BMG gibt grünes Licht für Übergangsregelung zur eAU
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ONLINE-ANGEBOTE BMG gibt grünes Licht für Übergangsregelung zur eAU Am 30. Juli 2020 hat das Bundesgesundheitsministerium der Forderung der KBV nach einer Übergangsregelung für die zum 1. Januar 2021 geplante elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zugestimmt. Danach müssen Vertragsärzte erst spätestens ab Oktober 2021 die AU-Daten elektronisch an die Kassen übermitteln – vorausgesetzt, der GKV-Spitzenver- band willigt in eine solche Regelung ein. Die KBV muss die Details mit dem GKV-Spitzenverband vereinba- Der Versand des Papierdurchschlags durch die Versicherten wür- ren. „Nach dem positiven Votum des Ministeriums erwarten wir de dann entfallen. von den Krankenkassen, dass sie zügig einer solchen Regelung zustimmen“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Ausstattung aller Praxen nicht zu schaffen Gassen. „Ansonsten werden viele Ärzte ab Januar keine Krank- schreibungen ausstellen können, weil die nötige Technik nicht KBV und Kassenärztliche Vereinigungen hatten vehement da- bereitsteht.“ rauf aufmerksam gemacht, dass der 1. Januar 2021 aus techni- schen Gründen flächendeckend nicht zu halten ist, und eine Nach den Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) Übergangsregelung gefordert. Der Grund ist, dass die techni- soll die Übergangsregelung längstens bis zum 30. September schen Voraussetzungen für das elektronische Versenden der nächsten Jahres laufen. Zugleich sollte bei der Anpassung des AU-Bescheinigung nicht in allen Praxen bis Jahresende geschaf- Bundesmantelvertrages-Ärzte geregelt werden, „dass eine Nut- fen werden können. Viele Ärzte hätten ab Januar keine AU- zung verbindlich erfolgt, sobald die technischen Voraussetzun- Bescheinigungen mehr ausstellen können. Damit wären viele gen in der jeweiligen Praxis geschaffen wurden und damit be- Ärzte ab Januar nicht mehr arbeitsfähig. reitstehen“, teilte das BMG mit. Informationen Nach dem Terminservice- und Versorgungsgesetz wären Ärzte www.kbv.de > Aktuell > PraxisNachrichten ab Januar 2021 verpflichtet, Arbeitsunfähigkeitsdaten unmittel- > PraxisNachrichten vom 30. Juli 2020 bar elektronisch an die zuständige Krankenkasse zu versenden. – Nach Information der KBV – Foto: © 4774344sean – www.fotosearch.de KVS-Mitteilungen Heft 09/2020 Online-Angebote
Wozu benötige ich einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA)? Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) sowie dem Digitale Versorgung-Gesetz (DVG), sieht der Gesetz geber mit dem bereits vom Bundestag beschlossenen Patientendatenschutzgesetz (PDSG) weitere Regelungen zur Erfor- derlichkeit eines eHBA vor. Foto: © stokkete – www.fotosearch.de So wird der eHBA zur Voraussetzung für Praxisinhaber oder Welche Generation des eHBA benötige ich? ärztliche Leiter von MVZ, um nach Inkrafttreten des PDSG im Herbst 2020 den Praxisausweis (SMC-B-Karte) für den An- Bis zum Ende des dritten Quartals 2020 werden fast alle Karten- schluss an die Telematikinfrastruktur (TI) beantragen und hersteller für die Ausgabe des eHBA der Generation zwei durch bestellen zu können. Weiterhin wird der eHBA der Gene- die gematik zertifiziert sein. Nur Ärzte, die über einen eHBA ab ration zwei ab dem 1. Oktober 2021 (bisher ab Januar der Generation zwei verfügen, sind in der Lage, alle medizini- 2021) für die Ausstellung der elektronischen Arbeitsunfä- schen Anwendungen der TI einschließlich der QES-Funktionali- higkeitsbescheinigung (eAU) benötigt, die dann über die tät zu nutzen. TI an die jeweilige Krankenkasse übermittelt werden muss. Der eHBA gehört somit zur obligatorischen Ausstattung aller zu- Wo kann der eHBA beantragt werden? gelassenen Leistungserbringer. Die Beantragung muss bei der zuständigen Kammer durch- geführt werden. Bei Vertragsärzten ist der Antrag bei der Sächsischen Landesärztekammer und bei Vertragspsychothe- rapeuten über die Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer zu Online-Angebote KVS-Mitteilungen Heft 09/2020
Einsatzmöglichkeiten des eHBA Qualifizierte elektronische Signatur (QES) Elektronische Arbeitsunfähigkeits ab Q III / 2020 bescheinigung (eAU) ab Q IV / 2021 (Übergangsregelung BMG) Der eHBA hat mehrere Funktionen. Er dient nicht nur als Aus- weis zur Authentifizierung des Besitzers, sondern ermöglicht es Ab dem 1. Oktober 2021 ist der Vertragsarzt zur QES und zur auch, elektronische Dokumente wie z. B. die eAU und den elek- elektronischen Übermittlung der eAU über einen TI-KIM-Dienst tronischen Arztbrief rechtsverbindlich zu unterschreiben. Diese (KIM = Kommunikation im Medizinwesen) an die Krankenkasse rechtsverbindliche elektronische Unterschrift wird als „qualifi- des Versicherten gesetzlich verpflichtet. Bis zum 31. Dezember zierte elektronischen Signatur (QES)“ bezeichnet. 2021 erhält der Versicherte nur noch einen Ausdruck für den Ar- beitgeber und einen für sich. Ab dem 1. Januar 2022 sollen auch Nutzung mobiler Kartenlesegeräte diese Ausdrucke entfallen. Die mobilen Kartenlesegeräte benötigen für den Betrieb in der Elektronische Patientenakte (ePA) TI in der Regel einen Praxisausweis (SMC-B-Karte). Dieser ist not- ab Ende Q II / 2021 wendig, um zukünftig die verschlüsselten Daten der eGK ausle- sen zu können. Sollte der Praxisausweis defekt oder temporär Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet ab dem nicht verfügbar sein, kann alternativ auch der eHBA für den Ein- 1. Juni 2021 ihren Versicherten eine ePA zur Verfügung zu stellen. satz mobiler Kartenlesegeräte genutzt werden. Grundsätzlich entscheidet der Patient ob und welche Behand- lungsdaten der Vertragsarzt in die ePA übertragen soll. Durch Notfalldatenmanagement (NFDM) den Versicherten können individuelle Zugriffsrechte für die Be- ab Q III / 2020 handler definiert werden. Der Notfalldatensatz wird auf Patientenwunsch durch den an- Elektronisches Rezept (eRezept) legenden Arzt mit der QES des eHBA in der TI unterschrieben. ab Q I / 2022 Nur mittels eHBA kann auf die Notfalldaten der eGK zugegriffen werden. Ab 2022 sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, Rezepte für Arz- neimittel elektronisch auszustellen und zu übermitteln. Nach Elektronischer Medikationsplan (eMP) der Arzneimittelverschreibungsverordnung (§ 2, Absatz 1, Nr. 10) ab Q III / 2020 sind eRezepte mit einer QES zu versehen. Ärzte, Zahnärzte und Apotheker können den eMP direkt auf der eGK speichern – sofern der Patient der Speicherung zustimmt und mindestens drei verordnungspflichtige Medikamente gleichzeitig einnimmt. stellen. Das genaue Verfahren kann bei der jeweiligen Kammer Leistungsorte bzw. Praxen, an denen der Ausweisinhaber tätig erfragt bzw. auf deren Internetseite nachgelesen werden. ist, nur einmal je Quartal erstattet wird. Die TI-Pauschale beträgt aktuell 11,63 Euro und damit in etwa die Hälfte der Kosten, die Welche Aufgabe hat die KV Sachsen in Bezug auf den dem Karteninhaber in Rechnung gestellt werden. eHBA? Die KV Sachsen kann ausschließlich für die TI-Betriebskosten- Die KV Sachsen hat die Aufgabe, die Auszahlung der laufenden erstattung des eHBA Support leisten, bei allen anderen Fragen TI-Betriebskostenpauschale eHBA ab dem Quartal der ersten rund um den eHBA sind die zuständigen Kammern bzw. Karten- TI-Anbindung eines Leistungsortes, an dem der eHBA-Inhaber hersteller in der Verantwortung. tätig ist, sicherzustellen. Die Pauschale für den eHBA ist eine – Sicherstellung / han – arztbezogene TI-Pauschale, die unabhängig von der Anzahl der KVS-Mitteilungen Heft 09/2020 Online-Angebote
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