Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Camino
  Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft
                                                            Oktober 2020

                    Hi Corona,
                    wer bist du denn?

                                   5

Die kleine                              Ferien-             Überraschung für
Zauberschule                            Impressionen        Pfarrer Winzeler

               10                                      16                  25
Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Wissenswertes und Interessantes
                                                                                                                            zum Namen „Corona“
                                                                                                                            Wusstet Ihr schon …
                                  Winfried Hülsbusch
                                                                                                                            … dass der Name „Corona“ aus dem Lateinischen stammt und
                                  Geschäftsführer
                                  Caritas-Kinderheim gGmbH,                                                                 übersetzt „Kranz oder Krone“ bedeutet?                                  Das Projekt
                                  Heimleiter
                                                                                                                            … dass der Name Coronavirus auf das kranzartige Aussehen der            Holz Kontor
                                                                                                                            Viren zurückzuführen ist?                                               bietet wieder Brennholz an.
                                                                                                                            … dass Corona ein weiblicher Vorname ist?

    Liebe Leserinnen und Leser,                                                                                             … dass Corona Schröter (1751-1802) eine deutsche Sängerin,
                                                                                                                            Schauspielerin und Komponistin war?
                                                                                                                                                                                                    1. Reines Eichenholz
                                                                                                                                                                                                    ƒ Das Holz ist ein Jahr gelagert
       die Corona-Pandemie hat uns in den letzten Monaten         Vertrauen, beruhigten sich, entdeckten ihre kindlichen    … dass der Monte Corona (auch einfach „La Corona“) ein kreis-           ƒ Ein Schüttraummeter kostet
       stark herausgefordert. Nichts ist mehr so wie vorher.      Bedürfnisse und wuchsen in ihren emotionalen und          runder Vulkankegel im Norden der kanarischen Insel Lanzarote ist?         55 € bei Selbstabholung
       Die räumliche Distanz wird großgeschrieben, das            sozialen Kompetenzen.                                                                                                             ƒ Lieferung ist nach Absprache
                                                                                                                            … dass Corona Extra eine mexikanische Biermarke ist?                      möglich
       öffentliche soziale Leben kam fast zum Erliegen. Um
                                                                  Auch in unseren Wohngruppen sind die Auswirkun-
       viele Familien machten und machen wir uns große                                                                      … dass es eine heilige Corona gab?
                                                                  gen der Corona-Pandemie hautnah zu spüren. Einige
       Sorgen, da die häusliche Begrenzung und das Schlie-
                                                                  Kinder und Jugendliche schildern daher in dieser Aus-                                                                             2. Laub-Mischholz
       ßen von Schulen und Kitas das vielfach eh schon
                                                                  gabe, wie es ihnen mit den Kontakteinschränkungen         Die heilige Corona
       brüchige familiäre Gefüge weiter belasten.                                                                                                                                                   ƒ Das Holz ist ein Jahr gelagert
                                                                  ergeht und welche Gedanken sie in der derzeitigen
                                                                                                                            Ihre genauen Lebensdaten sind nicht bekannt: Sie lebte entweder         ƒ Ein Schüttraummeter kostet
       Das Covid 19-Virus ist unsichtbar, wo es aktuell steckt    Pandemie bewegen.
                                                                                                                            am Ende des 2. oder zu Beginn des 3. Jahrhunderts und soll die            55 € bei Selbstabholung
       oder wer es mit sich rumträgt, ist nicht erkennbar.
                                                                  In dieser Ausgabe gehen wir auch auf die Notwen-          Frau des Märtyrers Victor gewesen sein. Der Legende nach wurde          ƒ Lieferung ist nach Absprache
       Erst zeitversetzt verraten Testergebnisse oder Krank-
                                                                  digkeit eines verbesserten Kinderschutzes ein. Martin     sie nur 16 Jahre alt, ehe sie als Christin wie ihr Mann den Märtyrer-     möglich
       heitsanzeichen wie gefährlich die teilweise schon Tage
                                                                  Janning, Psychologe und Leiter unseres Heilpädago-        tod starb. Ihr Gedenktag ist der 14. Mai. Sie gilt unter anderem
       zurückliegende Begegnung war. Unsicherheit und
                                                                  gischen und Psychologischen Dienstes, war gebeten         als Schutzpatronin gegen Seuchen und Unwetter, aber auch als
       Misstrauen beherrschen das Miteinander und werden                                                                                                                                            Bei Rückfragen und Interesse
                                                                  worden, eine entsprechende Stellungnahme für den          Schutzheilige der Schatzsucher.
       durch die Medien vielfach befeuert.                                                                                                                                                          einfach in der Jugend-Kreativ-
                                                                  Landtag NRW zu erarbeiten. Die Missbrauchsfälle
       Aber eine Krise kann auch ein produktiver Zustand          in Münster und anderen Städten NRWs zeugen von                                                                                    werkstatt JoB in der Sprickmann-
       sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katas-         gravierenden Defiziten im Schutz von Kindern. Es sind
                                                                                                                            Corona Extra                                                            straße 80 nachfragen.
       trophe nehmen, so erkannte schon Max Frisch.               nicht nur die sexuell ausgebeuteten Kinder, die unge-     Corona Extra ist ein mexikanisches Bier der Brauerei Grupo Mo-          Telefon: 05971 80077-02
                                                                  schützt im gesellschaftlichen Schatten stehen, auch       delo. Vor der Pandemie war Corona in Mexiko das meist verkaufte
       Die vergangenen Monate haben der Umwelt und der
                                                                  die vielen körperlich misshandelten, hungernden und       Bier. Auch international erlangte es zunehmend an Bedeutung
       Natur gut getan. Flugzeuge blieben am Boden, die
                                                                  seelisch traumatisierten jungen Menschen verdienen        und zählte bereits in 180 Ländern zu den führenden importierten
       Schiffe im Hafen und die Autos in den Garagen. In
                                                                  ebenfalls die volle gesellschaftliche Aufmerksamkeit      Premium-Biersorten.
       Großstädten verbesserte sich spürbar die Luft und
                                                                  und Verantwortung. Es muss sich nachhaltig etwas
       Venedig meldete glasklares Wasser in der ansonsten                                                                   Anfang April 2020 wurde die Produktion des Corona-Biers auf-
                                                                  bewegen, damit sich in unserer Wohlstandsgesell-
       touristisch überlaufenen Lagunenstadt.                                                                               grund der gleichnamigen Corona-Krise eingestellt. Anfang Mai
                                                                  schaft die erschreckend hohe Zahl der ausgebeuteten
                                                                                                                            2020 ging den Mexikanern das vielgeliebte Bier aus. Ende Mai
       Auch in den Gruppen, wie zum Beispiel in unserer           und überwältigten Kinder drastisch verringert. Hoffen
                                                                                                                            2020 jubelten die Mexikaner – endlich wieder Corona! Nach knapp
       Therapeutischen Übergangshilfe, einem intensiven           wir, dass frei nach unserem ehemaligen Bundespräsi-
                                                                                                                            zwei Monaten wurde es wieder gebraut. Mitte Juni 2020 verkauften
       Förderangebot für vorwiegend traumatisierte Kinder,        denten Roman Herzog, endlich „ein Ruck durch unse-
                                                                                                                            viele Getränkehändler auf der ganzen Welt deutlich mehr Corona
       waren die positiven Aspekte von sozialer Begrenzung        re Gesellschaft geht“ und insbesondere die finanziellen
                                                                                                                            Extra als jemals zuvor.
       deutlich spürbar. Die Kinder waren nicht mehr stetig       Mittel für einen deutlich verbesserten Kinderschutz zur
       wechselnden Situationen und Kontakten ausgesetzt,          Verfügung gestellt werden.
       sondern erlebten eine ganztägige kontinuierliche Be-
                                                                  Ihr
       treuung durch vertraute Personen.
       Zudem fanden familiäre und zuweilen belastende Kon-
       takte nicht mehr statt. Die bisweilen eher desorientier-
       ten und verunsicherten Kinder fassten stärker denn je      Winfried Hülsbusch

2                                                                                              Caritas-Kinderheim gGmbH     Camino 10/2020 | caritas-rheine.de                                                                          3
Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Celina (10 Jahre),              WG Dinkelstraße
      Corona-Pandemie in der Regenbogengruppe                                                                             Angelina (10 Jahre) und
      Krise, aber auch Chance!                                                                                                 Wie erlebt ihr die Coronazeit?
                                                                                                                               Angelina: Ich bin meistens draußen mit Celina, wir sind viel auf dem Trampolin, spielen Pferd, Delfine und
      Zu Beginn der Verschärfungen in Bezug auf das Corona-Virus gab es in unserer Gruppe viele Fragen: Wie gehen              spielen manchmal Kicker, wir haben einen neuen Kicker bekommen.
      wir mit den Einschränkungen um? Was müssen wir beachten? Wie gestalten wir für die Kinder den Morgen, wenn               Celina: Anders ist, dass wir nicht mehr so viel dürfen, also nicht mehr mit so vielen Freunden verabreden und
      Kindergarten und Schule ausfallen müssen? Wann machen wir Büroarbeit? Was passiert, wenn wir einen bestätig-             wir dürfen nicht mehr mit so vielen in Kontakt sein. Das nervt.
      ten Fall in der Gruppe haben?                                                                                            Angelina: Wir durften uns nicht mehr so viel verabreden, erst gar nicht, später nur mit zwei Freunden. Und
                                                                                                                               zum Beispiel wollten wir mal Lasertag spielen, das ging dann auch nicht mehr. Und wir konnten nicht so viele
      Viele dieser wichtigen Themen sind wir gemeinsam angegangen und haben aktiv nach Lösungen gesucht. Wir
                                                                                                                               Gruppenaktionen machen. Wir waren aber auch viel spazieren und am See und viel draußen.
      haben neue Strukturen und Handlungsweisen für den Alltag aufgebaut und es wurden hausintern Absprachen
      getroffen, neue Ideen entwickelt und umgesetzt. Dies war nicht immer einfach und die Belastung hoch. Trotz der
      erarbeiteten Strukturen blieben Unsicherheit und auch Besorgnis für den weiteren Verlauf sowohl auf Seiten der           Was hat euch genervt?
      Kinder als auch der Pädagogen stets vorhanden.
                                                                                                                               Angelina: Dass wir immer Abstand halten mussten und Masken tragen mussten.
      Allerdings haben wir auch gemerkt, dass die Entschleunigung des Alltags, der Wegfall von Belastungen wie Schule
                                          oder zusätzlichen Terminen am Nachmittag, die die Kinder häufig überfor-
                                          dern sowie die klaren Strukturen der Gruppe, den Kindern gutgetan haben.
                                                                                                                               Was war ein Highlight für dich?
                                          Das Erleben einer „kleinen Welt“, also das reduzierte Leben ausschließlich im        Celina: Der Urlaub war das Coolste.
                                          Gruppenkontext, hat positive Effekte gezeigt. Wir waren überrascht, wie toll         Angelina: Auch der Urlaub und das Meer dort in Holland und dass wir immer am See waren.
                                          die Kinder die schwierige Situation annahmen und bei der Bewältigung des
                                          Alltags mitwirkten.
                                                                                                                               Und wie fandet ihr, dass die Schule ausgefallen ist?
                                          Für die Zeit nach Corona wollen wir uns an diese Zeit nicht nur negativ
                                                                                                                               Celina: Ich find das nicht gut, da das langweilig morgens war. Manchmal gab es viele Aufgaben und manch-
                                          zurückerinnern, sondern auch die positiven Aspekte nicht vergessen und in
                                                                                                                               mal wenig, aber die waren anstrengend.
                                          unsere zukünftige Arbeit mit den Kindern einfließen lassen.
                                                                                                                               Angelina: Ich fand es ein bisschen blöd, aber auch gut, weil man manchmal auch keinen Bock auf Schule
                                          Jennifer Grüß, Pädagogin in der Regenbogengruppe                                     hat. Aber manchmal war es auch ein bisschen langweilig zuhause, man konnte halt seine Freunde nicht
                                                                                                                               sehen und die Lehrer. Und die Aufgaben waren manchmal viel und manchmal wenig.
                                                                                                                               Celina: Corona ist blöd!
                                                                                                                               Angelina: Corona ist das Blödeste der Welt, kann man das nicht einfach wegzaubern?

      Hi Corona, wer bist du denn?
      „Hi Corona, wer bist du denn? Und wieso bist du hier? Wir wissen noch gar nicht so viel über dich. Dich gab es
      ja hier noch nie! Aber wir wissen eins ganz genau: Unser Leben hat sich durch dich ganz schön verändert. Kinder
      und Jugendliche aus dem Kinderheim erzählen aus ihrem Leben mit dir.“

                           puls
    Leon (14 Jahre), WG Im
       Wie hast du die Coronazeit bislang erlebt?
       Leon: Also eigentlich ziemlich normal, außer dass wir Masken tragen müssen und wir ein paar mehr Regeln
       haben. Ich fühle mich eigentlich nicht so eingeschränkt.

       Kannst du auch sagen, wie es für dich hier in der Gruppe war?
       Gab es einen Unterschied?
       Leon: Ja, wir müssen immer Hände waschen, wenn wir reinkamen. Aber eigentlich war alles ok. Schule ist
       weggefallen. Morgens habe ich meine Aufgaben gemacht. Das hat ganz ok geklappt. Ein Highlight war, dass wir
                                                                                                                                                                      Angelina
       keine Schule hatten. Mich hat genervt, dass man in die Läden mit Masken musste, wenn man die vergessen hat,
       musste man zurückgehen. Es gab nicht so viel Veränderung für mich. In der Zeit verbringe ich mehr Zeit hier in                                                                                                    Celina
       der Gruppe. Es waren eigentlich weniger Aktionen, aber für mich war das entspannt. Ich war froh, dass ich meine
       Freunde später wieder treffen konnte.

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
puls                                                                                                                      Melina           (13 Jahre), Grüne Villa
    Oliver (14 Jahre), WG Im                                                                                                    Melissa (13 Jahre) und
        Meine Coronazeit                                                                                                            Wie erlebt ihr hier die Coronazeit? Was macht das aus für euch?
        Die ersten Tage von den „Coronaferien“ waren sehr komisch. Man hat es zu dem Zeitpunkt noch nicht so                        Melissa: Ich find‘s komplett scheiße, vor allen Dingen mit der Maske, es ist blöd. Am Anfang war es sehr
        realisiert. Ich dachte, dass es nur 4 Wochen dauert. Doch da habe ich mich sehr getäuscht. Ich habe die Zeit                blöd, da wir auch nicht viel Kontakt zu den anderen Kindern haben konnten, meistens waren wir dann in
        möglichst kontaktlos verbracht. Ich bin viel in der Natur gewesen. Nachdem ich meine Aufgaben gemacht                       unseren Zimmern, wir mussten Abstand halten. Das war halt ziemlich nervig.
        habe, konnte ich mehr Zeit in mein Hobby Angeln reinstecken. Meistens ging ich alleine angeln, was mich                     Melina: Es ist wirklich sehr nervig, da wir die Masken tragen müssen und am Anfang konnte man sich auch
        öfters zum Nachdenken gebracht hat. „Was ist Corona? Wieso ist es in Deutschland? Wieso hat es Europa                       gar nicht mit den Freunden treffen.
        in wenigen Tagen lahmgelegt?“ Das sind so Fragen, die ich mir beim Angeln oft stelle. Corona hatte für mich                 Melissa und Melina: Es war blöd, dass die Schule geschlossen war.
        Nachteile und auch Vorteile. Anfangs war es cool, nicht zur Schule zu gehen, aber das änderte sich schnell.                 Melina: Ich hatte richtig wenige Aufgaben für zuhause.
        Man konnte das Gefühl Geborgenheit kaum entwickeln. Man hat                                                                 Melissa: Und ich hatte Berge an Aufgaben auf. Wir haben das gut geschafft,
        sich oft alleine gefühlt. Was für mich natürlich zu den Nachteilen                                                          war aber auch wohl schwer.
        gehörte. Ich kann es nur noch ausklingen lassen. Aber langsam                                                               Melina: Hausaufgaben haben wir von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr gemacht in
        kommt die Normalität zurück und das ist auch gut so. Man lernt                                                              unseren Zimmern und das hat auch gut geklappt.
        vieles. Was vorher noch nicht so einen großen Wert hatte, hat jetzt                                                         Melissa: Die meisten mussten auch unten an den PC, da viele die Aufgaben
        einen großen Wert.                                                                                                          über das Internet bekommen haben.

                                                                                                                                    Was hat vielleicht auch mal genervt?
                                                                                                                                    Melissa: Wir mussten immer Abstand halten und wir durften nicht zu den ande-
                                                                                                                                    ren mit auf die Zimmer. Wir haben uns dann in den Gruppenräumen aufgehal-
                                                                                                                                    ten. Dann konnte ich auch nicht mit meiner besten Freundin lästern oder so, da
                                , IG Klinsch
    Mohammed (10 Jahre)                                                                                                             überall jemand war. Es fehlt dann, dass man sich mal zurückziehen kann.
                                                                                                                       Oliver
                                                                                                                                    Melina: Wenn man in den Gruppenräumen war, kamen andere einfach mal rein
        Wie findest du die Coronazeit?                                                                                              oder haben genervt oder man konnte nicht das sagen, was die anderen am
        Nicht so gut, weil man seine Freunde nicht sehen konnte in der Schule und wir hatten auch keine Ferien,                     besten nicht mitkriegen sollten.
        sondern mussten dann morgens Hausaufgaben machen. Ich habe die Schule auch vermisst. Ich habe alle                          Melissa: Man sollte Corona am besten abschaffen.                                                                Melina

        Leute und die Lehrerin vermisst. Es war schön in der Gruppe, aber es gab auch manchmal Streit. Die schö-
        nen Dinge waren, dass wir immer noch tolle Sachen zusammen machen konnten. Wir haben zusammen                               Gibt es denn ein Highlight? Oder etwas, was besonders cool war?
        gespielt, sind zusammen Fahrrad gefahren, Trampolin gesprungen, Roller gefahren. Wir waren viel draußen.                    Melina: Es war cool, als wir Schularbeiten gemacht haben, gab es zum Mittagessen immer einen Nachtisch.
        Mein Highlight war, wo wir am Hockenden Weib mit allen klettern waren. Das hat viel Spaß gemacht. Die                       Melissa: Was ich toll fand, als sich die Regelungen gelockert haben, konnte ich endlich meine Freunde wie-
        Coronazeit ging auch wohl schnell rum. Wir haben auch Nintendo gespielt. Genervt hat mich, dass man nur                     dersehen und auch wieder zur Schule gehen.
        mit Mundschutz rumlaufen muss und nur zu zweit und dass man keine Freunde treffen kann. Ich hatte viele
        Aufgaben auf und die Betreuer haben mir auch geholfen. Ein Kind hatte hier auch Geburtstag und das Feiern                   Wie habt ihr das in der Gruppe erlebt? Was ist euch aufgefallen?
        war auch ein bisschen anders. Wir waren auch noch in Esens und im Kanucamp und haben ein bisschen
        Urlaub gemacht. Blöd ist, dass Corona so ansteckend ist und dass es noch keinen Impfstoff gibt. Ich frage                   Melissa: Wir mussten halt viel, viel, viel öfter die Hände waschen. Ich mach es eigentlich immer so, wenn ich
        auch ganz viel über „Corona“ und finde das Thema interessant. Wir kriegen das noch gut hin hier.                            von draußen komme oder vor dem Essen, dass ich die Hände wasche und desinfiziere. Und gefühlt war das
                                                                                                                                    jede halbe Stunde.
                                                                                                                                    Melina: Wir saßen abends mal zusammen, aber wir haben auch Gruppenaktionen und Ausflüge gemacht.

                                                                                                                                  „Wie du siehst, erleben die Kinder und die Jugendlichen dich ganz unterschiedlich und machen sich, trotz Ein-
                                                                                                                                  schränkungen, eine gute Zeit und erleben ein engeres Zusammensein.“
                                                                                                                                  Die Interviews führte Carina Haase, Pädagogin in der Wohngruppe Dinkelstraße.

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Keine Schule > Kleine Schule!
                                                                                                                         Nachdem Mitte März 2020 das öffentliche Leben in Deutschland mit
                                                                                                                         dem „Lockdown“ komplett heruntergefahren wurde, begann nicht nur
                                                                                                                         das „Homeoffice“ für einen Teil der erwachsenen Bevölkerung, sondern
     Corona-Einschränkungen und Beratung in Pflegefamilien - wie geht das?                                               auch das „Homeschooling“ für alle Schülerinnen und Schüler.

     Da auch wir nur bei akuten Krisen in die Familien fahren durften, mussten andere Ideen her, um mit den Pflege-      So auch bei uns im Caritas-Kinder- und Jugendheim. „Es ist wie es ist.
     eltern und den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Viele Dinge konnten wir gut per Telefon bespre-      Machen wir das Beste draus!“, so lautete unser Motto. Für die Schulkin-
     chen, mit Videotelefonaten gab es zunächst noch einige technische Hürden zu überwinden.                             der der Therapeutischen Übergangshilfegruppen wurde die sogenannte
                                                                                                                         „Kleine Schule“ eingerichtet. In verschiedenen Räumen des Hauses
     Um auch die Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die nicht so gerne telefonieren, entwickelten wir unsere
                                                                                                                         betreuten Pädagoginnen mit der Unterstützung von Praktikantinnen und
     „Corona-Post“. Jede Woche gab es dem Alter entsprechend, Rätsel, Bastelanleitungen und Kochrezepte. Den
                                                                                                                         Bundesfreiwilligendienstlern kleine Lerngruppen täglich von 9 bis 11 Uhr.
     Eltern, die ja wirklich vor großen Herausforderungen standen (und noch stehen), legten wir einen meditativen
                                                                                                                         Von der 1. bis zur 5. Klasse, aus 7 verschiedenen Regel- und Förder-
     Impuls dazu.
                                                                                                                         schulen, versorgt von den Lehrkräften mit mal viel, mal weniger oder in
                                                                                                                         einem Fall auch zunächst gar keinem Lernmaterial.

    Jugendhilfedreieck Steinfurt - „Corona-Post“                                                                         So lief vieles nach Plan, anderes musste improvisiert werden. Jedes
                                                                                                                         Kind erhielt eine zusätzliche „Kleine Schule-Mappe“ mit motivierenden
                                                                                                                         Übungen wie Kreuzwort- und Silbenrätseln, Malen nach Zahlen, Man-
     Und das alles oldschool-mäßig auf Papier zum Lesen und Ausfüllen in einem                                           dalas, Labyrinthe und vieles mehr. Frei nach der Devise, „nach der Pflicht kommt ja bekanntlich die Kür“ wurden
     großen Briefumschlag, der per Post zu den Familien geschickt wurde.                                                 die unterschiedlichsten Wünsche der Kinder dabei berücksichtigt. Der hauseigene Kopierer stand nicht still und
     Hier zwei Beispiele aus dem Emoji Quiz. Zu erraten sind Begriffe und Sprich-                                        lief sich zwischenzeitlich sogar heiß. Auch konnten digitale Medien begrenzt eingesetzt werden. Und wer von den
     wörter, die nur durch Emojis dargestellt sind.                                                                      Erwachsenen bislang noch nicht die „Anton-App“ kannte, kennt sie nun auch.

                                                                                                                        Wir machten das Beste draus!
                                                                                                                         Zur Überraschung aller wurden die Grundschulen in NRW zwei Wochen vor den Sommerferien wieder für alle
                                                                                                                         Schülerinnen und Schüler geöffnet und die „Kleine Schule“ konnte geschlossen werden. Falls es die Situation
                                                                                                                         erfordern sollte, kann sie jedoch auch schnell wieder eingerichtet werden.
                                                                                                                         Fast drei Monate „Homeschooling“, (Schul-)Bildung und Beschäftigung innerhalb des Hauses …
                                                                                                                         und wir machten das Beste draus!

     Bei der Zusammenstellung des Materials hatten wir viel Freude. Wir kamen uns vor wie in einem Redaktionsbüro
     einer Zeitung. Unsere Post ist sehr gut angekommen. Dennoch sind wir und auch die Familien sehr froh, dass es
     inzwischen Lockerungen gibt und wir wieder mehr Kontakt haben können.

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Die kleine Zauberschule -                                                                           Wir schützen Dich! Wir setzen
     Vom kleinen Zauberlehrling zum großen Zauberer                                                      uns für Deine Rechte ein!                                               Unsere Arbeit gefällt
                                                                                                                                                                                 Ihnen, dann unter-
     „Abra-Cadrona, weg mit dir Corona!“                                                                 Mit diesem Ziel richtete der Landtag NRW im November 2019               stützen Sie uns
     Es war Mitte März, als alle Kitas und Schulen aufgrund der Corona-
                                                                                                         eine Kinderschutzkommission ein. Diese beauftragte im Mai 2020
                                                                                                                                                                                 gerne!
                                                                                                         neben einigen anderen Sachverständigen auch Martin Janning
     Pandemie geschlossen wurden. Alle Schulen? Nein, die kleine
                                                                                                         vom Caritas-Kinder- und Jugendheim, Vorschläge für einen bes-
     Zauberschule hat sich diesem trotzig entgegengestellt und ihre Tore
                                                                                                         seren Kinderschutz in unserem Bundesland zu erarbeiten. Diese
     für drei Kinder der Therapeutischen Übergangshilfe geöffnet, die alle
                                                                                                         Beiträge sind mittlerweile auf der Landtagsseite veröffentlicht. Der
     nur ein Ziel verfolgten: „Ich will Zauberer werden!“                                                                                                                       Die Finanzierung der Arbeit des
                                                                                                         Beitrag unseres Kinderheims findet bei Jugendämtern, anderen
                                                                                                                                                                                Caritas-Kinder- und Jugendhei-
     Unter Einhaltung der wichtigsten Regel „Ich halte die Geheimnisse                                   Jugendhilfeeinrichtungen und in der Fachöffentlichkeit eine positive
                                                                                                                                                                                mes und der Josefsschule erfolgt
     der Zauberkunststücke streng geheim,“ tauchten die drei über                                        Resonanz.
                                                                                                                                                                                überwiegend durch öffentliche
     einige Wochen in die Welt der Magie ein und erlernten schnell zwei
                                                                                                                                                                                Gelder.
     Gründe, warum ein Zauberer kein Corona bekommen kann:
     1. Die Hände sind das wichtigste Handwerkszeug eines Zauberers.                                    Kinderschutz in NRW                                                     Trotzdem sind wir für besondere
                                                                                                                                                                                Projekte, wie den Begegnungs-
     Sie müssen immer sauber sein. Daher wird das „Corona-Virus“ zu
                                                                                                                                                                                maßnahmen mit Litauen oder
     Beginn immer gründlich abgewaschen.
                                                                                                         Wir konnten aufgrund der Erfahrungen in unserem Kinderheim             dem Pilgern auf dem Jakobsweg
     2. Das Publikum muss immer mindestens zwei Meter Abstand                                            deutlich machen, wie wichtig eine Anerkennung des körperlichen         und in der Förderung einzelner
     haben. Es kann den Zauberer somit nicht anstecken.                                                  und seelischen Leides, ein fundiertes Fachwissen, eine gute            junger Menschen und Familien,
                                                                                                         Kooperation unter allen Helfern sowie ein mutiges und entschlos-       auf Spenden angewiesen.
     Neben verblüffenden Kunststücken mit dem Zauberstab, verschie-
                                                                                                         senes Eingreifen ist. Kinderschutz gelingt nur, wenn er Vorrang
     denen Kartentricks und vielen weiteren faszinierenden Illusionen                                                                                                           Wir freuen uns daher sehr, wenn
                                                                                                         vor Elternrechten hat. Vorschläge wurden für Jugendämter, für die
     klärte sich am Ende auch die Frage: „Wie kommt der Hase nur in                                                                                                             Sie uns in unserer Arbeit unter-
                                                                                                         Justiz und für Jugendhilfeeinrichtungen gemacht. Die Fachlichkeit
     den Zauberhut?“                                                                                                                                                            stützen.
                                                                                                         in unserer Therapeutischen
     Die drei Zauberschüler übten und übten, denn sie wollten nicht nur                                  Übergangshilfe, Statio-
     als wahre Zauberer die Zauberschule abschließen, sondern auch                                       nären Familienarbeit und
                                                                                                                                                                                Bankverbindung:
     noch vor großem Publikum ihre Kunststücke in einer magischen                                        Ambulanten Familienarbeit
     Zaubershow vorführen.                                                                               sind als gelungene Bei-                                                Stadtsparkasse Rheine
     Und so kam ihr großer Tag, zu dem sie viele weitere Kinder der                                      spiele zum Kinderschutz in                                             BIC:
     Therapeutischen Übergangshilfe und einige Betreuer geladen                                          vielen Jugendämtern und
                                                                                                                                                                                WELADED1RHN
     hatten. Alles wurde akribisch vorbereitet. Während der Vorstellung                                  auch der Fachöffentlichkeit
     gab es Popcorn für alle und in der Pause Kakao für die kleinen und                                  anerkannt.                                                             IBAN:
     Kaffee für die großen Gäste.                                                                        Alle Fachkräfte sind sich                                              DE65 403 500 05 000 70 46 410
     Die Zaubershow war ein großer Erfolg, die die drei mit Bravour                                      einig, dass Schutz die erste
     meisterten. Sie ließen ein erstauntes und rätselratendes Publikum                                   Voraussetzung für eine
     zurück, das sich bei vielen Zauberkunststücken am Ende                                              gelingende Entwicklung
     stirnrunzelnd fragte: „Wie haben sie das bloß                                                       darstellt. Viele engagierte
     gemacht?“                                                                                           Mitarbeiter stehen den
                                                                                                         Kindern zur Seite und helfen den Eltern, eine verantwortliche Ent-
     Mit viel Fleiß, Willen und hoher Begeisterung
                                                                                                         scheidung im Sinne des Kindeswohls zu treffen.
     sind aus den drei Zauberschülern innerhalb
     weniger Wochen große und stolze Zau-                                                                Dann können Kinder am Ende sagen: „Hier gibt es Menschen, die
     berer geworden.                                                                                     sich für mich und meine Rechte eingesetzt und die mich geschützt
                                                                                                         haben.“

10                                                                           Caritas-Kinderheim gGmbH    Camino 10/2020 | caritas-rheine.de                                                                        11
Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Der WDR in der Therapeutischen                                                                             So läuft´s im KiJu Runde Straße
     Übergangshilfe
                                                                                                                Das KiJu Runde Straße, Wohnhaus für Kinder und Jugendliche mit Behin-
     Für einen Beitrag zum Kinderschutz drehte ein Kamerateam des                                               derung feiert im Jahr 2020 das 15-jährige Jubiläum. Nachdem es anfänglich
     WDR eine Reportage über die Therapeutische Übergangshilfe. Es                                              mit 12 Langzeitplätzen und 6 Kurzzeitplätzen gestartet ist, hat es sich nun
     sollten Angebote und Fachkräfte vorgestellt werden, die die Kinder                                         aufgrund der angezeigten Bedarfe auf 12 Langzeitwohnplätze, 10 Kurzzeit-
     in der Verarbeitung ihrer oft traumatischen Erfahrungen unterstüt-                                         plätze & einen Notfallplatz sowie zwei Trainingswohnappartements erweitert.
     zen. Hierfür war der WDR für mehrere Drehtage im Haupthaus an                                              In den Gruppen des KiJu, Kurzzeitwohngruppe Franz von Hahn und die
     der Unlandstraße und auch in unserem Ferienhaus an der Nord-                                               Langzeitwohngruppen Johnny Mauser und Waldemar, starten die meisten
     seeküste in Esens unterwegs.                                                                               mit einem möglichst entspannten Frühstück. Da die Bewohner jegliche
                                                                          Der Saftladen bietet wieder die
     Unter dem Titel „Im Namen der Kinder – Hilfe für Opfer sexueller     Möglichkeit Saft aus eigenen          Schulen oder Werkstätten im Umkreis besuchen und zu diversen Zeiten mor-
     Gewalt“ wurde die Reportage am 27. August ausgestrahlt.              Früchten pressen zu lassen            gens abgeholt werden, ist das nicht immer umsetzbar und manchmal auch
                                                                          oder Lagerbestände in 5 Liter         ein wenig turbulent. Am Wochenende lassen es sich alle ein wenig gut gehen
                                                                          Saftbeuteln käuflich zu erwer-        und es wird ausgiebig mit Brötchen und gekochten Eiern in den Tag ge-
                                                                          ben. Aus (den eigenen) Äpfeln         startet. Wochentags bleiben meist auch Bewohner in der Gruppe Franz von
                                                                          wird frischer, naturtrüber Apfel-     Hahn, wenn sie beispielweise Urlaub haben oder von der Schulpflicht befreit
                                                                          Direktsaft gepresst.                  wurden. Dabei wird dann ganz individuell geschaut, welche Freizeitaktivität
                                                                                                                gemacht wird. Beliebte Ziele sind ein Zoo- oder Schwimmbadbesuch, Ein-
                                                                          Sprechen Sie telefonisch einen
                                                                                                                käufe oder ein Spaziergang. Alle anderen besuchen eine feste Tagesstruktur.
                                                                          Termin mit uns ab. Ab einer
                                                                          Menge von mindestens 25 kg
                                                                          pressen und pasteurisieren wir       15-jähriges Jubiläum
                                                                          Ihren Saft in handliche 5 Liter
     Der WDR sagt „Danke“                                                 Saftbeutel, samt Kartonage.           Mittags wird für die Bewohner, die im KiJu betreut werden, gekocht. An-
                                                                          Nach telefonischer Information        schließend findet eine Mittagspause statt.
     Eine Tüte voller Mäuse für die Kleinen für ihre
     tolle Mitarbeit bei der Reportage.                                   können Sie ihren Apfelsaft aus        Nachmittags nach der Rückkehr aus der Werkstatt oder der Schule findet
                                                                          eigenem Anbau bei uns abho-           eine `Saftrunde` statt, in der besprochen wird, was am Nachmittag un-
                                                                          len.                                  ternommen werden kann. Bei manchen Bewohnern ist die Motivation oft
                                                                                                                nicht mehr ganz so hoch, da sie bereits einen anstrengenden Arbeits- oder
                                                                                                                Schultag hinter sich haben. Aktivitäten sind dann beispielsweise ein Spaziergang durch die Rheiner Innenstadt, der
                                                                          Kosten?
                                                                                                                Besuch des Stadtparks in Emsdetten oder Spielplatzbesuche. Einige Bewohner des Langzeitbereiches besuchen
                                                                          Für 5 Liter Saft werden 3 €           regelmäßig eine Schwimm- oder Sportgruppe, spielen in einer Fußballmannschaft, gehen zum therapeutischen
                                                                          berechnet (für Saftschlauch           Reiten oder sind an der Reihe mit dem Wocheneinkauf.
                                                                          und Box). 1/4 des gepressten
                                                                                                                Zum Abendbrot kommen alle wieder zusammen und lassen den Tag Revue passieren und ruhig ausklingen. Bevor
                                                                          Saftes verbleiben als Spende
                                                                                                                es zu Bett geht, schauen einige noch TV oder DVD oder spielen Gesellschaftsspiele.
                                                                          im Saftladen zur Unterstützung
                                                                          und Selbstfinanzierung unseres        Am Wochenende oder in den Ferienzeiten liegt der Fokus in der Freizeitgestaltung. Alle Gruppen sind dann gerne
                                                                          Projektes.                            viel unterwegs und es kommt jede Menge Spaß auf. Fast alle Langzeitbewohner haben auch ein eigenes Fahr-
                                                                                                                rad, nutzen das Tandem oder die Rollfiets. Die individuellen Wünsche werden möglichst berücksichtigt und so viel
                                                                                                                wie möglich davon umgesetzt. Ziele sind Freizeitparks wie Schloss Dankern oder der Frankenhof in Reken, Kino,
                                                                                                                Spaßbäder, Zugfahren, Kegeln oder Bowling. Auch ein Konzertbesuch darf bei uns nicht fehlen. In Münster gibt es
                                                                                                                ab und zu eine integrative Disco, wo getanzt wird, was das Zeug hält. Freitags abends wird gemeinsam im Lang-
                                                                                                                zeitbereich gekocht, worauf sich alle immer sehr freuen. Wir haben auf dem Hof auch einen Rutschturm und viel
                                                                                                                Platz zum Buddeln. Neben einer normalen Schaukel gibt es auch eine Nestschaukel zum Entspannen. Die Gruppe
                                                                                                                Johnny Mauser hat einen großen Balkon mit einer Lounge und einem Hochbeet. Hier wird im Sommer viel Zeit
                                                                                                                verbracht.
                                                                                                                Alle Gruppen planen außerdem zusätzlich eine Ferienfreizeit. Das heißt im Kurzzeitwohnen quasi Urlaub vom
                                                                                                                Urlaub. Schon einige Wochen im Voraus wird darauf hin gefiebert. Ein beliebtes Ziel ist dabei für alle das Meer. Am
                                                                                                                Strand wird dann gerne eine Wasserschlacht gemacht oder Sandburgen gebaut. Außerdem wurden schon einige
                                                                                                                Länder vom Langzeitwohnen bereist. Frankreich, die Niederlande und Dänemark haben dabei besonders Gefallen
                                                                                                                gefunden.

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Die Johnnys sind BOSSE FANS!
     Als Corinna und ich vor gut 3 Jahren die CDs der Band „Bosse“ mit in die Gruppe Johnny Mauser nahmen, um die
     Musik mit den Bewohnern zu hören, haben wir noch nicht geahnt, wohin das alles mal führen würde.
     Die Bewohner fanden sehr schnell Gefallen an den deutschsprachigen Songs, und das Interesse daran, ein
     Konzert der Band zu besuchen, wuchs zunehmend. So entschieden Corinna und ich, dem Sänger „Aki Bosse“
                                einen Brief zu schreiben. In dem Brief haben wir ihm ein bisschen über unsere Arbeit
                                                  erzählt und dass die Bewohner seine Musik sehr mögen. Wir hätten
                                                 niemals gedacht, dass nur wenige Tage später das Telefon klingeln
                                                 und Aki uns alle zu seinem Konzert nach Lingen einladen würde.
                                                 Wow, wir waren völlig überrascht, denn wir hatten nicht mal eine
                                                 Telefonnummer angegeben.
                                                 Das Konzert war für alle ein großes Highlight und führte dazu, dass
                                                aus den Johnnys eine eingeschweißte Fangemeinschaft wurde. Seit
                                                dem ersten Konzert haben die Bewohner fleißig gespart oder sich
                                                vom Christkind Tickets gewünscht, so dass wir auf 3 weiteren Kon-
                                                zerten in Münster, Bochum und Oberhausen waren.
                                               Die Bewohner fiebern mit selbstgebastelten `Countdowns` auf die
                                               Konzerte hin und zeigen den anderen Fans dann jedes Mal aufs Neue,
                                               wie man die Band richtig feiert. Sie tanzen, singen, lachen und liegen
                                               sich in den Armen. Auch die Fanshirts, von denen mittlerweile jeder
                                               mehrere besitzt, werden mit Stolz auch im Alltag präsentiert.
                                              Auf dem letzten Konzert in Oberhausen gab es noch eine Überra-
                                              schung, da die Hintergrundsängerin „Valentine“ nun auch eigene
                                                                                                                                           Mickie Krause im KiJu Runde Straße
                                              deutschsprachige Songs hat, die sie dem Publikum vor dem Konzert
                                              präsentierte. Ihr Song „Stromschlag“ gefiel uns allen besonders gut                           Besondere Aktionen und Aktivitäten gehören im KiJu
                                             und ist jetzt fester Bestandteil der `Johnny Playlist`. Nach dem Konzert                      Runde Straße zum Alltag. Diese Aktion jedoch war
                                             hatten wir die Chance mit Valentine ein Foto zu machen. Sie war sehr                         etwas ganz Besonderes in der Geschichte des Wohn-
                                             offen und herzlich zu den Bewohnern und hat für jeden von uns noch                          hauses, welches in diesem Jahr das 15-jährige Bestehen
                                             eine Autogrammkarte unterschrieben.                                                       feiert. Die Spannung und Vorfreude war riesengroß. Ganz
                                             Wenn Bosse singt „Es war die schönste Zeit“ dann sagen wir:                            fleißig wurden der Garten stimmungsvoll dekoriert sowie
                                             „Das war sie! Und wir sind bereit für das nächste Konzert!“                            Banner bemalt und entsprechend platziert. Am 19.05.2020
                                                                                                                                          gegen 16.30 Uhr war es dann endlich soweit. Mickie
                                             Hört doch mal rein!
                                                                                                                                            Krause kam in Begleitung der Sängerin Susanne Teu-
                                                                                                                                            tenberg zu Besuch und wurde lautstark empfangen.

                                                                                                                        Eine ganz besondere Aktion
                                                                                                                         Im Rahmen der `Gute-Laune-Tour` heizten die beiden die Stimmung in
                                                                                                                         Form eines halbstündigen Gartenkonzertes bei den BewohnerInnen
                                                                                                                         und MitarbeiterInnen so richtig ein. Besonders laut mitgesungen und
                                                                                                                         getanzt wurde vor allem bei den bekannten Hits von Mickie Krause,
                                                                                                                         wie `Eine Woche wach` oder den Coversongs von Helene Fischer,
                                                                                                                         gesungen von Susanne Teutenberg. Die Laune bei allen Anwesenden
                                                                                                                         war bombig und unbeschreiblich. Sogar Nachbarn haben sich am
                                                                                                                         Gartenzaun dazugesellt und ließen sich das Spektakel nicht entgehen.
                                                                                                                         Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis.

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Niederlande gezogen
     Die WG Dinkelstraße hat es in die
                                                                                                                                           Jugendwohnhaus „On the top of the world – auf der Zugspitze“

                                                          und auch noch in die schöne Eifel

     F E R I E N
                                         IMP R E S S I O N E N
                                             Ganz hoch hinaus, die WG Impuls
                                             im Kletterwald und auf Radtour

                                                                                                                                                                                         and und im Park
                                                                                                                                                        Das KiJu bei tollem Wetter am Str

                                                                                                                                     Die Stationäre Familienarbeit im Märchenwald

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Camino Zeitschrift der Caritas-Kinderheim Gesellschaft - Oktober 2020
Die etwas andere Outdoor-Challenge 2020                                                                              Dank einer Quizshow wissen wir nun aus wie vielen Brettern
                                                                                                                             eine Europalette besteht. Und was macht man mit dem prakti-
                                                                                                                             schen Objekt? Man(n) bzw. frau transportiert darauf Dinge von
        Auch die traditionelle Outdoor-Challenge musste in diesem Jahr aufgrund von Corona verändert werden. Der             A nach B. Oder aber es findet im Garten eine sinnvolle Verwen-
        Arbeitskreis Natur- und Erlebnispädagogik entwickelte für die einzelnen Gruppen einen „Special Triathlon“ mit den    dung. Wie der geneigten Leserin bzw. dem Leser der gängigen
        Disziplinen „Laufen einer Teuto-Schleife“, „Fahrrad fahren durchs Münsterland“ und „Müll sammeln – so viel wie       Garten- und Land-Zeitschriften bekannt ist, eignen sich die
        geht.“ Als Anerkennung ihrer erbrachten Leistungen, erhielten die Teilnehmer einen „pfiffigen Turnbeutel“ und eine   Europalette oder vergleichbare Holzkonstruktionen für schicke
        Urkunde.                                                                                                             Gartenmöbel, als Grundgerüst für eine Blumenpyramide oder

          R I E N
                                                                                                                             als praktisches Hochbeet.

      F E
                                                                                                                                                                                                                                             eet
                                                                                                                                                                                                   Von der Europalette zum Hochb
                                                                                                                             Manuel, ein Urgestein unter den Bewohnern der Grünen Villa
                                                                                                                             und seines Zeichens Lagerist, also der Mann an der Paletten-
                                                                                                                             Quelle, hat in der Corona-Zeit seinen „Grünen Daumen“ entdeckt. Doch vor dem Pflanzen und Ernten stand das
                                                                                                                             Basteln und Bauen. Auch diese Beschäftigung bietet in besonderen Zeiten und überhaupt einen netten Zeitvertreib.

                 N
                                                                                                                             Gesagt – getan. Die Idee vom Hochbeet aus Europaletten sollte in die Tat umgesetzt werden. Die Paletten waren

         I O N E
                                                                                                                             schnell organisiert und der Transport zur Grünen Villa war auch kein Problem.

     AKT
                                                                                                                             Ausgehend von der Größe einer Palette ging es in die Planung. Länge, Breite und Höhe wurden festgelegt. Wei-
                                                                                                                             teres Material wie Winkel, Schrauben und einfache Holzbalken waren rasch besorgt. Mit dem frisch aufgeladenen
                                                                                                                             Akku-Schrauber und dem Inhalt eines handelsüblichen Werkzeugkastens konnte die praktische Bauphase begin-
                                                                                                                             nen. Das Hochbeet nahm immer mehr Form an. Sieh an, die Skizze und die fertige Konstruktion stimmten über-
                                                                                                                             ein. Wie der Name schon sagt, muss sich der Pflanzbehälter in einer angenehmen und rückenschonenden Höhe
                                                                                                                             befinden. Das heißt die Holzkiste wurde mit Winkeln an den ca. 1,20 m hohen Stelzen montiert.
                                                                                                                             Nach den Holzarbeiten folgten die nächsten Arbeitsschritte. Die Pflanzkiste wurde mit wasserdurchlässigem Flies
                                                                                                                             ausgekleidet. Darauf kam eine Schicht aus Tonscherben und Ästen, damit sich keine Staunässe bilden konnte. Eine
                                                                                                                             qualitativ gute Blumen- bzw. Pflanzerde bildet die solide Grundlage für ein gesundes und kräftiges Wachstum der
 Eine halbe Million Pilgerschritte trotz Corona
                                                                                                                             Setzlinge. Bei den Ausmaßen der Kiste war sie mit 2 großen Säcken Blumenerde gut gefüllt.
        Pilgern in Spanien war geplant… und fiel aus wegen Corona.                                                           Nun stand das Bepflanzen bzw. das Einsäen auf der To-do-Liste. Bei der hiesigen Gärtnerei und im gut sortierten
        Pilgern an der Mosel war geplant… und fiel aus wegen Corona. Mit                                                     Fachhandel für Gartenbedarf wurde ein erster Überblick gewonnen. Blumen, Gemüse, Kräuter…Saatgut oder klei-
        reichlich innerem Trotz musste also Plan C her... die WG IMPULS                                                      ne Pflanzen bzw. Stecklinge? Da war guter Rat teuer. Pflegeleicht sollte das Ganze sein. Was fürs Auge, aber auch
        lässt sich das Pilgern nicht verbieten – nicht von Corona!                                                           etwas für den Gaumen. Mit den Tipps vom Fachmann war ein Querschnitt aus dem Angebot zusammengestellt.
        So kam es in den Sommerferien zur Neuauflage des Pilgerns auf                                                                                                   Im Einkaufskorb fanden sich kleine Salatpflanzen, ein Kräutermix aus
        dem Friedens- und Jakobsweg von Osnabrück bis Münster in drei                                                                                                   Lavendel, Salbei und Thymian und eine junge Erdbeerpflanze. Für die
        Tagesetappen bei perfektem Wetter. Vier Teilnehmende pilgerten die                                                                                              Aussaat sollten die Samen von Radieschen, Schnittlauch und Spinat
        komplette Strecke, sechs weitere waren jeweils einen Tag dabei.                                                                                                 genutzt werden.
        Gleich am ersten Tag begegneten wir einem Pilger, der sich vorgenommen hat, den gesamten Jakobsweg von                                                          Nach der Ernte soll das Hochbeet noch für Blühpflanzen als Nektar-
        Polen bis Santiago de Compostela zu gehen – jedes Jahr eine Etappe in seinem Urlaub. Gut 800 der etwa 3.000                                                     Tankstelle für Bienen und andere Insekten bereitgestellt werden. Die
        km habe er inzwischen geschafft. In etwa 10 Jahren wolle er sein Ziel erreichen – beeindruckend! Sein Ziel 2020                                                 Jungpflanzen wurden mit dem nötigen Abstand gesetzt, damit das
        war auch unseres: der Dom zu Münster.                                                                                                                           „Grünzeug“ noch genug Platz zum Wachsen und Gedeihen hatte. Für
        Unser Schrittzähler rechnete für alle Teilnehmenden unserer drei Etappen die stolze Gesamtzahl von etwa 503.000                                                 das Saatgut fand sich auch noch ein Plätzchen, wo es keimen konnte.
        aus. Erstaunlich, was man gemeinsam so hinkriegt! Wie auf allen unseren Pilgertouren war wieder viel Zeit, den                                                   Nun musste alles noch gut angegossen werden und dann hieß es ab-
        Weg einfach zu gehen und allein oder mit anderen dem einen oder anderen Gedanken nachzugehen. Das macht                                                         warten. In den kühlen Frühlingsnächten wird das „junge Gemüse“ und
        Lust auf mehr… vielleicht berichten wir im nächsten Camino von der Umsetzung der Idee, den Hermannsweg zu            die Einsaat mit einem Flies vor dem        letzten Frost des Jahres geschützt.
        gehen.
                                                                                                                             Und siehe da, es tut sich was im selbstgebauten Hochbeet auf der Terrasse an der Grünen Villa. Der Salat wächst
                                                   Besuch in Köln                                                            ganz von allein und die Erdbeere bildet die ersten Knospen, aus denen dann in einiger Zeit die Früchte entstehen.
                                                                                                                             Der Schnittlauch und der Spinat zeigen die ersten grünen Spitzen an der Erdoberfläche und die Kräuter entwickeln
                                                                Im Ferienprogramm der WG IMPULS stand ein Besuch in          sich auch ganz prächtig.
                                                                Köln an. Die Erkundung der Stadt am Rhein wurde durch        Mit Fleiß, Ausdauer und Geduld ist aus einer Europalette eine kleine grüne Oase geworden. Regelmäßig gießen und
                                                                strahlenden Sonnenschein begleitet. Zudem wurde der im       hin und wieder einen Löffel Dünger, dann klappt´s auch mit dem selbstgezogenen Salat.
                                                                Hintergrund des Bildes zu sehende Kölner Dom besucht.        Guten Appetit, Manuel!
                                                                Danach ging es mit dem Zug zurück nach Rheine.

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enwald
     Ausflug in den Märch
       Der Freizeitpark Sommerrodelbahn in Ibbenbüren ist bei Familien ein beliebtes                                       Junge Erwachsene wollen in kleinen Etappen den Weg von Rheine nach
       Ausflugsziel im Teutoburger Wald. Der Name aber sagt nicht alles, denn außer                                        Emden am Dollart, dem Mündungsgewässer der Ems, mit dem Kanu
       einer Rodelbahn gibt es hier auch noch einen zauberhaften Märchenwald.                                              zurücklegen.
       Am 31. Juli 2020 haben sich die Bewohner des SFA-Haupthauses auf den Weg                                            Die ersten Abschnitte sind geschafft:
                                                                                                                                                                                Der „Dollart“ ist das Zi
       nach Ibbenbüren gemacht. Die insgesamt fünf Familien mit Säuglingen und Klein-
                                                                                                                            ƒ    Elte, Bockholter Fähre bis Rheine Stadt                                     el
       kindern hatten trotz Hitze Vorfreude auf den Märchenwald.
                                                                                                                            ƒ    Rheine, Bodelschwinghbrücke bis Salzbergen
       Um 14.30 Uhr sollten alle abfahrtbereit sein - die Eltern und Kinder warteten                                        ƒ    Salzbergen bis Emsbüren
       bereits gespannt, dass es losgeht. Schon länger war der Ausflug geplant - jedoch                                     ƒ    Emsbüren bis Lingen
       nicht eine Temperatur von 29°C. „Gut, dass wir in einen Wald fahren!“ hieß es
                                                                                                                           Als nächste Etappe ist die Strecke Lingen bis Meppen (ca. 40 km)
       dann. Trotzdem wurde zuvor auf luftige Kleidung, Kopfbedeckungen und Son-
                                                                                                                           geplant. Für diese 2-Tages-Tour ist eine Zeltübernachtung vorgesehen.
       nencreme geachtet. Nach dem Lüften der Bullis ging es dann los - 18 Minuten
       Fahrt und dann waren wir da!

                                                                                                                            FERIEN
       Die erste Herausforderung war der Weg zur Kasse - es ging steil bergauf und die
       Eltern mit Kinderwagen mussten auch einige Treppen bewältigen („Jetzt mach ich
       sogar Sport!“). Da freute sich ein Vater, seine Tochter in der Trage mitzunehmen.

                                                                                                                           AKTIONEN
       Der Eintritt war bezahlt, alle versammelten sich bei der ersten Märchenhütte.
       Jetzt konnte erfrischender Proviant eingepackt werden: Äpfel, Weintrauben, Was-
       sermelone sowie Wasser und Trinkpäckchen standen zur Auswahl. Die Idee war
       dann, sich mit mehreren oder im Rahmen der eigenen Familie von den Märchen
       verzaubern zu lassen. Einige Familien fanden direkt zusammen und erkundeten
       gemeinsam die Geschichtenwelt. Die dichten Bäume sorgten für Schatten und
                                                                                                                                                                          Müll sammeln zu Wasser und zu Lande
       somit war es angenehm warm.
       Die verschiedenen Märchenstationen waren für die Kinder sehr spannend. Auf-                                                                                       Im Rahmen der etwas anderen Outdoor-Challenge 2020 erfolgte eine
       merksam lauschten sie den Erzählern und schauten neugierig durch die Schau-                                                                                          Kooperation zwischen dem Kanu-Camp Lingen und dem Caritas-
       fenster. Immer wieder freuten sich die Kleinen, den Schalter drücken zu dürfen,                                                                                                                         Kinder- und Jugendheim.
       um ein Märchen von Beginn an zu hören. Die Eltern gingen in Grüppchen umher,
                                                                                                                                                                             Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter der Wohngruppe Grüne Villa
       wirkten allesamt gut gelaunt, lachten zusammen und hatten eine schöne Zeit.
                                                                                                                                                                                     suchten am Ufer und im Wasser, mit Hilfe der vom Camp
       Allerdings war es durch die hügeligen Wege auch anstrengend.
                                                                                                                                                                                                      bereitgestellten Kanus, gut 25 kg Müll.
       Zu 17 Uhr vereinbarten wir uns wieder am Eingang. Schließlich fuhren alle noch
       mit der Eisenbahn die kleine Rundfahrt durch den Märchenwald. Die gesamte
       Eisenbahn hatten wir für uns - ganz nach dem Motto: eine extra Runde für die                                                                                f Tour – das Allgäu
       SFA!                                                                                                                          Jugendwohnhaus au
       Zum Ende gab es für den einen oder anderen noch ein Eis, dann ging es lang-
       sam Richtung Rheine. Eltern, Mitarbeiter und Kinder - alle waren am Ende des                                        In der ersten Ferienwoche ging es für das Jugendwohnhaus nach Bayern in
       Tages k.o., aber auch glücklich über so viele schöne Geschichten und Eindrücke.                                     das urige Allgäu. Nach einer entspannten Autofahrt (mit Zwischenstopp zum
                                                                                                                           Mittagessen), kamen wir an „unserer“ Berghütte an – auf 1.000 Meter über
       Was ein Glück, dass wir uns den Märchenwald ausgesucht haben - so
                                                                                                                           dem Meeresspiegel!
       konnten wir die Hitze gut aushalten!
                                                                                                                           In der folgenden Woche wurde viel unternommen, unter anderem ging es für
                                                                                                                           die Gruppe hoch hinaus auf die Zugspitze und zum Rodeln. Außerdem wurde
                                                                                                                                                                      ein ausgedehnter Spaziergang am
                                                                                                                                                                      Breitachklamm gemacht.
                                              Die „Waldemars“ unterwegs in Holland
                                                                                                                                                                        Besonders nachdenklich wurde
                                                                                                                                                                        die Gruppe durch den Besuch der
                                                                                                                                                                        Gedenkstätte des Konzentrationslagers in Dachau gestimmt. Alle
                                            Am 6. Juli machten sich die sechs Bewohner und ihre Betreuer der Langzeit-
                                                                                                                                                                        waren sehr ehrfürchtig und auf der Rückfahrt wurde viel darüber
                                            wohngruppe „Waldemar“ auf den Weg nach Lemele in Holland. Endlich be-
                                                                                                                                                                        gegrübelt. Vor Ort wurden noch einige Bücher zum Thema gekauft,
                                            gann der langersehnte Sommerurlaub auf den sich alle schon gefreut hatten.
                                                                                                                                                                        um sich noch einmal darüber zu informieren.
                                            Wir hatten, trotz des vielen Regens, lustige Tage zusammen und starteten die
                                            verschiedensten Unternehmungen. Schon jetzt freuen wir uns auf die Ferien-                                                  Es war eine schöne Ferienfreizeit, ein erneuter Urlaub in „unserer“
                                            freizeit 2021!                                                                                                              Hütte ist nicht ausgeschlossen!

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„Deine Stimme zählt!“ –                                                                                                        Eine ganz besondere Fastenzeit
          2x3 mit Abstand und Nähe in Berlin
                                                                                                                                         Ein wenig schwer getan hatten sich die Kolleginnen und Kollegen des Arbeitskreises Religionspädagogik in diesem
                                                                                                                                         Jahr schon mit der Themenfindung für die Fastenzeit 2020. Das vorgeschlagene Misereor-Thema „Gib Frieden“
          Es war alles vorbereitet für das BVkE-Projekt „Du bist dran!“ am ersten Maiwochenende 2020. Jugendliche                        hatten sie doch schon 2018 zum Katholikentag in Münster in allen Facetten behandelt.
          und Erwachsene aus drei Einrichtungen der Jugendhilfe hätten sich in Rheine und Umgebung getroffen, um viel                    Angeregt durch das Fastenzeitthema der evangelischen Kirche „Zuversicht – 7 Wochen ohne Pessimismus“ kam
          miteinander zu erleben und Antworten auf nicht ganz alltägliche Fragen zu finden. Dann kam Corona. Auch das                    die Idee auf, mit „Hoffnung“ durch die diesjährige Fastenzeit zu gehen. Gesagt, getan. Einen Mitarbeitergottes-
          Wochenende musste abgesagt werden.                                                                                             dienst, zwei Frühschichten und eine Jugendaktion galt es, mit diesem Thema zu füllen. Die Grundgedanken dabei
                                                                  Klar war: Wenn das Projekt so nicht geht, soll eine                    sind immer „Welche Botschaft möchten wir weitergeben? Wie können wir das Thema gut und lebensnah für die
                                                                  Alternative gehen! Der BVkE bot sie mit „Deine Stimme                  Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter aufbereiten und gestalten?“
                                                                  zählt!“ in Form einer Online-Umfrage und der Einladung

                                                                                                                                        HOFFNUNGSZEIT
                                                                  zu einem frei gestaltbaren Kreativprojekt an.
                                                                  Kreativ sind wir im CKJH – die Berlin-Idee war schnell
                                                                  geboren und Dank der freundlichen Unterstützung
                                                                  der Franziskaner von Berlin-Pankow eine Unterkunft                     Was bedeutet denn „Hoffnung“ überhaupt? Das Wort kommt
                                                                  gefunden, die den Corona-Vorgaben standhielt. Vom                      von hopen (niederdeutsch) „hüpfen“ (vor Erwartung unruhig)
                                                                  13. bis 15. und 15. bis 17.07.2020 ging es für je drei                 „springen“, „zappeln“.
                                                                  aus den Wohngruppen IMPULS und Dinkelstraße in die                      ƒ   
                                                                                                                                              Man   hofft darauf, dass etwas in Erfüllung geht.
                                                                  Hauptstadt.                                                             ƒ   	Man hofft auf etwas Schönes, darauf dass Positives
                                                                   Wenn drei Menschen mit Wurzeln in Syrien, Guinea                           passiert.
                                                                   und der ehemaligen DDR sich auf den Weg nach Berlin                    ƒ   	Man hofft darauf, dass sich etwas zum Guten wendet.
          begeben, ist Besonderes vorprogrammiert. Da ist bereits der Weg voll persönlicher und gesellschaftlicher Ge-
                                                                                                                                         „Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgend-
          schichten rund um Flucht, Vertreibung, Krieg sowie Freude und Versöhnung. Das Durchqueren von vier Bundes-
                                                                                                                                         wo ein Lichtlein her“. An diesem Spruch ist viel dran. Denn
          ländern vor Berlin und der Besuch der Gedenkstätten Marienborn und Plötzensee machten schon die Anfahrt
                                                                                                                                         solange der Mensch lebt, hat er Hoffnung. Die Christen hoffen
          besonders.
                                                                                                                                         darüber hinaus, dass das Leben auch nach dem Tod weitergeht.
          In Berlin dann von morgens bis mitternachts Geschichte und Gegenwart tanken, syrisch und nigerianisch essen,                   Deshalb erinnern sie sich in der Fastenzeit auch an das Leben
          mit dem Boot und Berliner Schnauze auf die Spree, mit dem Bulli an bekannte und verborgene Orte, dazu noch                     und Sterben Jesu und feiern Ostern seine Auferstehung.
          etwas Hintergrund zu den Franziskanern und deren Suppenküche in Pankow. So viel Input sensibilisiert … auch
                                                                                                                                         Fastenzeit ist Hoffnungszeit. Und ein tolles Zeichen für die Hoff-
          für die Projekt-Fragen! Ergebnisse des bundesweit ausgeschriebenen Projekts gibt’s ab Ende 2020 unter
                                                                                                                                         nung ist der Regenbogen. Seit der 1. und einzigen Frühschicht
          www.bvke.de.
                                                                                                                                         Anfang März 2020 hängt ein großer Regenbogen in unserer
                                                                                             Berlin lebt ... und wie!                    Eingangshalle. Aufgrund des Lockdowns Mitte März konnten
                                                                                                                                         keine weiteren größeren Fastenzeitaktionen stattfinden. Zu dem
                                                                                                                                         großen Regenbogen gesellten sich jedoch noch viele kleine. Und
                                                                                                                                         in der Karwoche gestalteten die Kindergruppen ein Osternest
                                                                                                                                         mit Symbolen der Ostergeschichte – denn Ostern, das höchste
                                                                                                    Kulinarischer Ausflug nach Afrika
                                                                                                                                         christliche Fest, ist eine Hoffnungsgeschichte. Unser diesjähriges
                                                                                                                                         Fastenzeitthema bleibt aktueller denn je in dieser besonderen
                                                                                                                                         Zeit - in dieser HOFFNUNGSZEIT!

     Atem der Freiheit

22                                                                                              Caritas-Kinderheim gGmbH                 Camino 10/2020 | caritas-rheine.de                                                                                23
German-CIM in process                                                                                                     Überraschung für Pfarrer Winzeler
        German-CIM als Instrument für die Werteentwicklung in katholischen Organisationen der Jugendhilfe.                        Zum Beginn seines Ruhestandes überraschten der Geschäftsführer des Caritas-Kinder- und Jugendheimes und
                                                                                                                                  die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitskreises Religionspädagogik Pfarrer Meinolf Winzeler mit einem
        O-Töne von Frank Heße, Projektkoordinator.
                                                                                                                                  kleinen Gedicht, einem Nistkasten und einem Insektenhotel. Als Caritas-Pfarrer und „Pastor auf Abruf“ bleibt er der
                                                                                                                                  Einrichtung auch weiterhin erhalten.
     German-CIM in der Jugendhilfe ist zunächst einmal „unbequem“. Es führt
     unmittelbar in die persönlich-dienstliche Auseinandersetzung mit der Frage                                                   Lieber Pfarrer Winzeler,
     nach dem, was an unserem Dienst „katholisch“ ist und wie das bei den zu
     betreuenden Menschen ankommt. Der CIM-Prozess ermöglichte uns, dies                                                          2020 ist für Sie ein ganz besonderes Jahr,
     tiefgehend zu reflektieren, Bewährtes zu bestätigen und Neuland zu betreten!                                                 mit Feiern, Abschied, Veränderung, in Zeiten von Corona.
                                                                                                                                  Zu Pfingsten feierten Sie Ihr 40-jähriges Priesterjubiläum,
                                                                                                                                  auch sind die 15 Jahre als leitender Pfarrer in St. Antonius nun rum.
                                                                                                                                  In eine neue Wohnung links der Ems sind Sie gezogen,
                                                                                                                                  hat Sie die Nähe zum Gertrudenstift dazu bewogen?
                                               German-CIM bietet der Jugendhilfe etwas an, das in sehr umfassender
                                                                                                                                  Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf dem Weg dorthin,
                                               Weise in sämtlichen Dienstbereichen wirksam und sowohl für die zu
                                                                                                                                  liegt unser Kinder- und Jugendheim ja quasi mittendrin.
                                               betreuenden Menschen als auch für die Bediensteten spürbar wird.
                                                                                                                                  So gehören wir ja nun zu Ihrer erweiterten Nachbarschaft
                                                                                                                                  und das finden wir mehr als fabelhaft.
                                                                                                                                  Wir freuen uns, dass Sie uns als Seelsorger bleiben erhalten
                                                                                                                                  und weiterhin das religiöse Leben mit uns gestalten.
            Bereits das Suchen und Finden der Projektgruppe brachte die German-CIM-
            Reflexionsebene breit aufgestellt ins Spiel: Wer sollte sinnvollerweise mit wem auf                                   Mischwald ist Ihnen da lieber als Monokultur,
            welcher Grundlage zu welchem der christlichen Grundprinzipien eine Standortbe-                                        bei uns finden Sie alles, eine große und bunte Vielfalt pur.
            stimmung für die Einrichtung vornehmen? Ziel der Sache: Die christliche Motivation                                    Als Zeichen der Vielfältigkeit Ihrer neuen Nachbarn aktuell,
            unseres Handelns schärfen zum Wohle der Menschen, um die es uns geht!                                                 schenken wir Ihnen einen Nistkasten und ein Insektenhotel.
                                                                                                                                  Auf noch viele Jahre „Freiwilligendienst“ mit Ihnen,
                                                                                                                                  freuen nicht nur wir uns, sondern auch die Vögel und die Bienen. 

                                      Es braucht Mut und gegenseitiges Vertrauen, es mit der „katholischen Identitätsmatrix“      Rheine, den 17. Juni 2020
                                      aufzunehmen. Wir wagten mit German-CIM aus unterschiedlichsten Perspektiven den
                                      breiten Blick in kirchlich-gesellschaftliche Vorgaben, unsere Grundlagenpapiere, Konzepte
                                      und konkreten Arbeitsprozesse. Wenn der Naturtrainer neben dem Geschäftsführer und
                                      einem Kollegen aus dem haustechnischen Dienst sitzt und von der Sozialpädagogin aus
                                      einer Kinderwohngruppe über deren Erfahrung mit nachhaltigem Handeln im Gruppenall-
                                      tag hört, setzt das neue Ideen frei.

                 German-CIM hat bei uns intensiv zur neuen und erneuten Bewusstwerdung
                 beigetragen. Wir wurden über die umfassende Reflexion in vielerlei Hinsicht
                 in unserem Handeln bestätigt. Gleichzeitig arbeitete die Projektgruppe viele
                 Verbesserungsvorschläge heraus zur Umsetzung und Implementierung in den
                 bestehenden und zukünftigen Arbeitsprozessen. Das ist ein kräftiger German-
                 CIM-Impuls - eine bleibende, hoch partizipative Herausforderung, der wir uns
                 gern stellen.

24                                                                                                Caritas-Kinderheim gGmbH        Camino 10/2020 | caritas-rheine.de                                                                                    25
Baufortschritt Mensa Josefsschule                                                                                  Minderjährige Mütter und der tägliche Aufgabenbereich
                                                                                                                        in der Hauswirtschaft
     Die Coronapandemie hat in ganz Deutschland dafür gesorgt, dass es an allen Schulen des Landes in der ersten
     Hälfte des Jahres wesentlich ruhiger, wenn nicht sogar richtig still wurde.
     Nicht so an der Josefsschule in Wettringen.                                                                        Man liest die Überschrift und denkt: Wie kann das
                                                                                                                        gut funktionieren? Dies kann funktionieren: Mit viel
     Denn hier geht es seit April sogar noch lauter zu als sonst. Die Schule bekommt nämlich eine neue Mensa, die       Unterstützung, Engagement und Flexibilität durch die
     im Juni 2021 fertiggestellt sein soll. Das komplett neue Gebäude wird aber nicht nur dafür benutzt werden, dass    Wirtschafterinnen der SFA. Dazu kommt: durch den
     hungrige Schülerinnen und Schüler dort während des Ganztagsunterrichtes ihr Mittagessen genießen können, es        persönlichen Einsatz der jungen Mütter.
     beinhaltet neben einem großen und einem kleineren Speisesaal auch zusätzliche Fachräume, Toiletten und sogar
     eine eigene Bühne. Auf diese Weise werden an der Josefsschule zukünftig, neben Schulentlassfeiern, auch kultu-     In der SFA betreuen wir auch minderjährige Mütter.
     relle Veranstaltungen wie kleine Konzerte, Podiumsdiskussionen oder Theaterstücke möglich sein. Die Schulmensa     Diese sind im Durchschnitt ca. 16 Jahre jung und
     könnte somit sogar ein kleiner Gewinn für die gesamte Gemeinde Wettringen werden.                                  stellen sich ihrer neuen Lebenssituation: Junge Mutter
                                                                                                                        eines kleinen Kindes zu sein und gleichzeitig das alltäg-
                                                                                                                        liche Leben – inklusive ihres eigenen Haushaltes – zu
                                                                                                                        bewerkstelligen.
                                                                                                                        Der Grund für den stationären Aufenthalt ist zunächst
                                                                                                                        die Diagnostik zur Überprüfung der elterlichen Er-
                                                                                                                        ziehungsfähigkeit – dieses macht den sehr jungen
                                                                                                                        Müttern Druck, was die neue Situation nicht einfacher
                                                                                                                        erscheinen lässt.

                                                                                                                       Stationäre Familienarbeit (SFA)
                                                                                                                        In den meisten Fällen sind sie gerade Mutter eines Neugeborenen geworden. Mit dieser neuen Lebenssituation
                                                                                                                        ergeben sich neue Lernfelder und schnell sind persönliche Grenzen erreicht: Täglich müssen mehrere Milchflaschen
                                                                                                                        gereinigt und zubereitet werden. Der Säugling produziert täglich schmutzige Windeln und benötigt immer ein sau-
                                                                                                                        beres Bett und saubere Wäsche. Die Wirtschafterin hat den Arbeitsauftrag, auf das Kindeswohl im hauswirtschaft-
                                                                                                                        lichen Bereich zu achten. Damit ist nur ein kleiner Bereich der täglichen Arbeiten im Haushalt genannt. Zusätzlich
                                                                                                                        sollte die junge Mutter sich gesund ernähren und einkaufen. Dann soll auch noch die Schmutzwäsche gewaschen

                                                                                s  d e r
                                                                                                                        werden.

                                                                 Neu  e s   a u                                         Dies geht nicht ohne Hilfe: Hier greift die professionelle Unterstützung und Entlastung durch die Wirtschafterin.

                                                                          f s s c h ule
                                                                                                                         ƒ    In einem wohlwollenden Gespräch werden Aufgabenbereiche, die die junge Mutter erledigen soll, festgelegt.

                                                                  J o s e                                                ƒ
                                                                                                                         ƒ
                                                                                                                              Parallel dazu werden die Entlastungsbereiche festgelegt, die die Wirtschafterin übernimmt.
                                                                                                                              Damit die Mutter lernt sich gut zu organisieren, wird zeitnah gemeinsam ein Haushaltsplan erarbeitet.
                                                                                                                         ƒ    Einmal wöchentlich werden ein Speiseplan und Einkaufszettel erstellt.
                                                                                                                         ƒ    Durch gemeinsame Kocheinheiten bekommt die Mutter Kenntnisse in der Nahrungszubereitung.

                                                                                                                        Sie profitiert von der Anleitung, gewinnt zunehmend an Lebenspraxis, wird sicherer und kann sich „befreiter“ und
                                                                                                                        verlässlicher um ihr Kind kümmern.
                                                                                                                        Die Wirtschafterin wird durch die enge tägliche Begleitung zu einer sehr vertrauten Person im Alltag der jungen
                                                                                                                        Mutter. Fachwissen und geschultes methodisches Vorgehen der Wirtschafterin ermöglichen es der minderjährigen
                                                                                                                        Mutter, sich freier zu entwickeln, denn ein geregeltes Leben in einem unterstützenden Elternhaus, das der jugendli-
                                                                                                                        chen Mutter hilfreich zur Seite steht, fehlte bisher.
                                                                                                                        Durch die Diagnostik und die sich gegebenenfalls anschließende Familientrainingsphase in der SFA bekommen die
                                                                                                                        minderjährigen Mütter eine Chance für ein gemeinsames Leben mit ihrem Kind. Das gesamte engagierte Team der
                                                                                                                        SFA steht ihnen dabei hilfreich zur Seite.

                                                                                                                        Monika Wehrmeyer, Wirtschafterin in der SFA

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