Räumliche Integration - Institut für Geographie
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Working Paper No. 3 der AG Regionalentwicklung an der FAU Räumliche Integration Das Beispiel der bayerischen Grenzregionen zu Österreich und Tschechien Dominik Bertram, Jan Garkisch, Wilhelm Geiger, Alexander Haack, Timon Hellwagner, Stefan Hippe, Markus Lambracht, Cornelia Müller, Jonas Reizlein
Weitere Working Paper: Working Paper No. 2: Tobias Chilla, Franziska Sielker, Frank Othengrafen (2017): Governance diÖusion i ¸ the EGTC tool and its spatial implementation pa&]erns. Online unter: h&]ps:/blogs.fau.de wp2-governance-diÖusion/ Working Paper No. 1: Franziska Sielker (2016): What could the future role of macro-regional strategies in the EU be? ¸ Four scenarios. Online unter: h&]ps:/blogs.fau.de/regionalentwicklung/what-could-t macro-regional-strategies-in-the-eu-be-four-scenarios/
Working Paper No. 3 der AG Regionalentwicklung an der FAU Räumliche Integration Das Beispiel der bayerischen Grenzregionen zu Österreich und Tschechien Dominik Bertram, Jan Garkisch, Wilhelm Geiger, Alexander Haack, Timon Hellwagner, Stefan Hippe, Markus Lambracht, Cornelia Müller, Jonas Reizlein Ergebnisse der Lehrforschung „Grenzräume / Räumliche Integration“ Institut&¸ürGeographie Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg Unter der Leitung von: Prof. Dr. Tobias Chilla Kontakt: tobias.chilla@fau.de Zitatiervorschlag: B&v&f&h&f&r&a, D. et al. (2019): Räumliche Integration: Das Beispiel der bayerischen Grenzregionen zuÖsterreichundTschechien.WorkingPaperNo.3derAGRegionalentwicklunganderFAU.-Onlineu ps:/blogs.fau.de/regionalentwicklung/raeumliche-integration-bayern
Abstract / Der europäische Integrationsprozess erweist sich seit mehreren Jahrzehnten als prä nur, aber insbesondere auch in Grenzräumen. In diesem Kontext hat das Konzept der ‚Räumlichen Integration‘ vergleichsweise wenig Bekanntheit erlangt. Ziel dieses Berichts ist es, einen Überblick zum Stand der räumli- chen Integration in den bayerischen Grenzräumen zu Österreich und Tschechien zu bieten und eine Grundlage &¸ürweiter&¸ührendeDiskussionenzuliefern. Im Rahmen eines Master-Seminars am Institut &¸ür Geographie (FAU Erlangen-Nürnberg) wurden d zwei Semester zunächst sekundärstatistische Auswertungen vorgenommen und diese anschließend mit leitfa- dengestütztenExperteninterviews,eigenenPrimärdatenerhebungenindenGrenzräume - chend literaturbasierten theoretisch-konzeptionellen Rahmen in Beziehung gesetzt. Dabei wurde die Komplexität räumlicher Integration und ihrer verschiedenen Formen deutlich. Insgesamt lassen sichindenbayerischenGrenzräumen&¸ünfTriebkrä&ZeräumlicherIntegrationidentiziere Ähnlichkeiten sowie die Bedeutung von Unterschieden, der Einuss von Entfernungen un politischenundinstitutionellenVoraussetzungensowieletztlichdiejeweilsbe Welche dieser Triebkrä&Ze wo in welchem Ausmaß von Bedeutung sind, muss kontextabhängig herausgearbeitet werden. Dieser Bericht bietet eine erste Übersicht zu den bayerischen Grenzräumen und stellt die Grundlage &¸ür eine weiter&¸ührende, vertie&Ze Auseinandersetzung mit dem Konzept - der ration‘ dar.
Inhalt 1.Ein&¸ührung 8 2. Konzeptioneller Rahmen 10 2.1BorderStudies:DieErforschungvonGrenzen 10 2.2 Räumliche Integration 12 3.Fragestellungund&jesen 15 4. Methodik 16 5. Atlas der räumlichen Integration 17 5.1 Raumstruktur und Verkehr 17 5.2 Arbeitsmarkt,Wirtscha&ZundTourismus 24 5.3 EinzelhandelundDaseinsvorsorge 31 5.4 Soziokultureller Kontext 34 6. Synthese 41 7. Literatur 43 8. Anhang 45 8.1 MethodikdersekundärstatistischenAnalyse 45 8.2 MethodikderExpertengespräche 46 8.3 MethodikdesWarenkorbs 48 8.4 MethodikderNummernschildauswertung 48
Abbildungen Abbildung1:ExkursionsroutederSeminargruppeindenbayerischenGrenzregionen 8 Abbildung2:ErgebnispräsentationbeimRegionalmanagementOberallgäuimRahmenderEuropawoche 9 Abbildung3:BevölkerungsentwicklungimUntersuchungsgebietaufGemeindeebene(201-8) 17 Abbildung4:SchematischeÜbersichtsskizzedesUntersuchungsgebietes 18 Abbildung5:VerkehrsinfrastrukturimUntersuchungsgebiet 20 Abbildung6:ErgebnissederVerkehrszählungenanausgewähltenGrenzübergängen 21 Abbildung7:PendlerverechtungenanGrenzübergängenaufMikroebene 2 Abbildung8:SkizzezuaktuellenTrendsundmöglichenSzenarienimTransportwesenimAlpenraum 23 Abbildung9:PendlerverechtungenindenjeweiligenGrenzräumenzuÖsterreichundTschechien 24 (2015) Abbildung10:Entwicklungderdurchschni&]lichenVeränderungenderBru&]oarbeitsentgelte 25 (205-1) Abbildung1:Beschä&Zigte(VerarbeitendesGewerbe&Bergbau)imbayerischenGrenzraumzuÖsterreich 27 Abbildung12:Beschä&Zigte(VerarbeitendesGewerbe&Bergbau)imbayerischenGrenzraumzuTschechien 28 Abbildung13:ÜbersichtskartezuTourismusintensitätundLeuch&]urmprojektenimUntersuchungsge 29 Abbildung 14: Übersichtskarte zu landesplanerischen Doppelzentren in den Grenzräumen 31 Abbildung15:ErgebnissederWarenkorberhebung 32 Abbildung16:SkizzezugrenzüberschreitendemRe&]ungswesenindenGrenzräumen 3 Abbildung 17: Übersicht zu Meilensteinen der Integration in den bayerischen Grenzräumen 34 Abbildung18:GrenzüberschreitendeKooperationsformenimGrenzraum 35 Abbildung 19: Skizze zum ‚multi-level-mismatch‘ zwischen Bayern, Österreich und Tschechien 37 Abbildung20:BedeutungvonEinzelpersonenundNetzwerkenindergrenzüberschreitendenKooperatio 38 Abbildung 21: Aktionsradius als Sinnbild der kognitiven Grenze 39 Abbildung 22: Sprachbarriere als Unterscheidungsmerkmal zwischen den Grenzräumen 40 Abbildung 23: Räumliche Integration als komplexes und heterogenes Phänomen 41 Abbildung24:LeitfadenzudenExperteninterviews 47 Tabellen Tabelle1:&jesenzurräumlichenIntegrationaus 13 derLiteratur Tabelle2:&jesenderSeminargruppe 15 Tabelle3:Indikatorenübersicht 45 Tabelle4:ÜbersichtderinterviewtenExpertinnenundExperten 46 Tabelle5:ÜbersichtderStandortederVerkehrszählungen 49 Tabelle 6: Übersicht zu absoluten Zahlen und Lokalisationsquotienten der Eheschließungen &¸ür d (NUTS-3)imGrenzgebiet 51
RäumlicheIntegration/Ein&¸ührung 1 Einführung D er vorliegende Bericht präsen- gration ist, bislang kaum eine Rolle 2019 erfolgten anschließend empiri- tiert die Ergebnisse-eines ter-Seminars des Erlanger Instituts ¸ obwohl Mas unumstri&]en ist, dass sche die Arbeiten vor Ort: Die-Exkursi europäische Integration hoch raum- on &¸ührte von Erlangen entlang de &¸ürGeographie:ÜberzweiSemester wirksam ist und dies in den innereu- Grenze zu Tschechien, dann an die hinweg haben sich neun Studieren- ropäischen Grenzräumen besonders Grenze zu Österreich. An exemp- demitderFragebeschä&Zigt,wie plastisch sich erfahrbar ist. larischen Orten haben wir Waren- die Raumentwicklung in den Grenz- korberhebungen und Verkehrszäh- räumen Bayerns aktuell darstellt, Vor diesem Hintergrund haben wir lungen durchge&¸ührt, und vor alle und inwiefern hierbei das Konzept über zwei Semester hinweg das In- haben wir aus&¸ührliche Gespräch der ‚Räumlichen Integration‘ eine strumentarium der Geographie ein- mit Expertinnen und Experten de hilfreiche Perspektive ist. Ausgangs- gesetzt. Dies umfasste in den ersten Grenzräume ge&¸ührt (siehe Abb. 1). überlegung ist, dass zwar politische Monaten vor allem die Sichtung von Diesen Personen gilt sehr herzlicher und gelegentlich auch ökonomische wissenscha&Zlicher und grauer— - Dank &¸ürLiihre Auskun&Zsfreude, den Integration diskutiert wird. Jedoch teratur und vertie&Ze sodann - sehr sekun herzlichen Empfang und die spielt die Frage, was räumliche Inte- därstatistische Ansätze. Im Februar wertvolle Zeit. Abbildung1:ExkursionsroutederSeminargruppeindenbayerischenGrenzregionen 8
RäumlicheIntegration/Ein¸ührung Abbildung2:ErgebnispräsentationbeimRegionalmanagementOberallgäuimRahmenderEuropa In der Europawoche des Mai 2019 und dynamisch sich Grenzräume systeme, aber auch unterschiedli- dur&Zen wir ausgewählte Ergebnisse entwickeln, und wie viele - Erschei che politische und gesellscha&Z bereits bei einer bayerisch-österrei- nungsformen räumliche Integration Wahrnehmungen noch häug im chischen Veranstaltung präsentie- hat. Von den Teilnehmerinnen und Wege. ren, als uns das Regionalmanage- Teilnehmern wurde in der Diskus- ment Oberallgäu in Person von Frau sion dann betont, dass Grenzräume Der vorliegende Bericht bereitet die Dr. Weizenegger nach Immenstadt auch heute noch unter viel& Ergebnisse ¸ältigen unserer Untersuch - einlud (siehe Abb. 2). Barrierewirkungen leiden, und die gen in systematischer und zugleich Rolle als Labore Europas— - mitnich komprimierter Weise auf und ho&V In Form eines Science-Slams haben ten den Alltag prägt. Vielmehr ste- dabei, einen Beitrag zu einer wei- wir aus unserem reichhaltigen Ma- hen Herausforderungen im Bereich teren positiven Raumintegration in terial geschöp&Z und vor allem - desdar infrastrukturellen Ausbaus, der Grenzräumen zu leisten. auf hingewiesen, wie face&]enreich verschiedenen Politik- und Sozial- Tobias Chilla, Juli 2019 9
Räumli he Integration // eorie 2 Konzeptioneller Rahmen K onzeptionell setzt der Bericht an Überlegungen zur soge- nannten ‚Räumlichen Integration‘ oretische Fundament, auf welchem räumliche Integration fußt, ist in der Grenzraumforschung, den so- diesem Kapitel zunächst die Grenz- raumforschung im Generellen sowie das Konzept der räumlichen - Integ an, welche, wie bereits erwähnt, genannten border studies, zu nden. ration im Besonderen aus&¸ührli weit weniger Bekanntheit erlangt Um den konzeptionellen Rahmen erörtert. hat als ihre politischen oder auch dieser Untersuchung entsprechend ökonomischen Pendants. Das the- einordnen zu können, werden in 2.1 Border Studies: Die Erforschung von Grenzen G renzen sind allgegenwärtig. von Grenzen verlagert (N&v&k&a&r& Innerhalb der Mitgliedsstaaten 2011: 33; W&v&z&t&y&y&r&f&h 2018:4). der Europäischen Union rückten Einzelfallstudien dominiert, we aber weitgehend deskriptiv formu- liertsindunddasUnsichtbare - diese zuletzt im Zuge der temporär Von traditionellen Abgrenzungen ziale und politische Prozesse) nicht wiedereingesetzten Grenzkontrol- zu einer borderless world mit einbeziehen (N&z&g&g&v&‘2018:7). len, vor allem an der Grenze zwi- Die traditionelle Grenzraumfor- schen Deutschland und Österreich, schung befasst sich hauptsächlich Die politischen Umbrüche der spä- erneutindenFokusderöÖentlichen mit formellen Gebietsabgrenzungen ten 0er 198 und frühen 190er Jahre Wahrnehmung. Grenzen unter- (z.B. Staaten) und ethnisch-kultu- ha&]en wesentlichen Einuss a scheiden aber nicht nur Staaten und rellen Räumen (K&c&‘&c&g&g&c&j / S&t&c&h&h die Bedeutungen, Funktionen und Territorien voneinander, sondern 2013: ). In der ersten Häl&Ze des 20. Wahrnehmungen von Grenzen. werden in unterschiedlichen ge- Jahrhunderts sind die border studies Diese veränderten Rahmenbedin- sellscha&Zlichen Kontextenstark gezogen von funktionalistischen An- gungen, die immer stärker in den (P&r&r&g&z198: 72). Grenzen, Grenz - sätzen, von einem deterministischen Vordergrund tretenden EÖekte d ziehungen und Grenzüberschreitun- VerständnisvonGrenzen(demarca - Globalisierung und nicht zuletzt gen sind [daher]“, wie H&v&z& &h&v&‘ et tion of boundaries“), geprägt (S&t&c&h&h der disziplinenübergreifende - E al. (2018: ) es ausdrücken, zutiefst 2011: 126f.). Bei solchen geodetermi- ussdes cultural turns prägten auch verinnerlichte Abstraktions- und nistischen Ansätzen, wie etwa von die Grenzraumforschung. Überle- Handlungspraxis.“ Aktuelle Arbei- Ratzel, sind Lage und Raum jene gungen einer deterritorialis ten im Bereich der border studies Kategorien,die&¸ürdenVerlaufeiner und grenzenlosen Welt standen sind demzufolge auch durch ein ho- Grenzemaßgeblichsind(Nissel2018: zur Diskussion (N&v&k&a&r& 2011: 39; hes Maß an Diversität wie Interdis- 73). Es wird hier mit einem engen S&t&c&h&h2011: 130). Anfang des Jahr- ziplinarität gekennzeichnet (S&t&c&h&h GrenzbegriÖ gearbeitet und - tausends politiwaren es, unter anderem 2011: 127). Beides ist darauf zurück- sche Grenzen werden als Ausdruck und wohl am prägendsten, die - Er zu&¸ühren, dass die border studies staatenzentrierter Systeme verstan- eignisse des 11. Septembers und die in den vergangenen Jahrzehnten den (A& &u&v&f&g&c& /O D&c&k&u 597).:1 darauÖolgenden Deba&]en, o&Zmals einerseits einen enormen Bedeu- Erst mit den Umstrukturierungen unter der Bezeichnung securitization tungszuwachs sowie andererseits in Europa nach 1945 rückt auch die discourse gefasst, die die Entwick - paradigmatische Neuausrichtungen Grenzraumforschung in einen em- lungen der vorhergegangenen Jah- erfahren haben. Insbesondere letz- pirischen, positivistischen Fokus re konterkarierten (N&v&k&a&r& 2011: tere haben dabei den Fokus von bis und war geprägt durch einen west- 34, 39). Fragen und &jemen, die dato eher traditionellen - lich- Blickwin nordamerikanischen den Einuss Zusammenhang von Grenzen keln und Ansatzpunkten auf die so- (N&z&g&g&v&‘2018:7).Dieborderstudies mit Diskurs, Identität und Macht ziale Konstruktion und Konstitution werden in diesem Zeitabschni& adressierten, ] von hielten Einzug in 10
RäumlicheIntegration/Meorie Grenzraumforschung (P&r&r&g&z198: je nach lokalem Kontext variieren nationale und europäische Behör- 73). Bordering as a process, die so- können. Diese Unterscheidung kann den bieten, ist es in diesem Zusam- zialeGemachtheitundKonstrukti - sich aber auch auf Staatsgrenzen menhang umso erstaunlicher, dass on“ von Grenzen, wurde zum neuen als institutionalisierte Normen und die methodischen Werkzeuge mit Paradigma, das auch heute noch im Werte stützen (N&v&k&a&r& 2011: 41; der Entwicklung auf der- theor Mi&]elpunkt steht K&c&‘&c&g&g&c&j ( / S&t&c&h&h P&r&r&g198:75f.&z). tisch-konzeptionellen Ebene n 2013: 4, S&t&c&h&h2011: 124). Schri&] halten konnten. K&c&‘&c&g&g&c&j Aus diesen Zusammenhängen zwi- und S&t&c&h&h (2013: 11) kritisieren, Aktuelle Ansätze der Grenzraum- schen Grenzen, Diskurs und Iden- dass es bis heute einen Mangel an forschung: bordering as a process tität ergeben sich schließlich auch vergleichbaren und vor allem quan- Diskurs, Identität und Macht, von Fragen nach Macht und Interessen. titativen Ansätzen gibt, wodurch verschiedenen Seiten als zent- Wer macht Grenzen, wie und wa - die Operationalisierung des theore- rale Dimensionen einer borde- rum (K&c&‘&c&g&g&c&j / S&t&c&h&h2013: 3; N&v&p tisch-konzeptionellen Rahmens er- ring-as-a-process-Perspektive cha- &k&a&r& 35f.201: )?DieAuseinander - schwert wird. rakterisiert (z.B. N&v&k&a&r& 2011; setzung mit den Verhältnissen von P&r&r&g&z198), stehen dabei in wech- Grenzen und Macht(-asymmetrien) Als ein solcher hat sich im Kontext selseitigem Zusammenhang und erlangte vor allem im Nachgang der des pragmatischen Ansatzes etw sind in vielfacher Hinsicht mitein- Ereignissevon 9/1—und den damit die Arbeit von O—D&c&k&u (2002: 32), ander verwoben. verbundenem intensivierten - in welcher öÖent der Europäische - Inte lichen und medialen Sicherheitsdis- rationsprozess bereits reconfi- als Grenzen werden im alltäglichen Le- kurs Bedeutung (N&v&k&a&r& 2011: 34). guring borders as both barriers and ben o&Zmals nicht scharf gezogen. Auch im Zuge der intensivierten bridges“ charakterisiert wurde, als Grenzen als Ergebnis[se] - kogni Fluchtbewegungen in die Europäi - richtungsweisend behauptet. In wei- tiver Prozesse“ (W&v&z&t&y&y&r&f&h 2018: schen Union wurden Grenzen und terer Folge stellte die Europä 43) sind vielmehr individuell kons- deren Schließung vermehrt in einen Grenzraumforschung dabei etwa tituiert und somit stets veränderbar. Sicherheitsdiskurs eingebe& N&z&g &p auch ]etgrenzüberschreitende ( Zusam- Sie unterliegen je nach Skalierung &g&v&‘2018:7). menarbeit im Generellen sowie die unterschiedlicher Wahrnehmung SchaÖung, Etablierung und Funkti - und Relevanz, welche je nach Be- Europäische Integration, Grenz- onsweise von Euregios im Speziel - trachtungsebene (regionaler, klein- raumforschung und methodische len ab (S&t&c&h&h201:35). räumiger Fokus oder überregionale, Werkzeuge globale Betrachtung) unterschied- Nach S&t&c&h&h (2011: 131f.) hat sich in Der Ansatz der räumlichen Inte- liche Gewichtung innerhalb der den border studies in den vergange- gration grei&Z diese Überlegunge interdisziplinären Ausrichtung der nen Jahren ein weiterer Forschungs- von O D&ck& u & und anderen auf und border studies nach sich zieht (K&c &p strang herausgebildet. Vor allem im bietet sich im Kontext dieser Lehr- &‘&c&g&g&c&j / S&t&c&h&h2013:).Esentstehen Kontext der europäischen Integrati- forschung als theoretisch-konzepti- beispielsweise virtuelle vernacular on und damit verbundenen Grenz- oneller Anknüpfungspunkt an. regions, alltagsweltliche Regionen, fragen lässt sich dieser Ansatz als wenn etwa Stadtviertel unterschied- pragmatisch, also problemlösungso- lich abgegrenzt werden (W&v&z&t&y &p rientiert, charakterisieren, ohne da- &y&r&f&h 2018: 56). Grenzen spielen bei der sozialen Gemachtheit von aber auch in der Konstruktion von Grenzen und den damit verbunde- Wir und den Anderen eine zen - nen, oben aus&¸ührlich behandelten trale Rolle. Diese Konstruktion er- Implikationen und Überlegungen zu folgt zum Beispiel über Narrative entsagen. und Erzählungen, die zugleich - Angesichts in des umfangreichen klusiv wie exklusiv wirken und die statistischen Repertoires, welches 11
Räumli he Integration // eorie 2.2 Räumliche Integration I ntegration ist seit Jahrzehnten ge Forschung den kontingenten Markt eingebunden sind (L&&g&t&y ein wichtiges Forschungsfeld der und polyvalenten Charakter der 194: 140Ö.) Diese Standortnach - Sozialwissenscha&Zen. Der BegriÖ Cross-Border Integration erfassen teile zum Beispiel in Bezug auf den beschreibt Prozesse der - Einbezie konnte, jedoch weiterhin viele Fra- Arbeitsmarkt, die aus der Nähe zur hung und des Abbaus von Barrie- gen unbeantwortet sind (S&c&y& 2014: Grenze resultieren, nehmen jedoch ren innerhalb einer Gesellscha& 58). DaranZmöchte . In dieses Projekt infolge der grenzüberschreiten- der Geographie existiert der anknüpfen BegriÖ und bezieht sich dabei den wirtscha&Zlichen Integra auch, jedoch ist er in diesem Zusam- schwerpunktmäßig auf die Analyse an Bedeutung ab, sodass auch die menhang jünger, da die dahinterlie- der Verechtungen und des - Institu speziellen Vorzüge und Ressour- genden konzeptionellen Überlegun- tionenge&¸üges. cen von Grenzgebieten diskutiert gen erst seit einigen Jahren erhöhte werden (D&v&t&c&j&z&‘&‘&v/ D&i&f&r& &u 2018: Aufmerksamkeit erhalten. Auch in Definition 135; N&z&v&s&i&y&f / S&h&z&‘&‘&v&f 206: 59). der politischen Deba&]e wurde Räumliche die Integration wird nach &u&v S&c&y& argumentiert dagegen, dass Idee einer raumbezogenen terri- B&c&vet al. 19 als system of linksIntegration kein Automatismus im torialen Integration erst deutlich (…) between territories which is the Zuge der Grenzliberalisierungen nach der Verankerung der sozialen emerging result of concrete social, ist, sondern stark vom strategischen und ökonomischen Integration ein- economic, and cultural relations- Verhalten der einzelnen Akteure gebracht (&u&v B&c&vet al. 1999: 7). Im hips“ (&u&v B&c&vet al. 19 : 30) de - abhängt (S&c&y& 2014: 587). Allge - Zuge der Fachdiskussion um räum- niert, wobei diese Struktur, wieder- meingesprochendeutet ein barrier liche Integration – also den Abbau um die Entwicklung neuer sozialer, effect“ (&u&v B&c&vet al. 1999: 37), also von Barrieren zwischen Regionen ökonomischer und kultureller Ver- das Vorhandensein von Barrieren, – liegt der Fokus folglich speziell echtungen beeinusst oderjedoch sogarauf fehlende räumliche In- auf der Cross-Border Integration, bei determiniert. Räumliche Integration tegration zwischen zwei Gebieten der es im Kern um die Wahrnehm- beschreibt demnach eine Struktur hin, denn eine fortschreitende In- barkeit der Grenze geht (N&v&k&a&r& der Interaktion und Verechtung tegration beseitigt Barrieren (S&c&y& 201: 38). In der Forschung lassen zwischen Gebieten. Einige Autoren 2014: 59 ). sich dabei drei Stränge der Annähe- unterscheiden zusätzlich zwischen rung an das &jema der räumlichen einer negativen Integration, die ei- Formen und Dynamiken räumli- Integration unterscheiden (&r& j& nen Abbau der Personen, Waren cher Integration H&c&i&h&i&a 20 :59Ö.) und Dienstleistungen einschrän- Es können drei Formen räumlicher (A) Verflechtungsansatz: Schon kenden Barrieren beschreibt, und Integration unterschieden werden: in der klassischen raumwirtscha& - einer positivenZ Integration, die die Konvergenz, Metropolisierung/ - Po lichen Phase ab den 1940er Jahren Erzeugungeinergemeinsamen - Sou larisierung und Tunnel-EÖekt. Wie postuliertebd. ( :59f.). veränität durch den Umbau exis- Tabelle 1 zeigt, liegen modellha (B) Kooperationsansatz: Seit tierender und die SchaÖung jeweils neuerzwei Siedlungsräume dies- den 1990er Jahren eine neue Strö- Institutionen meint (D&v&t&c&j&z&‘&‘&v/ und jenseits der Grenze vor. mung aus den Borderland Studies D&i&f&r& &u 2018: 35). (ebd.: 63f.). Bei einer Konvergenz verringern (C) Personenansatz: Entstand Den Gedanken des Verechtungs - sich die Disparitäten in der Grenz- in den 1980er Jahren und ist auch ansatzes postulierte L&&g&t&y be- region, die Räume nähern sich also heute populär. Im Kern geht es um reits 1944 indem er beschrieb, dass einander an. Direkt in der Grenzre- die Konstruktion und Produktion Grenzgebiete in Bezug auf die gion sind die Verechtungen hoch von Grenzen (ebd.: 67f.). (ökonomischen) Verechtungen und die wirtscha&Zlichen - Stru Es wird betont, dass die- bisheri häug weniger in den nationalen ren und Transportnetzwerke ent- 12
RäumlicheIntegration/Meorie wickeln sich symmetrisch (&u&v B&c&v in Bezug auf das Pendlerverhalten. neninGrenznäheprotierendavo et al. 1999). Bisherige Studien zei- Die Agglomeration zieht hier auch kaum und werden peripher (T&cd& r & &p gen, dass sich grenznahe Regionen grenzüberschreitend viele Arbeits- &‘&c&x&‘&i et al. 205; C&y&z&‘&‘&r / S&z&v&‘&_&v&f häug ähneln. Doch das lässt noch krä&Ze aus benachbarten - 2017: Regio 66). nicht auf Konvergenz schließen, da nen an (D&v&t&c&j&z&‘&‘&v/ D&i&f&r& &u 2018; sich viele Grenzregionen auch vor ESPON Metroborder 201; C&y&z&‘&‘&r / Diese Formen beschreiben Dynami- der GrenzöÖnung schon ähnelten E&j&f&r&f&u 2014). In einigen Grenzräu- ken im Grenzraum auf analytische (C&y&z&‘&‘&r / S&z&v&‘&_&v&f 2017: 66). Die rei- men wie rund um Luxemburg oder Weise. Normativ kann räumliche ne Ähnlichkeit von Grenzregionen Genf zeigt sich dieser dominante Integration mit der Deba&]e u ist keine Konvergenz, sondern das Trend (C&y&z&‘&‘&r / S&z&v&‘&_&v&f2017: 66). räumliche Gerechtigkeit verkn Konzept beschreibt die Annäherung werden. Ist es nun gerecht, wenn der Regionen. Der TunneleÖekt beschreibt, Asymmetrien dass vorliegen? Sind - Tun die direkt an der Grenze liegenden neleÖekt und Polarisierung imm Die Polarisierung ndet -sich Räume inshomogen, jedoch durch eine &¸üreinigeRegionenungerecht?Und besondere dort, wo die Räume z.B. naturräumliche Barriere vonein- ist andersherum die Konvergenz siedlungsstrukturell unterschied- ander getrennt sind. Die- Verech immer &¸ür alle Regionen gleicher - lich sind. Das ist dann der Fall, wenn tungen zwischen den direkt an der maßen fair? Diese Fragen müssen eine Region metropolitaner geprägt Grenze liegenden Regionen sind ge- aus analytischer Sicht mit Vorsicht ist als die benachbarte Region. Aus ring, da möglichweise zudem die In- betrachtet werden, da die Situati- den dennoch hohen Verechtungen frastruktur darauf ausgerichtet ist, on meist komplex ist und sehr un- folgt i.d.R. eine asymmetrische, di- eher die weiter entfernt liegenden terschiedlich argumentiert werden vergente Entwicklung zum Beispiel Regionen zu verbinden. Die Regio- kann. Tabelle1:&jesenzurräumlichenIntegrationausderLiteratur Metropolisierung/ Integrationsdynamik Konvergenz Tunnel-Effekt Polarisierung Darstellung Disparitäten in den gering hoch gering Grenzregionen Entwicklung der symmetrisch asymmetrisch symmetrisch Grenzregionen Ausmaß der Verflechtun- hoch hoch gering gen in der Grenzregion Auswahl an Quellen &u&vB&c&vet al. 1999 D&v&t&c&j&z&‘&‘&v/D&i&f&r& &u 2018, T&c&d&r&‘&c&x&‘&i etal.205 ESPONMetroborder201, C&y&z&‘&‘&r/E&j&f&r&f&u 2014 13
RäumlicheIntegration/&jeorie Wenn zwischen Gebieten Asym- reich&¸ühren S&c&y( & 2014:59f.).Das auf fehlende Interaktion (z.B. auch metrien in den Verechtungen - Vorhandensein vor von Interaktionen durch einen Tunnel-EÖekt) oder liegen, impliziert dies eine Asym- impliziert nicht, dass Konvergenz auf Konvergenzprozesse zurückzu- metrie sozialer und ökonomischer vorherrscht (ESPON Metroborder &¸ühren ist. Im Umkehrschluss &¸ührt Beziehungen, die in der Folge zu 2010: 37). Räumliche Unterschiede eine Verstärkung von Interaktionen politischen Spannungen können &¸ühren als Hemmnis – als Barrie- aber nicht zwangsläug zu- Kon kann (&u&vB&c&v etal.19 : 3).Einige re ¸ &¸ür räumliche Interaktion vergenz und oder höherer Homogenität Autoren betonen deshalb, dass eine damit Integration wirken, - da (D&vDiÖ &te&c&j&z&‘&‘&v/ D&i&f&r& &u 2018: 36; T&c &p Metropolisierung mit ihrer asym- renzen in Bereichen wie der Spra- &d&r&‘&c&x&‘&c&i et al. 205: 87). Homoge - metrischen Entwicklung ungerecht che, der kulturellen Mentalität oder nität und Heterogenität in Grenzre- sei. Andere argumentieren dagegen, der sozio-ökonomischen Situation gionen ist, so &u&v B&c&vet al., weder dass auch beide Regionen- protie die Möglichkeiten &¸ür Integration ein Grund &¸ür, noch ein EÖekt von renkönnen.Exemplarischzeigt einschränken dies (&u&v B&c&vet al. 1999: räumlicher Integration. Vielmehr die Großregion SaarLorLux, wie Re- 17). Gleichzeitig können sie jedoch ist sie Indikator und Sichtbarma- gionen vom Vorhandensein einer als Katalysator &¸ür eine gesteigerte cher latenter Phänomene räumli- Metropole protieren können Integration ¸ ein bewertet werden, da ge- cher Integration (&u&vB&c&vet al. 1999: Dri&]el der in Luxemburg arbeiten - rade die Unterschiede zu intensiver- 17). Eine erhöhte Interaktion &¸ührt den Personen sind Grenzpendler, en Verechtungen, z.B. im Bereich nicht unbedingt zu einer erhöhten die im Ausland leben (M&c&‘&‘ / N&z&v&p des Arbeitsmarkts, zwischen den Kohäsion (ebd.). &u&v&f&a&v&m&v&f208: 354f.). Metropo - Regionen &¸ühren können C&y&z&‘( &‘&r / Insgesamt lässt sich bei fortgeschrit- lisierung kann somit ambivalent E&j&f&r&f&u 2013: 44; S&c&y& 2014: 59f.). tener Integration die Entwick bewertet werden, der TunneleÖ Disparitäten ekt per se können entwe- der Grenzregionen mit der von wird dagegen eher negativ gesehen, der als Ergebnis fehlender - Binnenregionen räumli vergleichen. Auch da er nicht unbedingt zu territoria- cher Integration oder als Regionen Ergebnis im Landesinneren kön- ler Kohäsion beiträgt (C&y&z&‘&‘&r / S&z&v&‘&p intensiver, aber asymmetrischer nen sich konvergent oder divergent &_&v&f 2017: 66). räumlicher Integration gesehen entwickeln oder durch den Tun- werden. nel-EÖekt von übergeordneten - Ent Territoriale Kohäsion und räumli- Deshalbformtdie willingness to co- wicklungen abgekoppelt sein. Un- che Homogenität operate“ (&u&vB&c&vet al. 1999: 13), also terschiede bestehen dahingehend, Die verschiedenen Formen räum- gemeinsame Interessen und Visio- als dass in Grenzgebieten weitere licher Integration legen nahe, dass nen&¸ürdieEntwicklungder- Grenz Aspekte,wiekulturelleDiÖerenz Interaktionen unterschiedlich aus- regionen, eine weitere wichtige, mentale Barrieren und landesspezi- geprägt sein können. Doch welche mentale Komponente (S&c&y& 2014: sche Kompetenzen und Fertigkei - Zusammenhänge zwischen räum- 592). Hier zeigt sich deutlich, dass ten, zum Tragen kommen können licher Homogenität und Interakti- eine reine Analyse der Verechtun - (N&z&v&s&i&y&f / S&h&z&‘&‘&v&f 2006: 72). Da die onen gibt es tatsächlich? Und gen in einem Raum nicht ausreicht, Kenntnis über Verechtungen und wie hängt dies mit territorialer Kohäs- um das Maß der räumlichen Integ- deren &¸ördernde oder hemmend ion zusammen? Inwiefern sich ration vollum&¸änglich zu erfassen. Faktoren sowie die Beschreibung räumliche Homogenität oder He- Auch der aufmerksamen Untersu- der räumlichen Muster bezüglich terogenität und räumliche Interak- chung der strategisch wichtigen demographischer und ökonomi- tionen bedingen, muss diÖerenziert Akteure wie Institutionen, aber scher Parameter nicht ausreicht, um beschrieben werden. Hier zeigt sich auch Einzelpersonen kommtdas eineAusmaß der räumlichen Inte- erneut die dem Konzept innewoh- wichtige Bedeutung zu, um räumli- gration bestimmen zu können, ist nende Mehrdeutigkeit. Eineche Integration in allen Aspekten zu es nötig, sich dem &jema auch auf engere VerechtungineinemBereichverstehen muss (ebd.). qualitative Weise zu nähern. nicht zwangsläug zu engeren Ähnlich verhält es sich mit räum- Für die empirische Analyse kann - Ver echtungen in einem anderen - licher Be Homogenität, die entweder daraus geschlossen werden, dass 14
RäumlicheIntegration/&jesen die Analyse von Verechtungen cheimIntegration nicht ausschließ- wird sich auf den ersten großen Zentrum stehen muss, jedoch durch lich über einen Indikator abgebildet Aspekt räumlicher Integration, die Aspekte wie ein Institutional Map- werden kann, sondern sta&]Analyse dessenvon Verechtungen, sowie ping zu ergänzen ist. Gleichzeitig einen weiteren empirischen Blick den zweiten Aspekt, die institutio- ist oÖensichtlich, dass die - erfordert. räumli Die folgende Analyse nelle Zusammenarbeit, stützen. 3 Fragestellung und Thesen D ieser Bericht geht der Fra- ge nach, welche Formen der räumlichen Integration an Bay- den Gefahren und Chancen, die sich arbeitet. Diese lassen sich in vier dabei &¸r ü die Zukun&Z ergeben, - dis inhaltlich verschiedene kutiert und letztlich schlussgefol- reiche diÖerenzieren. Die Teilgru - &jeme - erns Grenzen festzustellen sind. gert, mit welchen Maßnahmen hie- pen des Seminares beschä&Zigte Der Fokus liegt hierbei auf den rauf sinnvoll reagiert werden kann. sich mit den &jemen Verkehr, - Ar bayerisch-tschechischen und bay- Im Laufe der Exkursion in den - bay beitsmarkt-Wirtschaft-Tourismus, erisch-österreichischen Grenzräu- erischen Grenzgebieten wurden im Einzelhandel-Daseinsvorsorge u men. Von besonderem Interesse Rahmen der primärstatistischen Personen-Institutionen. Dabei sind sind dabei die treibenden Faktoren Datenerhebung kontinuierlich und folgende &jesen erarbeitet wor und die intensiven Dynamiken. Des au&Rauend auf sekundärstatisti - und werden im folgenden Bericht Weiteren werden die Fragen nach schen Auswertungen &jesen - diskutiert. er Tabelle2:&jesenderSeminargruppe Arbeitsmarkt, Wirt- Verkehr Einzelhandel Personen, Institutionen schaft, Tourismus • Verkehrsverbindungen • Arbeitspendlerverech - • Je größer die Preisunter- • Räumliche Integration werden geprägt durch tung nimmt zu, je größer schiede&¸ürspezische ist stark von dem Willen Relief und Siedlungs- die Lohnunterschiede Waren und Dienstleistun- und Durchsetzungsver- struktur zwischen benachbarten gen sind, desto stärker mögen einzelner Perso- Ländern sind sind die grenzüberschrei- nen abhängig tendenVerechtungen • Strukturstärke ist Be- • Jestärkerdiewirtscha& - Z • Räumliche Integration ist dingung&¸ürräumliche lichenVerechtungen stark von der politischen Integration sind, desto mehr gleicht Ausrichtung der benach- sich die Branchenstruk- bartenRegionen/Länder tur im Grenzgebiet an abhängig • Verkehrsplanung muss • Durch grenzüberschrei- • Der sogenannte ‚multi-le- im Großen und Kleinen tende Tourismuskoope- vel-mismatch‘ erschwert grenzüberschreitend rationenprotieren räumliche Integration gedacht werden Grenzräume ökonomisch nachhaltig • Verkehrsverechtungen • Euregiosdienenals und Grad der räumli- Instrument, die kognitive chen Integration hängen Grenze abzubauen voneinander ab 15
Räumliche Integration / Methodik 4 Methodik D ieMethodik,diedenErgebnis - Preise der Produkte wurden dann Anhang(Kapitel8)eingesehen sen zugrunde liegt, besteht aus während des Geländeaufenthaltes den kann. mehreren unterschiedlichen Bau- erhoben und im Anschluss daran Die erhobenen Primärdaten ergänz- - wer steinen. Im ersten Teil wird auf Ba- ausgewertet. tendiever&¸ügbareSekundärstat sis von Literaturrecherchen eine se- und beide komplementieren sich bei kundärstatistische Datenrecherche Unter steter Berücksichtigung der der Frage der räumlichen Integrati- durchge&¸ührt.e Di im vorangegan- Frage nach räumlicher Integration on in den bayerischen Grenzgebie- genen Kapitel aufgestellten war &jdie esenEinbindungeinerVerkehrs- ten. So stellen die Resultate beider werden dabei mit Hilfe der Statis- und Nummernschildzählung an Datenerhebungen die Grundlage tik und der Literatur überprü In ausgewählten &Z . Standorten im bay- &¸ür das nun folgende Ergebniskapi - raumbezogenen Diskursen geogra- erisch-tschechischen sowie baye- tel, den Atlas der räumlichen Integ- phischer Forschungsprozesse wird risch-österreichischen Grenzraum ration dar. darüber hinaus der Erhebungunabdingbar. und Durch die Analyse Au&Rereitung von quantitativem der erhobenen Daten zum gren- Datenmaterial eine hohe Relevanz züberschreitenden Verkehr konnten zugeschrieben. Im zweiten Teil wird letztlich wichtige Aussagen &¸ür die eine nicht repräsentative Primärda- untersuchten Grenzräume, die im tenerhebung vorgenommen. Diese weiteren Forschungsprozess bei der wird in drei Einzelbestandteile - Frage nach unräumlicher Integration terteilt, nämlich Warenkorberhe- von zentralem Nutzen waren, for- bungen, Verkehrszählungen und muliert werden. Expertengespräche. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Se- Als letzte Form der Primärdatener- kundärdaten-Erhebungen- kurz hebunger wurden während des Feld- läutert. aufenthaltes Experteninterviews durchge&¸ührt. In den insgesamt 12 Bei einer Warenkorberhebung wer- durchge&¸ührten Interviews wurden den Produkte betrachtet, welche zu Experten befragt, welche in - Institu den sogenannten Standardproduk- tionen mit grenzüberschreitenden ten gehören. Diese kann man über- Aufgaben tätig sind. Die Gespräche all in ähnlicher Form käuich - wurden er im Nachgang analysiert werben, außerdem zählen sie zu den und ausgewertet. Daraus ergaben Produkten des täglichen Bedarfs, sich Grundtendenzen und - Au&äl wodurch sie von einem Großteil ligkeiten, welche zur Beantwortung der Bevölkerung in kurzen Inter- der Fragestellung beitragen. An- vallen konsumiert werden. Hierzu hand der gewonnenen Erkenntnis - gehören beispielsweise Waren wie se konnten anschließend ‚Comics‘ Milch, Eier, Bu&]er oder Nudeln. bzw. Zeichnungen angefertigt wer- Pro Land gab es jeweils drei - den, Erhe welche die Kernaussagen der bungsstandorte, um unterschiedli- Interviews in diesem Bericht an- chePreisniveausabzudecken: schaulich Einen darstellen. Weitere De- Discounter, einen Verbraucher- tailsndensichindervollständigen markt und ein SB-Warenhaus. Die Beschreibung der Methodik, die im 16
Räumliche Integration / Atlas 5 Atlas der räumlichen Integration I m Folgenden werden die Ergeb - räume auf. So werden die &jemen statistischen Erhebung dargestellt. Arbeitsmarkt, Wirtscha&Z-und - visualisiert. Dabei spielen vor allem nisse der primär- und sekundär- felder Raumstruktur und Verkehr, die Aussagen aus den Expertenin terviews, Tou welche in den Comics dar- - Als Atlas der räumlichen Integrati- rismus, Einzelhandel und-Daseins gestellt sind, und die Sekundärdaten on zeigt dieses Kapitel anhand ver- vorsorge, soziokultureller Kontext in den Karten eine besondere Rolle. schiedenster Darstellungsweisen die sowie Personen und Institutionen Dynamiken der bayerischen Grenz- anhand von Karten und ‚Comics‘ 5.1 Raumstruktur und Verkehr E in erster Gesichtspunkt, der die sodass sich Bevölkerungsprozes- räumliche Integration in Grenz- se beidseits zunehmend annähern. regionen betri&V, ist die -Demogra Neben der Angleichung der Bevöl- benheiten gegensätzlich entwickeln. Um dahingehende Bevölkerungs- muster in den bayerisch-tschechi- phie. Gebiete mit hoher grenzüber- kerungsstruktur ist es durchaus schen und bayerisch-österreichi- schreitender Interaktion können möglich, dass sich die Regionen auf- schen Grenzräumen zu erkennen, sich wechselseitig beeinussen, grund von unterschiedlichen Gege- müssen regionale Bevölkerungssta- Abbildung3:BevölkerungsentwicklungimUntersuchungsgebietaufGemeindeebene(201-8) 17
Räumliche Integration // Atlas tistiken verglichen werden. Diesem ten Bayerns, im Süden Österreichs rungsentwicklungen auf. Allerdings Vorgehen folgt die Abbildung 3. und im Westen Tschechiens von de- ist auch in diesem Grenzraum die Hier&¸ürwurdendieabsoluten - mographischen Bevöl Rückgängen betrof- bayerische Seite aufgrund einer kerungszahlen der Gemeindeebene fen. Zu diesen Regionen gehört auch höheren Anzahl von grenznahen Bayerns, Österreichs und Tschechi- das bayerisch-tschechische Grenz- Gemeinden mit Bevölkerungsrück- ens zwischen den Jahren 2010 und gebiet. In unmi&]elbarer Grenznähe gang etwas negativer einzuschätzen. 2018 herangezogen und umgerech - sinkt die Bevölkerung in den Ge- Dass das bayerisch-österreichische net. Die daraus resultierende pro- meinden beider Länder. Jedoch ist Grenzgebiet insgesamt von einer zentuale Bevölkerungsentwicklung der Grenzraum Bayerns durchaus positiven Bevölkerungsentwicklung wird in dieser Abbildung dargestellt. negativer zu bewerten, da sich die- gekennzeichnet ist, kann durch die Einerseits ist die Bevölkerungszu - ser Bevölkerungsrückgang tiefer Grenznähe metropolitaner Räume nahme in metropolitanen Regionen in das Landesinnere ausbreitet. erklärt werden. Ein Diesen Prozess ver- au&ällig: In den Großräumen von Erklärungsansatz der beidseitigen stärken die hohe Dichte -an mi&]e München, Regensburg, Innsbruck, Rückgänge ist der schon erwähnte ständischen Unternehmen und das Salzburg und Pilsen stieg die Bevöl- ländlich geprägte Raum. Die Ge- höhere Au&Yommen von touristi - kerung im abgebildeten Zeitraum meinden im bayerisch-österreichi- schen Aktivitäten im Grenzgebiet. um mehr als acht Prozent. Anderer- schen Grenzraum weisen hingegen Insgesamt lässt sich in Hinblick auf seits sind ländlichere Räume im Os- weitestgehend positive Bevölke- die räumliche Integration und De- Abbildung 4: Schematische Übersichtsskizze des Untersuchungsgebietes 18
Räumliche Integration / Atlas mographie sagen, dass sich diese Bedeutung der Straßeninfrastruk- dass außer der A6 die Autobahnen Grenzgebiete ähnlich entwickeln. tur und der Topographie in Bezug parallel zur Grenze verlaufen ohne Die grenznahen Gemeinden in Bay- auf die räumliche Integration in sie zu queren. Es ist klar zu sehen ern und Tschechien nähern sich hin- Grenzräumen, lohnt es sich, neben dass die A3 entlang der Endkan - sichtlich der Bevölkerungsentwick- der schematischen Darstellung eine te des Bayerischen Waldes verl lung an. Dieses Bild weist auch der detailliertere Ansicht des Verkehrs- und der unmi&]elbare Grenzberei bayerisch-österreichische Grenz- netzeszubetrachten.InAbbildung mit seinen 5 weiteren Grenzübergän- raum auf. sind dazu die Autobahnen in Bayern, gen nur mit Bundesstraßen oder West-Tschechien und großen Teilen überregionalen Landstraßen ausge- Neben einem ersten demographi- Österreichs in blauer Signatur zu sta&]etist.DieExkursionsgruppe schen Überblick über das Untersu- sehen. Die orangefarbenen Linien während des Feldaufenthaltes selbst chungsgebiet liegt es auf der Hand, zeigen die Bundesstraßen und über- bemerkt, dass es in diesem Bereich sich anschließend über die infra- regionalen Landstraßen und in gel- recht schwierig ist, pünktlich von A strukturelle und topographische ber Farbe ist die Schiene markiert. nach B zu gelangen. Struktur zu informieren. In Abbil- In grüner Farbe ist die Landnutzung dung 4 ist eine vereinfachte Über- Wald angezeigt, um auf die topog- Auch an der österreichisch-bayeri- sichtskizze des Untersuchungsge- raphischen Barrieren in den Grenz- schen Grenze wird der Einuss der bietes ersichtlich. Allgemein lässt gebieten aufmerksam zu machen. Topographie auf die Verkehrsinfra- sich erkennen, dass die bayerischen So sieht man beispielsweise entlang struktur sehr deutlich. - Es ist Grenzen nach Tschechien und Ös- der bayerisch-tschechischen Grenze hen, wie allein der Indikator Wald terreich stark mit den naturräum- auf deutscher Seite den Bayerischen die Alpenke&]e sichtbar macht lichen Gegebenheiten überein- WaldunddenOberp&¸älzerWaldund höher ein Gebiet gelegen ist, desto stimmen. An der Grenze zwischen auf tschechischer Seite den Böhmer stärker lässt die Vegetation nach. Bayern und Tschechien bendet Wald recht gut. Man sieht dadurch die Täler sehr sich im Norden das Fichtelgebirge Darauf au&Rauend &¸ällt auf, dass deutlich, in denen in Österreich auch und etwas weiter südlich der Ober- zwischen Bayern und Tschechien die viel befahrenen Straßen verlau- p&¸älzer Wald. Ganz im Süden stel - nur ein Grenzübergang mit einer fen. Beispielsweise das Inntal oder len der Bayerische Wald und der Autobahn ausgesta&]et ist.das Dies Tal istentlang der Salzach, die an Böhmerwald natürliche Grenzen die A6 zwischen Nürnberg, Pilsen den Grenzübergängen Kufstein-Kie- zwischen den beiden Ländern dar. und Prag weiter im Osten. Weitere fersfelden und Freilassing-Salzburg Betrachtet man die bayerisch-öster- Grenzübergänge wie in Bayerisch zu erreichen sind. Ein weitere reichische Grenze, so oÖenbart Eisenstein sich oder Phillipsreuth Grenzphänomensind ist in den Allgäuer einähnlichesBild.ImOstenverläu& eher ländlich Z geprägt und verlaufen Alpen zu nden. Man erkennt auch die Grenze zu einem Großteil paral- über Bundesstraßen. Die Tatsache, hier wieder deutlich die Höhenlagen lel mit dem Inn, im Süden grenzen dass die Städte Nürnberg und Pil- anhand der bewaldeten Täler. Hier die Alpen Österreich von Bayern ab. sen mit einer Autobahn verbunden verläu&Z auf deutscher Seite di Weitere wichtige Einussfaktoren sind, begünstigt den Verkehr zwi- bis zur Grenze, endet dort und geht im Grenzraum sind die Metropolen schen diesen zentralen Orten und dann in die hierarchisch unterge- in den drei Ländern, welche in der stellt die Grundlage &¸ür einen - stellte Tun Fernpassstraße über. Insge- Skizze in Rot gekennzeichnet sind. neleÖekt zwischen den beiden samt dar, wird durch diese Abbildung Die einwohnerstärksten Städte sind da der Raum dazwischen dabei als deutlich, dass Verkehrsverbindun- dabei München und Prag, welche eine Durchgangsregion zu beschrei- gen maßgeblich durch Relief und dadurch auch starke Anziehungsef- benist.DesWeiteren&¸älltbesonders Siedlungsstruktur geprägt werden, fekte in diesem Gebiet auslösen. Die zwischen Bayern und Tschechien die wasdieeingangsaufgeworfene - &je Hauptverkehrsachsen sind in der Rolle von topographischen Barrie- se bestätigt. Inwiefern die Struktur- Abbildung in braun eingezeichnet. ren in Bezug auf die räumliche Inte- schwächeeineBedingung&¸r ü -räum Aufgrund der vermuteten großen gration auf. Man sieht sehr deutlich, liche Integration ist, kann an dieser 19
Räumliche Integration // Atlas Abbildung5:VerkehrsinfrastrukturimUntersuchungsgebiet Stelle jedoch noch nicht bewertet am Standort Waidhaus lieferte dabei ausgeglichene Situation am Standort werden. ein relativ ausgeglichenes Waidhaus Ergebnis lässt sich vor allem durch hinsichtlich des Verkehrsau& - die grenzüberschreitende Yom Autobahn In der nachfolgenden Abbildung 6 mens zwischen Bayern und der Re- A6( ) und den dadurch au&Zretenden sind die Ergebnisse visualisiert, gion Pilsen. die DiÖerenziert wurde Verkehr an in beiden Richtungen erklä- im Rahmen der Verkehrszählungen diesem Standort explizit zwischen ren. Die nächsten Standorte im bay- während des Forschungsprozesses Fahrzeugen in Grenznähe, die tat- erisch-tschechischen Grenzraum in vor Ort an mehreren Orten erho- sächlich die Grenze passierten und Bayerisch Eisenstein sowie - Phil ben wurden. In einem festgelegten zwischen Fahrzeugen, die zwar in reuth zeigen wesentlich - auÖall Zeitraum von 60 Minuten wurden Grenznähe erfasst wurden, aber dere DiÖerenzen auf. Am Standort sämtliche Fahrzeuge in beiden Ver- durch Nutzung anderer Autobahn- Bayerisch Eisenstein wurden - de kehrsrichtungen erfasst, die den abfahrten in Bayern verblieben. Im nach im Zeitraum von 07:25-8 Standort der Zählstelle passiert ha- Erhebungszeitraum von 16:40-7 Uhr 136 Kennzeichen von Tsche- ben, um somit solidere Aussagen Uhr wurden letztlich 38 Grenzü - ber chien nach Bayern erfasst, von de- über das Ausmaß der räumlichen fahrten ermi&]elt, von denen nen 86 Kennzeichen 19 aus der Region Integration formulieren zu können. Kennzeichen aus der Region Pilsen Pilsen stammten. Dies entspricht ei- Der Beginn der Verkehrszählung an stammten. Dies entspricht einem nem Anteil von 63,2% und legt ein der bayerisch-tschechischen Grenze Anteil von exakt 50 %. Die relativ hohesPendlerau&Yommennahe. 20
Räumliche Integration / Atlas Am Standort Phillipsreuth hingegen den sich die erfassten Dimensionen men registriert werden. AuÖallen el das verhältnismäßig hohe - signikant Ver vom bayerisch- - tsche Pendlerstrukturen konnten dabei im kehrsau&Yommen nach Tschechien chischen Grenzraum. Verdeutlicht Zeitraum von 16:40-7 Uhr &¸ür auf (398 Erfassungen in Richtungwird dies besonders am Standort den Landkreis Rosenheim beobach- Tschechien). Den signikantesten Salzburg-Freilassing mit insgesamt tet werdenWS, ( RO, AIB; An - Anteil nahmen dabei Fahrzeuge 192 Erfassungen. Im Erhebungs- teil von 10,6 %). Weitaus intensiver mit südböhmischem Kennzeichen zeitraum von 16:25-7 Uhr liegt konnte hingegen der internationale ein C; ( Anteil von .48,%) Diese auch in diesem Fall nahe, dass das Verkehr wahrgenommen werden. Beobachtung im gemessenen - hohe Er Verkehrsau&Yommen nach Mit einem internationalen Verkehr- hebungszeitraum von 16:45-7 Bayern durch Grenzpendler zu er- santeil von 39,2 % unterstreicht di Uhr könnte erneut mit einem ho- klären ist. Au&älligstes Merkmal Beobachtung die zentrale Transit- hen Pendlerau&Yommen begründet war in diesem Rahmen das Kenn- funktion des Brenner-Korridors. werden. Die Muster der Erhebun - zeichen &¸ür den Landkreis-Berch In Abbildung 7 werden die Pendler gen im bayerisch-österreichischen tesgadener Land (BGL, BGD, auf einer detaillierteren - Ebe Grenzraum unterscheiden sich im LF; Anteil von 35,6%). Durch die trachtet. Die kurzen, grenznahen direkten Vergleich deutlich von de- Zählung in unmi&]elbarer -Grenznä Pfeile stellen den Lokalverkehr dar. nen des bayerisch-tschechischen he bei Innsbruck konnte ebenfalls Der Transitverkehr ist durch die Grenzraums. Zum einen unterschie- ein äußerst hohes Verkehrsau& - großen, Yom längeren Pfeile gekenn- Abbildung6:ErgebnissederVerkehrszählungenanausgewähltenGrenzübergängen 21
Räumliche Integration // Atlas zeichnet. So zeigt sich, dass sich in lich, dass Strukturstärke, sprich das sit-undLokalverkehrdiÖerenzie Salzburg-Freilassing und Bayerisch Vorhandensein einer Autobahn über zu können. Grenzüberschreitender Eisenstein der Großteil - des einenVer Grenzübergang, den gren- Verkehr ist aber nicht gleich gren- kehrsau&Yommens auf den -Lokal züberschreitenden Verkehr positiv züberschreitender Verkehr und so verkehr beschränkt. Am Grenzüber- beeinusst und damit als- eine sollteVer somit die Verkehrsplanung im gang Kiefersfelden-Kufstein und stärkung &¸ür räumliche Integration Großen, aber auch im Kleinen gren- Philippsreuth besteht der Verkehr vor allem in großräumiger Hinsicht züberschreitend gedacht werden. überwiegend aus dem überregio- bezeichnet werden kann. Zweitens nalen Transitverkehr. Im Grenzort zeigt die Tatsache, dass die transna- Abbildungveranschaulicht 8 - grun Kufstein liegt dies vor allem an der tionale Brenner-Achse den Grenz- legende Verkehrsszenarien und dort verlaufenden Brenner-Achse, verkehr bei Kufstein-Kiefersfelden -entwicklungen im Alpenraum, welche im Alpenraum eine Haupt- in die Höhe treibt, einen Zusam- deren Entwürfe aus den Erkennt - verkehrsachse &¸ür den Transport menhang von Verkehrsverechtun - nissen unterschiedlicher - E darstellt. gen und dem Grad der räumlichen tenbefragungen hervorgingen und Integration auf. Dri&]ens muss die der essenzielle Transitfunktion des Zusammenfassend zeigen die Aus- grenzüberschreitende Verkehr auch Brenner-Korridors im Alpenraum wertungen der Verkehrszählungen immer auf einer Mikroebene be- verdeutlichen sollen. Die Skizze drei Dinge auf: Erstens wird - deut trachtet werden, um zwischen Tran- linkerhand repräsentiert dabei die Abbildung7:PendlerverechtungenanGrenzübergängenaufMikroebene 22
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