Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche

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Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
Nr. 4, 132. Jahrgang                              Sonntag, 24. April 2022                                           4046. Folge

                                                  Born again
           „... seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein ...“
                                                   1. Petrus 2
„You know, I’m a B.A.“ sagte uns der altgediente Christ in einem      Seid in eurem Hunger nach Gott wie die Säuglinge, die gestillt
englischen Dorf bei Canterbury. Nach einem Gottesdienst-           werden wollen und für diesen Zweck schon mal kräftig quäken!
besuch in einer reformierten Gemeinde hatte der Rentner uns        So ähnlich sagt es der 1. Petrusbrief. Der erste Sonntag nach
zum Essen eingeladen und löste einige Fragen in meinem Kopf        Ostern hat daher seinen schönen Namen: Quasimodogeniti –
aus: „Was bedeutet B.A.? Steht das nicht für Bachelor of Arts?     wie die Neugeborenen.
Warum will er uns sagen, dass er einen Bachelor-Abschluss             In der Regel finden wir jung oder neu ja immer besser als alt
hat?“                                                              oder gebraucht. Das Neue glänzt, beim Alten ist der Lack ab.
                                                                                                      So können wir auch auf das
                                                                                                      alte Leben schauen, wenn wir
                                                                                                      uns von Gott als Neugeborene
                                                                                                      sehen: Das Alte war schlecht.
                                                                                                      Aber jetzt steh ich ja im Licht.
                                                                                                         Ich habe mich schon oft
                                                                                                      geschämt, wie gnadenlos
                                                                                                      und unfreundlich ich auch
                                                                                                      als Christ gegenüber anderen
                                                                                                      sein kann. Und mich darüber
                                                                                                      gewundert, andere Christen
                                                                                                      zu erleben, die auf Un- oder
                                                                                                      Andersgläubige herabschau-
                                                                                                      en. Und noch gnadenloser
                                                                                                      gegenüber Christen werden
                                                                                                      können, die als zu wenig
                                                                                                      fromm wahrgenommen wer-
                                                                                                      den.
                                                                                                         Im 1. Petrusbrief heißt es
                                                                                                      ganz deutlich: „So legt nun ab
                                                                                                      alle Bosheit und allen Betrug
                                                                                                      und Heuchelei und Neid und
                                                                                                      alle üble Nachrede und seid
                                                                                                      begierig nach der vernünf-
                                                                                                      tigen lauteren Milch wie die
                                                                                                      neugeborenen Kindlein, auf
                                                                                                      dass ihr durch sie wachset
  Der Engländer sah die Fragezeichen in unseren Gesichtern         zum Heil, da ihr schon geschmeckt habt, dass der Herr freund-
und löste die Sprachverwirrung auf: „I’m a Born-Again!“ Ach        lich ist. Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den
so, er bezeichnete sich als wiedergeborenen Christen! Wieder       Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar.“
etwas Englisch gelernt. Und auch, dass es reformierte „Born-          Gott schaut mit größter Liebe und Wertschätzung auf das
Agains“ gibt.                                                      Alte, auf das Gebrochene – auf diese unfreundliche, für ihn
  Bis dahin war mir das gerade in der reformierten Welt kaum       feindliche Welt. Jesus starb für diese Welt. Mit ihm leb auch ich.
begegnet. Dass man sich als wiedergeborenen Christen bezeich-         Dass ich ein Christ sein darf, dass es auch für mich Hoff-
net oder darüber spricht. Ich bin doch schon getauft, oder? Die    nung gibt, ist keine Leistung. Kein Besser-Verstehen oder
Geschichte der Kirche liest sich auch als Auseinandersetzung       Mehr-Durchblick-Haben als andere. Keine Belohnung für ein
über die Frage, ob es für uns Christen ein persönliches Bekeh-     bestimmtes, noch so gut gemeintes Leben. Es ist ein unbezahl-
rungserlebnis braucht. Eine Erfahrung Gottes, die zu einem         bares, unverdientes Geschenk, jeden Tag aufs Neue. Wie neu
neuen, anderen Leben führt. Eine geistliche Neugeburt.             geboren.                          Jan-Henry Wanink, Osnabrück
Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
Im Strom der Zeit
                         Christus Jesus ist unser Friede
        Ein gemeinsames Wort der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)
                                      zum Krieg in der Ukraine
Am 16. und 17. März 2022 tagte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Lutherstadt Wittenberg. An deren
Mitgliederversammlungen mit 18 Mitgliedskirchen und sieben Gastkirchen nehme ich jeweils als Vertreter mei-
ner Kirche teil. Die Tagesordnung beschäftigte sich unter anderem mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und
damit, was auch dieser Krieg an Leid nach sich zieht. Vor allem die Vertreter der orthodoxen Kirchen zeigten sich
entsetzt über den Patriarchen von Moskau und dem Vorsteher der Russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., der das
Vorgehen von Putin und seiner Armee unterstützt. Die Mitgliederversammlung der ACK in Deutschland sah sich
herausgefordert, Stellung zu beziehen. Die Erklärung hat den nachstehenden Wortlaut.       Fritz Baarlink, Veldhausen
Die Mitgliederversammlung der ACK in Deutschland verur-              de zu benennen und einander zu respektieren. Wir wollen
teilt die völkerrechtswidrige Invasion und den Krieg in der          auch weiterhin unseren Beitrag auf der Ebene ökumenischer
Ukraine. Wer Krieg und Leid verbreitet, widerspricht dem             Konsultationen zur nachhaltigen Förderung des Friedens
Bekenntnis zu Jesus Christus. Solche Gewalt ist durch nichts         leisten.
zu rechtfertigen. Die Botschaft Jesu Christi ist für uns alle ver-      Wir sind dankbar für die große Hilfsbereitschaft in Deutsch-
bindlich: „Selig, die Frieden stiften“ (Matthäus 5, 9).              land und weltweit – unabhängig von Religions- und Konfes-
  Wir rufen alle Geschwister im Glauben dazu auf, in dem             sionszugehörigkeit. Wir freuen uns insbesondere darüber,
uns verbindenden Geist Jesu Christi Zeugnis für Gerechtig-           dass viele Projekte in ökumenischer Gemeinschaft gestaltet
keit, Frieden und Versöhnung zu geben. Keine christliche             werden.
Kirchenleitung darf das Evangelium Jesu Christi im Streit um            Im Gebet finden unsere christlichen Stimmen zueinander.
politische Interessen missbrauchen. Wir nehmen bestürzt zur             Wir bitten um Geisteskraft und Ideenreichtum für die Ver-
Kenntnis, dass dies geschieht.                                       antwortlichen zur Versöhnung.
  Wir klagen mit den Leidtragenden und trauern um die Op-               Wir vertrauen auf die Kraft des Gebets für den Frieden.
fer des Krieges in der Ukraine. Wir wenden uns zugleich ge-             Wir rufen alle Kriegstreibenden zur Umkehr. Der Krieg muss
gen jede Stigmatisierung von Menschen russischer Herkunft            sofort beendet werden!
und Angriffe gegen sie und ihre Gotteshäuser.                           Wir bekennen Jesus Christus. Er ist unser Friede (Epheser 2, 14).
  Als Kirchen, die weltweit miteinander verbunden sind,                                                   ACK Mitgliederversammlung
haben wir gelernt, scheinbar unüberbrückbare Unterschie-                                        Lutherstadt Wittenberg, 17. März 2022

Das mit ukrainischer Flagge und Friedenstaube
erleuchtete Wittenberger Rathaus hinter dem
in Umrissen erkennbaren Martin-Luther-Denkmal
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Theologische Gedanken                                                                                                                    27

       Wo war/ist Gott in Butscha?                                                               sehen, sondern auch von seiner leiden-
                                                                                                 schaftlichen Passivität her zu denken und
                                                                                                 zu verstehen. Gott handelt auch in der ex-
Ja, es ist dieselbe Frage, die sich für Glau-     Schlaflosigkeit die Welt zu erhalten, ist
                                                                                                 tremsten Form der Passivität am Kreuz.
bende bei Katastrophen wieder und wie-            alles bestens. Denn schließlich besteht
                                                                                                 Wer sich darauf einlässt, wird schnell
der stellt. Aber sie hört nicht auf zu bren-      die Welt. Und im Glauben erkennen wir
                                                                                                 erkennen, dass es genau dieses Mitlei-
nen. Und sie brennt, weil sich damit die          sie als wunderbare Schöpfung. Aber dann
Frage verbindet, ob und wie Gott denn             ziehen uns diese schrecklichen Ereignisse      den ist, das an vielen Stellen am Anfang
handelt. Geht es Gott vielleicht wie uns,         mit und wir stehen vor einem Scherben-         des göttlichen Tuns steht. Wir erleben es
die mit Blick auf Butscha eben doch nur           haufen, weil es uns unmöglich scheint zu       bei Jesus, den die Menge oder das Volk
„Zaungäste“ sind? Zaungäste, die nicht            erkennen, wo Gott hier gewirkt haben           jammert (Matthäus  9, 36; Matthäus  14, 14;
wegschauen können, aber doch hinter               soll? Und schon stecken wir in der Falle       Matthäus  15, 32), lesen in Jeremia 8, 21
dem Zaun bleiben. Zaungäste, die auf              mit der Frage: Wo ist Gott?                    oder bei Jona, dass Gott der Zustand des
Abstand mitleiden – aber eben nur auf                Solche Schwierigkeiten zwingen uns,         Volkes jammert, er Mitleid hat und er-
Abstand. Und eigentlich merken wir, wie           weiter zu fragen. Vielleicht stimmt es         kennen in 2. Mose 3, wie Gott das Elend
grausam das ist – es passt nicht. Ja, es ist      überhaupt nicht, dass nur das wirklich         seines Volkes gesehen, ihr Geschrei über
die Angst vor einem sich enorm auswei-            ist, was auch für uns erkennbar wirksam        ihre Bedränger gehört und ihre Leiden
tenden Krieg, der uns hindert, über den           ist. Beigebracht hat uns dieses für uns all-   erkannt hat. Gott lässt sich mitreißen –
Zaun zu steigen. Wir haben gute Gründe            tägliche Denken der Philosoph Aristote-        seine leidenschaftliche Passivität/Passion
– besser macht es das auch nicht.                 les. Aber schon der erste Blick in die Bibel   ist höchste Aktivität und der entschei-
  Ist Gott denn auch nur Zaungast? Mit            zeigt uns ein anderes Bild. Da lesen wir       dende Beginn seines Handelns. Schon
Recht verweisen wir auf die Freiheit des          schon in 1.  Mose  1, dass Gott am siebten     sein (Mit-)Leiden gehört zu seinem Han-
Menschen. Diese Freiheit ermöglicht es            Tag ruhte von all seinen Werken. Offen-        deln! Es ist leidenschaftlich und in seiner
uns Menschen, uns bewusst oder unbe-              sichtlich wirkte er an dem Tag nicht. Aber     Passivität höchst aktiv. Diesen Gedan-
wusst als Menschen vor Gott zu verstehen,         die Bibel würde nie auf die Idee kommen        kenschritt braucht es.
die ihr Leben bewusst oder unbewusst              zu behaupten, dass Gott deswegen nicht            Wo war/ist Gott in Butscha? Mittendrin
mit Gott führen (vgl. Matthäus  25, 37ff.).       da wäre. Noch schärfer wird es, wenn           mit seiner leidenschaftlichen Passion, in
Wo diese Freiheit zu einem Leben mit              wir von Jesus Christus, seinem Leiden          der seine ganze Liebe steckt. Wir sehen
Gott nicht genutzt wird, kommt es zu              und Sterben ausgehen. Ist Gott in Jesus        uns gezwungen, Gott noch konsequenter
Verirrungen, die in ihrer extremsten              Christus an der Stelle nicht völlig passiv?    vom Kreuz her zu denken. Die Welt ist so,
Form unermessliches Leid erzeugen, das            Ja, ohnmächtig erleidet er, wie andere an      dass wir auch diesen Weg wieder bewuss-
nicht auszuhalten ist. Weitergedacht er-          ihm handeln! Aber, so lehrt uns das Evan-      ter werden mitgehen müssen. Anders als
gibt sich daraus: „Gott hat den Menschen          gelium, es ist keine Passivität, wie wir sie   der Weg über das schöpferisch-tätige Tun
die Freiheit gegeben. Darum kann Gott             im Allgemeinen verstehen, sondern eine         Gottes, finden wir hier keine schnelle
nun, wo´s daneben geht, schließlich auch          enorm leidenschaftliche Passivität. Passi-     befriedigende Antwort. Es bleiben Fra-
nur noch ohnmächtig zuschauen.“ Doch              vität und Passion/Leiden gehören zusam-        gen und Anfechtungen, es bleiben der
diese Antwort ist für den Glauben nicht           men. Für uns, mit uns, an unserer Stelle       Schmerz über unfassbares Elend und ein
auszuhalten. Herausforderungen wie die-           leidet Christus. Wir können es nicht an-       Mitleiden daran, dass die Erlösung aus
se zwingen die Theologie, immer wieder            ders beschreiben als enorm aktive Pas-         dem Elend immer noch auf sich warten
neu danach zu suchen, wie wir angemes-            sivität – im höchsten Maß wirklich und         lässt. Aber wir werden auf einen Weg ge-
sen von Gott reden können.                        das mitten unter uns. Und so werden wir        wiesen – den Weg Gottes, dessen Tun mit
  Hingewiesen werden wir auf eine Falle,          dazu gebracht, Gott nicht nur von seiner       seiner leidenschaftlichen Passivität/Passi-
in die wir sehr schnell hineintreten*. Die        schöpferisch-tätigen Wirksamkeit her zu        on beginnt.      Dieter Wiggers, Nordhorn
Falle haben wir uns selbst gestellt: Dem-
nach nehmen wir das als wirklich und
existierend wahr, was sich auch wirksam
und spürbar äußert. Kurz gesagt: Alles,
was irgendwie wirkt, ist da – und was
nicht wirkt, ist nicht da. Sofern wir Gott
sehen als denjenigen, der „nicht schläft
noch schlummert“ (Psalm  121), der stän-
dig tätig ist, um in gleichsam göttlicher

* Beitrag von Philipp Stoelger „Gottes Handeln
  zwischen rastloser Operativität und leiden-
  schaftlicher Passivität“ in M. Beintker (Hg.)
  „Das Handeln Gottes in der Erfahrung des
  Glaubens“.
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        Gewalt beenden, dem Hass entgegentreten
                                     EKD-Kirchenkonferenz zum Krieg in der Ukraine
Die Kirchenkonferenz hat sich als Organ aller Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Sitzung am
23./24. März 2022 mit dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, beschäftigt. Sie erklärt: „Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus  5, 9)

Die Evangelische Kirche in Deutsch-                                                                 Wir bitten die Bundesregierung mit
land verurteilt den russischen An-                                                                  Nachdruck, von der beabsichtigten
griff auf die Ukraine: „Es kommt                                                                    Kürzung der Mittel für Entwick-
auf uns an, den leidenden Menschen                                                                  lungshilfe abzusehen.
in der Ukraine, den verängstigten
Menschen in unseren Nachbarlän-                                                                                 Gegen
dern unsere Solidarität zu zeigen,                                                                     ein uniformes Feindbild
keine billige, sondern eine, die uns                                                                 Innerhalb der Russisch-Orthodo-
etwas kostet. Es kommt auf uns an,                                                                   xen Kirche nehmen wir eine deut-
den Menschen in Russland, die sich                                                                   liche Mehrstimmigkeit wahr. Von
gegen den Krieg stellen, unsere Ach-                                                                 Beginn an gab es auch in deren Rei-
tung zu bezeugen. Es kommt auf                                                                       hen Voten gegen die Kriegshand-
uns an, den Menschen, die flüchten,                                                                  lungen, insbesondere in der Ukrai-
zu helfen und ihnen Wege zu öff-                                                                     nisch-Orthodoxen Kirche des Mos-
nen, damit sie ihr Leben retten können.“,      Frieden ist mehr als die Abwesenheit          kauer Patriarchats. Wir würdigen den Mut
so die Ratsvorsitzende der EKD, Annette        von Krieg. Ohne Vertrauen, Gerechtig-         vieler orthodoxer Priester in Russland, die
Kurschus.                                      keit und persönliche Kontakte zwischen        sich in einer Unterschriftenaktion gegen
                                               Menschen aller Völker ist Frieden nicht       den Krieg und die Position ihrer Kirchen-
     Solidarität mit den Opfern                möglich. Dennoch sehen wir das Di-            leitung geäußert haben. Als Friedensstif-
„Wir sprechen allen Menschen, die in der       lemma verschiedener Optionen zwischen         ter haben sie viel riskiert und sich in gro-
Ukraine und angrenzenden Ländern von           dem grundsätzlichen Wunsch nach einer         ße Gefahr begeben. Umso wichtiger ist es
der unfassbaren Gewalt des vom russischen      gewaltfreien Konfliktlösung und dem Im-       uns, einer pauschalen Wahrnehmung der
Staatspräsidenten begonnenen Krieges be-       puls, angesichts eines Aggressors, der auf    russischen Orthodoxie und deren Ein-
troffen sind, unsere Achtung und unser         brutale Weise geltendes Völkerrecht miss-     ordnung in ein uniformes Feindbild von
tiefes Mitgefühl aus. Dass Menschen – Sol-     achtet und Kriegsverbrechen begeht, die       Russland entschieden entgegenzuwirken.
daten wie Zivilbevölkerung – für politische    Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Un-
und militärische Ziele instrumentalisiert,     bestritten ist das Selbstverteidigungsrecht           Brücken des Dialogs
verletzt und getötet werden, verurteilen       der Ukraine im Blick auf die gegen sie ge-    Angesichts der Mehrstimmigkeit der rus-
wir auf das Schärfste. Wir bewundern den       richteten Aggressionen.                       sischen Orthodoxie hoffen wir, dass es
Mut der ukrainischen Zivilgesellschaft                                                       möglich ist, Brücken des Dialogs aufrecht-
und nehmen ihn angesichts unserer kom-              Humanität stiftet Frieden                zuerhalten. Sie können Wege eröffnen,
fortablen Situation in Deutschland mit         Wir rufen die russische Führung auf, die      die für einen Friedensprozess von großer
einem Gefühl der Beschämung zur Kennt-         Gewalt zu beenden. Wir sehen mit ohn-         Bedeutung sein können. Für eine lang-
nis. Mit Respekt und voller Dankbarkeit        mächtigen Gefühlen auf den Kriegstreiber      fristige und tragfähige Perspektive ist es
blicken wir auf die große Hilfsbereitschaft,   und unterstützen die Bemühungen der Po-       entscheidend, kulturelle, wirtschaftliche
die sich in der Ukraine, den angrenzenden      litik, ihm wirksam entgegenzutreten. Wir      und menschliche Kontakte zu halten. Die
Ländern und auch bei uns in Deutschland        selbst können viel für die Menschlichkeit     Zivilgesellschaft in Russland ist auf un-
zeigt. Wir werden alles in unserer Möglich-    tun. Dazu gehört es, geflüchtete Menschen     sere Unterstützung angewiesen. Ebenso
keit Stehende tun, um die Menschen in der      aufzunehmen und in unserer Gesellschaft       wichtig ist es, den gesellschaftlichen Zu-
Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen.       keine Spaltung zwischen verschiedenen         sammenhalt bei uns zu fördern. Es darf
Dazu zählt die Fürbitte genauso wie die        Gruppen von Geflüchteten entstehen zu         sich kein Hass gegen Menschen russischer
Seelsorge an Traumatisierten, der Einsatz      lassen. Das Recht auf Zuflucht an einem       Abstammung bei uns ausbreiten.
für besonders verletzliche Menschen und        sicheren Ort ist nicht teilbar.                  Eine künftige Friedensordnung braucht
alle Unterstützung für diplomatische und          Wir dürfen über die große Hilfs- und       mehr als militärische Gewalt und Abschre-
nichtmilitärische Wege.                        Spendenbereitschaft für die Ukraine nicht     ckung: sie braucht globale Gerechtigkeit,
                                               andere Kriegsregionen vergessen. Eine         sie braucht Klimagerechtigkeit, sie braucht
           Waffengewalt                        solche Verlagerung der Hilfsbereitschaft      eine verbindliche Rechtsordnung, die die
       schafft keinen Frieden                  läuft auf Dauer Gefahr, als Folge des Krie-   Zivilgesellschaft stärkt, die Menschenrech-
Auf der Grundlage des Evangeliums              ges in der Ukraine Konflikte in anderen       te sichert und auch für Großmächte gilt.
von Jesus Christus sind wir zutiefst da-       Weltgegenden zu verursachen und Men-             Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte
von überzeugt, dass Frieden letztlich          schen sterben zu lassen. Humanität ist        Wort haben. Das letzte Wort hat der Frie-
nicht mit Waffengewalt zu schaffen ist.        nicht teilbar. Humanität stiftet Frieden.     den. Christus ist unser Friede.“ Quelle: ekd
Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
Diakonie / Buchtipp                                                                                                                      29

                Lagebericht                                                                      mierten Kirche in Transkarpatien und un-
                                                                                                 terstützt dort ein Heim für ledige Mütter

         aus der Karpatho-Ukraine                                                                in Berehowe. Die ukrainische Kleinstadt
                                                                                                 (ungarisch: Beregszasz) liegt direkt an
                                                                                                 der ungarisch-ukrainischen Grenze etwa
Am Freitagabend, 18. März 2022, hat              bäude in Betrieb, was für uns eine sehr, sehr   300 km von Budapest entfernt.
der Chef der Diakonie der Reformierten           große finanzielle Belastung darstellt. Das              Aus: reformiert.de – 21. März 2022
Kirche in der Karpatho-Ukraine einen             Gleiche gilt für die Notunterkunft. Auch die
neuen Lagebericht über die Situation in          Auslieferung von Spenden an die Standorte
Berehowe verschickt. Bela Nagy schreibt:         liegt weitgehend in unserer Verantwortung,
„Vielen Dank für Ihre Großzügigkeit! Wir         da viele Männer wegen der Wehrpflicht ins
werden Sie über den Eingang Ihrer Spende         Ausland geflohen sind. Unser Treibstoffver-
informieren.                                     brauch ist dramatisch angestiegen.
   Zur aktuellen Situation: Zehn der Gäs-           Wir werden uns bemühen, unser Bestes
tezimmer im Disaster Response Centre,            zu geben und Ihre Erwartungen zu erfüllen!
einem Teil des Diakonischen Zentrums,               Wir sind Ihnen, allen Mitgliedern Ihrer
sind bereits belegt – von älteren Frauen und     Organisation, sehr dankbar für Ihre Groß-       Essensausgabe der Bäckerei
Müttern mit kleinen Kindern. Das vom             zügigkeit und Unterstützung. Wir sind zu-       (Archivfoto von 2015)
Diakoniezentrum betriebene Krisenhaus            versichtlich, weil wir wissen, dass ‚der Herr
                                                 den Zerbrochenen nahe ist und die Ver-          Dort unterstützt auch die Diakonie un-
beherbergt derzeit zwei Familien mit Klein-
                                                 wundeten rettet‘. (Psalm 34, 19)“               serer altreformierten Kirche eine Diako-
kindern. Insgesamt sind bereits 100 Flücht-
                                                    Das Diakonische Werk der Evange-             niestation, die vielen Flüchtenden zur Hil-
linge untergebracht worden. Unsere Brüder
                                                 lisch-reformierten Kirche hat zu Spenden        fe kommt. Dieser Diakoniestation haben
und Schwestern von jenseits der Grenze sind
                                                 für die Diakonie in der Ukraine aufgeru-        wir über die synodale Diakoniekasse eine
uns seit den ersten Kriegstagen mit Spenden
                                                 fen. Es unterhält seit vielen Jahren eine       Ersthilfe in Höhe von 1500 Euro zukom-
zu Hilfe gekommen. In Beregsurany haben
wir ein Lager, in dem wir die Spenden entge-     Partnerschaft zur Diakonie der Refor-           men lassen.                           (sva)
gennehmen und dann mit Kleinbussen und
Lieferwagen transportieren können. Das
ist viel einfacher als mit einem Lastwagen.
Heute sind bereits große Sendungen von un-
                                                  „... und ein neuer Himmel blüht.
seren deutschen Brüdern und Schwestern           Frühlingsgedanken, mal ernst, mal heiter“
im Diakoniezentrum eingetroffen.
                                                                               von Hanns Dieter Hüsch
   Von den Spenden, die in unserem Lager
eingehen, verteilen wir ständig Betten, Ma-      Hanns Dieter Hüsch (1925–2005) war                           Doch ich bin töricht
tratzen, Schlafsäcke, Kissen, Decken, Bett-      ein vielfach ausgezeichneter Kabarettist,                   Denn dein ist die Welt
wäsche, Reinigungsmittel, nicht verderbli-       Schauspieler und Schriftsteller, frommer                Dein sind Himmel und Erde
che Lebensmittel und Babypflegeartikel.          Poet und philosophischer Clown und be-          Da ist kein Zwischenraum kein Unterschied
   Gottes Liebe hat die Mitarbeiter des Dia-     kannt als „schwarzes Schaf“ vom Nieder-                         Keine Grenze
konie-Koordinationsbüros, die Bewohner           rhein.                                                      Und wenn wir gehen
des Mandulafa-Seniorenheims und die                 In dem Buch „... und ein neuer Himmel                   Gehen wir zum Himmel
Bedürftigen in der Sozialküche in diesen         blüht. Frühlingsgedanken, mal ernst, mal                   Und wenn wir kommen
schwierigen Zeiten unterstützt. Unsere Ar-       heiter“ sind die schönsten Geschichten                      Kommen wir zur Erde
beit hat sich nur vervielfacht. In den letzten   und lyrischen Texte Hüschs zu den Früh-           Und wenn wir auf der Erde straucheln
Jahren, vor allem seit Beginn des Krieges,       lingsmonaten März, April und Mai sowie               Hebst du uns auf in den Himmel
haben die steigenden Lebensmittelpreise          seine tiefgehenden Gedanken zu Karfrei-                    Denn Himmel und Erde
und die drastisch gestiegenen Betriebskos-       tag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten                  sind Bruder und Schwester ...
ten dazu geführt, dass Spenden die einzige       vereint. Mit Wortwitz und viel Herz be-                   Herr wir haben nur dich
Möglichkeit waren, das Altenheim, die So-        kennt Hüsch seinen Glauben und spricht                    Deine Welt soll in uns sein
zialküche, die Bäckerei und das gesamte          von Gottes Liebe und Segen, die allen            Solange du Himmel und Erde vermählst
Diakoniezentrum am Laufen zu halten.             Menschen gelten.                                               Und beschützt
   In der jetzigen Situation brauchten wir          Ein hoffnungsfrohes Buch, das zu Her-               Und uns weiterhin gnädig bist
ein größeres Team, das zum Teil aus Frei-        zen geht. Und solche Texte brauchen wir                            Amen
willigen besteht. Wir mussten Lieferwagen        in diesen Zeiten ganz besonders.
                                                                                                   Hanns Dieter Hüsch:
mieten, um humanitäre Hilfe über die Gren-          Hier ein Auszug aus einem Text zu
                                                                                                   ... und ein neuer Himmel blüht.
ze und zu den Standorten zu transportieren.      Psalm 19:                                         Frühlingsgedanken,
   Wir mussten die Gästezimmer und die                   ... Manchmal atme ich schwer              mal ernst, mal heiter.
Küche des Katastrophenzentrums für die                  Und stolpere den Weg entlang               St. Benno Verlag GmbH, Leipzig.
Aufnahme von Flüchtlingen vorbereiten.                           und befürchte:
Die Gaszentralheizung ist im ganzen Ge-                     Du hast die Erde verlassen                                                 (sva)
Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
30                                                                                                                 Einladungen

     „Gedenke des ganzen Weges“
                              (Deuteronomium 8, 2)
Der Reformierte Bund tagt vom 12. bis 14. Mai 2022 in Halle an der Saale
Die 74. Hauptversammlung des Refor-           neuen Generalsekretär des Reformierten
mierten Bundes wird sich unter dem            Bundes, wird Friedrich Kramer, Lan-
Titel „40 Jahre christlich-jüdischer Dia-     desbischof der Evangelischen Kirche in
log“ mit Stationen der jüdisch-christli-      Mitteldeutschland und neuer Friedens-
chen Weggemeinschaft befassen, und            beauftragter der EKD, ein Grußwort         lung soll deshalb auch Raum geben, über
zwar aus unterschiedlichen Perspekti-         sprechen. Moderatorin Kathrin Oxen be-     den Krieg und die Folgen in den Aus-
ven: Zu den geladenen Gästen gehören          richtet anschließend von der Arbeit des    tausch zu gehen.
die beiden Vortragenden Prof. Dr. Micha       Reformierten Bundes. Außerdem wird           Bereits 2017 beschloss der Reformier-
Brumlik, Senior Advisor am Zentrum Jü-        Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg eine       te Bund bei der Hauptversammlung in
dische Studien Berlin/Brandenburg und         Bibelarbeit zu Deuteronomium 8,  1–10      Moers seinen Zwischenruf zur Friedens-
Seniorprofessor an der Goethe-Universi-       anbieten. Dazwischen wird es immer         verantwortung der Kirche, unter dem
tät Frankfurt am Main, sowie Dr. Manuel       wieder auch Möglichkeiten zum persön-      Titel „Die Welt, unsere Angst und der
Goldmann, der unter anderem mehrere           lichen Austausch sowie Impulse zu un-      Gott des Friedens“.
Jahre als Direktor des Predigerseminars       terschiedlichen Zugängen zu Themen           Die Thesen sind aktueller denn je:
von Kurhessen-Waldeck tätig war.              des jüdisch-Christlichen Dialogs geben.    „Der Friede Gottes ist die zentrale Ver-
  Nach dem Eröffnungsgottesdienst mit            Der Krieg in der Ukraine ist erschüt-   heißung und Berufung der Kirche.“
Hannes Brüggemann-Hämmerling, dem             ternd. Die diesjährige Hauptversamm-                  Mehr unter reformiert-info.de

           „Ökologische Verantwortung der Kirche“
                                        Einladung zur Diakonischen Tagung 2022
Wir hoffen, dass die Diakonische Tagung                                                  Kirche“ referieren; er ist Klimaschutz-
für Diakon*innen nach zweimaliger pan-                                                   manager der Evangelisch-reformierten
demiebedingter Absage in diesem Jahr                                                     Landeskirche.
endlich wieder stattfinden kann.                                                           Alle Interessierten sind herzlich einge-
  Am Freitag, den 20. Mai 2022, wollen                                                   laden! Aus organisatorischen Gründen
wir uns um 17 Uhr im Ev.-altreformierten                                                 bitten wir um eine kurze Anmeldung.
Gemeindezentrum (Sozialcafé) Emden in                                                                             Wilhelm Hensen
der Osterstraße 35 in 26725 Emden treffen.                                                       (Schriftführer Diakonieausschuss)
  Herr Roland Morfeld wird zum The-                                                                           Tel.: 0 59 41 / 9 81 98
                                                                       Roland Morfeld
ma „Ökologische Verantwortung der                                                                      E-Mail: w.hensen@mail.de

                    „... die zweite Geige spielen,
                 damit der Solist sich entfalten kann“
                                       Die Hospizhilfe Grafschaft Bentheim lädt ein
Liebe Interessierte,                          entfalten kann“ von Frau Edith Droste,      Die Veranstaltung findet statt am
  anlässlich des Kinderhospiztages im         die lange Zeit beim Kinderhospizverein 27. April 2022 um 19 Uhr im Gemein-
Februar diesen Jahres, der Pandemie be-       in Olpe gearbeitet hat: Was wünschen sich dehaus der Ev.-reformierten Kirchenge-
dingt leider ausfallen musste, laden wir      Familien mit schwerkranken Kindern?       meinde, Am Markt 1 in 48529 Nordhorn.
nun umso herzlicher zu einer ganz beson-
deren Veranstaltung ein.
  Es geht um die Bedürfnisse lebensver-
kürzend erkrankter Kinder und ihrer
Familien. Wie kann es gelingen, den Le-
bensweg der Betroffenen zu erleichtern?
  Wir freuen uns auf den Vortrag „... die
zweite Geige spielen, damit der Solist sich
Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
Aus den Gemeinden                                                                                                                      31

Laar – Lianne Zwaferink-Wemmenhove                                   Wilsum – Erster ökumenischer Gemeindebrief
Predigerin im Ehrenamt                                               Schon seit vielen Jahren verbindet die reformierte und die altre-
Nach der Ausbildung zur Lektorin durch Pastor Christoph              formierte Kirchengemeinde in Wilsum ein lebendiger Kontakt.
Wiarda (Uelsen) von 2018 bis 2019 und der anschließenden             Gemeinsame Gottesdienste, Kirchenratssitzungen und Bibel-
zweijährigen Ausbildungsphase zur Predigerin im Ehrenamt             wochen sind inzwischen zu einer guten Tradition geworden.
hat Lianne Zwaferink-Wemmenhove vor Kurzem ihre Ausbil-              Seit letztem Jahr haben beide Gemeinden eine Zukunftswerk-
dung mit einem Zulassungsgespräch und einem Abschlussgot-            statt gegründet, um nach weiteren Möglichkeiten zu suchen,
tesdienst erfolgreich beendet.                                       diesen gemeinsamen Weg in Wilsum weiter auszubauen. Im
  Die Ausbildungszeit – wie so vieles im kirchlichen Leben von       Zuge dessen ist die Idee eines gemeinsamen Gemeindebriefes
Corona geprägt – umfasste für Lianne viele Gesprächsaben-            entstanden. Während die reformierte Kirchengemeinde schon
de mit ihrem Mentor Tjabo Müller (Pastor der reformierten            seit Jahrzehnten regelmäßig einen Gemeindebrief herausgibt,
Gemeinde in Wilsum), gelegentliche Online-Treffen, manche            gab es in der altreformierten Kirchengemeinde bislang nur das
Lese-Hausaufgaben und das systematische Abarbeiten des               sonntägliche Mitteilungsblatt. Das bereits bestehende refor-
18-teiligen Themenkatalogs (u.a. Biblische Theologie, Syste-         mierte Redaktionsteam hat einige altreformierte Gemeinde-
matische Theologie und Praktische Theologie).                        glieder herzlich aufgenommen und damit den Kreis erweitert
  Bereits zwei Monate vor dem Zulassungsgespräch erhielt die         und einen neuen Gemeindebrief für beide Gemeinden entwi-
37-jährige Lianne Zwaferink-Wemmenhove – Mutter von vier             ckelt. Zum April erschien die erste Ausgabe unter dem Namen
Kindern und als Lehrkraft für Niederländisch und als Pädago-         „GEMEINdeSAM“ – Gemeinde gemeinsam. Weitere gemeinsa-
gische Mitarbeiterin an der Grundschule in Laar tätig – zwei         me Projekte sind geplant.                                   (sva)
Bibeltexte zur Auswahl für den Abschlussgottesdienst. Zum
Zulassungsgespräch trafen sich sieben Mitglieder des Ausschus-
ses für Predigerinnen und Prediger im Ehrenamt (u.a. Pastorin            Johannes 12     „Von guten Mächten wunderbar geborgen
Imke Akkermann-Dorn als Vorsitzende des Ausschusses und                  Vers 24         erwarten wir getrost was kommen mag.“
                                                                                                              (Dietrich Boenhoeffer)
Kirchenpräsidentin Dr. Susanne Bei der Wieden) und Lianne in
den Räumen der Ev.-reformierten Kirchengemeinde in Hanno-
ver. Drei Themen standen im Mittelpunkt des Gesprächs: der                    Anna Gertrud Weiden
Prophet Jesaja als alttestamentliches Thema, das Markus-Evan-                               geb. Zwafelink
gelium aus dem NT sowie die Taufe als Thema aus der Prakti-                     * 21. April 1934 † 29. März 2022
schen Theologie.
  Als Text für den Abschlussgottesdienst in der nach den ak-             Ein langes Leben haben wir gemeinsam mitein-
tuellen Corona-Regeln voll besetzten Kirche wählte Lianne                ander verbracht. Wir haben Zuversicht, Freude
aus den beiden Vorschlägen 1. Könige 19, die Verse 1 bis 13a             und Schmerz miteinander geteilt. Heute nehmen
und überschrieb die Predigt mit „Glaube nichts alles, was du             wir Abschied von dir, aber die Erinnerung an dich
denkst“. Nach dem Gottesdienst stellte der Prüfungsausschuss             wird in unseren Herzen weiter leben.
mit Pastor Fritz Baarlink (Veldhausen) sowie den beiden Predi-
gern im Ehrenamt Frank Berends (Emden) und Georg Schüür-
                                                                                  Georg Weiden
huis (Wilsum) die Eignung zum Dienst als Predigerin im Eh-                        Gerrit und Ute Weiden
renamt fest und überreichte Lianne Zwaferink-Wemmenhove                           Geert Weiden
die Urkunde. Die beiden Vorsitzenden des Kirchenrates, Ingo                       Karl-Heinz und Gertrud Weiden
Derks und Heidrun Arends, gratulierten im Namen der Ge-                           Gesine und Wilhelm Wiggerink
meinde mit einem Blumenstrauß.                                                    Berend Weiden
                                                                                  Gerdjürgen und Jutta Weiden
                                                                                  Johanne Weiden und Marc Ossette
                                                                                  Alfred und Gerlinde Weiden
                                                                                  Karin Weiden und Zoran Babić
                                                                                  Als Enkel und Urenkel:
                                                                                  Florian, Sabrina, Michael, Stefan,
                                                                                  Elke, Angela, Gerwin, Gerald, Simon,
                                                                                  Helen, Katja, Ines, Amelie, Hannah,
                                                                                  David, Nils, Tim, Mattis, Ruben,
Nach dem Abschlussgottesdienst freuten sich mit Lianne Zwaferink-
Wemmenhove (von links) Ingo Derks, Tjabo Müller, Heidrun Arends,
                                                                                  Rahel, Emilia, Luise, Jonas, Malin,
Frank Berends, Fritz Baarlink und Georg Schüürhuis.                               Femke, Marje, Charlotte, Piet und
                                                                                  Tore, mit den Partner*innen
   Die Berufung erfolgt demnächst in einem Gemeindegottes-
dienst in der altreformierten Kirche in Laar, voraussichtlich am         49824 Emlichheim, Birkenstraße 12
1. Mai 2022.                                                  (jv)
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 Kathrin Oxen legt ihr Amt als                                                                          Der Moderator oder die Moderatorin ist das „Gesicht und
                                                                                                      Stimme des Reformierten Bundes“. Er oder sie hat damit vor al-
 Moderatorin des Reformierten                                                                         lem repräsentative Aufgaben und leitet außerdem das Modera-
                                                                                                      men des Reformierten Bundes.
   Bundes vorzeitig nieder                                                                                     Quelle: Reformierter Bund, 28. März 2022; in Auszügen
Mehr als zwei Jahre lang hat sich Pfarrerin Kathrin Oxen als Mo-
deratorin für die Arbeit des Reformierten Bundes und das refor-
mierte Selbstverständnis eingesetzt. Wie Oxen nun zum Bedau-
ern des Reformierten Bundes mitteilte, will sie das Ehrenamt als
                                                                                                         Aus den Kirchenbüchern
Moderatorin aus beruflichen Gründen vorzeitig niederlegen. Die                                          Getraut wurden:
Entscheidung sei ihr nicht leichtgefallen, so Oxen. „Wir haben in                                       02.04.22 Berina Wolter
den letzten Jahren sehr gut zusammengearbeitet.“ Aufgrund von                                                      und Bastian Lambers		                Veldhausen
strukturellen Veränderungen in ihrer Gemeinde, die mit einer                                            Gestorben sind:
erheblichen zusätzlichen Arbeitsbelastung verbunden sind, sehe                                          16.02.22 Hendrika Rosenberger,
sie aber keine andere Möglichkeit. Sie dankte dem Reformierten                                                     geb. Bouwmeester    85 Jahre          Wuppertal
Bund für die gute Zusammenarbeit und die gemeinsam entwi-                                               08.03.22 Johann Jürries        76 Jahre            Wilsum
ckelten Projekte, „in einer Zeit, in der es auch pandemiebedingt                                        13.03.22 Harm-Johann Eek       74 Jahre         Veldhausen
für uns oft nicht leicht war“. Zugleich freue sie sich über den Be-                                     15.03.22 Gerrit Jan Rosemann 80 Jahre          Emlichheim
ginn der Tätigkeit des neuen Generalsekretärs Hannes Brügge-                                            29.03.22 Anna Gertrud Weiden,
mann-Hämmerling – eines „engagierten und vielseitigen Kolle-                                                       geb. Zwafelink      87 Jahre        Emlichheim
gen“, mit „hoher fachlicher Kompetenz“, so Oxen.                                                        29.03.22 Hindrik Stegink       82 Jahre         Nordhorn
   Das Moderamen des Reformierten Bundes bedauerte den Ab-                                              Glaubensbekenntnis abgelegt haben:
schied von Oxen: „Wir danken ihr von Herzen für ihr großes En-                                          27.03.22	Julian Helweg, Nicolas Jonker,
gagement, mit dem sie den Reformierten Bund durch die Vakanz                                                      Silas Jonker, Malte Klompmaker
des Generalsekretärs und durch die Corona-Zeit geleitet hat“, so                                                  und Maja Penkert		                  Hoogstede
ein Sprecher des Moderamens. (...) „Ich habe mich auf die Zusam-
                                                                                                        03.04.22	Max Bonte, Janis Kleine Vennekate,
menarbeit mit Frau Oxen gefreut, verstehe aber, dass sie unter den
                                                                                                                  Lasse Niehaus und Sophie Werp Bad Bentheim
genannten Umständen ihr Amt niederlegt“, sagte Generalsekretär
                                                                                                        03.04.22	Anna Brouwer, Nele Grüppen
Hannes Brüggemann-Hämmerling. „Umso mehr freue ich mich,
                                                                                                                  und Nele ter Haar		                Veldhausen
dass wir auch in Zukunft verbunden bleiben.“ (...) Der Reformierte
Bund plant bereits zur nächsten Hauptversammlung in Halle/Saa-
le (12. bis 14. Mai 2022) die Wahl eines/r Interimsnachfolgers/in
der Moderatorin Kathrin Oxen. Er/sie soll bis zur nachfolgenden                                                      Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
Hauptversammlung in zwei Jahren im Amt bleiben. Das Modera-                                                          ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
men hat 24 Mitglieder, von denen zwölf von der Hauptversamm-                                                         du bist mein.                      Jesaja 43, 1
lung gewählt werden, neun werden von den beteiligten (Landes-)
Kirchen entsandt und drei vom Moderamen selbst berufen.                                                   Nicht trauern, dass du gegangen bist – danken,
   Kathrin Oxen ist die erste Frau im Moderatorenamt des Re-                                              dass du gewesen bist.
formierten Bundes. Sie war bei der Hauptversammlung 2019 zur
                                                                                                          Wir nehmen Abschied von meinem geliebten
Moderatorin gewählt worden. Nach ihrem Theologiestudium
in Wuppertal und Berlin übernahm sie ihre erste Pfarrstelle in                                            Mann, unserem herzensguten Vater, Schwie-
der Ev.-reformierten Kirche in Mecklenburg-Bützow. Später ar-                                             gervater, unserem lieben Opa, meinem Sohn,
beitete sie als Leiterin des Zentrums für evangelische Predigt-                                           unserem Bruder, Schwager, Onkel und Cousin
kultur in der Lutherstadt Wittenberg. Seit Dezember 2018 ist
Oxen Pfarrerin der EKBO an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-                                                         Harm-Johann Eek
Kirche in Berlin. (...)
                                                                                                          Er starb nach langer Krankheit im Alter von
 Der Grenzbote                                                                                            74 Jahren.
 erscheint monatlich (letzter Sonntag).
 Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
 Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva),                       In Liebe und Dankbarkeit
 Johann Vogel, Laar (jv)
 Schriftleitung: Pastorin Sylvia van Anken, Eichenallee 4, 49849 Wilsum,                                     Deine Hermine
 Tel.: 0 59 45 / 222, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de
 Bildmaterial: Seite 25 (Pedro Kummel/Unsplash), Seite 26 (Fritz Baarlink),                                  Heiko und Ilka mit Arne und Ole
 Seite 27 (pixabay.com), Seite 28 (ekd.de), Seite 29 (reformiert.de; thalia.de),
 Seite 30 (reformiert.info; reformiert.de, pixabay.com), Seite 31 (Johann Vogel)                             Gunda und Michael mit Jonas und Hannes
 Redaktionsschluss für die Mai-Ausgabe: 9. Mai 2022;
 namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.                              Jenni Eek-Klompmaker
 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang
 Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im
                                                                                                             und alle Angehörigen
 August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der
 Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt-
 reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post               49828 Veldhausen, Mozartstraße 7,
 beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden)
 oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen.                                                                                        den 13. März 2022
 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
Born again - Evangelisch-altreformierte Kirche
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