S Die Stiftungen der Kreissparkasse Köln Gemeinsam für die Region. Unser Engagement 2015.
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Vier Kreise. Dreizehn Stiftungen. er pp Wu Rade- vormwald Hückes- wagen Leichlingen Wermels- ft Wipperfürth Er 12 kirchen Burscheid Rh 11 Marienheide ein Rheinisch- Odenthal Kürten Berg- Gummersbach Bergischer Lindlar neustadt Pulheim Oberbergischer Kreis Kreis Bedburg 1 2 3 4 Engels- 1 2 3 4 5 10 Bergisch- kirchen Köln 5 Bergheim Gladbach Wiehl Reichshof 9 Overath Elsdorf Frechen Rösrath Nümbrecht Much Rhein-Erft-Kreis Lohmar Kerpen 1 2 3 4 5 Hürth Neunkirchen- Waldbröl Morsbach Seelscheid Ruppichteroth Brühl Wes- seling Nieder- Troisdorf Rhein-Sieg-Kreis Siegburg kassel 4 5 6 7 8 Sieg Erftstadt Windeck Sankt Bornheim Augustin Eitorf Hennef 13 Alfter Bonn Königswinter Swisttal Bad Honnef Rheinbach Mecken- Wachtberg heim 3
1 Die Kultur- und Umweltstiftung fördert 7 Die Kreissparkassenstiftung für den im Rhein-Erft-Kreis, im Rheinisch-Bergischen Rhein-Sieg-Kreis fördert Kultur, Umwelt- Kreis und im Oberbergischen Kreis. schutz und Sport. 2 Die Sportstiftung fördert im Rhein-Erft- 8 Die Städte- und Gemeinden-Stiftung Kreis, im Rheinisch-Bergischen Kreis und im im Rhein-Sieg-Kreis fördert Kultur, Umwelt- Oberbergischen Kreis. schutz, Soziales und Sport. 3 Die Sozialstiftung fördert im Rhein-Erft- 9 Die Kölner Kulturstiftung fördert das Kreis, im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Hänneschen-Theater, das Kölnische Stadt Oberbergischen Kreis. museum, das Rautenstrauch-Joest-Museum, das Römisch-Germanische Museum, das 4 Die Hochbegabten-Stiftung fördert durch Museum Schnütgen und den Kölner Zoo. eigene Projekte Schülerinnen und Schüler im Rhein-Erft-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, im 10 Die Kulturstiftung Oberberg fördert im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Ober Oberbergischen Kreis. bergischen Kreis. 11Die Burscheid-Stiftung fördert Kultur, 5 Die Bildungs-Stiftung fördert eigene Umweltschutz, Soziales und Sport. Projekte für Kinder und Jugendliche im Rhein- Erft-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, im Rheinisch- 12 Die Leichlingen-Stiftung fördert Kultur, Bergischen Kreis und im Oberbergischen Kreis. Umweltschutz, Soziales und Sport. 6 Die Stiftung Kreissparkasse – Für uns Pänz 13 Die Hennef-Stiftung fördert Kultur, fördert Kinder und Jugendliche im Rhein-Sieg- Umweltschutz, Soziales und Sport. Kreis. 4
Vier Kreise. Dreizehn Stiftungen. 3 Gesellschaft aktiv begleiten. 6 Gemeinschaft stärken. 8 Menschen fördern. 12 Vielfalt genießen. 18 Die Preußen. Im Rheinland. 24 Aktivität leben. 28 Ressourcen achten. 32 Zahlen. Fakten. 36 Wir. Für Sie. 38 Förderbeispiele 2015. Im Überblick. 41 5
Gesellschaft aktiv begleiten. Als Flächensparkasse des Selbstverständnisses der Kreisspar- ist die Kreissparkasse kasse Köln. Gewinn ist für uns eben kein Köln in besonderer Selbstzweck, sondern soll und muss auch Weise mit den vier immer die Menschen in unserer Region, Landkreisen rund das heißt Menschen aller Generationen um Köln verbunden. im Rhein-Erft-Kreis, im Rheinisch-Bergi- Dabei stehen für uns schen Kreis, im Oberbergischen Kreis und stets die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis zugutekommen. im Mittelpunkt unse- res Handelns, sei es In diesem Geist ist auch in den zurück in der Weiterentwick- liegenden drei Jahrzehnten unsere lung unserer Finanz- Stiftungsfamilie gewachsen. Viele dienstleistungen Bürgerinnen und Bürger engagieren sich oder im Bereich des auf unterschiedlichen Feldern zum Wohl gesellschaftlichen der Gesellschaft: sei es im Umweltschutz, Engagements. Denn Menschen prägen im sozialen oder pädagogischen Bereich das Miteinander in der Gesellschaft, ihre oder auf dem Gebiet von Kultur und Beziehungen und Nähe untereinander Sport. Dabei leisten sie Großes und set- tragen maßgeblich zur Lebensqualität zen viel private Zeit und Kraft für Projekte einer Kommune und schließlich einer ein, die ihnen am Herzen liegen. Durch ganzen Region bei. dieses Engagement erhält unsere Region ihre spezielle, unverwechselbare Prägung. Der Solidargedanke, aus dem heraus im Bildlich gesprochen bringt das Ehrenamt ausgehenden 18. Jahrhundert die Spar- Farbe in die Gesellschaft und unsere kassen gegründet wurden, ist bis heute Stiftungen helfen mit, diese Farben etwas unbestritten Antrieb des Handelns unse- kräftiger zum Leuchten zu bringen. rer Kreissparkasse Köln, das auf Solidität und Weitsicht basiert. Neben einer nach- Als Förderer in der Region sind die haltigen Geschäftsführung – die auf lang- dreizehn Stiftungen der Kreissparkasse fristigen Werterhalt ausgelegt ist und der Köln seit über 30 Jahren eine verlässliche dauerhaften Sicherung von Wohlstand in Größe für die hier aktiven Vereine und der Region dient –, der Entwicklung qua- Institutionen. Im Jahr 2015 konnten bei- litativ hochwertiger Finanzprodukte, der spielsweise die Kreissparkassenstiftung sozialen Verantwortung für unsere Mit- für den Rhein-Sieg-Kreis und unsere arbeiter und der ressourcenschonenden Sozialstiftung ihr 20-jähriges Jubiläum Gestaltung des Geschäftsbetriebes, ist feiern – allein diese beiden Stiftungen auch das gesellschaftliche Engagement haben seit Gründung über 11 Mio. Euro ein wichtiger und unveränderlicher Teil an Fördermitteln bereitgestellt. Und ob- 6
wohl die dauerhaft anhaltende Niedrig- Rheinisch-Bergi- zinsphase auch unsere Stiftungsfamilie schen-Kreis und vor besondere Herausforderungen stellt, im Oberbergischen bleibt trotz dadurch bedingter rückläu- Kreis weniger viel- figer Fördersummen unser Engagement farbig. Daher gilt auch in Zukunft bestehen. Und mehr unser Dank auch noch: Um entgegen dem Zinstrend vor in diesem Jahr allem im Bereich der Bildung unverän- den Menschen, die dert aktiv zu sein, hat die Kreissparkasse sich hier aktiv in Köln im Jahr 2015 das Kapital unserer Vereinen und Initi- Bildungs-Stiftung, die in allen vier Land- ativen zum Wohle kreisen gleichermaßen wirksam ist, durch der Allgemeinheit eine Zustiftung um 2,5 Mio. Euro auf einbringen. insgesamt 8 Mio. Euro erhöht. Insgesamt konnten 2015 aus allen 13 Stiftungen Ein besonderer fast 1,5 Millionen Euro für gemeinnützige Dank gilt auch unseren Beiräten sowie Zwecke bereitgestellt werden. Dabei ist den Ausschuss- und Kuratoriumsmit- es uns besonders wichtig, eine Vielzahl gliedern aus allen vier Landkreisen, die von unterschiedlichen Projekten verteilt sich ehrenamtlich in unseren Gremien über unser gesamtes Wirkungsgebiet zu engagieren, der Stiftungsarbeit wertvolle fördern. Impulse geben und letztlich die einzel- nen Förderentscheidungen treffen. Diese Als führende Stiftungssparkasse regionalen Vertreterinnen und Vertreter Deutschlands sind wir aktiver Partner spiegeln in besonderer Weise die enge in verschiedenen Netzwerken, sei es im Verbundenheit unserer Stiftungsfamilie Verein Kölner Stiftungen auf regionaler mit ihrem Wirkungsgebiet wider. Ebene oder als Mitglied im Netzwerk der Bildungsstiftungen des Bundesverbandes Eine anregende Lektüre wünschen Deutscher Stiftungen. In diesem Jahresbericht stellen wir stell- vertretend rund 40 Projekte vor, die das Alexander Wüerst eindrucksvolle Engagement unserer Pro- Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Köln jektpartner in der Region würdigt. Ohne diesen Einsatz, der kreative Ideen mit unermüdlicher Energie von unzähligen Ehrenamtlern vereint, wäre das Leben im Christian Brand Rhein-Erft-Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, im Geschäftsführer der Stiftungen der Kreissparkasse Köln 7
Eine funktionierende und lebenswerte Ge- Dabei sein ist wichtig sellschaft schließt niemanden aus. Vielmehr Nicht jedes Kind hat die gleichen Chancen wird sie diejenigen, denen gesellschaftliche im Leben. Manchmal geraten Familien in Teilhabe Schwierigkeiten macht oder nicht eine Notlage und können ein Kind nicht möglich ist, bestmöglich unterstützen und mehr so fördern, wie sie es sich wün- integrieren. Dazu bedarf es in erster Linie schen. Da reicht das Geld gerade noch engagierter Menschen, die sich für die für die lebensnotwendigen Dinge, aber Überwindung von Grenzen und das leben- eben auch nicht für mehr. In diese Lücke dige Miteinander einsetzen. Ebenso ist in springt „anea-moni“, eine gemeinnützige vielen Fällen eine finanzielle Unterstützung Gesellschaft aus Kürten, die sich kreisweit der zahlreichen Initiativen nötig. Dies ist die Förderung benachteiligter Kinder im ein besonderes Herzensanliegen unserer Alter von 6–16 Jahren auf die Fahnen Stiftungen. geschrieben hat. Sie fördert die Kinder auf unterschiedlichste Weise, mal mit Theater, Theater, der Vorhang geht auf … Nachhilfeunterricht, mal mit Flöten- oder Sehr lebendig geht es in der Theatergrup- Schlagzeugunterricht oder einem Tanz- pe „Mittendrin“ in Leichlingen zu. Hier kurs, aber auch mit der Finanzierung von stehen Menschen mit und ohne Handicap Ferienfreizeiten, an denen die Kinder sonst gemeinsam auf der Bühne und erobern die nicht teilnehmen könnten. Damit ermögli- Herzen der Zuschauer mit ihren Szenen, chen sie den Kindern soziale Teilhabe, för- die im Jahr 2015 unter dem Titel „Das dern individuell ihre Talente oder kümmern kommt gar nicht in die Tüte“ standen. Was sich um die schulische Weiterentwicklung. nicht in die Tüte kommt, zeigten die Schau- Wichtig ist, dass „anea-moni“ Förderer wie spielerinnen und Schauspieler in etwa die Sozialstiftung an ihrer Seite hat. 30 Szenen, die sich mal temperamentvoll und poetisch, mal lustig, mal ernst mit all den Situationen auseinandersetzten, in denen Menschen eben mittendrin oder außen vor sind. Papiertüten dienten dabei als Masken für die Schauspielerinnen und Schauspieler, die allesamt Hauptdarsteller waren und damit mittendrin im Theater- stück. Die Tüten wurden damit zu einem wirkungsvollen dramatischen Element in den Szenen. Für die Leichlingen-Stiftung kam es gar nicht in die Tüte, dieses Stück finanziell nicht zu unterstützen! 9
Singen tut gut Pfiffige Senioren Wenn eine Demenzerkrankung eintritt, Der Enkeltrick ist keine Showeinlage bei kann das Leben für alle Beteiligten schnell Familienfesten, sondern ganz im Gegenteil zu einer großen Belastung werden. Für den ein perfider Betrug. Immer wieder werden Erkrankten, denn er verliert Stück für Stück gerade ältere Menschen Opfer von Dieb- die Kontrolle über sein Leben, und auch für stählen, Überfällen oder Betrügereien, die Angehörigen, die miterleben müssen, wie weil sie vielleicht nicht mehr so gut sehen Mutter oder Vater sich verändern und so gar oder hören. So gehen sie öfter gutmütig nicht mehr sie selbst sind. Die ständige Sor- Trickdieben auf den Leim. Damit das nicht ge um den dementen Angehörigen braucht so bleibt, hat sich im Oberbergischen viel Kraft und Nerven. Kreis eine Aktionsgemeinschaft gebildet, Die Pflegebegleiter im Rhein-Erft-Kreis und die eine Seniorensicherheitsberatung Köln e.V. haben es sich zur Aufgabe gemacht, anbietet. Gemeinsam mit der Kreispoli- pflegende Angehörige zu unterstützen – zeibehörde hat die Ehrenamtsinitiative ehrenamtlich. Neben der Beratung bieten Weitblick in Kooperation mit dem Haus sie auch Unterstützung bei Arztbesuchen der Familie Wipperfürth diese Initiative ins und Behördengängen an und haben immer Leben gerufen, die von unserer Sozialstif- ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte tung unterstützt wird. Ziel des Projektes der Betroffenen. Regelmäßig finden sich ist es, Ehrenämtler im Bereich Sicherheit Demenzerkrankte mit oder auch ohne ihre so fit zu machen, dass sie die Seniorinnen Angehörigen in Hürth-Gleuel zum Projekt und Senioren kreisweit zu den Themen „Gemeinsam musizieren mitten im Dorf“ Verkehrssicherheit und Kriminalpräventi- ein. Dabei geht es um eine vergnügliche und on beraten können. Erste Schulungen zu unbeschwerte Singstunde, denn an die alten den Themen Trickbetrug, toter Winkel und Lieder erinnern sich die meisten noch und Sichtbarkeit haben schon stattgefunden. stimmen erstaunlich textsicher gerne mit ein. Den Senioren wird in den Schulungen Si- Da entsteht eine Gruppe aus dem gemein- cherheit vermittelt – aus der dann Selbst- samen Musizieren, in der Pflegende und sicherheit werden kann. Die Ehrenämtler Erkrankte zusammen Spaß haben. Für die fungieren hier als Multiplikator und sorgen Angehörigen, die nicht dabei sind, bedeutet mit ihrem Engagement für die Verbreitung das Singen eine kostbare Stunde Zeit für und Verstetigung der Beratung. sich selbst, die im Pflegealltag oft rar ist. So profitieren alle von der Wirkung der Musik. Unsere Sozialstiftung hat das Projekt gerne finanziell unterstützt. 10
Die Wakianer – gut behütet Schulbands als Stimmungsmacher Seit August 2015 gehen 15 Kinder in den Was wäre eine Schulaufführung ohne Waldkindergarten „Vier Jahreszeiten“ in Musik? Oder der Schulgottesdienst? Mit Hennef und verbringen ihre Tage draußen einem Wort: eintönig. Musik sorgt für gute mit vielen Aktionen und mit Singen. Das Stimmung und öffnet die Herzen. Zudem Besondere des Kindergartens ist, dass belegen Studien, dass sich das Erlernen die Kinder, die Wakianer, sommers wie eines Musikinstruments positiv auf die winters sechs bis sieben Stunden täglich Entwicklung von Kindern auswirkt. Und das draußen sind. Als Spielmaterial dient alles, gemeinsame Musizieren fördert ebenso was der Wald hergibt. Die Kinder erleben wie der Sport die sozialen Kompetenzen. den Rhythmus der vier Jahreszeiten, sie Warum also nicht zwei Fliegen mit einer erleben Pflanzen und Tiere in ihren Le- Klappe schlagen und eine Schulband grün- bensräumen. Es ist ein Kindergarten ohne den? So geschehen in Bornheim und Sankt Wände und Türen, aber dennoch mit einer Augustin, wo unsere Pänz-Stiftung jeweils Rückzugsmöglichkeit. Zwei Bauwagen eine Schulband finanziell unterstützt hat. bieten Schutz, wenn es doch zu unge- In Bornheim konnte sich die Bornheimer mütlich ist, es Zeit für eine Schlafpause Musikschule e.V. über einen Zuschuss zu ist oder einfach nur, um sich auszuruhen. ihrem Projekt „Starterband“ freuen. Hier Die Kinder staunten nicht schlecht, als können zwölf Schüler der Mittelstufe ein- plötzlich ein Bauwagen hoch über ihren mal wöchentlich gemeinsam musizieren Köpfen auf das Gelände einschwebte. Fast und das Leben der Schule durch Auftritte wie das weltbekannte Fliewatüüt. Das alles musikalisch mitgestalten. passierte in den frühen Morgenstunden Am Albert-Einstein-Gymnasium der Stadt und so mancher Wakianer war zu Beginn Sankt Augustin gibt es zwei Schulbands des Spektakels noch gar nicht ganz wach – eine für Schülerinnen und Schüler der und rieb sich müde und ungläubig die Au- Jahrgangsstufen 8 bis Q2 sowie die Mini- gen. Damit auch im Sommer, wenn es heiß Band für alle 5.- bis 7.-Klässler. Seit dem wird, ein Schutz vor der Sonne vorhanden Schuljahr 2014/15 sind diese erfolgreich ist, wurde als Treffpunkt und Verbindung aktiv. Die Bands wachsen weiter und konn- zwischen den beiden Wagen eine über- ten mit Hilfe eines Zuschusses der Stiftung dachte Veranda gebaut – ermöglicht durch ein neues E-Piano anschaffen. unsere Hennef-Stiftung. 11
Menschen fördern. 12
Bildung gilt heute als eines der Bür- werden. Was liegt da näher, als Kindern gerrechte, hat doch jeder in unserer spannende Geschichten und Gedichte Gesellschaft über die Schule Zugang zu vorzulesen, gemeinsam mit ihnen Bil- Bildung und damit zu besseren Zukunfts- derbücher anzuschauen und sie mit dem chancen. Und dennoch ist sie nicht gleich Medium Buch vertraut zu machen? Das verteilt. Sie ist ein wichtiger Faktor für Engagement unserer Bildungs-Stiftung gesellschaftliche Teilhabe, wirtschaftliche im vorschulischen Bereich ist mit den Entwicklung und soziale Integration. Mit Vorlesebibliotheken eine echte Erfolgs- den steigenden Anforderungen an die geschichte. Seit 2011 stellt sie Kinder moderne Gesellschaft steigen auch die tagesstätten in allen vier Kreisen Kisten Anforderungen an die moderne Bildung. mit je 30 Kinderbuchklassikern, Neuer- Nicht nur unsere Bildungs-Stiftung hat scheinungen und didaktischem Material sich das Thema auf die Fahnen geschrie- für die tägliche Arbeit zur Verfügung. ben. Oft spielt bei Projekten, wenn es Dazu wird eine Schulung unter dem Titel etwa um die Umwelt oder soziale Aspekte „Vorlesen – kinderleicht?!“ für die pädago- geht, die positive Weiterentwicklung der gischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen eine wichtige (Neben-)Rolle. der Einrichtungen angeboten. Ergänzend zur Förderung von Projek- 2015 konnte ein Jubiläum gefeiert ten Dritter setzen unsere Stiftungen in werden. In der Kita „Kleine Strolche“ in diesem Bereich auch operativ eigene Pulheim wurde von Sylvia Löhrmann, Akzente, so durch die Aktivitäten der Ministerin für Schule und Weiterbildung in Bildungs-Stiftung aber auch durch die NRW sowie stellvertretende Ministerpräsi- bewährten Akademien unserer Hochbe- dentin, gemeinsam mit Alexander Wüerst, gabten-Stiftung. Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln und Kuratoriumsvorsitzender der Bil- Vorlesen, der zeitlose Dauerbrenner dungs-Stiftung und Johannes Altschäftl, Mit dem Erzählen verfügen wir über eine Geschäftsführer der Stiftung Lesen, der ältesten Kulturtechniken überhaupt, symbolisch für das Gesamtprojekt die denn Menschen haben sich schon immer 200. Bücherkiste überreicht. Dabei ließen Geschichten erzählt. Aber auch das Lesen es sich die „großen“ Gäste nicht nehmen, gehört zu den wichtigsten Kulturtechni- den Kindern aus dem breiten Fundus der ken und das Interesse für Bücher kann Bücherkiste auch gleich vorzulesen. nicht früh genug geweckt und gefördert So schön können Jubiläen sein! 13
Segel setzen, Geigen los ter und Mitschüler der kleinen Musiker und Piraten haben die dritten Klassen der waren begeistert ob des musikalischen Wilhelm-Busch-Grundschule Bedburg Erlebnisses. Mit großem pädagogischen geentert. Sie taten dies mit einem Pira- Können wurden die Kinder an Instrumente tenlied auf den Lippen, das die Kinder auf herangeführt und alle Beteiligten waren die musikalische Reise, die sie gemeinsam erstaunt, wie schnell Kinder Neues lernen unternommen haben, einstimmen sollte. können und mit wie viel fröhlicher Ernst- Rund 60 Schüler konnten sich in einem haftigkeit das Musizieren betrieben wird. zweitägigen Workshop an Streichinstru- Das Piratenschiff mit Schülergeigen an menten versuchen. Musiker des Barocken- Bord hat auch in Grundschulen in Trois- sembles Concerto Köln kamen dazu in die dorf, Kürten und Wipperfürth festgemacht. Klassen und brachten die Instrumente Die Bildungs-Stiftung hat das Projekt zum Ausprobieren gleich mit. Und die „Concerto goes to school“ gemeinsam mit Kinder lernten nicht nur das Piratenlied, Concerto Köln initiiert. sondern vor allem die ersten Grundlagen des Musizierens mit Streichinstrumenten. Wenn der Klassenraum zum Labor wird Höhepunkt war das Abschlusskonzert mit Ganz konzentriert sitzen die Schülerinnen dem sechzehnköpfigen Ensemble von und Schüler über ihre Tische gebeugt und Concerto Köln, in dem die abenteuerliche beobachten, probieren und diskutieren. Geschichte der Meeresnymphe Thetis Was fesselt so sehr ihre Aufmerksamkeit? erzählt wurde, die von Piraten geraubt wer- Sie sind mitten in einer Experimentierstun- den soll, um Dienst auf dem Piratenschiff de, die den Klassenraum zum chemischen zu tun. Zur Hilfe eilten der Nymphe die Labor, zur biologischen Station oder einer Kinder der Wilhelm-Busch-Grundschule, physikalischen Versuchsanstalt werden die auf ihren Seiteninstrumenten eifrig lässt. Das Projekt „TuWas!“ (Technik und das Erlernte unter Beweis stellten und die Naturwissenschaften an Schulen) bringt Nymphe schließlich retten konnten. Im Pu- den praxisbezogenen Sachunterricht an blikum saßen Eltern, Großeltern, Geschwis- die Grundschulen. Unsere Bildungs-Stif- tung hat im Rahmen dieses Projektes in Kooperation mit den Industrie- und Han- delskammern Köln und Bonn/Rhein-Sieg die Förderung von insgesamt 20 Schulen über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren beschlossen. Die ersten Schulen sind seit 2015 Teil des Projekts. Zum Auftakt kamen Alexander Wüerst, Kuratoriumsvorsitzen- der der Bildungs-Stiftung der Kreisspar- kasse Köln und Dr. Werner Görg, Präsident der IHK Köln an die GGS An der Strunde 14
nach Bergisch Gladbach, um gemeinsam Kalkulation des Kunststoffbechers, der mit den Kindern chemische Test durchzu- heute produziert wird. Basis sind die Um- führen. fragewerte, die das Marktforschungsteam Insgesamt sechs Themeneinheiten, deren ermittelt und präsentiert hat. Gleichzeitig Lernmaterialien in Transportboxen in die plant die Werbeabteilung einen kleinen Schule kommen, stehen zur Auswahl. Der Imagefilm für das Produkt. In der For- Lebenszyklus eines Schmetterlings kann schungsabteilung wird die Zusammenset- beobachtet und in Labor-Tagebüchern zung des Kunststoffs besprochen und das dokumentiert werden, es gibt spielerische Produktionsteam überprüft schon einmal, Lerneinheiten zu Parallel- und Reihen- ob die Maschine einsatzbereit ist. Alle schaltungen oder auch chemische Experi- Teams müssen sich regelmäßig im Laufe mente mit Essig, Jod und Rotkohlsaft zur des Firmentages treffen und auf den neu- Bestimmung der Eigenschaften von Alaun, esten Stand der Dinge bringen. Hier sind Natron, Stärke, Talkum und Zucker. Auch die Schülerinnen und Schüler selbst für Wetterbeobachtung und die Konstruktion alle Abläufe verantwortlich und dafür, dass von Fahrzeugen sowie die Eigenschaften das Produkt, ein bunter Kunststoffbecher, von Festkörpern und Flüssigkeiten sind am Ende des Tages in der gewünschten Teil der Lerneinheiten, die altersgerecht Stückzahl vom Band läuft. gestaltet sind. Spielerisch wird so das In- Der sehr praxisnahe Tagesablauf weckt teresse an Technik und Naturwissenschaf- nicht nur das Interesse für technische ten bei den Kindern geweckt. Auch die Berufe, sondern erweitert gleichzeitig die sprachlichen Fähigkeiten werden mit den soziale Kompetenz der Schüler untereinan- Forscherkisten gefördert, denn Wortkarten der, denn nur gemeinsam im Team ist das mit neuen Vokabeln zum Beschreiben der Tagesziel zu schaffen. Unsere Sozialstif- Beobachtungen sind Teil der Lerneinhei- tung hat die Einrichtung des Schülerlabors ten. Dieringhausen unterstützt, das allen Schu- len im Oberbergischen Kreis offen steht. Unternehmer für einen Tag Es ist der spannendste Moment des Tages, wenn die Kunststoffspritzgussmaschine im Schülerlabor Dieringhausen mit der Produktion beginnt. Wird das Tagesziel erreicht werden? Das fragen sich die Schü- lerinnen und Schüler, die an diesem Tag in der Berufsschule Dieringhausen zu Besuch sind, als der erste Kunststoffbecher aus der Maschine kommt. Im Schülerlabor herrscht große Betrieb- samkeit: das Finanzteam berät über die 15
Chancen eröffnen Potentiale fördern Neben den MINT-Fächern unterstützen Auch besonders leistungsstarke Schülerin- unsere Stiftungen Kinder, die besonderen nen und Schüler brauchen Unterstützung Förderbedarf im Fach Deutsch haben. So bei der Entfaltung ihrer Talente. Für diese zum Beispiel im Deutschferiencamp in Zielgruppe bietet die Hochbegabten- Bornheim, das zum 5. Mal von der Jugend- Stiftung seit 15 Jahren ein Akademie akademie Walberberg veranstaltet und programm an, das sich großer Beliebtheit von der Städte- und Gemeinden-Stiftung erfreut. im Rhein-Sieg-Kreis begleitet wurde. Aber Leistungsstarke Schüler haben in der nicht nur die Verbesserung der Deutsch- Schule nicht selten Probleme, weil sie kenntnisse stand im Vordergrund. In kre- die gestellten Aufgaben schneller als ihre ativen Projektgruppen aus den Bereichen Mitschüler erledigen und sich oft langwei- Theater, Literatur und Musik arbeiteten die len oder manchmal auch ihre Begabungen Jugendlichen zum Thema „Was mir wichtig verbergen, um bei den Mitschülern nicht ist“. Die kreative Arbeit fördert die Stärken als Streber dazustehen. Unsere Kinder- und eröffnet die Möglichkeit, die eige- akademien bieten den begabten Kindern nen Potentiale zu erkennen. Im Umgang der dritten und vierten Grundschulklassen miteinander konnten soziale Kompeten- dagegen die Möglichkeit, die eigenen zen erworben und vertieft werden, dabei Talente freudvoll auszuleben. Hier müssen entstanden immer wieder Freundschaften. sie ihr Wissen und ihre Lernmotivation Die Jugendlichen werden mit ihren Sorgen nicht verstecken. 6 Stunden täglich, 5 Tage und Ideen ernst genommen und erfahren in den Ferien werden die Kinder, die von Unterstützung bei ihrer Entwicklung. ihren Grundschulen für die Teilnahme vor- So sehen echte Gewinner aus. geschlagen wurden, von erfahrenen Päda- gogen in Arbeitsgemeinschaften an neue Wissensgebiete herangeführt. So auch bei der 38. Kinderakademie in Kerpen, die den Schülerinnen und Schülern aus den dritten und vierten Klassen des Rhein-Erft-Kreises in den Fächern Bionik, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und Sprache neue Welten eröffnete. Da wurden Alarman- lagen gebaut, mittels Chemikalien auf Filterpapier farbenprächtige Runge-Bilder hergestellt oder Latein gelernt. Gleichzei- tig werden anhand der praktischen Aufga- ben auch theoretische Grundlagen 16
und angrenzendes Wissen vermittelt. „FIFA-Mafia – Die schmutzigen Geschäfte Mit großer Motivation gehen die Kinder mit dem Weltfußball“ (Thomas Kistner, dabei zu Werke und erwerben nicht nur München), während Bundestagspräsi- Fachwissen sondern schließen auch neue dent Prof. Dr. Norbert Lammert mit den Freundschaften. Das alles stärkt ihr Selbst- Jugendlichen zum Thema „Demokratie bewusstsein. In einer großen Abschluss- braucht Mitgestalter“ diskutierte. Im au- präsentation stellten die Kinder mit einer ßerordentlich heißen Sommer 2015 wurde charmanten Mischung aus Aufregung und auch jenseits der 35-Grad-Hitze-Grenze Stolz ihre Ergebnisse der Arbeitswoche vor. hart gearbeitet. Eine spontane Wasser- Kinderakademien veranstaltet unsere schlacht sorgte zwischendrin bei allen für Hochbegabten-Stiftung alljährlich auch die nötige Abkühlung und vor allem viel für Schülerinnen und Schüler aus dem Spaß jenseits der intellektuellen Heraus- Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein- forderungen. Sieg-Kreis und dem Oberbergischen Kreis. In ihrer Rede im Rahmen der Abschlussver- anstaltung haben die Teilnehmer betont, Talente fordern wie dankbar sie der Stiftung waren, mit Die Talente der höheren Jahrgangsstufen Jugendlichen, die „nicht anders, sondern werden seit 1999 in der Sommerakademie eben gleich ähnlich sind“, lernen zu dür- unserer Hochbegabten-Stiftung gefördert. fen: „Eine Zeit des Lernens, des Austau- Im Sommer 2015 erarbeiteten sich Schü- sches, der Freundschaft und des Wohlbe- lerinnen und Schüler aus dem gesamten findens. Eine Zeit, die uns geprägt hat, weil Fördergebiet unter fachkundiger Anleitung wir sie genossen haben und schlichtweg in der Theodor-Heuss-Akademie zehn dankbar dafür sind. Vielen Dank, für Ihr Tage lang Themen aus den Bereichen der Vertrauen in unsere Generation, […] und Hirnforschung (Biologie), der Spieleent- grundsätzlich dafür, dass Sie es geschafft wicklung (Informatik), der elementaren haben, junge Menschen wie uns, die sich Zahlentheorie (Mathematik), der Elemen- in der Schule sicher oft missverstanden tarteilchenphysik, der zeitgenössischen fühlen, zu einen.“ Literatur (Schreibwerkstatt) und der Wirtschaft – hier sogar bilingual. An den Abenden diskutierten Persönlichkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Politik mit den Jugendlichen und luden damit die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Im Jahr 2015 ging es dabei um den Islam und die Abgrenzung zum Islamismus (Prof. Dr. Bassam Tibi, Göttingen) oder das Thema 17
Vielfalt genießen. 18
Kunst wird gesammelt, sie wird bewahrt Aus diesem Umstand heraus und um und präsentiert – drei zentrale Aufgaben eine dauerhafte Auseinandersetzung von Museen. Unsere Stiftungen fördern mit dem Gebäude und seiner Geschichte aber nicht nur museale Kunst, sondern anzuregen, lädt die Stadt Pulheim seit auch unterschiedliche kreative Projekte 1991 international renommierte Künst- von und mit Kindern. Darüber hinaus sind lerinnen und Künstler ein, die Synagoge viele kulturelle Denkmäler und alte Kultur- als Kunstraum zu nutzen. Die daraus er- techniken, die mit großem Engagement wachsenden Installationen sind für einige gepflegt und bewahrt werden, prägend Monate der Öffentlichkeit zugänglich und für unsere Region. Schließlich ist unseren eröffnen den Besucherinnen und Besu- Stiftungen das vielfältige Engagement chern eindrückliche Raumerlebnisse und für kulturelle Bildung in der Region ein -erfahrungen. großes Anliegen. Im Jahr 2015 war der englische Bild- Mit der Klassik-Bühne Rhein-Sieg gibt es hauer Tony Cragg, der seit 40 Jahren ein besonderes eigenes Engagement der im Rheinland wohnt, in der Synagoge Kreissparkassenstiftung für den Rhein- Stommeln zu Gast. Die beiden Skulpturen Sieg-Kreis: Seit 20 Jahren veranstaltet die mit dem Titel „Pair“, die er im Innenraum Stiftung jährlich fünf Benefiz-Konzerte mit aufgestellt hat, bestehen aus gestapelten renommierten Musikern, die bei freiem Holzscheiben und sind sich ähnlich, aber Eintritt höchsten musikalischen Genuss doch verschieden. In ihrer hoch aufgerich- bieten. Zugleich ruft die Stiftung die teten Form erinnern sie an Wirbelsäulen, Konzertbesucher auf, für ein gemeinnüt- ein tragendes Element des menschlichen ziges Projekt zu spenden. 2015 gingen Körpers. Den Eindruck tragend zu sein die Spenden der Besucher an den Verein erwecken auch die beiden Skulpturen, „Frauen helfen Frauen“ in Troisdorf. Auf ragen sie doch aus dem Blickwinkel des diese Weise gehen soziales Engagement wesentlich kleineren Betrachters fast an und Kunstgenuss Hand in Hand. die Deckenabgrenzung heran. In ihren or- ganischen Rundungen wirken sie fast so, Tony Cragg in Pulheim als könnten sie sich zur Decke strecken. Die Synagoge Stommeln ist eines der Die Kultur- und Umweltstiftung un- wenigen jüdischen Gotteshäuser, das terstützt die Stadt Pulheim seit vielen während der Progrome von 1938 nicht Jahren in ihrem Engagement für dieses zerstört und auch nach dem Zweiten auch in der internationalen Kunstszene Weltkrieg nicht abgerissen wurde. viel beachtete Projekt. 19
Im Geraschel der Zweige Da lag es nahe, sich auch im Begleitpro- 2015 fand zum zweiten Mal im Rhein-Sieg- gramm mit Filmen im weitesten Sinne Kreis das gemeinsam mit der Stadt Bonn zu beschäftigen und einen Workshop entwickelte Kinderkunstfestival „Kinder- zur Stop-Motion-Technik anzubieten, die KunstKinder“ statt. Dabei drehte sich alles Burton selbst in seinem Film „Corpse Bride um das Thema Baum. – Hochzeit mit einer Leiche“ verwendete. Im gesamten Kreisgebiet konnten die Nach einer umfassenden Einführung in die Kinder in den großen Museen, aber auch in Stop-Motion-Technik durch Theresia Tarc- Künstlerateliers, rund 30 kreative Work- son, Künstlerin und Max Ernst Stipendiatin, shops besuchen. Die Arbeiten der jungen wurden die Workshops von Studierenden Künstler reichten denn auch von Geistern der Alanus Hochschule gemeinsam mit über Tierskulpturen, einem Blatt-Mikado Museumspädagoginnen und -pädagogen bis hin zu Baumhäusern. Den Kindern und des Max Ernst Museums durchgeführt. In Jugendlichen wurde darüber hinaus die drei aufeinander aufbauenden Experimen- Möglichkeit geboten, die verschiedenen talworkshops konnten die Teilnehmenden teilnehmenden Museen und anderen Ein- mit speziellen Webkameras und entspre- richtungen im gesamten Rhein-Sieg-Kreis chenden Bearbeitungstools Trickfilme mit kennenzulernen. einer Länge von 10-20 Sekunden erstellen, Über die künstlerische Beschäftigung mit die auf dem YouTube-Kanal des Museums dem Thema wurde ein Bewusstsein für die abrufbar sind und von den Teilnehmenden Bedeutung der Bäume für Mensch und in Kopie auf mobilen Datenträgern ge- Tier geschaffen. Abschließend wurden die speichert wurden. Insgesamt 17 Schulen Arbeiten im Dezember im Kunstmuseum konnten an diesem Projekt teilnehmen. Bonn und im Stadtmuseum Siegburg ge- Darüber hinaus fanden zwei offene zeigt. Die kreativen Aktionen wurden von Wochenendworkshops statt. Unterstützt der Städte- und Gemeinden-Stiftung im wurde das Max Ernst Museum in Brühl für Rhein-Sieg-Kreis gefördert. diese Workshops durch die Kultur- und Umweltstiftung. Tim Burton in Brühl Der Meister der dunklen und bizarren Sze- narien, Tim Burton, war im vergangenen Jahr zu Gast im Max Ernst Museum Brühl. Die international beachtete Sonderschau zeigte seine Skizzen und Entwürfe für seine Filmfiguren sowie Storyboards zu seinen Filmen. 20
Die Welt zu Gast in Kürten Leichlingen lockt Zwei Klarinettistinnen mit großen Flie- Im Murbachtal in Leichlingen liegt ein Wald, gen, bunt wie Papageien in expressiven der dazu einlädt, die Umgebung mit allen Bewegungen, die Frackschöße fliegen. Wo Sinnen wahrzunehmen. Jedes Jahr wird der gibt es denn sowas? In Kürten, bei den „SinnesWald“ unter einem anderen Thema Stockhausen-Kursen. Seit 1998, gegründet mit Skulpturen von rund 80 Künstlern, aber von Karlheinz Stockhausen selbst, gibt es auch von Schulklassen, die zu kreativer dieses einzigartige Angebot. Neun Tage Arbeit eingeladen sind, gestaltet. Ab Mai lang steht die Musik Karlheinz Stockhau- kann das weitläufige Areal von neugieri- sens im Zentrum des Geschehens. Aus aller gen Besuchern erkundet werden – und es Herren Länder kommen Musikstudenten, werden jedes Jahr mehr, auch aus benach- Professoren, Komponisten, Klangregis- barten Ländern. Durch ihr beharrliches seure, Musikwissenschaftler und Musik- Engagement haben die Initiatoren Wicze liebhaber nach Kürten, um sich der Musik Braun und Wolfgang Brudes den „Sinnes- des Meisters zu widmen. Den jungen Wald“ seit 1993 in einen magischen Ort Studierenden wird dabei von erfahrenen verwandelt. Und das gelingt jedes Mal wie- Stockhausen-Interpreten die Spieltechnik der auf großartige Art und Weise, wie die und auch Aspekte der Aufführungspraxis Kunstwerke, die zum Thema „Achtsamkeit“ vermittelt, denn die Werke Stockhausens im Jahr 2015 entstanden sind, eindrücklich stellen höchste Ansprüche an die Interpre- beweisen. tinnen und Interpreten: Für die meisten Der „SinnesWald“ wird von der Leichlingen- Werke gilt, dass sie auswendig zu spielen Stiftung seit vielen Jahren unterstützt und sind, sie verlangen besondere Techniken war für diese gleichzeitig im vergangenen und zusätzlich in Choreographien festge- Jahr der Ort der Mittelübergabe an alle legte Bewegungen im Raum. An jedem geförderten Einrichtungen und Projekte aus Abend gibt es ein Konzert, das von den Leichlingen. Dozenten der Meisterkurse, aber auch internationalen Gastmusikern bestritten wird. An drei Abenden spielen ausgewähl- te Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer Kompositionen aus den Meisterkursen. Vor jedem Konzert gibt es eine Werkein- führung, die einem breiten Publikum den Zugang zur Musik Karlheinz Stockhausens ermöglicht. Dessen Musik muss man neu hören, sich einlassen auf die Klänge, die der Komponist zu einem neuen Ganzen gefügt hat. Das alles ist möglich – alle zwei Jahre in Kürten, auch durch die Unterstützung durch unsere Kultur- und Umweltstiftung. 21
Briefe aus der Vergangenheit Wenn Kinder Kunst machen Im Jahr 1915 zog der gerade 17-jährige Pink waren die Schuhe, die den Weg Helmut Feiber aus Bergisch Gladbach in wiesen. Und sie passten nicht richtig zu- den großen Krieg und fiel schon ein halbes sammen, mal war es ein rechter, mal ein Jahr später im Juni dieses Jahres. linker, ein Stiefel neben einem Flip-Flop. So furchtbar sein früher Tod, so groß war Wenn man ihnen folgte, dann erreichte das „Glück“ der Historiker, die einen voll- man das Gemeindezentrum Hilgen in ständigen Briefwechsel von Helmut Feiber Burscheid. Hier wurden die Kunstwerke mit seinen Eltern in Händen halten. Mehr gezeigt, die während der Kinderkunsttage als 350 Feldpostkarten und Briefe über- entstanden sind. standen die Zeit und wurden von Dr. Peter Kinder zwischen 9 und 14 Jahren arbei- Joerißen, dem Leiter des Schulmuseums teten eine Woche lang unter fachkun- Bergisch Gladbach, in der Vorbereitung zur diger Anleitung zu einem bestimmten Sonderausstellung „Mein süßes Tienchen! Thema. Dabei lernten sie auch Werke – Kriegsalltag Bergisch Gladbach 1914/18“ von erwachsenen Künstlern kennen und ausgewertet. Durch die Briefe und Post- entwickelten eigene Ideen. Das Thema karten, die zwischen Bergisch Gladbach der Kinderkunsttage 2015 lautete „Neues und Frankreich gewechselt wurden, ist viel entdecken“, und das gab es nicht nur über die damalige Zeit zu erfahren: von an- für die Kreativen, sondern auch für die fänglicher Kriegsbegeisterung bis hin zur Besucher. Da gab es Fotografien aus der Ernüchterung, von den guten Ratschlägen Vogelperspektive, in denen die Kinder besonders von der Mutter, aber auch vom sich selbst und das Thema inszenierten, Kampf gegen Läuse und Langeweile. Bilder, die ihren Rahmen „sprengten“ und Die Briefe aus der Vergangenheit wurden über diesen hinausgingen und Fotos von darüber hinaus zur Grundlage für ein Büh- Figuren, die man sonst nur aus der Welt nenstück des THEAS-Theaters in Bergisch der Modelleisenbahn kennt, die sich in Gladbach. Regisseur David Heitmann neuem Kontext aus unserer Alltagswelt konzipierte ein Solo-Stück, in dem Marc wiederfanden. Teil des Projektes war es, Bender als Helmut Feiber mit den Zeilen dass die Kinder in der großen Ausstellung aus den Briefen den Abend bestreitet. Die ihre Kunstwerke selber vorstellten und Stimmen von Vater und Mutter kommen dem Publikum erläuterten, was sie sich vom Band und werden ebenfalls von Ben- dabei gedacht haben. Da hat so mancher der mit Mimik und Gestik illustriert. Erwachsene nicht schlecht gestaunt, wie Die drei erfolgreichen Aufführungen im selbstbewusst die Künstler ihre Arbei- Juni 2015 wurden von der Kultur- und ten vorstellten und erklärten. Gefördert Umweltstiftung unterstützt. Für den Herbst wurden die Kinderkunsttage von unserer 2016 ist eine Wiederaufnahme geplant. Burscheid-Stiftung. 22
Musiksommer in Waldbröl „Eine Insel mit zwei Bergen … Jeden Sommer erklingt in Waldbröl und dem tiefen, weiten Meer“ fand sich Musik. Unter dem Titel „Musiksommer im Sommer 2015 in Alfter im Rhein- Waldbröl“ wurden 2015 insgesamt acht Sieg-Kreis. Natürlich ist die Rede von Konzerte in der evangelischen Kirche Lummerland, der Heimat von Jim Knopf, Waldbröl veranstaltet. Wer da klassische Lukas, dem Lokomotivführer und König Kirchenmusikkonzerte erwartete, der irr- Alfons dem Viertel-vor-Zwölften. In Alfter te. Die Kirche wurde zum Konzertsaal für konnten die Zuschauer der Freilichtbüh- ein buntes und vielseitiges Programm: ne Alfter während der Sommermonate Es gab Jazz & Meditation, Mitsingkon- Juni, Juli und August das Theaterstück zerte, Spirituelle Lieder, Irische Musik „Jim Knopf und die Wilde 13“ erleben. mit der Gruppe Southwind, einen Singer/ Anders als im klassischen Theater sind Songwriter-Abend, Keltische Harfenklän- die Inszenierungen der Freilichtbühne ge, Acoustic Soulfolk mit Christina Lux, Alfter immer Wanderstücke, das heißt, die mit einer farbigen Lichtperformance dass die großen und kleinen Zuschauer eine besondere Stimmung in den Kir- das Ensemble zu verschiedenen Spiel- chenraum zauberte, ein Akkordeon-Solo stationen begleiten. Bereits vor Beginn mit Alexander Pankov, der als internatio- des Theaterstücks spielte das Lummer- nal ausgezeichneter Musiker schon zum land-Orchester auf und stimmte auf die zweiten Mal beim Musiksommer ein Kon- Vorstellung ein. Dann ging es los mit den zert gab und Gospel-Pop-Balladen mit wilden Abenteuern von Jim Knopf, der dem Sister-Act-Choir, der aus Waldbröl gemeinsam mit Prinzessin Li Si auf einer kommt und bereits seit fast 20 Jahren die Reise die Piraten der Wilden 13 trifft. Für evangelische Kirche zu verschiedenen die Kinder ist es ein großes Abenteuer Anlässen mit Gospelgesang erfüllt. und die Erwachsenen fühlen sich in ihre Den Organisatoren gelingt es dabei Kindheit zurückversetzt. immer wieder, neben bereits bekann- In den Produktionen der Freilichtbüh- ten Ensembles auch neue Musiker zu ne Alfter wirken neben professionellen präsentieren – und das nun schon seit Schauspielern auch über 100 Laiendar- zehn Jahren! Die Kulturstiftung Oberberg steller mit, ohne deren Engagement die unterstützt den Musiksommer Waldbröl wundervollen Aufführungen gar nicht seit einigen Jahren. möglich wären. Gefördert wurde die Arbeit der Freilichtbühne von der Städte- und Gemeinden-Stiftung im Rhein-Sieg- Kreis. 23
Die Preußen. Im Rheinland. 24
Die Rheinländer hören es ja manchmal Genau 168 Jahre später, am 22. Septem- nicht gerne, aber die Vollendung des ber 2015, wurde in einem Konzert unter Kölner Domes ist schließlich doch dem dem Titel „… dass der König der Ehren Engagement Friedrich Wilhelm IV. zu ver- einziehe!“ an diesen Festakt erinnert. danken. Und auch im Umland haben die Der Einladung des Rheinisch-Bergischen Preußen einem beschädigten Monument Kreises folgten insgesamt sieben Chöre, in Stein zu neuem Glanz verholfen. wovon sich zwei sogar auf eine Teilnahme Gemeint ist der Altenberger Dom, der am Ursprungskonzert berufen können. 1815 durch eine Explosion fast ganz Als Orchester konnte die Musicalische zerstört worden war. Auch hier war Academie zu Burscheid von 1812 e.V. es Friedrich Wilhelm IV., damals noch gewonnen werden, eine Formation, die Kronprinz, der die Ruine des ehemaligen bereits 1847 aktiv dabei war. Mit präch- Klosters Altenberg 1817 zum ersten Mal tigen Klängen von Felix Mendelssohn- besuchte. 1833 folgte ein zweiter Besuch, Bartholdy, Robert Schumann und Ludwig bei dem ihm die örtlichen Honoratioren van Beethoven erinnerte man sich des deutlich machten, wie notwendig eine Ereignisses, das 168 Jahre zuvor die Men- Instandsetzung der Kirche sei. Die Anspra- schen bewegt und begeistert hatte. Einen che fruchtete – der Kronprinz versprach fulminanten Abschluss fand das Konzert zu helfen und setzte sich, ins ferne Berlin in der Hymne von Max Bruch, die dieser zurückgekehrt, dafür ein. Allerdings unter im Jahr 1913 eigens für den Altenberger einer Bedingung: Die Kirche sollte nach Dom komponiert hatte. Hier konnten alle Fertigstellung von beiden Konfessionen Beteiligten gemeinsam zum Lobe des – Katholiken und Protestanten – genutzt Bergischen Domes musizieren und dabei werden. Es dauerte aber noch ein Jahr, Geschichte lebendig werden lassen. Der bevor die entsprechende Kabinettsorder Kirchenraum hat sich in den vergangenen verfasst war. Der preußische König Fried- 200 Jahren etwas verändert, die Zuhörer rich Wilhelm III. bewilligte aber saßen, genau bis zu 22.000 Reichstaler. wie damals, in den Die Wiederherstellung Kirchenbänken der ehemaligen Kloster und wurden durch kirche konnte am 22. die Zeitlosigkeit September 1847 in An- der Musik ins wesenheit von Friedrich 19. Jahrhundert Wilhelm IV., der inzwi- versetzt. Finanziell schen König war, mit unterstützt wurde einem Festakt gefeiert das Projekt von werden. unserer Kultur- und Umweltstiftung. 25
Unter dem Titel „Danke* Berlin – 200 Jah- re Preußen am Rhein“ stand das ganze Jahr 2015 im Zeichen des Erinnerns an diese große Veränderung vor 200 Jahren. Nach der Niederlage Napoleons und der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress übernahm 1815 der preußische Staat die Macht am Rhein und gründete die Preußische Rheinprovinz. Euphorisch war man wohl auf beiden Seiten nicht gerade: Preußen erhielt ein Stück Staats- territorium, das vom Stammland sehr weit entfernt und durch andere Länder abgetrennt war – ein Umstand, mit dem die übrigen Länder einem Erstarken Preußens durch ein einheitliches Territori- algebiet entgegenwirken wollten. Und die mehrheitlich katholische Bevölkerung des Rheinlandes, die die Franzosen schät- zen gelernt hatte, erhielt einen neuen Verwaltungsapparat. Dieser war nicht nur monarchistisch, sondern auch durch eine ständische Ordnung, Militarismus und den protestantischen Glauben geprägt. Kurz: Man war nicht voneinander angetan und pflegte die eigenen Vorurteile. Der Preuße galt als steif und humorlos mit einer un- erklärlichen Vorliebe für Drill und Marsch- musik. Der Rheinländer galt hingegen des politischen Franzosentums verdächtig, als geschwätzig und der rheinische Karneval gar als polizeilich bedenklich. Eben diese Vorurteile waren Gegenstand der Sonderausstellung „Achtung P reußen! Beziehungsstatus: kompliziert“, die von Mai bis Oktober 2015 im Kölnischen Stadtmuseum gezeigt 26
und von der Kölner Kulturstiftung der Unter diesem Titel hatten sich verschiede- Kreissparkasse Köln gefördert wurde. ne Initiativen versammelt, um den Einfluss Anhand von 2 x 11 Exponaten aus dem der Preußen im Siebengebirge sichtbar zu alltäglichen und dem öffentlichen Leben machen, die sich auch für den Naturschutz beleuchtete die Ausstellung das Verhältnis eingesetzt haben. So wurden Steinbrüche zwischen Köln und Preußen, das ein breites geschlossen und damit der weitere Ab- Spektrum beinhaltete von gegenseitiger bruch des Drachenfelses verhindert. Dies Ablehnung und Verehrung, Vorurteilen und führte zum Erhalt der reizvollen Kultur- Patriotismus bis hin zur Modernisierung. In landschaft, die wir heute so schätzen. In- der heutigen Sprache der sozialen Netzwer- zwischen sind in ehemaligen Steinbrüchen ke würde man den Beziehungsstatus der Biotope entstanden, die die Grundlage für beiden als „kompliziert“ bezeichnen. die besondere Artenvielfalt im Siebenge- So zeigte die Ausstellung, dass die Preußen birge darstellen. beispielsweise auch im Hänneschen- Theater, das 1802 von dem Bonner Johann Höhepunkt und Abschluss fand der Veran- Christoph Winters gegründet wurde, staltungsreigen mit dem „Tag der Preußen“ präsent waren. Hier allerdings als Nachfol- auf dem Drachenfels im Oktober 2015. ger des französischen „Musjö Ampmann“, Bei bestem Wetter konnten die Besucher den das Museum als typische Stockpuppe an mehreren Stationen Charakteren der zeigte, der zunächst noch die französische Zeitgeschichte begegnen: Auf dem Weg Obrigkeit präsentierte. Nach dem Abzug der zum Schloss erinnerten – durch Schauspie- Franzosen übernahm die Repräsentanz der ler zum Leben erweckte – Persönlichkeiten Macht die Figur des preußischen Schnäu- wie Turnvater Jahn, Heinrich Heine, Karl zerkowski, dessen hervorstechendstes Baedecker oder Carl von Clausewitz an die Merkmal sein gewaltiger Schnurrbart war, Zeit der Preußen, bevor der Sommer voll den auch schon sein Vorgänger besaß, rheinisch-preußischer Geschichte(n) mit allerdings in etwas kleinerem Ausmaß. Mit einer musikalisch-literarischen Soirée zu ihm karikierte man den barschen, berlinern- Ende ging. den, obrigkeitshörigen, protestantischen, militaristischen und sparsamen Preußen. Ab 1843 kam als Erkennungsmerkmal noch die Pickelhaube hinzu. Bis heute ist den Fi- guren, die die Staatsgewalt im Hänneschen- Theater repräsentieren, eins gemein: Sie werden von den Knollendorfern nicht ernst genommen. Im Rhein-Sieg-Kreis förderte unsere Städ- te- und Gemeinden-Stiftung das Projekt „Siebengebirge – Preußensommer 2015“. 27
Aktivität leben. 28
Sport bedeutet nicht nur, sich körperlich Die Sportstiftung hat die Arbeit des zu betätigen. Er bedeutet auch, sich im Vereins, der sich besonders die Förde- sportlichen Wettkampf zu messen, als rung körperlich behinderter Kinder und Teil einer Mannschaft gemeinsam einen Jugendlicher durch den Sport zur Aufga- Sieg zu erringen oder auch mal gemein- be gemacht hat, mit einem Zuschuss für sam mit einer Niederlage zurechtzukom- einen Übungsleiter unterstützt. men, also auch soziale Kompetenzen zu trainieren und zu beweisen. Körper und Einsatz für den Nachwuchs Seele profitieren vom Sport und hier Ohne das große Engagement der Mit- haben unsere Stiftungen einen Förder- glieder in den einzelnen Sportvereinen, schwerpunkt, denn für Trainingsmate- die viel Zeit und Kraft in die Vereinsar- rial, Übungsleiter und die Teilnahme an beit stecken, wäre ein Spielbetrieb, die Wettkämpfen ist immer wieder finanzielle Teilnahme an Wettbewerben oder auch Unterstützung der meist ehrenamtlich die Nachwuchsförderung nicht möglich. organisierten Vereine erforderlich. Im letzteren Bereich unterstützte die Sportstiftung den SV Eintracht Hoh- Rollende Tiger keppel in Lindlar, der mehrmals im Jahr Reifen quietschen, Rufe gellen durch Tenniscamps für den Nachwuchs veran- die Halle, das Aufprallen eines Balls ist staltet. In verschiedenen Trainingseinhei- zu hören. In Bergheim trainiert der RSC ten lernten die Kleinen den Umgang mit Bergheim. RSC steht dabei für Rollstuhl- unterschiedlichen Bällen und Materialien Sport-Club. Hier spielen Rollstuhlfahrer und wurden an den Tennissport herange- und Fußgänger gemeinsam in einer führt. Für die Größeren standen Technik, Mannschaft im Rollstuhl-Basketball. Ein Koordinations- und Taktiktraining auf ausgeklügeltes Punkte-System schafft dem Programm. Auf diese Weise wird dabei den Ausgleich zwischen verschie- die Begeisterung für den Sport geweckt denen Graden der Behinderungen, damit – und so können zukünftige engagierte das Spiel fair bleibt. So wird der Rollstuhl- Vereinsmitglieder gewonnen werden. Basketball gleichzeitig im besten Sinne auch zum integrativen Sport, denn hier messen sich behinderte und nicht- behinderte Spielerinnen und Spieler im sportlichen Wettkampf untereinander und gemeinsam. Liebevoll werden sie „Rolling Tigers“ genannt. 29
In einem Boot sitzen Anders als bei seinem Verwandten, dem Wer schon einmal in einem Sportruder Basketball, wird hier in Mixed-Teams zu je boot gesessen hat, weiß, was das vier Männern und Frauen gespielt. Dabei bedeutet. Auf engstem Raum müssen alle dürfen aber in Angriff und Verteidigung im Takt des Ruderers, der auf der ersten nur die Männer gegen die Männer und Position, dem „Schlag“ sitzt, rudern und die Frauen gegen die Frauen spielen, so das Boot durch die Wellen vorwärts- damit die Chancen gleich verteilt bleiben. bringen. Das ist nicht nur eine Frage von Korfball ist ein absolutes Teamspiel und Kraft, sondern auch von Konzentration, nur als Mannschaft kann man gewinnen, vor allem im Leistungsbereich. Denn wer denn Alleinspiel, wie Dribbeln oder Lau- sich „einen Krebs fängt“, bekommt nicht fen mit dem Ball, ist nicht erlaubt. Eine etwa einen schmackhaften Flussbewoh- der deutschen Hochburgen des Korfball ner, sondern hat die Kontrolle über ein befindet sich in Bergisch Gladbach, das oder gar beide Ruder verloren und die 2015 Austragungsort des IKF Europa Mannschaft aus dem Takt gebracht. Das Shield war. Die Sportstiftung hat die darf natürlich nicht passieren. Umso Ausrichtung durch die gastgebende SG wichtiger ist es, besonders gutes Material Pegasus Rommerscheid 1991 finanziell zu haben, das diese sportliche Leistung unterstützt. Die Krönung eines gelun- erst ermöglicht. Der Siegburger Ruder- genen Turniers, für das sich alle Vereins- verein 1910 e.V. konnte 2015 mit Unter- mitglieder über die Maßen engagiert stützung unserer Städte- und Gemein- und damit wahren Sportgeist bewiesen den-Stiftung im Rhein-Sieg-Kreis einen haben, war der 2. Platz für die Senioren- neuen Renn-Zweier als Wettkampfboot mannschaft der SG Pegasus. Herzlichen für zwei junge, vielversprechende Rude- Glückwunsch! rer anschaffen. Einer der beiden ist Janek Schirrmacher, Mitglied unseres Sport- Perspektivteams im Rhein-Sieg-Kreis und Junioren-Weltmeister im Achter 2014. Europa in Bergisch-Gladbach Beim Korfball werden Punkte erzielt, in dem die Spieler einen Ball von oben nach unten durch einen Korb werfen. Entwickelt wurde das Spiel zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Niederlanden. 30
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