Citizen Science auf dem Weg in den Wissenschaftsalltag
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W o r k i n g P a p e r o f t h e I n s t i t u t e f o r I n n o v a t i o n a n d Te c h n o l o g y | N r. 2 6 Angelika Frederking, Stephan Richter und Katrin Schumann Citizen Science auf dem Weg in den Wissenschaftsalltag „Citizen Science“ erfährt seit einigen Jahren weltweit einen rem Regen in den USA erwähnt, in dem Freiwillige Regenpro- Boom: Soziale und technologische Entwicklungen ermöglichen ben sammelten, um diese auf den Säuregrad hin zu bestimmen neue Formen der Partizipation, aber auch politische Bedürf- (Kerson 1989: 11–12). Seither etablierte sich der Terminus mit nisse nach Transformations-, Beteiligungs-, Akzeptanz- und unterschiedlichen Akzentuierungen. Im Jahr 2005 wurde Citi- Demokratisierungsprozessen können bedient werden. Zu den zen Science erstmalig in Wikipedia definiert, als ”a project that sozialen Entwicklungen, die Citizen Science-Ansätze seit Ende aims to make scientific discoveries, verify scientific hypotheses, des 20. Jahrhunderts befördern, zählen ein höheres Bildungsni- or gather data which can be used for scientific purposes, and veau, ein Mehr an Freizeit und eine längere (gesunde) Lebens- which involves large numbers of people, many of whom have zeit (Haklay 2015: 12–13). Gleichzeitig hat die Digitalisierung no specific scientific training”. Im Jahr 2014 wurde der Begriff unserer Gesellschaft eine neue Qualität der Mitwirkung an erstmalig ins Oxford Dictionary mit folgender Definition aufge- wissenschaftlichen Projekten befördert. Internet und mobile nommen: “Scientific work undertaken by members of the ge- Kommunikation, einfache und günstige Sensoren zur Daten- neral public, often in collaboration with or under the direction erfassung sowie Open-Access-Datenbanken sind heute eine of professional scientists and scientific institutions”. In wissen- wichtige Voraussetzung für regionen- oder auch länderüber- schaftlichen Arbeiten zum Thema definierte Silvertown (2009) greifende Citizen Science-Projekte. wie folgt: “A citizen scientist is a volunteer who collects and/or processes data as part of scientific enquiry”. In der vorliegenden iit perspektive wird eine definitorische Ent- wicklung des Themenfeldes Citizen Science vorgestellt und die- Bonney beschrieb diesen Trend 2014 mit: “Around the globe, ses in den aktuellen wissenschaftlichen und politischen Diskurs thousands of research projects are engaging millions of indi- eingeordnet. Zudem werden neue technische Möglichkeiten viduals – many of whom are not trained as scientists – in col- abgebildet, die in innovativen Citizen Science-Projekten zum lecting, categorizing, transcribing or analyzing data” (Bonney Einsatz kommen können. Mobil einsetzbare technische Hilfs- 2012: 1426–1437). Die European Environmental Agency (EEA) mittel ermöglichen in Citizen Science-Projekten (i) eine metho- hat für die bei ihr angesiedelten Citizen Science-Projekte 2013 disch einheitliche Datenerfassung, die von statischen Mess- folgende Definition zugrunde gelegt: “Organized research in stationen unabhängig ist, (ii) eine überregionale Reichweite which members of the public – who may or may not be trai- von Projekten, (iii) die Datenerfassung vor Ort (entgegen dem ned in science – gather or analyse data“ (EEA 2013). Im White „Nachtrag“ am Schreibtisch) und (iv) motivierende Feedback- Paper der Europäischen Kommission wurden Citizen Scientists Funktionen für den Citizen Scientist (z.B. Vergleich mit anderen qualitativ aufgewertet: “Participants provide experimental data Citizen Scientists im Projekt, Einordnung in die bisher erfassten and facilities for researchers, raise new questions and co-create Ergebnisse). Dem Citizen Scientist wird somit ermöglicht, „trag- a new scientific culture” (socientize 2014: 10). bare Labore“ individuell zu gestalten und zu nutzen. Auf der ebenfalls im Jahr 2014 aufgesetzten Plattform www.Citizen-Science-germany.de geht die Qualität der Arbeit 1. Definition und Entwicklung des Begriffs der Citizen Scientists ebenfalls über das reine Sammeln hinaus: Citizen Science „Aktivitäten von Bürgern, die aktiv zur Vermehrung von wissen- schaftlicher Erkenntnis beitragen […] und dies sowohl bei der Der Begriff Citizen Science wurde erstmalig 1989 in Zusam- Konzeption und dem Design von Forschungsstudien […]. Ihnen menhang mit einem Projekt der Audubon Gesellschaft zu sau- wird ein Mitspracherecht eingeräumt“ (Ronzheimer 2014).
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 2 In der 2014 erschienenen deutschsprachigen Publikation „Citi- 2. Citizen Science weltweit auf der Agenda zen Science. Das unterschätzte Wissen der Laien“ unterscheidet der Autor Peter Finke in Citizen Science light (Mitarbeit beim In den vergangenen zwei bis drei Jahren hat Citizen Science Zählen) und Citizen Science proper (selbstorganisierte „echte“ auf zahlreichen institutionellen Ebenen eine immense Aufmerk- Bürgerwissenschaft, die für Finke nur „bottom up“ entstehen samkeit erreicht. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der ver- kann). Citizen Science light belässt nach Finke die eigentliche öffentlichen Fachartikel wider: Während zwischen 2005 und wissenschaftliche Kompetenz bei den Profis und bezieht Laien 2009 jährlich weniger als 20 Fachartikel pro Jahr veröffentlicht nur als bereitwillige Helfer in dienender Rolle ein, so seine Kritik wurden, ist die Anzahl der Publikationen zwischen 2010 und (Finke 2014). 2015 stark gestiegen (Abbildung 1). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich unter Citizen Im Jahr 2013 wurde auf dem Eye on Earth Summit in Dublin Science ganz unterschiedliche Ansätze und Dimensionen der gefordert: “to establish citizen science as an important source Initiierung und Mitwirkung verstehen. Dies wird auch deutlich of knowledge within the diversity of knowledge communities” an der Vielfalt der Projekte in der deutschen Citizen Science (EAD 2013). Auf dem von den Vereinten Nationen (UN) gespon- Datenbank www.buergerschaffenwissen.de. Hier sind derzeit serten World Summit on the Information Society goals beyond bundesweit 69 Projekte registriert. Abstrahiert ist allen Definiti- 2015 im Jahr 2013 wurden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, onen gemein, dass es sich um die Beteiligung der Öffentlichkeit “to encourage the use of ICTs, including internet and mobi- an einem wissenschaftlichen Prozess handelt und Mitglieder le technologies, to facilitate greater participation in the entire der breiten Öffentlichkeit mit professionellen Wissenschaftlern scientific process including public participation in scientific re- kooperieren. Unterschiedlich sind der Grad der Beteiligung und search (citizen science) activities” (WSIS 2014). Die Organisati- die Art der Aufgaben, die wahrgenommen werden. Weitere on der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kul- Begriffe, die für diese Art der Zusammenarbeit verwendet wer- tur (UNESCO) stellt das Bildungspotenzial von Citizen Science den, sind: public participation in scientific research, participa- heraus und widmet in der Agenda of Information and Com- tory science, civic science, amateur science oder crowdsourced munication Technologies (Haklay 2015: 18) ein ganzes Kapitel science. Im Deutschen wird auch der Begriff Bürgerwissen- der Citizen Science. Im Jahr 2013 veröffentlichte die EEA eine schaften verwendet, steht aber hinter der Bezeichnung Citizen Schrift zum Thema Biodiversity Monitoring in Europ, the Value Science zurück. of Citizen Science. Diese wurde herausgegeben, nachdem im Anzahl der Fachartikel 350 300 287 250 200 174 150 114 102 100 55 50 34 8 10 12 14 6 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Jahr Abbildung 1: Anzahl der Fachartikel, die global zwischen 2005 und 2015 publiziert wurden und in der Datenbank „Web of Science“ verfügbar sind Anzahl der Fachartikel 450 416
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 3 Rahmen eines Global Citizens´ Observatory for Environmental terium für Bildung und Forschung (BMBF)). Die ECSA wurde Change die drei Projekte WaterWatch (2008), AirWatch (2009) 2014 von Organisationen aus derzeit 17 Mitgliedstaaten ge- und NatureWatch (2012) anliefen, bei denen Bürger die Was- gründet mit dem Ziel, ”to encourage the growth of the Citizen ser- und Luftqualität bewerten oder gebietsfremde, eingewan- Science movement in Europe and internationally“ (ECSA 2016). derte Arten erfassen konnten. Ursprünglich am Londoner Imperial College angesiedelt ist die ECSA ins Berliner Naturkundemuseum umgezogen. Als Treiber Im Jahr 2014 wurde durch die Digital Science Unit der Europäi- von Citizen Science in Deutschland gilt Johannes Vogel, Ge- schen Kommission das „White Paper on Citizen Science for Eu- neraldirektor des Naturkundemuseums, der auch Vorsitzender Anzahl rope“ der Fachartikel (socientize 2014) verabschiedet, in dem die Herausforde- der ECSA ist. Den Umfang der Wissenschaftsinteressierten in rungen von Citizen Science auf europäischer Ebene adressiert 350 Deutschland schätzte Vogel bei einer Tagung auf die Hälfte der wurden. Ebenfalls 2014 wurde die European Citizen Science deutschen Bevölkerung. Davon seien drei bis fünf Prozent für Association (ECSA) gegründet und der Beschluss gefasst, die eine engere Kooperation mit Wissenschaftlern287 zu gewinnen, 300 Zeitschrift „Citizen Science: Theory and Practice“ auf den Weg ein Prozent seien es derzeit (Ronzheimer 2014). Es besteht da- zu bringen, deren erste Ausgabe im Mai 2016 erschien. mit ein großes Potenzial, das mobilisiert werden könnte. Dabei 250 stellt Citizen Science in Deutschland derzeit ein eher diffuses Citizen Science-Projekte sind besonders im englischsprachigen Feld ohne übergreifendes Netzwerk dar. Um dies zu ändern, Raum 200 verwurzelt, was sich auch an der Verteilung der publizier- wurde 2014 das Projekt BürGEr schaffen WISSen (GEWISS) als 174 ten Artikel ablesen lässt (Abbildung 2). Die publikationsstärks- Gemeinschaftsprojekt von von Einrichtungen der Helmholtz- ten Länder sind die USA und Großbritanien. Deutschland belegt und der Leibniz-Gemeinschaft mit ihren universitären und au- 150 Platz sechs, hinter Australien, Kanada und Frankreich. ßeruniversitären Partnern. Beteiligte Partnereinrichtungen sind 114 das Deutsche Zentrum 102 für integrative Biodiversitätsforschung 100 (iDiv) mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) 3. Citizen Science in Deutschland und der Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Berlin-Bran- 55 denburgische Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB) mit den 50 34 Während die Wurzeln von Citizen Science im angelsächsischen Institutionen Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz Institut für 8 10 12 14 Raum liegen, 6 feststellen, lässt sich dass Citizen Science euro- Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN), Leibniz-Institut 0 paweit stark strategisch und politisch motiviert ist,2009 wie sich an für Gewässerökologie und2013 Binnenfischerei (IGB),2015 Leibniz-Institut 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2014 Jahr den aktuellen Initiativen ausgehend von politischen Instituti- für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Freie Universität Berlin so- onen zeigt (z.B. Europäische Kommission, EEA, Bundesminis- wie der Leibniz Forschungsverbund Biodiversität (LVB) und Wis- Anzahl der Fachartikel 450 416 400 350 300 250 196 200 150 100 84 70 60 57 50 42 39 29 27 24 24 20 18 18 17 16 14 14 10 0 Land USA Großbritannien Australien Kanada Frankreich Deutschland Niederlande Italien Spanien Schweiz Schweden Südafrika Brasilien China Neuseeland Finnland Dänemark Belgien Japan Irland Abbildung 2: Anzahl der Fachartikel zum Thema Citizen Science in der Datenbank „Web of Science“ nach Ländern sortiert (Erwähnung ab 10 pro Land)
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 4 senschaft im Dialog (WiD). Die Fördermittel für dieses Projekt et al. 2016). In Deutschland wird zudem versucht, die Poten- wurden vom BMBF und dem Stifterverband für die deutsche ziale von Citizen Science auch für geisteswissenschaftliche und Wissenschaft bereitgestellt. Im Zuge dessen wurde die Plattform transdisziplinäre Projekte zu erschließen (Pettibone/Lux 2014). www.buergerschaffenwissen.de aufgesetzt. Diese soll sich als die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland etab- lieren, einen Überblick über Citizen Science-Projekte bieten und 4. Beteiligungsansätze in so Bürgerwissenschaften in der Öffentlichkeit bekannter ma- Citizen Science-Projekten chen. Zudem sollen so neue Partner für Projekte gefunden, die Vernetzung und der Austausch gestärkt, empirische Forschung In der Theorie werden Citizen Science-Projekte nach der Inten- über die Citizen Science-Community in Deutschland durchge- sität der Zusammenarbeit, der Art der Aktivität bzw. dem Zeit- führt und eine deutsche Citizen Science-Strategie 2020 entwi- punkt im Forschungsprozess, an dem Bürger beteiligt werden, ckelt werden, die noch in diesem Jahr verabschiedet werden eingestuft. Es wird hier zwischen Kooperation, Kollaboration, soll. Ein Grünbuch für eine Citizen Science-Strategie 2020 für Ko-Produktion und Ko-Design in bzw. von Forschungsprozes- Deutschland wurde dazu im März 2016 veröffentlicht (Bonn sen unterschieden (Tabelle 1). Tabelle 1: Beteiligungsansätze in Citizen Science-Projekten Art der Beteiligung Intensität der Beteiligung Beispieltätigkeit der Bürger Forschungsprozess Bereitstellen von Kooperation minimal/passiv Methode (keine Entwicklung) Rechnerkapazitäten aktive Teilnahme Datenerhebung und Kollaboration Ergebnisse unter Anleitung -weiterleitung forschen mit, analysieren Erhebung und Auswertung Ko-Produktion Ergebnisse, Diskussion und werten Daten aus von Daten maximal/aktiv: Entwicklung von Fragestellung, Methode, Ko-Design beteiligt auf Augenhöhe mit Forschungsfragen Ergebnisse, Diskussion Wissenschaftlern
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 5 5. Anwendungsbereiche von Citizen Science Im Umweltbereich hat Citizen Science bzw. die Einbeziehung beteiligt sind oder diese initiieren. Von wissenschaftlicher Seite von Bürgern in die wissenschaftliche Arbeit eine lange Traditi- sind bis dato vor allem die Fachrichtungen der Umweltwissen- on. Dies spiegelt sich auch in der Publikationsstärke der jeweili- schaften, der Biologie, der Ökologie und des Naturschutzes so- gen Fachrichtungen wider, die zum Themenbereich Fachartikel wie deren angegliederte Fachbereiche vertreten (Abbildung 3). veröffentlichen und oftmals auch an Citizen Science-Projekten Biodiversity Conservation Communication Multidisciplinary Sciences Entomology History & Philosophy of Science Education & Educational Research Biology Evolutionary Biology Plant Sciences Orinithology Oceanography Genetics & Heredity Fisheries Marine & Freshwater Biology Zoology Water Resources Geochemistry & Geophysics Urban Studies Remote Sensing Information Science & Library Science Meteorology & Atmospheric Sciences Ecology Astronomy & Astrophysics Multidisciplinary Geosciences Computer Science, Information Systems Physiology Engineering, Environmental Sociology Computer Science, Interdisciplinary Applications Environmental Sciences Abbildung 3: Diversität der Fachrichtungen, die im Zeitraum Januar 2015 bis Juli 2016 zum Thema Citizen Science publiziert haben und deren Fachartikel in der Datenbank „Web of Science“ verfügbar sind. Die Kreisflächen bilden die Anzahl der Publikationen in den verschiedenen Fachrichtungen ab. Fach- richtungen mit weniger als zehn Publikationen wurden nicht abgebildet. Die Strichstärke der Verbindungen zweier Flächen (Kanten) bildet die Anzahl an Publikationen ab, die beiden Fachrichtungen zugeordnet werden können.
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 6 Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden in den oben genann- Akteure weniger intensiv geschult werden müssen und sich zu- ten Fachrichtungen, insbesondere in der Biologie und im Na- dem kritisch mit den Projekten sowie den zugrundeliegenden turschutz, Freiwillige für das Zählen von Tieren und Pflanzen, Fragestellungen auseinandersetzen können. Zumeist haben die langfristige Datensammlung sowie das Kartografieren von sie auch ein sehr hohes Eigeninteresse an den Projekten, da Tier- und Pflanzenarten oder Ökosystemen eingesetzt. Das äl- sich aus den Ergebnissen oft auch Aussagen über die künfti- teste derartige Projekt begann 1900, als die National Audu- gen Arbeitsverhältnisse ableiten lassen. Durch technologische bon Society in den USA zu einer allgemeinen Vogelzählung zu Innovationen finden sich jedoch bei immer mehr kollaborativen Weihnachten aufrief, den Christmas Bird Count. Was mit 27 Projekten auch Elemente der Ko-Produktion, indem die selbst Teilnehmenden begann, führte zu einer Langzeitdatenreihe, an oder von Dritten erhobenen Daten ausgewertet werden. Pro- der mittlerweile mehr als 50.000 Personen in 17 Ländern Jahr jekte mit einer sehr weitgehenden Beteiligung der Citizen Sci- für Jahr teilnehmen, die rund um den Globus die Artenvielfalt entists (Ko-Design) sind noch relativ neu und weitaus weniger und deren Veränderung erfassen. stark vertreten. Zugleich etablierten sich zu konkreten Themen Experten, die nicht in der Wissenschaft arbeiteten (Laienexperten). Neben 6. Motivation zur Beteiligung an Citizen dem etablierten Monitoring von Flora und Fauna bieten Mu- Science-Projekten im Umweltbereich seen sowie botanische und zoologische Gärten Projekte für die Vermittlung umweltwissenschaftlicher Informationen und für Die Motivation von Bürgern zur Beteiligung an den meist un- die Beteiligung der Bevölkerung an wissenschaftlichen Frage- entgeltlichen Citizen Science-Projekten ist insbesondere im stellungen an. Als Vorreiter ist das Museum für Naturkunde in Umweltbereich von einer positiven Einstellung gegenüber dem Berlin zu nennen. Thema, von individuellen und gesellschaftlichen Werten und von der persönlichen Betroffenheit abhängig. Die Aussicht, Im Umweltbereich sind die Einsatzmöglichkeiten von Citizen dass auch Einzelpersonen etwas bewirken oder verändern kön- Science vielfältig, wenngleich die meisten Projekte einen Bezug nen, wirkt sich wahrscheinlich positiv auf eine Beteiligung im zur Biologie und hier v. a. zur Biodiversität aufweisen. Dies ist Bereich Citizen Science aus. darauf zurückzuführen, dass in diesem Bereich der Bedarf an Helfern für die umfangreichen und zeitaufwendigen Kartie- Die Theorie des gesellschaftlichen Wertewandels, in dem ma- rungsaufgaben am größten ist und für die Wissenschaft ins- terielle Werte wie Wohlstand und Luxus durch postmateria- besondere hinsichtlich des potenziellen Personalbedarfs einen listische Werte wie Freiheit, Lebensqualität und ökologische erheblichen Mehrwert bringt. Anwendungsgebiete von Citizen Wertorientierungen (Umweltschutz, Naturverbundenheit, Ge- Science im Umweltbereich sind darüber hinaus: nerationengerechtigkeit) ersetzt werden, versucht diese Ent- wicklung wissenschaftstheoretisch zu fassen (Hammes 2002: ff Wasser, Wasserqualität und Gewässerschutz 48ff.; WBGU 2011: 71). ff Luft und Luftqualität, Lichtverschmutzung, Lärm (Um- welthygiene) Eine verbreitet hohe Identifikation mit dem Thema Umwelt so- ff Klima wie die persönliche Betroffenheit durch Umweltveränderungen ff Boden, Geologie findet sich beispielsweise in der Befragung des Bundesminis- ff räumliche Entwicklung, Umweltplanung, Stadtentwicklung teriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ff Ressourcenschonung (BMUB) und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) zum Na- ff nachhaltige Produktions- und Konsummuster turbewusstsein 2013 (BMUB/UBA 2015) wieder. Die Natur, die natürliche Vielfalt und deren Schutz haben jeweils einen hohen Generell kann festgestellt werden, dass die große Mehrheit der persönlichen Stellenwert, vor allem bei Personen mit einem ho- Projekte entsprechend der Art der Beteiligung als kollaborative hen Bildungsgrad. Die Gefährdung der Natur und der natürli- Projekte eingestuft werden können, d. h. die Citizen Scientists chen Vielfalt wird überwiegend als realistisch und bedrohlich nehmen aktiv an der Datenerhebung und -weiterleitung, je- eingestuft, insbesondere für künftige Generationen. doch nicht bei der Entwicklung der Forschungsfrage und des Untersuchungsdesigns teil. Diese Projekte werden überwiegend Ähnliche Ergebnisse finden sich in der regelmäßigen Bevöl- mit Laien durchgeführt, die zuerst in die Thematik eingewie- kerungsumfrage Umweltbewusstsein in Deutschland 2014 sen werden müssen. Einige Projekte setzen dagegen auf die (BMUB/BfN 2014). Auch hier zählt das Thema Umweltschutz Einbindung von Fachpersonal aus dem zu bearbeitenden The- zu den wichtigsten aktuellen Problemen, und eine intakte mengebiet, wie beispielsweise von Berufsfischern für Projekte Umwelt/Natur zu genießen gehört für viele zu einem wichti- im Themenfeld „marine Biodiversität“. Vorteil ist, dass diese gen Aspekt eines guten Lebens. Große Zustimmung gibt es
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 7 bei dem Wunsch, im Einklang mit der Natur zu leben und dass wird somit ermöglicht, „tragbare Labore“ individuell zu gestal- Deutschland viel zur Lösung von Umweltproblemen, auch auf ten und zu nutzen. Aktuell werden Smartphones und Wearables globaler Ebene, beitragen kann. Zudem werden die möglichen insbesondere zur Aufzeichnung, Auswertung und Gestaltung Umweltverhältnisse künftiger Generationen als beunruhigend von Freizeitaktivitäten genutzt, z.B. zur Analyse und Gestaltung eingestuft, ebenso wie das Festhalten an dem Ideal eines ste- der Lauf- und Sportprogramme einzelner Nutzer. Dies wird als tigen Wirtschaftswachstums bei endlicher Ressourcenlage. „personal sensing“ bezeichnet. Die Technologie bietet jedoch Während die Umweltqualität in Deutschland überwiegend als mehr, nämlich die Möglichkeit des „community sensing“ – d.h. gut eingeschätzt wird, wird die globale Umweltqualität von der die Verknüpfung der Daten einzelner Anwender auf der Ebene großen Mehrheit als sehr schlecht eingestuft. Die zukünftig an- einer Gruppe oder Community. genommene persönliche Betroffenheit durch die Folgen des Kli- mawandels ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Entgegen Das „community sensing“ erfährt aktuell als Methode im Um- der gestiegenen Betroffenheit stagniert die Bürgerbeteiligung feld von Citizen Science-Projekten eine große Aufmerksamkeit, auf niedrigem Niveau. insbesondere auch in der Umweltforschung (Austen 2015). So engagiert sich die US Environmental Protection Agency Laut Wissenschaftsbarometer 2014 (Wissenschaft im Dialog (www.epa.gov) stark bei der Umsetzung von Citizen Science- 2014) zeigt jedoch ein Drittel der Befragten Interesse an wis- Projekten zur Untersuchung der Luft, des Wassers und der Bö- senschaftlichen Themen und kann sich eine aktive Mitwirkung den. Dazu werden eine Citizen Science-Toolbox und Webinare an Citizen Science-Projekten vorstellen. Auch hier wächst die zum Thema angeboten. Darüber hinaus wurde ein Förderpro- Zustimmung mit dem Bildungsgrad. Ungefähr die Hälfte der gramm initiiert, mit dem Ziel, günstige, tragbare Sensoren zu Befragten wünscht sich insgesamt eine stärkere Beteiligung der entwickeln, mit denen simultan Luftqualität und Vitaldaten ge- Öffentlichkeit an Entscheidungen im Kontext von Wissenschaft messen werden können (Austen 2015). und Forschung. Aktuell messen Wearables zur Luftqualitätsanalyse z. B. kleins- te Partikel, die lungengängig sind, oder verschiedene Gase 7. Einsatz von Technik in wie Stickoxide und Kohlenmonoxid. Die Daten können an das Citizen Science-Projekten Smartphone übertragen und für den persönlichen Gebrauch mittels App ausgewertet und dargestellt werden (personal sen- Mobil einsetzbare technische Hilfsmittel in Citizen Science- sing) sowie an eine Institution weitergeleitet werden, die diese Projekten ermöglichen nicht nur eine methodische Einheitlich- mit Daten weiterer Nutzer verknüpfen (community sensing). Die keit der Datenerfassung. Es werden auch eine überregionale Möglichkeit, z.B. die Partikelbelastung und verschiedene Vital- Reichweite von Projekten, die Datenerfassung vor Ort selbst daten einer Community auf unterschiedlichen geografischen (entgegen dem „Nachtrag“ am Schreibtisch), motivierende und zeitlichen Skalen messen und miteinander verknüpfen zu Feedback-Funktionen für den Citizen Scientist (Vergleich mit können, erlaubt neue Erkenntnismöglichkeiten, u. a. im Bereich anderen Citizen Scientists im Projekt, Einordnung in die bisher der Epidemiologie. So gewonnene mikro- und makroskopische erfassten Ergebnisse) und Kommunikation erreicht. Besonders Einsichten von Communities und Individuen helfen allen Betei- geeignet sind hier Smartphones, mit deren Nutzung ein Gros ligten, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu erforschen, zu der Bevölkerung aus dem alltäglichen Leben bestens vertraut verstehen und zu gestalten (Lane et al. 2010: 140–150). ist. Speziell entwickelte Sensoren oder Apps können unkompli- ziert bereitgestellt oder heruntergeladen werden und dienen im Im Rahmen von Citizen Science können mit Hilfe von Smart- Idealfall als intuitiver Einstieg in die Methodik. phones, Apps und Wearables Daten auf der Ebene des Indivi- duums und der Community erhoben, ausgewertet und darge- Eine Vielzahl günstiger Sensoren, wie elektromagnetische Sen- stellt werden. Bürger könnten nicht nur zum Datensammeln soren, Gyroskope, Helligkeitssensoren, Magnetometer, Nä- eingebunden werden, sondern sie könnten darüber hinaus herungssensoren oder Pulsmesser, die mit Hilfe von program- in Echtzeit die Ergebnisse in Form von Infografiken abrufen. mierbaren Apps für diverse Messungen, z.B. zur Analyse der Durch die visualisierten Ergebnisse findet eine Sensibilisie- Vitalwerte der Nutzer, aktiviert und genutzt werden können, rung für die direkte Umwelt statt, z.B. durch vergleichende sind auf dem Markt erhältlich. Einordnungen von Messwerten anderer Regionen. So können z.B. „unsichtbare Emissionen“ wie kleinste Feinstaubpartikel Es können zudem Wearables entwickelt werden, die das Sen- erfasst und deren Auswirkungen auf die Vitalparameter un- sor-Set der Smartphones ergänzen und in der Regel ausschließ- tersucht und abgeleitet werden. Dieser Weg könnte Bürgern lich zur Datensammlung und/oder Darstellung genutzt werden zu mehr Engagement im Bereich der gesellschaftlichen und können (Tabelle 2, auf nächster Seite). Dem Citizen Scientist politischen Gestaltung von Prozessen führen, da ein Zusam-
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 8 Tabelle 2: Messmöglichkeiten und integrierte Sensoren von aktuellen Smartphones und Wearables, die zur Analyse umweltrelevanter Faktoren genutzt werden können Anbieter / Modell Gerätetyp Messwerte und Sensoren Aktivität mittels Schrittzähler, Vibration, Licht, Lärm und Schall, Temperatur, Elektromagnetischer Sensor, Fingerabdrucksensor, GPS, Gyroskop, Hellig- verschiedene Smartphone keitssensor, Luftfeuchtigkeit, Magnetometer, Mikrofon, Mobilfunkantennen, Näherungssensor, Thermometer, Touchscreen, Kamera (z.B. Herzfrequenz, radioaktive Strahlung) Herzrate, Blutsauerstoff, Hauttemperatur; Skin blood perfusion, Aktivität; biovotion Wearables + App weitere Vitaldaten in der FuE TZAO Wearables + App Luftqualität (Partikelmessung) AirBot Wearables + App Luftqualität (Partikelmessung) WaterBot Wearables + App Wasserqualität (Konduktivität und Temperatur) Sensordrone Wearables + App Gase, Temperatur, Feuchtigkeit und mehr Lapka Environmental Strahlung, Elektromagnetisches Feedback, Nitrate in Nahrung, Temperatur und Wearables + App Monitor Luftfeuchtigkeit Air Quality Egg Wearables + App NO2 und CO Luftqualität (Partikelmessung, Temperatur, Feuchtigkeit); Flüchtige organische Clarity Wearables + App Verbindungen sowie NO2 & NH3 aktuell in der FuE menhang zwischen Umweltzuständen und persönlicher Be- Abbildungsoptionen attraktiver umzusetzen, sodass Citizen troffenheit erfahrbar wird. Die Verbreitung von Smartphones Scientists besser erreicht und in die Projekte eingebunden wer- und Wearables ist hoch bzw. steigt stetig, sodass eine hervor- den können. Diese Entwicklung wird unterstützt durch immer ragende Infrastruktur gegeben ist, die im Rahmen von Citizen günstigere Hard- und Softwarekomponenten. Zudem nutzen in Science genutzt werden kann. Es müssen jedoch zwei wichtige Deutschland bereits ca. 63 Prozent aller Bundesbürger ab 14 Randbedingungen erfüllt werden: (i) der nachhaltige, nachver- Jahren zumindest gelegentlich ein Smartphone (Bitkom e. V. folgbare Umgang mit den persönlichen Daten und (ii) die Re- 2015). produzierbarkeit der Messungen. Wie bei anderen Formen der Partizipation könnte Citizen Sci- ence künftig dazu beitragen, das Dogma der Wissenschaft als 8. Ausblick abgeschottetes, sich selbst reproduzierendes System aufzubre- chen und Wissenschaft als Entwicklungsprozess zu gestalten, In den vergangenen Jahren erfährt Citizen Science auf natio- um gesellschaftlich induzierte nachhaltige Lösungsansätze zu naler und internationaler Ebene ein stark wachsendes Interesse entwickeln (Kaiser et. al 2014: 28–34). von institutioneller, politischer und wissenschaftlicher Seite. Bis heute liegt der thematische Schwerpunkt der Projekte im Um- weltbereich. Durch den Einsatz technischer Hilfsmittel könnten künftig weitere Fachrichtungen eingebunden oder anspruchs- vollere Untersuchungen im Umweltbereich durchgeführt wer- den, deren Voraussetzung eine bestimmte Analysetechnik ist. Zudem kann der Einsatz von Smartphones und weiteren Tech- nologien dazu beitragen, die Gestaltungs-, Auswertungs- und
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 9 Literaturverzeichnis Austen, K. (2015): Environmental science: Pollution patrol. In: Finke, P. (2014): Citizen Science. Das unterschätzte Wissen der Nature 517(7533), S. 136–38. Laien. München. Bitkom e.V. (2015): 44 Millionen Deutsche nutzen ein Smartpho- Haklay, M. (2015): Citizen Science and Policy: A European Per- ne. https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/44-Milli- spective. onen-Deutsche-nutzen-ein-Smartphone.html (11.07.2016). Hammes, Y. (2002): Wertewandel seit der Mitte des 20. Jahr- BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und hunderts in Deutschland. Auswirkungen des Wandels gesell- Reaktorsicherheit), BfN (Bundesamt für Naturschutz) (April schaftlicher und politischer Wertorientierungen auf die Demo- 2014): Naturbewusstsein 2013. Bevölkerungsumfrage zu Natur kratie. Frankfurt am Main. und biologischer Vielfalt. Berlin. Kaiser, S., Rehberg, M., Schraudner, M. (2014): Shaping Future: BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Nachhaltige Technologiegestaltung durch Partizipation. In: Aus Reaktorsicherheit), UBA (Umweltbundesamt) (März 2015): Um- Politik und Zeitgeschichte (APuZ) (31-32). weltbewusstsein in Deutschland 2014. Ergebnisse einer reprä- sentativen Bevölkerungsumfrage. Berlin, Dessau. Kerson, R. (1989): Lab for the environment. In: MIT Technologi- cal Review (92 (1)), S. 11–12. Bonn, A., Richter, A., Vohland, K., Pettibone, L., Brandt, M., Feldmann, R., Goebel, C., Grefe, C., Hecker, S., Hennen, L., Lane, N.D., Miluzzo, E., Lu, H., Peebles, D., Choudhury, T., Hofer, H., Kiefer, S., Klotz, S., Kluttig, T., Krause, J., Küsel, K., Campbel, A.T. (2010): A Survey of Mobile Phone Sensing. In: Liedtke, C., Mahla, A., Neumeier, V., Premke-Kraus, M., Rillig, IEEE Communications Magazine (48 (9)), S. 140–50. M.C., Röller, O., Schäffler, L., Schmalzbauer, B., Schneidewind, U., Schumann, A., Settele, J., Tochtermann, K., Tockner, K., Vo- Pettibone, L., Lux, A. (2014): GEWISS Dialogforum. Webina- gel, J., Volkmann, W., von Unger, H., Walter, D., Weisskopf, M., re zu Citizen Science jenseits der Naturwissenschaften. http:// Wirth, C., Witt, T., Wolst, D. & Ziegler, D. (2016) Grünbuch Ci- www.buergerschaffenwissen.de/sites/default/files/assets/doku- tizen Science Strategie 2020 für Deutschland. Helmholtz-Zent- mente/gewiss_5_webinarbericht_0.pdf (29.06.2016). rum für Umweltforschung – UFZ, Deutsches Zentrum für Integ- rative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Leipzig; Ronzheimer, M. (2014): Projekt-Info: Aufbruch ins (Un)Gewisse. Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Start für das wissenschaftliche Citizen Science-Konsortium von Biodiversitätsforschung – MfN, Berlin-Brandenburgisches Insti- Helmholtz und Leibniz. http://www.Citizen-Science-germany. tut für Biodiversitätsforschung (BBIB) (2016): Grünbuch. Citizen de/citizen_science_germany_projekte_6.html (07.07.2016). Science Strategie 2020 für Deutschland. Berlin. http://www. buergerschaffenwissen.de/sites/default/files/assets/dokumente/ Silvertown, J. (2009): A new dawn for citizen science. In: Trends gewiss-gruenbuch_citizen_science_strategie.pdf (28.09.2016). in Ecology and Evolution (24), S. 467–71. Bonney, R., Dickinson, J.L. (2012): Overview of citizen science. In: socientize (2014): White paper on citizen science for Europe. Dickenson, J.L., Bonney, R. (Hg.): Citizen Science: public partici- http://ec.europa.eu/information_society/newsroom/cf/dae/do- pation in environmental research. Ithaca, New York, S. 19–26. cument.cfm?doc_id=6913 (29.06.2016). EAD (Environment Agency – Abu Dhabi) (2013): Foundation of WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Eye on Earth Network laid at Dublin conference. http://www. Umweltveränderungen) (2011): Welt im Wandel: Gesellschafts- eoesummit.org/blog/news/foundation-of-eye-on-earth-net- vertrag für eine Große Transformation. Berlin. work-laid-at-dublin-conference/ (29.06.2016). Wissenschaft im Dialog (2014): Wissenschaftsbarometer 2014. ECSA (European Citizen Science Association) (2016): About us. Berlin. http://ecsa.citizen-science.net/about-us (29.06.2016). WSIS (World Summit on the Internet Society) (2014): Proposal EEA (European Environment Agency) (2013): Biodiversity Monito- by the Chair of the WSIS+10 High Level Event. WSIS+10 Vision ring in Europe. The Value of Citizen Science. http://www.eea.euro- for WSIS Beyond 2015. www.itu.int/wsis/review/inc/docs/final/ pa.eu/publications/biodiversity-monitoring-in-europe (29.06.2016). wsis10.vision.r2.docx (11.07.2016).
Working Paper of the Institute for Innovation and Te c h n o l o g y 10 Kontakt: Institut für Innovation und Technik (iit) Steinplatz 1, 10623 Berlin Angelika Frederking Tel.: 030 310078-233 E-Mail: frederking@iit-berlin.de Stephan Richter Tel.: 030 310078-5407 E-Mail: srichter@iit-berlin.de Katrin Schumann Tel.: 030 310078-451 E-Mail: schumann@iit-berlin.de iit perspektive Nr. 26 Juli 2016 Layout: Katja Philipsenburg ISBN 978-3-89750-171-3
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