Maerz Musik 22.3.- 31.3.19 - Festival für Zeitfragen - Berliner Festspiele

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Maerz Musik 22.3.- 31.3.19 - Festival für Zeitfragen - Berliner Festspiele
#maerzmusik

Maerz Festival
Musik Zeitfragen
      für

             22.3.–
             31.3.19
Maerz Musik 22.3.- 31.3.19 - Festival für Zeitfragen - Berliner Festspiele
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Maerz Festival
Musik Zeitfragen
      für

          22.3.–
          31.3.19
Grußwort /
Welcome

  Dass das Denken über abstrakte Begriffe durchaus
  sinnlich und abenteuerlich sein kann, beweist
  Berno Odo Polzer schon seit 2015 in den von ihm
  konzipierten Ausgaben von MaerzMusik – Festival
  für Zeitfragen. Ich kenne kein anderes Festival,
  das so furchtlos intellektuell ist und gleichzeitig
  große Gefühle hervorruft. Emotion und Theorie,
  Erlebnis und Reflektion, Irritation und Befriedigung
  verbinden sich hier immer wieder neu – stets
  mit Musik als zentraler Impulsgeberin. MaerzMusik
  erscheint eher als ein kleines Festival, verglichen
  mit anderen Programmen der Berliner Festspiele,
  aber es ist wegweisend, denn es begibt sich immer
  wieder auf eine ungewisse Reise in Gebiete, die
  mich faszinieren: wo Komponist*innen, Musiker*in-
  nen und Organisator*innen nach neuen Formen
  und Formaten suchen, nach neuen Arten des
  Zusammenkommens mit dem Publikum, nach
  neuen, nicht immer beruhigenden Erkenntnissen
  über die Welt, unsere Geschichte, unser Selbst.

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Abstract concepts can be considered in a sensual
       and adventurous way, and Berno Odo Polzer has
       provided ample proof of this fact in the editions of
       Maerz Musik – Festival for Time Issues that he
       has conceived since 2015. I know no other festival
       that is so fearlessly intellectual while generating big
       emotions at the same time. Affect and theory,
       experience and contemplation, irritation and satis-
       faction enter into a multitude of new associations
       – with music as the central source of impulses.
       In comparison with some of the other programmes
       of Berliner Festspiele, MaerzMusik may seem ­like
       one of the smaller festivals, but it is in fact ground-
       breaking, setting off time and again on uncertain
       journeys into areas that fascinate me: where com-
       posers, musicians and organisers search for
       new forms and formats, for new ways of coming
       together with the audience, for new and not
       always reassuring insights about the world, our
       history, our selves.

Thomas Oberender
Intendant der Berliner Festspiele  
                                  /
Director Berliner Festspiele

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Vorwort
 Dies mag eine eigenartige Zeit sein, um sich mit der Geschichte
 zu beschäftigen. Absorbiert und überwältigt von einer prekären
 Gegenwart und einer ungewissen Zukunft, wie wir es sind,
 mag jeder „Blick zurück“ wie eine Zeitverschwendung erscheinen.
 Kann sein, dass wir es müde sind, mit Vergangenem zu tun zu
 haben, erschöpft von einer Kultur der Retrospektion, die die
 Vergangenheit als etwas Gegebenes feiert, das die Gegen­wart
in den Schatten stellt. Mag sein, dass wir es überdrüssig sind,
die alten Geschichten von Fortschritt, Aufklärung und Zivilisation
zu lesen, während wir die Kosten ihrer Errungenschaften
zählen: Umweltzerstörung und die Vernichtung des Lebens auf
der Erde. Vielleicht möchten wir unseren Blick woandershin
richten, weg von den dunklen politischen Kräften, die vor unseren
Augen wieder auftauchen, obwohl wir sie bereits im Müllei-
mer der Geschichte gewünscht und gewähnt hatten. Wäh-
rend Geschichte in Echtzeit und in Einheiten von 280 Zeichen
geschrieben wird, hat der langwierige historiografische
Kampf um Fakten und Fakeness einen bitteren Beigeschmack
erhalten. Dies mag eine schlechte Zeit für Geschichte sein.
        Dennoch – oder gerade deswegen – widmet sich die
fünfte Ausgabe dieses „Festivals für Zeitfragen“ zehn Tage
lang dem Phänomen Geschichte bzw. Geschichtsschreibung.
Geschichte verstanden als lebendiges, beseeltes Gebiet,
das tief in das Jetzt hineinreicht. Geschichte als Extension der
Gegenwart sogar, deren Praxis bestimmt, wie wir im Jetzt
stehen und wie wir uns ins Morgen bewegen.
        MaerzMusik 2019 besteht aus einer Konstellation von
Begegnungen – Konzerten, Performances, Lesungen, Film-
vorführungen, Installationen, Ausstellungen und Diskurs­
formaten – , die historische Zeit spürbar, begreifbar, reflektier-
bar machen wollen. Das Eröffnungskonzert bringt Melodien
des Widerstands und des Klassenkampfs zum Klingen, die von
Frederic Rzewski meisterhaft in Variationsform gebracht
wurden, und lässt selten zu hörende Klangwelten von Horațiu
Rădulescu, eines Meisters der Spektralmusik, wieder aufle-
ben (22.3.). Eine neue Oper von Jennifer Walshe und Timothy
­Morton – von MaerzMusik mit in Auftrag gegeben – erforscht die
 Vielfalt der Zeitlichkeiten im Zentrum des Menschseins (24.3.).

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„useless land“ lädt das Publikum ein, im Haus der Berliner
 Festspiele zu übernachten, sich niederzulegen und Texten
 zuzuhören, die von einer Welt vor der industriellen Revo-
 lution sprechen (24./25.3.). Elaine Mitchener „bewohnt“
 und verkörpert in ihrer neuen Performance einen Begriff
 von Erinnerung als Akt der Verantwortung (25.3.).
 George E. Lewis’ „A Recital for Terry Adkins“ evoziert
 wichtige Persönlichkeiten der afroamerikanischen Kunst
 (26.3.). Ein Konzert im Konzerthaus Berlin stellt den
 Orchesterapparat den Stimmen von Komponistinnen
 zur Verfügung, darunter Olga Neuwirth mit ihrem brillan-
 ten Stück „Masaot / Clocks without Hands“ (28.3.). Ein
 Abend, der dem Buch und dem Stummfilm mit L      ­ ive-Musik
 „Die Stadt ohne Juden“ gewidmet ist, regt zu tiefem
 Nachdenken über historische Zeit und über die Blindheit
 der Zeitgenossenschaft an. Und schließlich stellt „The
 Long Now“ wieder jenes besondere Zeit-Gefäß bereit,
 das seinen eigenen Gesetzen folgt und das die Rhythmen
 und Beschleunigungen unseres geschäftigen Lebens
 unterwandert (30./31.3.).
        Das Diskursformat „Thinking Together” stützt,
 umfasst und spiegelt diese Projekte ebenso wie zwei
 Ausstel­lungen im silent green, die mannigfaltige Archive
 entfalten: „Tele-Visions. Eine kritische Medienge-
 schichte der Neuen Musik im Fernsehen der 1950er bis
 1990er Jahre“ und „A Utopian Stage. Festival of Arts,
­Shiraz-Persepolis (1967–1977)”.
        Es ist die tiefe Freude dieses Festivals, Momente
 des gemeinsamen Hörens zu schaffen, verschiedene
 Zeitlichkeiten zu imaginieren und zu beherbergen –
 Räume zu schaffen für unterschiedliche Weisen, in der
 Zeit zu sein. Seien Sie unser Gast.

      Berno Odo Polzer
      Künstlerischer Leiter
      MaerzMusik – Festival für Zeitfragen

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Preface

This may be an odd time for dealing with history. Absorbed and
overpowered as we are by a precarious present and an uncertain
future, “looking back” may seem like a waste of time. We may
be tired of dealing with things past: exhausted as we are by a cul­-
ture of retrospection that celebrates the past as a given
out­shining the present. We may be weary of reading the old tales
of progress, enlightenment and civilization, as we count the
costs of its achievements: environmental degradation and the
destruction of life on earth. We may want to look somewhere else,
away from the unlikely resurfacing before our eyes, of dark
political forces we had wishfully relegated to the dustbin of
history. While history is being written in real time and at 280 char-
acters apiece, the lengthy historiographical struggle around
facts and fakeness has acquired a bitter aftertaste. This may
be a bad time for history.
         Nevertheless – or rather therefore – the fifth edition of this
­“Festival for Time Issues” dedicates its 10 days to questions per-
 taining to history and historiography. History understood as
 an alive, animate, spirited realm that reaches deep into the now.
 History as an extension of the present even, the practice of which
 determines how we stand in the now and how we move into
 tomorrow. Through a politically focused lens of time we might
 be able to see the variegated politics behind historically con-
 tingent philosophies of history – including our own – and how
 they influence, in turn, our ways of relating to the past, our views
 onto the present and our ability to shape the future.
         MaerzMusik 2019 consists of a constellation of public
 encounters – concerts, performances, readings, film screenings,
 installations, exhibitions and discourse formats – that propose
 different ways of sensing, comprehending, reflecting historical
 time. The opening concert resounds with melodies of resistance
 and class struggle, masterfully put into variation form by Frederic
 Rzewski, and revives rarely heard sonic realms by a forgotten
 master of spectral music, Horațiu Rădulescu (22.3.). A new opera
 by Jennifer Walshe and Timothy Morton – c    ­ o-commissioned

              6
by MaerzMusik – explores the multiplicity of tempo­­ralities
at the heart of being human (24.3.). “useless land” invites
the audience to spend the night at Haus der Berliner
­Festspiele, laying down, sleeping and listening to texts that
 speak about a world prior to the industrial revolution.
 (24./25.3.) In her world premiere, Elaine Mitchener inhabits
 and embodies a concept of remembering as an act
 of responsibility (25.3.). A large-scale open-form ritual by
 George E. Lewis invokes important figures of African-
 American art and culture (26.3.). A concert at Konzerthaus
 Berlin lends the orchestra apparatus to the voices of
 historically underrepresented female composers, amongst
 them Olga Neuwirth with her brilliant piece “Masaot/
 Clocks without Hands” (28.3.). An evening dedicated to
 “Die Stadt ohne Juden” – both a book and a silent movie
 with live music – provokes a deep reflection about histori-
 cal time and the blindness of contemporaneity. And finally,
 The Long Now, provides the cherished and abundant
 time-vessel with its own laws that undermine the rhythms
 and accelerations of our busy lives (30. & 31.3.).
         Underlying, enveloping and diffracting these events
 are the festival’s discourse format “Thinking Together”
 on “Circluding History” as well as two exhibition projects
 at silent green that unfold diverse archives: “Tele-Visions.
 A Critical Media History of New Music on TV, 1950s–1990s”
 and “A Utopian Stage. Festival of Arts, Shiraz-Persepolis
 (1967–1977)”.
         It is the deep pleasure of this “Festival for Time
 Issues” to create moments of listening together, to imagine
 and shelter different temporalities – to provide space for
 diverse ways of being in time. Be our guest.

       Berno Odo Polzer
       Artistic Director
       MaerzMusik – Festival for Time Issues

       7
Opening
„Das vereinte Volk wird niemals besiegt werden“ – diese
Botschaft eröffnet MaerzMusik 2019, getragen von
Sergio Ortegas ikonischer Melodie, die diese Hymne des
chilenischen Widerstandes weltweit bekannt gemacht
hat. Eine Botschaft, die heute neue Relevanz erhält. Der
amerikanische Komponist und Pianist Frederic ­Rzewski
(*1938) hat das Lied 1975 zum Thema eines großen
­Variationswerkes gemacht – eine der eindrucksvollsten
 Klavierkompositionen des letzten Jahrhunderts, gespielt
 vom Komponisten selbst.
        Der zweite Teil des Eröffnungskonzerts ist einem
 selten gespielten Meister der Spektralmusik gewid-
 met, Horațiu Rădulescu (1942 – 2008). Mit „Clepsydra“
 präsentiert MaerzMusik ein Werk für sechzehn Spieler
 mit „Sound Icons“, in Streichinstrumente umgewandelte
 Klaviere, die von Rădulescu erfunden wurden.
 Ein entrückendes Klangplasma, dessen Zeitlosigkeit
 in suggestivem Kontrast zur präzisen Organisation von
 Rzewskis Klavieropus steht.

      “The People United Will Never Be Defeated” – this message
      inaugurates MaerzMusik 2019. Carried by Sergio Ortega's
      iconic melody, this anthem of the Chilean resistance
      is known around the world. A message that bears a new
      relevance today. In 1975, the American composer and
      pianist Frederic Rzewski (*1938) put the song in the centre
      of a large piece of piano variations. One of the most im­
      pressive piano compositions of the last century, the piece
      will be performed by the composer himself.
              The second part of the opening concert is dedicated
      to a rarely performed master of spectral music, H ­ oraţiu
      Rădulescu (1942 - 2008). With “Clepsydra” ­MaerzMusik
      presents a work for 16 performers with “Sound Icons”,
      piano-turned-string-instruments that were invented by
      Rădulescu himself. An entrancing sonic plasma,
      whose timelessness suggestively contrasts with the
      precise organization of Rzewski’s piano opus.

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Fr /   22.03.2019,   20:00
Fri
       Haus der Berliner Festspiele
       €   30

                 FREDERIC RZEWSKI
                 The People United Will Never Be
                 ­Defeated
                 36 Variations on “El pueblo unido jamás
                 será vencido” for piano (1975)
                 Frederic Rzewski Klavier

                 HORAȚIU RĂDULESCU
                 Clepsydra
                 for 16 players with Sound Icons op. 47
                 (1981/82)
                 UA der Originalfassung /
                 World premiere of the original version
                 Samuel Dunscombe Leitung

            Mit Unterstützung von PIANOCENTER BERLIN

            9
Tele-Visions /
     Persepolis
 Mit der Doppeleröffnung zweier Projekte im silent green
 startet am zweiten Festivaltag eine medien-archäolo-
 gische Zeitreise.
         „Tele-Visions“ hebt und präsentiert Schätze aus
 über 20 Fernseharchiven und fünf Jahrzehnten – eine
 kritische Mediengeschichte der Neuen Musik im Fern-
 sehen von den 1950er bis in die 1990er Jahre.
 „A ­Utopian Stage“ spürt dem bedeutenden iranischen
 ­„Festival of Arts“ in Shiraz-Persepolis nach, das in
  den 1960er und 1970er Jahren Künstler*innen aus allen
  Weltteilen zu einem transnationalen, experimentellen
  Austausch einlud und damit historische, politische und
  ideologische Grenzen überschritt.
         Um 21 Uhr kreuzen sich die Pfade beider Projekte
in der Aufführung von Iannis Xenakis’ legendärer
Tonband-Komposition „Persepolis“, die im Auftrag des
­Shiraz-Festivals entstanden ist und die ihre Spuren
 in französischen Fernseh-Archiven hinterlassen hat.

      With the double opening of two projects in silent green,
       the second day of the festival embarks on a media-archaeo­-
       logical time travel.
               “Tele-Visions” lifts and presents treasures from
      more than 20 television archives spanning five decades:
       a critical media history of new music on TV from the
       1950s to the 1990s.
       “A Utopian Stage” traces the legacy of the important ­Iranian
       Festival of Arts in Shiraz-Persepolis, which in the 1960s
       and 1970s invited artists from around the world to engage
       in a transnational, experimental exchange of creativity
       and knowledge and thus intercepted historical, political
       and ideological demarcations.
               At 21:00, the trajectories of both projects intersect
      in the performance of Iannis Xenakis’ legendary tape com-
      position “Persepolis,” which was commissioned by the
      ­Shiraz Festival and left traces in French television archives.

             12
Sa /   23.03.2019,   19:00  –  24:00
Sat
       silent green
       Eintritt frei   /   Free admission

19:00             TELE-VISIONS
Betonhalle
                  A Critical Media History of New
                  ­Music on TV, 1950s–1990s
                  Eröffnung Filminstallation /
                  Film Installation Opening
                  Programmdetails / Programme details:
                  berlinerfestspiele.de/mm-tv
                  Siehe Seiten / See pages 35 – 38

20:00             A UTOPIAN STAGE
SAVVY Con-        Festival of Arts, Shiraz-Persepolis
temporary         (1967–1977)
                  Ausstellungseröffnung / Exhibition opening
                  Kuratiert von / Curated by Vali Mahlouji /
                  Archaeology of the Final Decade
                  Siehe Seite / See page 54

                  IANNIS XENAKIS
21:00
                  Persepolis
Betonhalle
                  für Achtkanal-Tonband (1971)
                  Daniel Teige Klangregie

             Tele-Visions wird gefördert durch die Kulturstiftung
             des Bundes.
             Mit Unterstützung von silent green, in ­ Kooperation
             mit Deutsches Rundfunkarchiv – Stiftung von ARD und
             ­Deutschlandradio

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Liping Ting
Langsamkeit ist eine Herausforderung. In den Arbeiten von
Liping Ting ist sie allgegenwärtig. Die in Taiwan geborene
Künstlerin ist fast in all ihren Arbeiten körperlich als Per-
formerin präsent. Ihre extrem konzentrierten Handlungen
berühren die Grenze zur Trance und verleihen ihren In-
stallationen zusätzliche Intensität und Präsenz. Ihr Atmen,
Murmeln und Flüstern, ihre bisweilen durchdringende
Stimme begleiten ihre Performances. Liping Tings Sinn
für Körper und Zeit scheinen nicht in der Moderne veran-
kert, und doch zeugen Referenzen zu Artaud, Joyce,
Xenakis, Cage von einem intensiven künstlerischen Dialog
mit der westlichen Avantgarde.
        Im Rahmen von MaerzMusik präsentiert Liping Ting
eine neue Arbeit in der daadgalerie: „Water Timing S. –
Times' Spiral” ist eine Raum-, Klang- und Lichtinstallation
mit Videoprojektionen und performativen Interventionen.
Bei The Long Now wird Liping Ting überdies mit einer
Langzeit-Performance in der Schaltzentrale des Kraftwerk
Berlin präsent sein (siehe Seite 48).

      Slowness is a challenge. In the works of Liping Ting, it is
      ubiquitous. The Taiwan-born artist is physically present as
      a performer in almost all of her works. Her extremely con-
      centrated actions touch the border of trance states and
      provide her installations with additional intensity and pres-
      ence. Her breathing, murmuring and whispering, her some-
      times permeating voice accompany her performances.
      Liping Ting’s sense of body and time does not seem rooted
      in modernity, yet references to Artaud, Joyce, Xenakis,
      Cage testify to an intense artistic dialogue with the West-
      ern avant-garde.
             In the framework of MaerzMusik, Liping Ting pres­
      ents a new work in the daadgalerie: “Water Timing S. –
      Times' ­Spiral” is a space, sound and light installation with
      video projections and performative interventions. For
      The Long Now, Liping Ting will also be present with a dura-
      tional performance in the control room of Kraftwerk Berlin
      (see page 48).

              14
So /   24.03.2019,   15:00  –  23:00
Sun
       daadgalerie
       Eintritt frei   /   Free admission

                    LIPING TING
                    Water Timing S. – Times' Spiral (2019)
                    Ausstellung & Performances /
                    Exhibition & Performances

15:00               Eröffnung der Ausstellung    /
                    Exhibition opening

16:00,   17:00      Performative Interventions
18:00

21:00  –  23:00     Durational Performance

                    Dauer der Ausstellung   /   
                    Exhibition period
                    25.03.–  31.03.2019,   12:00  –  19:00

              In Zusammenarbeit mit Berliner Künstlerprogramm
              des DAAD

              15
Time Time Time
Zeit. Wenn uns niemand danach fragt, wissen wir, was
sie ist. Oder zumindest wissen wir, was eine der verschie-
denen Versionen davon ist. Tiefe ökologische Zeit, evo-
lutionäre Zeit, Zeitreise, Längengrad, Zeitausdehnung und
-kontraktion, alternative Zeitachsen und Paralleluniver-
sen. Polyphasischer Schlaf, Anti-Aging-Cremes, biolo-
gische Uhren, Neuronengruppen in unserem Gehirn und
Schwarze Löcher.
        Der visionäre Philosoph Timothy Morton (*1968)
und die Komponistin Jennifer Walshe (*1974) erforschen
gemeinsam die Vielfalt der Zeitlichkeiten im Zentrum
des Menschseins. Jede*r im Raum ist wichtig – die
schnelle digitale Zeit von Matmos’ M.C. Schmidt und
Walshe; die tiefen geologischen Rhythmen des Instrumen-
tenbauers Lee Patterson; die unterschwelligen Drohnen
der irischen Experimentalistin Áine O’Dwyer; die tektoni-
schen Klangplatten der norwegischen Streifenjunko
und Vilde&Inga; das Publikum, dessen Entropie demonst-
riert, dass die Zeit tatsächlich vergeht …

      Time. If no one asks us, we know what it is. Or, at least, we
      know what one of the different versions of it is. Deep eco­-
      logical time, evolutionary time, time travel, longitude, time
      dilation, time compression, alternative timelines and paral-
      lel universes. Polyphasic sleep, anti-ageing creams, fertility
      clocks, groups of neurons in our brains and black holes.
              Visionary philosopher Timothy Morton (*1968) and
      experimental composer Jennifer Walshe (*1974) join forces
      to explore the multiplicity of temporalities at the heart of
      being human. Everyone in the room is important: the fast-
      paced digital time of Matmos' M.C. Schmidt and Walshe;
      the deep geological rhythms of instrument builder Lee Pat-
      terson; the liminal, eternal drones of Irish experimentalist
      Áine O’Dwyer; the shifting tectonic plates of sound from
      Norwegian ensembles Streifenjunko and Vilde&Inga. The
      audience, whose entropy demonstrates that time is indeed
      passing …

             18
So /   24.03.2019,   20:00
Sun
       Haus der Berliner Festspiele
       €   25
       Kombiticket   /   Combined ticket TIME   TIME   TIME &
       USELESS   LAND €   30

                   TIME TIME TIME (2019) DE
                   Jennifer Walshe
                   Timothy Morton
                   Áine O’Dwyer
                   Lee Patterson
                   M.C.Schmidt
                   Streifenjunko
                   Vilde&Inga

             Commissioned by Borealis   –   en festival for ­eksperimentell
             musikk, Sonic Acts, MaerzMusik – F    ­estival for Time
             Issues, Ultima Oslo Contemporary Music Festival and
             ­
             London Contemporary Music Festival / Serpentine
             ­Galleries.

             Commission supported by Arts Council Norway, Arts
             Council of Ireland and the Performance Arts Fund NL.
             ­
             Funded by the Ernst von Siemens ­
                                             Musikstiftung.
             Commissioned as part of Re-Imagine ­
                                                Europe, co-funded
             by the Creative Europe programme of the European Union.

             19
useless land
Die Nacht schenkt uns einige Stunden. Portale nehmen
sich Zeit, sie fordern uns zum Verweilen auf. ­„useless
land“ ist eine Zusammenstellung von fiktionalen und
theoretischen Texten, die von einer Welt vor der industri-
ellen Revolution sprechen. Texte, die eine kognitive
Karte zeichnen von anderen möglichen Verbindungen,
anderen Perspektiven auf die Beziehung des Menschen
zur Umwelt, zu Tieren, Geistern, Pflanzen, Zeit ...
Die kolumbianische Tänzerin und Choreografin Cata-
lina Insignares (*1987) und die brasilianische Regisseurin
Carolina Mendonça (*1984) laden dazu ein, mit ihnen
die Nacht zu verbringen, sich niederzulegen und zuzu-
hören. Laut lesen sie Texte vor, bis zum Sonnenaufgang,
schaffen einen Raum, in dem das Schlafen eine Möglich-
keit ist, die Welt zu verstehen. Stimmen, die in Ohren
fließen und Geschichten weben. Ein Ödland. Die Notwen­
digkeit der Gemeinschaft der Menschen, mit denen wir
schlafen, zu vertrauen. Eine Nachtwache, in der wir
in Uneinigkeit zusammen sein können, mit v   ­ erschiedenen
Sprachen und Träumen, zwischen wachsam und s       ­ chlafend.

      The night gives us some hours. Portals take time, they ask
      us to linger. “useless land” is a compilation of fictional
      and theoretical texts that speak about a world prior to
      the industrial revolution. The texts draw a cognitive map
      of other possi­ble relations, other perspectives onto the
      human relationship with the environment, with animals,
      ghosts, plants, time ... The Colombian dancer and choreo­
      grapher Catalina Insignares (*1987) and the Brazilian
      director Carolina ­Mendonça (*1984) invite the public to
      spend the night with them, laying down and listening.
      They read texts out loud until sunrise. Enter a space where
      sleeping is a way of understanding the world. Voices pour-
      ing into ears, weaving stories. A wasteland. A need to
      trust the community of people we sleep with. A vigil state
      in which we can be together in dissension, with different
      languages and dreams, somewhere between being alert
      and asleep.

              20
So /   24.03.2019,   23:30  –  25.03.2019,   09:00
Sun
Mo /
       Haus der Berliner Festspiele,         Große Bühne
Mon    €   15
       Kombiticket   /   Combined ticket TIME   TIME   TIME &
       USELESS   LAND €   30

                  USELESS LAND
                  Catalina Insignares &
                  Carolina Mendonça
                  Texte von / Texts by
                  Silvia Federici, Roger Caillois, NOF4,
                  Gloria E. Anzaldúa, Virginia Woolf,
                  Michael Taussig u.a. / et al.

                  Mit Beiträgen von / With contributions by
                  Sursignal, remote viewing club

Die Teilnehmer*innen werden gebeten, Schlafsäcke
mitzubringen./ The participants are kindly asked
to bring sleeping bags.

             21
QuerKlang 15

Seit 15 Jahren bringt das Projekt QuerKlang im Rahmen
von MaerzMusik Kollektiv-Kompositionen von Schüler*in-
nen Berlins zur Uraufführung. Begleitet von Teams, beste-
hend aus Pädagog*innen, Komponist*innen und Studie-
renden, erforschen sie Klänge, setzen diese in Beziehung
zueinander und machen ihre Entdeckungen für andere
hörbar. Die Welt der Schule, die der universitären Aus-
bildung und die der Musiker*innen und Komponist*innen
werden dabei in einen spannungsreichen Zusammen-
hang gebracht.

      For 15 years, the QuerKlang project has premiered group
      compositions by Berlin school pupils as part of ­MaerzMusik.
      Accompanied by teams consisting of a teacher, a com-
      poser and a university student, they investigate sounds,
      arrange them into compositions and share their discoveries
      with the public. QuerKlang brings together three different
      working environments: the world of the school, of univer-
      sity education and that of professional musicians and
      composers – QuerKlang thrives on the tensions between
      these worlds.

             22
Mo /   25.03.2019,   18:00 Festakt und Konzert
Mon
       Universität der Künste,   Probensaal

Di /   26.03.2019,   18:00 Konzert
Tue
       Radialsystem V

Mi /   27.03.2019,   18:00 Konzert
Wed
       Universität der Künste,   Probensaal

       Eintritt frei   /   Free admission

                   SCHULE MACHEN:
                   QUERKLANG
                   Experimentelles Komponieren in der Schule
                    Uraufführungen von Gruppen-Kompo-
                    sitionen durch Schüler*innen der
                    Rosa-Parks-Grundschule,   Kreuzberg   /
                    Grundschule unter dem Regenbogen,
                    Marzahn   /   Parzival-Schule,   Zehlendorf   /
                   ­Heinrich-Böll-Oberschule,   Spandau   /
                   Friedrich-Ebert-Gymnasium,   Wilmers-
                   dorf   –   begleitet durch ihre Musikleh-
                    rer*innen sowie Genoël von Lilien-
                    stern,   Silvia Ocougne,   Naomi Pinnock,
                   Amir Shpilman,   Ute Wassermann und
                   Studierende der UdK Berlin und der
                   Hochschule für Musik Hanns Eisler
                   Berlin

                   Franziska Hildner / Mathias Hinke  /
                    Elinor Metzke / Daniel Ott / S
                                                 ­ tefan
                   Roszak / Elsa Sachse / H ­ enning
                   ­Wehmeyer / Kerstin Wiehe
                   ­Projektteam

             QuerKlang ist ein Projekt der Universität der Künste
             Berlin   /   klangzeitort in Zusammenarbeit mit k&k kultkom /
             Kulturkontakte e.V. und Berliner Festspiele /
             MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Finanziert
             ­
             aus Mitteln der Universität der Künste Berlin.

             23
Tele-Visions
    Nights

Zwei kommentierte Fernseh-Abende im Rahmen des Projekts
„Tele-Visions“ bündeln aktuelle Perspektiven auf die Medien­
geschichte der Neuen Musik im Fernsehen. In Vorträgen, Panels
und Präsentationen werfen Historiker*innen, Künstler*innen
und Kurator*innen Schlaglichter auf ein umfangreiches Archiv
von Fernsehproduktionen aus der ganzen Welt.
          Welche Geschichtsnarrative begegnen uns in der mas-
senmedialen (Selbst-)Darstellung der Nachkriegs-Avantgarde?
Welche Perspektiven ergeben sich aus dieser Fern-Sicht auf
die 1950er bis 1990er Jahre, vor allem hinsichtlich aktueller
Fragestellungen wie Diversität, Ungleichheit der Geschlechter,
Kolonialität und weißer Vorherrschaft?

      Two movie nights under the framework of the ­“Tele-Visions”
      project resituate a media history of new music on tele-
      vision with present-day perspectives. Lectures, panels and
      presentations by historians, artists and curators will
      shed light on this extensive archive of television produc-
      tions from around the world.
             What historical narratives do we encounter in mass
      media’s (self-)representations of the post-war avant-garde?
      Which perspectives does a distant view of the 1950s to
      the 1990s generate, especially with regard to current ques-
      tions concerning diversity, gender inequality, coloniality
      and white supremacy?

            24
Mo /    25.03.2019,   19:00  
Mon
&
Mi /    27.03.2019,   19:00
Wed

        silent green,   Betonhalle
        Eintritt frei   /   Free admission

19:00              TELE-VISIONS
Betonhalle
                   A Critical Media History of New
                   ­Music on TV, 1950s–1990s
                   Vorträge, Diskussionen und
                   ­Filmpräsentationen /
                    Lectures, Panels & Film presentations
                   Siehe Seite / See page 35

                   Programmdetails / Programme details
                   berlinerfestspiele.de/mm-tv

              Tele-Visions wird gefördert durch die Kulturstiftung
              des Bundes.
              Mit Unterstützung von silent green, ­  SAVVY ­
                                                           Contemporary,
              in Kooperation mit Deutsches ­­­Rundfunkarchiv–­Stiftung
              von ARD und Deutschlandradio

              25
Mitchener
     “We will inhabit a concept of remembering as an act of
     ­responsibility. An act that in turn is ultimately liberating
      and healing.”
     Elaine Mitchener

In ihrem neuen Stück für MaerzMusik untersucht Elaine ­Mitchener
Walter Benjamins Konzept von ‚Eingedenken‘ – ein geschicht­
liches Bewusstsein und eine Form des Erinnerns, in der die Ver-
gangenheit nicht als etwas Abgeschlossenes begriffen und
verklärt, sondern im Gegenteil ihre schonungslose Gegenwärtig-
keit betont wird. Im Gegensatz zur vermittelnden, distanzierend
beschwichtigenden Tendenz der Erinnerung bleibt Eingeden­ken
dem Leiden der Vergangenheit treu, indem es die Beilegung
vergangenen Unrechts ablehnt.
       Mitchener wurde in Ost-London von jamaikanischen Eltern
geboren. Ihre künstlerische Arbeit als Vokalistin, Performerin
und Komponistin ist durchdrungen vom Bewusstsein vergangener
und gegenwärtiger Formen der Diskriminierung, postkolonialer
Wunden und ihren Auswirkungen auf die Menschheit. „the then +
the now = now time“ ist ein künstlerischer Versuch, die Ver­
gangenheit zu politisieren, Zeit und Raum mithilfe von Musik und
Bewegung aufzulösen und aus dem Gleichgewicht zu bringen.

      In her new piece for MaerzMusik, Elaine Mitchener explores
      Walter Benjamin’s notion of ‘Eingedenken’ (remembrance
      or commemoration): a historical consciousness in which the
      past is not understood and glorified as something closed
      and complete, a form of remembering that emphasizes the
      past’s relentless presence. Against the mediating, con­
      ciliatory movement of Erinnerung (memory), Eingedenken
      remains true to suffering in the past by refusing reconcilia-
      tion with past wrongs.
              Born in East London to Jamaican parents, Mitchen-
      er’s artistic work as a vocalist, movement artist and com-
      poser is permeated by the awareness of past and pres-
      ent forms of discrimination, post-colonial wounds and its
      effect on humanity. “the then + the now = now time” is an
      artistic quest to politicize the past, undoing and unsettling
      time and space using music and movement.

             26
Mo /   25.03.2019,   21:00
Mon
       silent green,   Kuppelhalle
       €   20

                 ELAINE MITCHENER
                 the then + the now = now time (2019)
                 UA / World premiere
                 Elaine Mitchener Konzept, Musik &
                 Performance
                 Dam Van Huynh Bewegungsregie

            Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
            Mit Unterstützung von silent green

            27
Recital
Drei herausragende afroamerikanische Künstlerpersönlich­
keiten treffen sich an diesem Abend in einem offenen
Ritual mit Live-Interaktionen zwischen Inst­rumenten, elek-
tronischen Klängen, Texten und digitalisierten Stand-
und Bewegtbildern. George E. Lewis’ “A Recital for Terry
Adkins” ist eine Hommage an den Künstler, Performer und
Multi-Instrumentalisten Adkins (1953 – 2014), der für die
Recitals in seinen Ausstellungen gefeiert wurde.
Von Lewis selbst gemeinsam mit dem New Yorker Ensem-
ble Pamplemousse aufgeführt, enthält das Stück auch
Texte des einflussreichen Dichters und Wissenschaftlers
Fred Moten (*1962), die anlässlich dieser Europa-Premiere
neu für MaerzMusik geschrieben wurden.
        Mit seiner Wahl der instrumentellen und elektroni-
schen Mittel, seinen Kompositionsformen, Improvisations-
stilen, mathematischen Analysen und historischen
Überlegungen ist George E. Lewis (*1952) bis heute ein
Pionier zeitgenössischen musikalischen Ausdrucks. –
Eine Gelegenheit, die Arbeit eines außergewöhnlichen
Künstlers und Freigeists kennenzulernen.

      Three outstanding African-American artist ­personalities
      converge in this open-form ritual with live interaction
      between instruments, electronic sounds, texts and digi-
      tized still and moving images. George E. Lewis’ “A Recital
      for Terry Adkins” pays homage to the artist, performer,
      and multi-instrumentalist Adkins (1953–2014), who was
      celebrated for his Recitals presented within his gallery
      installations. Performed by Lewis himself alongside
      the New York-based Ensemble Pamplemousse, the piece
      also features texts by influential poet and scholar Fred
      Moten (*1962), newly written for MaerzMusik on the occa-
      sion of this European premiere.
              Through his choice of instrumental and electronic
      means, compositional forms, improvisational styles, math-
      ematical analyses, and historical reflections, George E.
      Lewis (*1952) sits at the vanguard of contemporary musical
      expression. An opportunity to get to know an extraordi­­­nary
      artist and free mind.

             28
Di /   26.03.2019,   20:00
Tue
       Radialssystem V
       €   25

                  GEORGE E. LEWIS
                  A Recital for Terry Adkins
                  for Ensemble, Video and Live-Electronics
                  with new texts by Fred Moten
                  (2014/2019) DE
                  Terry Adkins Original Sounds,
                  Images, Voice
                  George E. Lewis Live-Electronics &
                  Video Processing
                  Fred Moten Text
                  Ensemble Pamplemousse
                  David Broome Keyboard
                  Natacha Diels Flöten
                  Andrew Greenwald Perkussion
                  Bryan Jacobs Elektronik
                  Jessie Marino Violoncello
                  Weston Olecki Posaune

                  Im Anschluss / Followed by:
                  Gespräch mit / Talk with George E. Lewis
                  & Natacha Diels

             Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
             Mit Unterstützung von Radialsystem V

             29
THINKING TOGETHER
TELEVISIONEN

Thinking
Together
      Discourse & Listening

      Curated by Berno Odo Polzer

      Sa /   23.03.2019  –  29.03.2019
      Sat
      –      Haus der Berliner Festspiele
      Fr /
      Fri    Eintritt frei   /   Free admission

Programmdetails / Programme details
berlinerfestspiele.de/thinking-together

             31
THINKING TOGETHER
Thinking Together 2019 betrachtet Geschichte und Geschichts-
schreibung durch eine politisch geschärfte Linse der Zeit.
In seinem fünften Jahr untersucht das Diskurs-Format über-
kommene und hartnäckige Vorstellungen von linearer Zeit und
Geschichte sowie die ihnen zugrunde liegenden politischen
Matrizes. Welche politischen Einstellungen stecken hinter histo-
risch kontingenten Geschichtsphilosophien? Auf welchen
Zeitvorstellungen basieren sie? Und wie beeinflussen sie wiede-
rum den Blick auf die Gegenwart, die Beziehung zur Vergangen-
heit und die Fähigkeit, die Zukunft zu gestalten?
       „Circluding History“ – der Titel der Konferenz – deutet
einen anderen Ansatz beim Nachdenken über Geschichte an.
Der Begriff „Zirklusion“ (geprägt von Bini Adamczak) ist das
Antonym von Penetration. Ein Begriff, der auf nichtlineare
Verständnisse hinweist, der das Verhältnis von Aktivität und
Passivität umdenkt und eine symmetrische Verteilung von Hand-
lungsfähigkeiten einfordert. Seinen spekulativen Bahnen fol-
gend, erforscht und imaginiert Thinking Together Relationen
zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, alternative Genea-
logien sowie dekolonisierte, globale, zusammenhängende und
queere Geschichte(n).

      Thinking Together 2019 looks at history and historiography
      through a politically focused lens of time. In its fifth year
      of investigation, the discourse format scrutinizes common
      and dogged conceptions of linear time and history in order
      to disclose their underlying political matrices. What are the
      variegated politics behind historically contingent philoso-
      phies of history? What conceptions of time are they based
      on? And how do they, in turn, influence views onto the
      present, the ways of relating to the past and the ability to
      shape the future?
              The title of the conference, “Circluding History”, hints
      at a different way to approach history. “Circlusion” (a term
      coined by Bini Adamczak) is the antonym of penetra­tion.
      It suggests non-linear understandings, inverts the relation
      between activity and passivity, and calls for symmetrical
      distribution of agencies. Following its speculative trajec-
      tories, Thinking Together will investigate and (re)imagine
      relations to the past, present and future, alternative
      genea­logies, decolonized, global, connected as well as
      queer histories.

             32
THINKING TOGETHER
TELEVISIONEN

Sa/Sat
So/Sun    23. & 24.3.19
14:00 - 18:00   
Circluding History
Konferenz   /   Conference
With Anke Charton (AUT), Elizabeth Freeman (USA),
Amelia Groom (AUS/D), Dag Herbjørnsrud (NO),
Björn Schmelzer (BE), Rolando Vázquez (MEX/NL) u.a.
Synchronübersetzung ins Deutsche   /   Simultaneous translation into German
Live Stream on facebook: #thinkingtogether

Mo/Mon    25.3.19
10:00 - 14:00   
Beyond Eurocentrism and Tribal History: Towards
Decolonization and Connected Histories *
Workshop with Dag Herbjørnsrud (NO)
14:00 - 18:00   
Queer Temporalities, Queer Histories *
Workshop with Elizabeth Freeman (USA)

Di/Tue
Mi/Wed
Do/Thu    26., 27. & 28.3.19
10:00 - 14:00   
History as a warm wet Place *
Reading Group with Catalina Insignares (COL) &
Carolina ­Mendonça (BRA)

Di/Tue    26.3.19
14:00 - 18:00   
Ways of Listening 1 *
Listening Session with Lucia Farinati (GB) &
Claudia Firth (GB)
ca.   21:30 Radialsystem V
Public Talk with George E. Lewis & Natacha Diels

               33
THINKING TOGETHER

Mi/Wed
Do/Thu
Fr/Fri    27., 28. & 29.3.19
10:00 - 14:00   
History and Time in the context
of the Gaia hypothesis *
Workshop & Reading Group with texture (Jakob Claus,
Niklas Egberts, Moritz Klein, Hannah Schmedes,
Timo Schröder)

Mi/Wed    27.3.19
14:00 - 18:00   
Ways of Listening 2 *
Listening Session with Myriam van Imschoot (BEL)
Film presentation Myriam van Imschoot: Le Cadeau
(BEL 2018)

Do/Thu    28.3.19
14:00 - 18:00   
Ways of Listening 3 *
Listening Session with Kamila Metwaly
19:00   Uhr
Konzerthaus Berlin,    Carl-Maria-von-Weber-Saal
Künstler*innengespräch / Artist Talk
Clocks without Hands

Fr/Fri    29.3.19
14:00 - 18:00   
Ways of Listening 4 *
Listening Session with Björn Schmelzer

* Anmeldung erbeten /Please register:
thinking-together@berlinerfestspiele.de

   Im Rahmen von „Defragmentation     –  
                                        Curating Contemporary Music“
Ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes und des Internationalen
­Musikinstituts Darmstadt (IMD)   /   der Darmstädter Ferienkurse, der
 Donaueschinger Musiktage, von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen
 ­
sowie in Kooperation mit dem Ultima Festival Oslo

Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Haus der
Berliner Festspiele und in englischer Sprache statt.   
                                                      /
Unless otherwise stated, all events take place at Haus der Berliner
Festspiele and in English.

Programmdetails   /   Programme details
berlinerfestspiele.de/thinking-together

               34
TELE-VISIONS

Tele-
Visions
             A Critical Media History
             of New Music on TV
             1950s – 1990s

      Film installation, Film programmes,
      Concerts & Discourse

      Sa /   23.03.2019  –  31.03.2019
      Sat
      –      silent green, Betonhalle
      So /
      Sun    Eintritt frei   /   Free admission

Programmdetails / Programme details
berlinerfestspiele.de/mm-tv

             Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

              Mit Unterstützung von silent green, in Kooperation
              mit Deutsches ­
                            Rundfunkarchiv – Stiftung von ARD und
             ­Deutschlandradio

             35
TELE-VISIONS
Das Projekt „Tele-Visions“ präsentiert Schätze aus über 20 Fern-
seharchiven, die die Geschichte der musikalischen Avantgarde
der 1950er bis 1990er Jahre erzählen. Aktuelle ­Berichterstattung,
Dokumentar- und Porträtfilme, Konzertmitschnitte, Talkshows
und künstlerische Formate wie Fernseh-Opern zeichnen ein
massenmedial verbreitetes Bild der westlichen Kunstmusik.
Im F
   ­ lackern dieses Archivs bespiegeln sich genrespezifische
Erscheinungen und die großen Strömungen der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. „Tele-Visions“ richtet einen kritischen Fern-
Blick auf diese (Selbst-)Darstellung der Neuen Musik im Fernsehen.
       Welchen Geschichtsnarrativen begegnen wir? Welche
Perspek­tiven ergeben sich aus dieser Fern-Sicht, nicht zuletzt
hinsichtlich aktueller Fragestellungen bzgl. Diversität, Ungleich-
heit der Geschlechter, Intersektionalität, Kolonialität und weißer
Vorherrschaft? Wie verhält sich die Entwicklung der musikali-
schen Avantgarde zu den gesellschaftlichen Bruchlinien der jün-
geren Geschichte? Auf welche Weise prägen diese Bruchlinien
den Bereich zeitgenössischer Musik bis heute?
       Das Projekt besteht aus einer Filminstallation, ganz-
tägigen Filmprogrammen und zwei Abenden mit Vorträgen,
Panels und Präsentationen, ausgewählt von internationalen
Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen.

The project “Tele-Visions” presents treasures from over 20 tele-
vision archives that tell a multifaceted story of the musical avant-
garde from the 1950s to the 1990s. News, documentaries and
portraits, concert recordings, talk shows and made-for-TV artis-
tic formats paint a mass media image of Western art music. The
flickering of this archive mirrors genre-specific phenomena as
well as the major historical currents of the second half of the 20th
century. “Tele-Visions” takes a critical (long-)distance at this
(self-)representation of new music on TV.
        What historical narratives do you encounter? Which per-
spectives arise from this remote view, not least with regard to
current questions concerning diversity, gender inequality, inter-
sectionality, coloniality and white supremacy? How does the
development of the musical avant-garde relate to the social fault
lines of recent history? In what ways do these fault lines shape the
field of contemporary music to this day?
        The project consists of a film installation, complemented
by eight full-day film programmes and two movie nights with
lectures, panels and presentations selected by international
scientists, artists and curators.

              36
TELE-VISIONS

Sa/Sat      23. 3.19
19:00   
OPENING
21:00    
IANNIS XENAKIS
Persepolis
für Achtkanal-Tonband (1971)
Daniel Teige Klangregie

So/Sun      24.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 1

Mo/Mon      25.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 2

19:00   
TELE-VISIONS NIGHT
Lectures, Panels, Film presentations

Di/Tue      26.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 3

Mi/Wed      27.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 4
19:00
TELE-VISIONS NIGHT
Lectures, Panels, Film presentations

              37
TELE-VISIONS

Mi/Wed    27.3.19
21:00  
KARLHEINZ STOCKHAUSEN
Telemusik
Elektronische Musik für Magnetband, Lautsprecher,
­Mischpult und Klangregie (1966)

Do/Thu    28.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 5

Fr/Fri    29.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 6

Sa/Sat    30.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 7

So/Sun    31.3.19
14:00 - 24:00   
Film installation & Film programme 8

Programmdetails   /  Programme details
berlinerfestspiele.de/mm-tv

Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen
in ­
   englischer Sprache statt./
Unless otherwise stated, all events take place in English.

                38
Clocks without
     Hands

Ein Abend geprägt von drei herausragenden Komponistin-
nen-Persönlichkeiten der Gegenwart: Ashley Fures (*1982)
hypnotisierendes Werk für Orchester und Elektronik
war für den Pulitzer-Preis 2017 vorgeschlagen. Olga
Neuwirths (*1968) fulminantes „Masaot/Clocks without
Hands“ – eine poetische Reflexion über das Wesen der
Zeit und das Verblassen von Erinnerungen – hat seit
seiner Uraufführung von Wien bis New York Begeisterung
ausgelöst. Gekrönt wird der Abend im klassizistischen
Ambiente des Konzerthaus Berlin von der Uraufführung
einer Auftragskomposition der litauischen Komponistin
Justė Janulytė (*1982), deren großflächige, vielschichtige
Texturen und häufig extrem langsamen, graduellen
Metamorphosen, eine faszinierende, entschleunigende
Sogwirkung entfalten.

      An evening marked by three outstanding female composers
      of the present: Ashley Fure’s (*1982) mesmerizing work
      for orchestra and electronics, “Bound to the Bow”, was a
      finalist for the 2017 Pulitzer Prize. Olga Neuwirth’s (*1968)
      brilliant “Masaot/Clocks without Hands” is a poetic
      reflection on the nature of time and how memories fade
      that has sparked enthusiasm from Vienna to New York.
      The concert in the classicistic environment of Konzerthaus
      Berlin will be crowned by the premiere of a new commis-
      sion from the Lithuanian composer Justė Janulytė (*1982),
      whose large, multi-layered textures and often extremely
      slow, gradual metamorphoses unfold a fascinating, decel-
      erating pull.

             40
Do /    28.03.2019,   20:00
Thu
        Konzerthaus Berlin,   Großer Saal
        €      25   /   20   /   15

                   Carl-Maria-von-Weber-Saal
19:00              Künstler*innengespräch   /   Artist Talk

20:00              Konzert   /   Concert

                   ASHLEY FURE
                   Bound to the Bow
                   for Orchestra and Electronics (2016) DE

                   OLGA NEUWIRTH
                   Masaot / Clocks without Hands
                   für großes Orchester (2013/2015)

                   JUSTĖ JANULYTĖ
                   Was there a Swan?
                   for Organ and Orchestra
                   (2019) UA / World premiere
                   Kompositionsauftrag MaerzMusik – Festival
                   für Zeitfragen und Konzerthaus Berlin

                   Konzerthausorchester Berlin
                   Daniel Weingarten Klangregie
                   Peter Rundel Leitung

             In Zusammenarbeit mit Konzerthaus Berlin.
             Mit Unterstützung von Berliner Künstlerprogramm des
             DAAD und Lithuanian Culture Institute.

             Live-Mitschnitt Deutschlandfunk Kultur:   20:03  /
             Live Recording Deutschlandfunk Kultur:   20:03

             41
Stadt ohne Juden
     “Today’s right-wing demagogues show how language and
     rhetoric can be used to whip up hatred. This film got
     there before them. Hopefully it can help us think about
     where we’re going wrong.”
     Olga Neuwirth

Ein einzigartiges Dokument mit einer einzigartigen Geschichte:
Der Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ regt zu tiefem Nach­
denken an, über historische Zeit, über die Blindheit der Zeitge-
nossenschaft, über unsere Gegenwart und Zukunft selbst.
Auf dem gleichnamigen „Roman von übermorgen“ des jüdischen
Schriftstellers und Journalisten Hugo Bettauer (1872 – 1925)
basierend, wurde der Film 1924 in Wien gedreht. Irritierend pro-
phetisch zeigt er – nur 15 Jahre vor den Novemberpogromen
– den eskalierenden Antisemitismus seiner Zeit und die Verar-
mung einer Stadt nach der Vertreibung der jüdischen Bevölke-
rung. Das Werk war nur in einer fragmentarischen Version
erhalten, bis es 2015 auf einem Pariser Flohmarkt wiederent-
deckt wurde. Aus Anlass der Veröffentlichung der neu res­
taurierten Fassung hat die österreichisch-jüdische Komponis­-
tin Olga Neuwirth (*1968) eine neue Filmmusik geschrieben,
die vom Wiener Ensemble PHACE live gespielt wird.

      A unique document with a unique story. The silent film "The
      City without Jews" provokes a deep reflection about his-
      torical time, the blindness of contemporaneity, about our
      present and future itself. "The City without Jews" is based
      on the homonymous “Novel of the Day After Tomorrow” by
      Jewish writer, journalist Hugo Bettauer (1872 – 1925) and
      was shot in 1924 in Vienna. Irritatingly prophetic, it shows
      – only 15 years before Kristallnacht – the escalating
      anti-Semitism of its time and the impoverishment of a city
      after the expulsion of the Jewish population. The work
      was preserved only in a fragmentary version, until it was
      rediscovered in 2015 at a Parisian flea market. On the
      occasion of the release of the newly restored version, the
      ­Austrian-Jewish composer Olga Neuwirth (*1968) has
       written a new film score, performed live by the Viennese
       Ensemble Phace.

             44
Fr /   29.03.2019,   20:00
Fri
       Haus der Berliner Festspiele,   
                                     Große Bühne
       €   30

                 Lesung

                 HUGO BETTAUER
                 Die Stadt ohne Juden
                 Ein Roman von übermorgen (1922)
                 Samuel Finzi Sprecher

                 Film

                 Die Stadt ohne Juden
                 Stummfilm nach einem Roman
                 von Hugo Bettauer (AUT 1924)

                 Hans Karl Breslauer Regie
                 Olga Neuwirth Musik (2017)
                 Ensemble PHACE
                 Alfred Reiter Klangregie
                 Nacho de Paz Leitung

            Eine Produktion von PHACE, Wiener Konzerthaus,
            Elbphilharmonie Hamburg, Ensemble intercontemporain,
            ­
            Barbican Centre, Sinfonieorchester Basel und ZDF/ARTE,
            in Kooperation mit Wien Modern und Filmarchiv Austria

            Mit Unterstützung von Österreichisches Kulturforum
            Berlin

            45
The Long Now

The Long Now ist ein Ort der andauernden Gegenwart. Ein
Raum, in dem sich die Zeit selbst entfalten und das Zeit-
gefühl sich verlieren kann. Mit einer Dauer von 30 ­Stunden
lädt das Projekt Besucher*innen ein, sich von der getak-
teten Chronometrie der Gegenwart zu lösen und sich
dieser Zeitblase hinzugeben. The Long Now bildet den
Abschluss von MaerzMusik − Festival für Zeitfragen 2019.
In der monumentalen Kulisse des Kraftwerk Berlin sind
Konzerte, Performances und elektronische Live-Acts
mit Klang- und Videoinstallationen zu einer großformati-
gen Komposition in Zeit und Raum versammelt. Von der
musikalischen Avantgarde bis hin zu experimenteller
Elektronik, Ambient Music und Noise reichen die musikali-
schen Welten, die sich in der fünften Ausgabe von
The Long Now zu einer körperlichen und künstlerischen
Grenzerfahrung formieren. Wir laden Sie ein, den
gesamten Zeitraum von The Long Now im Kraftwerk
zu verbringen, dort zu übernachten oder mehrmals wieder-
zukommen. Betten werden bereitgestellt.

      The Long Now is a place for the continuing present.
      A space in which time itself can unfurl and senses of time
      can dilate into as yet uncharted patterns. With a duration
      of 30 hours, the project invites visitors to detach from
      the clocked pace of the urban present and indulge in the
      chronosphere of The Long Now. The Long Now is the
      closing event of MaerzMusik − Festival for Time Issues
      2019. Embedded in the monumental setting of Kraftwerk
      Berlin, concerts, performances, electronic live-acts,
      sound and video installations form a large-scale composi-
      tion in time and space. Embracing musical worlds from
      the musical avant-garde to experimental electronics, ambi-
      ent and noise, this fifth edition of the event offers sonic and
      bodily experiences of an exceptional kind. Visitors are
      welcome to spend the entire duration in the powerplant,
      sleep over, or come and go. Beds will be provided.

             48
Sa /   30.03.2019,   19:00  –  31.03.2019,   24:00
Sat
&      Kraftwerk Berlin
So /
Sun    Tagesticket   /   Day Ticket €   35
       2-Tageticket   /   2-Day Ticket €   48

                  THE LONG NOW
                  30 Stunden Kraftwerk Berlin /
                  30 Hours Kraftwerk Berlin

                  Kuratiert von / Curated by
                  Berno Odo Polzer, Laurens von Oswald
                  und Harry Glass

                  Programmdetails   /   Programme details
                  berlinerfestspiele.de/the-long-now

             Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

             In Kooperation mit Berlin Atonal
             Mit Unterstützung von Kraftwerk Berlin

             49
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