Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz

 
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Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
Das Magazin der Stiftung für Konsumentenschutz         Nr. 2 | April 2019

   Blickpunkt.
                                                                           abhängig.
                                                              engagiert. un

             So vermeiden Sie
             Überbehandlungen
             Zeitversetzes Fernsehen
             wird nicht abgeschafft
             7 Tipps für ein
             optimales
             Handy-Abo

                                  Franchisen-Erhöhung:
                Dank angedrohtem Referendum abgewehrt
©M. Luggen
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
ÜB E RB E H A ND L U NG EN | H ERKU NF TSD EKL ARAT ION

              Smarter Medicine – Für eine vernünftige Medizin
              Der Verein Smarter Medicine setzt sich mit Unterstützung des Konsumentenschutzes dafür ein, dass weniger
              unnötige medizinische Behandlungen durchgeführt werden. Sogenannte Top-5-Listen informieren Patienten
              und Ärztinnen, auf welche Behandlungen oft besser verzichtet wird.

                                                                                     gen werden durch-      fehlungen auch in einfach verständlicher
                                                                                     geführt, obwohl kein   Sprache für Patientinnen veröffentlicht:
                                                                                     Nutzen für den Pa-     www.konsumentenschutz.ch/smarter-medicine.
                                                                                     tienten zu erwarten    Sie lauten in der Kurzversion beispielsweise:
                                                                                     ist. Schlimmer noch:
                                                                                     Schätzungen zufolge    Rückenschmerzen: «Bei Schmerzen im
                                                                                     sind 20 - 30 %         unteren Rückenbereich bringt eine soforti-
                                                                                     der durchgeführ-       ge Röntgenaufnahme in der Regel nichts,
                                                                                     ten Behandlungen       sondern führt zu Folgeuntersuchungen und
                                                                                     unnötig. Dadurch       einer Strahlenbelastung.»
                                                                                     werden unerwünschte
                                                                                     Nebenwirkungen in      Bewegung im Spital: «Bettruhe und ein-
                                                                                     Kauf genommen und      geschränkte Beweglichkeit sollten gerade
                                                                                     hohe Zusatzkosten      bei älteren Patientinnen und Patienten im
                                                                                     verursacht. Unter      Rahmen eines Spitalaufenthaltes vermieden
                                                                                     der Schirmherrschaft   werden. Damit sinkt das Risiko von Stürzen
                                                                                     des Vereins Smarter    nach der Spitalentlassung.»
©AdobeStock

                                                                                     Medicine veröf-
                                                                                     fentlichen immer       Magen-Darm-Beschwerden: «Bei bestimm-
              Schmerzen im unterer Rücken? Sofort röntgen bringt in der Regel wenig. mehr medizinische      ten Beschwerden wie zum Beispiel Sodbren-
                                                                                     Fachgesellschaften     nen helfen Medikamente, durch die weniger
              im/ Menschen werden heute älter und bleiben Empfehlungen, auf welche Massnahmen               Magensäure gebildet wird. Über längere Zeit
              länger gesund als früher, die moderne Medizin meist verzichtet werden sollte. Smarter         sollten diese Medikamente aber äusserst
              macht sehr vieles möglich. Mit den medizi-     Medicine will so ermöglichen, dass Ärzte und   zurückhaltend eingenommen werden.»
              nischen Möglichkeiten kommen aber auch         Patientinnen gemeinsam und auf Augenhöhe
              neue Probleme auf uns zu, denn mehr ist        sinnvolle Entscheidungen treffen können.       Weitere Informationen zu diesen und vielen
              nicht immer besser. Es kann auch zu Über-      Neben den detaillierten Erklärungen für        weiteren Empfehlungen finden Sie unter
              oder Fehlversorgung kommen. Behandlun-         Gesundheitsfachpersonen werden die Emp-        www.konsumentenschutz.ch/smarter-medicine

              Herkunftsdeklaration: Befriedigend nur bei Fleisch
              Woher kommen die Äpfel für das Apfelmus? Woher die Tomaten für die Pelati? Konsumentinnen und Konsumenten wol-
              len mehr Klarheit – das zeigen auch die 9000 Unterschriften einer Petition der Allianz der Konsumentenorganisationen.

              jw/Sieben Detaillisten – Aldi, Coop, Den-     Fleischherkunft: Erstaunlich gut deklariert     unterschrieben, die eine über das Gesetz
              ner, Globus, Lidl, Manor, Migros – haben      Einzig bei der Fleischdeklaration hat sich      hinausgehende Deklaration und Information
              vom Konsumentenschutz und seinen              einiges getan. Bei den grossen Lebens-          verlangt. Die Reaktionen der Detaillisten
              Verbündeten ACSI und FRC Ende letzten         mitteldetaillisten findet man selten noch       waren sehr zurückhaltend. Die Allianz wird
              Jahres Post erhalten: Produkte aus ihren      verarbeitete Produkte mit Fleisch, ohne dass    nun versuchen, auf gesetzlichem Weg eine
              eigenen Regalen, deren Rohstoffherkunft       man erfährt, woher dieses kommt. Aber auch      bessere Deklaration zu erreichen.
              intransparent deklariert ist. Solche sind     hier keine Regel ohne Ausnahme: Bei Denner
              nicht schwer zu finden: Ob Reis, Teigwa-      kaufte die Allianz Hobelfleisch, dessen Her-    Bei welchen Produkten stört Sie die fehlen-
              ren oder Pelati, eine Herkunftsangabe         kunft mit «EU» deklariert ist.                  de Herkunftsangabe der Rohstoffe beson-
              sucht man oft vergebens. Angegeben ist                                                        ders? Teilen Sie uns dies mit und schreiben
              das Produktionsland, das allerdings nicht     Vielen Konsumentinnen und Konsumenten           Sie an j.walpen@konsumentenschutz.ch
              Aufschluss über die Herkunft des (Haupt-)     ist die Rohstoffherkunft wichtig: Rund 9’000    Vielen Dank!
              Rohstoffes gibt.                              Konsumenten haben die Online-Petition

              2 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
E RFOLG                                                                                    EDITORIAL

              Zeitversetztes Fernsehen bleibt
              Auch der Konsumentenschutz hat sich dafür stark gemacht: Das praktische
              und beliebte zeitversetzte Fernsehen, welches verschiedene Fernseh-Sender
              abschaffen wollten, bleibt nun doch.

          jw/ct/Beim Nachhausekommen läuft nur             politischem Weg durchzubringen: Sie nah-      Liebe Leserin, lieber Leser
          noch der Abspann der letzten Folge der           men sowohl in der Revision des Fernmelde-
          Lieblingsserie, für die Tagesschau hat man       gesetzes wie auch in der Revision des Urhe-   Wenn ich wieder mal stirnrunzelnd fest-
          erst nach acht Uhr Zeit: Im Gegensatz zu         berrechtsgesetzes einen Anlauf, ein Verbot    stelle, dass grundlos Lieder aus meiner
          früher ist das heute kein Problem. Digital       durchzusetzen. Die Versuche scheiterten       Musik-Playlist verschwunden sind, kontak-
          können heute verpasste Sendungen einfach         trotz intensivem Lobbying. Gemeinsam          tiere ich das virtuelle Kundencenter, de-
          und ohne zusätzliche Aufnahmegeräte zum          mit anderen Organisationen gelang es dem      poniere mein Anliegen, chatte unter drei
          gewünschten Zeitpunkt angeschaut wer-            Konsumentenschutz, das Parlament davon        Anläufen mit Jana, Carina und Julia und
          den. Die Funktion ist entweder in ganze          zu überzeugen, das beliebte zeitversetzte     finde schliesslich die Ausreisser wieder in
          Dienstleistungspakete von TV, Telefonie und      Fernsehen zu retten. Diese Argumente des      meiner Playlist.
          Internet integriert oder beschränkt sich         Konsumentenschutzes kamen offenbar an:
          einzig auf die Replay-Funktion. Möglich                                                        Die Mail – «Es war schön, mit Ihnen zu
          machen das zahlreiche Telecomanbieter wie           Es fehlte ein Nachweis, dass es in den     chatten, bewerten Sie bitte unsere Be-
          Swisscom, Sunrise und Co. aber auch Strea-       letzten Jahren tatsächlich zu Ausfällen bei   ratung» – macht mich skeptisch. Wen
          minganbieter.                                    den Werbeeinnahmen gekommen ist. Je           interessiert es, ob mein Problem gelöst
                                                           nach Quelle wurde sogar eine Zunahme der      ist? Sind die drei Damen Bots oder Wirk-
          Das zeitversetzte Fernsehen bietet noch          Einnahmen ausgewiesen.                        lichkeit? Ich frage nach und erhalte keine
          einen weiteren Vorteil: Das Überspulen der          Der Konsument bezahlt bereits heute        Antwort mehr – ein schaler Nachgeschmack
          Werbung ist damit möglich, es wird von den       doppelt: Er muss über ein Abonnement ver-     bleibt. Ich will doch wissen, woher ich
          Fernsehsendern jedoch nicht gerne gesehen.       fügen, um Zugang zu Replay TV zu erhalten.    Anweisungen erhalte und ob ich mit
          Sie monieren seit Jahren, dass sie dadurch       Die TV-Sender profitieren zudem von einem     Menschen oder mit einem selbstlernenden
          als Werbeträger weniger attraktiv seien          speziellen Tarifsystem, welches ebenfalls     Computerprogramm «kommuniziere».
          und deshalb Werbeausfälle in Kauf nehmen         von den TV-Konsumenten bezahlt wird.          Schreibe ich das Dankeschön für das
          müssten. Weniger Werbeeinnahmen würden                                                         Wiedererscheinen der Lieder an eine
          aber auch zu Qualitätseinbussen beim Pro-        Von einer Abschaffung profitiert hätten       Person oder wünsche ich einer Maschine,
          gramm führen.                                    nicht in erster Linie die Schweizerische      die nur in 1 und 0 «denkt», ein schönes
                                                           Radio- und Fernsehgesellschaft SRG, son-      Wochenende?
          Ihre Forderung, das zeitversetzte Fernsehen      dern die werbefinanzierten (ausländischen)
          zu unterbinden, versuchten die Sender auf        Privatsender.                                 Die Digitalisierung beschert uns unge-
                                                                                                         wohnte Situationen und dringt viel tiefer
                                                                                                         in unseren Alltag ein, als wir dies erah-
                                                                                                         nen können. Daher setzt sich der Konsu-
                                                                                                         mentenschutz auch in diesem Bereich für
                                                                                                         Transparenz und Selbstbestimmung ein.

                                                                                                         Ich versichere Ihnen: Auf unserer Ge-
                                                                                                         schäftsstelle arbeiten Frauen und Männer
                                                                                                         aus Fleisch und Blut, und diese setzen
                                                                                                         sich mit viel Empathie und Engagement
                                                                                                         für Ihre Anliegen ein – natürlich auch
                                                                                                         dann, wenn Sie uns direkt kontaktieren.

                                                                                                         Ihre Unterstützung ermöglicht unsere
                                                                                                         wichtige Arbeit, dafür danke ich Ihnen
                                                                                                         herzlich!
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                                                                                                         Sara Stalder, Geschäftsleiterin
              Dank zeitversetztem Fernsehen kann man die Tagesschau auch noch später am Abend schauen.   s.stalder@konsumentenschutz.ch

                                                                                                                                       3 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
N E WS                                     AG RA RP OL IT IK 22+

Radio- und                                 Weichen werden jetzt gestellt
Fernsehabgabe
SVP-Nationalrat Gregor Rutz fordert in     Weniger Pestizide und Antibiotika oder die Steuerung von Fleischkonsum
einem Vorstoss, dass alle Unternehmen      und die Verminderung von Foodwaste: Mit der Agrarpolitik 22+ (AP 22+)
künftig keine Radio- und Fernsehabgabe
(Serafe, früher Billag) mehr bezahlen      sollen die Weichen Richtung Nachhaltigkeit gestellt werden.
müssen. Dies würde bedeuten, dass zum
Beispiel Nestlé, Novartis oder UBS kei-
nen Beitrag mehr leisten müssten,
Familien mit tiefem Einkommen, Sozial-
hilfeempfänger und Working poors hin-
gegen schon. Der Konsumentenschutz
wird sich gegen diesen Vorstoss zur
Wehr setzen.

Konsumärger 2018
Die drei grossen Schweizer Konsumenten-
schutz-Organisationen tragen jährlich

                                                                                                                                           ©M. Luggen
ihre Beratungsanfragen, Beschwerden
und Meldungen zusammen. Am häufigsten
ärgerten sich die Konsumentinnen und       Die Schweizer Bevölkerung isst zu viel klimaschädigendes Fleisch – es macht also keinen Sinn,
Konsumenten im Jahr 2018 über Liefer-      dass Bundesgelder eingesetzt werden, um Schweizer Fleisch zu bewerben.
probleme, Produktemängel und Garantie-
fragen bei Konsumverträgen, gefolgt von
Problemen mit den Telekom-Unterneh-        jw/Welche Landwirtschaft wir haben, wird        Züchtungsmethoden aus. Die Landwirtschaft
men. An dritter Stelle folgen Meldungen    zu weiten Teilen von der Verteilung der jähr-   muss unabhängig von grossen, internatio-
von Personen, die von aggressiven          lich knapp 3,6 Milliarden Franken bestimmt,     nalen Konzernen existieren können. Dazu
Verkaufsmethoden betroffen waren.          die während der vier Jahre von 2022 bis         gehört auch die Regulierung der neuen gen-
                                           2025 in die Landwirtschaft fliessen werden.     technischen Verfahren sowie der Gentechnik
Einfache Nährwert-                         Konsumentinnen und Konsumenten sind be-
                                           reit, für qualitativ hochstehende Schweizer
                                                                                           allgemein: Bis Ende 2021 ist Gentechnik in
                                                                                           der Schweiz verboten. Dieses Verbot muss
kennzeichnung                              Produkte einen Mehrpreis zu zahlen. Dieser      aus Sicht des Konsumentenschutzes ver-
In der Schweiz, aber auch in Europa        etwas höhere Preis muss sich jedoch auch        längert und auf die neuen gentechnischen
tauchen immer mehr Kennzeichnungs-         begründen lassen. Aus Sicht des Konsumen-       Verfahren ausgeweitet werden.
systeme auf, dank denen Konsumenten        tenschutzes gibt es mehrere Forderungen,
auf einen Blick erkennen sollen, wie       welche die zukünftige Agrarpolitik aufneh-      Weniger Foodwaste
der Nährwertgehalt eines verarbeiteten     men soll.                                       Die Agrarpolitik betrifft zudem ganz
Lebensmittels ist. In diesem Frühling                                                      konkrete Konsumentenbereiche: Über das
wird nun – auch auf Betreiben des Kon-     Zu viele Pestizide                              Landwirtschaftsbudget wird auch Absatz-
sumentenschutzes hin – ein runder Tisch    Im Bereich Pestizideinsatz hat die Schweizer    förderung betrieben. Es werden jedes Jahr
einberufen. Dort soll diskutiert werden,   Landwirtschaft nicht die reine Weste, die sie   namhafte Beträge ausbezahlt, um Werbung
welches System für die Schweiz in Frage    gerne vorzeigt: Die Trinkwasser-Initiative      für Schweizer Produkte mitzufinanzieren.
kommen könnte.                             und die Initiative für ein Verbot von syn-      Für die Bewerbung von Fleisch und tieri-
                                           thetischen Pestiziden zeigen die Sorge der      schen Produkten wie Käse, Milch, Butter
                                           Bevölkerung über den Pestizideinsatz. Auch      oder Eier werden vom Bund jährlich mindes-
Prämienverbilligungen                      die Schweizer Trinkwasserversorger warnen:      tens 35,5 Millionen Franken bereitgestellt.
Ende Januar hat das Bundesgericht den      Um das Trinkwasser langfristig zu schützen,     Schweizerinnen und Schweizer essen jedoch
Kanton Luzern zurückgepfiffen. Der         müssen Pestizide sorgfältiger und sparsamer     schon jetzt zu viel Fleisch, die Umweltbelas-
Kanton hatte seine Prämienverbilligun-     eingesetzt werden. Aus Sicht des Konsumen-      tung durch die Fleischproduktion ist enorm.
gen gekürzt und sogar verlangt, dass       tenschutzes sind in der AP 22+ zu wenig         Eine solche Marktstützung widerspricht den
gewisse Empfänger diese für Kinder         restriktive Massnahmen zur wirksamen Ein-       Umweltzielen der Landwirtschaft. In diesem
und Jugendliche in Ausbildung wieder       dämmung des Pestizideinsatzes vorgesehen.       Bereich kann also wortwörtlich abgespeckt
zurückzahlen müssen. Nun werden zu                                                         werden und beispielsweise mehr Mittel für
Unrecht verweigerte oder rückgeforderte    Weiterhin keine Gentechnik                      die Vermeidung von Lebensmittelabfall auf-
Beträge rückwirkend ausgezahlt. Mehr       Der Konsumentenschutz spricht sich auch         gewendet werden. Hier hält sich der Bund
Informationen dazu sowie zur Lage in       für eine Stärkung der nachhaltigen Produk-      zurück, obwohl auch in der Schweiz gemäss
anderen Kantone sind auf www.konsu-        tionsarten wie Bio oder IP sowie für eine       Schätzungen jährlich rund zwei Millionen
mentenschutz.ch abrufbar.                  Stärkung der Forschung von Saatgut und          Tonnen Nahrungsmittel verloren gehen.

4 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
H A N DY- A B O NNE M ENT

7 Tipps für die Wahl des optimalen Handy-Abos
ab/Mit der Wahl des optimalen Handy-Abos können Sie viel Geld sparen. Wichtig ist, dass Sie zuerst Ihre
Bedürfnisse analysieren und sich erst dann für ein neues Angebot entscheiden. Der Konsumentenschutz
hat 7 Tipps für Sie zusammengestellt.

 1. Eigenes Nutzer-                                                             4. Auslandaufenthalt
 verhalten kennen                                                               (Roaming)
 Wie viel telefonieren Sie durchschnittlich                                     Wer mehr als 2 bis 3 Wochen pro Jahr
 pro Monat und wie viele Daten (Internet-                                       im Ausland ist, sollte die Tarife für die
 nutzung) brauchen Sie? Ein Blick in die                                        Handynutzung im Ausland (Roaming)
 letzten Rechnungen oder in Ihr Online-                                         bei der Wahl des Abos berücksichtigen.
 Profil beim jetzigen Telekommunikations-
 Anbieter kann Ihnen helfen, diese Frage zu
 beantworten. Der Datenverbrauch ist auch
 auf dem Handy ersichtlich, bei Android-
 Handys unter Einstellungen → Verbindun-
 gen → Datennutzung, bei iPhones unter
 Einstellungen → Mobiles Netz.                                                  5. Netzabdeckung
                                                                                Wichtig ist die Netzabdeckung an
                                                                                Orten, an denen Sie sich oft aufhalten
                                                                                (zuhause, Arbeits-/Ausbildungsplatz,
                                                                                Ferien/Freizeit). Erkundigen Sie sich
                                                                                zum Beispiel bei Ihren Nachbarn nach
 2. Aktionen nutzen                                                             deren Erfahrungen mit verschiedenen
                                                                                Anbietern.
 Insbesondere yallo und Salt, aber auch andere Anbieter
 bieten ihre Abos kurzfristig zu einem tieferen Preis an.
 Klären Sie ab, wie lange der reduzierte Preis gilt und was
 die Mindestvertragsdauer ist. Letzteres sollten Sie auch bei
 allen Abos tun. Der vorzeitige Ausstieg aus einem Vertrag
 kann sehr teuer werden.
                                                                                6. Bisherige Handy-
                                                                                nummer bleibt gültig
                                                                                Bei einem Wechsel des Anbieters
                                                                                können Sie problemlos Ihre bisherige
      3. Prepaid, kleine Anbieter und Business-                                 Handy-Nummer behalten.

      Abos sind oft günstiger
      Über Tochterfirmen und Drittanbieter bieten Salt, Sunrise und Swisscom
      die Nutzung ihres Netzes an. Wer zum Beispiel weiterhin im Swisscom-
      Netz telefonieren will, kann auch zu M-Budget Mobile, Coop Mobile
      oder zur Swisscom-Tochter Wingo wechseln - dort sind die Tarife in der    7. Preisvergleich auf
      Regel günstiger. Bei Sunrise sind es u.a. TalkTalk, Aldi Mobile, Lebara   dschungelkompass.ch
      und yallo, im Salt-Netz VTX Mobile. Zu beachten ist auch, dass Prepaid-
      Angebote oft günstiger sind als Abos. Einzelne Berufsverbände (u.a.       Wenn Sie Ihr Nutzungsverhalten und
                                                                                                                                  ©AdobeStock

      Lehrerverbände) bieten teilweise für ihre Mitglieder den Anschluss an     Ihre Bedürfnisse kennen, können Sie
      günstige Business-Abos an.                                                die Angebote auf dem unabhängigen
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Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
FRAN C H IS E N - E R H Ö H U NG

               Franchisen-Erhöhung
               abgewehrt
               Die Referendums-Drohung gegen die automatische und unbegrenzte Erhöhung der
               Franchisen hat gewirkt: Das Parlament ist eingeknickt, nachdem der Konsumentenschutz
               gemeinsam mit einer breiten Allianz das Volk darüber abstimmen lassen wollte.

               im/Nachdem das Parlament wirksame Kostensenkungs-        men voranzutreiben. Er hatte deshalb zusammen mit
               massnahmen immer wieder abgelehnt hatte, wollte es       einer breiten Allianz aus Konsumenten-, Bürger-, und
               nun die stetig steigenden Gesundheitskosten in Kauf      Patientenorganisationen und Parteien angekündigt,
               nehmen und schlicht und einfach auf die schwächsten      das Referendum gegen die automatische Franchisen-
               Player im Gesundheitswesen abschieben: Die Konsu-        erhöhung zu ergreifen.
               menten und Patienten. Diese sollten zur Kasse gebeten
               werden und für eine Entwicklung büssen, auf die sie      Die Drohung hat gewirkt, das Parlament ist zur Ver-
               selber kaum Einfluss hatten.                             nunft gekommen: Die Erhöhung der Mindestfranchise
                                                                        auf 500 Franken wurde mit deutlicher Mehrheit abge-
               Die Mindestfranchise in der obligatorischen Kranken-     lehnt, die automatische und unbegrenzte Erhöhung
               pflegeversicherung sollte auf einen Schlag von 300       aller Franchisen eine Woche später im allerletzten
               auf 500 Franken erhöht werden, alle Franchisen wären     Moment, in der Schlussabstimmung, verworfen.
               zudem automatisch und unbegrenzt im Gleichtakt mit
               den Gesundheitskosten gestiegen: Über diese beiden
               Vorstösse hat das Parlament in der Frühlingssession
               beraten. Der Konsumentenschutz hat solche Bestrebun-
               gen, die Kostenbeteiligung der Konsumenten und Pati-
               enten zu erhöhen, seit Jahren bekämpft – mit Erfolg.

               Kein Spareffekt
               Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sich
               durch Franchisenerhöhungen kaum Kosten einspa-
               ren lassen. Zudem müssen Patienten hierzulande im
               Vergleich der OECD-Länder schon heute den höchsten
               Anteil der Gesundheitskosten aus der eigenen Tasche
               zahlen. Die Annahme der Befürworter, man könne die       «Es braucht jetzt wirksame
               Patienten mit noch höheren Franchisen von unnöti-
               gen Arztbesuchen abhalten, ist ebenfalls verfehlt. Im    Kostensenkungsmassnahmen»
               Vergleich zu anderen europäischen Ländern gehen die
               Patienten in der Schweiz schon heute selten zum Arzt.    Prisca Birrer-Heimo, Präsidentin des Konsumenten-
               Jeder Fünfte verzichtet sogar aus finanziellen Gründen   schutzes, freut sich: «Wir konnten das Steuer in letzter
               auf notwendige medizinische Behandlungen. Das kann       Minute herumreissen. Doch das Problem ist damit nicht
               schwerwiegende Folgen haben und hohe Zusatzkosten        gelöst. Das Parlament muss jetzt endlich wirksame
               verursachen.                                             Kostensenkungsmassnahmen beschliessen, anstatt die
                                                                        Kosten auf die Konsumenten und Patienten abzuschie-
               Referendum angekündigt                                   ben». Der Konsumentenschutz wird weiter dafür kämp-
               Angesichts dieser Ausgangslage ist es für den Konsu-     fen und den Parlamentariern, welche die Kosten auf
               mentenschutz inakzeptabel, die Franchisen weiter zu      die Konsumenten und Patienten abschieben woll(t)en,
               erhöhen, anstatt wirksame Kostensenkungsmassnah-         auf die Finger schauen – vor und nach den Wahlen.

6 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
©M. Luggen

Erfolge für Konsumenten und Patienten im Parlament
Dank hartnäckigem Engagement ist das Parlament auch       wünschte Werbeanrufe und unverhältnismässig hohe
in weiteren Punkten den langjährigen Forderungen des      Vermittlerprovisionen zu verhindern.
Konsumentenschutzes gefolgt:
                                                          Arztrechnungen: TARMED-Rechnungen sollen
Wahlfranchisen und Alternativmodelle:                     verständlich werden
Keine Knebelverträge                                      Der Bundesrat wurde beauftragt, eine Gesetzesände-
Ein Vorstoss wollte, dass Hausarzt-, Telmed- und andere   rung vorzuschlagen, welche sicherstellt, dass TARMED-
Alternativmodelle sowie Wahlfranchisen nur noch für       Rechnungen für Patienten verständlich und kontrollier-
mindestens 3 Jahre abgeschlossen werden können. Der       bar werden.
Ständerat hat gegen diese Knebelverträge gestimmt.
                                                          Ärztehonorare: Mehr Transparenz um Fehlanreize
Krankenkassenvermittler: Massnahmen gegen                 zu vermeiden
Werbeanrufe und ungerechtfertigt hohe Provisionen         Der Nationalrat hat einen Vorstoss angenommen, der
Im Rahmen der Revision des Fernmeldegesetzes und          Spitäler zu mehr Transparenz bei Ärztehonoraren ver-
einer Kommissionsmotion haben sich die Räte für           pflichten will, um beispielsweise Fehlanreize durch
verschiedene Massnahmen ausgesprochen, um uner-           mengenabhängige Boni zu verhindern.

                                                                                                   7 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
GAS TB E I T R AG | L EIH BA R

                 Vertrauenswürdige Kaufbewertungen?
                                                                                                               hält das Auktionshaus am Vorgehen fest
                                                                                                               indem es argumentiert, die Bewertung sei
                                                                                                               «nicht gerechtfertigt»: Der Verkäufer habe
                                                                                                               den Artikel korrekt deklariert.

                                                                                                               Der Vorfall hat sich bereits im Herbst 2017
                                                                                                               ereignet, ist aber nach wie vor aktuell,
                                                                                                               denn weder bei der Verkaufs- noch der
                                                                                                               Bewertungspraxis darf man annehmen,
                                                                                                               dass sich seither etwas geändert hat. Er ist
                                                                                                               gleich doppelt bedenklich: Er zeigt, dass
                                                                                                               man Kaufbewertungen nicht vertrauen darf,
                                                                                                               und er wirft ein trauriges Licht auf ein Wirt-
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                                                                                                               schaftssystem, das Profit über alles stellt.

                                                                                                               Profit geht vor, vor gesunden Kindern, aber
                  Selma Junele über eine besondere Erfahrung, als sie einen Verkäufer auf einer                auch vor nachhaltiger Wirtschaft: Dass das
                  Online-Plattform bewertet hat.                                                               Ausland «China» heisst – was nicht nur
                                                                                                               mit langen Transportwegen, sondern auch
                 Kaufen oder nicht kaufen? Bewertungen          rung gewartet), schade. Da frage ich mich,     mit oft schlechteren Sozial- und Umwelt-
                 von Kundinnen und Kunden habe ich bis          wer die Schadstofffreiheit garantiert».        standards einhergeht – sollen die Konsu-
                 vor kurzem als Entscheidungshilfe bei                                                         mentinnen und Konsumenten nicht wissen.
                 Onlinekäufen berücksichtigt, zumal ich                                                        Sie könnten es sich am Ende noch anders
                 sie für besonders vertrauenswürdig hielt.      «Meine Bewertung wurde                         überlegen – und nicht kaufen.
                 Bis ich auf Ricardo bei einem Verkäufer
                 mit Schweizer Adresse, Schweizer Namen
                                                                einfach gelöscht!»
                 und ausschliesslich positiven Bewertungen
                 diese Figuren gekauft und direkt aus China     Und was tut der Verkäufer? Er bietet mir an,   Selma Junele ist selbstständige Lektorin
                 geliefert bekommen hatte.                      den Verkaufspreis zurückzuerstatten und        und bloggt gelegentlich zu Konsum- und
                                                                bittet um Entfernung der Bewertung. Als        Umweltthemen. Sie lebt mit ihrer Familie
                 Meine Bewertung daraufhin: «Die *Artikel-      ich dem nicht nachkomme, beantragt der         in der Nähe von Bern.
                 name* waren Direktimport aus China (des-       Verkäufer erfolgreich die Löschung der Be-
                 halb haben wir ca.1 Monat auf die Liefe-       wertung bei Ricardo. Auf mein Nachfragen

                 LeihBar ist gut gestartet
                  Die LeihBar Bern wurde in den ersten drei Monaten ihres Bestehens bereits eifrig benutzt, über 90 Gegenstände
                  wurden ausgeliehen. Die Hitparade führen die drei Klassiker an: Bohrmaschine, Dampfreiniger und Akkuschrauber.

                 rw/Nudelmaschine, Lichterketten, Dampf-        die LeihBar mit jeder zusätzlichen Person,   Verein als Trägerschaft
                 reiniger, GPS-Gerät, Bretzeleisen oder         die sie nutzt, mehr Sinn.                    Gegründet wurde die LeihBar anfangs
                 Sandwichtoaster – sie alle wurden mehr als                                                  Dezember 2018. Seither besuchen wö-
                 einmal an LeihBar-Mitglieder ausgeliehen.      Wachsendes Sortiment                         chentlich rund 800 Personen die Webseite
                                                                Das Sortiment der LeihBar wächst beständig, leihbar.ch.
                 Gegen 200 Leute auf LeihBar.ch                 über 270 Gegenstände sind in ihrem Besitz. Bis Mitte Jahr soll die LeihBar dem sich in
                 registriert                                    Davon können bereits gegen 190 ausge-        Gründung befindenden Verein LeihBar Bern
                 Nach drei Monaten Betrieb sind von den         liehen werden. Die restlichen Gegenstände    übergeben werden. Der Konsumentenschutz
                 knapp 220 auf der Leih-Plattform registrier-   werden nun vom Team fortlaufend kontrol-     wird dann die Rolle des Kooperationspart-
                 ten Mitgliedern über 100 aktiv. Da ist noch    liert und den LeihBar-Mitgliedern zugänglich ners übernehmen, die LeihBar aber nicht
                 Erweiterungspotenzial, das in den nächsten     gemacht. Eine sehr aufwendige Aufgabe, die mehr aktiv führen. Dies schafft Ressourcen
                 Monaten durch Werbemassnahmen besser           vom Konsumentenschutz und den ehrenamt- für neue Projekte – vielleicht für eine zwei-
                 erschlossen werden soll. Schliesslich macht    lichen Mitarbeitenden erledigt wird.         te LeihBar in einer anderen Stadt.

                 8 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
V O RS O R G E                                                                                   KOL UMN E

              Vorsorgeauftrag: Wichtige Hilfe
              Ein Unfall, Altersschwäche oder eine Krankheit können schwere Folgen nach
              sich ziehen. Deshalb ist es wichtig, in gesunden Tagen einen Vorsorgeauf-
              trag oder eine Patientenverfügung zu verfassen.

                                                                                                               Samuel Portmann
                                                                                                               Mitarbeiter Recht

                                                                                                               Ungeduldige oder gar gereizte Leute in
                                                                                                               einer Warteschlange: Wer sich abends nach
                                                                                                               17.00 Uhr beim Grossverteiler vor der Kas-
                                                                                                               se einreiht, kennt dieses Bild. Ich will hier
                                                                                                               von einer anderen Warteschlange erzählen,
                                                                                                               in der zwar auch Ungeduld herrscht, aber
                                                                                                               eine freudige, aufgeregte.
                                                                                                               Und wenn Sie jetzt meinen, ich spräche
©AdobeStock

                                                                                                               von einem Konzert einer Berühmtheit oder
                                                                                                               etwas Ähnlichem, muss ich Sie enttäu-
              Für die Angehörigen ist es hilfreich, wenn sie einen Vorsorgeauftrag oder eine Patientenverfü-   schen. Es geht um etwas viel Banaleres,
              gung als Entscheidungshilfe zur Hand haben.                                                      aber nicht minder Wichtiges - es geht um
                                                                                                               die Warteschlange bei einer Essensausgabe.

              sp/Ein gravierender Unfall, eine schwere          medizinische Behandlungen geht. Auch hier      Im vergangenen Sommer durfte ich in
              Krankheit oder eintretende Altersschwäche         ist es vorerst an der Beiständin, der ein-     einem Pfadi-Sommerlager eine Woche lang
              können das bisherige, eigenständige Leben         getragenen Partnerin oder dem Ehegatten,       in der Lagerküche mithelfen. Für mich
              auf den Kopf stellen. Das Ereignis kann viel-     die Zustimmung zu einer medizinischen          als ehemaliger Pfadileiter und weiterhin
              leicht sogar so schwerwiegend sein, dass der      Behandlung zu erteilen oder zu verweigern,     begeisterter Pfadfinder im Herzen, ein
              Betroffene seine Wünsche und Bedürfnisse          wenn die betroffene Person vollständig         tolles Erlebnis! Besonders schön dar-
              nicht mehr äussern kann, geschweige denn          urteilsunfähig ist. Das Gesetz sieht hier      an war, wenn man den hungrigen und
              fähig ist, seine täglichen Angelegenheiten        jedoch einen erweiterten Personenkreis         manchmal auch erschöpften Kids nach
              selber zu regeln. Eine solche Person gilt als     vor, der in Vertretung der urteilsunfähigen    dem Anstehen in der Warteschlange bei
              «urteilsunfähig». Im Gesetz findet sich keine     Person handeln darf.                           der Essensausgabe ein Lächeln ins Gesicht
              Definition der Urteilsunfähigkeit. Vielmehr                                                      zaubern konnte. Jedes Mal stellte sich
              wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass     Offene Fragen klären                              beim Überblicken der anstehenden Pfadis
              eine Person urteilsfähig ist, also vernunftge- Diese gesetzlichen Regelungen gelten, wenn        die Frage, ob genug gekocht wurde. Die
              mäss handeln kann. Dabei wird eine Person      man nicht selbst mit einer Patientenverfü-        Kalkulation der Essensmengen ist nicht
              nicht aufgrund ihres allgemeinen Zustandes     gung oder einem Vorsorgeauftrag Vorkeh-           ganz einfach, denn erfahrungsgemäss
              als urteilsfähig oder urteilsunfähig beurteilt,rungen trifft. Darin kann man bestimmen,          haben die Lagerteilnehmenden nach
              sondern immer im Verhältnis zum konkret        welche Personen einen vertreten dürfen,           bewegungsreichen Tagen mehr Hunger, es
              anstehenden Rechtsgeschäft.                    aber auch festlegen, für welche Angelegen-        braucht also tendenziell grössere Mengen.
                                                             heiten und in welchem Umfang diese Vertre-        Doch keine Regel ohne Ausnahme: Es gab
              Teilweise oder ganz urteilsunfähig?            tungsberechtigung besteht. Die Patienten-         Tage, an denen trotz vorgängigem Zvieri
              Oft ist es so, dass der tägliche Lebensmittel- verfügung erleichtert den Angehörigen             oder relativ wenig Bewegung und Sport
              einkauf noch problemlos möglich ist, die       Handlungs- und Entscheidungsanweisungen           kräftig zugelangt wurde. Wir mussten
              Tragweite und Auswirkungen bei komplexen und entlastet sie in diesen meist ohnehin               schnell noch einen Topf Teigwaren aufs
              Verträgen wie etwa der Kauf eines Anlage-      schwierigen und belastenden Situationen.          Feuer setzen, damit alle genug hatten.
              produktes nicht mehr angemessen beurteilt                                                        Etwas einfacher zu lösen war der umge-
              werden kann. Für solche Geschäfte gilt die     Auf www.konsumentenschutz.ch/                     kehrte Fall, wenn nämlich ausnahmsweise
              Person dann als urteilsunfähig. Es wird ihr    vorsorgeauftrag können Sie kostenlos              Essen übrigblieb, das wir am nächsten
              ein Beistand durch die Behörde zur Seite       eine Mustervorlage für den Vorsorgeauf-           Tag nochmals auftischen oder gleich in
              gestellt, bei Verheirateten oder Personen in trag herunterladen. Eine Patienten- oder            die neue Mahlzeit integrieren konnten. So
              eingetragener Partnerschaft übernimmt oft      Sterbeverfügung (siehe letzte Seite)              waren alle zufrieden: die Teilnehmer waren
              der Partner die Rolle des Beistandes. Ähnlich kann auch mit beiliegender Antwortkarte            satt und die Küche konnte alle Zutaten
              gelagert sind Fälle, bei welchen es nicht um bestellt werden.                                    verwerten, ohne Lebensmittelverschwen-
              Rechtsgeschäfte oder Vermögensangelegen-                                                         dung. So haben die Pfadfinder schon mit
              heiten, sondern um Entscheidungen über                                                           ihrem Essen eine gute Tat vollbracht!

                                                                                                                                          9 Blickpunkt 2/2019
Blickpunkt - Stiftung für Konsumentenschutz
B E RATU N G | L Ä S T IG E WERB U NG

             Melden Sie Betrüger und Mauschler!
             Konsumentinnen und Konsumenten müssen vor Betrügern und Abzockern auf der Hut sein, auch im Internet.
             Melden Sie unlautere Machenschaften, damit der Konsumentenschutz zusammen mit anderen Organisationen
             dagegen vorgehen kann!

                                                                können sich so der Polizei und der         Mehr Meldungen erhöhen Chancen
                                                                Justiz entziehen.                          Was tun, wenn man Opfer eines solchen un-
                                                                                                           lauteren Geschäftsgebarens geworden ist?
                                                                 Aber auch im «realen» Geschäftsleben      Gerichtlich vorgehen ist für Einzelpersonen
                                                                 gibt es viele Möglichkeiten, zu betrügen  in der Regel viel zu aufwendig und der
                                                                 und zu mauscheln.                         Schaden zu gering. Neu können Sie Ihren
                                                                    Unerwünschte Werbeanrufe sind ein      Schaden über ein Formular direkt auf
                                                                 dauerndes, grosses Ärgernis für die Kon-  www.konsumentenschutz.ch eingeben.
                                                                 sumenten. Der Hinweis in den Telefon-     Melden können Sie sechs verschiedene
                                                                 verzeichnissen, dass solche Anrufe nicht  Formen von unlauteren Geschäftspraktiken.
                                                                 erwünscht sind, wird einfach ignoriert.   Ziel ist es, dass diese vermehrt angezeigt
                                                                    Per Email oder Post werden den         werden, denn die Erfolgsaussichten steigen,
                                                                 Kunden grosse Geldgewinne als sicher      wenn gegen eine Person oder ein Unterneh-
©M. Luggen

                                                                 versprochen. Statt eines Gewinns gibt     men mehrere Meldungen vorliegen.
                                                                 es eine Verkaufsveranstaltung oder man
             Vorsicht, wenn der grosse Gewinn angekündigt wird. muss eine «Anzahlung» leisten.               Die Plattform wird gemeinsam mit den Kon-
                                                                    Online-Preise sind unklar, unvollstän- sumentenorganisationen der Westschweiz
                                                                 dig oder falsch angegeben – das wird        und des Tessins, der FRC und ACSI sowie in
             jw/ct/In der virtuellen (Geschäfts-)Welt ist        jedoch erst sichtbar, wenn man den          Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat
             es einfach geworden, die Kundinnen und              Kaufvorgang abgeschlossen hat.              für Wirtschaft SECO betrieben.
             Konsumenten zu betrügen, da die Identität
             versteckt werden kann und das Internet
             keine Landesgrenzen kennt. Shops präsen-        Wenn Sie eine Meldung einreichen, werden Sie am Schluss des Formulars ausdrücklich
             tieren sich täuschend echt, existieren aber     gefragt, ob Sie einverstanden sind, dass Ihre Personalien für ein Strafverfahren verwen-
             in der Realität nicht. Wer in diesen Online-    det oder an das SECO weitergeleitet werden.
             Läden kauft, muss zum Voraus bezahlen –         Sie können auch anonym bleiben und sich per Mail oder Brief bei uns melden. Es ist
             bekommt aber weder die Ware zugeschickt         aber offensichtlich, dass die Staatsanwaltschaft eine Anzeige ernster nimmt, wenn reale,
             noch das Geld zurück. Wer dahintersteckt,       greifbare Konsumenten dahinterstehen.
             lässt sich nicht herausfinden, Kontaktmög-
             lichkeiten bestehen keine. Die Betrüger

                                                                                                           des Sets erhalten Sie somit ein schlagkräf-
             So können Sie Werbung abwehren                                                                tiges Mittel zur Bekämpfung unerwünschter
                                                                                                           und lästiger Werbung in all ihren Erschei-
                                                                                                           nungsformen.
             sp/Das Kleberset «Bitte keine Werbung»         teilen Sie dem Unternehmen mit, dass Sie
             wurde überarbeitet und aktualisiert. Es        in Zukunft keine adressierte Werbung mehr
             liegt nun im ansprechenden neuen Design        erhalten möchten und auf die Löschung
             vor. Mit dem Kleber «Bitte keine Werbung»,     Ihrer persönlichen Daten bestehen: Neben
                                                                                                                                                           ERBUNG!
             welcher am Briefkasten angebracht wird,        diesen nützlichen Aufklebern bietet die           BITTE KEINE W
             können Sie sich vor lästiger, unadressierter   Beilage des Sets wichtige Hinweise zu
             Massenwerbung per Post schützen. Weiter        Ihren persönlichen Datenschutzrechten,            Stiftung für Konsumentenschutz, Tel. 031 370 24 34, www.konsumentenschutz.ch

             liegen auch «Refusé-Kleber» bei, die Sie       zu möglichen Vorsorgemassnahmen zum
             verwenden können, wenn Sie unerwünschte        Vorgehen gegen lästige Werbeanrufe, zu         Das Kleberset können Sie zum Preis von
             adressierte Werbung erhalten: Einfach auf      Klagemöglichkeiten sowie weitere allge-        3 Franken (Nicht-Gönner 6 Franken) über
             die erhaltene Werbung kleben, unterschrei-     meine Hinweise zur Vermeidung von un-          die Antwortkarte oder über die Website
             ben und ohne Frankatur zurücksenden. So        erwünschter Werbung. Mit der Bestellung        www.konsumentenschutz.ch/shop beziehen.

             10 Blickpunkt 2/2019
GÖ N N E R F Ü H R U NG                                                                                    BUN DESHAUSFÜHR U NG

Birchhof – Bioanbau und Permakultur

                                                                                                           Einblick ins Bundeshaus
                                                                                                           Liebe Gönnerin, lieber Gönner, liebe
                                                                                                           Förderer, möchten Sie einmal das Bun-
                                                                                                           deshaus besuchen? In der kommenden
                                                                                                           Sommersession laden wir Sie wieder
                                                                                                           herzlich zu einer Führung ein. Werfen Sie
                                                                                                           einen Blick unter die Bundeshauskuppel.
                                                                                                           Erleben Sie von der Tribüne eine Debatte
                                                                                                           im Nationalrat und, sofern verfügbar,

                                                                                               ©Birchhof
                                                                                                           im Ständerat. Anschliessend treffen Sie
                                                                                                           Prisca Birrer-Heimo, Nationalrätin und
Seit zwanzig Jahren betreibt der Bio-Birchhof in Oberwil-Lieli bio-dynamischen Gemüse-Anbau.               Präsidentin des Konsumentenschutzes,
Einen besonderen Stellenwert hat hier zudem die Förderung der Permakultur.                                 zu einem persönlichen Austausch. Ein
                                                                                                           geführter Rundgang durch das Bundes-
Permakultur vereint die Erfahrungen traditioneller landwirtschaftlicher Systeme mit neuen                  haus schliesst den Anlass ab. Die beiden
Erkenntnissen aus aller Welt. Ziel ist, der Energie- und Bodenverschwendung Einhalt zu                     Bundeshaus-Besuche finden am Mitt-
gebieten, ohne in die arbeitsaufwendige Gartenkultur vergangener Generationen zurückzu-                    woch, 5. Juni und Donnerstag, 13. Juni
fallen. Während industrielle Monokultur auf stark spezialisierte, anfällige und pflegeinten-               2018 jeweils vormittags statt.
sive Sorten setzt, die den Boden einseitig beanspruchen, nutzt Permakultur die natürliche
Arbeitsteilung eines artenreichen Biotops.                                                                 Dieses Angebot ist kostenlos und gilt
                                                                                                           nur für Gönnerinnen, Gönner und För-
Begleiten Sie uns auf unserer Sommer-Gönnerführung nach Oberwil-Lieli und erfahren Sie                     derer des Konsumentenschutzes sowie
mehr über bio-dynamischen Anbau sowie Hintergrund und Anwendung der Permakultur.                           eine Begleitperson. Bitte melden Sie
                                                                                                           sich mit beigelegter Antwortkarte an.
  Daten:              Dienstag, 4. Juni 2019
                      Mittwoch, 12. Juni 2019
  Programm:           Individuelle Anreise nach Oberwil-Lieli (AG)                                         IMPRE SSUM
  10.30 Uhr           Führung durch den Birchhof, Informationen zu Hof, Projekten
                                                                                                           Herausgeberin:
                      und Anbaumethoden (die Führung dauert ca. 75 Minuten)                                Stiftung für Konsumentenschutz
  ca. 12.00 Uhr       Apéro                                                                                Postfach, 3001 Bern
                      Individuelle Rückreise                                                               Postkonto: Konsumentenschutz Bern 30-24251-3
  Kostenbeitrag:      Fr. 30.– pro Person                                                                  Tel. 031 370 24 24, Fax 031 372 00 27
                                                                                                           info@konsumentenschutz.ch
  Anmeldeschluss:     Montag, 6. Mai 2019 (begrenzte Teilnehmerzahl)                                       www.konsumentenschutz.ch
                                                                                                           Redaktion: Josianne Walpen
  Anmeldung mit beigelegter Antwortkarte.                                                                  j.walpen@konsumentenschutz.ch
                                                                                                           Auflage: 40 000 Exemplare
  Nur Gönnerinnen, Gönner und Förderer des Konsumentenschutzes können mit                                  Erscheint vierteljährlich
  einer Begleitperson an der Führung teilnehmen. Sie erhalten eine Bestätigung                             Layout: Sandra Schwab, www.s-at.ch
  mit detaillierten Informationen.
                                                                                                           Druck: Bruhin AG, 8807 Freienbach
  Der Anlass ist für Personen mit Gehproblemen leider nicht geeignet.                                      Gedruckt in der Schweiz

                                                                                                           Vom Gönnerbeitrag werden jährlich Fr. 5.–
                                                                                                           zur Bezahlung des Abonnements verwendet.
Jahresbericht 2018 ist online                                                                              Hinweis zur Schreibweise: Steht im Text nur die
                                                                                                           weibliche oder männliche Form, gilt sie jeweils
                                                                                                           für beide Geschlechter.
Um Ressourcen zu schonen, versenden wir den Jahresbericht nicht mehr in gedruckter
Form. Sie finden den Jahresbericht zum Herunterladen auf unserer Website unter                             Adressänderungen bitte durch Empfänger direkt
www.konsumentenschutz.ch/ueber-uns/jahresberichte.                                                         an den Konsumentenschutz.

                                                                                                                                          11 Blickpunkt 2/2019
S E RV ICE
                                                                                                       Dauerbrenner im
                                                                                                       Sortiment
                          Neuer Miniratgeber
                          «Das Kleingedruckte in fünf Minuten prüfen»
                          Täglich schliessen wir Verträge ab und akzeptieren «nebenbei» mit einem
                          Klick die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die damit Bestandteil
                          des Vertrages werden. Welche Tragweite haben AGB? Sollten diese gelesen                         Aktualisierte
                          werden? Was dürfen Unternehmen per AGB regeln? Dieser Miniratgeber weist                        Auflage
                          Sie auf die wesentlichen Punkte hin, die weitreichende Folgen haben kön-
                          nen, und schützt Sie so vor unangenehmen rechtlichen Konsequenzen.
                          Fr. 4.50 / Nichtgönner Fr. 9.50
                                                                                                       Kleberset
                                                                                                       Fr. 3.– / Nichtgönner Fr. 6.–

                          Ratgeber-Paket «Geniessen»
                          Ratgeber «Frühpensionierung planen»
                          plus Miniratgeber «Reisen»
                          Mit einer vorausschauenden Planung können oft einige Probleme vermieden
                          werden. So ist auch eine mögliche Frühpensionierung sorgfältig und früh-
                          zeitig abzuklären. Kann ich mir eine Frühpensionierung leisten? Welche
                          Voraussetzungen müssen gegeben sein und welche Punkte sind dabei be-
                          sonders zu beachten? Auch beim Reisen kann man sich vor unliebsamen
                          Überraschungen schützen, wenn bestimmte Überlegungen beachtet wer-
                          den. Profitieren Sie von den Informationen und den reduzierten Preisen in
                                                                                                       Miniratgeber
                          diesem Duopack (Angebot gültig bis 31. August 2019).
                                                                                                       «Nachhaltig konsumieren –
                          Fr. 32.– / Nichtgönner Fr. 37.–                                              reparieren, teilen, tauschen»
                                                                                                       Fr. 4.50 / Nichtgönner Fr. 9.50

                          Ratgeber
                          «Clever mit Geld umgehen»
                          Gemeinsam mit der Beobachter-Edition wird der Konsumentenschutz im
                          Sommer 2019 einen Ratgeber zu einem Thema heraus, das viele tagtäglich
                          beschäftigt: Wie komme ich mit dem vorhandenen Geld aus? Der Ratgeber
                          gibt Ihnen wertvolle Hilfestellungen und Tipps dazu. Sie erfahren, wie Sie
                          Ihre Einnahmen und Ausgaben mit einem Budget in den Griff bekommen,
                          worauf Sie achten können, damit Sie nicht unnötig Geld verlieren oder wie
                          Sie einer drohenden Schuldenspirale entkommen können.
                          Der Ratgeber erscheint voraussichtlich im Juni 2019.                         Broschüre «Patientenverfügung»
                          Vorbestellungen sind jetzt schon möglich. Fr. 21.– / Nichtgönner Fr. 26.–    Fr. 3.– / Nichtgönner Fr. 6.–

                          Sicherheits-Produkte
                          Webcam-Abdeckung: Mit der Kamera-Abdeckung können Sie Ihre Web-
                          cam nach Bedarf manuell öffnen oder schliessen. Ausführung in Metall,
                          schwarz, Set mit 2 Kamera-Abdeckungen. Fr. 6.90 / Nichtgönner Fr. 7.90
                          Datenschutzhülle für Debit- und Kreditkarten mit RFID-Chip:
                          Die Datenschutzhülle schützt Ihre Karten-Daten vor unbefugtem Zugriff.
                          Fr. 3.– / Nichtgönner Fr. 4.50

                           Set: Zwei Kamera-Abdeckungen plus zwei Datenschutzhüllen für                Broschüre «Sterbeverfügung»
                           Karten mit RFID-Chip Fr. 10.90 / Nichtgönner Fr. 12.90                      Fr. 4.– / Nichtgönner Fr. 8.–

                                                                                                       Zahlreiche Miniratgeber sind in
Alle Bestellungen: Mit beiliegender Antwortkarte, per Telefon 031 370 24 34 oder auf                   unserem Online-Shop auch als
www.konsumentenschutz.ch/shop                                                                          E-Miniratgeber erhältlich.

12 Blickpunkt 2/2019
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