ÉCOLE SUISSE D'ARCHÉOLOGIE EN GRÈCE SCHWEIZERISCHE ARCHÄOLOGISCHE SCHULE IN GRIECHENLAND
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Impressum Édition : École suisse d’archéologie en Grèce (ESAG) Université de Lausanne, 1015 Lausanne, Suisse E-mail : admin@esag.swiss www.esag.swiss et www.facebook.com/esag.swiss Conception et rédaction : Thierry Theurillat et Tobias Krapf Impression : Saxoprint.ch Tirage : 1000 exemplaires sur papier recyclé Licence Creative-Commons : CC BY-SA 4.0 © 2020 École suisse d’archéologie en Grèce Herausgeber: Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland (ESAG) Universität Lausanne, 1015 Lausanne, Schweiz E-mail: admin@esag.swiss www.esag.swiss und www.facebook.com/esag.swiss Konzeption und Redaktion: Thierry Theurillat und Tobias Krapf Druck: Saxoprint.ch Auflage: 1000 Exemplare auf Recyclingpapier Licence Creative-Commons : CC BY-SA 4.0 © 2020 Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland Crédits des illustrations – Abbildungsnachweis Photographies et dessins ESAG sauf mention contraire. Fotos und Zeichnungen ESAG wenn nichts anderes angegeben. Jérôme André (7, 13–14, 16, 21, 27), Julien Beck (3, 23, 27), Oliver Bruderer (15–16), Chloé Chezeaux (20), Harry Giannoulopoulos (18), Grib (26), Tobias Krapf (3, 10, 12, 17,19), Christos Pantazis (26), Laureline Pop (18), Andreas Skiadaressis (17), Thierry Theurillat (3, 8, 9, 11–14, 27) En couverture : Le sanctuaire d’Artémis Amarysia à Amarynthos (reconstitution 3D: Oliver Bruderer, photo drone : Jérôme André) Titelbild : Das Heiligtum der Artemis Amarysia in Amarynthos (3D-Rekonstruktion: Oliver Bruderer, Drohnenfoto : Jérôme André).
Sommaire | Inhaltsverzeichnis |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Introduction | Einleitung 4 Le mot du directeur, Eingangsworte des Direktors, K. Reber Fouilles et recherches | Ausgrabungen und Forschungen 7 Das Artemision von Amarynthos, Ausgrabungen 2017–2021, K. Reber – D. Knoepfler – A. Karapaschalidou – T. Krapf – T. Theurillat 11 Le sanctuaire jusqu’à l’époque archaïque, S. Verdan – T. Theurillat – T. Saggini – C. Chezeaux – H. Giannoulopoulos – G. Konsoulidi 14 Säulenhallen und Oikoi, die monumentale Begrenzung des Heiligtums, T. Krapf – D. Greger – J. André – C. Pernet – J. Yaw – K. Katsarelia 17 Les inscriptions d’Amarynthos, D. Knoepfler 20 Les « maisons des dragons » d’Eubée : le drakospito d’Ilkizès, K. Reber – M. Chidiroglou – A. Simosi – C. Chezeaux – J. André 22 Baie de Kiladha, J. Beck – A. Sotiriou Organisation | Organisation 24 Conseil de la Fondation et Conseil consultatif Stiftungsrat und Beirat 24 Collaborateurs et membres scientifiques Mitarbeiter und Wissenschaftliche Mitglieder Actualités | Aktualitäten 2020 26 Publications, conférences et actualités Publikationen, Konferenzen und Aktualitäten Programme | Programm 2021 27 Recherches dans le terrain et stages au musée Feldforschung und Museumspraktikum
||||||| Introduction ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Eingangsworte des Direktors Le mot du directeur Karl Reber Die Aktivitäten der Schweizerischen Massnahmen und dank der Bereitschaft Die Publikationsreihe Eretria, Ausgra- Archäologischen Schule in der Grabungsequipe, die strengen Regeln bungen und Forschungen ist seit diesem Griechenland 2020 auch einzuhalten, konnten Infizierungen Jahr um zwei Bände reicher: Band XXIV, Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht mit dem Coronavirus vermieden werden. Guy Ackermann, « La céramique d’épo- besonders: Auf der einen Seite schränkte Die von Tobias Krapf und Thierry Theuril- que hellénistique » und Band XXV, Thierry die Covid-19 Pandemie unsere Aktivitä- lat geleitete Grabungskampagne erbrachte Theurillat – Guy Ackermann – Marc Duret – ten massiv ein, auf der anderen gelang es trotz den genannten Einschränkungen ei- Simone Zurbriggen,« Les thermes du centre ». der stark reduzierten Ausgrabungsequipe, nige überraschende Resultate. Zum einen im Heiligtum der Artemis Amarysia von wurden zwischen der Ost- und der Nord- Amarynthos einige wichtige Entdeckun- stoa drei kleinere, oikosförmige Gebäude gen zu machen. Die Aktivitäten, welche freigelegt, zum andern gelang es, den lange für ein breiteres Publikum vorgesehen wa- gesuchten Tempel der Artemis mit Sicher- ren, mussten leider allesamt abgesagt wer- heit zu lokalisieren. Im westlichen Teil des den, beginnend mit der Jahreskonferenz bereits in früheren Kampagnen teilweise in Athen, die am 12. März stattgefunden freigelegten Gebäudes 6 stiessen wir auf hätte, über die 1.Augustfeier im Garten des ein bedeutendes Depot von Votivgaben, das Grabungshauses von Eretria, die öffentli- sich aus Keramikgefässen, Metallobjekten, che Präsentation der Grabungsergebnis- skarabäenförmigen Siegeln und anderen se auf dem Dorfplatz von Amarynthos bis Kleinfunden zusammensetzte. Die Aufar- zur jährlichen, am 16. November geplan- beitung dieses in der Übergangszeit vom ten Jahresversammlung des Beirats und 6. zum 5. Jh. angelegten Depots wird noch der Mitarbeiter der ESAG. Ebenso muss- einige Zeit dauern, doch können wir in dem ten wir auf die Durchführung des «Tages vorliegenden Bericht bereits einige Anga- der offenen Tür» im Grabungsgelände von ben zur Beschaffenheit des Depots machen. Amarynthos sowie auf private und öffent- Auch das von der ESAG im administrati- liche Führungen durch das Grabungsge- ven Bereich unterstützte Projekt der Unter- lände verzichten. wasserforschung in der Bucht von Kiladha Nachdem sich die sanitäre Situation im fand in einer reduzierten Form statt, wie Dank Mai verbessert hatte und der Lockdown dem untenstehenden Bericht von Julien Ein erster Dank gebührt den Mitarbeite- aufgehoben worden war, entschlossen wir Beck und Andreas Sotiriou zu entnehmen rinnen und Mitarbeitern der ESAG, die in uns, eine Grabungskampagne in Amaryn- ist. diesem besonderen Jahr unter speziellen thos durchzuführen, allerdings mit stark Meine langjährigen Forschungen zu Bedingungen grossartige Arbeit geleistet reduziertem Grabungsteam.Das Grabungs- den enigmatischen «Drachenhäusern» haben. Dass diese Arbeiten auch ausge- praktikum für Studierende der Schwei- von Süd-Euböa führten dazu, dass wir in führt werden konnten, ist nicht zuletzt zer Universitäten musste, um unnötige diesem Jahr ein kleineres Projekt lancie- der perfekten Organisation durch unse- Reisen zu vermeiden, leider ausfallen. An ren konnten, in welchem wir der Frage re beiden wissenschaftlichen Sekretä- der Grabung nahmen vor allem das sich nach der Datierung und Funktion dieser re Thierry Theurillat und Tobias Krapf bereits vor Ort befindende Personal sowie Häuser nachgehen möchten. Die geplan- zu verdanken. An dem Sitz der ESAG in Studierende griechischer Universitäten te Grabung im Drachenhaus von Ilkizes Athen durften wir wie gewohnt auf die zu- teil, deren Anreise weniger problematisch musste leider wegen Covid-19 ausfallen, verlässige Arbeit von Valentina Di Napoli war. Die Equipe musste sich während der das reduzierte Team mit Chloé Chezeaux, zählen, während Kostas Evangeliou die gesamten, vom 20. Juli bis 28. August dau- Jérôme André und Tobias Krapf konnte wichtigsten Arbeiten in Eretria erledig- ernden Grabungskampagne an strenge jedoch eine erste Reinigung des Gebäudes te. Im Museum von Eretria restaurierte Sicherheitsmassnahmen halten, sowohl sowie die topographische Bauaufnahme Harry Giannoulopoulos, unterstützt von auf dem Grabungsfeld und im Museum von durchführen. Die Grabung selber wurde Galatia Konsoulidi, die zahlreichen Funde Eretria wie auch in der Freizeit. Dank dieser auf das Jahr 2021 verschoben. aus den Grabungen. 4 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
||||||| Einleitung ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| unterstützt haben, insbesondere an den Les activités de l’École suisse Schweizerischen Nationalfonds zur För- d’archéologie en Grèce en 2020 derung der wissenschaftlichen Forschung 2020 a été une année de contrastes à bien des Amarynthos Ilkizes (SNF), an das eidgenössische Departement égards. D’un côté, la pandémie de Covid-19, für Wirtschaft, Bildung und Forschung, an qui a considérablement restreint nos activi- das Staatsekretariat für Bildung, Forschung tés et nous a contraints à annuler la plupart und Innovation (SBFI), an die Fondation des évènements publics, parmi lesquels la Kiladha Philanthropique Famille Sandoz, an die conférence annuelle prévue à Athènes pour Stiftung Stavros S. Niarchos, an die Stiftung le 12 mars, la célébration de la Fête natio- Isaac Dreyfus-Bernheim, an die Ceramica- nale du 1er août à Érétrie, les visites guidées Stiftung, an die Société académique vau- et portes ouvertes sur le chantier à Ama- doise, an die Fondation Théodore Lagonico rynthos, ainsi que la traditionnelle réunion Ein besonderer Dank gilt den griechischen sowie an die Fondation Afenduli. de la Commission consultative de l’ESAG et Behörden, ohne deren Unterstützung unse- de tous les archéologues suisses actifs en re Arbeiten nicht möglich gewesen wären: In eigener Sache Grèce à Berne en novembre. De l’autre, des der Antikendirektion im Ministerium für Nach fünfzehn Jahren Lehr- und For- découvertes exceptionnelles dans l’Artémi- Kultur und Sport unter der Leitung von schungstätigkeit an der Universität Laus- sion d’Amarynthos, malgré une équipe de Polyxeni Adam-Veleni, dem Departement anne wurde ich am 1. August dieses Jahres fouilles réduite à l’essentiel, sans la partici- für ausländische archäologische Schulen altershalber in den Ruhestand versetzt. pation d’étudiants des universités suisses, unter der Leitung von Konstantina Benissi Meine Nachfolge an der Universität Lau- et des dispositions sanitaires très strictes, und Sophia Spyropoulou, der Ephorie für Al- sanne übernahmen Sylvian Fachard (PO) afin d’éviter toute infection. tertümer der Insel Euböa unter der Leitung und Othmar Jaeggi (PA). In Absprache mit La campagne de fouilles conduites du von Angeliki Simosi sowie der Ephorie für dem Stiftungsrat der ESAG werde ich bis 20 juillet au 28 août par Tobias Krapf et Unterwasserarchäologie unter der Leitung zum Ende des vom SNF finanzierten Projek- Thierry Theurillat a permis d’identifier von Pari Kalamara. Unser Dank geht auch tes « Das Heiligtum der Artemis Amarysia avec certitude le temple d’Artémis long- an die Archäologen und Mitarbeiter dieser in Amarynthos » als Direktor der ESAG im temps recherché. Son dégagement a mis beiden Ephorien, insbesondere an Kostas Amt bleiben.Ab dem 1. Juli 2021 wird die Di- en lumière une phase plus ancienne ainsi Boukaras, Olga Kyriazi, Fani Stavroulaki rektion der ESAG von Sylvian Fachard über- qu’un riche dépôt d’offrandes de la fin de und Stavroula Parissi, und nicht zuletzt an nommen. Sylvian Fachard hat seine Studi- l’époque archaïque, parmi lesquelles des unsere Partnerinnen im Projekt Amaryn- en der Archäologie und Alten Geschichte vases, des objets en métal, des sceaux en thos, Amalia Karapaschalidou, und im Pro- an der Universität Lausanne absolviert forme de scarabée et de nombreuses autres jekt Drachenhäuser, Maria Chidiroglou. und besetzte zwischen 2002 und 2011 den petites trouvailles. Les limites de l’espace Wie jedes Jahr durften wir auf die wohl- Posten des wissenschaftlichen Sekretärs sacré se sont également précisées avec la wollende Unterstützung der Schweizer Bot- der ESAG. 2009 doktorierte er an der Uni- mise au jour de trois petits bâtiments en schaft in Athen unter Botschafter SE Olaf versität Lausanne mit seiner als Band XXI forme d’oikos entre les stoas nord et est. Kjelsen zählen. Die griechische Botschafte- in der Serie «Eretria, Ausgrabungen und Au cours de mes nombreuses années de rin in Bern, SE Hara Skolarikou hat anfangs Forschungen» 2012 erschienenen thèse de recherche en Eubée, je me suis intéressé de des Jahres ihren Posten verlassen und wur- doctorat zum Thema « La défense du terri- près aux énigmatiques « maisons des dra- de durch SE Ekaterini Xagorari ersetzt. Dan- toire. Étude de la Chôra érétrienne et de ses gons » du sud de l’île,ce qui a motivé un projet ken möchten wir auch dem Bürgermeister fortifications ». Nach einem Aufenthalt am de relevé et de fouille dans l’une d’entre elles von Eretria und Amarynthos, Ioannis Di- Harvard Center for Hellenic Studies in Wash- au lieu-dit Ilkizès pour en préciser la data- mitropoulos, dem Kulturverein Amaryn- ington unterrichtete er am Joukowsky Ins- tion et la fonction. Seul le premier volet des thos unter der Leitung von Antonios Kara- titute for Archaeology & the Ancient World an investigations a pu aboutir cet été en raison vas sowie dem lokalen Verein Gerani unter der Brown University. Von 2013 bis 2016 war des restrictions sanitaires, avec un premier der Leitung von Kostas Frangoulopoulos. er im Rahmen eines SNF-Ambizione-Pro- nettoyage du bâtiment et une documenta- Ein besonderer Dank geht an die Univer- jektes an der Universität Genf tätig, danach tion photogrammétrique réalisés sur place sität Lausanne, welche uns ideale Bedin- wurde er als Andrew W. Mellon Professor an die par Chloé Chezeaux et Jérôme André (Uni- gungen zur Ausübung unserer Aktivitäten American School of Classical Studies in Athen versité de Lausanne) assistés de Tobias Krapf. bietet,sowie den Mitarbeitern der Personal berufen. Sein reiches Curriculum und seine En parallèle à ses activités, l’ESAG sou- abteilung Sébastien Favre, Antoine Joan grosse Erfahrung nicht zuletzt im Rahmen tient le projet de recherches sous-marines del und Fanny Bidal, der Finanzabteilung verschiedener ESAG-Projekte machen ihn dans la baie de Kiladha (Péloponnèse), diri- Véronique Pedroli und Dilek Gungor sowie zum idealen Nachfolger und ich wünsche gée par Julien Beck (Université de Genève) Juanita Béguin und Sandrine Michoud. ihm für diese anspruchsvolle Aufgabe viel et Andreas Sotiriou (Éphorie des Antiquités Ohne eine Finanzierung durch Dritt- Erfolg und gutes Gelingen! sous-marines), qui s’est déroulé cet été sous mittel wäre eine Durchführung unserer un format réduit. Karl Reber, verschiedenen Projekte nicht möglich. La collection Eretria, fouilles et recherches Direktor der ESAG Deshalb geht unser Dank an alle Instituti- s’est agrandie cette année avec la parution onen und privaten Donatoren, welche uns |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| des volumes XXIV par Guy Ackermann sur Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland – Jahresbericht 2020 5
||||||| Introduction ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| La céramique d’époque hellénistique et XXV thos, Amalia Karapaschalidou, et celui des nancé par le FNS sur le Sanctuaire d’Artémis par Thierry Theurillat, Guy Ackermann, « maisons des dragons », Maria Chidiroglou. Amarysia à Amarynthos, qui prendra fin le Marc Duret et Simone Zurbriggen sur Les L’ambassadeur de Suisse en Grèce,SE Olaf 30 juin 2021. À compter du 1er juillet 2021, thermes du centre. Kjelsen, ainsi que SE Ekaterini Xagorari, la direction de l’ESAG sera assumée par nouvelle ambassadrice de Grèce en Suisse, Sylvian Fachard. Diplômé de l’Université ont suivi d’un œil attentif et favorable les de Lausanne en archéologie et en histoire activités de l’ESAG en 2020. ancienne, ce dernier a occupé le poste de se- Les activités de l’ESAG à Érétrie et Ama- crétaire scientifique de l’ESAG de 2002 à 2011. rynthos se déroulent en étroite collaboration En 2009, il a soutenu une thèse de doctorat avec les autorités et les associations locales. à l’Université de Lausanne sur « La défense Notre gratitude va en particulier à Ioannis du territoire. Étude de la Chôra érétrienne et Dimitropoulos, maire de la commune d’Éré- de ses fortifications », ouvrage publié 2012 trie, ainsi qu’à Antonios Karavas et à Kostas dans la collection Eretria, Fouilles et re- Frangoulopoulos,en charge des associations cherches XXI.Après un séjour au Harvard Cen- culturelles d’Amarynthos et de Gerani. ter for Hellenic Studies à Washington, S. Fa- En Suisse, nos remerciements s’adressent chard a enseigné au Joukowsky Institute for tout particulièrement à l’Université de Archaeology & the Ancient World de l’Université Lausanne, qui nous offre des conditions de Brown. De 2013 à 2016, il poursuit ses idéales pour mener à bien nos activités. recherches sur les frontières de l’Attique à La marche des affaires administratives a l’Université de Genève dans le cadre d’un été assurée grâce à l’aide et à la collabo- projet Ambizione du FNS, avant d’être nom- ration de plusieurs personnes attachées mé Andrew W. Mellon Professor à l’American à l’Université de Lausanne, en particulier School of Classical Studies à Athènes. Sa car- Remerciements Sébastien Favre, Antoine Joandel et Fanny rière déjà riche et sa grande expérience, en Qu’il me soit permis d’exprimer en pre- Bidal (Service des ressources humaines), particulier dans le cadre des activités de mier lieu à titre personnel ma gratitude à Véronique Pedroli et Dilek Güngör (Service l’ESAG, font de lui mon successeur idéal à la l’ensemble des collaborateurs de l’ESAG en financier), ainsi que Juanita Béguin et San- tête de l’ESAG. Je lui souhaite bonne chance cette année si spéciale avec les conditions drine Michoud. et plein succès dans ce nouveau mandat. particulières que l’on connaît pour leur Grâce à l’activité du Conseil de la Fon- concours dans le succès des travaux tant dation de l’ESAG, les projets de l’ESAG sont Karl Reber, Directeur de l’ESAG sur le terrain qu’au musée, parmi lesquels soutenus par de nombreux donateurs et Thierry Theurillat et Tobias Krapf, secré- mécènes. Nous exprimons ici notre recon- taires scientifiques en Suisse et en Grèce, naissance au Fonds national suisse de la Valentina Di Napoli, responsable adminis- recherche scientifique, au Département trative à Athènes, Kostas Evangeliou, inten- fédéral de l’économie, de la formation et dant à Érétrie, et Harry Giannoulopoulos et de la recherche, au Secrétariat d’État à la Galatia Konsoulidi, restaurateurs au musée formation, à la recherche et à l’innovation, d’Érétrie. à l’Université de Lausanne et aux autres L’École suisse d’archéologie en Grèce universités de Suisse, à la Fondation phi- remercie les autorités archéologiques lanthropique Famille Sandoz, à la Fondation grecques, qui lui ont accordé les autorisa- Stavros S. Niarchos, à la Fondation Isaac tions indispensables et avec lesquelles elle Dreyfus-Bernheim, à la Ceramica-Stiftung, poursuit d’année en année une collabora- à la Société académique vaudoise, à la Fon- tion fructueuse et amicale. Sa gratitude dation Théodore Lagonico, à la Fondation va en particulier à Polyxeni Adam-Veleni, Afenduli, et à plusieurs généreux donateurs à la tête de la Direction des Antiquités du privés. La gratitude de l’ESAG leur est ac- Ministère grec de la Culture et des Sports, quise, à toutes et à tous. à Konstantina Benissi et Sophia Spyropou- lou, du Département des Écoles étrangères, Succession à Angeliki Simosi, directrice de l’Éphorie Après quinze ans d’enseignement et de re- des Antiquités d’Eubée, et à Pari Kalama- cherche à l’Université de Lausanne, j’ai at- ra, directrice de l’Éphorie des Antiquités teint l’âge de la retraite. Sylvian Fachard (PO) sous-marines. Ses remerciements vont et Othmar Jaeggi (PA) ont repris depuis le 1er également aux archéologues et aux colla- août de cette année la charge d’enseigne- borateurs de ces deux éphories, en parti- ment de l’archéologie classique à l’Universi- culier Kostas Boukaras, Olga Kyriazi, Fani té de Lausanne. Je continuerai cependant à Stavroulaki et Stavroula Parissi, et enfin à assumer ma fonction de directeur de l’ESAG Sylvian Fachard, zukünftiger Direktor der ESAG. nos partenaires dans le projet sur Amaryn- jusqu’à l’échéance du projet quadriennal fi- Sylvian Fachard, futur directeur de l’ESAG. 6 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
||||||| Ausgrabungen und Forschungen |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Das Heiligtum der Artemis Amarysia in Amarynthos 2017–2021 — eine Bilanz Karl Reber – Denis Knoepfler – Amalia Karapaschalidou – Tobias Krapf – Thierry Theurillat Unter der Aufsicht von A. Simosi und O. Kyriazi, Ephorie für Altertümer Euböas Das vierjährige, vom Schweizerischen Nach einer vorerst theoretischen Loka- Forschung, der Isaac Dreyfus-Bernheim- Nationalfonds zur Förderung der wissen- lisierung des Heiligtums auf Grund von Stiftung und der Fondation Philanthro- schaftlichen Forschung (SNF) finanzierte Knoepflers Angaben führte die ESAG in Zu- pique Famille Sandoz zunächst einige der Forschungsprojekt « Das Heiligtum der Ar- sammenarbeit mit der Ephorie für Altertü- Gelände zuhanden des griechischen Staates temis Amarysia in Amarynthos 2017–2021 » mer Euböas zunächst einige topographi- aufkaufen musste. Insgesamt ist so ein Gra- neigt sich dem Ende zu, Zeit also, eine kurze sche Prospektionen und ab 2006 auch erste bungsareal von über 10�000 m2 entstanden. Bilanz der Forschungsresultate zu präsen- Suchschnitte in der Gegend rund um den Die Grabungen fanden in enger Zusam- tieren. Da die Geschichte der Entdeckung Hügel Paläoekklisies bei Amarynthos durch. menarbeit mit der Ephorie für Altertümer dieses seit langem gesuchten Heiligtums Einer dieser Schnitte von 2007 war dabei so Euböas statt. Dank Bohrungen und geo- mittlerweile bestens bekannt ist, muss hier viel versprechend, dass sich die ESAG ent- physikalischer Messungen, die vom CNRS nicht weiter darauf eingegangen werden.Al- schloss, weitere Grabungen durchzufüh- (CEREGE) und der Universität Thessaloniki lerdings ist es uns ein besonderes Anliegen, ren. Die Gegend am westlichen Fusse des durchgeführt wurden, konnten die ver- an dieser Stelle nochmals auf die wegwei- Hügels war jedoch in verschieden grosse, schiedenen Sondierschnitte präzise ange- senden Forschungen von Denis Knoepfler private Terrains aufgeteilt, so dass die ESAG legt werden. Nach und nach ergab sich so hinzuweisen, ohne die eine Entdeckung des mit finanzieller Hilfe des eidgenössischen ein immer reicheres Bild von der Anlage Heiligtums nicht möglich gewesen wäre. Departementes für Wirtschaft,Bildung und des Heiligtums. Das Heiligtum der Artemis Amarysia am Fuss des Paläoekklisies-Hügels — Le sanctuaire d’Artémis Amarysia au pied de la colline de Paleoekklisies. Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland – Jahresbericht 2020 7
||||||| Fouilles et recherches |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Die Anlage und Entwicklung des Heiligtums Im 2. Jh. scheint das Heiligtum nach Osten legten Brunnens vor der Osthalle. Der 2 m Seit langem war die bronzezeitliche Sied- erweitert worden zu sein. Hinter der gross- unter dem Bodenniveau gelegene Brunnen lung auf dem Hügel Paläoekklisies bekannt, en Osthalle (1) entstand eine Platzanlage, war von da an über zwei Steintreppen zu die heute zweifellos mit dem auf den Ton- die mit einer in isodomem Mauerwerk er- erreichen. Die Vergrösserung dieser Brun- täfelchen des mykenischen Palastes von richteten Steinmauer (4) umgeben war. Die nenanlage zeigt deutlich, dass diese eine Theben erwähnten Ort a-ma-ru-to gleich- durch Stützpfeiler befestigte Rückmauer wichtige Rolle in den Kulthandlungen ge- gesetzt werden kann. Diese Siedlung setzte diente auch dazu, ein Abrutschen des Han- spielt haben muss, in vergleichbarer Art sich auch im Norden des Hügels fort,wie die ges des dahinter liegenden Hügels zu ver- wie die Brunnen- und Quellenanlagen in 2006 durchgeführten Suchschnitte ergaben. hindern. Diese Platzanlage war durch eine den rings um den euböischen Golf gele- Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Art in die Rückwand der Osthalle eingelassene genen Artemisheiligtümern von Brauron, das am Fusse des Hügels gelegene Heilig- Tür mit vorgelagertem Propylon zu betre- Myrrhinous oder Aulis. Den Funden und tum die prähistorische Siedlung abgelöst ten. Was sich auf diesem Platz abgespielt Befunden nach zu schliessen muss das Hei- hatte, ist heute noch nicht bekannt. Wie hatte, ist bisher noch nicht bekannt. ligtum im 2. Jh. n. Chr. nochmals eine Blü- die Bohrungen gezeigt haben, befand sich tezeit erlebt haben. Dies bezeugen vor allem in prähistorischer Zeit an der Stelle des spä- die zahlreichen Ziegel mit dem eingestem- teren Heiligtums eine tiefe Bucht, die nach pelten Namen der Artemis,welche auf eine und nach verlandete und so den Platz für Erneuerung des Daches der Nordhalle in die Errichtung des Heiligtums bildete. Erste jener Zeit hinweisen. Wie D. Knoepfler ver- festinstallierte Strukturen im Bereich des mutet, könnten diese Erneuerungen dank späteren Heiligtums datieren in die Zeit der finanziellen Unterstützung durch He- nach dem Untergang der mykenischen Pa- rodes Atticus ermöglicht worden sein, der läste. Der älteste Bau (9) entstand gegen wahrscheinlich in der Gegend von Amaryn- Ende des 8. Jh., gefolgt von Bau 3, der gegen thos eine Sommervilla besass. Ende des 7. Jh. errichtet wurde. Er lag an ei- In frühchristlicher Zeit entstand an der ner Strasse, welche wahrscheinlich von der Stelle des Heiligtums vermutlich eine Ba- im Norden des Hügels gelegenen Siedlung silika, von der die zwei freigelegten Gräber zum Meer führte. In klassischer Zeit wurde zeugen. Im Verlaufe des 13. Jhs. wurde die diese Strasse zugunsten eines Gebäudes (2) Stätte dann aufgegeben und fortan als will- aufgegeben, das entweder die Funktion ei- kommenes Steinlager für andere Bauten nes Propylons oder eines Schatzhauses aus- benutzt. Eine letzte Besiedlungsphase an geübt hatte. Westlich davon wurde wahr- der Stelle, die im Volksmund auch « ta mar- scheinlich noch im 6. Jh. ein rechteckiger mara » (die Marmorblöcke) genannt wurde, Tempel mit einer Reihe von Innenstützen lässt sich zwischen Mittelalter und Neuzeit gebaut (6), der nach Osten auf einen monu- datieren. mentalen Altar (11) ausgerichtet war. Der Tempel konnte dank eines darin vergrabe- Die Identifizierung und nen Votivdepots, das mit Keramik, Metall- Bedeutung des Heiligtums objekten und Dutzenden von Kleinfunden Die Suche nach dem nur aus schriftlichen gefüllt war, in der Sommerkampagne 2020 Quellen bekannten Heiligtum der Arte- identifiziert werden. Seitlich des Tempels mis Amarysia begann vor gut 200 Jahren. lagen einige kleinere Gebäude (7,8,12 und 13), Verschiedentlich wurde versucht, das Hei- welche wahrscheinlich als Schatzhäuser die ligtum zwischen der Stadt Eretria und kostbarsten Weihgeschenke beherbergten. Amarynthos zu lokalisieren, doch erst In der hellenistischen Zeit wurde das Hei- durch die Forschungen von Denis Knoepfler ligtum um den Tempel auf mindestens zwei gelang es dem griechisch-schweizerischen Seiten mit grossen Hallenbauten begrenzt. Römischer Brunnen — Puits d’époque romaine. Ausgrabungsteam die genaue Lage festzu- Eine monumentale, zweischiffige Halle (1) stellen. Die Identifizierung der am Fusse mit seitlichen Vorsprüngen und einer Sitz- Das Heiligtum scheint in den Wirren der des Hügels Paläoekklisies freigelegten Ru- bank entlang der Innenmauern bildete ab der Mithridatischen Kriege zu Beginn des inen mit dem Heiligtum der Artemis ist 2. Hälfte des 4. Jh. v. Chr. die östliche Begren- 1. Jh. v. Chr. massiv zerstört worden zu sein. heute zweifellos gesichert. Bereits die 2017 zung des Heiligtums. Im Norden wurde eine Die zahlreichen Statuen und Dekrete, wel- gefundenen Ziegel mit dem eingestem- bereits in klassischer Zeit angelegte Halle (5) che auf beiden Seiten der Osthalle und rings pelten Namen der Artemis liessen kaum erneuert. Im Süden erstreckte sich das Hei- um den Tempel aufgestellt waren, wur- noch Zweifel offen. Die Statuen, deren So- ligtum bis zum Meer — es ist anzunehmen, den niedergerissen und zertrümmert. Die ckel in der römischen Brunnenanlage ver- dass sich dort in der Antike ein Hafen be- Statuensockel, welche mehrheitlich mit baut waren, waren laut deren Inschriften fand — während die westliche Grenze wohl Inschriften versehen waren, verwendete ausnahmslos den drei Gottheiten Artemis, ausserhalb des Grabungsgeländes liegt und man in der frühen Kaiserzeit zum Ausbau Apollon und Leto geweiht. Der Fund eines deshalb noch nicht lokalisiert werden konnte. eines bereits in hellenistischer Zeit ange- Ehrendekretes im Jahre 2019 konnte die 8 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
mittelalterlich — médiéval römisch — romain hellenistisch — hellénistique klassisch — classique archaisch — archaïque geometrisch — géométrique mykenisch — mycénien Ausgrabungsgelände chantier de fouilles 12 5 7 13 6 9 11 3 8 10 2 1 4 0 0 50m 100mAmarynthos
||||||| Fouilles et recherches ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| letzten Zweifel beseitigen: deutlich waren darauf die Worte Ἀρτέμιδος ἐν Ἀμαρύνθωι zu lesen (Artemis in Amarynthos).In einem weiteren Dokument, das ebenfalls in der Brunnenanlage verbaut war,wurde die Ein- gliederung der südeuböischen Stadt Sty- Ehrendekret mit der Erwähnung von Amarynthos — Décret honorifique avec la mention d’Amarynthos. ra in das Territorium von Eretria vertrag- lich geregelt. Bereits der Geograph Strabo (X,1,10–12), der das wichtigste schriftliche Göttin Artemis gestellt wurden. Einmal im in Attika, im heutigen Ort Maroussi (des- Zeugnis zum Heiligtum geliefert hat, er- Jahr fand in diesem Heiligtum ein gross- sen Name sicher von Amarysia abgeleitet wähnt in seinem Text die dortige Aufstel- es Fest zu Ehren der Artemis statt, wobei ist) entstand. Alle diese Hinweise zeigen lung von bedeutungsvollen Inschriften. neben Kulthandlungen auch sportliche deutlich, dass das Heiligtum der Artemis Das Heiligtum der Artemis Amarysia dien- und musikalische Wettkämpfe abgehalten Amarysia in Amarynthos zweifellos das te somit nicht nur der öffentlichen Ehrung wurden. An diesen Feierlichkeiten nah- wichtigste Heiligtum auf der Insel Euböa verdienter Bürger von Eretria — von der die men auch Vertreter anderer Städte Euböas war, das nun endlich dank des vom Schwei- zahlreichen Statuensockel zeugen — son- teil,was den paneuböischen Charakter des zerischen Nationalfonds unterstützten dern auch als Aufstellungsort wichtiger Heiligtums bezeugt. Die Bedeutung des Projektes wiedergefunden werden konnte. Verträge der Stadt Eretria mit den Nach- Heiligtums geht auch daraus hervor, dass barstädten, die damit unter den Schutz der laut Pausanias (I, 31, 5) eine Filiale davon Amarynthos 2020 – Organisation Die Kampagne 2020 (20.7. – 28.8.) in Amarynthos hat wegen der Pandemie mit einem gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich verkleinerten Team und einer Reihe von Sicherheitsmassnahmen stattgefunden. Es war die erste Kampagne eines neuen Fünfjahres programmes in Zusammenarbeit mit der Ephorie für Altertümer Euböas, unter der Leitung von K. Reber (ESAG) und A. Karapaschalidou (Ephorie). Die Aufsicht haben A. Simosi, Direktorin der Ephorie, und O. Kyriazi, verantwortliche Archäologin. Wissenschaftlich wird das Projekt von D. Knoepfler, K. Reber, A. Karapaschalidou, T. Theurillat und T. Krapf geleitet. Die Projektleitung vor Ort oblag T. Krapf und T. Theurillat (ESAG). D. Greger (Univ. Lausanne) koordinierte die Do Résumé kumentation der Sondagen, Ch. Chezeaux (ESAG / Univ. Lausanne) die Synchronisation der Le programme quadriennal de recherche iPads. J. André (ESAG / Univ. Lausanne) war für Vermessung und Luftaufnahmen verantwort dans l’Artémision d’Amarynthos (2017–2021) lich. Für die Fundbearbeitung war J. Yaw (Univ. Zürich) zuständig, unterstützt von K. Katsarelia (Univ. Fribourg) und den Restauratoren H. Giannoulopoulos und G. Konsoulidi. C. Pernet soutenu par le FNS touche à sa fin. À l’insti- (Univ. Lausanne) koordinierte die gation de D. Knoepfler, des sondages au pied Kurse und Exkursionen. Wichtig war de la colline de Paleoekklisies ont dès 2007 die Präsenz von S. Verdan (ESAG) mis au jour des vestiges monumentaux qui für die Auswertung der geometri ont pu être identifiés dix ans plus tard avec schen-früharchaischen Schichten und T. Saggini (Univ. Genf) für die le sanctuaire d’Artémis Amarysia sur la base Sondagen im archaischen Tempel. d’inscriptions au nom de la déesse. Entscheidend war auf der Grabung L’exploration en cours du site met en lu- zudem die Mitarbeit von V. Tsikritea mière son ancienneté et la longue durée de (Univ. Cincinnati), P. Giannoulaki son occupation, de l’implantation mycé- (Univ. Athen), G. Kasseropoulos nienne sur la colline au développement d’un (Univ.Thessaloniki), Ch. Pantazis (Univ. Ioannina) und F. Roka espace de culte dans la plaine dès les 8e et (Univ. Peloponnes), sowie der 7e siècles. À son apogée au début de l’époque 11 Arbeiter, 2 Maschinisten und hellénistique, le sanctuaire prenait la forme 4 Keramikwäscherinnen. Für die d’une vaste cour bordée de portiques et d’édi- Logistik ist K. Evangeliou (ESAG) zu fices religieux. En son centre se dressaient le ständig. Vor Ort war auch ein Team temple et l’autel. Le sanctuaire semble avoir des Wiener Labors (ASCSA) für die Mikromorphologie (T. Karkanas, subi de considérables destructions durant M. Gkouma, D. Roussos) und Archäobotanik (E. Margaritis, K. Tsirtsi), sowie nach der Grabung le 1er siècle av. J.-C., avant d’être relevé au A. Tanner (Univ. Zürich) und O. Bruderer (ZHDK) für die Dokumentation der Architekturbefunde. 2e siècle apr. J.-C. avec la réfection de bâti- S. Reichenbach (Noxediem) hat Videoaufnahmen für das SNF-Agora-Projekt von P. Maillard ments et l’installation d’une fontaine sacrée. (ESAG) realisiert. Allen Mitarbeitern der diesjährigen Kampagne sei ganz herzlich gedankt. Des tombes paléochrétiennes témoignent 2020 war die vierte Kampagne des vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützten Projekts (2017–2021). Einen wichtigen Beitrag d’une fréquentation tardive, mais il semble hat 2020 zudem die Stiftung Stavros Niarchos geleistet. que les constructions soient démantelées vers la fin de l’Antiquité. 10 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
||||||| Ausgrabungen und Forschungen |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Le sanctuaire d’Artémis jusqu’à l’époque archaïque Samuel Verdan – Thierry Theurillat – Tamara Saggini – Chloé Chezeaux – Harry Giannoulopoulos – Galatia Konsoulidi Chaque campagne fait apparaître des La question des débuts du culte datent du Géométrique Récent (seconde vestiges et niveaux préclassiques. Les Plusieurs éléments invitent à envisager moitié du 8e siècle av. J.-C.) : il s’agit d’hy- premiers temps du sanctuaire restent l’histoire du site sur le long terme, à com- dries miniatures, vases rituels omnipré- toutefois terra incognita. Le culte plonge- mencer par la céramique, qui témoigne sents dans les sanctuaires érétriens. Pour t-il ses racines dans un substrat de l’âge d’une occupation sans hiatus apparent la même période, on connaît quelques du Bronze ? La présence d’un habitat my- entre la période mycénienne et les débuts constructions (en particulier l’édifice 9 et cénien sur Paleoekklisies est-elle une de l’âge du Fer. Autre indice de continuité, deux murs adjacents), mais leur fonction cause de l’essor ultérieur du sanctuaire un large mur (M21), construit à la période reste indéterminée : se trouvent-ils dans au pied de la colline ? À quand remonte le post-palatiale (12e siècle av. J.-C.), est en- une zone à vocation domestique, ou dans premier espace sacré à proprement par- core en usage à la fin du Protogéométrique une aire sacrée ? ler ? Voilà quelques-unes des questions (fin du 10e siècle av. J.-C.). Cela ne dit rien, C’est donc avec la période archaïque que qui se posent à ce stade de l’étude et qui cependant, d’une possible permanence des les traces d’activités cultuelles se multi- orienteront les recherches ces prochaines pratiques cultuelles. Pour l’instant, les pre- plient et que les contours du sanctuaire années. mières traces avérées de telles activités commencent à se dessiner à nos yeux. Archaïque Géométrique Helladique M16 St19 Chantier de fouille M15 Sondages 2m M142 St200 6 9 4m M21 St195 St38 8m 12m 3 St41 St137 M37 M126 16m M106-107 20m St122 St135 St87 24m Paleoekklisies 0 50 m Plan des phases préclassiques dans l’Artémision — Plan der präklassischen Phasen des Artemisions. Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland – Jahresbericht 2020 11
||||||| Fouilles et recherches ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| La monumentalisation de l’espace sacré Le temple archaïque et son dépôt d’offrandes Depuis 2012, on connaissait l’existence d’un Plusieurs sondages ouverts en 2020 ont li- édifice monumental érigé vers la fin du vré de précieuses informations sur la chro- 7e siècle av. J.-C. (3), dont les vestiges étaient nologie, le plan et la fonction de l’édifice 6. apparus devant la façade du portique orien- Ses dimensions sont désormais connues tal. La campagne 2020 a permis d’en achever (30.5 × 10.8 m), grâce à la découverte d’un le dégagement et d’en compléter le plan. Il mur de retour à proximité de la limite oc- s’agit d’un bâtiment long de 38 m, muni à cidentale du chantier de fouille. L’édifice chaque extrémité de larges portes permet- était probablement doté d’une colonnade tant l’accès au sanctuaire. Au centre, deux interne, en tout cas dans un second état de pièces spacieuses s’ouvrent sur l’espace construction. sacré. Leur fonction demeure inconnue. Di- Sous la fondation massive du mur nord, rectement à l’ouest, un bassin peu profond composée de larges blocs de conglomérat, (St195), dont les parois et le fond sont faits de un sondage en profondeur a révélé l’exis- grandes tuiles corinthiennes, a cependant tence d’un mur antérieur, en pierre sèche été mis au jour ; il suggère le déroulement Bassin en tuiles devant la façade ouest de l’édifice 3. et brique crue (M142). La superposition des d’activités liées à l’eau devant l’édifice. Aus Ziegeln gebautes Becken vor der Westfassade deux structures suggère l’existence de deux Le bâtiment, qui a connu diverses ré- des Gebäudes 3. états de construction, une hypothèse qui fections au cours de l’époque archaïque, devra être vérifiée lors de la prochaine cam- présente un plan original, sans parallèle pagne de fouille. exact dans l’architecture grecque. Il a tou- ouvert sur la cour sacrée à proximité d’un tefois des points en commun avec le grand point d’eau. Une telle permanence spatiale portique à ailes (1) élevé au même empla- est remarquable ; on la retrouve également cement quelque trois siècles plus tard : à dans l’un des principaux édifices de l’Ar- Dépôt d’offrandes en cours de fouille dans le la fois limite orientale et voie d’accès au témision que les découvertes récentes dé- temple (6) — Opferdepot im Tempel (Gebäude 6) sanctuaire, il offre un vaste espace abrité, signent comme un temple (6). während der Ausgrabung.
||||||| Ausgrabungen und Forschungen |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| À proximité dudit mur, à l’intérieur de Pour en savoir plus Des restaurateurs au chevet l’édifice, un riche dépôt d’offrandes a été S.Verdan – T.Theurillat – T.Krapf – D. Greger – des trouvailles mis au jour. Il comprenait des vases à fi- K. Reber, The Early Phases in the Artemi- gures noires attiques, des cruches à haut sion at Amarynthos in Euboea, Greece, in: col et des hydries miniatures de fabrica- T. E. Cinquantaquattro – M. D’Acunto (éds), tion locale, des vases en bronze, des figu- Euboica II,Pithekoussai and Euboea be- rines en terre cuite, des fusaïoles, perles, tween East and West, AION n.s. 27 (Naples sceaux scaraboïdes et autres éléments de 2021) parures en différents matériaux précieux. La plupart des vases sont bien conservés et datent du dernier quart du 6e siècle av. J.‑C. Il s’agit donc d’un dépôt relativement ho- mogène, qui pourrait être le résultat d’une action unique, précédent la reconstruc- tion de l’édifice 6. Quelques trouvailles plus anciennes (et plus fragmentaires) Figurine féminine en terre cuite de type « pappas » remontent probablement au premier état en cours de restauration. De tels objets votifs sont du bâtiment. rarement découverts en contexte de fouille. Au centre de l’édifice est apparu un foyer Weibliches Brettidol (Typ «Pappas») während circulaire ou semi-circulaire (St200), sans der Restauration. Solche Votivobjekte werden doute à mettre en lien avec le premier état nur selten in Grabungskontext entdeckt. de construction. Composé d’une succes- sion de couches rubéfiées et cendreuses, il était délimité par une élévation en terre crue posée sur un mur de moellons. L’ana- lyse micromorphologique et la flottation des échantillons prélevés dans le foyer per- mettront d’en apprendre davantage sur son utilisation. Suite aux précédentes campagnes de Foyer au centre de l’édifice 6 — Feuerstelle im fouille, plusieurs éléments laissaient déjà Zentrum des Gebäudes 6. à penser que l’édifice 6 était un temple : sa situation relativement centrale au sein de l’aire sacrée, sa taille imposante et sa rela- tion spatiale avec une fondation massive interprétée comme les vestiges d’un autel de la période hellénistique (11). Les décou- vertes de 2020, concentration d’offrandes et foyer intérieur, apportent des argu- ments supplémentaires en faveur de cette hypothèse, puisque différentes pratiques rituelles peuvent dé- sormais être associées à ce bâ- Zusammenfassung timent. Die Erforschung der älteren Phasen des Par ailleurs, la composition Artemision und die Frage nach dem Ur- du dépôt mis au jour dans l’édi- sprung des Kultes sind ein Forschungs- fice 6 correspond parfaitement schwerpunkt des Projektes in Amarynthos. à ce qu’on peut trouver en un Die heute bekannten ältesten Spuren von lieu consacré à une divinité fé- Kultaktivitäten datieren ins 8. Jh. v. Chr. minine comme Artémis. L’as- Gegen Ende des 7. Jh. v. Chr. entsteht ein sociation des différents objets, langes Gebäude mit Propyläen und zwei- ainsi que le contexte précis de felsohne auch ein erster Tempel, der am leur découverte, constituent Ende der archaischen Epoche erneuert de précieuses indications sur wird. Unter dem Fussboden der zweiten les gestes accomplis dans le Bauphase des Tempels wurde ein reiches sanctuaire et sur l’identité des Opferdepot entdeckt, das einen Einblick in acteurs du culte à la période die Vielfalt der in jener Epoche ins Heilig- archaïque. tum gestifteten Votivobjekte gibt. Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland – Jahresbericht 2020 13
||||||| Fouilles et recherches ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Säulenhallen und Oikoi Die monumentale Begrenzung des Heiligtums Tobias Krapf – Daniela Greger – Jérôme André – Cédric Pernet – Josephine Yaw – Kyriaki Katsarelia Während der eigentliche Tempel (6) erst Die Oststoa – der grösste Bau des Heiligtums dieses Jahr mit Sicherheit identifiziert wer- Kein anderes Gebäude zeigt die Bestre- den konnte, hat sich die Grabung mehrere bung Eretrias, das Heiligtum zu mo- Jahre auf die Randbebauung des Heiligtums numentalisieren und zum kultischen 12 5 7 13 konzentriert. Neben der Lokalisierung des Zentrum des Polis-Staates auszubauen, Heiligtums selbst war es vor allem das Ziel, deutlicher als die Oststoa. Ihr Bau in 6 seine Ausdehnung und Topografie zu ver- spätklassischer-frühhellenistischer Zeit stehen. Die östliche Säulenhalle (1), welche fällt in eine Phase wirtschaftlicher Blüte. 8 mit ihren zwei vorspringenden Flügeln das Direkt vor und hinter dem in dorischer 1 Heiligtum gleich auf drei Seiten einrahmte, Ordnung errichteten Gebäude wurden 4 ist das erste Gebäude, welches in Amaryn- Dutzende Weihgeschenke, Ehrenmonu- thos 2007 entdeckt wurde. Nun ist die Aus- mente und Inschriften aufgereiht, wo- grabung dieses Gebäudes, das mit fast 70 m von heute noch die Fundamente zeugen. Länge bei Weitem das grösste des Heilig- Sein Innenraum, der sich mit der aus 27 tums ist, auf den zur Verfügung stehenden Säulen bestehenden Front zum zentralen 0 50m Grundstücken abgeschlossen. Die Kampa- Bereich des Heiligtums hin öffnete, misst gne 2020 markiert auch einen Meilenstein fast 900 m2 und verfügte an der Rückwand in der Erforschung der nördlichen Begren- über eine mehr als 130 m lange Sitzbank, Das Heiligtum begrenzende Säulenhallen und Oikoi. zung des Heiligtums, wo dieses Jahr drei Platz genug für eine grosse Menschen- Portiques et oikoi bordant le sanctuaire. kleine Oikoi (7, 12 und 13) entdeckt wurden. menge. Die Kampagne 2020 hat sich ne- Eine letzte Phase der Monumentalisierung ben der Vervollständigung der Freilegung des Heiligtums fand in hellenistischer Zeit des Südflügels auf die Untersuchung der statt, als es nach Osten hin — hinter der Säu- Fundamentgruben konzentriert. In deren lenhalle — durch eine grosse Stützmauer (4) Verfüllung fanden sich nicht nur Bau- gegen den dahinterliegenden Hügel erwei- abfälle, sondern auch Keramik, welche tert wurde.Auch hier ist die Grabung dieses ein Baudatum in der zweiten Hälfte des Jahr erfolgreich abgeschlossen worden. 4. Jh. v. Chr. belegt 1 12 7 5 13 Die Bauten am nördlichen Rand des Heiligtums — Les bâtiments bordant le sanctuaire au nord. 14 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
||||||| Ausgrabungen und Forschungen |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Rekonstruktion der Oststoa — Restitution du portique oriental. Das nördliche Limit des Heiligtums – antis vorgelagert ist. Im Vestibül des westli- 2017 zur Identifizierung des Heiligtums drei Oikoi und eine zweite Säulenhalle chen, 5.5 × 8.5 m messenden Oikos (12) haben geführt haben. Tiefsondagen in diesem Im Unterschied zum einheitlichen Bau sich acht Basen erhalten, die gleichmässig Bereich haben 2019 und 2020 neue Erkennt- an der Ostseite zeigt sich im Norden des auf beiden Seiten des Eingangs angeordnet nisse zu den älteren Phasen dieser Säulen- Heiligtums ein anderes Bild mit verschie- sind und möglicherweise für die Ausstellung halle geliefert. denen Gebäuden und mehreren Umbau- von Opfergaben bestimmt waren, wie der Während die chronologische Abfolge der phasen. Doch auch hier war man nach Fund — aber nicht in situ — eines Sockel- bautechnisch unterschiedlichen Abschnit- einer soweit wie möglich harmonischen fragments mit einer Widmung an Artemis, te der Rückmauer durch die Untersuchung Gestaltung bestrebt, was durch eine strikt Apollon und Leto vermuten lässt. des weiten Fundamentgrabens, der u. a. mit parallele Anordnung der einzelnen Bauten Ein den Oikoi vorgelagertes Fundament den Überresten eines korinthischen Dachs entlang einer seit archaischer Zeit beibe- zeugt von einem Versuch, den drei Bauten verfüllt war, nicht geklärt werden konnte, haltenen Achse erreicht wurde: der Nord- ein einheitliches Antlitz zu verschaffen. lässt ein gleich orientiertes Gebäude unter flügel der Oststoa (1), drei kleine Oikoi (7, 12 Die sich an die Oikoi anschliessende, ein- der Stoa darauf schliessen, dass die nördli- und 13) und eine nördliche Stoa (5). schiffige Nordstoa wurde noch in römi- che Begrenzung des Heiligtums sich bereits Die drei auf den Temenos ausgerichteten scher Zeit instandgehalten, wie ein ver- früher hier befand. Das westliche Ende der Oikoi, deren exakte Chronologie noch unbe- stürztes Tondach zeigt. Es sind diese Ziegel, Nordstoa ist nicht bekannt, aber geophysi- kannt ist,weisen ähnliche Pläne und Dimen- von denen einige einen Stempelabdruck kalische Untersuchungen deuten darauf hin, sionen auf,d.h.ein Raum,dem ein Vestibül in mit dem Namen der Artemis tragen, die dass es jenseits der modernen Strasse liegt. Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland – Jahresbericht 2020 15
||||||| Fouilles et recherches ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Die Osterweiterung des Heiligtums in hellenistischer Zeit Eines der permanenten Probleme des Hei- ligtums waren die vom Hügel im Osten abrutschenden Sedimente. In der zweiten Hälfte des 2. Jh. v. Chr. wurde deswegen eine massive Stützmauer gegen den Hang gebaut. Diese schützte nicht nur das Hei- ligtum, sondern schuf auch eine weite- re Platzanlage. Durch die Anfügung eines Propylons an der Rückseite der Oststoa wurde das Heiligtum von diesem Bereich aus zugänglich gemacht. Der Stützbau besteht aus zwei rechtwink- lig angeordneten Mauern aus ungenauem Umgestürzter Pfeiler der Stützmauer gegen den Hang des Hügels — Pilier effondré du mur de isodomem Quadermauerwerk. Seine Stabi- soutènement contre la pente de la colline. lität wird durch mehrere Pfeiler gewährleis- tet, die in regelmässigen Abständen gegen die am Hang stehende Mauer gebaut wur- zur Verfeinerung der Datierung des Baus heutigen Strasse durchgeführt wurde, hat den. Jeder zweite setzt sich auf der Aussen- geliefert und offene Fragen zu architekto- das beträchtliche Volumen der Hangabla- seite fort und dringt tief in den Hügel ein. nischen Details beantwortet. Eine stratigra- gerungen sowie die Existenz von Terrassen- Die Kampagne 2020 hat wichtiges Material phische Sondage, die am Hang oberhalb der mauern aus dem Mittelalter bestätigt. Bilanz Anhand der Gestaltung der Umfassung des Heiligtums kann seine Entwicklung und Rekonstruktion der Stoa Monumentalisierung in der klassischen Von der Oststoa sind neben den gut erhaltenen Fundamenten einige wenige, aber und hellenistischen Zeit nachvollzogen aufschlussreiche Architekturelemente erhalten. Im Rahmen einer Masterarbeit an werden. Der Osten und Norden wurden von der Zürcher Hochschule der Künste wurden die entsprechenden Funde von Oliver Bruderer über 3D-Fotogrammetrie digitalisiert und anschliessend mithilfe der fach Säulenhallen eingerahmt, im Süden wurde lichen Expertise von Alexandra Tanner (Bauforscherin, Universität Zürich) in einem die Begrenzung durch den Südflügel der virtuellen Modell rekonstruiert (siehe auch das Titelbild). Die digitale 3D-Modellie Oststoa und mehrere weitere Bauten (8), die rung erlaubte neue Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit den Befunden. bisher nur unvollständig freigelegt wurden, Weitere Infos : diplome.kvis.zhdk.ch/Oliver-Bruderer definiert.Völlig unbekannt ist hingegen die Westseite, da sie ausserhalb des Grabungs- geländes liegt. Hier dürfte man ein Propy- lon postulieren, durch welches man von der von Eretria nach Amarynthos führenden Prozessionsstrasse das Heiligtum betrat. Résumé L’Artémision est bordé au nord et à l’est par des portiques.Découverts en 2007,les vestiges du portique oriental ont été entièrement dé- gagés dans l’emprise du chantier.Il s’agit d’un édifice monumental de presque 70 m de long avec vingt-sept colonnes doriques en façade. Au nord, trois petits oikoi ont été identifiés en 2020, entre les portiques oriental et septen- trional, là où on s’attendait à trouver l’entrée principale du sanctuaire, qui doit être loca- lisée plus à l’ouest. Au 2e siècle av. J.‑C., une esplanade est aménagée à l’est, bordée par un Teilrekonstruktion der Oststoa mit Angabe der erhaltenen Bauteile. grand mur de soutènement contre la pente de Reconstruction partielle du portique oriental sur la base des vestiges conservés. la colline, dont la fouille vient d’être achevée. 16 École suisse d’archéologie en Grèce – Rapport annuel 2020
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