufs vortrefflichste mit der alt­
                                                                 gemütliche Lese-Lounge.                                     ehrwürdigen Bausubstanz.                                                     Leistungen des Amtes für Ernährung, Landwirt­
                                                                                                                                Schmuckstück der Außenanlage ist eine mo­                                 schaft und Forsten Bad Neustadt a.d.Saale
                                                                                                                             derne, überdachte Bühne. Maximal 100 Personen                                Beratung bei Projektentwicklung und
                                                                 Hereinspaziert ins Haus ...                                 finden Platz auf dem zum Bach hin liegenden                                  Konzeption, Förderabwicklung
                    „Leader hat dazu angeregt, neue              Bei Autorenlesungen bietet die Lounge im Erd­               Freiluftgelände, das über mit Natursteinen abge­
                    Wege zu beschreiten und eine                 geschoss das ideale Ambiente für Begegnungen                stufte Tribünen- und Sitzplätze verfügt. Im Juli
                    passende Nutzung für ein erhaltens­          zwischen Autoren und Lesern. Eine Literaturaus­             2011 findet hier, hoffentlich bei lauen Temperatu­
                    wertes ortsbildprägendes Bauwerk             wahl mit Schwerpunkt auf Büchern aus, von und               ren, ein Sommernachtskonzert statt.
                    zu finden. Mit Hilfe von Leader              über Franken lädt zum ausgiebigen Schmökern                    Die Konzeption des Literaturmuseums ent­                           und davon“ schrieben Schüler der 3. bis 9. Klassen
                    konnte die Gemeinde ihren Anstren­           ein.                                                        stand in enger Zusammenarbeit mit Literatur- und                      gemeinsam und abwechselnd mit bekannten Kinder-
                    gungen um die Förderung des                                                                              Musikwissenschaftlern der Universitäten Würz­                         und Jugendbuchautoren an fantastischen Zeitreise-
                    Fremdenverkehrs einen weiteren                                                                           burg und München und in Kooperation mit ver­                          Geschichten. Unter dem Titel „1000 Autoren“ liegen
                    wichtigen Eckpunkt hinzufügen.                                                                           schiedenen Forschungseinrichtungen und Museen                         die besten sogar als Buch vor.
                    Neben weintouristischen Angeboten                                                                        in Deutschland, Österreich und Frankreich.
                    und dem sehenswerten Ortsbild mit
                    seinen historischen Bauwerken
                                                                                                                                                                                                   Auf zur grünen Woche!
                    konnte ein kulturelles Alleinstel­
                                                                                                                             … und in die Kreativwerkstatt                                         Im Wipfelder Literaturhaus ist man weiter rege:
                    lungsmerkmal entwickelt werden,                                                                          Das Literaturhaus Wipfeld will die Lust am Lesen                      Im Februar 2011 präsentierte sich der Landkreis
                    mit dem „Kopf und Bauch“ ange­                                                                           wecken und fördern, es sucht den Austausch                            Schweinfurt mit zwei Projekten am Stand des deut­
                    sprochen werden.“                                                                                        rund um das Thema Literatur mit Schriftstellern                       schen Landkreistages auf der Grünen Woche in
                                                                                                                             und ihren Lesern, mit jungen Autoren und Wort­                        Berlin. Das Literaturhaus Wipfeld war als Aussteller
                    Peter Zeißner,
                                                                                                                             künstlern.                                                            dabei!
                    1. Bürgermeister der
                                                                                                                                Einen ersten großen Erfolg bei der Förderung
                    Gemeinde Wipfeld
                                                                                                                             der Lese- und Schreibkultur von Kindern und
                                                                                                                             Jugendlichen feierte das Literaturhaus mit dem
                                                                 Das Literaturmuseum zeigt die Lebenswege der vier
                                                                 Wipfelder Literaten auf, die ausgehend von Wipfeld durch    2009 durchgeführten Schülerschreibwettbewerb.
                                                                 halb Europa führten.                                        Die Beteiligung war enorm. Unter dem Titel „Auf

12                                                                                                                                                                                                                                                        13
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Allgäuer Streueverwertung                                                                                                                                                                                                                           Steckbrief

                                                                                                                                                                                                          Projektträger
                                                                                                                                            „Wir Abnehmer wussten nicht,                                  Landschaftspflegeverband (LPV) Ostallgäu
                                                                                                                                            woher wir die Streue beziehen                                 in Zusammenarbeit mit LPV Oberallgäu,
                                                                                                                                              sollten. Es fehlte einfach die                              LPV Unterallgäu und Landkreis Lindau
                                                                                                                                          Schnittstelle zwischen Anbieter
                                                                                                                                          und Abnehmer. Die Streuebörse                                   Internetadresse
                                                                                                                                           füllt diese Lücke jetzt aus. Die                               www.streue.de
                                                                                                                                         Qualität der Streue ist hervorra­
                                                                                                                                          gend und der Preis in Ordnung.                                  Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                         Die Streuebörse darf nicht Ende                                  Ostallgäu in Kooperation mit
                                                                                                                                       2012 beendet werden. Denn wenn                                     LAG Regionalentwicklung Oberallgäu,
                                                                                                                                             es keine zentrale Anlaufstelle                               Westallgäu-Bayerischer Bodensee,
                                                                                                                                           gibt, wird die Vermarktung der                                 Kneippland Unterallgäu
                                                                                                                                         Streue, wie in den vergangenen
                                                                                                                                               Jahren passiert, nicht mehr                                Ansprechpartner
                                                                                                                                        stattfinden, und in Folge werden                                  Josef Freuding,
                                                                                                                                             unsere Streuwiesen nach und                                  Geschäftsführer des LPV Ostallgäu
                                                                                                                                             nach aus dem Allgäuer Land­                                  Telefon 08342 911-375
                                                                                                                                                schaftsbild verschwinden.“                                Uwe Kießling, Projektleiter
                                              Die Maschinen für die Handmahd müssen wegen des feuchten Bodens klein und leicht sein.                                                                      Telefon 08336 81 33 25
                                                                                                                                         Otto Blender, Landwirt in Seeg
                                                                                                                                                                                                          Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                          124.600,- Euro

Vom Brachland zum                                                           Artenreicher und farbiger                                     Überzeugungsarbeit leisten                                      Effekte

                                                                            als die schönsten Gärten                                      Zunächst galt es Vorurteile abzubauen, bei An­                  • Etablierung der Streue als marktfähiges Produkt

nutzbringenden                                                              Pfeifengras, Rohrglanzgras, Kammsegge, Sumpf­
                                                                            segge und Steifsegge machen die Streuwiesen
                                                                                                                                          bietern und Abnehmern gleichermaßen. Viele
                                                                                                                                          Landwirte fürchteten unter anderem, dass gute
                                                                                                                                          landwirtschaftliche Flächen als Streuwiesen
                                                                                                                                                                                                          • Erhalt der Allgäuer Kulturlandschaft mit ihren
                                                                                                                                                                                                            Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen
                                                                                                                                                                                                          • Reaktivierung von Brachflächen und schwer zu

Streuwiesenbiotop
                                                                            so wertvoll. Nicht gedüngt und ein Mal im Jahr                genutzt werden sollen. Ihnen musste erklärt                       bewirtschaftenden Feuchtwiesen
                                                                            von Hand gemäht, können sich diese Arten                      werden, dass es nur um die schwierig zu bewirt­                 • Einbindung dieser Flächen in die Wertschöpfungs-
                                                                            prächtig entwickeln. Das wusste man schon im                  schaftenden Grundstücke in der Nähe von Fließ­                    kette
                                                                            19. Jahrhundert und nutzte das wertvolle Ein­                 gewässern oder um Niedermoore geht. Poten­                      • Erhöhung der Wertschöpfung in der Region
                                                                            streumaterial für die Tierhaltung.                            tielle Kunden fragten sich, ob Streue wirklich ein
                                                                                Ab Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts              vollwertiger Ersatz für andere Einstreumaterialien              Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                            fielen die Streuwiesen durch Stalltechniken, bei              ist und ob das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.               Landwirtschaft und Forsten Kempten
                                                                            denen kein Einstreumaterial mehr benötigt wur­                    „Streue ist ein gutes, rein ökologisches Pro­               Beratung bei Projektentwicklung und
                                                                            de, durch die Umstellung auf Güllebewirtschaf­                dukt, das saugfähig und gut zu handhaben ist.                   Konzeption, Förderabwicklung
                                                                            tung, durch zunehmende Mechanisierung und                     Gerade viele Biobetriebe haben bereits auf Streue
                                                                            Mangel an Arbeitskräften nach und nach aus der                umgestellt, weil sie optimal in die Kreislaufwirt­
                                                                            Nutzung. Damit verschwanden rund 80% der                      schaft passt und zusätzliche Nährstoffe ein­
                                                                            ehemals vorhandenen Streuwiesenbiotope und                    bringt,“ erklärt Uwe Kießling, der Leiter der Koor­
                                                                            damit wertvoller Lebensraum für seltene Pflanzen              dinationsstelle. Dank der regen Aufklärungs- und
                                                                            und Tiere. Die Allgäuer Kulturlandschaft änderte              Öffentlichkeitsarbeit der Koordinationsstelle, die
                                                                            ihr Gesicht.                                                  sich auch in der gut gepflegten Internetseite zeigt,
                                                                                                                                          sind die kritischen Stimmen inzwischen leiser
                                                                                                                                          geworden.
                                                                            Rückbesinnung
                                                                            Heute hat man sich im Allgäu wieder an die
                                                                            Streueverwertung vergangener Tage erinnert und
                                                                                                                                          Vollwertige Alternative
                                                                            sorgt mit der Einbindung von Streue in die Wert­              Die Bilanz für das erste Jahr kann sich sehen
                                                                            stoffkette für den Erhalt der Fauna und Flora in              lassen: Bis Ende Oktober 2010 hat die Koordina­
                                                                            der für das Allgäu charakteristischen Landschaft.             tionsstelle in allen vier Allgäuer Landkreisen über
                                                                               Im Januar 2010 wurde die Koordinationsstelle               1 324 Doppelzentner Streue vermittelt, Anfragen
                                                                            der Allgäuer Streueverwertung, ein Teilprojekt der            kamen aber auch aus den umliegenden Landkrei­
                                                                            Allgäuer Moorallianz, als Allgäu weites Leader-               sen sowie aus Österreich und der Schweiz. „Der
                                                                            Projekt in den vier Landkreisen Ostallgäu, Un­                Bedarf an Streue ist enorm. Ich kann mich inzwi­
     Moore und Feuchtwiesen sind besonders artenreich. Da                   terallgäu, Oberallgäu und Lindau gegründet. Auf­              schen vor Anfragen kaum retten,“ berichtet Kieß­       Die Streue wird, in Rundballen gepresst, an die Landwirte als Einstreu
     gibt es Enziane und Orchideenarten als Nektartankstellen                                                                                                                                    für Viehställe geliefert.
     für Insekten.                                                          gabe der Koordinationsstelle ist die Organisation             ling. Deshalb steht jetzt die Erkundung weiterer
                                                                            einer optimalen Verwertung und Vermarktung                    für Streuwiesen nutzbarer Flächen im Mittelpunkt,
                                                                            des Produktes Streue sowie die Vernetzung aller               um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu
                                                                            daran beteiligten Personen.                                   können.

14                                                                                                                                                                                                                                                                 15
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Genussregion Oberfranken                                                                                                                                                                                                                                  Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                      Projektträger
                                                                                                                                                                                                                      Genussregion Oberfranken e.V. und
                                                                                                                                                                                                                      Handwerkskammer Oberfranken

                                                                                                                                                                                                                      Internetadresse
                                                                                                                                                                                                                      www.genussregion-oberfranken.de

                                                                                                                                                                                                                      Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                                      Kulmbacher Land (Federführung), Kulturerlebnis
                                                                                                                                                                                                                      Fränkische Schweiz, Landkreis Hof, Region Obermain,
                                                                                                                                                                                                                      Landkreis Kronach im Frankenwald, Wohlfühlregion
                                                                                                                                                                                                                      Fichtelgebirge, Rodachtal im Coburger Land,
                                                                                                                                                                                                                      Sechsämterland Innovativ, Region Bamberg

                                                                                                                                                                                                                      Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                                      Prof. Dr. Uta Hengelhaupt, Telefon 0951 2 72 54

                                                                                                                                                                                                                      Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                                      204.900,- Euro
                                                   Hutkrapfen werden in Bamberg schon seit dem 13. Jahrhundert gebacken.   Der rohe Kartoffelkloß ist vielleicht das typischste aller oberfränkischen Lebensmittel.

                                                                                                                                                                                                                      Effekte
                                                                                                                                                                                                                      • Kooperationsprojekt von neun oberfränkischen

     Auf den Geschmack kommen:                                                                                                        Sich untereinander
                                                                                                                                      kennenlernen
                                                                                                                                                                                                                        Leader-Gruppen
                                                                                                                                                                                                                      • Experten-Datenbank für oberfränkische Spezialitäten
                                                                                                                                                                                                                      • Hochwertige Präsentation von mindestens

     Oberfranken kulinarisch!                                                                                                         Spezialitäten werden nur dann aufgenommen,
                                                                                                                                      wenn sie bestimmte Kriterien in Bezug auf regio­
                                                                                                                                      nale Rezeptur und Rohstoffe, eine traditionelle
                                                                                                                                                                                                                        300 oberfränkischen Spezialitäten
                                                                                                                                                                                                                      • Branchenübergreifendes Netzwerk der Spezialitä-
                                                                                                                                                                                                                        tenanbieter
                                                                                                                                      Einbindung und die Verbrauchererwartung an ein                                  • Aufbau von Wertschöpfungsketten bei den
     Von Anislaabla bis Zwetschgenbaames                                                                                              typisch oberfränkisches Produkt erfüllen. Und                                     Spezialitätenanbietern
                                                                                                                                      wenn eine Expertenkommission das bestätigt.                                     • Oberfranken als Genussregion profilieren
                                                                                                                                         Damit ein Anbieter diesen Auflagen gerecht
           Läuft Ihnen auch beim Betrachten der Bilder das                                                                            werden kann, muss er, statt seine Rohstoffe aus                                 Leistungen des Amtes für Ernährung,
           Wasser im Mund zusammen? Wollen Sie mehr                                                                                   dem Großmarkt zu beziehen, auf die regionalen                                   Landwirtschaft und Forsten Münchberg
           sehen? Und wollen Sie wissen, wie man die Köst­                                                                            Erzeuger bauen und diese auch kennen. Die Da­                                   Beratung bei Projektentwicklung und
           lichkeiten zubereitet? Kein Problem.                                                                                       tenbank liefert ihm die notwendigen Informati­                                  Konzeption, Konzeptumsetzung, Förderabwicklung
                                                                                                                                      onen dazu und vernetzt Menschen und Branchen.
           Seit November 2010 kann jeder die unglaubliche
           Spezialitätenvielfalt Oberfrankens im Internet
           abrufen. Die Aushängeschilder der Region wie
                                                                                                                                      Genusskultur und Lifestyle
           Bratwurst und Landbrot, die Vielfalt der Krapfen                                                                           Der Kunde erwartet viel heutzutage: Lebensmit­
           und Schmalzgebäcke, der Koch- und Brühwürste,                                                                              tel sollen nicht nur gut schmecken und qualitativ
           der knackfrischen Gemüse- und Obsterzeug­                                                                                  hochwertig sein, sondern mit spannenden Ge­                                                            „Die Leader-Förderung hilft uns,
           nisse. Und die kulinarisch höchst ausgereiften       Ob „weiß“ oder „rot“ – der Pressack gehört auf die ober-              schichten erlebnisorientiert kombiniert werden.                                                        die weltweit einmalige Vielzahl
                                                                fränkische Brotzeitplatte.
           Gerichte der traditionellen ländlichen Küche.                                                                              Wie man das macht, zeigt der Verein in seinen                                                          oberfränkischer Spezialitäten in
                                                                                                                                      Informations- und Schulungsveranstaltungen auf.                                                        Landwirtschaft, Handwerk und
                                                                Wie alles begann                                                                                                                                                             Gastronomie zu erfassen. Damit
           Die Liebe (zur Region) geht                          Sichtbar zu machen, was gute Lebensmittel sind,                                                                                                                              wird es uns möglich, Oberfran­
                                                                wo man sie findet, wer sie erzeugt und was sie                                                                                                                               ken von einer seiner schönsten
           durch den Magen                                      wert sind, darum geht es. Zunächst mussten                                                                                                                                   Seiten vorzustellen. Zusätzlich
           Der bereits 200 Spezialitäten umfassende Internet-   neun Leader-Gruppen von diesem Ziel überzeugt                                                                                                                                können wir die Zusammenarbeit
           auftritt der „Genussregion Oberfranken“ bietet mit   werden, und davon, dass es Sinn macht, es land-                                                                                                                              zwischen den Lebensmittel-
           komfortablen Recherchemöglichkeiten nicht nur        kreisübergreifend anzugehen.                                                                                                                                                 erzeugern fördern und neue
           Wissenswertes zu Geschichte, Herstellung, Re­           2007 trafen sich führende Persönlichkeiten aus                                                                                                                            Kundenkreise für unsere
           zepturen und Verfügbarkeit hochwertiger Quali­       neun Landkreisen am geografischen Mittelpunkt                                                                                                                                regionalen Produkte gewinnen.“
           tätsprodukte, sondern lockt den Betrachter darü­     Oberfrankens, um die Kooperationsvereinbarung
                                                                                                                                                                                                                                             Thomas Zimmer,
           ber hinaus mit emotional ansprechenden Bildern       unter Dach und Fach zu bringen. Seither arbeitet
                                                                                                                                                                                                                                             Bäckerei Lang aus Bayreuth,
           und animierenden Texten.                             der Verein an der Vernetzung der Branchen, damit
                                                                                                                                                                                                                                             Präsident der Handwerks­
               Gefördert durch Leader und die Oberfranken­      sich der Begriff „Genussregion Oberfranken“ als
                                                                                                                                                                                                                                             kammer für Oberfranken
           stiftung wurde dafür ein Jahr lang akribisch re­     Marke etabliert und zum Synonym für ein starkes                       Die Milchsuppe gehört zu den ältesten Gerichten der
           cherchiert, liebevoll zubereitet und ansprechend     Handwerk, einen starken ländlichen Raum und                           traditionellen Alltagsküche überhaupt. Früher stand sie
           angerichtet.                                         eine lebenswerte Region wird.                                         schon zum ersten Frühstück auf dem Tisch.

16                                                                                                                                                                                                                                                                    17
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Aufbau einer beruforientierten Zusammenarbeit –
 Netzwerk Wirtschaft-Schule                                                                                                                                                                                                                                                Steckbrief

                                                                                                                                                      Lernen statt schnuppern                                                    Projektträger
                                                                                                                                                      Für die Schüler der 8. und 9. Klassen beginnt das                          Gesellschaft zur beruflichen Förderung GmbH,
                                                                                                                                                      Praktikum nach intensiver Vorbereitung wie Be­                             eine Tochter der Handwerkskammer Unterfranken
                                                                                                                                                      triebssuche, Bewerbung und Kontaktaufnahme mit
                                                                                                                                                      dem Praktikumsbetrieb. Nach einer Woche zum                                Internetadresse
                                                                                                                                                      Kennenlernen des Betriebs und der dortigen Abläufe                         www.netzwerk-ws-kg.de
                                                                                                                                                      folgt der kontinuierliche Praxistag: Jeweils am sel­
                                                                                                                                                      ben Wochentag und über einen Zeitraum von meh­                             Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                      reren Monaten sind die Schüler in „ihrem“ Betrieb.                         Bad Kissingen
                                                                                                                                                      Dort bearbeiten sie eine betriebliche Lernaufgabe
                                                                                                                                                      möglichst selbstständig, die sie am Ende öffentlich                        Ansprechpartner
                                                                                                                                                      präsentieren. Zum Schuljahreshalbjahr wechseln die                         Für das Regionalmanagement:
                                                                                                                                                      Schüler den Betrieb, um im zweiten Halbjahr ein                            Cordula Kuhlmann, rm.neskg@cordulakuhlmann.de
                                                                                                                                                      weiteres Praktikum abzuleisten. Insgesamt werden                           Für den Projektträger
                                                                                                                                                      zwei verschiedene Praktikumsstellen auf diese                              Gertrud Türk, gertrud.tuerk@gbf-net.de
                                                                                                                                                      Weise durchlaufen.
                                                                                                                                                          Aus allen präsentierten Lernaufgaben wählt jede                        Leader-Förderung
                                                                                                                                                      der beteiligten Schulen ein Werkstück, eine Präsen­                        135.857,- Euro
                                                                                                                                                      tation oder einen Arbeitsbericht aus, der im Rahmen
Der Alltag eines Malers ist alles andere als grau. Welche Bereiche und   Was macht ein Forstwirt eigentlich genau? Wie schaut sein Tagesablauf aus?   der zentralen Projektveranstaltung „Fit für die Zu­                        Effekte
Aufgaben er umfasst, kann im Praktikum erschnuppert werden.              Ein forstwirtschaftliches Praktikum gibt Einblicke.
                                                                                                                                                      kunft – Betrieb und Schule wachsen zusammen.“                              • Bildung eines nachhaltigen Netzwerkes
                                                                                                                                                      nochmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Wirt­                        • Verbesserung und Bindung des Fachkräfte-
                                                                                                                                                      schafts- und Behördenvertreter, Politiker, Lehrer und                        nachwuchses in und für die Region
                                                                                                                                                      Eltern sind dabei, wenn diese Lernaufgaben durch                           • Entwicklung und Umsetzung eines neuen

Beruf fängt in der Schule an                                                                                                                          den Landrat ausgezeichnet werden. Und natürlich
                                                                                                                                                      die stolzen Schüler, die hier eine besondere Wert­
                                                                                                                                                      schätzung ihrer Arbeit erfahren.
                                                                                                                                                                                                                                   Praktikumsmodells mit Erstellung von betrieblichen
                                                                                                                                                                                                                                   Lernaufgaben
                                                                                                                                                                                                                                 • Erstellung von Qualifizierungsmaterialien
                                                                                                                                                                                                                                 • Erstellung einer Betriebsdatenbank
Weichen stellen für die Zukunft.                                                                                                                      Nachwuchs für die Region                                                   • Implementierung einer neuen jährlichen zentralen
                                                                                                                                                                                                                                   Veranstaltung mit Ausstellung
                                                                                                                                                      Es wird allgemein viel über den Fachkräftemangel                           • 4 neue Arbeitsplätze im Projektmanagement
                                                                                                                                                      geklagt. Man befürchtet, dass immer mehr junge                             • Projektfortführung auch nach Ablauf der
                                                                                     Betriebspraktikum. Das sieht aus Schülersicht                    Menschen in die Ballungsräume abwandern. He-                                 Leader-Förderung
                                                                                     meistens so aus: Man überlegt, wen man kennt,                    raus-ragende Projekte wie dieses arbeiten dem kon­                         • Steigerung der Quote Schulabgänger Mittelschule
                                                                                     fragt dort nach, und erhält mit etwas Glück den                  kret entgegen. Eine nach Abschluss der 2-jährigen                            und Eintritt in ein Ausbildungsverhältnis um 20%
                                                                                     Praktikumsplatz. Schnuppert dort eine Weile und                  Leader-Förderung durchgeführte Evaluierungsstudie
                                                                                     geht dann wieder in die Schule. Fertig. Eher                     belegt, dass 69 % der Schulabgänger eine Aus­                              Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                     „Mit dem Projekt Netzwerk                       Zufall, wenn Schüler auf diese Weise einen Platz                 bildung in ihrem Praxisbetrieb in der Region absol­                        Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt/Saale
                                     Wirtschaft-Schule ist der Aufbau                finden, der ihren Neigungen entspricht. Eher                     vieren.                                                                    Beratung bei Projektentwicklung und
                                     einer berufsorientierten Zusam­                 selten, dass sie in den Betrieben wirklich ernst                    Und das Beste zum Schluss: Allen Beteiligten ist                        Konzeption, Förderabwicklung
                                     menarbeit zwischen regionalen                   genommen werden. Und eher die Regel, dass                        das Projekt inzwischen so wichtig geworden, dass
                                     Betrieben und Schulen erfolgreich               ein solches Praktikum nicht in ein Ausbildungs­                  die weitere Finanzierung gesichert ist.
                                     gelungen. Angestoßen durch die                  verhältnis mündet.
                                     Leader-Anschubfinanzierung
                                     konnte es erreicht werden, nach­                Wie sich das besser bewerkstelligen lässt, zeigt
                                     haltige Kooperationsformen                      das „Netzwerk Wirtschaft – Schule“ im Landkreis
                                     zwischen 900 Betrieben und den                  Bad Kissingen, das 1 200 Schülerinnen und Schü­
                                     14 Mittelschulen des Landeskreises              ler aus 14 Hauptschulen und rund 900 mittelstän­
                                     aufzubauen. Den verantwortlichen                dische Betriebe zusammenbringt.
                                     Netzwerkpartnern ist die Pflege
                                     und Weiterführung dieses engen
                                     Netzwerkes so wichtig geworden,
                                                                                     Was ist anders?
                                     dass zwischenzeitlich eine Weiter-              Die Jugendlichen werden nicht sich selbst über­
                                     finanzierung sicher gestellt ist.“              lassen sondern eingebunden in ein Praktikums­
                                                                                     modell, das von vielen getragen wird: dem
                                     Gertrud Türk, Geschäftsführerin
                                                                                     Landkreis Bad Kissingen und seinem Regional­                                                                                        … und sind besonders stolz auf ihre Leistung, wenn diese durch den
                                     der Gesellschaft zur beruflichen
                                                                                     management, dem Schulamt, vielen Betrieben,                                                                                         Landrat ausgezeichnet wird.
                                     Förderung GmbH
                                                                                     allen Mittelschulen, der Agentur für Arbeit und
                                                                                     der Bildungseinrichtung der Handwerkskammer.
                                                                                     Die Vorbereitung der jungen Menschen auf das
                                                                                     Berufsleben ist regionale Gemeinschaftsaufgabe                   Auf der zentralen Projektveranstaltung stellen die Praktikantin-
                                                                                     geworden.                                                        nen und Praktikanten ihre Lernaufgaben vor …

   18                                                                                                                                                                                                                                                                                   19
Regionalkonferenz der Landkreise
 Bad Kissingen und Rhön- Grabfeld

                                                                                                                           Regionalkonferenz der
                                                                                                                           Landkreise Bad Kissingen
                                                                                                                           und Rhön-Grabfeld

                                                                                                                                                                                Im festlichen Ambiente des Klosters Wechterswinkel stellt
                                                                                                                                                                                Bürgermeister Thomas Helbling (Bad Königshofen) das Demografie­
                                                                                                                                                                                projekt Grabfeld 2030 vor.
                                    Das Kloster Wechterswinkel lieferte einen würdigen Rahmen für die Regionalkonferenz.
                                                                                                                           Jetzt die Weichen neu stellen
                                                                                                                           Ziel der Regionalkonferenz im Kloster Wechters­
                                                                                                                           winkel war es, die möglichen Auswirkungen der
                                                                                                                           demographischen Entwicklung vor Ort zu erken­
                                                                                                                           nen und neue Strategien zu deren Bewältigung zu

Den demographischen Wandel
                                                                                                                           entwickeln.
                                                                                                                              Im Rahmen der Vorträge stellten die Referen­
                                                                                                                           ten zahlreiche Ideen und Praxisbeispiele vor, zum

aktiv gestalten statt passiv erleiden
                                                                                                                           Beispiel das „Netzwerk Wirtschaft – Schule“, das
                                                                                                                           Schulabgängern beim erfolgreichen Übergang
                                                                                                                           ins Berufsleben hilft und gleichzeitig den Unter­
                                                                                                                           nehmen die Versorgung mit Fachkräften sichert
                                                                                                                           (siehe dazu auch den Beitrag auf S. 18).
Die Zukunft beginnt jetzt.                                     Was sich alles bewerkstelligen lässt, wenn
                                                               Fördergelder sinnvoll eingesetzt werden, zeigt
                                                                                                                              Neben dem Vortragsforum erwartete die Be­
                                                                                                                           sucher eine Ausstellung, in der Projektträger aus
                                                               die besonders erfolgreiche Regionalentwicklung              den Lokalen Arbeitsgruppen ihre Projekte aus der     Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer beim Durchgang durch
                                                                                                                                                                                die Ausstellung. Projektmanagerin Hiltrud Zajac erklärt das Projekt
                                                               in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad                    Regionalförderung präsentierten. Der Bogen           „Netzwerk Wirtschaft-Schule“.
                                                               Kissingen. Ob Familie und Bildung, Tourismus,               spannte sich dabei vom „Grabfeld 2030“– einem
                                                               Wirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt oder Gesund­             Bürgerprojekt mit dem Ziel der Entwicklung kom­
                                                               heit – in allen Bereichen gibt es dank verschiede­          munaler Strategien, um den negativen Prognosen
                                                               ner nationaler und europäischer Förderprgramme,             gegenzusteuern – und dem museumspädago­
                                                               unter anderem Leader, zahlreiche zukunftswei­               gischen „Hof zum Anfassen“ im Fränkischen
                                                               sende Projekte. Über die Vielzahl der von Kreis­            Freilandmuseum Fladungen über das „Weltbad
                                                               entwicklung und Regionalmanagement gesteu­                  Bad Kissingen“ bis zum „Haus des Steins“, dem
                                                               erten Maßnahmen informierte im Sommer 2010                  geplanten Geologiemuseum in Euerdorf.
                                                               bereits zum vierten Mal eine Regionalkonferenz –               Die Veranstaltung im Kloster Wechterswinkel
                                                               diesmal mit Fokus auf dem demographischen                   diente dazu, die Arbeit der Regionalentwicklung
                                                               Wandel.                                                     einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen,
                                                                                                                           Impulse für künftige Aktivitäten zu geben und alte
                                                                                                                           und neue Akteure noch stärker miteinander zu
                                                               Der Gefahr ins Auge sehen                                   vernetzen.
                                                               Wenn von Strukturwandel und demographischem
                                                               Wandel die Rede ist, wird überall dieses Bild
                                                               gezeichnet: Erst kommen Betriebe und Arbeits­
                                                                                                                           Mehr Projekte anschieben                             Neben dem Vortragsforum informierten Leader-Aktionsgruppen und
                                                                                                                                                                                Regionalmanagement in einer Ausstellung über ihre Arbeit in der
                                                               plätze abhanden, dann Einnahmen und Bewohner.               Dass sich das lohnt, drücken imposante Zahlen        Region.
                                                               In einer Spirale von Immer-weniger und Immer­               aus: 17 Projekte mit einem Fördervolumen von
                                                               schlechter trudeln ländliche Räume abwärts. Aller           stolzen 4,6 Mio. Euro Projektvolumen sind in
                                                               Voraussicht nach wird die Bevölkerungszahl auch             beiden Landkreisen bis Juli 2010 seit Beginn der
                                                               in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad                    neuen Förderperiode bereits entstanden.
                                                               Kissingen sinken. Steigen wird nur der Anteil der
                                                               Älteren.                                                    Vorbildlich.

 20                                                                                                                                                                                                                                                   21
Leader vor Ort

Leader vor Ort –
58 Lokale Aktionsgruppen in Bayern   01   Ammersee                             31   Bad Kissingen

                                     02   Bad Tölz-Wolfratshausen              32   LAG Wein, Wald, Wasser

                                     03   Mangfalltal-Inntal                   33   Rhön-Grabfeld

                                     04   Berchtesgadener Land                 34   Schweinfurter Land

                                     05   Chiemgauer Seenplatte                35   Z.I.E.L. Kitzingen

                                     06   Mühldorfer Netz                      36   Wittelsbacher Land

                                     07   Dachau AGIL                          37   Kneippland® Unterallgäu

                                     08   Altbayerisches Donaumoos             38   Ostallgäu

                                     09   Deggendorf                           39   Regionalentwicklung Oberallgäu

                                     10   Freyung-Grafenau                     40   Regionalentwicklung Westallgäu-

                                     11   Kelheim                                   Bayerischer Bodensee

                                     12   Passau-Nord                          41   Auerbergland-Pfaffenwinkel

                                     13   Regen                                42   Chiemgauer Alpen

                                     14   Straubing-Bogen                      43   Mittlere Isarregion

                                     15   Xper Regio                           44   Altmühl-Jura

                                     16   Cham                                 45   Donau-Vils-Wolfach

                                     17   REGINA-Neumarkt                      46   Netzwerkregion Oberpfälzer Seenland

                                     18   Brückenland Bayern/Böhmen            47   Amberg-Sulzbacher Land

                                     19   InitiAktivkreis Tirschenreuth        48   Kooperationsraum Vierstädtedreieck

                                     20   Regensburger Vorwald und Jura        49   Rodachtal im Coburger Land

                                     21   Kulmbacher Land                      50   Sechsämterland Innovativ

                                     22   Kulturerlebnis Fränkische Schweiz    51   Südlicher Steigerwald

                                     23   Landkreis Hof                        52   ErLebenswelt Roth

                                     24   Region Obermain                      53   Haßberge

                                     25   Landkreis Kronach im Frankenwald     54   Main4Eck Miltenberg

                                     26   Region Bamberg                       55   Regionalentwicklung Augsburg

                                     27   Wohlfühlregion Fichtelgebirge             Land West

                                     28   Aischgrund                           56   Monheimer Alb-AltmühlJura
                                     29   Altmühl-Wörnitz                      57   Schwäbisches Donautal
                                     30   Gesundheitsregion Hersbrucker Land   58   Begegnungsland Lech-Wertach

22                                                                                                                        23
Begegnungsscheune Mensch -Tier
  kreatives Naturerleben in Sicking                                                                                                                                                                                                                        Steckbrief

                                                                                                                                                                                                               Projektträger
                                                                                                                                                                                                               Sonja und Karl-Heinz Schreiber,
                                                                                                                                                                                                               94571 Schaufling

                                                                                                                                                                                                               Internetadresse
                                                                                                                                                                                                               www.bayerwald-alpakas.de

                                                                                                                                                                                                               Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                               Deggendorf

                                                                                                                                                Neben der Hauptattraktion – den Alpakas – steht das            Ansprechpartner
                                                                                                                                                Übernachten im Heu hoch in der Gunst der Kinder.
                                                                                                                                                                                                               Michaela Karbstein,
                                                                                                                                                                                                               karbsteinm@lra-deg.bayern.de

                                                                                                                                                                                                               Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                               23.318,- Euro

                                                                                                                                                                                                               Effekte
                                                                                                                                                                                                               • Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes
                     Dieser ungewöhnliche Anblick und das mittlerweile sehr umfangreiche kreative Angebot locken viele Besucher nach Sicking.                                                                  • Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes
                                                                                                                                                                                                               • Steigerung der Besucherzahlen in der Region
                                                                                                                                                                                                               • Belebung des Dorfes

Die Exoten aus dem Herrgottswinkel                                                                                                              Antonia schmust gern mit dem zutraulichen Camino.
                                                                                                                                                                                                               • Erhaltung der Kulturlandschaft

                                                                                                                                                                                                               Leistungen des Amtes für Ernährung, Land-
                                                                                                                                                                                                               wirtschaft und Forsten Landau an der Isar
                                                                                                                                                Immer mehr kreative
Die Sehgewohnheiten haben                                                          Wie alles begann                                                                                                            Beratung bei Projektentwicklung und
                                                                                                                                                                                                               Konzeption, Förderabwicklung
                                                                                   Auch die Schreibers hatten mit den strukturellen
                                                                                                                                                Angebote
sich geändert in Sicking.                                                          Veränderungen im Bayerischen Wald zu kämpfen                 Was zunächst zwar ungewöhnlich, aber eher klein
                                                                                   und standen eines Tages vor der Entscheidung:                angelegt war, ist längst über sich hinausgewach­
Das Dienstleistungsangebot auch.                                                   Beruf oder Tierhaltung? Weil sie aber unbedingt
                                                                                   beides unter einen Hut bringen und auf keinen
                                                                                                                                                sen. Es geht nicht mehr allein um Weideflächen­
                                                                                                                                                nutzung und den Verkauf von Produkten aus Alpa­
                                                                                   Fall den elterlichen Hof aufgeben wollten, suchten           kawolle. Die Sickinger Begegnungsscheune
                                                                                   sie nach einer echten Alternative. Und: Es sollte            „establo“ bietet ein umfangreiches Kulturpro­
                                                                                   etwas ganz Besonderes sein. Nach gründlicher                 gramm mit Fachvorträgen, Vorführungen und
                                                                                   Recherche entschieden sich die Schreibers                    Veranstaltungen für Kinder.
                                                                                   schließlich für die Alpakahaltung, was sich als                 Mit Leader-Unterstützung wurde die soziale
                                                                                   Ideallösung erwies.                                          Ausrichtung ihres Tuns immer umfangreicher, und
                                                                                                                                                damit ging der Traum von Sonja Schreiber, den
                                                                                                                                                elterlichen Hof zu halten, in Erfüllung.
 „Dank unseres Bürgermeisters
                                                                                   Alpakas als Ideallösung                                         Beflügelt vom Erfolg der Geburtstags- und
        kam ich zu Leader. Dort                                                    Anders als viele heimische Weidetiere haben                  Betriebsfeiern wurde inzwischen nicht nur ein
    stießen meine Visionen auf                                                     Alpakas keine Hufe, sondern sind sogenannte                  breites erlebnispädagogisches Programm für
großes Interesse, ich wurde in                                                     Schwielensohler, deren weicher Tritt die Grasnar­            Schul- und Kindergartenkinder entwickelt sondern
 meinem Vorhaben bekräftigt,                                                       be schont. Deshalb sind sie hervorragend für die             auch die tiergestützte Einzel- oder Gruppenthera­
       und so nahm das Projekt                                                     Beweidung empfindlicher und schwer zugäng­                   pie mit Patienten verschiedenen Alters und den
   konkrete Formen an. Leader                                                      licher Flächen geeignet, die sie gleichmäßig und             Alpakas als Co-Therapeuten weiter ausgebaut.
     hat es mir ermöglicht, den                                                    konsequent abgrasen. Zudem legen sie sich                       Aktuell sind Managerseminare in der Vorberei­
  kleinen Nebenerwerbsbetrieb                                                      nur an wenigen, sorgsam ausgewählten Stellen                 tung, die sich mit Teamentwicklung am Beispiel
      – ein Kindheitstraum – so                                                    ihre Kotplätze an, wodurch die Weide insgesamt               der Herdenstruktur von Alpakas beschäftigen.
umzugestalten, dass ich meine                                                      sauber bleibt.                                               Erste praktische Erfahrungen dazu liegen bereits
berufliche Zukunft hier finde!“                                                        Alpakas sind intelligent, sanft und sehr gutmü­          vor: Ein Team der Landwirtschaftsverwaltung
                                                                                   tig. In ihrer offenen, neugierigen Art nehmen sie            ging in die Erprobung.
              Sonja Schreiber
                                                                                   Kinder gern in ihrer Mitte auf und erweisen sich
                                                                                   als äußerst geduldige, vorsichtige und kuschelige                                                                  Der neue Stadl bietet auf rund 100 qm vielseitige Möglich ­
                                                                                                                                                                                                      keiten für Seminare und Feiern.
                                                                                   Spielgefährten.
                                                                                       Das gefällt auch Mirjam, die mit ihren Freun­
                                                                                   dinnen regelmäßig ihren Geburtstag auf dem Hof
                                                                                   feiert, genau so wie Konstantin, der mit seiner              Viktoria und Valentina
                                                                                                                                                  fühlen sich sichtlich
                                                                                   Schulklasse ohne Handy und Nintendo im Heu                    wohl im bayerischen
                                                                                   übernachtet hat.                                                          Frühling.

   24                                                                                                                                                                                                                                                               25
Sie können auch lesen