Das Corona-Virus und Multiple Sklerose - DMSG

 
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Das Corona-Virus und Multiple Sklerose - DMSG
15.05.2020

                                               Das Corona-Virus
                                              und Multiple Sklerose
    Dr. med. D. Pöhlau (1) Prof. Dr. med. J. Haas (2), Prof. Dr. med. HP Hartung (3), Prof. Dr. med. R. Gold (4)

1) Stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)
2) Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)
3) Stellvertretender Vorsitzender des ärztlichen Beirates des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)
4) Vorsitzender des Ärztlichen Beirates des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)
Das Corona-Virus und Multiple Sklerose - DMSG
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                                           Das Corona–Virus
                                                   (SARS-COV-2)

     Erstmals in Wuhan (China) bei Patienten mit
        Atemwegserkrankungen identifiziert
       RNA-Virus, Teil einer Virusfamilie die Atemwegserkrankungen
        unterschiedlichen Ausmaßes verursachen können
       Vom Tier (Fledermäuse?) erstmalig auf Menschen übertragen
       Keine Grundimmunität in der Bevölkerung
       Das Virus ist ansteckend (ansteckender als Grippe) und
        verursacht schwerere Symptome als Grippe (RKI)
       Zurzeit: Ein Infizierter steckt 0,7 weitere Menschen an (d.h. die
        Fallzahl der Infizierten ist rückläufig)
       Inkubationszeit 3-14 Tage (im Mittel 5 Tage)
       Ansteckend bereits 1-2 Tage vor Symptombeginn
       Ansteckend bis ca. 8 Tage nach Symptombeginn
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Wie kann ich mich
   anstecken?
                                             Ärztezeitung 13.05.2020

             Tröpfcheninfektion (Sprechen, Husten, Niesen)
             Über kontaminierte Oberflächen
             Aufnahme über Schleimhäute (v.a. Nase, Mund, Auge)
             Keine Übertragung durch Lebensmittel, Trinkwasser,
              Importwaren…
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    Wie kann ich eine Ansteckung vermeiden?

                 Ca. 2m - bleiben Sie zuhause, wenn möglich
                                Ca.
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    Infomaterialien (auch zur Weitergabe z.B. an Gruppen):
     Robert Koch Institut (rki.de)
     Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga.de)
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    Mund-Nasen-Schutz:
     Vermindert die Verbreitung von Tröpfchen
     Schützt andere
     Ausmaß der Schutzwirkung für Träger nicht klar
     Vorsicht vor falscher Sicherheit!
     Andere Hygienemaßnahmen nicht vernachlässigen!

    FFP (2) Maske:
     Schützt den Träger davor, Viren einzuatmen
     Ohne Ventil: Schützt auch andere
     Mit Ventil: Schutz für andere eher gering
     Vorsicht vor falscher Sicherheit!
     Andere Hygienemaßnahmen nicht vernachlässigen!
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                           Welche Symptome verursacht eine
                            Infektion mit dem Corona-Virus?

                                                           Häufig (auch   bei Menschen mit wenigen oder
                                                                 keinen sonstigen Symptomen) treten Geruchs-
                                                                 und Geschmacksstörungen auf
                                                           keine bedeutsamen Symptome für Covid-19: 19%
                                                           Infektion, Virusverbreitung ohne Symptome:
                                                                 häufig, besonders bei Kindern

                                                           Behandlung in Klinik notwendig: ca. 10%

                                                           Es gibt Hinweise für eine überschießende
                                                                 Immunantwort (auch bei Menschen
                                                                 außerhalb der Risikogruppen) die u.a.      zu
                                                                 Gefäßentzündungen und
    Auswertung von >100.000 positiv getesteter Patienten
                                                                 Gerinnungsstörungen führen können
    Quelle: Robert Koch Institut                                                                      Be
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Test (PCR):                                               Wer soll getestet werden?
 Jede Art von Atemwegserkrankung jeder Schwere
 Verlust von Geruchs- oder Geschmackssinn
 eine bestehende Atemwegserkrankung wird
    schlimmer (Atemnot, Fieber etc.)
   Kontakt zu einem bestätigten Corona-Fall
   Symptome und…bei der Arbeit oder ehrenamtlichen
    Tätigkeit Kontakt mit Menschen mit hohem Risiko für
    schwere Erkrankungen (z.B. im Krankenhaus oder
    der Altenpflege)
   Symptome und…immununterdrückende
      Therapie bei MS

Kein Test:
 ohne Symptome

 Zurzeit:        ca. 300.000 Tests/Woche
 Ziel:           200.000 Tests/Tag
 Es wäre jetzt möglich, sehr viel mehr Menschen zu
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                          Wie wird getestet?

                               Jetzt:
                               Nasen- Rachenabstrich und PCR
                               (direkter Erregernachweis)

                               Zukunft:
                               Antikörper gegen CORONA im Blut nachweisbar
    Augsburger-allgemeine.de   zeigen (früheren) Kontakt und wahrscheinlich
                               Immunität
                               (indirekter Erregernachweis)
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      ,
          Wie viele Menschen sind in Deutschland
          erkrankt?
                                           Tägliche Meldung neuer
                                           positiv gestesteter Menschen
     Stand vom 14.05.2020:

                                      Die Anzahl der täglich an das RKI gemeldeten
                                      positiv getesteten Menschen ist deutlich
                                      zurückgegangen

                                     RKI 20.03.2020
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                                                                  15.05.2020

                        Wieviele Menschen sind weltweit erkrankt?

 Stand: 09.05.2020

        Neue Fälle

     Bestätigte Fälle

        Todesfälle
                                                 Quelle: Wikipedia, Stand 09.05.2020
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     ,
            Was geschieht mit Corona-positiven Menschen?
         Bei leichten Verläufen:
          Gesundheitsamt legt Vorgehen fest
          Häusliche Quarantäne
          Fiebertagebuch
          kein direkter Kontakt zu Risikopersonen
          nach weniger als 14 Tagen meist genesen

         Bei schweren Erkrankungen:
          Krankenhaus,
          längere Behandlungsdauer (evtl. mehrere Wochen),
          evtl. Beatmung nötig
         Auch sichere Kontaktpersonen sollen in Quarantäne,
         Fiebertagebuch über 14 Tage führen…

         Eine Corona-App könnte helfen, Kontaktpersonen von Infizierten
         zu identifzieren und schnell Infektionsketten zu stoppen
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     Wie verläuft eine Corona-Erkrankung in Deutschland
              (Modell des Robert-Koch-Institutes)

                   4,50%    aller Betroffenen müssen ins Krankenhaus
                   1,12%    aller Betroffenen müssen auf eine Intensivstation
                   0,56%    aller Betroffenen sterben im Rahmen der Infektion

                   99,44%   aller Betroffenen genesen! (In Einzelfällen bleiben
                                  Lungenschäden und andere Organschäden zurück)
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                Ziel der gegenwärtigen Gesundheitspolitik:
                Zeit gewinnen, Ressourcen nicht überlasten
Die „Durchseuchung“ der
Bevölkerung möglichst
langsam gestalten, damit
die Kapazitäten des Gesund-
heitssystems
(z.B. für Beatmungen)
ausreichen

 Nach einiger Zeit (Jahre?)
    „Herdenimmunität“
 Jetzt: Warten auf Impfstoff
         Warten auf antivirales
         Medikament
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           Wie kann man Zeit gewinnen?
     Zahl der Neuerkrankungen und der schwer Erkrankten senken:

      Testung von symptomatischen Personen (Ziel: 200.000 Tests/Tag)
      Quarantäne und evtl. Testung von Risikopersonen (z.B. Rückkehr aus
       Risikogebieten)
      Quarantäne Corona-Positiver und Verdächtiger
      Verhinderung von Kontakten (Absage von Veranstaltungen, Kongressen,
       Reisen, Schul- und Kindergartenschließungen, Arbeit im Home-Office,
       Menschenansammlungen, Ausgehsperren…)

      Besondere Rücksicht auf Risikopersonen (Ältere, Immunschwache,
       Lungenkranke, MS-Betroffene (?))

      Zukunft: Sehr viel mehr Tests, wieder mehr Kontakte zulassen, schnell und
       konsequent isolieren und Umgebung isolieren und testen, testen, testen (?)
15.05.2020
    Risikogruppen für schwerere Erkrankungen:
  Ältere Personen (ab 50 Jahre)

  Sowie unabhängig des Alters:
   Raucher
   Vorerkrankung des Herzens (z.B. koronare Herzerkrankung)
   Hoher Blutdruck
   Vorerkrankung der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis, Rauchen)
   Chronische Lebererkrankung
   Diabetes mellitus (wegen Begleiterkrankungen)
   Nierenerkrankungen
   Krebserkrankung
   Unterdrücktes oder schwaches Immunsystem (Menschen mit Einnahme
    immunschwächender Medikamente wie Kortison, manche MS-Medikamente,
    HIV- Patienten ohne Therapie)
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   Wahrscheinlich: MS-Betroffene, die rollstuhlpflichtig oder bettlägerig            sind und
                                                                 Dieter Pöhlau | DRK Kamillus Klinik Asbach
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                 Verläufe der Corona-Infektion

     Je nach Land unterschiedliche Angaben und Zahlen

      80% milde, ambulant behandelbare Verläufe
      Unklare, große Dunkelziffer an Erkrankten
      15% schwerere Verläufe, z.T. stationär
       behandlungsbedürftig
      5% schwere Verläufe, einige mit Beatmungsnotwendigkeit
      Letalität: ca. 4% bei den gemeldeten Fällen, viele, evtl.
       10mal mehr nicht erkannte und diagnostizierte Fälle, damit
       wird die Letalität überschätzt
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     Wenn ein Immunsystem durch eine Corona-Infektion geschwächt ist,
     können leichter Zweitinfektionen mit Viren oder Bakterien auftreten, die
     dann den Krankheitsverlauf weiter verschlimmern.

     Deshalb sollte in Zukunft noch mehr als bisher darauf geachtet werden,
     dass die von der ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen
     Impfungen durchgeführt werden.

     Insbesondere Impfungen gegen Pneumokokken und das Influenza-Virus
     werden empfohlen.
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              Was bedeutet die Corona-Krise für MS-Betroffene?
      Es gibt keine belastbaren Daten über die Auswirkungen von Corona-
         Infektionen auf die MS.
        Erste Zahlen aus Italien lassen vermuten, dass sich die Anzahl der schweren
         Covid-19-Verläufe durch eine Multiple Sklerose-Erkrankung nicht erhöht.
        Eine Vielzahl von Medikamenten gegen das Virus oder Virusfolgen (vor allem
         an der Lunge) werden untersucht, ein bewiesenermaßen
         wirksames Medikament gibt es noch nicht
        Es ist zu erwarten, dass eine kommende Impfung das Infektionsrisiko deutlich
         vermindert, ca. 100 Impfstrategien werden zur Zeit untersucht
        Von anderen Virusinfektionen (Influenza, EBV) ist beschrieben, dass eine
         höhere Infektionsrate in der Bevölkerung mit einer erhöhten Schubrate
         einhergeht, dies ist auch für Corona-Infektionen zu befürchten
        MS-Betroffene sollten besonders vorsichtig sein und bewusst Situationen
         meiden, in denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko gegeben ist
        Evtl. sollte die Immuntherapie angepasst werden
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                        Gruppentreffen – wie weiter?

     Dringender Rat: bis auf weiteres - zumindest bis zum 30.06.2020 - keine
     Gruppentreffen
     Beratungen online
     Kontakte auch innerhalb der Gruppen aufrechterhalten und pflegen, dazu
         aber Internet und Telefon nutzen
     Fortbildungen der DMSG finden auch über die neuen Medien, z.B. als
         Webinare statt
     Die DMSG-Plattform MS Connect ist eine gute Kommunikationsplattform für
         MS- Erkrankte
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                      Empfehlungen zu Immuntherapien
     Kortisontherapien:

      Kortison erhöht kurzfristig das Infektionsrisiko
      Nach einem Kortisonpuls:
              Besonders intensive Schutzmaßnahmen
              Kontakte vermeiden (Home-Office…)
      Sorgfältige Indikationsstellung für Kortison bei leichten (sensiblen) Schüben
      Intervalltherapien mit Kortison sollten mit dem behandelnden Neurologen
       besprochen und wenn nötig unter entsprechenden Schutzmaßnahmen durchgeführt
       werden.

                                   NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                                   SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                                   DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020
                                   Prof. J.Haas, Prof. R. Gold
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                   Empfehlungen zu Immuntherapien

      Behandlungen mit Glatirameracetat oder einem beta-Interferon halten wir für
      unkritisch.

      Eine Behandlung mit Natalizumab sollte weitergeführt werden, ebenso eine
      Therapie mit Teriflunomid.

                               NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                               SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                               DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020
                               Prof. J.Haas, Prof. R. Gold
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                  Empfehlungen zu Immuntherapien

     Dimethylfumarat: Bei normalen Lymphozytenzahlen kann davon
     ausgegangen werden, dass das Infektionsrisiko nicht erhöht ist

     Teriflunomid: Bei den Dosierungen in der MS-Therapie ist ein erhöhtes
     Infektionsrisiko nicht anzunehmen.

                            NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                            SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                            DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020,
                            Prof. J.Haas, Prof. R. Gold
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                    Empfehlungen zu Immuntherapien

      Fingolimod und Siponimod:
      Unter diesen Therapien besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, insbesondere von
      Atemwegserkrankungen. MS-Erkrankte, die auf diese Therapien eingestellt sind,
      sollten sie trotzdem fortführen, da bei Absetzen das Risiko einer
      Krankheitsaktivierung besteht.
      Da die Corona-Pandemie noch einige Zeit andauern wird, sollten
      Neueinstellungen nicht hinausgezögert werden.
                              NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                              SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                              DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020,
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            Empfehlungen zu Immuntherapien

     Depletierende Immuntherapien (Ocrelizumab, off-label Rituximab,
     Cladribin, Alemtuzumab, Mitoxantron):

      Erhöhen das Infektionsrisiko insbesondere unmittelbar nach der
       Infusionsbehandlung
      Ocrelizumab, Rituximab, Mitoxantron sind Intervalltherapien
         Eine Verlängerung des Intervalls ist individuell zu diskutieren, ohne
         dass die Gefahr einer Aktivierung der MS besteht

                         NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                         SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                         DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020,
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                   Empfehlungen zu Immuntherapien
      Wirkung von Cladribin:
      erwünschte Verminderung der weißen Blutzellen
      Effekt ist unmittelbar nach der jährlichen Gabe (jeweils zwei
       Behandlungswochen im Abstand von vier Wochen) in Jahr 1 und Jahr 2 am
       stärksten
      in dieser Zeit erhöhtes Infektionsrisiko, vor allem in den ersten vier Wochen
       nach der letzten Gabe
      Verminderung der weißen Blutkörperchen hält individuell unterschiedlich lange
       an
      Infektionsrisiko von MS-Erkrankten mit einer Cladribin-Therapie individuell
       einzuschätzen
      evtl. den zweiten Therapie-Zyklus nach einem Jahr hinausschieben
      und Vorkehrungen treffen, um die Infektionsgefahr herabzusetzen
                                 NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                                 SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                                 DMSG-AKTUELL: Montag 11.05.2020,
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                Empfehlungen zu Immuntherapien

      Alemtuzumab:
       Jährliche Gabe (in der Regel Jahr 1 und Jahr 2) führt zu einer
        langanhaltenden erwünschten Veränderung der weißen Blutzellen
       Dadurch erhöhtes Infektionsrisiko
       Wiederholung der Therapie sorgfältig prüfen
       Neueinstellungen sind zum jetzigen Zeitpunkt unter Berücksichtigung
        der Zulassungsänderung nur bei hochaktiver MS und dem Fehlen
        anderer therapeutischer Möglichkeiten zu erwägen.

                            NACH: UPDATE: EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIPLE
                            SKLEROSE-ERKRANKTE ZUM THEMA CORONA-VIRUS,
                            DMSG-AKTUELL: Freitag 20.03.2020,
                            Prof. J.Haas, Prof. R. Gold
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                               Angst…
     Eine Pandemie macht verständlicherweise Angst

      Der Gegner, das Virus, ist bekannt
      Die Krankenhäuser sind vorbereitet
      Unser Immunsystem kann das Virus prinzipiell beseitigen
      Je mehr Menschen das Virus durchgemacht haben und immun sind,
       desto langsamer läuft die Pandemie
      Die Gesellschaft und Politik haben (schnell) und konsequent reagiert
      Die Millionenstadt Wuhan (China) kehrt zur Normalität zurück
      Informationen können gegen die Angst helfen
      Es gibt viele Gründe für vernünftiges Handeln, u.E.: kein Grund für Panik
      Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn die Angst zu groß wird
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            Nutzen von beschlossenen Maßnahmen
                      „Social distancing“

                                Modellrechnung: Neue Corona-Fälle
                                Wenn „social distancing“ nur einen Tag
                                später begonnen wird
     Österreich: 8.8 Mio EW

                              Modellrechnung zitiert nach: Tomas Pueyo
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                                          Gute Nachrichten:
     Neurologen aus Bergamo (einem der „hot spots“ der italienischen Corona- Epidemie) berichten, dass von den ca. 1.000
     MS-Betroffenen, die sie betreuen, keiner wegen des Corona-Virus stationär behandelt werden musste.
     Sie gehen davon aus, dass sich ca. 60 MS-Betroffene ansteckten, leider machte keiner einen Test auf das Corona-Virus.
     Es gab keine Probleme, auch bei den Patienten mit Immuntherapien.

     Die momentan bekannte Zahl der in Deutschland infizierten MS-Patienten liegt jedoch deutlich unter dem statistisch
     erwarteten Wert und unterstützt die Annahme, dass kein primär erhöhtes Risiko aufgrund der MS besteht.

     Erste Zahlen aus Italien unterstützen diese Annahme: Im italienischen MS-Register sind 380 MS-Erkrankte mit Covid-19
     gemeldet, es wurden hier fünf Todesfälle berichtet. Wir weisen hier auf die fehlende Vergleichbarkeit hin, da in
     Deutschland deutlich mehr Testverfahren zum Nachweis von Covid-19-Infektionen durchgeführt wurden und werden.

                                                                      Trotzdem vorsichtig bleiben!
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     Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) ist eine starke
     Gemeinschaft, die sich ausschließlich für die Interessen MS-Erkrankter
     einsetzt.
     Wir werden Sie bezüglich der Weiterentwicklung der Corona-Situation für MS-
     Betroffene auf dem Laufenden halten.

     Informationen unter:
     www.dmsg-nrw.de
     www.dmsg-rlp.de
     www.dmsg.de

                                            Bitte unterstützen Sie die DMSG!
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