Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)

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Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Botschaft
        5. Ausgabe
 Dezember 2020 - Januar 2021

In Stillsein und in Vertrauen
    ist eure Stärke (Jes 30:15)
Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Inhaltsverzeichnis

Artikel                                                               von                          Seite

Zum Nachdenken................................................... Pfr. C.H.                ................2

Stille - willkommen oder bedrückend?............... H.S.                                   ................4

Kind - sei doch mal still......................................... B.H.                    ................5
                                                                      .
Weihnachtszeit....................................................... nach C.-L.L.         ................7

Streiflichter aus dem Presbyterium..................... Presbyterium.                      ................8

Kandidaturaufrufe Presbyterium und Verwal-
tungsrat................................................................... Presbyterium   ................9

Musik-Quiz............................................................. C.L.               ..............10

Newsletter Deutsche Seemannsmission .............J.P.                                      ..............11

Gedanken über Stille............................................. B.H.                     ..............14

Gedicht: Stille.......................................................... G.W.             ..............16

Sei still mein Kind.................................................. G.W.                 ..............16

Unser Leben in Stille.............................................. U.R.                   ..............17

Alle Bilder sind, soweit nicht anders angegeben, aus Privatbe-
sitz oder aus Gemeindebrief.de.

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Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
sungswort für den Monat Dezem-
                                         ber:
                                         „Brich dem Hungrigen dein Brot,
                                         und die im Elend ohne Obdach
                                         sind, führe ins Haus! Wenn du einen
                                         nackt siehst, so kleide ihn, und ent-
                                         zieh dich nicht deinem Fleisch und
                                         Blut!“
                                         Jes 58,7

                                         Dieses Wort entstammt einem Zu-
                                         sammenhang, in dem es um die
Liebe Gemeinde,                          damals richtige Vorbereitungszeit
                                         geht. Wie kann man richtig fasten?,
wie können wir denn in diesem Jahr       war die Frage, die Jesaja umtrieb.
Advent oder Weihnachten feiern?          Die Menschen hatten die „äußere
Eine Frage, die tatsächlich mehr         Fastenzeit“ verwechselt mit der in-
und mehr ins Bewusstsein von uns         neren Vorbereitung auf das Fest.
Menschen gerät. Es wird wohl an-
ders sein als sonst, das ist den meis-   Vielen damals ging es nur darum,
ten schon klar. Aber alles einfach so    dass sie beim öffentlichen Fasten
zur Seite legen, was sonst zu dieser     gesehen wurden, aber abseits der
Zeit dazugehört?                         „Bühne“ war ihnen alles egal und sie
                                         lebten ein Leben ganz ohne Zusam-
Nein, das sollte nicht sein. Die         menhang mit Glauben und Nähe
Adventszeit ist ja eine Vorberei-        Gottes. Das kritisierte Jesaja und
tungszeit auf das bevorstehende          machte klar: Nur wenn auch euer
Weihnachten, und einiges, was im         Leben etwas mit eurem Glauben
Advent jährlich stattfindet, das kann    zu tun hat, dann kann sich Glaube
man ja auch in diesem Jahr machen:       entwickeln. Sonst verkümmert oder
Die weihnachtliche Dekoration von        verschwindet er aus dem Leben; es
Haus (und Garten), die Plätzchen,        bleiben stumpfe Rituale übrig.
die zum Fest gehören, Weihnachts-
karten, das ein oder andere Ge-          Jesaja macht die Lebendigkeit des
schenk für die Liebsten besorgen ...     Glaubens fest am Umgang mit dem
all das geht ja trotz allem. Anderes     Nächsten. Wenn der nicht stimmt
muss leider ausfallen, auch in unse-     oder klappt, dann ist etwas mit dem
rer Gemeinde. Aber trotzdem kann         eigenen Glauben nicht in Ordnung.
es Adventsstimmung unter uns ge-         Der Glaube ist im Herzen der Men-
ben.                                     schen nicht angekommen.
Beim Proheten Jesaja steht das Lo-       Für mich gehört seit vielen Jahr-
                                                                           2
Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
zehnten ein Gesangbuchlied zur         Aber es kommt auch zu Hinterlist
Adventszeit, das diesen atl. Vers      und Gewalt. Man muss damit rech-
aufnimmt und sehr eindringlich re-     nen, dass die Liebe unter den Men-
petiert:                               schen auch Gegenwehr hervorruft.
„Brich mit dem Hungrigen dein Brot,    Es gibt in diesem Augenblicken so-
sprich mit dem Sprachlosen ein Wort,   fort einige, die Sorge haben um ihr
sing mit dem Traurigen ein Lied,       eigenes Leben. In der biblischen Ge-
teil mit dem Einsamen dein Haus,       schichte schrecken sie auch vor Tod
such mit dem Fertigen ein Ziel.“       und Leid nicht zurück
(EG 420).
                                       Gleichzeitig wird deutlich: Gottes
Die fünf Zeilen nehmen für mich        Plan schafft Zukunft um die bösarti-
in der Vorbereitungszeit auf Weih-     gen Lebensumstände herum. Seine
nachten immer einigen Raum ein,        Geschichte von Weihnachten zeigt:
denn sie gehören für mich zusam-       Das Leben setzt sich durch. Das
men mit der Advents- und Weih-         wird auch in diesem Jahr wieder er-
nachtsaktion „Brot für die Welt“.      zählt werden in der Weihnachtszeit.
Advent und vor allem Weihnach-         Gleichzeitig hoffen wir darauf, dass
ten kann es eigentlich unter uns       die Menschen mit ihren vereinten
nur werden, wenn unser Leben als       Kräften sich darauf konzentrieren,
Christen der „Ermöglichung von         gute Mittel zu entdecken, die unser
freiem und gutem Leben“ um uns         Leben wieder normaler und einfa-
herum gilt! Mit seiner altbekann-      cher machen. Aber bis dahin ist es
ten Geschichte macht Weihnachten       gut, wenn wir die nötigen Abstän-
doch gerade darauf aufmerksam:         de wahren, um uns gegenseitig zu
Keine verschlossenen Türen, keine      schützen und so Leben zu erhalten.
Menschen draußen auf den Wiesen,       Ich wünsche Ihnen und Euch eine
die nicht mehr dazugehören, keine      gute, gesegnete Adventszeit.
Einsamkeit. Sondern: Aus aller Her-    Ich hoffe auf ein gutes neues Jahr
ren Ländern kommen Menschen zu-        und grüße euch am Ende dieser kur-
sammen um die Ankunft Gottes in        zen Besinnung mit den Worten der
der Welt zu feiern. Menschen und       neuen Jahreslosung 2021, die unsere
Tiere sind dabei; Fremde und Ein-      Monatslosung gut umschließt:
wohner von Stadt und Land.             Jesus Christus spricht: Seid barm-
                                       herzig, wie auch euer Vater barm-
                                       herzig ist!
                                       Lukas 6,36

                                       Ihr/Euer
                                       Pastor Christoph Holstein

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Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Stille – willkommen oder
        bedrückend?

Stille ist in unserer Wohngegend
ganz normal. Jetzt im Spätherbst
hört man nachts keinen einzigen
Laut. Besuchern fällt das sofort auf,
Stadtmenschen erscheint die Stille
beinahe erschreckend. Allerdings
schlafen beinahe alle meine Besu-
cher morgens deutlich länger als an       Wie sehr wünsche ich mir, diesen
ihrem jeweiligen Wohnort.                 inneren Frieden am Abend beim
                                          Einschlafen aufrufen zu können,
Doch wer allein lebt, gerade in           oder morgens, wenn mich unruhi-
dieser Zeit, kann die Stille als be-      ge Träume aufschrecken lassen, mit
drückend erfahren, dieses Zurück-         einem Gefühl von Gehetzsein, von
geworfensein auf die eigene Gedan-        Angst, all die anstehenden Aufga-
kenwelt. Stille ist nicht in jedem Fall   ben nicht bewältigen zu können.
gleich Ruhe. Eine Bekannte antwor-
tete auf die Frage, warum sie so früh     Obwohl mein Partner in den letz-
aufstünde: „Wenn ich aufwache,            ten Jahren unserer Ehe nichts mehr
kommen die schwarzen Gedanken.            zu praktischen Lösungen beitragen
Dann stehe ich schnell auf und be-        konnte, allein sein ruhiges Atmen
tätige mich.“ Kein Wunder, dass           brachte mir Beruhigung und Zuver-
meine erste Handlung morgens der          sicht.
Druck auf den „An“-Knopf des Ra-
dios ist. So fühle ich mich zugehörig     Erst kürzlich habe ich ein kleines
zum großen Ganzen.                        Büchlein von Anselm Grün über
                                          die Herzensruhe, über das „im
Doch erfahre ich auch eine andere         Einklang mit sich selber sein“ wie-
Stille, oft im Gottesdienst, aber im-     dergefunden. Und beim Lesen be-
mer im Garten, wo mein Gedanken-          griff ich, warum es immer auf dem
karussell anders dreht als bei der        Nachttisch meines Mannes lag. Die
Hausarbeit. In der Natur wird Stille      Weisheit und das Meditative der
zur Ruhe, ängstliche Erwartungen          Texte haben, wenn ich mich darauf
und Befürchtungen verlieren an            einlasse, die Wirkung, Rastlosigkeit
Bedeutsamkeit. Als ob diese Tätig-        und Unruhe zu lindern. Dann ist
keiten einen tiefen, befriedigenden       auch die Stille willkommen.
Sinn enthielten, befriedigender als
vieles andere.                            Heidrun Sattler
                                                                            4
Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Kind – sei doch mal still
Ja, gut so. Kinder sind ja immer so
laut, so unruhig, so lebendig. Das
muss sich ändern. Kinder müssen
früh lernen, sich anzupassen an
das Leben der Erwachsenen. Denn
was Hänschen nicht lernt, das lernt
Hans nimmermehr. Also: Kind, sei       Was aber, wenn ich keine Antwort
doch mal still.                        auf deine Frage habe? Was, wenn
Will heißen: Du hast hier und jetzt    ich wirklich schüchtern bin? Was,
nichts zu sagen. Deine Meinung         wenn ich deine Frage nicht verstehe
will ich nicht hören. Die Erwachse-    oder einfach keine Antwort weiß?
nen haben das Wort. Sie sind es, die   Was, wenn …
Wichtiges zu besprechen haben, die
die Entscheidungen treffen. Werde      Also, er könnte sich im Unterricht
du erst erwachsen, dann kannst du      ja mal etwas mehr beteiligen. Das
mitreden.                              muss sich ändern. Kinder müssen
                                       früh lernen, im Unterricht fleißig
Was aber, wenn ich die Sprache bis     die Hand zu heben, um eine gute
dahin nicht gelernt habe, weil ich     mündliche Note zu bekommen.
immer still sein musste? Was, wenn     Denn …
ich mich dann nicht mehr traue,        Will heißen: Du musst immer mit-
meine Meinung angemessen kund          denken, mitmachen, aktiv sein und
zu tun, weil es mir immer verboten     dich melden. Deine mündliche
wurde? Was, wenn…                      Note ist so wichtig für deine Karrie-
                                       re. Und die willst du doch machen,
Die ist aber schüchtern, die hat       oder?
mich nicht begrüßt und mir nicht
geantwortet. Das gehört sich nicht.    Was aber, wenn ich mich in der
Das muss sich ändern. Kinder müs-      Gruppe nicht traue? Was, wenn ich
sen früh lernen, den Erwachsenen       einen Moment länger brauche, um
auf ihre Fragen zu antworten. Denn     im Kopf die Antwort zu sortieren,
was Hänschen …                         weil ich es richtig machen will?
Will heißen: Du hast hier nur etwas    Was, wenn ich Angst habe, bei ei-
zu sagen, wenn ich dich frage. Dei-    ner falschen Antwort ausgelacht zu
ne Meinung zählt nur, wenn ich sie     werden? Was, wenn …
wissen will. Also antworte, wenn
ich dich etwas frage.                  Ich lade dich ein. Ich zeige dir, wie
                                       es geht, still zu sein, abzuwarten.

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Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Ich zeige dir, wie man angemessen         sönlichkeit des Kindes wahrzuneh-
die eigene Meinung vertritt. Ich hel-     men. Was braucht das Kind? Was
fe dir, damit du im Unterricht gut        braucht es jetzt in diesem Moment,
zurechtkommst. Ich lade dich ein,         aber auch: was braucht es, um sein
denn ich habe dich lieb. Hilf mir,        Leben zu meistern? Und das Kind
dich besser kennen zu lernen. Hilf        braucht die Fähigkeit, zur Ruhe zu
mir, damit ich dich besser verste-        kommen, auch mal still zu sein.
hen kann und ich dir helfen kann,         Denn so kann es den anderen zuhö-
dich im Leben zurecht zu finden.          ren, kann sich einordnen in die Ge-
Wir sind doch gemeinsam auf dem           meinschaft und darin stark werden.
Weg durch das Leben. Ich zeige dir,       So kann es die Vielfalt des Lebens
was mir wichtig ist und freue mich        erkennen, sich eigene Gedanken
darauf, von dir zu erfahren, was dir      machen, kreativ werden, seine eige-
wichtig ist. Und dann will ich still      ne Ausdrucksfähigkeit entwickeln,
sein und dir zuhören und dir ant-         Sprache finden.
worten. Wir schaffen das – ganz be-
stimmt.                                   Wenn wir Kindern genau beim
                                          Spielen zusehen, dann entdecken
Weißt du, still sein ist eigentlich et-   wir, dass sie irgendwann ganz ver-
was ganz Wunderbares. Aber auch           sunken sind im Spiel oder beim
viele Erwachsene haben das verges-        Bauen und Basteln oder im Beob-
sen. Sie müssen es auch erst wieder       achten. Sie finden ihre stillen Mo-
lernen. Lass es uns gemeinsam ent-        mente für sich.
decken. Ich lade dich ein.                Mit Kindern gemeinsam kleine Au-
                                          genblicke der Stille im Alltag zu
Wir tragen alle unsere ganz persön-       entdecken ist etwas Tolles. Kurz an-
lichen Prägungen mit durch unser          halten, weil der Sonnenuntergang
Leben. So oder so ähnlich klingen-        so schön ist, im Wald stehenbleiben
de Aussagen kennen wir alle, haben        und einen Moment lauschen, vor
sie gehört und ja, wahrscheinlich         dem Schlafengehen gemeinsam zur
auch selbst benutzt. Ich denke, dass      Ruhe kommen, über den Tag nach-
es zur Erziehung dazu gehört, Kin-        denken und vielleicht ein Gebet
dern eine Orientierung zu geben, ih-      sprechen, in einer Kirche mal die
nen auch in bestimmten Situationen        Augen schließen und den Raum auf
ihre Grenzen aufzuzeigen. Wenn            sich wirken lassen.
das gut gelingt, dann führen diese        Es gibt tausendundeine Möglichkeit
Grenzen nicht zur Begrenzung der          – spielerisch, ganz leicht und auch
Entwicklung, sondern erlauben             für Erwachsene sehr zu empfehlen.
dem Kind, diese immer wieder zu           Viel Spaß beim Entdecken!
überwinden, zu erweitern, Stück
für Stück. Dazu gehört es, die Per-       Birgit Holstein
                                                                            6
Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Weihnachtszeit
           Es ist wie in einem Kindheitstraum,
         Geschenke, Essen, ein Weihnachtsbaum.
          Festlich wurde die Wohnung verziert,
           es wird ausgepackt und ausprobiert.
       In Kinderaugen reflektiert sich Kerzenlicht,
        Freude steht geschrieben in jedem Gesicht.
      Besonders schön ist‘s, wenn‘s draußen schneit,
      man sitzt vor dem Holzofen, vergisst die Zeit.
       Gemeinschaftlich wird der Abend verbracht.
         Man ist dem Frieden nah, für eine Nacht.

             Die nächsten Tage, wie jedes Jahr,
           ist wieder alles so, wie es vorher war.
       Schnee schieben nervt, die Straßen sind glatt,
       ständige Müdigkeit, man fühlt sich schlapp.
        In der Familie ist der Kontakt abgebrochen,
     stattdessen zu Hause auf der Couch verkrochen.
       Dann, kaum ist die Dekoration weggebracht,
    vergisst man sie schon wieder, die geweihte Nacht.
        Verdrängt ist die Stille und das Innehalten,
     wir wollen gewollt vollends auf Alltag schalten.

       Doch während man so sitzt und darüber sinnt,
      wie man die gute Stimmung in den Alltag bringt,
           da fällt einem nur eine Möglichkeit ein:
            Wie zur Weihnacht sollte es öfters sein.
      Aber ohne Geschenke, ohne Baum und Festmahl,
        nur mehr gemeinsame Zeit, der Rest ist egal.
    Familie und Freunde, es wird gelacht und gescherzt,
     ohne gezwungenes Datum, ob Frühjahr, ob Herbst.
       So wie den einen Abend, so mehrere gestalten,
        als echtes Geschenke, gemacht zum behalten.

                  Christian-Lothar Ludwig

        Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers!
             Wer Lust auf mehr hat, findet es auf
                http://www.c-l-ludwig.com/
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Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Streiflichter aus dem             gung der Botschaft mit Artikeln
                                      fand viele offene Ohren, so dass wir
        Presbyterium
                                      Ihnen/euch eine prallgefüllte und
Anfang Oktober konnte die Ge-         interessante “Botschaft” anbieten
meinderatssitzung      noch     im    können!
Pfarrhaus    stattfinden:    Hafen-
gottesdienst, Erntedank in Mol,       Vielen Dank den emsigen AutorIn-
ökumenische Zusammenarbeit in         nen und den fleißigen Lesern!
Mol… alles wurde positiv bewer-
tet. Besonders das überall spürbare   Chris Van de Velde u. Anke Stoelen
Gemeinschaftsgefühl wurde als an-
genehm empfunden.

Doch die Corona-Wolke bleibt
dräuend über uns hängen: der
ökumenische Gottesdienst in Mol
musste auf unbestimmte Zeit ver-
schoben werden, die Presbytersit-
zungen finden wieder online statt
und alle für Dezember gepanten
Ereignisse (Gottesdienste, leben-
diger Adventskalender, Bastel-
nachmittag usw.) mussten abge-
sagt werden.

Aber kein Schatten ohne Licht: der    Vieles ist ins Wasser gefallen...
Aufruf um Hilfe bei der Versor-

                           Das Presbyterium

Birgit Hellemans-Paschke
Jörg Pfautsch
Heidrun Sattler
Marion Schmitz-Reiners
Johan Stoelen
Chris Van de Velde (Vorsitzender)

     Pfarrer Christoph Holstein, Bredabaan 220, 2170 Antwerpen,
                             03.658.90.01

                                                                           8
Botschaft - In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke (Jes 30:15)
Aufruf zur Kandidatur für              Aufruf zur Kandidatur für
      das Presbyterium im                    den Verwaltungsrat
    Gemeindeteil Antwerpen                    unserer Gemeinde

                                           In Übereinstimmung mit Art. 82 des
                                           Dekrets vom 7.5.2004 der Zuständig-
                                           keiten für in Belgien anerkannte Got-
In unserem Presbyterium                    tesdienste teilen wir Ihnen mit,
                                           dass
im Gemeindeteil Antwer-
pen stehen Wahlen an und                      im Verwaltungsrat der
  wir brauchen Sie dafür!                             DEGPA
                                               2 Plätze offenstehen.
Wer sich als Kandidat gerufen fühlt,       Wer sich als Kandidat gerufen fühlt,
soll Mitglied unserer Gemeinde (ge-        soll Mitglied unserer Gemeinde (ge-
tauft) sein, das 18te Lebensjahr vollen-   tauft) sein, das 18te Lebensjahr voll-
det haben und im Bevölkerungsregister      endet haben, nicht älter als 75 Jahre
einer belgischen Gemeinde eingetragen      sein und im Bevölkerungsregister einer
sein.                                      belgischen Gemeinde eingetragen sein.

Es werden alle schriftlichen Kandidatu-    Es werden alle schriftlichen Kandidatu-
ren angenommen, die bis zum 15. Feb-       ren angenommen, die bis zum 15. Feb-
ruar 2020 (Empfangsdatum)                  ruar 2020 (Empfangsdatum)
ankommen bei:                              ankommen bei:

          DEGPA Pfarrbüro                      DEG Secretariaat bestuursraad
           Bredabaan 220                            Gunda Wilckens
           2170 Merksem                               Rochuslei 21
                                                     2930 Brasschaat
Ab Sonntag, den 21.02.2021 werden
Vor- und Nachname und Adresse der          Ab Sonntag, den 21.02.2021 werden
Kandidaten durch Aushang bei den           Vor- und Nachname und Adresse der
Gottesdiensten bekannt gemacht. Die        Kandidaten durch Aushang bei den
Wahl findet während der nächsten Ge-       Gottesdiensten bekannt gemacht. Die
meindeversammlung statt.                   Wahl findet während der nächsten Ge-
                                           meindeversammlung statt.

           Das Presbyterium                    Gunda Wilckens, Sekretaris +Jörg
                                                   Pfautsch, Vorsitzender

9
1. Dieses Lied ist 90 Jahre alt und
                                        wurde von zahllosen Künstlern
                                        gesungen. Ray Charles allerdings
                                        machte es berühmt. Der Staat, den
                                        er ständig ‚IN SEINEN GEDAN-
                                        KEN‘ trug, ist die Heimat von Jim-
                                        my Carter; das Lied unterstützte
                                        1976 dessen Wahlkampagne.

                                        2. Den folgenden Staat wirst du
                                        im Titel nicht finden, wenn du
                                        aber konsequent folgenden Text
                                        weiter singst, auf Englisch natür-
                                        lich, stößt du von selbst drauf:
                                        ‚BRINGT MICH NACH HAUSE,
     Musik-Quiz (Teil I)                IHR LANDSTRASSEN, ZU DEM
                                        ORT, WO ICH HINGEHÖRE‘….
Liebe Gemeindemitglieder!
                                        3. Sie sind nicht alle miteinan-
Amerika hat gewählt. Mit Spannung       der verwandt, aber der Name der
verfolgte ich die Diskussionen und      Gruppe lässt dies vermuten: ‚The
die Auszählung. Gleichzeitig ließ ich   Mamas and The Papas‘. Sie wuss-
mich von den blau und rot gefärbten     ten ganz genau, dass in ihrem Staat
Bundesstaaten zu einem Musikquiz        im Winter ‚DIE BLÄTTER BRAUN
inspirieren. Insgesamt fand ich 10      SIND UND DER HIMMEL GRAU‘.
verschiedene Lieder, in denen sich      Sehr beeindruckend. Und wir Kin-
10 Bundesstaaten verstecken, die ihr    der verstanden nichts und sangen
raten könnt. Man darf gerne Google      damals in den Sechzigern das Lied
hinzuziehen und You Tube, Hauptsa-      von der Anneliese Braun…
che, man singt und schwingt ein biss-
chen mit. Keine Angst, die meisten      Viel Spaß beim Suchen und Singen.
sind richtige Gassenhauer, die jeder    Thank You for the Music, America,
kennt. Man findet sie, indem man die    from Belgium with Love
Textteile IN GROSSBUCHSTABEN
wörtlich ins Englische übersetzt.

Aus Platzgründen findet ihr hier nur
die ersten drei Fragen. Deren Lösung
und die nächsten drei Fragen folgen
in der nächsten „Botschaft“, die vier
letzten in der übernächsten.
                                                                        10
Newsletter von der Deutschen
                             Seemannsmission Antwerpen

 Liebe Förderer und Freunde der        soziale Organisationen zusammen-
 Seemannsmission in Antwerpen!         gefunden: “Internationaal Zee-
                                       manshuis Antwerpen”, “Mediport”
Ein neuer Newsletter von der Deut-     “Mission to Seafarers`”, “Sailors`
 schen Seemannsmission Antwer-         Society”, “Stella Maris” und “Deut-
              pen.                     sche Seemannsmission”. Eine zu-
                                       sätzlich Kooperation gibt es mit der
- Wir sind umgezogen !!!               schwedischen Seemannskirche und
- Wir sind auch in Corona Zeiten       mit dem schwedischen staatlichen
aktiv im Hafen unterwegs!              Welfaredienst für Seeleute.
- 3 neue junge Freiwillige sind an-
gekommen!                              Gemeinsam teilen wir uns die Büro-
                                       und Welfare-Räumlichkeiten des
Neue Adresse:                          Hotels. Das Hotel selbst verfügt
Deutsche Seemannsmission               über 94 modern eingerichtete Ein-
Antwerpen,                             zel- und Doppelzimmer.
c/o Antwerp Harbour Hotel,             Das Antwerp Harbour Hotel wird
Noorderlaan 100, bus 2, B - 2030       damit zum Zentrum der maritie-
Antwerpen.                             men Welfare-Arbeit in Antwerpen.
                                       Eine finanzielle Hilfe für dieses Pro-
Seit dem 1. Oktober nun sind wir       jekt für die Umbau- und Renovie-
offiziell im “Antwerp Harbour          rungsarbeiten gab der “ITF Seafa-
Hotel” angekommen! Die ökume-          rers` Trust” .
nische Zusammenarbeit der ver-
schiedenen Seemannsmissionen in        Der Umzug in das Harbour Hotel
Antwerpen hat eine lange Tradi-        gibt uns die Möglichkeit, unsere
tion. 40 Jahre waren wir Gäste bei     Kräfte noch besser zu bündeln und
der katholischen Seemannsmission       eine engagierte und zeitgemäße
“Stella Maris” auf der Italiëlei 72.   Betreuungsarbeit zu organisieren.
Das “Antwerp Seafarers` Centre”        Ökumenisch geprägte Seemanns-
war bekannt und beliebt bei den Be-    missionen werden in Zukunft mit
satzungen aus aller Welt.              kommunalen und staatlichen Or-
Unter dem neuen Namen “Antwerp         ganisationen im internationalen
Seafarers` Welfare” haben sich 6       Verbund eng zusammenarbeiten.
11
Sicher ein Vorzeigemodell für vie-     Die Mitarbeiter der Seemannsmis-
le andere Häfen, ausgerichtet auf      sion kommen in dieser Zeit bis an
einen wachsenden Welthafen, der        die Gangway, bringen Datenkarten,
für jeden eine Herausforderung         Zahnpasta, Body Lotion, Zeitungen,
darstellt. Wir sind davon überzeugt,   Schokolade, Chips und Bekleidung
dass wir nur so den Seeleuten ge-      an Bord. Und viele benötigen drin-
recht werden können und hier eine      gend ihre Medikamente, der hiesige
gute Basis schaffen, um uns für ihre   Hafenarzt hilft auch ohne Patienten-
Menschenwürde einsetzen zu kön-        besuch…
nen.
                                       Wir treffen Seefahrende aus aller
  Gangway Mission in Zeiten            Welt, die bereits 14 Monate an Bord
        von Corona                     verbleiben, die depressiv sind, die
                                       nicht zu ihren Familien können.
”Wie geht es den Seeleuten in Co-      Ablöse und nach Hause reisen ist
rona-Zeiten?”„Was macht die See-       nicht immer möglich, da es weniger
mannsmission in Corona Zeiten?“        oder kaum Flüge und Reiseverbin-
Die Corona-Pandemie betrifft uns       dungen gibt. Auch eine Quarantä-
alle weltweit. Auch und insbeson-      nezeit ist einzuplanen.
dere unsere Seeleute.
Während wir an Land in den Lock-       Unsere Arbeit hat sich verändert,
down gehen, müssen sie arbeiten,       findet insbesondere auf der Gang-
dafür sorgen, dass die Güter auch      way und an Deck statt. Keine ge-
in Krisenzeiten in unser Land kom-     mütliche Gesprächsatmosphäre in
men und wir keine Versorgungs-         der Schiffsmesse mehr. Aber die
probleme haben. Landgang ist in        Besatzungen freuen sich über den
der Regel verboten, die Gefahr, sich   Besuch der Seemannsmission. Es
das Virus an Bord zu holen, ist zu     finden Gespräche statt, die Seeleute
groß. Die Gedanken sind bei der Fa-    wollen wissen wie es den Menschen
milie, Kommunikation mit Internet-     in Belgien geht und sie erzählen
karten hilft.                          über ihre Situation zuhause, über
                                       die Herausforderung in Corona Zei-
                                       ten zur See zu fahren, über ihre Ge-
                                       fangenschaft an Bord….

                                       Foto: Das Team der verschiedenen Seemanns-
                                       missionen vor dem Antwerp Harbour Hotel,
                                       dem neuen Begegnungszentrum für Schiffs-
                                       besatzungen.

                                                                              12
Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter   „Hi, ich bin Hanna, 18 Jahre alt und
der Seemannsmission täglich im Ha-     komme aus der Nähe von Dort-
fen unterwegs sind, dass die Besat-    mund. Für mich war klar, dass ich
zungen sehen und fühlen, dass wir      nach dem Abitur zunächst ein frei-
für sie da sind. Wir haben ein offe-   williges soziales Jahr absolvieren
nes Ohr für die Sorgen und Proble-     wollte. Der Freiwilligendienst bei
me, versuchen Lösungen zu finden,      der Deutschen Seemannsmission ist
versuchen Gottes Liebe sichtbar zu     für mich die Chance, ein Jahr lang
machen.                                etwas Gutes zu tun und dabei eine
                                       Welt kennenzulernen, die ich bis
                                       dahin nicht kannte.“

                                       Und wer mehr über unsere Arbeit
                                       wissen möchte:
                                       Besuchen Sie mal unsere Websei-
                                       te:
                                       www.seemannsmission.org
                                       oder die Facebooksite
                                       www.aposmar.be

                                       Herzliche Grüße von der
     Unsere neuen Freiwilligen
                                       Deutschen Seemannsmission
                                       Antwerpen!!!
„Hallo, ich bin Peter. Ich komme
aus Köln und bin 18 Jahre alt. Bis     Jörg Pfautsch, Diakon
nächsten August werde ich als Frei-
williger im Hafen von Antwerpen        Foto unten: Seemannsdiakon Jörg Pfautsch,
unterwegs sein. Nach der Schule        Peter Meyer, Paulina Ristau, Hanna Seegers
wollte ich mal was Anderes auspro-
                                       Foto oben: Seeleute freuen sich über Kleider-
bieren und das Leben im Hafen und      spenden
der Seefahrer entdecken.“

„Hey, ich bin Paulina. Ich bin 18
Jahre alt und aus der Nähe von
Hamburg. Für das kommende Jahr
bin ich eine der Freiwilligen der
Deutschen Seemannsmission und
freue mich auf die Möglichkeit viele
verschiedene Leute kennenzuler-
nen und neue Erfahrungen zu sam-
meln.“
13
Stille (1)

Das Knacken der Heizung, das
Gurgeln des Wassers, Klang der
Wärme.
Regen, der auf das Dachfenster
tropft.
Mein Atem, das leise Bewegen
des Bleistifts auf dem Papier.
Stille hört man erst, wenn man
die leisen Dinge des Lebens
wahrnimmt.

Stille (2)
Das Knacken des Astes, der
Schritt auf dem Asphalt hinter
mir, Klang der Angst.
Wind, der meine Ohren betäubt.
Mein Atem, stockt beim Ver-
such die kleinsten Geräusche
wahr zu nehmen.
Stille hört man erst, wenn man
die leisen Dinge des Lebens
wahrnimmt.

                                 14
wird still in mir. Ich genieße die
                                            Zeit.
                                            Als ich die Augen wieder öffne,
                                            wirft der Lichtschein der Sonne
                                            eine leuchtende Figur an die Mau-
                                            er, engelsgleich, obwohl: wie sieht
Stille (3)                                  ein Engel denn überhaupt aus?
                                            Meine Augen ruhen sich in diesem
Eine Sommernacht. Kerzen und die            Bild aus, beobachten die langsa-
untergehende Sonne erhellen den             men Veränderungen, Gedanken
großen Raum der Klosterkirche St.           kommen und gehen. Dann ist das
Marienberg in Helmstedt. Einladung          Bild weg. Die Sonne ist unterge-
zur Nacht der Stille.                       gangen. Ich habe meine Gedan-
Es ist wirklich still in der Kirche.        ken abgegeben an die Stille, an das
Jede kleine Bewegung ist zu hören:          Licht, an Gott. Gott ist hier.
eine Kirchenbank knackt, das Kissen         Es ist wirklich still in der Kirche, in
darauf raschelt, meine Schuhe tap-          diesem Haus Gottes, an dem Ort
pen, egal, wie leise ich auftrete.          für die Menschen, um über Gott,
In den hinteren Reihen der Kirche           sein Wort, das Leben und sich
finde ich einen Platz und setze mich.       selbst nachzudenken. Ich wollte
Hier kann ich ganz für mich sein.           meine Gedanken aufschreiben,
Langsam geht die Sonne unter, es            aber selbst der Bleistift war zu laut
wird dunkler. Ich beobachte faszi-          an diesem Abend. Es ist gut. Nun
niert das Farbspiel, das die Fenster an     ist es Zeit, zu gehen, schweigend,
die Mauern werfen. Auch das Licht           vertrauend: Gott ist da, hier, bei
bewegt sich ganz vorsichtig, so, als        mir. Er bleibt bei mir, auch wenn
wolle es die Stille nicht stören – sanft    ich diesen Ort jetzt wieder verlas-
und unaufdringlich. Gott, ich bin           se.
hier.                                       Erst wenn ich schweige, wenn ich
Es ist wirklich still in dieser großen      mir dafür wirklich Zeit nehme,
Kirche, angenehm still, einladend           still zu werden, still zu sein, dann
still. Die dicken Kirchenmauern schir-      geschehen diese wunderbaren
men das Innere gegen den Lärm und           Momente, die bleiben, die tragen,
die Geräusche von außen ab. Schutz,         die mich Gott ganz nahe bringen,
Geborgenheit – Gott, bist du hier?          in denen ich mich fest verbunden
Können wir reden? Oder schweigen            weiß mit Gott.
wir gemeinsam? Kann ich dich hö-            Aus den Perlen des Glaubens er-
ren, hier in der Stille? Ich schließe die   innere ich diesen Satz: Gott ist nur
Augen.                                      eine Stille von mir entfernt. Wie
Es ist still um mich herum und es           wahr.

15
aufwachst, dass du gewachsen bist.
                                          Merke, dass du stärker geworden
                                          bist und Kraft bekommen hast.
                                          Eine Kraft, der keiner widerstehen
                                          kann, ohne Schaden zu nehmen.
  Leise sein, wenn alles laut ist         Lerne diese Vorgänge wirklich zu
                                          schätzen.
              STILLE
                                          Lerne mit der ererbten Erkenntnis
                                          richtig umzugehen.
  Ruhig sein, wenn alles hetzt
                                          Es ist nicht der Krach, der weiter-
                                          hilft – es ist die Stille.
              STILLE                      Glaube und wisse: noch bevor du
                                          schreist, habe ich dich schon ge-
 Gut sein, wenn alles schwer ist          hört. Der Glaube wird ja nicht aus
                                          dem Wissen erschaffen, sondern
                                          aus dem Glauben wird das Wissen
              STILLE                      geboren, zur Bestätigung des Glau-
                                          bens. Wenn Naseweise am Werk
             Gunda Wilckens               sind, kann da schon mal was schief-
                                          gehen.

                                          In der Stille komme ich zu dir, in der
                                          Ruhe schaffe ich Ordnung und im
                                          Licht erkennst du, dass ich da war,
Sei still mein Kind                       bin und sein werde. Also fürchte
                                          dich nicht – nicht vor mir, nicht mit
Und höre: „Ich bin der ich bin“ –         mir und nicht, wenn du mir folgst.
und so wie ich bin, bin ich und für
dich da.                                  Ich ehre dich, sei dann so gut und
Glaubst du wirklich, dass ich meinen      ehre auch mich.
Samen unbeachtet, allein und einsam       Von Verehrung halte ich nicht so
groß werden lasse?                        viel.
Das sei ferne. Wer gut ist – und ich      Ich ehre dich + du ehrst mich = Wir
bin gut - der sorgt für die seinen, da-   ehren uns. Eigentlich simpel, zu-
mit es ihnen gut geht und sie gut sein    mal ich dich zuerst ehrlich behan-
können.                                   delt habe.

Und wenn dein Hunger gestillt ist, Ein heiler, gesunder Geist will und
gib dann Ruhe, sei still, schlafe eine wird, kann und soll bewirken, dass
Weile und merke im Licht, wenn du wir, die wir Gegensätze sind, uns
                                                                       16
doch einigen können, um gemein-      Unser Leben in Stille
sam auftreten zu können, als wären
wir eine Person.“                    Man sagt, unser Leben ist kurz.
                                     Wir alle möchten glücklich sein,
Gunda Wilckens                       aber nicht jeder hat das Glück
                                     und schon gar nicht für sein gan-
                                     zes Leben. Oder kann man ohne
                                     sein eigenes Tun einfach glück-
                                     lich sein?

                                     Viel hängt ab von dem Ort, wo
                                     wir geboren sind, ob dort Krieg
                                     oder Frieden herrscht. „Die
                                     höchste Erkenntnis, zu der man
                                     gelangen kann, ist Sehnsucht
                                     nach Frieden“, verkündete Albert
                                     Schweizer.

                                     „Glücklich ist derjenige, dessen
                                     Gedanken, Worte und Taten sich
                                     in Übereinstimmung befinden“
                                     (Mahatma Gandhi).

„Was nicht dem Gesetz der Liebe      „Jede Generation sieht zweifellos
  gehorcht, darauf höre nicht;       ihre Aufgabe darin, die Welt neu
                                     zu erbauen. Meine Generation je-
                                     doch weiß, dass sie sie nicht neu
 was nicht das Gesetz der Liebe      erbauen wird. Aber vielleicht fällt
  beachtet, das sehe nicht; was      ihr eine noch größere Aufgabe zu.
 nicht dem Gesetz der Liebe ent-     Sie besteht darin, den Zerfall der
    spricht, davon rede nicht;       Welt zu verhindern“(Albert Ca-
                                     mus). Das ist bis heute nicht rea-
 was nicht dem Gesetz der Liebe      lisiert. Die Aufgabe ist wohl zu
      folgt, das tue nicht.“         schwer.

       (Konfutse nachempfunden)      Der Mensch ist nicht nur das, was
                                     sich von ihm in seinen Worten
Gunda Wilckens                       und Taten äußert, er ist auch das,
                                     was er in Sehnsucht in aller Stille
                                     erträumt. Er möchte verstanden
17
und geliebt werden, um sich gebor-       Mund- und Nasenmaske ein an-
gen zu fühlen. Wir brauchen einen        erkanntes Hilfsmittel ist. Sie bietet
Menschen, dem wir uns anvertrau-         gegenseitigen Schutz vor möglicher
en können, der unsere Fehler nicht       Ansteckung.
nachträgt, der uns nimmt, wie wir
sind. Dieser Mensch kann meinem          Wir finden es aber auch traurig,
Leben einen Sinn geben und mich          dass Corona unser soziales Leben
fühlen lassen, wofür es sich lohnt       total verstört. Alte und Kranke wer-
zu leben. Damit wird Sehnsucht           den isoliert, um nicht in Gefahr zu
gestillt und innerer Frieden kann        kommen oder selber eine Gefahr
eintreten.                               für andere zu werden. Einige Zeit
                                         wurde die Regelung fürs Besuchs-
Das Streben nach Reichtum hat bis-       problem wieder etwas gelockert
her die meisten Menschen im Bann         und Menschen im Altenpflegeheim
gehalten. Aber Reichtum erfährt          durften ab und zu besucht werden,
man nicht nur durch materiellen          weil die Zahl der Neuerkrankten
Besitz, sondern eher durch Anteil-       zurück ging. Die menschlichen
nahme und Liebe, die einem von           Kontakte wurden erleichtert, bis
seinen Mitmenschen zu Teil wer-          sich herausstellte, dass Corona
den. Materielle Dinge, die nicht le-     noch lange nicht überwunden ist.
bensnotwendig sind, sollte man in
Würde entbehren können. Es könn-         Die Zahl der Infizierten stieg wie-
te sein, dass die Menschheit reicher     der besorgniserregend, Restaurants
wird, indem sie ärmer wird, meint        und Bars mussten aufs Neue schlie-
Immanuel Kant. Aber niemand              ßen, nachdem sie ihren Betrieb kurz
möchte seinen Mitmenschen nach-          wieder hatten aufmachen dürfen.
stehen, sondern sich lieber totarbei-    Der wirtschaftliche Schaden ist sehr
ten.                                     groß und das weltweit. Wie dieser
                                         Corona-Krieg ausgehen wird, ist
Durch Corona könnte nun ein Um-          nicht abzusehen, aber wir hoffen,
bruch entstehen. Das Virus Covid         dass bald ein Gegenmittel gefun-
19, das plötzlich in aller Stille auf-   den wird, an dem in aller Stille ge-
tauchte und Angst und Schrecken,         arbeitet wird .
Krankheit und Tod verbreitete,
zeigt uns, dass wir alleine machtlos     Ulrike Reher
dieser Bedrohung gegenüberste-
hen. Wir erfahren wie wichtig es ist,
auf unsere Mitmenschen Rücksicht
zu nehmen, indem wir Ratschläge
oder Befehle befolgen, wobei die

                                                                           18
Afgiftekantoor
2930 Brasschaat

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België – Belgique
Deutschsprachige Evangelische Gemeinde                  Botschaft Nr. 5 Dezember 2020 - Januar2021
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Herausgegeben im Auftrag des Presbyteriums
Verantwortlich: das Presbyterium
Redaktion: Anke Stoelen, Mail : anke.degpa@telenet.be
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