Cham entdecken Rundgang durch die historische Altstadt

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Cham entdecken
Rundgang durch die historische Altstadt

  Nikolaus Graf von Luckner

     Die Stadt Cham
  Die Stadt Cham hat ihren Namen vom
 Chamb-Fluss, der in Böhmen entspringt
   und durch die Cham-Further Senke,
 einem uralten Völker- und Handelsweg
   nach Cham fließt, der beim Ortsteil
 Altenstadt in den Regen-Fluss mündet.
  Der Name „Chamb“ geht auf das kel-
 tische Wort „kambos“ zurück, das mit
  „krumm“ oder „gewunden“ übersetzt
                  wird.

 Der Name Cham wird mit hartem K und
       langem H ausgesprochen,
            also „Kahm“.
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Stadtwappen
Türme und Mauer symbolisieren die Be-
festigungsanlage – ein zentrales Vorrecht
einer Stadt. Sie sind schon auf den äl-
testen Siegeln (13./14. Jh.) abgebildet.
Ebenso der Kamm, der die Verbindung
zum Ortsnamen herstellt. Aus Anerken-
nung für die Verdienste der Chamer Land-
wehr wurde das Wappen 1809 mit bayeri-
schen Rauten und gekreuzten Schwertern
                 ergänzt.
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1       Cordonhaus

Beim Betreten des Innenhofs fallen der angebaute
Laubengang mit seinen Rundsäulen und die angren-
zende Stadtmauer auf. Ursprünglich diente das Ge-
bäude als Propstei des Klosters Reichenbach, aber
in seiner langen Geschichte erfüllte das Haus ver-
schiedenste Zwecke. Im 18. Jahrhundert hatten be-
rittene Truppen hier ihren Stützpunkt. In dieser Zeit
entstand der Name Cordonhaus. Er leitet sich aus
dem Französischen ab und bezeichnet eine Kette
militärischer Posten, die zur Sicherung der Landes-
grenze eingesetzt wurden. Während das Gebäude
in den 1970er Jahren akut gefährdet war, erhielt es
nach einer umfassenden Renovierung 1981 eine neue
Nutzung. Heute beherbergt es die Tourist-Information
und die Städtische Galerie.

Öffnungszeiten Galerie:   Mi-So und an Feiertagen   14.00 - 17.00 Uhr

		                        Do   			                  14.00 - 19.00 Uhr
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Graf Luckner Geburtshaus                                     2

Am Ende der Straubinger Straße auf der linken Seite
befand sich das 1873 abgebrannte Geburtshaus des
Grafen Nikolaus von Luckner. Eine Gedenktafel erin-
nert an den Ort, an dem er im Januar 1722 geboren
wurde. Im Jahre 1791 ernannte ihn König Ludwig
XVI. zum Marschall von Frankreich. Die Französiche
Revolution bescherte Luckner den Höhepunkt seiner
Karriere, aber auch seinen Untergang. Im Januar
1794 wurde er wegen Landesverrats durch die Guillo-
tine hingerichtet. Bereits ein Jahr nach seinem Tod
wurde Luckner rehabilitiert. Der französische Natio-
nalkonvent erklärte, dass der Marschall ungerecht er-
mordet worden sei. Luckner wurde die „Marseillaise“,
die heutige französische Nationalhymne, gewidmet.
Komponiert wurde diese von Claude Joseph Rouget
                       de Lisle.

         Täglich um 12.05 Uhr erklingt die Marseillaise am

                       Chamer Marktplatz.

     3   Straubinger Turm
 Dieser Wehrturm mit seinen Bruchsteinmauern geht
 auf das 13. Jahrhundert zurück und war einst Teil der
 inneren Stadtmauer. Schon Mitte des 13. Jahrhun-
 derts war die Siedlung durch eine Mauer (später inne-
 re Stadtmauer) mit Wehrtürmen geschützt. Cham galt
 als stark befestigt. König Ottokar von Böhmen konnte
 sie 1266 wegen ihrer hohen und stabilen Mauern, aber
 auch wegen des zusätzlichen Schutzes durch den
                Fluss, nicht einnehmen.

         Auf dem Dach des Straubinger Turms nisten bereits seit

         Generationen und jedes Jahr aufs Neue Weißstörche.
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Marien-Apotheke                              4

Die Marien-Apotheke befindet sich in einem mäch-
tigen Bürgerhaus mit barockem Mansardendach. In
dem einstigen Pflegerschlösschen wurde um 1750
eine Apotheke eingerichtet. Die 1934 entstandenen
Freskenbilder weisen auf die Funktion des Hauses
                       hin.
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5     Café Krone
Das einstige Café Krone beeindruckt durch seine Fas-
sade. Das Gebäude hat mit seiner über 400 Jahre
alten Dachgestaltung ein mittelalterliches Aussehen
bewahrt. Seine größten Tage liegen aber schon lange
zurück. 1489 versammelten sich hier Adelige des Lö-
wlerbundes, die sich gegen den bayerischen Herzog
Albrecht IV. auflehnten. 1615 kehrte der pfälzische
Kurfürst Friedrich V. auf dem Weg nach Prag ein. Sei-
ne kurze Regierungszeit brachte ihm den Spottnamen
                  „Winterkönig“ ein.
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Marktplatzbrunnen                                  6

Seit Juni 1995 steht auf dem Marktplatz der Brunnen
des Künstlers Joseph Michael Neustifter. Wer sich
etwas Zeit nimmt, kann viele überraschende Details
entdecken. Die Figur des Grafen Nikolaus von Luck-
ner sieht verschmitzt zum Glockenspiel am Rathaus-
first und wartet darauf, dass täglich um 12.05 Uhr die
Marseillaise erklingt. Die Waldhexe mit ihren Kindern,
welche geschmückt mit Federn, Blumen und Blättern
an Mutter Natur denken lässt. Der Bilmesschneider ist
eine der bekanntesten bayerischen Sagengestalten.
Als einstiges Sinnbild für Missernte und Hunger schritt
er mit Sicheln an den Beinen über die Felder, um
den Bauern das Getreide abzuschneiden. An diesem
Brunnen verkörpert er mit Peace-Zeichen um den
         Hals Frieden und Fruchtbarkeit.
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7    Stadtpfarrkirche St. Jakob

Die Geschichte der Stadtpfarrkirche St. Jakob lässt
sich bis 1210 zurückverfolgen. Auf die Entstehungs-
zeit verweisen noch einige Mauerreste im Turmbereich
aus dem 13.Jahrhundert und der gotische Chor aus
dem 14.Jahrhundert. 1558 und 1657 beschädigten
Brände die Kirche. 1701 stürzte der Turm ein. Die-
ses Unglück führte in den Jahren danach zu einer
kompletten Neugestaltung. 1749 begann man mit
einer Umarbeitung des Kircheninneren, wodurch auch
Schäden der Brandschatzung Chams durch die Pan-
duren 1742 beseitigt wurden. 1847 ließ man nahe-
zu die gesamte barocke Innenausstattung entfernen
und durch neuromanische Elemente ersetzen. Seit
1894 wurde der Kirche schrittweise das alte barocke
Erscheinungsbild wieder zurückgegeben. Sie wurde
in diesen Jahren auch um zwei Joche nach Westen
erweitert. Sehenswert sind u.a. die reich verzierte
Kanzel, der Aloisiusaltar an der Nordwand und das
      „Prager Jesuskind“ am linken Seitenaltar.
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Pranger                                         8

Der Pranger bestand aus einer steinernen Plattform,
die in etwa zwei Metern Höhe an der Rathausfassade
angebracht war. Dort musste der Verurteilte, ange-
kettet mit einem Halseisen, während der öffentlichen
Bestrafung stehen. Je nach Delikt gehörte zu dieser
     Schandstrafe auch das Schlagen mit Ruten.

              Zeichnung: Georg Schmitt, 1847
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9     Rathausbrunnen
Die Bronzeplastik eines kleinen Hundes schuf 1995
der Eggenfeldener Bildhauer Joseph Michael Neustif-
ter, um an einen ehemaligen Brunnen zu erinnern.
Bei der Renovierung des östlichen Rathaustraktes
stieß man 1994 auf einen 13 Meter tiefen Brunnen-
schacht. Dieser Rathausbrunnen war im 19. Jahrhun-
dert noch in Betrieb, wurde dann aber aufgegeben
und verschlossen. Es wird die Meinung vertreten, die
Wasserstelle habe als so genannter „Gumpbrunnen“
(„Gumpen“ = kleiner, aber tiefer Teich) gedient. Es
gibt aber auch die Theorie, dass es sich um eine
       Wasserreserve bei Brandfällen handelte.
Rathaus                                       10

Der östliche und zugleich älteste Gebäudeteil des
Rathauses wurde bereits im 14. Jahrhundert urkund-
lich erwähnt und ist mit dem gotischen Chor der
Stadtpfarrkirche St. Jakob baulich verbunden. Der
westliche Anbau aus dem 15. Jahrhundert fällt durch
seinen Stufengiebel mit Eckerker auf. Über dem Ein-
gang befindet sich ein Gedenkstein. Er erinnert an
das Jahr 1430, in dem die äußere Stadtmauer zum
Schutz vor den Hussiten errichtet wurde. Über dem
Erkerfenster mauerte man einen jüdischen Grabstein
aus dem Jahre 1230 ein. Als 1519 die jüdischen
Einwohner Regensburgs vertrieben und ihre Einrich-
tungen zerstört wurden, kam der Stein vom dortigen
                 Friedhof hierher.
11     Kirchplatzbrunnen
Auf dem Kirchplatz befand sich schon in früheren
Jahrhunderten ein Brunnen zur Versorgung der Be-
völkerung. Beweise dafür fand man bei der Neuge-
staltung des Platzes im Jahr 1990. Damals stieß man
auf einen alten Brunnenschacht, der noch frisches
klares Wasser führte. Der neue Brunnen hat für die
Wasserversorgung längst keine Bedeutung mehr. Er
dient nur zur reinen Zierde. Der in Cham geborene
Künstler Sebastian Roser fertigte ihn im Jahr 1991 an.
Der Brunnen symbolisiert die topographische Lage
der Stadt, die auf einem Bergvorsprung stehend das
Regental prägt. Die Brunnenumgebung ist mit Granit-
platten ausgelegt, die in der Farbigkeit viele Möglich-
keiten von Bayerwaldgranitvorkommen ausschöpfen
und somit bunt, wie bearbeitete Felder in der Rege-
naue wirken. Durch diese Platten ziehen sich zwei Li-
nien in den Pflasterbelag hinein, die den Straßen- und
Schienenweg zur und durch die Stadt symbolisieren.
Pfarrhof                                       12

Beim Chamer Pfarrhof handelt es sich um einen groß-
zügigen Bau mit Satteldach und vier Firstkaminen aus
dem 17. bzw. 18. Jahrhundert. Er wurde letztmals
1742 bei der Eroberung durch die Panduren nieder-
gebrannt und an derselben Stelle wieder aufgebaut.
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     1.   Cordonhaus                    8.     Pranger
     2.   Luckner Geburtshaus           9.     Rathausbrunnen
     3.   Straubinger Turm              10.        Rathaus
     4.   Marien-Apotheke               11.    Kirchplatzbrunnen
     5.   Café Krone                    12.    Pfarrhof
     6.   Marktplatzbrunnen             13.    Pfarrgarten
     7.   Stadtpfarrkirche St. Jakob    14.    Franziskanerkirche
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    15.    Biertor                      22.   Spitalkirche
    16.    SPUR Museum                  23.   Spitalgebäude
    17.   Florian-Geyer-Brücke          24.   Platz der Menschlichkeit
    18.    Klosterkirche „Maria Hilf“   25.   Blaue Brücke
    19.    Steinmarkt                   26.   Chamer Radverleih
    20.    Spitalgarten
    21.    Grasslturm
13     Pfarrgarten
Wenn man den Garten betritt, fällt zunächst die
prächtige Eingangspforte auf. Sie ist der letzte Rest
eines einstmals prächtigen Gebäudes, das nach dem
Einfall der Panduren 1742 abbrannte und nicht mehr
aufgebaut wurde. Sie wird auch als Reichenberg’sche
Pforte bezeichnet, weil aus diesem Haus Wunibald
Reichenberger stammte. Er machte sich Mitte des
18. Jahrhunderts als Sprachforscher einen Namen.
Im Jahr 1986 legte man den ehemaligen Pfarrgarten
(heute: Amtsgerichtsgarten) als barocken Garten wie-
der an. Damals wurde auch die umgebende Mauer
restauriert. Heute ist er eine „grüne Lunge“ und bie-
tet Gelegenheit zu einer beschaulichen Rast mitten
im Zentrum der Stadt. Zum Abschluss der Baumaß-
nahme wurde ein neuer Springbrunnen in der Platz-
mitte installiert. Darauf ist ein Spruch aus dem Alten
Testament (Buch Amos 5, 24) eingemeißelt. Er lautet:
„Gerechtigkeit sei wie ein nie versiegender Bach“.
Franziskanerkirche                                                   14

Zwischen 1631 und 1802 bestand hier ein Kloster der
Franziskaner. Nach Aufhebung des Klosters nutzte
man die Kirche als Baustadel, bevor sie 1866/67
von Grund auf umgestaltet und erneut für kirchliche
Zwecke verwendet wurde. Erst 1879 errichtete man
                 den Kirchturm.

Franziskanische Orden sind verschiedene vornehmlich römisch-katholische

Ordensgemeinschaften, die sich an der von Franziskus von Assisi für den von

    ihm gegründeten Bettelorden verfassten Ordensregel orientieren.
15        Biertor
Die Geschichte des Biertors dürfte bis ins 14. Jahr-
hundert zurückgehen. Es ist als einziges von vier
Stadttoren erhalten geblieben. Ursprünglich war es
als Burgtor bezeichnet, da auf dem Gelände des an-
grenzenden Altbaus die Chamer Burg stand. Nach-
dem sie aber ihre frühere Funktion verloren hatte,
wurde hier ab 1642 ein kurfürstliches Brauhaus für
Weißbier eingerichtet. Diese Tradition wurde noch
bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts durch die
Brauerei Höchstetter fortgesetzt. Im Laufe der Zeit
machte der Volksmund aus dem Burgtor das Biertor.
Rechter Hand am Regenufer befindet sich die Ross-
schwemme, die mit ihren begrünten Terrassen zum
                   Verweilen einlädt.

Über den Meranweg, ein idyllisch angelegter Weg entlang des Regens, ge-

                langt man zur Klosterkirche „Maria Hilf“.
SPUR Museum                                                     16

An der Schützenstr. 7, liegt das ehemalige „Armen-
haus“. Das spätgotische Gebäude zählt zu den äl-
testen noch erhaltenen Profanbauten der Stadt und
beherbergt seit 1991 das Museum SPUR. Im Herbst
1957 stellte eine Gruppe junger Künstler, vornehm-
lich Absolventen der Münchener Kunstakademie, zum
ersten Mal im Pavillon des Alten Botanischen Gartens
in München aus. Im Januar 1958 gaben sie ihrem
Zusammenschluss den Namen SPUR. Die Gruppe be-
stand bis 1965, aus den Mitgliedern

•    Heimrad Prem - Roding 1934, †1978 München,
•    Helmut Sturm - Furth im Wald 1932, †2008 Pullach,
•    Lothar Fischer - Germersheim 1933, †2004 Baierbrunn,
•    H.P. Zimmer - Berlin 1936, †1992 Soltau

Öffnungszeiten Museum:       Ostern - Dreikönig (6. Januar)

			                          Mi, Sa und So und an Feiertagen:

			                          14.00 - 17.00 Uhr
17     Florian-Geyer-Brücke

Über den zweiten Regenarm führte bis 1991 die alte
Florian-Geyer-Brücke. Sie entstand 1925 und löste
damals einen Holzsteg ab. Besondere Aufmerksam-
keit erlangte dieses Bauwerk 1959 als Kulisse für
den preisgekrönten Antikriegsfilm „Die Brücke“ von
Bernhard Wicki. Zur Erinnerung an die damaligen
Dreharbeiten ließ der Lions Club Bayerwald in unmit-
telbarer Nähe der Brücke ein Metallband mit Szenen
aus dem Film anbringen. Seit 1995 befindet sich an
dieser Stelle der Neubau der Florian-Geyer-Brücke.
Klosterkirche „Maria Hilf“                                      18

Auf einer terrassenartigen Anhöhe, oberhalb der
Ludwigsstraße, befindet sich die Klosterkirche „Maria
Hilf“. Der Orden der Redemptoristen errichtete in den
Jahren 1900 bis 1909 seine Chamer Niederlassung
mit Kloster, Kirche und Exerzitienhaus. Auf der Bau-
stelle waren damals bis zu 271 Arbeiter beschäftigt.
Am 2.September 1909 erfolgte die Einweihung durch
Bischof Antonius von Henle. Die Anlage entstand
im neuromanischen Stil. Der Kirchenraum wurde im
Nazarenerstil ausgemalt. Die Landkreismusikschule
fand 1993 im aufgelösten Kloster eine neue Heimat.

Der Name Redemptoristen leitet sich vom lateinischen Wort redemptor ab

und bedeutet Erlöser. Das Mutterhaus des Männerordens befindet sich in

                            Gars am Inn.
19     Steinmarkt
Ein früherer Nebenmarkt, auf dem Mühl- und Schleif-
steine gehandelt wurden. Hier steht ein traditions-
reiches Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert mit
gotischem Eckerker. Seit der Spätgotik und der Re-
naissance diente der Stubenerker im Wohnhaus zur
Erweiterung der Wohnfläche, zur besseren Belichtung
der Räume und als künstlerisches Gliederungsmo-
tiv der Fassade. Gegenüber blieb vom kurfürstlichen
Salz- und Getreidespeicher noch ein Rundturm (16.
Jahrhundert) erhalten. Die ausreichende Versorgung
der Städte mit Lebensmitteln war überlebenswichtig.
Neben den Korn- oder Getreidespeichern in denen die
Stadt Getreide lagerte, war die Konservierung der Le-
bensmittel damals wichtiger als heute, da die meis-
ten Lebensmittel nur saisonal zur Verfügung standen.
Spitalgarten                                    20

Der Spitalgarten ein romantisches Plätzchen mitten
im Zentrum Chams. Nördlich davon befand sich der
alte Stadtgraben als zusätzlicher Schutz. Am Rand
des Grabens sind noch Reste der äußeren Stadtmauer
zu erkennen. Die akute Bedrohung durch die Hussi-
ten führte um 1430 zum Bau einer zweiten, äußeren
Stadtmauer. Der Bauabschnitt entlang des Rege-
nufers bis zum Spital wurde in nur 41 Wochen fertig
gestellt. Die neue Abwehrlinie war niedriger als die
innere. Bei der Spitalkirche hat die Mauer noch heute
            eine Höhe von ca. 10 Metern.

 21     Grasslturm
 Der Grasslturm ist ein noch erhaltener Wehrturm aus
 dem 15. Jahrhundert. Um die Stadtmauer besser
 verteidigen zu können, wurden in gewissen Abständen
 halbrunde Wehrtürme errichtet. Es sollen insgesamt
 24 Stück gewesen sein. Bei den Türmen der äußeren
 Stadtmauer handelte es sich um Schalentürme, die an
 der Rückseite nicht geschlossen waren. Falls Angrei-
 fer den Turm eroberten, bot er ihnen keinen Schutz.
     Namensgeber sind die Eigentümer des Turms.
Spitalkirche                                    22

Brände und Kriege veränderten wiederholt das Aus-
sehen der Spitalkirche. Noch heute erinnert eine In-
schrift am Chor an den Wiederaufbau von 1514. Nach
der letzten Zerstörung durch die Panduren 1742 wur-
de sie neu eingerichtet. Sehenswert ist unter anderem
das gotische Südportal mit seinen 14 Kugeln. Im In-
neren verdienen neben der zierlichen Kanzel aus dem
späten 18. Jahrhundert, auch der Hochaltar mit dem
Pfingstgeschehen, sowie den Figuren des Bischofs
Nikolaus und des Kirchenvaters Augustinus unsere
Aufmerksamkeit. Auf dem Deckenfresko über dem
Volksaltar stellen sieben Frauengestalten die Gaben
des heiligen Geistes dar. Nicht übersehen sollte man
    die Figur des hl. Michael an der Orgelempore.

 23     Spitalgebäude

 Dieses Haus wurde nach dem Stadtbrand von 1873
 zerstört und in seiner jetzigen Form um 1877/78 neu
 erbaut. An der westlichen Giebelseite ist ein Stein mit
 einer Kreuzigungsgruppe (1447) eingelassen. Heute
 sind im früheren Spital die Stadtbibliothek und das
 Stadtarchiv untergebracht. Gegenüber dem Gebäu-
 de befindet sich eine Tafel zur Erinnerung an das
 Spitaltor, das einst den östlichen Zugang zur Stadt
                        sicherte.
Platz der Menschlichkeit                         24

Das Ensemble aus Bürgerspital und Spitalkirche Hl.
Geist war vom hohen Mittelalter bis ins letzte Jh. ein
Ort der Barmherzigkeit zur Pflege der Armen, Alten
                  und Kranken.

Im Sommer 2010 wurde der Spitalhof zu einem Platz
        der Menschlichkeit umgestaltet.

Menschlichkeit, die als ursprüngliches Trachten jedem
Menschen innewohnt, muss wach gehalten werden.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfahren im Be-
gehen dieses Ortes Anregungen zum Nachdenken
   über Tugenden, Menschenrechte und Pflichten.
25     Blaue Brücke
Im Jahr 2000 wurde die Brücke für Radfahrer und
Fußgänger fertig gestellt. Das markante Bauwerk hat
eine Spannweite von 67 Metern. Sie sorgt für eine
bessere Verbindung zwischen der Innenstadt und
dem im Rahmen der Gartenschau 2001 geschaffenen
       Naherholungsgebiet Quadfeldmühle.

Mittlerweile ist das Chamer Wahrzeichen zur „Lie-
besbrücke“ geworden, was durch hunderte von bun-
ten Vorhängeschlösschen sichtbar wird. Viele Paare
brachten sie schon an, um ihrer Liebe Ausdruck zu
                      verleihen.
Oberer Regenanger 3, 93413 Cham
        Telefon 09971 - 86 24 24
 www.wasserwirtschaft-cham.de

    Radverleih Cham bei der Gaststätte
  „Wasserwirtschaft“, bei der Blauen Brücke

   je nach Wetterlage April - Ende Oktober
        täglich geöffnet ab 09.30 Uhr

Mietgebühr pro Rad
E-Bike - Tagestarif (ab 09.30 Uhr) :      20,00 €
E-Bike - Halbtagestarif (ab 13.00 Uhr):   12,00 €
alle weiteren Fahrräder:                  10,00 €

Kindersitz:                               10,00 €
Helm:                                      4,00 €
Schloss mit Schlüssel kostenlos

 • Bitte Ausweis mitbringen für den Mietvertrag •
Freizeittipps
•    Freizeitgelände Quadfeldmühle
         Großparkplatz P3
•    Freibad
         Badstraße 4
•    Hallenbad
         Bgm.-Vogel-Straße 6
•    Kletterhalle
        Kleemannstraße
        www.kletterzentrum-bayerwald.de
•    Kinocenter Cham
         Randsbergerhofstraße 15
         www.kino-cham.de
•    Rossschwemme am Regen
         Parkplatz P5

•    Gut ausgebautes Radwegenetz in und um Cham

    In der Umgebung
•    Chammünster
         Urkirche des Oberen Bayerischen
         Waldes mit Karner
•    Lamberg
         Wallfahrtskirche und
         Friedrich-Nietzsche Wanderweg
•    Regentalauen mit Rötelseeweiher
         Naturschutzgebiet
•    Satzdorfer See
         Baden und Angeln

                         Tourist-Info Cham
                 Propsteistr. 46 - 93413 Cham
          Tel 09971 - 803493 | Fax 09971 - 79842
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                         Öffnungszeiten:
               Mo - Fr           08.00 - 17.00 Uhr
               Mai-Sept. Sa      09.30 - 12.00 Uhr
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