Umsetzung der Leitgedanken - Schülerinnen und Schüler stark machen - Martin Luther - Martin-Luther-Schule Buseck
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Schülerinnen und Schüler stark machen SCHULPROGRAMM DER MLS UND IHRER AUSSENSTELLEN Umsetzung der Leitgedanken Martin Luther S ch u l e
Schülerinnen und Schüler stark machen SCHULPROGRAMM DER MLS UND IHRER AUSSENSTELLEN Umsetzung der Leitgedanken MULTIPROFESSIONELLES TEAM Das Kollegium 2 Sozialpädagogisches Team 3 Psychologischer Dienst 4 Schulseelsorge 5 AUSSENSTELLEN Ballhaus Schule 7 Tagesklinik 9 Schule am Georgenhammer und in Fulda 10 BAUSTEINE Gesunde Schule Gesundheitsfördernde Schule 11 „Bewegte Schule“ 12 Differenzierte Sportkurse 13 Klettern 14 Mountainbiken 15 Schulskiwoche 17 Tauchen 18 Soziale und emotionale Kompetenz Konfliktmanagement 20 Feedback 22 AG „TIERAktiv“ 24 Konzeptklasse „Sport & Tier“ 26 Individuelle Angebote 27 Ernährung 28 Rehabilitation Intensivklassen 29 Förderung bei Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten 31 Förderung selbstständigen Lernens Tages- und Wochenplan 33 Kooperatives Lernen 33 Projektorientiertes Lernen 34 Außerschulische Lernorte 35 Abschlüsse 36 Schülerzeitung 37 Schülerbibliothek 38 Berufsorientierung SchuB wird zu PuSch 39 Fahrradwerkstatt 40 Arbeitslehreleiste 41 Praktikumsgestaltung 41 Praxistag „Café Pause“ 42 Ästhetische Praxis Kunstwerkstatt 43 Therapeutisches Malen 44 Musikangebote 45 Elternkooperation 48 ÜBERREGIONALES BERATUNGS- UND FÖRDERZENTRUM 49 Martin Luther Schule
Schülerinnen und Schüler stark machen SCHULPROGRAMM DER MLS UND IHRER AUSSENSTELLEN Umsetzung der Leitgedanken Vorwort ren zwischen dem Auftrag der Rehabilitation und Nach der gemeinsamen Erarbeitung von Leitlinien und dem am Gedanken der Reintegration orientierten dem Leitziel Schülerinnen und Schüler stark machen Bildungsauftrag, ein ständiges Anpassen unserer An- stellten wir zur Einweihung unseres neuen Schulge- gebote. bäudes im Sommer 2009 in einer Poster-Ausstellung, die jetzt noch im Forum der neuen Schule zu sehen Die hier vorgestellten Bausteine sind also als „Mo- ist, Bausteine zur Umsetzung unserer Leitideen vor. mentaufnahmen“ innerhalb eines kontinuierlichen Veränderungsprozesses zu verstehen, der aktiv seit Die damit begonnene Verschriftlichung der Konzept- der Poster-Ausstellung 2009 andauert. Vieles wurde entwicklung wurde getragen von der Idee, die über seither entwickelt, diskutiert, ausprobiert, evaluiert, Jahrzehnte an unserer Schule bewährten Strategien weiterentwickelt. zu erhalten, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen und gleichzeitig durch neue Impulse und Fortbildung Diese „Momentaufnahmen“, so fertig und unfer- unsere Handlungskonzepte zu erweitern. tig, wie Momentaufnahmen eben sind, nennen wir „Schulprogramm 2015“. Es ist das Arbeitsergebnis Gesellschaftliche Veränderungen, Veränderungen aller Kolleginnen und Kollegen unserer Schule, die in der Bildungspolitik und Folgen der Gesundheits- mit ihrem Engagement, mit dem Einbringen ihrer per- reform führen dazu, dass sich auch unsere Schüler- sönlichen Ideen und Ressourcen zu einer so großen schaft verändert – sie hat sich deutlich vergrößert und Vielfalt in der Umsetzung unserer gemeinsamen Leit- ist häufig stärker belastet, als früher, was auch Aus- idee „Schülerinnen und Schüler stark machen“ in den wirkungen auf ihre schulische Leistungsfähigkeit hat. jeweiligen Schwerpunkten der Verstehbarkeit, Hand- habkeit und Selbstwirksamkeit geführt hat und in der Diese Veränderungen verlangen von uns kontinuier- Fortschreibung weiterführen wird. liche Situationsanalysen, ein ständiges Ausbalancie- Buseck, den 23.7.2015 Verstehbarkeit Handhabbarkeit Selbstwirksamkeit Stand August 2015 Martin Luther Schule
Schülerinnen und Schüler stark machen M U LT I P R O F E S S I O N E L L E S T E A M Kollegium der MLS und ihrer Außenstellen ➤ Lehrerinnen und Lehrer ➤ Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen ➤ Schulpsychologinnen und Schulpsychologen ➤ Schulpfarrerin Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 2
Schülerinnen und Schüler stark machen M U LT I P R O F E S S I O N E L L E S T E A M Sozialpädagogische Arbeit Ziel: In einem multiprofessionellen Team, sozialpädago- Klassenübergreifende Angebote gische Sichtweisen einzubringen, um die Schüle- Die Schule ist für die Schülerinnen und Schüler neben rinnen und Schüler zu befähigen am Schulalltag teil- einem Ort zum Lernen auch ein Lebensort. zunehmen und ihre individuelle Lebenssituation zu verbessern. Um im Schul-Alltag zu bestehen werden sozialpä- dagogische Hilfen im Rahmen von Regeneration, Aggressionsabbau und individuellem Bedarf, ange- Beschreibung: boten. Dazu gehören u.a. der Time Out Raum, (im Die sozialpädagogische Fachkraft hat einen viel- Sinne eines Raumes zur Regeneration, um wieder am schichtigen Blick auf die Lern- und Lebenssituation Unterricht teilnehmen zu können), Betreute Pausen, der Schülerinnen und Schüler. Teestube, Schulkiosk, Entspannung und vieles mehr. Ihre Arbeit orientiert sich dabei an den Bedürfnis- sen der Schülerinnen und Schüler. Das methodische Nachmittagsbetreuung Vorgehen ist immer in Entwicklung und stützt sich Die sozialpädagogische Nachmittagsbetreuung rich- auf Fachwissen, langjährige Erfahrung und neue tet sich an Schülerinnen und Schüler, die nicht im Erkenntnisse. angegliederten Heim Leppermühle wohnen oder in Tagesgruppen betreut werden. Die daraus resultierenden Arbeitsfelder werden in fol- genden Angebotsbereichen kurz beschrieben, viele Neben dem gemeinsamen Essen und einer Unter- der Projekte und Hilfsangebote werden innerhalb des stützung während der Hausaufgabenzeit steht das Schulprogramms der Martin Luther Schule als eigene Gemeinschaftserleben im Mittelpunkt. Die Schule Bausteine dargestellt. als „Freizeitort“ erleben, gemeinsam spielen, Bewe- gungs-, Musik- und Erlebnisräume nutzen, um soziale Kompetenzen weiterzuentwickeln und eigene Fähig- Klassenbezogene Angebote keiten zu entdecken. Um eine umfassende Förderung für die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, wird standardmäßig in den Grundschulklassen und speziellen Klassen der Hauptstufe eine „Doppelbesetzung“ mit einer Lehr- kraft, sowie einer sozialpädagogischen Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter angeboten. Unterstützt werden dabei Individuelle oder Gruppen- bezogene Prozesse, diese betreffen den Unterricht, Projektarbeit, Vorbereitung, Organisation, Elternar- beit, Gespräche mit Einrichtungen der Jugendhilfe und anderen Ämtern. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 3
Schülerinnen und Schüler stark machen M U LT I P R O F E S S I O N E L L E S T E A M Psychologischer Dienst Ziel: Der psychologische Dienst unterstützt weiterhin die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern (SuS), Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen und- pädagogen Eltern, Lehrern und Schulleitung sowie die Schulleitung hinsichtlich ihres Bildungsauf- trages. Dabei beraten die Schulpsychologinnen und – psychologen auf der Grundlage wissenschaftlicher Die Beratungs- und therapeutischen Angebote Erkenntnisse und Methoden der Psychologie. des psychologischen Dienstes richten sich vor allem an externe SuS der Bei Bedarf bietet der psychologische Dienst eine Martin-Luther-Schule sowie deren Eltern. Gefährdungseinschätzung im Hinblick auf Kindes- Die Ziele dieser Angebote liegen wohlgefährdung an. • im Erlernen eines besseren Umgangs mit der aktuellen psychischen Erkrankung Der Zugang zu den Beratungsangeboten des psycho- oder Problematik, logischen Dienstes der Martin-Luther-Schule ist für alle • in der Unterstützung bei der Erlangung SuS, Elternteile, Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen eines adäquaten Schulabschlusses sowie und – Sozialpädagogen offen. Die Psychologinnen der und Psychologen unterliegen dabei der gesetzlichen • Entwicklung einer beruflichen Perspektive, Schweigepflicht. • in der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Der psychologische Dienst kooperiert eng mit den • in der Förderung der Persönlichkeits- Einrichtungen des Vereins für Jugendfürsorge und entwicklung. Jugendpflege e.V., Ärzten, Kliniken, Therapeuten, den Jugendämtern sowie der Agentur für Arbeit. Dabei umfassen die Angebote des psychologischen Dienstes je nach Bedarf eine Diagnostik (z.B. Leis- tungs- und Intelligenzdiagnostik, klinische Dia- gnostik) und Interventionen auf individueller oder auf Gruppenebene. Mögliche Themen könnten z.B. eine emotionale Stabilisierung, eine Verbesserung der sozialen Kompetenz bzw. Problemlösefähigkeit, der Konzentrationsfähigkeit oder auch eine Stabilisierung der schulischen Leistungsfähigkeit sein. Die gleichzeitige Arbeit mit den Eltern ist dabei überaus wichtig: Elterngespräche werden bei Bedarf angeboten, um z.B. die erarbeiteten Lösungsansätze im familiären Rahmen fortzusetzen. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 4
Schülerinnen und Schüler stark machen M U LT I P R O F E S S I O N E L L E S T E A M Schulseelsorge Ziele: des Scheiterns fordern Kinder und Jugendliche Hilfe • Unterstützung und Begleitung für zum Verstehen ein. Manchmal unterstützen kleine Schülerinnen, Schüler und Mitarbeitende Rituale oder Segenswünsche ein solches Gespräch. in besonderen Lebenssituationen und im Alltag Oft lasse ich die Tür des „Freiraums“ offenstehen, • Religiöse/ spirituelle Dimension des Lebens sodass Schülerinnen und Schüler, aber auch Kollegen sichtbar machen die Möglichkeit zu einem kleinen Schwätzchen oder • Aus einer „Außensicht“ neue Aspekte in einfach einer Ruhepause in einem geschützten Raum den Schulalltag bringen haben. Diese Ziele werden in 2. Gestaltung von Feiern und Ritualen: unterschiedlichen Arbeits- Mehr und mehr bildet sich die „Tradition“ heraus, in der Adventszeit in den letzten drei Wochen vor den feldern umgesetzt: Weihnachtsferien einen Weg durch den Advent zu gestalten. Dabei kommen Schülerinnen und Schü- 1. Möglichkeiten zu Rückzug, Spielen ler aller Klassen in einer Unterrichtsstunde im Forum oder Gespräch im „Freiraum“: zusammen und gestalten gemeinsam eine kleine Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch Klassen- Adventsfeier mit Musik, Textbeiträgen und kreativen lehrerInnen, SozialpädagogInnen, MitarbeiterInnen Ideen. Ich gebe einen inhaltlichen Input, der zum Teil in den Gruppen und BeraterInnen eine umfassende erklärend auf Inhalte der Advents- und Weihnachts- Betreuung. Manchmal kann es dennoch gerade hilf- zeit eingeht und anderenteils eine ermutigende Bot- reich sein, mit einer außenstehenden Person über schaft mit auf den Weg gibt. Mit einer Weihnachtsfei- Probleme oder Fragen zu sprechen. Als Seelsorgerin er am letzten Schultag schließt sich der Kreis. unterliege ich der Schweigepflicht, d.h. die Gespräch- sinhalte werden nicht weitergegeben. Teilweise nut- Vor den Osterferien gestalteten wir erstmals auch eine zen Schülerinnen und Schüler das Gesprächsangebot solche Feier. Ebenso wirkt die Schulseelsorge bei den einmalig, bei anderen ergibt sich eine kontinuierliche Entlassfeiern der Abgängerklassen am Schuljahresen- Begleitung über einen längeren Zeitraum. de und bei der Einschulung der neuen Schülerinnen und Schüler am Schuljahresanfang mit. Hier ist mir Inhaltlich sind die Gespräche breitgefächert: Alltags- der Segen als Element sehr wichtig. Segen bedeutet probleme, schulische Schwierigkeiten, Beziehungsfra- die Zusage Gottes, Menschen auf ihrem Lebensweg gen, Familienthemen. Nicht immer, aber doch relativ zu begleiten. Diesen Segen spreche ich den Anwe- häufig taucht im Verlauf eines Gespräches ein religi- senden zu. öser Bezugspunkt auf, beispielsweise in Gestalt der Frage nach einem Lebenssinn oder der Klage, wie Auch zu besonderen Anlässen wie Trauerfeiern für Gott das eigene Leid zulassen kann. Häufig erwähnen verstorbene Schüler oder Kollegen kann die Schulseel- Jugendliche auch, dass ihr Glaube ihnen in Lebenskri- sorge einen verlässlichen Rahmen bieten. sen hilft oder geholfen hat und suchen nach der aktu- ellen Bedeutung für ihr Leben. Gerade in Erfahrungen Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 5
Schülerinnen und Schüler stark machen 3. Miteinander in Verschiedenheit im Religionsunterricht Der Religionsunterricht in der Martin-Luther-Schule findet in konfessionell gemischten Lerngruppen statt. Hier arbeiten Schülerinnen und Schüler verschiedener Religionen und Religionslose zusammen. Dies bietet Raum für Konflikte – und darin ein breites Übungsfeld im Einüben von Toleranz gegenüber Andersdenken- den. Ich beobachte regelmäßig einen Fortschritt in dieser Fähigkeit innerhalb der Lerngruppen. Außer- dem möchte ich allen Schülerinnen und Schülern zumindest eine religiöse Grundbildung ermöglichen, 5. Den offenen Himmel zeigen Für mich als Schulseelsorgerin ist es wichtig, im Lern- und Lebensort Schule den Blick auf die größe- re Dimension, in der wir stehen, offenzuhalten. Das geschieht in Krisenzeiten und zu freudigen Anlässen und meistens im ganz normalen Alltag. Ich möchte erfahrbar machen, dass wir als Menschen hineinge- woben sind in einen Erfahrungshorizont, der mehr umfasst als unser eigenes Tun und Gestalten. Ich nenne ihn Gott – und bin mir sicher, dass er in vielfäl- tigster Form in unser Leben hineinwirkt. da ich diese für das Verstehen der Kultur und poli- tischen Strukturen unserer Gesellschaft für unabding- bar halte. 4. Weitere Arbeitsfelder Eine gute Möglichkeit, vertieft an Themen zu arbei- ten, bietet sich in der Projektwoche. So gestaltete ich beispielsweise eine Lerneinheit zum Thema „Fairer Handel“ mit einer Realschulklasse. Wenn möglich versuche ich die Vernetzung zu kirch- lichen Räumen für Jugendliche außerhalb der Schule herzustellen. Wir besuchten mit einer kleinen Gruppe Jugendgottesdienste in einer benachbarten Gemein- de und fuhren auf den Jugendkirchentag. Auch das Bibelmuseum in Frankfurt, eine Klostergemeinschaft und der Besuch einer Synagoge oder Moschee bieten neue Eindrücke für Jugendliche. In einem Schuljahr fand in Kooperation mit der Schul- psychologin ein Elterngesprächskreis statt. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 6
Schülerinnen und Schüler stark machen AUSSENSTELLEN Ballhaus Schule • Unterricht in den Klassen der Ballhaus Schule nach dem Klassenlehrerprinzip • Gestaltung des Unterrichts in der Klasse der Tagesklinik Butzbach der Kinder- und Jugend- psychiatrie des Universitätsklinikums Gießen/ Marburg seit dem Schuljahr 2014/15 • Tätigkeit des überregionalen Beratungs- und Förderzentrums im Wetteraukreis Die Klassen der Ballhaus Schule Die Ballhaus Schule wird von Frau Arends gelei- tet. Derzeit gibt es in der Ballhaus Schule 5 Klas- sen inklusive der Klasse der Tagesklinik. Die Fächer Deutsch, Englisch, Musik, Sport, Arbeitslehre, Kunst und Politik und Wirtschaft werden durch Fach- Beschreibung: lehrer/innen abgedeckt. Unterstützt werden die Die Ballhaus Schule ist eine Außenstelle der Mar- Klassen durch 4 Sozialpädagoginnen, einer Schul- tin- Luther- Schule. Sie ist zum Schuljahr 2013/ 2014 psychologin, einer Fachärztin für Kinder- und eröffnet worden. Die Schule für Kranke ermöglicht Jugendpsychiatrie, einer Referendarin und einer FSJ- Lernen mit Erfolg trotz Krankheit und damit auch den lerin. Erhalt der schulischen Leistungsfähigkeit. Die Kinder und Jugendlichen sollen erfahren, dass Lernen mög- lich ist und Freude bereiten kann. Daraus leiten sich folgende Aufgaben für die Schule ab: • Beratung • Interdisziplinärer Austausch mit Ärzten, Eltern, Lehrern und Beratungszentren • Individualisierung und Differenzierung • Förderung der Selbstständigkeit • Entgegenwirken der Isolation, in der sich viele Schülerinnen und Schüler befinden • Schaffen von Lernsituationen • Hilfestellung bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit Die Aufgabenschwerpunkte liegen in den Bereichen Prävention, schulische Begleitung und Förderung im Unterricht und nachschulischer Betreuung. Folgende Handlungsfelder prägen die Arbeit der Ballhaus Schule: Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 7
Schülerinnen und Schüler stark machen Das Einzugsgebiet der Ballhaus Schule: Unterrichtsangebot: • Diagnostik • Klassenunterricht in den Jahrgangsstufen • Kontaktaufnahme und -pflege • Kunst und Musik mit Kinder- und Jugendpsychiatern/innen der • Maltherapie Schüler und Schülerinnen • Therapeutisches Reiten • Informatik Sozialpädagogische Arbeit • Sport/ Schwimmen • Unterstützung der Schülerinnen und Schüler • Arbeitslehre/ Werken im Unterricht • Wahlpflichtunterricht (z.B. Tanzen und Spiel, • Einzelbetreuung/Förderung kreatives Gestalten) • Projektarbeit (WPU) • Tiergestützte Pädagogik und Tierschutz • Begleitung bei Unterrichts- und Dienstgängen • Besuche außerschulischer Lernorte (z.B. • Hilfeplanungen Museum, Geocaching, Hessenforst, Hunde- • Elternkooperation schule, Pro Familia etc.) • Zusammenarbeit mit Jugendamt und • Schulaktionstage (z.B. Kino, Museum, Institutionen Gruseltag, Herbsttag, Adventsfeier, • Teilnahme an „Runden Tischen“ Schlittschuhlaufen usw.) Ärztlicher Dienst Schulpsychologische Arbeit: • Beratung und therapeutische Begleitung • Beratung und therapeutische Begleitung • Verhaltenstraining von Schülerinnen und Schülern • Elternberatung • Verhaltenstraining, Erarbeitung von Konflikt- • Beratungsgespräche mit Lehrern und lösungsstrategien Therapeuten • Elternberatung • Kontaktaufnahme und Absprache mit • Kontakte mit dem Jugendamt; Teilnahme Kliniken und Ärzten an Hilfeplangespräche • Wöchentliche Beratungsgespräche mit Supervision Lehrern und Sozialpädagogen Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben • Teilnahme an „Runden Tischen“ mit Jugend- die Möglichkeit, ein bis zweimal pro Schul- amt, Schulamt, BFZ, üBFZ, Eltern, Lehrern halbjahr an einer Supervision im Klassenteam und Lehrerinnen der Stammschule und teilzunehmen. Familienhelfer/innen Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 8
Schülerinnen und Schüler stark machen AUSSENSTELLE BALLHAUS SCHULE Tagesklinikklasse Ziel: • Das Klassenteam steht in intensivem Kontakt Im Vordergrund der schulischen Arbeit steht der mit der Tagesklinik des UKGM (Klinik für Gesundungsprozess der SchülerInnen. Kinder- und Jugendpsychatrie, Psychosomatik Neben der Wissensvermittlung mit dem Ziel und Psychotherapie) in Butzbach der Reintegration in die Stammschule ermögli- cht schulisches Lernen Kindern mit psychischen Beschreibung: Erkrankungen, Alltag und Normalität zu erfah- ren.Die PädagogInnen gestalten den Schulalltag 1. Gegebenheiten: nach den sonderpädagogischen Grundsätzen. • Die Tagesklinikklasse gehört als eine besondere Klasse zur Ballhaus Schule. 2. Personal: • Personell steht der Tagesklinikklasse eine Lehrerstelle und eine halbe Diplompädago- genstelle zur Verfügung. • Das Team wird aktuell unterstützt durch eine Sport- und eine Musiklehrerin. • Die Rückschulung in die Stammschule wird von einem Lehrer des überregionalen Beratungs- und Förderzentrums der Ballhaus Schule begleitet. 3. SchülerInnen: • Die Klasse wird von 7 SchülerInnen im Alter von 6-12 Jahren besucht. Aufgaben der Tagesklinikklasse: • Diese Kinder haben vorwiegend folgende • Die Unterrichtsinhalte werden entsprechend Diagnosen: Störung des Sozialverhaltens und der Fertigkeiten und Fähigkeiten der der Emotionen, ADHS, Bindungsstörungen, SchülerInnen vermittelt. Autismus Spektrum Störung, Enuresis und • Die Schwerpunkte liegen bei der Förderung Enkopresis. der Gruppen- und Konzentrationsfähigkeit. • Ihre kognitiven Möglichkeiten reichen von Minder- bis Hochbegabung. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 9
Schülerinnen und Schüler stark machen AUSSENSTELLEN Schule am Georgenhammer Die Schule am Georgenhammer ist eine Außenstel- le der Martin-Luther-Schule in Buseck, einer staatlich anerkannten Ersatzschule für Kranke. Sie ist einer Intensiveinrichtung des Vereins für Jugendfürsorge und Jugendpflege e.V. Gießen, dem Hofgut Geor- genhammer zwischen Wetterfeld und Lauter, zuge- ordnet. In unserer Außenstelle werden Kinder und Jugendli- che im Alter zwischen 8 und 19 Jahren, vielfach mit Mehrfachdiagnosen, in fünf Intensivklassen unter- richtet, deren Klassenstärke jeweils fünf Schüler nicht übersteigen soll. Die pädagogische Betreuung obliegt fünf Lehrern und vier Sozialpädagogen. In einem Balanceakt zwischen schulischer Bildung und gesundheitlicher Rehabilitation liegt ein beson- derer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit, in der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler. In unserem Bestreben, die Schülerinnen und Schüler für das Leben und die Schule stark zu machen, legen wir besonderen Wert auf folgende Schwerpunkte: 1. Wahrnehmung und Bewegung 2. Selbstständigkeit und Alltagskompetenz 3. Soziale Kompetenz In enger Verzahnung mit Ärzten, Therapeuten und 4. Schulisches Lernen und Wissensvermittlung Mitarbeitern der Wohngruppen liegt das Hauptau- genmerk unserer schulischen Arbeit in der allmäh- lichen Hinführung der Kinder und Jugendlichen an einen normalen Schulalltag, um ihnen schließlich einen Wechsel an die Martin-Luther-Schule und damit das Absolvieren des Haupt- oder Realschulabschlusses zu ermöglichen. Der Berufsorientierte Schulabschluss ist auch an unserer Außenstelle möglich. Hierbei orientiert sich der Unterricht durch ein suk- zessives Steigern von Lerninhalten und Unterrichts- zeiten zunehmend an den Lehrplänen für Berufso- rientierung, Hauptschule und ggf. Realschule des Landes Hessen. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 10
Schülerinnen und Schüler stark machen 1. Möglichkeiten die Wahrnehmung und 3. Die Stärkung sozialer Kompetenz beinhaltet: Bewegung unserer Schülerinnen und Schüler • Förderung der Sozialkompetenz durch zu fördern: Zusatzangebote • Unterricht „mit allen Sinnen“ • Gemeinsames Erstellen von Regeln • Schule als „Lern-, Wahrnehmungs- und • Konfliktlösungstraining Bewegungsraum“ • Solidarisches Handeln durch Gruppenprojekte • Angenehmes Schul- und Klassenklima (Kiosk, Garten, etc.) • Häufige Sport- bzw. Bewegungsangebote • Schulen der Selbstwahrnehmung • Umgang mit der eigenen Krankheit/ • Schärfen der „sozialen“ Sinneswahrnehmung Eigenwahrnehmung • Erlernen von Körpersprache (Gesten, Aus- • Gemeinsame Spiel- und Sportaktivitäten druck, Tonfall, etc.) • Tiergestützter Unterricht • Rollenspiele • Fragetechniken 4. Schulisches Lernen und Wissensvermittlung basiert zum einen auf den Hessischen Lehr- plänen, richtet sich aber auch nach den individuellen Voraussetzungen und Gesun- dungsprozessen unserer Schüler. In den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschafts wissenschaften, Sport, Musik und Arbeitslehre 2. Fördermöglichkeiten im Bereich Selbst- legen wir Wert auf folgende fächerüber- ständigkeit und Alltagskompetenz: greifende Lernziele: • Entwicklung eines strukturierten Arbeits- • Recherche + Ergebnispräsentation verhaltens • Graphomotorik • Problemlösestrategien • individuelle Hilfsmittel (spezielle und • Zeit-Management individuell ausgearbeitete Arbeitsblätter, • Ordnung und Sauberkeit / Körperhygiene Computer, etc.) • Umgang mit Geld • Umgang mit Medien (Computer, Zeitschriften, • Mobilität etc.) • Medienkompetenz • Diskussionsregeln • Ernährung / Essverhalten • Mündliche Beteiligung am Unterricht • Sexualität • Alltagsbezug und Handlungsorientierung • Selbstschutz • Lernen mit allen Sinnen Stand Juli 2015 Martin Luther Schule
Schülerinnen und Schüler stark machen AUSSENSTELLEN Kompetenzzentrum Fulda Neue Dependance in Fulda, Petersberg In Absprache mit dem Schulamt Fulda und dem Kreis Die Beschulung findet im Kompetenzzentrum in Fulda starten wir im Schuljahr 2015/16 mit zwei Klas- Petersberg statt, in dem bereits Klassen mit dem För- sen im Förderschwerpunkt kranke Schülerinnen und derschwerpunkt für Sprachheilförderung sowie emo- Schüler. tionale und soziale Entwicklung untergebracht sind. Unsere schulsozialpädagogische Begleitung und Förderung wird, abweichend von der Stammschu- le, durch Kolleginnen und Kollegen von „Projekt Petra“ (Schlüchtern) übernommen. Der Bedarf an Schulplätzen für psychisch kranke Schülerinnen und Schüler im Kreis Fulda wird von Priv. Doz. Dr. Theisen, Leiter der Kinder- und Jugendpsy- chiatrie Fulda, auf ca. 60 geschätzt. Stand August 2015 Martin Luther Schule
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE Gesundheitsfördernde Schule Die Martin-Luther-Schule will die Gesundheit von Gesunde Schule Schüler/innen und Lehrer/innen im System Schu- le stärken. Wir wollen ein gesundheitsförderliches Unterrichts-, Klassen- und Schulklima schaffen und Verbraucherbildung Sozial- emotionale gesundheitsförderliche Lern – und Lebensräume Lehrergesundheit Bewegung und Ernährung und Wahrnehmung gestalten. Im Rahmen der „gesundheitsfördernden“ Schule hat die Martin-Luther-Schule Zertifikate im Kompetenz Bereich Bewegung und Wahrnehmung, Ernährung und Verbraucherbildung sowie Gewalt und Sucht- prävention (soziale und emotionale Kompetenz) erworben. Zur Erreichung unserer Ziele kommt der Lehrergesundheit bzw. der Balance zwischen Belastung und Ent- spannung („Energieräuber“ und Ressourcen am Arbeitsplatz) eine große Bedeutung zu. Die Zertifizierung in diesem Bereich ist im Prozess. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 11
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE Bewegte Schule 1. Ziele: Schülerinnen und Schüler stärken Außerschulische Lernorte • Bilden einer Interessengemeinschaft mit • Reiz des Neuen eigenen Verhaltensregeln • Herausforderung, sich an unbekannten • reflektierter Umgang mit Ängsten, Orten zu erproben Aggressionen und Freuden aller • Auflösung der teilweise belastenden • Steigerung des Selbstwertgefühls und Schulsituation Selbstbewusstseins • Grenzen kennen lernen, erweitern und Umwelterziehung evtl. überschreiten • bewusstes Umwelterlebnis • Durchhaltevermögen und Leistungsbereit- • Erlernen von Nachhaltigkeit und schaft steigern Umweltschonung • Genuss der freien Natur Gesundheitsförderung • positives Körpergefühl, Bewusstmachung Verhaltensmodifikation des eigenen Körpers • sinnvolle Freizeitgestaltung • Trainingseffekte nutzen • Teamfähigkeit • Kenntnis und verantwortungsvoller Umgang • Rücksichtnahme mit dem eigenen Körpers • Motivation der Gruppenmitglieder • Freude an der Bewegung untereinander • Ernährungsaufklärung • Verantwortungsbewusstsein für die Gruppe • Anpassung an Gruppenregeln und Handlungsorientierung sportartspezifische Regeln • verantwortungsvoller Umgang, Pflege und Kenntnis des Materials Erprobungstage bzw. Erprobungswoche • Erlernen theoretischer Grundlagen • Anwendung des Gelernten im sportart- • Fächerübergreifende Vernetzung spezifischen Terrain • ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen • Erleben einer Sportwoche • Möglichkeiten zum Schein- bzw. b. Außerschulische Lernorte: Qualifikationserwerb • Schulskiwoche • Tauchen • Turniere (Basketball, Fußball) 2. Projekte: • Klettern a. Interne Projekte: • Mountainbiking • Differenzierte Sportkurse • Bundesjugendspiele • Schüler-Lehrer-Fußball-Turniere • Schwimmkurse • Konzeptklasse „Sport und Tier“ • Reiten und Voltigieren • Kickerturniere: • Fahrradführerschein - jedes Jahr 2 Turniere /je 1 Einzel- und Doppelturnier - immer in der großen Pause - mit Auslosung (Vorrundengruppen), Spielen bis zu den Schulmeistern und Sieger- ehrungen Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 12
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – BEWEGTE SCHULE Differenzierte Sportkurse Ziel: Große Sportspiele: Das Ziel unserer differenzierten Sportkurse ist, Die großen Sportspiele werden in einer benach- dass alle Schüler/innen die Möglichkeit bekom- barten „großen Ballsporthalle“ durchgeführt. men, nach ihren Stärken, sowie physischen und Dort werden Schüler/innen unterrichtet, die die psychischen Voraussetzungen am Sportunter- großen Ballsportarten – Handball, Basketball, richt mit Spaß und Freude teilnehmen zu kön- Fußball, Volleyball - erlernen möchten oder nen. Verschüttetes Selbstvertrauen soll geweckt bereits Erfahrungen mit diesen Sportarten und das individuelle Können gefördert werden. gesammelt haben. Im Rahmen dieses Kurses besteht die Möglich- Beschreibung: keit, an Wettbewerben mit anderen Förderschu- Unsere differenzierten Sportkurse sehen wie folgt len im Kreis Gießen teilnehmen. aus: Mädchensport: Mixed Sport: Der Mädchensport ist ein Angebot für alle Mixed Sport ist ein Unterrichtangebot für Mädchen der Hauptstufe, die sich nicht oder alle Schüler/innen, die am Erlernen verschie- noch nicht zutrauen, an einem gemischten dener Ballspiele interessiert sind. Es werden Sportunterricht teilzunehmen. Dies dient dazu, hier hauptsächlich sogenannte „Kleine Spiele“ die Mädchen zu stärken und ihnen Mut und angeboten, aber auch „große Ballspiele“, Selbstvertrauen zu vermitteln, ihr eigenes leichtathletische Übungen und verschiedene Können zu erfahren. Elemente aus dem Turn- und Gymnastikbereich. Im Mädchensport werden alle Elemente des schulischen Sportunterrichtes angeboten, jedoch Fitness: mit ausgewählten Unterrichtshilfen. Unser Angebot an Fitnesstraining ist vielfältig. • Fitnessraum mit Kraftmaschinen, Fahrrad- ergometer und Rudergerät. • Üben mit Freihandeln • Ciruittraining • Dauerlaufeinheiten Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 13
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – BEWEGTE SCHULE Klettern Ziel(e): • Überwindung von Angst • Erleben von Kraft und Ausdauer (eigene Fähigkeiten kennen- und einschätzen lernen) • Vertrauen entwickeln und erfahren • Selbstvertrauen entwickeln bzw. stärken Beschreibung: Die Erlebnispädagogik Klettern beinhaltet die Lern- felder Kooperation und Vertrauen. Innerhalb des WPU-Kletterkurses erlernen die Schü- ler/innen an einem außerschulischen Lernort die Tech- niken des Kletterns und des Sicherns mit dem ent- sprechenden Material. Der Kurs findet einmal in der Woche für zwei Schulstunden pro Halbjahr statt. Hierbei erforschen sie ihre eigenen Grenzen: welche Kletterroute kann ich realistisch bewältigen? Sie erfahren und definieren diese neu: wöchentliches Training verbessert ihre eigenen Fähig- keiten. Durch die Verbesserung ihrer sport- lichen Fähigkeiten wird das Selbstbe- wusstsein gestärkt. Sie lernen, ihre Angst auszuhalten und zu bewältigen, indem sie sich neuen Herausforde- rungen in Form von neuen, schwie- rigeren Routen stellen. Das Vertrauen zu sich selbst und zu anderen wird entwickelt. Durch das Sichern und Gesichert werden müssen die Schüler/innen Ver- antwortung für das eigene Handeln und für andere Personen übernehmen. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 14
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – BEWEGTE SCHULE Mountainbiken Unser Schulleben gestalten wir aktiv durch Schulfe- ste, Klassenfahrten, Projektwochen, eigene The- ater- und Musikaufführungen, Besuche kultureller Veranstaltungen und dem Kennenlernen von außer- schulischen Lernorten. Dies ermöglicht unseren Schülern und Schülerinnen eine positive Identifikation mit der Schule und die Entwicklung des Gefühls, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Der WPU-Kurs Mountainbike ist seit einigen Jahren in unserem Stundenplan fest verankert. Unterrichtsinhalte • grundlegende Bewegungstechniken und angewandte Bewegungstaktiken auf dem Mountainbike (Grundposition und Aktivposition) • Fahrtechniktraining: richtiges Bremsen, schalten, Kurven fahren, kleine Hindernisse überwinden, Trailfahren • Naturatmosphärische Erfahrungen: Mountainbiken zu jeder Jahreszeit (Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit, Lichteinfluss und Wind auf dem Trail) • Naturverträglichkeit: MTB im Einklang mit der Natur, fahren und lernen in unserer direkten natürlichen Umgebung. • Tourenplanung: Planungsphasen, Orientierung und Kartenarbeit • Trainingsplanung: sportliche und körperliche Grundkenntnisse zur Unterstützung der Mountainbike spezifischen Anforderungen. • Materialkunde (Bikeworkshop): Reinigung, Pflege und Pannenhilfe • Erkunden der Natur in der näheren Um- gebung (Trails in der Umgebung) • persönliche sowie gruppendynamische Prozesse erfahren und reflektieren: Risiko- management, Verantwortung, Kooperation und Entscheidungsfindung Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 15
Schülerinnen und Schüler stark machen Ein wichtiges Leitziel unserer Schule, ist das Ziel: führte im Vordergrund. Das Lernen in der Gruppe „Schüler und Schülerinnen stark machen“. macht Selbstwirksamkeit erfahrbar und unterstützt zielorientiertes Arbeitsverhalten, welches wieder Der Mountainbikesport bietet dazu eine besondere auf den schulischen Alltag (im Unterricht) übertragbar Möglichkeit dieses Ziel umzusetzen. Dabei hervorzu- ist. Neben der Gruppenerfahrung und des sport- heben ist – neben dem sportlichen Erleben und lichen Erlebens soll das Mountainbiken Bestandteil der Steigerung der konditionellen Eigenschaf- eines Natur- und Bewegungserlebnisses sein und ten – die Stärkung des Selbstbewusstseins, das für die Natur sensibilisieren. Vielfältiges, freudvolles Erlernen von Problemlösestrategien sowie Kre- Erleben und Bewegen in der freien Natur – fern von ativität an Schlüsselstellen auf dem Trail und das schulischen Zwängen – steigert das Wohlbefinden Einüben von Regeln. Dies kann in einem Mountain- und weckt auch Interesse für Schönheit und Schutz bikekurs und auf Ausfahrten auf einem spielerischen der Natur. und sportlichen Niveau an einem außerschulischen Lernort (Trails) erfolgen. Als krönender Abschluss des MTB-Kurses 2015 fin- det ein Alpenüberquerung über eine ganze Woche Zudem kann Teamfähigkeit und Selbstverantwor- in 7 Etappen statt. Die Mountainbikegruppe, die sich tung in einer Radgruppe gut gelernt werden. Das aus einem Teil der Mountainbike AG der Schule und eigene Können (Möglichkeiten des Selbst-, Bewe- radsportbegeisterten Jugendlichen aus dem Heim gung- und Körpererlebens) gepaart mit aktiver zusammensetzt, wird eine Strecke von Garmisch bis Gruppenarbeit lässt persönliche Grenzen überwin- zum Garda-See (ca.400 km und 4300 hm) mit dem den sowie Erfolgserlebnisse erfahren und fördert Mountainbike fahren. Möglicherweise wird sich die- Kommunikation und Zusammenhalt. Der Lern- ses Event über die Jahre an unserer Schule etablieren. gruppe als sozialer Gemeinschaft (Gruppenerfah- Hierbei werden die Schüler einige ganz besondere rung) kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Sie Erfolgserlebnisse haben und dadurch über sich selbst fördert die Entwicklung von Beziehungsfähigkeit hinauswachsen. Begleitet und unterstützt werden sei und Verantwortungsbewusstsein für sich und dabei von radsportbegeisterten Betreuern und Lehrer/ andere, den Aufbau von positiven Selbstkonzep- innen (ausgebildet durch die DIMB) und einer Psycho- ten und Freude am Lernen. Besonders bei unseren login. Schülern und Schülerinnen steht das oben Aufge- Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 16
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – BEWEGTE SCHULE Schulskiwoche • Bestandteil der Bildungsstandards Sport • Benotung im Zeugnis als WPU-Kurs • Bewegungsfeld Rollen, Gleiten, Fahren • hohe Nachfrage und großes Interesse in • Bereich: außerschulische Lernorte der Schülerschaft • Schöne Erlebnisse der Fahrt und klassenüber- greifende Durchführung machen sich positiv Angebahnte Kompetenzen und Lernziele: im Schulalltag bemerkbar • Entwicklung sportspezifischer • Gemischte Schülerkonstellationen: Lernhilfe-, Handlungsformen Haupt- und Realschüler gestalten ihre Freizeit • Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit aktiv gemeinsam und positiv und des Reaktionsvermögens • Erhaltung bzw. Rückgewinnung der Gesundheit • Entwicklung eines positiven Selbstbildes • Erweiterung der sozialen Kompetenz • Befähigung zur aktiven Gestaltung des Schullebens • Anleitung zu sinnvoller Freizeitgestaltung in der Natur • Verbesserung der Lebensqualität • Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt • Fächerübergreifende Vorbereitung Projektdurchführung an der MLS • ca. 24 Schülerinnen und Schüler können teilnehmen • klassenübergreifend für die Stufen 8 bis 10 Stand Juli 2015 • 6 Begleitpersonen, davon mindestens 4 mit Skischein und 2 mit Leitungsqualifikation für Schulskikurse • Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des WPU-Unterrichtes • Skimaterial wird vor Ort ausgeliehen, um sicherheitstechnisch und sportartspezifisch aktuell zu sein • Skikleidung wird selbstständig gekauft oder in der MLS ausgeliehen • Durchführung der Skikurse durch die Begleitpersonen • kein selbständiges Ski laufen ohne Aufsicht • ca. 4 Stunden Ski laufen täglich • Durchführung eines Abschlussrennens mit Urkunden Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 17
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – BEWEGTE SCHULE Tauchen 1. Organisation In Zusammenarbeit mit dem Tauchsportverein Grün- Weiß-Gießen e.V. ist es uns gelungen, mit dem renom- mierten Tauchlehrer Tom Baier einen sehr erfahrenen Fachübungsleiter des Tauchsports für unseren Schul- sport zu gewinnen. Hiermit sind wir jetzt seit dem Schuljahr 2009 in der Lage, im Rahmen unseres Wahlpflichtunterrichtes eine Ausbildung zum Gerätetaucher anzubieten. Die Grundausbildung findet im Hallenbad Pohlheim, einem Ausbildungszentrum des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST), statt. Der Gerätetauchkurs besteht aus zwei Modulen, die parallel stattfinden: Modul 1: Hallenbadausbildung / Modul 2: Theorieausbildung In dem Lehrgang werden die Grundlagen des Geräte- tauchens in Theorie und Praxis vermittelt. Zu unserem Sportangebot gehört die Gestellung der kompletten Tauchausrüstung (Drucklufttauchgeräte, Lungenautomaten, Flaschenfüllungen, Neoprenan- zug), die uns freundlicherweise vom Tauchsportverein Grün-Weiß-Gießen e.V. und dem Tauchlehrer Tom Baier zur Verfügung gestellt werden. Die Grundausrü- stung, bestehend aus Flossen, Maske und Schnorchel, wird von der Schule gestellt. Nach der im Hallenbad Pohlheim durchgeführten einjährigen Grundausbildung Tauchen, wird unseren sozialen und emotionalen Kompetenzen und hier vor Schülern auch die Umsetzung der erlernten prak- allem die Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit tischen und theoretischen Kenntnisse in einem Frei- sowie Eigenverantwortung und Verantwortung für gewässer ermöglicht und damit auch die Tauch- den Partner zu trainieren. ausbildung zum brevetierten Freigewässertaucher (Zertifikat: Open Water Diver) erfolgreich beendet. Nicht alleine die tauchspezifischen Übungen des Tauchsportes sind oberste Prämisse unserer pädago- gischen Maßnahme, sondern der individuelle zu för- 2. Philosophie dernde Bedarf der einzelnen Teilnehmer. Tauchen ist kein Kraftsport. Der Tauchsport erfordert zwar Gesundheit, vor allem aber die Fähigkeit, die Darüber hinaus bietet das Tauchen einen völlig neuen Ruhe zu bewahren und im Team mit seinem Partner Zugang zum eigenen Körpergefühl und Körperver- (Buddy-System) unter Wasser zu agieren. Pädago- ständnis und zu einer uns fremden und ungewohnten gische Zielsetzung für unseren Unterricht ist es die neuen Welt. Dabei werden die Schüler sowohl emo Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 18
Schülerinnen und Schüler stark machen 3. Pädagogische Ziele des Tauchens • Verbesserung der Schlüsselqualifikation Team- fähigkeit, sowie der Eigenverantwortung und Verantwortung für den Partner durch das Buddy-System, welches auch voraussetzt, dass man seinem Partner vertraut • Beruhigung des alltäglich erlebten Stresses durch die nicht nur von den Jugendlichen erlebte Stille des Tauchens, welche sich nach unseren Erfahrungen positiv auf Kinder und Jugendliche auswirkt, die Aufmerksamkeit- und/oder Hyperaktivitätsstörungen haben • Sozial- und Verhaltenstraining im Umgang mit anderen Jugendlichen und Betreuern • Verbesserung der Anstrengungsbereitschaft: Der Erwerb eines Tauchscheins verlangt von den Jugendlichen eine kontinuierliche und aktive Teilnahme an unserem Tauchkurs • Mal sprichwörtlich und wörtlich ins kalte Wasser zu springen, sich in neuen Situationen zu bewähren und auch Durchhaltevermögen zu zeigen sind nicht zuletzt für eine Aus- bildung und das Berufsleben wichtige Qualifi- kationen, wie wir alle wissen • Förderung von positivem Körpergefühl und tional als auch sozial in Zonen geführt, in der sie sich Körperverständnis in einer uns zunächst frem mit neuen kritischen Situationen und Herausforde- den und ungewohnten, neuen Welt rungen intensiv auseinander setzten müssen. • Erlernen von reflektiertem Umgang mit All das bietet für Schüler die Möglichkeit zum selbst- Ängsten, Aggressionen und Freuden bei sich bestimmten Lernen mit allen Sinnen. und bei anderen Die Verarbeitung von Wissen, die Möglichkeit zu erle- • Steigerung des Selbstwertgefühls, indem ben, entdecken, fühlen und das konkrete Tun fördern man Erfolgserlebnisse im sozialen, sowohl den kurzfristigen Lernerfolg als auch die Akti- emotionalen, sowie handlungsorientierten vierung des Langzeitgedächtnisses. Gerade Kinder und technischen Bereich erlangt, und darüber und Jugendliche erfassen die Welt mit allen Sinnen. dann mit Stolz berichten kann. An diesem Punkt setzen wir mit unserem Angeboten an. Ausgehend von handlungsorientiertem Lernen auf kognitiver und sozial-, emotionaler Ebene, haben wir dieses Kursangebot mittlerweile mit großem Erfolg zu einer festen Einrichtung an der MLS gemacht. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 19
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – SOZIALE UND EMOTIONALE KOMPETENZ Konfliktmanagement Leitziele: • Unsere Schule soll ein sicherer Ort sein, in dem sich die Schülerinnen und Schüler wohl fühlen. • Jeder soll ohne Angst in die Schule kommen! • Alle „gucken hin“ und reagieren sofort auf körperliche Angriffe, Beleidigungen, Spott oder Verunglimpfungen und Mobbing. • Das Ziel des Konfliktmanagements ist nicht die Bestrafung, sondern das Finden einer gemeinsam erarbeiteten Lösung. • Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass zur Lösung jeder Einzelne etwas dazu bei- tragen kann. • Alle Beteiligten werden ernst genommen. Beschreibung: Ein Konfliktlösungs-Team, das aus Sozialpädago- ginnen und Sozialpädagogen, Lehrerinnen und Leh- rern und der Pfarrerin besteht, steht zu festen Zeiten in einem eigens dafür eingerichteten Raum zur Ver- fügung. Martin Luther Schule 20
Schülerinnen und Schüler stark machen Ablauf unserer Konflikt-Lösungsgespräche Vorbereitung 3. Runde: Entwicklung von Lösungen 1. Setting: • Frage an jeden, gleichgültig ob „Täter“ • Zum Gespräch kommen alle, die an dem oder „Opfer“: Konflikt beteiligt sind. • Ein Mitglied des Konflikt(lösungs)Teams Was kann ICH verändern, damit ab jetzt moderiert die Runde. Konflikte der besprochenen Art NICHT mehr • Andere Erwachsene, z.B. Klassenlehrer/innen vorkommen? oder Sozialpädagoginnen aus den Klassen der • Jede/r formuliert seine Antwort auf diese beteiligten Schülerinnen und Schüler können Frage. auch teilnehmen. 4. Runde: Protokollieren der Lösungsvorschläge 2. Eröffnungsphase: Jede/r schreibt seine Antwort auf ein Moderations- • Begrüßung kärtchen in Ich-Form. Danach liest jeder sein Kärtchen • Besprechen des Ziels: noch einmal vor. - Das Ziel ist die Klärung des Konflikts und eine Lösung, die von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeitet wird und zu 5. Abschlussrunde: der jede/r der Beteiligten, egal welche Rolle Jede/r beschreibt in einem Blitzlicht kurz, wie es ihm/ er/ sie in dem Konflikt hatte, einen Beitrag ihr jetzt geht. leistet. Dabei geht also nicht um die Suche nach Ein Treffen nach einer Woche wird vereinbart. Falls es Schuldigen, die dann bestraft werden, sondern vorher zu neuen Konflikten oder zu einer Fortsetzung um die Veränderung der Situation mit dem der Vorfälle kommt, kann sofort ein neues Gespräch Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler mit der stattfinden. Gewissheit aus dem Gespräch gehen, dass sie von jetzt an angst- und stressfreier in die Schule kommen können. Protokoll • Besprechen der Gesprächsregeln: Die Kärtchen werden eingescannt und in einem - Jeder hat das Recht, seine Geschichte gemeinsamen Protokoll zusammengeführt und mit ungestört zu erzählen. neuem Termin den SuS verteilt. - Alle hören einander zu und reden nicht dazwischen. Auswertung Nach 1 Woche treffen sich alle Beteiligten und bespre- Konfliktgespräch chen, ob die Vorhaben eingelöst werden konnten. 1. Runde: Problembeschreibung: Wenn es weiterhin Schwierigkeiten gab, beginnt der Jeder der Beteiligten erzählt aus seiner Perspek- Kreislauf von vorne. Die Gespräche werden so lange tive, was geschehen ist. fortgesetzt, bis die Konflikte nicht mehr auftauchen. 2. Runde: Formulierung von Wünschen Jeder der Beteiligten sagt, was er sich von den anderen ab jetzt wünscht. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 21
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE - SOZIALE UND EMOTIONALE KOMPETENZ Feedback Ziel: gelingt, dass Ansprechpartner da sind, die sie auf Unsere Schülerinnen und Schüler sollen über regel- ihrem Weg unterstützen. mäßiges Feedback von den Erwachsenen und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern lernen, die Umset- Feedback kann auf verschiedenen Wegen zung ihrer Ziele in schulischen und sozial-emotionalen erfolgen: Lernfeldern realistisch einzuschätzen. ➤ Regelmäßige Rückmeldungen im Alltag Sie sollen lernen, eigene Erfolge zu erkennen und sich ➤ Wochenabschluss-Gespräche: daran zu freuen, Ziele, die noch nicht erreicht sind zu benennen, Wege zur Überwindung zu finden, Die letzte Stunde vor dem Wochenende eig- Unterstützungsangebote anzunehmen und sich aber net sich besonders für eine gemeinsame Klas- auch von dauerhaft nicht erreichbaren Zielen zu ver- sen-Feedback-Runde. Das Setting wird verän- abschieden. dert, die Schülerinnen und Schüler sitzen ohne Tische in einem Kreis und äußern sich zu fol- genden Fragen – orientiert an ihren Zielen und Beschreibung: Vorhaben: Feedback zu Lernfortschritten, gehört nach John Hat- tie (visible learning) zu den wichtigsten Einflussfak- toren auf den Lernerfolg. Es stellt das unverzichtbare Bindeglied zwischen „Ver- stehbarkeit“ und „Handhabbarkeit“, zwischen den formulierten Zielen im Förderplan und der Umsetzung im Alltag dar. Die von (Ein-)brüchen gekennzeichnete Schulbio- „Was hat geklappt?“ graphie vieler unserer Schülerinnen und Schüler hat „Was hat ein bisschen geklappt?“ bei den meisten auch das Selbstvertrauen und eine „Was nehme ich mir für nächste Woche vor?“ selbstbewusste Selbsteinschätzung beschädigt. „Welche Unterstützung benötige ich dafür?“ Fragt man sie nach ihren Lernerfolgen, fällt ihnen sel- ten etwas ein, so sehr ist ihnen der Misserfolg zum Diese Vorhaben können je nach Alter auf Karten Begleiter geworden. geschrieben werden, die am Ende der nächsten Woche Grundlage der neuen Runde sind. Um sie zu stärken, ist es wichtig, mit ihnen „versteh- bare“, leistbare Ziele festzulegen und ihnen regelmä- So gehen die Schülerinnen und Schüler entlastet ßige Rückmeldung über die Entwicklung zu geben, ins Wochenende. Die Wochenabschlussgespräche Rückmeldungen, die sich am Ziel und nicht an der haben zudem den Nebeneffekt, dass die Ziele der Person festmachen. einzelnen Schülerinnen und Schüler transparent sind und damit auch die Toleranz untereinander gefördert So können die Schülerinnen und Schüler lernen, zwi- wird. Auf diesem Weg wird für alle nachvollziehbar, schen Gelungenem, „Halbgelungenem“ und „Nicht- warum sowohl die Anforderungen als auch die gelungenem“ zu unterscheiden – und die Erfahrung Schonräume auf die persönlichen Ressourcen und machen, dass es nicht schlimm ist, wenn etwas nicht Belastungen abgestimmt sind. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 22
Schülerinnen und Schüler stark machen ➤ Komplimente-Stuhl: Viele unsere Schülerinnen und Schüler haben durch ihre schwierigen Schulerfahrungen ein negatives Selbstbild. Der „goldene Stuhl“ soll ihnen dabei helfen, positive Rückmel- dungen zu bekommen und diese nach und nach in ihr Selbst- bild zu integrieren. Die Kinder dürfen den Wunsch äußern, sich auf den „goldenen Stuhl“ zu setzen. Die Klasse sagt dem Kind auf dem Stuhl etwas Nettes, Positives. Diese Komplimente werden auf „Kom- plimente-Kärtchen“ festgehalten und dem Kind mitgegeben. ➤ „Gefühlsmonster-Karten“: Mit Hilfe von „Gefühlsmonster-Karten“ kön- nen Schülerinnen und Schüler – zum Beispiel nach den Feedback-Runden ausdrücken – ohne große Worte – wie es ihnen im Moment geht. Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 23
Schülerinnen und Schüler stark machen GESUNDE SCHULE – SOZIALE UND EMOTIONALE KOMPETENZ TIERaktiv AG Allgemeine Ziele: • Wissens-und Wertevermittlung • Soziale und emotionale Kompetenz stärken Die Inhalte der AG stützen sich auf drei Säulen: 1. Tiergestützte Pädagogik Tiergestützte Ziel: Pädagogik Tierschutz Nutzung der positiven und besonderen Wirkung Tier- Uni der Tiere bei der Erziehung und Bildung der SuS Projekte: • Klassenhunde • Mitarbeit am Projekt „Hunde bewegen Menschen“ bei Hundeschule „Elmi“ • Tiergestützte Arbeit mit Bauernhoftieren auf der Liehrnhof- Akademie • Hunde verstehen und führen lernen mit den Hunden der Hundeschule „4 Pfoten und Du“ 2. Tierschutz Ziel: Artgerechtes Tierleben fördern, Tierrechte wahren, sowie Umweltbewusstsein entwickeln Projekte: • Projektwoche Tierschutz (Bau von Nistkästen für Solitärinsekten und Singvögel) • Projekt „Backen für den Tierschutz“ • Bau von Katzenschlafboxen für ein Tierheim • Projekt „Krötenwanderung“ • Jährlicher Aufbau eines Krötenschutzzaunes • Schulische Bienenzucht Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 24
Schülerinnen und Schüler stark machen 3. Tier-Uni Ziel: Vermittlung spezifischen biologischen Grundwissens Projekte: • WPU Tierhaltung • Unterrichtsthema „Hund“ • Aktivitäten mit HessenForst (Tierfährten lesen, Niederwild im mittelhessischen Wald) • Besuch von (Veterinär-)Ämtern • Zusammenarbeit mit der Hermann – Hoffmann – Akademie der JLU Gießen • Tierheimführungen • Besuch der Blutegelfarm Biebertal • Besuch der „Hochwart“ bei Annerod (Reservat der Przewalskypferde) • Umgang mit Wildtieren bzw. Fundtieren • WPU „Natur nah erleben“ (Exkursionen zu Jägern, Schäfern, Tierheimen, Zoos, Hunde- schulen, Reitbetrieben, Hundezüchtern, Training mit Privathunden, …) • Besuch des Holz- und Technikmuseums Wißmar zum Biotop Wald • Projekttag mit Rettungshund vom Deutschen Roten Kreuz mit anschließendem Filmdreh Stand Juli 2015 Martin Luther Schule 25
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