C L I O Geschichte Literatur Fotografie - 75 Jahre 1945 Graz - Geschichte(n) Geschichtswerkstätte in Gösting - Dokumentationsarchiv des ...

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C L I O Geschichte Literatur Fotografie - 75 Jahre 1945 Graz - Geschichte(n) Geschichtswerkstätte in Gösting - Dokumentationsarchiv des ...
CL
IO                                      Geschichte
                                          Literatur
                                         Fotografie
Veranstaltungen Herbst 2020

                                      75 Jahre 1945
                               Graz – Geschichte(n)
                              Geschichtswerkstätte
                                          in Gösting
Editorial                                                                        GRAZ-Geschichte(n) und Bilder

Werden Sie Mitglied und fördern        Sie halten das Programmheft für den Herbst in Händen und            Comrade Conrade – Ein Name für eine Straße
Sie unsere Aktivitäten!                denken sich vielleicht „Habe ich diese Veranstaltungen nicht            Buchpräsentation und Gesprächsrunde
                                       schon angekündigt gesehen?“ Und tatsächlich: Einige der
Sie erhalten dadurch u. a. alle CLIO   Veranstaltungen waren bereits für das Frühjahr – für unse-     Ein interdisziplinäres Kunst-, Forschungs- und Friedenspro-
Publikationen zu einem reduzier-       ren Schwerpunkt 75 Jahre Befreiung Österreichs vom             jekt zum 100jährigen Gedenken an den Beginn des demo-
ten Preis (-20%).                      NS-Regime – vorgesehen, ehe COVID 19 einen Strich durch        kratischen Staates Österreich in Graz 2016–2019. Ein loses
Förderer bekommen jährlich alle        unser Frühjahrsprogramm gemacht hat.                           Netzwerk an Personen, Vereinen, Institutionen untersuchte
CLIO-Neuerscheinungen (bis zu 10           Daher nun auf ein Neues mit Rundgängen, Vorträgen,         den Zustand von Demokratie und Frieden auf der Straße
Bücher) gratis.                        Diskussionen und Lesungen. Zudem gibt es auch zahlrei-         anhand der Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Wie sieht Ge-
                                       che Präsentationen von CLIO Büchern, die wir im heurigen       schichtsschreibung durch Zeichen des öffentlichen Raumes
Jahresmitgliedsbeitrag: € 25,00        Jahr herausgeben. Dabei reicht die Bandbreite von einem        aktuell aus? Wie stellen wir uns eine Zukunft gemeinsam
Ermäßigt (Studierende): € 12,50        Gedichtband von Peter Veran über einen Rundgangfüh-            vor?
Förderer: über € 100,00                rer durch das Jüdische Geidorf oder dem ersten Band der            Die Conrad-von-Hötzendorf-Straße ist einer der gro-
                                       Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen des             ßen Boulevards von Graz. Die Straße ist einerseits durch
Veranstalter, Herausgeber,             Universalmuseums Joanneum (Graz-Fotos von Uto Laur)            die hohe Dichte sowohl an demokratiepolitisch wichtigen
Verleger, Medieninhaber:               bis hin zu zeitgeschichtlichen Büchern etwa über den Wi-       Institutionen als auch an populären Landmarken relevant.
CLIO Verein für Geschichts- und        derstandskämpfer Sepp Filz und autobiografischen Texten        Andererseits ist sie auch durch ihre Benennung nach dem
Bildungsarbeit                         von Franz Mikusch oder Trude Philippsohn-Lang.                 k.u.k. Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf immer
Elisabethinergasse 20 a                    Am 28. September wird zudem noch die Ausstellung           wieder im Fokus.
8020 Graz                              Was bewegt die Jugend? Kann die Jugend was bewe-                   In Texten von 34 Autorinnen und Autoren beleuchtet         Nicole Pruckermayr (Hg.):
office@clio-graz.net                   gen? im Landhaushof eröffnet. Diese Ausstellung über „Ju-      der von Nicole Pruckermayr herausgegebene Sammelband           Demokratie und Frieden auf der
www.clio-graz.net                      gendbewegungen in Diktatur und Demokratie“ wurde im            die Straße aus unterschiedlichsten Perspektiven wie Erin-      Straße: Comrade Conrade. Ein
                                       letzten Schuljahr von Schülerinnen und Schülern von vier       nerungskultur, Intersektionalität, Stadtanthropologie und      Kunst-, Forschungs- und Friedens-
Unterstützt von:                       steirischen Schulen erarbeitet und ist bis Anfang November     zeitgenössische Kunst.                                         projekt in Graz 2016 –2019.
                                       2020 zu sehen.                                                                                                                Geb., 256 Seiten
                                           Die im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 im Frühjahr        Der Historiker Gerald Lamprecht, die Kulturanthropologin       (ISBN 978-3-902542-79-3),
                                       geplant gewesenen Geschichtswerkstätten unter dem Mot-         Judith Laister, Direktor des GrazMuseums Otto Hochreiter       CLIO: Graz 2019,
                                       to „Geschichte erlebt und erzählt – Zukunft denken und         sowie die Künstlerin und Kuratorin Nicole Pruckermayr          Euro 21,00
                                       gestalten“ in Andritz und Gösting versuchen im Herbst in       diskutieren mit dem Historiker Heimo Halbrainer über das
                                       Gösting auch einen Neustart. Die Geschichtswerkstatt in        Projekt, seine Zugänge, Straßenbenennungen und Denk-
                                       Andritz wird dann im Jahr 2021 erfolgen.                       malstürze.

                                           Alle Veranstaltungen finden unter den aktuellen Anfor-     Mittwoch, 16. September 2020, 18.00 Uhr
                                       derungen und Richtlinien gegen die COVID-19 Pandemie           GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz
                                       statt.
                                                                                                      Eine Veranstaltung von CLIO, dem Centrum für Jüdische
                                                                                                      Studien der Universität Graz, Institut für Kulturanthropolo-
                                                                                                      gie und GrazMuseum

                                       Cover Bild: Stein der Republik (Mahnmal gegen Krieg und
Spenden und Mitgliedsbeiträgen         Faschismus, Alfred Hrdlicka, 1988).

                                       2                                                                                                                        3
GRAZ-Geschichte(n) und Bilder                                                    GRAZ-Geschichte(n) und Bilder

                                       Vom Margaretenbad bis zur Villa Loewi –                  Graz zwischen 1930 und 1970 – oder „Uns gehört die
                                            Jüdisches Leben in Geidorf                                              Zukunft!“
                                                      Rundgang                                                   Kuratorenführung

                                Ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich vermehrt auch       Die Ausstellung und der Katalog erinnern an Uto Laur, einen
                                Jüdinnen und Juden in Graz niederlassen und 1863 eine          in Vergessenheit geratenen Grazer Amateurfotografen und
                                eigene Gemeinde gründen. Viele kamen aus den umlie-            -filmer. 1904 in einem Vorort von Kursk geboren, übersiedel-
                                genden Regionen der Habsburgermonarchie, vor allem aus         te Uto Laurs Familie 1907 zu den Großeltern mütterlicher-
                                Westungarn, und ließen sich zunächst in den traditionellen     seits nach Graz. Der sonntägliche Besuch des 1906 gegrün-
                                Zuwandererbezirken der Murvorstadt, in Lend und Gries          deten ersten Grazer Kinos gemeinsam mit seiner Mutter
                                nieder. Mit der Verankerung in Graz und dem sozialen Auf-      hat Laurs Lebensweg entscheidend beeinflusst. Nach einer
                                stieg setzte über die Jahre eine innerstädtische Migration     beruflichen Odyssee als Praktikant bei der Großdeutschen
                                von den „ärmlicheren“ Bezirken in die bürgerlichen Bezirke     Partei, in einer Bank und schließlich im Filmgeschäft be-
                                Geidorf und St. Leonhard ein.                                  gann er 1931, mit 27 Jahren, als Operateur im Ton-Kino zu
                                    Im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Karl-Fran-        arbeiten. Diesen Beruf übte er bis zu seiner Pensionierung
                                zens-Universität haben Studierende gemeinsam mit Heimo         aus.
                                Halbrainer und Gerald Lamprecht einen Rundgang durch               Laur beschäftigte sich darüber hinaus auch selbst mit
                                das „Jüdische Geidorf“ erarbeitet. Dieser Rundgang geht        dem Medium Film und war zudem als Fotograf aktiv. Einige
Jüdisches Geidorf?              der Geschichte einiger der jüdischen BewohnerInnen von         seiner Fotografien gehören zum Bildergedächtnis von Graz.
Eine historische Spurensuche.   Geidorf nach und erzählt anhand einzelner Schicksale ihre                                                                     Uto Laur: Amateurfotografien
Hg. v. Heimo Halbrainer und     Geschichte.                                                    Führung durch die Ausstellung mit Heimo Hofgartner             zwischen 1930 und 1970.
Gerald Lamprecht. Brosch.,                                                                     (Multimediale Sammlungen) und Heimo Halbrainer                 Herausgegeben von Bettina
92 Seiten                       Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht                                                                                         Habsburg-Lothringen und Heimo
(ISBN: 978-3-902542-85-4),      (Historiker, Graz)                                             Sonntag, 4. Oktober 2020, 11.00 Uhr                            Hofgartner. Geb. 120 Seiten
CLIO: Graz 2020, Euro 7,50                                                                     Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz                (ISBN: 978-3-902542-82-3),
                                Donnerstag, 17. September 2020, 16.00 Uhr                                                                                     CLIO: Graz 2020. Euro 20,00
                                Treffpunkt: Margaretenbad, Grillparzerstraße 10, 8010 Graz     Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Oktober im Museum für
                                                                                               Geschichte zu sehen.
                                Eine Veranstaltung von CLIO, Centrum für Jüdische Studien
                                der Universität Graz und der Grätzelinitiative Margaretenbad   Eine Veranstaltung der Multimediale Sammlungen/Univer-
                                                                                               salmuseum Joanneum und CLIO

                                4                                                                                                                        5
GRAZ-Geschichte(n)                                                                                               Literatur

                                         Trude Philippson-Lang: Erinnerungen einer Grazer                               Europäische Lese
                                             Jüdin aus dem englischen Exil 1939-1942                                 Lesung und Buchpräsentation
                                                         Buchpräsentation

                                     Im Herbst 1942 schreibt Trude Lang in Horwood House            Nach seiner vielbeachteten Groteske um Engelbert Dollfuß,
                                     in England ihre Erfahrungen der Flucht vor den National-       Plädoyer eines Märtyrers, legt der steirische Autor Peter Ve-
                                     sozialisten aus Graz Anfang 1939 und der ersten Jahre in       ran nun sein zweites Buch vor. Hier präsentiert er sich von
                                     der Emigration in England nieder. Sie tut dies auf Englisch    einer völlig anderen, überraschenden Seite: als Lyriker jen-
                                     und der Titel ihres Textes On My Way to Adaption ist wie die   seits aller lyrischen Moden und als passionierter Leser im
                                     Sprachwahl gleichsam programmatisch für ihren Willen, die      mehrfachen Sinne des Wortes. Veran wandert durch die
                                     Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben in     Haupt- und Seitentrakte einer imaginären Bibliothek, die
                                     einer neuen Heimat zu beginnen.                                den Geist Europas, seiner Rebellen und Außenseiter, auf-
                                         Trude Lang wurde 1915 in eine großbürgerliche Grazer       bewahrt und lebendig erhält. Zugleich blättert er im Buch
                                     jüdische Familie hineingeboren. Sie maturierte in Graz und     seines Lebens. Den Blick stets auf andere gerichtet – Zeit-
                                     konnte nach dem „Anschluss“ 1938 ihr Geschichtestudium         genossen und Persönlichkeiten ferner Epochen, Berühmte
                                     noch mit einer „stillen Promotion“ abschließen. Ihr Text       und Verkannte, unruhige, schöpferische Geister allesamt –,
                                     ist ein eindringliches Zeugnis für die äußeren und inneren     schärft er sein eigenes Profil und zeichnet, in vielen Variatio-
                                     Schwierigkeiten, mit denen Jüdinnen und Juden auf ihrer        nen, sein eigenes Bild: einmal überschwänglich, einmal me-
                                     Flucht vor den Nationalsozialisten konfrontiert waren.         lancholisch, einmal zornig, einmal zart, einmal polemisch
Trude Philippson-Lang:                                                                              und dann wieder leise und verhalten, einmal selbstbewusst          Peter Veran ist das literarische
On My Way to Adaption.               Dieter A. Binder (Graz) und Gerald Lamprecht (Graz)            und dann wieder voller Zweifel an sich selbst, immer aber          Pseudonym des Juristen und His-
Erinnerungen einer Grazerin im                                                                      von einer tiefen, ungebrochenen Freude am Dasein erfüllt.          torikers Werner Anzenberger.
englischen Exil 1939 –1942.          Freitag, 20. November 2020, 18.00 Uhr
Hg. v. Dieter A. Binder und Gerald   Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz                                                                                   Peter Veran: Europäische Lese.
Lamprecht. Geb. ca. 300 Seiten                                                                      Lesung: Peter Veran (Graz)                                         Einhundertsechzig Gedichte. Und
(ISBN: 978-3-902542-81-6),           Eine Veranstaltung von CLIO, dem Centrum für Jüdische          Moderation: Christian Teissl                                       eines. Und ein letztes. Mit Illustra-
CLIO: Graz 2020. Euro 25,00          Studien der Universität Graz und dem Museum für Ge-                                                                               tionen von Denise Lackner. Geb.,
                                     schichte/Universalmuseum Joanneum                              Dienstag, 27. Oktober 2020, 19.00 Uhr                              274 S. (ISBN 978-3-902542-89-2),
                                                                                                    Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz                  CLIO: Graz 2020, Euro 28,00

                                     6                                                                                                                            7
Literatur und Zeitgeschichte                                                       Ausstellung im Landhaushof

                                                  „So ich noch lebe…“
                                          Meine Annäherung an den Großvater.                      Jugendbewegungen in Diktatur und Demokratie
                                          Eine Geschichte von Mut und Denunziation                               Ausstellung
                                                           Lesung

                                 Eine persönliche und bewegende Spurensuche: die Ge-           Im Ausstellungsprojekt „Was bewegt die Jugend? Kann die
                                 schichte einer Denunziation im Dritten Reich. Lange vor der   Jugend was bewegen?“ setzten sich steirische Schülerinnen
                                 Geburt seines Enkels Wolfgang wird Hugo Paterno umge-         und Schüler in einem offenen Dialog mit WissenschafterIn-
                                 bracht. Der Zollbeamte aus Vorarlberg und streng gläubige     nen, ExpertInnen und LehrerInnen mit Fragen auseinander,
                                 Katholik wird Opfer der im Nationalsozialismus so alltägli-   was die Jugend in diesem Jahrhundert bewegt hat bzw.
                                 chen wie folgenschweren und erbarmungslosen Praxis der        was Jugendliche bewegen konnten und kann. Die Themen-
                                 Denunziation: Einer Aussage eines Arbeitskollegen gemäß       palette reicht von Fragen, welche Formen des Widerstands
                                 habe er sich abfällig über das NS-Regime geäußert, was ihm    Jugendliche während der Zeit des Nationalsozialismus
                                 eine Strafversetzung nach Innsbruck einbringt. Eine weitere   ausübten, über Fragen, welche Rolle sie bei den Protesten
                                 Denunziation trennt ihn nicht nur räumlich von seiner Fami-   gegen Umweltzerstörung oder in verschiedenen Demokra-
                                 lie, sondern kostet ihn das Leben: 1944 wird Hugo Paterno     tiebewegungen in den letzten Jahrzehnten spielten, bis hin
                                 in München-Stadelheim hingerichtet. Zurück bleiben eine       zur Frage, welche Bedeutung unterschiedliche Musikrich-
                                 alleinerziehende Mutter, vier Halbwaisen und viele offene     tungen für Jugendbewegungen hatte und hat.
                                 Fragen.
                                                                                               Das Projekt ist ein Teil der historischen Auseinandersetzung
Wolfgang Paterno: „So ich noch   Lesung: Wolfgang Paterno                                      des Landes Steiermark anlässlich des österreichischen Ge-      Was bewegt die Jugend? Kann die
lebe…“ Meine Annäherung an den   Moderation: Agnes Altziebler, Heimo Halbrainer                denktages gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an            Jugend was bewegen? Jugend­
Großvater. Eine Geschichte von                                                                 die Opfer des Nationalsozialismus. Für die Umsetzung ver-      bewegungen in Diktatur und
Mut und Denunziation.            Dienstag, 3. November 2020, 19.00 Uhr                         antwortlich zeichnen CLIO und erinnern.at_steiermark.          Demokratie. Hg. v. CLIO und
Haymon Verlag 2020.              Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz                                                                            _erinnern.at_-Steiermark,
                                                                                               Die Ausstellung ist vom 28. September bis 2. November          70 Seiten (ISBN 978-3-902542-90-8),
                                 Eine Veranstaltung des Literaturhauses Graz mit CLIO          2020 frei zugänglich im Innenhof des Landhauses,               CLIO: Graz 2020, Euro 5,00
                                                                                               Herrengasse 16, 8010 Graz zu sehen.

                                                                                               Für die finanzielle Unterstützung ergeht ein herzlicher Dank
                                                                                               an Herrn Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und
                                                                                               Frau Landesrätin Dr.in Juliane Bogner-Strauß sowie an den
                                                                                               Zukunftsfonds der Republik Österreich.

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Jüdische Studien                                                  75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende

                                                                                                                   „Schritte durch Graz“ –
                                           Der Erste Weltkrieg aus jüdischer Perspektive             Orte der Opfer, Orte der Täter, Orte des Widerstands
                                               Buchpräsentation und Podiumsgespräch                              Historischer Stadtspaziergang

                                      Die 100. Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges im     Die Grazer Oper zeigt „Die Passagierin“, eine Oper von
                                      Jahr 2014 lenkte weltweit großes Augenmerk auf die Urka-      Mieczysław Weinberg nach dem gleichnamigen Roman der
                                      tastrophe des 20. Jahrhunderts. Wissenschaftliche Projekte,   polnischen Auschwitz-Überlebenden Zofia Posmysz. Darin
                                      Tagungen, Publikationen aber auch vielfältige mediale Bei-    hat Zofia Posmysz ihre Erinnerungen durch den Blickwinkel
                                      träge von Sonderheften bis hin zu Fernsehdokumentatio-        einer Täterin im Jahr 1960 verarbeitet, die zurückführen ins
                                      nen und Radio-Featuren setzten sich mit den unterschied-      Vernichtungslager nach Auschwitz.
                                      lichsten Aspekten des Krieges und seinen Nachwirkungen            Im Rahmenprogramm zur Oper „Die Passagierin“ führt
                                      auseinander.                                                  der Rundgang zu den Spuren der Täter, Opfer und des Wi-
                                          Am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz      derstands gegen den Nationalsozialismus von 1938 bis
                                      wurden in den letzten Jahren verschiedene Studien zu den      1945 in Graz. Er führt aber auch zu Orten der Erinnerung und
                                      spezifisch jüdischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges       des Gedenkens und erzählt, wie auch hier bald schon nach
                                      durchgeführt. Die Präsentation von vier daraus hervorge-      der Befreiung die Zeit des Nationalsozialismus verdrängt
                                      gangenen Publikationen soll Anlass für eine Reflexion dar-    wurde.
                                      über sein, inwieweit sich die Forschungen zum Ersten Welt-
                                      krieg seit dem Jahr 2014 gewandelt haben und inwieweit        Heimo Halbrainer (Historiker)
                                      der „Hype“ des Centenniums auch nachhaltig die Forschun-
Louise an Egon Zweig. Briefe einer    gen und Perspektiven verändert hat.                           Sonntag, 27. September 2020, 11.00 Uhr
jüdischen Frau im Ersten Weltkrieg.                                                                 Sonntag, 18. Oktober 2020, 11.00 Uhr
Herausgegeben und mit                 Moderation: Helmut Konrad (Graz)                              Treffpunkt: vor der Oper Graz
einer Einleitung versehen von         DiskutantInnen: Dieter Hecht (Wien), Daniel Hoffman
Dieter J. Hecht. Geb. 324 Seiten      (Düsseldorf), Gerald Lamprecht (Graz), Eleonore Lappin-       Oper Graz in Kooperation mit CLIO
(ISBN: 978-3-902542-67-0)             Eppel (Wien), Olaf Terpitz (Graz), Ulrich Wyrwa (Berlin)
CLIO: Graz 2020, Euro 25,00
                                      Dienstag, 13. Oktober 2020, 18.00 Uhr
                                      GrazMuseum, Schloßberg, Kanonenhalle, 8010 Graz
Daniel Hoffmann:
Die Welt zerbirst!“ Ein Essay zu      Eine Veranstaltung des Centrums für Jüdische Studien der
Uriel Birnbaums Sonettzyklus          Universität Graz und CLIO
„In Gottes Krieg“ (Vorlesungen des
Centrums für Jüdische Studien 14),
Geb., 178 Seiten
(ISBN: 978-3-902542-88-5),
CLIO 2020, Euro 12,00

                                      10                                                                                                                     11
75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende                           75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende

                                        „Meine Mama war Widerstandskämpferin.“
                                       Netzwerke des Widerstands und dessen Bedeutung                           Widerstand in Kapfenberg
                                                  für die nächste Generation                                             Vortrag
                                              Buchpräsentation und Diskussion

                                  Der organisierte Widerstand gegen den Nationalsozialismus      Zentren des Widerstands gegen den Nationalsozialismus
                                  wird zumeist männlich gedacht – doch auch Frauen betätig-      befanden sich in der Obersteiermark, wo die organisierte
                                  ten sich: Wer waren diese Frauen? Wie waren sie organisiert?   Arbeiterbewegung und bewaffnete Gruppen der „Öster-
                                      Junge Frauen im Widerstand wurden nach der Nieder-         reichischen Freiheitsfront“ aktiv waren. Gegen diese Orga-
                                  schlagung des Nationalsozialismus zu Müttern, die eine         nisationen ging der NS-Staat mit Härte und Terror vor. Die
                                  neue Generation prägten: Welchen Beitrag zur Demokrati-        Gestapo nahm mehrere Tausend Mitglieder und Unterstüt-
                                  sierung haben sie geleistet?                                   zer dieser Widerstandsgruppen fest und überstellte sie in
                                      In Interviews mit Söhnen und Töchtern der Widerstands-     Konzentrationslager oder übergab sie dem Volksgerichts-
                                  kämpferinnen wurden nicht nur die Auswirkungen der Wi-         hof, der hunderte Steirer/innen zum Tode verurteilte. Bevor
                                  derstandstätigkeit auf Mutter und Familie, sondern auch die    diese hingerichtet wurden, durften sie noch einen letzten
                                  innerfamiliäre Tradierung von Narrativen sowie politischem     Brief schreiben. So schrieb etwa der am 10. Juli 1941 in Ber-
                                  Bewusstsein ergründet.                                         lin-Plötzensee hingerichtete Kapfenberger Anton Buchalka
                                                                                                 seinen Eltern: „Von Weitem klingt so ein Todesurteil viel
                                  Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr                         schrecklicher als es von der Nähe aussieht. Die eine Gewiß-
                                  (Politikwissenschaftlerinnen, Wien)                            heit mag für Euch und auch für alle übrigen Familienmitglie-    DÖW (Hg.): Widerstand und Verfol-
Helga Amesberger / Simon                                                                         der maßgebend sein: Ich habe Euch nie Schande bereitet          gung in der Steiermark. ArbeiterIn-
Clemens / Brigitte Halbmayr:      Mittwoch, 7. Oktober 2020, 18.00 Uhr                           und kann auch heute noch jedem offen und ehrlich ins            nenbewegung und PartisanInnen
Meine Mama war Widerstands-       Infocafé Palaver, Lendplatz 38, 8020 Graz                      Auge sehen und bin mir keiner gemeinen Schuld bewußt,           1938–1945. Mit einer Einführung
kämpferin. Netzwerke des Wider-                                                                  also braucht Ihr Euch meiner nicht zu schämen. Daß ich im-      von Heimo Halbrainer. Geb. 760 S.
stands und dessen Bedeutung für   Eine Veranstaltung des Vereins Frauenservice und CLIO          mer offen und ehrlich für die Arbeiter und für den Sozialis-    (ISBN: 978-3-902542-61-8),
die nächste Generation.                                                                          mus eingetreten bin, ist meine einzige Schuld, die ich mir      Euro 25,00
Picus Verlag 2019.                                                                               selber beimesse, für die ich aber auch immer mit meiner
                                                                                                 Freiheit bezahlt habe.“                                         Heimo Halbrainer: „Wenn einmal
                                                                                                     Neben einen Überblick über den Widerstand in Kapfen-        die Saat aufgegangen, …“
                                                                                                 berg wird aus diesen Briefen gelesen und so einzelne Wider-     Letzte Briefe steirischer
                                                                                                 standskämpfer mit ihren letzten Worten vorgestellt.             Widerstandskämpferinnen und
                                                                                                                                                                 -kämpfer aus Todeszelle und
                                                                                                 Heimo Halbrainer (Historiker Graz)                              Konzentrationslager. Geb. 360 S.
                                                                                                                                                                 (ISBN: 978-3-902542-75-5),
                                                                                                 Mittwoch, 21. Oktober 2020, 18.30 Uhr                           Euro 20,00
                                                                                                 Kulturzentrum Kapfenberg, Mürzgasse 3, 8605 Kapfenberg

                                                                                                 Eine Veranstaltung der Stadtgemeinde Kapfenberg und
                                                                                                 CLIO

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75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende                           75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende

                                                  Der Koffer des Bruno Kurzweil                      Für die Freiheit Österreichs! Bei den Partisanen und
                                                              Vortrag                                        im Ersten Österreichischen Bataillon
                                                                                                                       Buchpräsentation

                                     Anfang November zeigt Next Liberty das Stück „Der Koffer       Als im Frühjahr 1944 Widerstandskämpfer in Kapfenberg
                                     der Adele Kurzweil“ von Thilo Reffert und Manfred Theisen.     verhaftet wurden, mussten in Graz Franz und Aurelia Mi-
                                     Hintergrund des Stücks ist die Geschichte der Grazer Familie   kusch untertauchen. Sie flohen zu den slowenischen Par-
                                     Kurzweil, die 1938 aus rassistischen Gründen von Graz nach     tisanen, in deren Reihen sie bis Mai 1944 kämpften, ehe
                                                              Frankreich fliehen musste und die     Aurelia Mikusch als Krankenschwester ins Spital der 31. Par-
                                                              1942 nach Auschwitz deportiert        tisanen-Division überstellt und Franz Mikusch in die Propa-
                                                              und ermordet wurde. Während           gandaabteilung eingegliedert wurde, wo er u.a. Flugblätter
                                                              im Stück und im gleichnamigen         schrieb, die sich an deutsche Soldaten richteten. Im März
                                                              Roman von Manfred Theisen das         1945 kamen beide in das Erste Österreichische Bataillon,
                                                              Leben der damals 17jährigen Ade-      in dessen Reihen sie an der Einnahme von Kočevje (Gott-
                                                              le im Mittelpunkt steht, wird im      schee) am 3. Mai und dem Einmarsch in Ljubljana am 9.
                                                              Vortrag die Geschichte des Gra-       Mai 1945 beteiligt waren. Franz Mikusch führte in dieser Zeit
                                                              zer Juristen Bruno Kurzweil vom       Tagebuch und schrieb nach seiner Rückkehr mehrere Texte
                                                              Rechtsanwalt der Kanzlei des          über seine Tätigkeit im Widerstand. Diese Beiträge, wie auch
                                                              Unterstaatssekretärs für Justiz       die Texte, die er in der Zeitung der Partisanen geschrieben
                                                              und späteren Mitglieds des Ver-       hat, werden mit dem Tagebuch veröffentlicht und mit einer
                                                              fassungsgerichtshofs Arnold Eisler    Einleitung und weiteren historischen Informationen, Bild-       Franz Mikusch: Für die Freiheit
                                                              über seine Tätigkeit als Anwalt der   material und Dokumenten über ein beinahe vergessenes            Österreichs! Bei den slowenischen
Bruno Kurzweil (am Steuer) mit       steirischen Sozialdemokratie bis hin zum „Verwalter der        Kapitel über Österreicher, die aktiv für die Befreiung vor 75   Partisanen und im Ersten Öster-
Gisela und Adele Kurzweil (vor dem   Hinterlassenschaft“ der österreichischen Sozialdemokratie      Jahren gekämpft haben, ergänzt.                                 reichischen Bataillon.
Wagen) und Familie Robinson          in Frankreich nachgezeichnet, wo Bruno Kurzweil für die                                                                        Hg. u. mit einer Einleitung und
                                     Betreuung der hier gestrandeten Familien der Sozialdemo-       Heimo Halbrainer (Historiker) und Alex Mikusch (Enkel           Nachwort versehen von Heimo
                                     kratischen Partei zuständig war.                               von Franz Mikusch, Sozialpädagoge)                              Halbrainer und Alex Mikusch.
Christian Ehetreiber / Bettina                                                                                                                                      Geb., 184 Seiten
Ramp / Sarah Ulrych (Hg.):           Heimo Halbrainer (Historiker, Graz)                            Mittwoch, 30. September 2020, 18.00 Uhr                         (ISBN: 978-3-902542-76-2),
„… und Adele Kurzweil und …“                                                                        GrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 Graz                            Graz: CLIO 2020, Euro 18,00
Fluchtgeschichte(n) 1938 bis 2008    Donnerstag, 29. Oktober 2020, 18.30 Uhr
(ISBN: 978-3-902542-19-9),           Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz
CLIO: Graz 2009, Euro 19,00
                                     CLIO in Kooperation mit dem Museum für Geschichte/Uni-
                                     versalmuseum Joanneum
Manfred Theisen: Der Koffer der
Adele Kurzweil. Roman.
Geb., 230 Seiten
(ISBN 978-3-902542-59-5),
CLIO: Graz 2018, Euro 17,50

                                     14                                                                                                                       15
75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende                          75 Jahre Befreiung – 75 Jahre Kriegsende

                 Opa, Rebell! Sepp Filz –                         Widerstand und Wiederaufbau: Der Donawitzer
     Ein Donawitzer Arbeiter und Widerstandskämpfer                Arbeiter und Widerstandskämpfer Sepp Filz
               Theater und Buchvorstellung                                   Film und Buchvorstellung

Am 8. Mai 1945 übernahmen die Widerstandskämpfer rund          Der Kurzfilm „Helden oder Verräter“ zeigt die ehemaligen
um Sepp Filz die Macht im Bezirk Leoben. Sepp Filz war ein     Partisanen Sepp Filz und Max Muchitsch, wie sie in ihrem
Schlosser aus Donawitz, der in den 1920er-Jahren jahrelang     seinerzeitigen Partisanenlager in der Nähe von Eisenerz
auf der Walz quer durch Europa und Nordafrika war, ehe er      von einem vergessenen Kapitel des österreichischen Wider-
Anfang der 30er-Jahre wieder nach Donawitz zurückkehrte.       stands erzählen. Diese weithin unbekannte Geschichte des
Hier war er führend innerhalb der KPÖ aktiv, weshalb der       Widerstands gegen den Nationalsozialismus steht auch im
bis 1938 mehrmals verhaftet wurde. Im Frühjahr 1943 floh er    Mittelpunkt des Buches über Sepp Filz. Daneben gibt das
aus Donawitz und ging zu den slowenischen Partisanen. Als      Buch aber auch einen Überblick über die Geschichte von
er Monate später wieder in die Obersteiermark zurückkehr-      Leoben-Donawitz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-
te, baute er gemeinsam mit anderen in und um Leoben die        derts: von den sozialen und politischen Kämpfen am Vor-
Österreichische Freiheitsfront, eine Partisanenorganisation,   abend des Ersten Weltkriegs und 1918/19, dem Hunger und
auf, die gegen die Nationalsozialisten aktiv wurde. Nach der   der Not, dem Aufschwung und den Krisen der Zwischen-
Befreiung 1945 galt es Zerstörungen durch die Nazis zu ver-    kriegszeit, den politischen Auseinandersetzungen Ende der
hindern und das öffentliche Leben wieder in Schwung zu         1920er und Anfang der 1930er Jahre. Es handelt aber auch
bringen. Diese Freiheitsfront bildeten Ausschüsse, die so-     davon, wie nach der Befreiung vom Nationalsozialismus       Heimo Halbrainer:
wohl die Entnazifizierung als auch die Wiederaufnahme des      1945 Sepp Filz im Zentrum des Neubeginns im Bezirk stand    Sepp Filz.
öffentlichen Verkehrs, die Versorgung der Bevölkerung mit      und vom beginnenden Kalten Krieges.                         Walz, Widerstand, Wiederaufbau.
Lebensmitteln oder die Wiederinbetriebnahme der Alpine-                                                                    Geb., ca. 334 Seiten
Werke durchführte. Bis Ende Juni 1945 war sie die zentrale     Heimo Halbrainer (Historiker, Graz)                         (ISBN 978-3-902542-80-9).
politische Kraft im Bezirk und Sepp Filz ihr Kopf.                                                                         CLIO: Graz 2020, Euro 25,00
                                                               Donnerstag, 26. November 2020, 18.30 Uhr
Das Theaterstück und das Buch erzählen die Geschichte          Museumsturm Leoben, Kirchgasse 6, 8700 Leoben
des steirischen Widerstandskämpfers Sepp Filz, der bis 1950
führend in Leoben aktiv war, ehe er in der Steiermark Be-      Eine Veranstaltung von CLIO und der Stadtgemeinde
rufsverbot erhielt.                                            Leoben

Buchvorstellung: Heimo Halbrainer (Historiker, Graz)
Theater: Geschichten im Ernst (Wien)

Freitag, 13. November 2020, 18.00 Uhr
Volkshaus Graz, 8020 Graz

Eine Veranstaltung von CLIO und dem KPÖ Bildungsverein

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Geschichtswerkstätte                                                     Historische und aktuelle Diskurse der Ab- und Ausgrennzung

   Gösting einst und jetzt – Geschichtswerkstätte in Gösting im Kulturjahr 2020                                 „Ob Nord, Süd, Ost oder West, zu Haus ist´s am best“
                                                                                                                                    Symposium
Gösting reicht vom dörflichen Raach bis zu ehemaligen Industriebetrieben am Mühlgang.
Vom Fürstenstand am Plabutsch bis zum einstigen Exerzierplatz in der Fischerau. Seit der        Zahlreich sind jene Ethnisierungen und Kulturalisierungen, die sich aus stereotypen Zu-
Römerzeit verlaufen hier wichtige Nord-Süd-Verbindungen, lange Zeit beschützt durch die         schreibungen entlang geographisch imaginierter Grenzlinien speisen. Seien es Klischees
Burg Gösting. Vieles ist inzwischen verschwunden. Grünbereiche wurden verbaut, ehema-           über sogenannte „Südländerinnen“, die angeblichen Gefahren aus dem „Osten“, das Kli-
                                                         lige Vorzeige-Betriebe, wie Klein-     schee eines wilden „Balkans“ oder die
                                                         oscheg oder Zankl, sind mit neu-       erotisch aufgeladene Exotik des „Ori-
                                                         em Leben erfüllt und wo einst das      ents“ aus 1001 Nacht.
                                                         Militär-Monturdepot stand, wächst          Die Verallgemeinerung der Anderen
                                                         die BULME weiter. Auch manch           als gefährlich, minderwertiger, kulturell
                                                         aktuelle Vorhaben haben eine Vor-      unbedeutend bzw. als naturnaher oder
                                                         geschichte, etwa die Straßenbahn-      unverdorbener hat nicht nur in Öster-
                                                         linie zum Schlossplatz oder der        reich eine lange Geschichte.
                                                         Sessellift auf den Plabutsch.              Und es ist eine Geschichte, die bis
                                                              Sie als Bewohner/innen von        heute unser Denken in vielfältiger Wei-
                                                         Gösting sind eingeladen, mit uns       se mitbestimmt. So ließen sich in Ver-
                                                         in die Alltagsgeschichte ihres viel-   bindung mit den Fluchtbewegungen
                                                         fältigen Bezirkes einzutauchen.        in den letzten Jahren vermehrt Verein-
Bringen Sie uns ihre Geschichten, ihre alten Fotoalben, Dokumente und Zeitungsausschnit-        fachungen und Teilungen der Welt be-
te. Gemeinsam lassen wir die Vergangenheit aufleben, um so heutige Entwicklungen und            obachten, bei welchen Angehörigen aus so genannten „fremden Kulturkreisen“ pauschal
Veränderungen besser zu verstehen.                                                              die vermeintliche Kultiviertheit des „Westens“ abgesprochen wird, die es sodann in Werte-
                                                                                                kursen zu erlernen gibt.
                         Leitung: Joachim Hainzl und Christine Lackner
                                                                                                Der Balkan als europäischer Mikrokosmos. Ideen Europas und seiner Grenzen
                         Montag, 19. Oktober 2020, 18.00 Uhr                                    Florian Bieber (Politologe und Zeithistoriker)
                         (mit einem einleitenden Vortrag von Dr. Karl Albrecht Kubinzky)
                         Montag, 9. November 2020, 18.00 Uhr                                    Europas geteilter Himmel. Warum der Westen den Osten nicht versteht.
                         Montag, 16. November 2020, 18.00 Uhr                                   Norbert-Mappes Niediek (Journalist und Fachautor)
                         Montag, 23. November 2020, 18.00 Uhr
                         Montag, 30. November 2020, 18.00 Uhr                                   Vom Sultan zum Cowboy oder: was uns die Zigarette über die Orient-Okzident-Beziehung
                         Montag, 7. Dezember 2020, 18.00 Uhr                                    erzählt. Joachim Hainzl (Sozialhistoriker)
                         Montag, 18. Jänner 2021, 18:00 Uhr
                         Jeweils Lehrsaal E-Werk Franz, Viktor-Franz-Straße 15, 8051 Graz       Der Westen als Paradies. Über Projektionen und Wunschbilder von IranerInnen im Iran
                         Montag, 14. Dezember 2020, 18.00 Uhr                                   Maryam Mohammadi (Fotokünstlerin und Kunsthistorikerin)
                         Pfarrsaal Raach, Swikerstraße 45, 8051 Graz
                                                                                                Freitag, 13. November, 14.00 –18.00 Uhr
                         Für Fragen: Mag. Joachim Hainzl, CLIO, Elisabethinergasse 20 a,        Afro-Asiatisches Institut, Leechgasse 22, 8010 Graz
                         8020 Graz, joachim.hainzl@clio-graz.net, mobil: 0699 10390453
                                                                                                Eine Veranstaltung von XENOS, in Kooperation mit CLIO und dem AAI
                         Ein Projekt von CLIO in Kooperation mit dem Bezirksrat Gösting         Gefördert von der Gesellschaft für politische Bildung

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Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

Kalendarium

SEPTEMBER

MI          16.09.   18:00   Buchpräsentation und Diskussion: Comrade Conrade – Ein Name für eine Straße

DO          17.09.   16:00   Rundgang: Jüdisches Leben in Geidorf

SO          27.09.   11:00   Rundgang: Orte der Opfer und des Widerstands

MI          30.09.   18:00   Buchpräsentation: Bei den Partisanen und im Ersten Österreichischen Bataillon

OKTOBER

SO          04.10.   11:00   Kuratorenführung: Graz-Bilder von Uto Laur (1930–1970)

MI          07.10.   18:00   Buchpräsentation: Meine Mama war Widerstandskämpferin

DI          13.10.   18:00   Buchpräsentation und Diskussion: Der Erste Weltkrieg aus jüdischer Perspektive

SO          18.10.   11:00   Rundgang: Orte der Opfer und des Widerstands

MO          19.10.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

MI          21.10.   18:30   Vortrag: Widerstand in Kapfenberg

DI          27.10.   19:00   Lesung: Europäische Lese

DO          29.10.   18:30   Vortrag: Der Koffer des Bruno Kurzweil

NOVEMBER

DI          03.11.   19:00   Lesung: Eine Geschichte von Mut und Denunziation

MO          09.11.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

FR          13.11.   14:00   Tagung: Historische und aktuelle Diskurse der Ab- und Ausgrenzung

FR          13.11.   18:00   Theater u. Buchpräsentation: Opa, Rebell!

MO          16.11.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

FR          20.11.   18:00   Buchpräsentation: Erinnerungen der Grazer Jüdin Trude Philippsohn-Lang

MO          23.11.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

DO          26.11.   18:30   Buchpräsentation: Sepp Filz: Widerstand und Wiederaufbau in Leoben

MO          30.11.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

DEZEMBER

MO          07.12.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

MO          14.12.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

JÄNNER

MO          18.01.   18:00   Geschichtswerkstätte Gösting

                                 Retouren an CLIO, Elisabethinergasse 20a, 8020 Graz
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