Das Deutsche Schulbarometer - Aktuelle Herausforderungen der Schulen aus Sicht der Lehrkräfte
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Das Deutsche Schulbarometer Aktuelle Herausforderungen der Schulen aus Sicht der Lehrkräfte
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Inhalt 2 Inhalt S. 3 Über das Instrument S. 5 Zentrale Ergebnisse auf einen Blick S. 7 Ergebnisse im Detail S. 24 Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick S. 25 Ansprechpartner:innen S. 26 Fragebogen S. 31 Impressum
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Über das Instrument 3 Über das Instrument Die Robert Bosch Stiftung lässt seit 2019 regelmäßig repräsenta tive Befragungen zur aktuellen Situation der Schulen in Deutsch land durchführen, die unter dem Namen „Deutsches Schulbaro meter“ veröffentlicht werden. Das Deutsche Schulbarometer ermöglicht es, frühzeitig Entwicklungen zu beschreiben, indem Beobachtungen und Einschätzungen von Personen erfasst und untersucht werden, die Schulen täglich mitgestalten und erle ben. Aktuelle Herausforderungen und Strategien der Schulen können so erkannt und daraus mögliche Empfehlungen für Ent scheider:innen im Bildungssystem abgeleitet werden. Die vorliegende Publikation fasst die zentralen Ergebnisse einer Befragung unter Lehrkräften allgemeinbildender und berufs bildender Schulen in Deutschland zusammen, die zwischen dem 6. und dem 18. April 2022 durchgeführt wurde. Im Fokus der Befragung standen die aktuellen Herausforderungen an den Schulen aus Sicht der Lehrkräfte, das derzeitige Belastungser leben und gesundheitliche Beschwerden der Lehrkräfte sowie eine Einschätzung von Verhaltensauffälligkeiten und Lernrück ständen ihrer Schüler:innen infolge der Corona-Pandemie. Weitere Informationen sowie die Die ermittelten Ergebnisse sind unter Berücksichtigung der ausführlichen Ergebnisberichte der möglichen Fehlertoleranz von +/- 3 Prozentpunkten repräsen Befragungen des Deutschen Schulbarome tativ für die Gesamtheit der Lehrkräfte an allgemeinbildenden ters finden Sie unter folgendem Link: und beruflichen Schulen in Deutschland. Zusätzlich wurden im ausführlichen Ergebnisbericht auch Gruppierungen unterhalb www.bosch-stiftung.de/de/lehrkraefte- der Bundesebene gebildet, um einzelne Bundesländer bzw. stehen-unter-enormen-druck Ländergruppen miteinander vergleichen zu können. Es werden auf der Ebene des Bundeslands nur die Ergebnisse der drei bevölkerungsreichsten Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ausgewiesen, da nur diese auf grund der Fallzahlen belastbar sind. Die Befragten wurden des Weiteren in Regionen gruppiert. Die Region „Ost“ umfasst die neuen Bundesländer – also Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ohne Berlin. Die Region „Nord“ umfasst Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Region „Mitte“ umfasst Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Über das Instrument 4 Informationen zur Befragung auf einen Blick Zeitraum der Befragung 06.04.2022 –18.04.2022 Art der Erhebung Online-Befragung im Rahmen des Haushaltspanels forsa.omninet; Fehlertoleranz = +/- 3 Prozentpunkte Durchgeführt von forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH Stichprobe Bundesweit repräsentative Stichprobe von 1.017 Lehrkräften an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen1: • 17,8 Prozent Lehrkräfte an Grundschulen, • 28,8 Prozent Lehrkräfte an Haupt-/Real-/Gesamtschulen, • 27,1 Prozent Lehrkräfte an Gymnasien, • 6 Prozent Lehrkräfte an Förderschulen2, • 18,2 Prozent Lehrkräfte an beruflichen Schulen, • 59,3 Prozent weiblich, • Durchschnittsalter = 49,4 Jahre; SD (Standardabweichung) = 9,8 Jahre. 1 Es handelt sich um eine Zufallsstichprobe. Das bedeutet, dass alle Lehrkräfte die gleiche Wahrscheinlichkeit hatten, für die Befragung ausgewählt zu werden. Mögliche Verzerrungen der Stichprobe werden durch eine nachträgliche Gewichtung ausgeglichen. Die auf dieser Seite dargestellten Prozentangaben in Bezug auf die Verteilung der Schularten innerhalb der Stichprobe sind ungewichtet. 2 Aufgrund geringer Fallzahlen können die Ergebnisse für Förderschulen lediglich Tendenzangaben abbilden. In dieser Publikation werden daher die Ergebnisse für Förderschulen nicht explizit dargestellt. Die Ergebnisse für Förderschulen finden Sie im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Zentrale Ergebnisse auf einen Blick 5 Zentrale Ergebnisse auf einen Blick 1. Corona-Pandemie ist nach wie vor die größte Herausforderung Zum Zeitpunkt der Befragung Anfang/Mitte April 2022 stellt die Bewältigung von Corona und Corona-Maßnahmen die größte Herausfor derung für die Lehrkräfte dar (38 Prozent). 4. Über drei Viertel der Lehrkräfte arbeiten Es folgen an zweiter Stelle der Lehrkräfteman am Wochenende gel (26 Prozent) sowie das Verhalten und der Am Wochenende zu arbeiten, ist für Lehrer:innen mangelnde Lernwille ihrer Schüler:innen an eher die Regel als die Ausnahme. 79 Prozent dritter Stelle (21 Prozent). sagen, dass sie dies (sehr) häufig tun. 60 Prozent aller befragten Lehrkräfte können sich in ihrer Frei 2. Keine adäquate Unterstützung beim zeit (sehr) häufig nicht richtig erholen. Die Hälfte Lernen – das psychische Wohlbefinden der der Lehrer:innen hält die gesetzliche Ruhezeit von Schüler:innen sollte Priorität haben elf Stunden (sehr) häufig nicht ein (49 Prozent). 71 Prozent der Lehrkräfte stimmen der Aussage, Jede fünfte Lehrkraft arbeitet sogar (sehr) häufig dass ihre Schule aktuell einigen Schüler:innen nachts zwischen 22 und 6 Uhr. nicht die adäquate Unterstützung beim Lernen anbieten kann, voll und ganz oder eher zu. 5. Die meisten Lehrkräfte leiden unter Ebenfalls zwei Drittel der Lehrkräfte sind der Erschöpfung Meinung, dass nun die Förderung des psychi Im Durchschnitt gibt deutlich mehr als die Hälfte schen Wohlbefindens der Schüler:innen wichti der Lehrkräfte an, dass sie täglich oder häufig an ger sein sollte als das Erfüllen der Lehrpläne. körperlicher Erschöpfung (62 Prozent) leiden. Etwa die Hälfte der Lehrkräfte nennt als weitere 3. Die Mehrheit der Lehrkräfte berichtet Beschwerden mentale Erschöpfung (46 Prozent), von hoher Arbeitsbelastung innere Unruhe (45 Prozent) sowie Nacken- und 92 Prozent der Lehrkräfte sagen, dass ihr Rückenschmerzen (43 Prozent). Kollegium aktuell sehr hoch oder hoch belas tet ist. 84 Prozent der Lehrkräfte geben ihre Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamt eigene Arbeitsbelastung mit (sehr) hoch an. schulen leiden am häufigsten unter Beschwer Grundschullehrkräfte haben bei beiden Be den, Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen lastungserleben einen überdurchschnittlichen am wenigsten (mit Ausnahme von Nacken- und Wert, an berufsbildenden Schulen finden sich Rückenschmerzen, die alle Lehrer:innen gleicher die niedrigsten Belastungswerte. Das eigene maßen nennen). Die körperlichen Beschwerden Belastungserleben steigt mit der Höhe der steigen mit der Höhe der Unterrichtsstunden wöchentlichen Unterrichtsstunden an. tendenziell an. Lehrkräfte, die aktuell mit ihrem Beruf sehr/eher unzufrieden sind, erreichen über all weit überdurchschnittliche Werte.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Zentrale Ergebnisse auf einen Blick 6 6. Aktuelle Berufszufriedenheit ist hoch Trotz der angegebenen hohen Belastungen sagen 74 Prozent der Lehrkräfte, dass sie aktuell sehr oder eher zufrieden mit ihrem Beruf sind. Sehr zufrieden sind etwas häufiger Lehrer:innen, die in Baden-Württemberg und an berufsbilden 9. Drei Viertel der Lehrkräfte haben Schul den Schulen unterrichten. sozialarbeit an ihrer Schule Fast drei Viertel aller Lehrkräfte geben an, dass 7. Mehr als jede zehnte Lehrkraft plant eine Schulsozialarbeit an ihrer Schule verfügbar Arbeitszeitreduzierung ist (71 Prozent). An über der Hälfte der Schulen 13 Prozent aller Lehrkräfte planen im kommen sind Vertrauenslehrkräfte oder ein Mentoring den Schuljahr 2022/23 eine Reduzierung ihres system vorhanden. Zugang zu Schulpsycholo wöchentlichen Deputats. Insbesondere Lehr g:innen gibt es dagegen im Durchschnitt nur an kräfte, die aktuell zwischen 15 bis 20 Stunden einem Drittel der Schulen (33 Prozent). Die psy unterrichten, planen weniger zu unterrichten chosoziale Infrastruktur ist an kleinen Schulen (27 Prozent). Ein Viertel aller Lehrkräfte, die mit weniger als 500 Schüler:innen teilweise aktuell mit ihrem Beruf sehr oder eher unzu weit unterdurchschnittlich. frieden sind, möchten im kommenden Schul jahr ihr Deputat verringern (25 Prozent). 10. Lehrkräfte beobachten mehr Schüler:innen mit Lernrückständen 8. Deutlicher Anstieg von Verhaltensauf 13 Prozent aller Lehrkräfte sagen, dass mehr als fälligkeiten bei Schüler:innen 75 Prozent ihrer Schüler:innen infolge der Corona- Am häufigsten beobachten die Lehrer:innen Pandemie deutliche Lernrückstände aufweisen – einen deutlichen Anstieg von Konzentrations- deutlich mehr als noch vor einem halben Jahr. und Motivationsproblemen (je 80 Prozent) bei Dass 75 Prozent und mehr der Schüler:innen deut ihren Schüler:innen seit Beginn der Corona- liche Lernrückstände aufweisen, wird an Schulen, Pandemie. Etwa die Hälfte der Lehrkräfte nennt in denen mehr als die Hälfte der Schülerschaft eine deutliche Zunahme von körperlicher Unru eine andere Familiensprache als Deutsch spricht, he (52 Prozent) und Niedergeschlagenheit doppelt so häufig geschätzt als an Schulen, in (42 Prozent). Bis auf letztere Verhaltensauf welchen weniger als 25 Prozent der Schüler:innen fälligkeit verzeichnen die befragten Lehrkräfte eine andere Familiensprache als Deutsch spre an allgemeinbildenden Schulen bei allen prob chen (geschätzt 23 zu 9 Prozent). lematisierten Verhaltensweisen einen Anstieg innerhalb eines halben Jahres. Fast doppelt so viele Lehrer:innen nehmen sogar einen deutlicheren Anstieg aggressiven Verhaltens wahr als in unserer vorherigen Befragung im September 2021.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 7 Ergebnisse im Detail Aktuelle Herausforderungen der Schulen aus Sicht der Lehrkräfte. Wir haben Lehrkräften folgende offene Was sind im April 2022 die größten Herausfor- Frage gestellt: „Einmal ganz allgemein: derungen der Schulen aus Sicht der Lehrkräfte?* Was sind zurzeit die größten Herausfor- in Prozent derungen an Ihrer Schule?“ Die Antwor- Corona(-Maßnahmen) ten wurden gruppiert, Mehrfachant- 38 worten waren möglich. Im Durchschnitt gaben die Lehrkräfte etwas mehr als Lehrkräftemangel zwei Herausforderungen an. 26 Verhalten der Schüler:innen Dabei ergab sich folgendes Bild: 21 38 Prozent der Befragten sehen auch im dritten Jahr der Pandemie die Digitalisierung Corona-Maßnahmen sowie die damit 17 einhergehende Mehrbelastung und Bildungspolitik und Bürokratie erschwerte Planbarkeit nach wie vor 15 als größte Herausforderung im eigenen Arbeitsbelastung, Zeitmangel Berufsalltag. An zweiter Stelle steht 14 der Lehrkräftemangel, den 26 Prozent der Befragten nennen. 21 Prozent der Lernrückstände aufgrund Unterrichtsausfall Befragten geben das Verhalten der 13 Schüler:innen an (worauf wir weiter Leistungsunterschiede, Überforderung unten näher eingehen werden). An vier- 12 ter Stelle werden Themen rund um die mangelnde Digitalisierung der Schule Sonstiges genannt (17 Prozent). 10 Aufnahme und Beschulung von Geflüchteten z. B. aus der Ukraine Desweiteren problematisieren 15 Pro- 8 zent der Lehrkräfte Herausforderungen im Zusammenhang mit Bildungspolitik, * Offene Frage, Mehrfachnennungen waren möglich. Bürokratie und Verwaltung.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 8 Es folgen die derzeitige Arbeitsbe- Insgesamt betrachtet wird deutlich, lastung und Zeitmangel (14 Prozent), dass die Lehrkräfte derzeit mit der die Bewältigung von Lernrückständen Bewältigung von globalen Ereignis- aufgrund von Unterrichtsausfällen sen sowie vielfältigen und zahlrei- (13 Prozent) sowie die wachsenden chen weiteren Herausforderungen an Leistungsunterschiede (12 Prozent) ihrer Schule konfrontiert sind. Diese zwischen den Schüler:innen und, Herausforderungen liegen nicht nur damit einhergehend, leistungsschwa- auf verschiedenen Handlungsebenen, chen Schüler:innen, die im Unterricht sondern teilweise auch außerhalb ih- nicht mehr Schritt halten können. res (direkten) Einflussbereichs. Dabei Diese genannten Themen werden sind die genannten Herausforderun- wir im Folgenden noch ausführlich gen nicht unabhängig voneinander zu betrachten. Demgegenüber stellt die betrachten; sie können miteinander Aufnahme ukrainischer Schüler:innen in Zusammenhang stehen und ein- für die Mehrzahl aller befragten Lehr- ander wechselseitig beeinflussen. kräfte zum Befragungszeitpunkt noch Deutlich sichtbar wird, dass die Coro- keine zentrale Herausforderung dar; na-Pandemie und die Bewältigung der lediglich für 8 Prozent der Befragten Corona-Maßnahmen weiterhin viele ist dies der Fall. Ressourcen der Fachkräfte binden. Vor dem Hintergrund des Lehrkräfte- mangels und des problematisierten Verhaltens der Schüler:innen kann von einer angespannten aktuellen Situation der Schulen in Deutschland ausgegangen werden.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 9 Einstellungen der Lehrkräfte zur aktuellen Situation Wie schätzen Lehrkräfte die aktuelle Situation ein?* Alle Befragten in Prozent „Den Sorgen und Ängsten meiner Schüler:innen Grundschulen kann ich trotz aller Bemühungen aktuell nicht ausreichend Raum geben.“ Haupt-/Real-/Gesamtschulen 54 Gymnasien 56 Berufliche Schulen 58 58 48 „Trotz aller Bemühungen kann meine Schule einigen „Ein Großteil meines Unterrichts Schüler:innen aktuell nicht die adäquate Unterstützung besteht aktuell aus Krisen- beim Lernen bieten, die sie benötigen.“ management.“ 71 44 83 51 75 51 66 29 57 32 „Die Förderung des psychischen Wohlbefindens „In meinem Unterricht habe ich aktuell der Schüler:innen sollte aktuell wichtiger sein als genügend Zeit für die pädagogische das Erfüllen der Lehrpläne.“ Beziehungsarbeit mit den Schüler:innen.“ 66 37 74 36 66 34 61 32 51 40 * Werte beziehen sich auf Befragte, die den Aussagen voll und ganz oder eher zustimmen.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 10 Um ein genaueres Stimmungsbild von wichtiger sein sollte als die Erfüllung sie im Unterricht nicht überwiegend der aktuellen Situation an den Schulen der Lehrpläne, sagen zwei Drittel der mit Krisenmanagement beschäftigt in Deutschland gewinnen zu können, befragten Lehrkräfte (66 Prozent). sind. Insbesondere Lehrkräfte, die an haben wir die Lehrkräfte gebeten, sich Auch hier ist die Zustimmung bei den Gymnasien oder berufsbildenden Schu- zu verschiedenen Aussagen zu positio- Grundschullehrkräften am höchsten. len arbeiten, sind dieser Meinung. nieren und anzugeben, ob sie den Aus- Desweiteren interessierte uns, wie die sagen voll und ganz oder eher (nicht) Lehrkräfte folgende Aussage einschät- Eine letzte Aussage, zu der sich die zustimmen. Die folgenden Ergebnisse zen: „Den Sorgen und Ängsten meiner Fachkräfte positionieren sollten, lau- zeigen die zusammengefassten Werte Schüler:innen kann ich trotz aller tete: „In meinem Unterricht habe ich für voll und ganz und stimme eher zu. Bemühungen aktuell nicht ausreichend aktuell genügend Zeit für die pädagogi- Raum geben.“ Dem stimmte die Hälfte sche Beziehungsarbeit mit den Schü- Der Aussage, dass ihre Schule trotz der Lehrkräfte – über alle Schulformen ler:innen.“ Dem stimmen 37 Prozent aller Bemühungen einigen Schüler:in- hinweg – voll und ganz oder eher zu aller Lehrkräfte voll und ganz oder eher nen aktuell nicht die adäquate Unter- (54 Prozent). zu. Umgekehrt geben also 62 Prozent stützung beim Lernen bieten kann, die der Lehrkräfte an, dass sie nicht genü- sie benötigen, stimmen insgesamt 71 Etwas mehr als die Hälfte der Lehrkräf- gend Zeit für die pädagogische Bezie- Prozent der befragten Lehrkräfte voll te (56 Prozent) gibt außerdem an, dass hungsarbeit in ihrem Unterricht haben. und ganz oder eher zu. Insbesondere Lehrkräfte, die an Grundschulen unter- richten, kommen zu dieser Einschät- zung (83 Prozent). Auch 80 Prozent der Lehrer:innen, die an Schulen unterrichten, in welchen mehr als die Hälfte der Schüler:innen eine andere Familiensprache als Deutsch sprechen, stimmen dem zu. Dass die Förderung des psychischen Wohlbefindens der Schüler:innen aktuell
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 11 Arbeitsbelastung von Lehrkräften tung werfen: Wie sehr sind Lehrkräfte Wie schätzen Lehrkräfte die Arbeitsbelastung ihres in Deutschland belastet? Welche Lehr- Kollegiums ein? kräfte betrifft dies besonders, und wie schlagen sich die Belastungen auf die Sehr hoch in Prozent Gesundheit der Fachkräfte nieder? Hoch Zunächst wollten wir wissen, wie die Angemessen Lehrkräfte insgesamt die Arbeitsbelas- Gering tung des gesamten Kollegiums aktuell Sehr gering einschätzen. Haupt-/ Alle Grund- Real-/Gesamt- Gym- Berufliche Im Ergebnis schätzt die überwältigen- Befragten schulen schulen nasien Schulen de Mehrheit der befragten Lehrkräfte 100 (92 Prozent) die derzeitige Arbeitsbe- 90 lastung des Kollegiums als sehr hoch 30 80 46 46 (46 Prozent) oder als hoch (46 Pro- 50 70 59 zent) ein. 7 Prozent geben an, dass die 60 Arbeitsbelastung angemessen ist. Eine 50 geringe oder sehr geringe Arbeitsbelas- 40 56 tung gibt durchschnittlich nahezu keine 30 46 47 Lehrkraft an (beide 0 Prozent). 46 20 33 Dabei zeigt ein Vergleich über die 10 14 7 7 3 5 1 Schulformen hinweg, dass insbesonde- 0 re Grundschullehrkräfte (59 Prozent) * Fehlende zu 100 Prozent: Weiß nicht/Keine Angabe. die Arbeitsbelastung als sehr hoch ein- schätzen, wohingegen dies nur knapp Derzeitige Arbeitsbelastung des ein Drittel der Lehrkräfte (30 Prozent) Kollegiums an berufsbildenden Schulen so sieht. Die beiden vorigen Ergebnisse zeich- Regional betrachtet geben Lehrkräfte, nen bereits ein Bild von der aktuellen die in Ostdeutschland3 arbeiten, weni- Situation an Schulen in Deutschland, ger häufig eine sehr hohe Arbeitsbelas- in denen die Lehrkräfte zahlreiche tung an als der bundesweite Durch- Herausforderungen benennen, die sich, schnitt von 46 Prozent (32 Prozent). so ist zu vermuten, auch im Stimmungs- Eine überdurchschnittlich sehr hohe bild zur aktuellen Unterrichtssituation Arbeitsbelastung geben Lehrkräfte an der Lehrkräfte widerspiegeln. Schulen in Nordrhein-Westfalen (56 Wir wollen daher nun einen genauen Prozent) und in der Mitte4 Deutsch- Blick auf die derzeitige Arbeitsbelas- lands (55 Prozent) an.5 3 Ost = neue Bundesländer, ohne Berlin. 4 Mitte = Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland. 5 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht unter: https://www.bosch-stiftung.de/de/lehrkraefte-stehen-unter-enormen-druck
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 12 Wie schätzen Lehrkräfte ihre eigene Arbeitsbelastung ein?* Sehr hoch in Prozent Derzeitige eigene Arbeitsbelastung Hoch Gefragt nach einer Einschätzung der Angemessen eigenen Belastung, zeigt sich ein ähn- Gering liches Bild wie bei der Belastung des Sehr gering Kollegiums. Im Durchschnitt geben 84 Haupt-/ Prozent aller Lehrkräfte an, dass sie Alle Grund- Real-/Gesamt- Gym- Berufliche sehr hoch oder hoch belastet sind. Befragten schulen schulen nasien Schulen Berufsschullehrer:innen haben den 100 niedrigsten Wert bezüglich einer sehr 90 28 hohen Arbeitsbelastung (28 Prozent) 80 42 41 50 47 und geben überdurchschnittlich häufig 70 an, dass ihre Arbeitsbelastung ange- 60 45 messen ist (25 Prozent). 50 40 42 42 Uns interessierte weiterhin, inwiefern 36 39 30 die Arbeitsbelastung mit der Höhe 20 des Stundendeputats der Lehrkräfte 25 10 15 13 14 in Zusammenhang steht. Während ein 12 0 1 1 1 2 2 Drittel der Befragten, die ein wö- 1 * Fehlende zu 100 Prozent: Weiß nicht/Keine Angabe. chentliches Deputat von weniger als 15 Stunden haben, angeben, dass sie sehr hoch belastet sind (31 Prozent), geben dies 54 Prozent der Lehrkräfte an, die 28 Stunden oder mehr Unter- richtsstunden pro Woche geben. Auch findet sich in der Deputatsgruppe mit unter 15 Unterrichtsstunden die höchste Zustimmung, dass die eigene Arbeitsbelastung angemessen (24 Pro- zent) ist. Es zeigt sich also nicht nur: Je höher das Deputat, desto stärker fühlen sich Lehrkräfte belastet, son- dern auch, dass ab einem Deputat von 25 Unterrichtsstunden ein Kipppunkt erreicht ist, an dem mehr Lehrer:innen angeben, sehr hoch belastet zu sein als „nur“ hoch. 6 6 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 13 Neben der Einschätzung der Arbeits- belastung wollten wir mehr darüber Wie viele Lehrkräfte arbeiten seit Beginn des Jahres erfahren, wie sich der Arbeitsalltag der 2022 (sehr) häufig am Wochenende und nachts?* befragten Lehrkräfte gestaltet. Hierfür haben wir den Lehrkräften vier Aussa- Alle Befragten in Prozent gen vorgelegt und sie gebeten, anzu- Grundschulen geben, wie (sehr) häufig, manchmal, Haupt-/Real-/Gesamtschulen selten oder nie die Aussage seit Beginn Gymnasien des Jahres 2022 auf ihren Arbeitsalltag Berufliche Schulen zutrifft. In der folgenden Grafik sind die Werte sehr häufig und häufig zusam- Lehrkräfte, die (sehr) häufig am Wochenende arbeiten mengefasst. 79 80 79 Prozent aller Lehrkräfte geben an, 80 dass sie (sehr) häufig auch am Wo- 85 chenende arbeiten. Dieser hohe Wert 68 findet sich in allen allgemeinbildenden Schulen und ist bei Berufsschulen am Lehrkräfte, die sich (sehr) häufig in ihrer arbeitsfreien geringsten (68 Prozent). Die Mehrheit Zeit nicht richtig erholen können der Lehrkräfte (60 Prozent) gibt an, sich 60 auch in ihrer arbeitsfreien Zeit (sehr) 62 häufig nicht richtig erholen zu können. 61 Auch hier findet sich der geringste Wert 63 bei Lehrkräften in berufsbildenden Schulen – sie können sich in ihrer Frei- 49 zeit offenbar besser erholen. Weiterhin berichtet die Hälfte der Lehrkräfte, bei denen (sehr) häufig zwischen dem Lehrkräfte, dass zwischen dem Ende Ende eines Arbeitstags und dem Beginn des nächsten Arbeitstags weniger als 11 Stunden liegen eines Arbeitstags und dem Beginn des nächsten Arbeitstags (sehr) häufig 49 weniger als elf Stunden Ruhezeit liegen 50 (49 Prozent). Dies betrifft insbesondere 50 Gymnasiallehrer:innen mit 57 Prozent 57 und am wenigsten Lehrkräfte an berufs- 38 bildenden Schulen (38 Prozent). Jede fünfte Lehrkraft (18 Prozent) arbeitet Lehrkräfte, die (sehr) häufig nachts zwischen außerdem nachts zwischen 22 Uhr und 22:00 und 06:00 Uhr arbeiten 6 Uhr. Dies tun Gymnasiallehrer:innen 18 etwas häufiger (22 Prozent) als Lehr- 17 kräfte anderer Schulformen. Lehrer:in- 20 nen, die unter 40 Jahre alt sind, haben 22 in allen Aussagen etwas höhere Werte 18 (außer bei nachts arbeiten; dies geben 40- bis 49-Jährige am häufigsten an).7 * Werte beziehen sich auf Befragte, die angeben, dass diese Arbeitssituationen sehr häufig oder häufig vorkommen. 7 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 14 Welche gesundheitlichen Beschwerden treten bei Lehrkräften seit Beginn des Jahres 2022 (sehr) häufig auf?* Alle Befragten in Prozent Schlafstörungen Grundschulen 33 Haupt-/Real-/Gesamtschulen 42 Gymnasien 35 28 Berufliche Schulen 26 Berufszufriedenheit: sehr/eher unzufrieden 54 Körperliche Erschöpfung, Müdigkeit Nacken-, Rückenschmerzen Niedergeschlagenheit 62 43 26 66 46 28 67 41 29 58 44 23 49 42 24 83 65 45 Mentale Erschöpfung Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit Kopfschmerzen 46 34 25 50 41 31 52 32 24 40 30 24 38 30 19 75 52 38 Innere Unruhe, Angespanntheit Erhöhte Reizbarkeit Angstzustände 45 33 7 53 40 9 50 39 8 42 28 5 32 25 4 74 56 18 * Werte beziehen sich auf Befragte, die angeben, dass diese gesundheitlichen Beschwerden sehr häufig oder häufig vorkommen. Mehrfachnennungen waren möglich. 8 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 15 Weiterhin geben 7 Prozent an, täglich oder häufig unter Angstzuständen zu leiden. Hier lässt sich lediglich ein Zusammenhang zur aktuellen Berufs- zufriedenheit herstellen: Insbesondere (sehr) unzufriedene Lehrkräfte haben diese Erkrankung angegeben (18 Prozent). Zusammengefasst wird deutlich sicht- Gesundheitliche Beschwerden von (66 Prozent) und Haupt-, Real- und bar, dass insbesondere Lehrkräfte, die Lehrkräften Gesamtschulen (67 Prozent) etwas angegeben haben, dass sie aktuell mit Wir wollen nun einen Blick auf die häufiger von körperlicher Erschöpfung ihrem Beruf sehr/eher unzufrieden sind, gesundheitlichen Beschwerden der betroffen. An berufsbildenden Schu- wesentlich häufiger an gesundheitlichen Lehrkräfte werfen. Hierfür haben wir len sehen wir die geringsten Werte: Beschwerden leiden. den Lehrkräften zehn Indikatoren für Hier leidet die Hälfte der Lehrkräfte gesundheitliche Beschwerden vorge- – wohlgemerkt – täglich oder häu- Auch Lehrkräfte, die an Grundschulen legt und erneut gefragt, ob diese bei fig an körperlicher Erschöpfung und oder Haupt-, Real- und Gesamtschu- ihnen seit Beginn des Jahres 2022 Müdigkeit. Und sogar 83 Prozent der len unterrichten sowie Lehrer:innen, sehr häufig/täglich, häufig, manchmal, Lehrkräfte, die aktuell beruflich sehr/ die ein hohes wöchentliches Deputat selten oder nie auftreten. eher unzufrieden sind, fühlen sich haben, geben häufiger gesundheitliche körperlich erschöpft. Beschwerden an (mit Ausnahme von Die folgende Grafik erlaubt dabei eine Nacken- und Rückenschmerzen, die alle differenzierte Betrachtung verschie- Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Lehrkräfte gleichermaßen betreffen). dener Merkmale. Neben dem Durch- folgenden Beschwerden, die fast die schnittswert aller Befragten sehen wir Hälfte der Lehrkräfte (sehr) häufig bei Die genannten gesundheitlichen Be- hier auch, wie die gesundheitlichen sich beobachtet. Diese sind: menta- schwerden treten etwa gleich häufig Beschwerden mit der Berufszufrieden- le Erschöpfung (46 Prozent), innere sowohl in Schulen mit einer kleinen heit zusammenhängen. Hierfür haben Unruhe/Angespanntheit (45 Prozent) als auch mit einer großen Schüler- wir uns genauer angeschaut, wie sowie Nacken- und Rückenschmerzen schaft auf. Die Werte liegen in allen Lehrkräfte, die mit ihrem Beruf aktuell (43 Prozent). Kategorien (bis auf Angstzustände) sehr/eher unzufrieden sind, ihren ge- bei Frauen zum Teil deutlich höher als sundheitlichen Zustand einschätzen. Desweiteren gibt ein Drittel der Lehr- bei Männern. Hinsichtlich der Alters- kräfte an, (sehr) häufig an Vergesslich- gruppen kann festgestellt werden, Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte keit/Unkonzentriertheit (34 Prozent), dass unter 40-jährige Lehrkräfte etwas (62 Prozent) leidet sehr häufig/täglich erhöhter Reizbarkeit und Schlafstörun- häufiger als ihre älteren Kolleg:innen oder häufig an körperlicher Erschöp- gen (beides 33 Prozent) sowie, etwas an innerer Unruhe/Angespanntsein fung und Müdigkeit. Wirft man einen weniger häufig, auch an Niederge- (51 Prozent), Vergesslichkeit/Unkon- genaueren Blick auf die Schulformen, schlagenheit (26 Prozent) und Kopf- zentriertheit (40 Prozent) und Kopf- sind Lehrkräfte an Grundschulen schmerzen (25 Prozent) zu leiden. schmerzen (37 Prozent) leiden. 9 9 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 16 Aktuelle Arbeitszufriedenheit nen dies nicht. Lehrkräfte, die aktuell Wie zufrieden sind Lehrkräfte mit ihrem Beruf unzufrieden sind, aktuell mit ihrem Beruf? planen häufiger eine Unterrichtsreduk- tion (25 Prozent). Auffällig sind insbe- Sehr zufrieden 5 sondere die beiden Deputatsgruppen Eher zufrieden 19 21 15 bis unter 20 Unterrichtsstunden % Eher unzufrieden und zwischen 20 und 25 Stunden – Sehr unzufrieden das heißt also Teilzeitbeschäftigte –, die häufiger als ihre Kolleg:innen ihre Unterrichtsstunden weiter reduzieren 55 wollen. Fast ein Drittel der Lehrkräfte, die aktuell 15 bis 20 Stunden unter- richten, planen das Deputat zu redu- Die gute Nachricht: Obwohl die Lehr- putatsstunden reduzieren wollen. zieren (27 Prozent). Lehrkräfte mit kräfte zahlreiche aktuelle Herausfor- Im Ergebnis trifft dies auf mehr als einem Deputat von 20 bis 25 Stunden derungen, eine sehr hohe Belastung jede zehnte Lehrkraft zu: 13 Prozent doppelt so häufig (15 Prozent) wie ihre des Kollegiums (92 Prozent), aber auch aller befragten Lehrkräfte möchten ihre Kolleg:innen, die unter 15 Stunden pro eine sehr hohe eigene Belastung (84 Unterrichtsstunden im kommenden Woche unterrichten (7 Prozent) oder Prozent) und damit in Zusammenhang Schuljahr verringern, 86 Prozent pla- vollzeitbeschäftigt sind (9 Prozent). stehende vielfache und diverse gesund- heitliche Belastungen angaben, sind 74 Prozent der befragten Lehrkräfte sehr Haben Lehrkräfte vor, ihre Unterrichtsstunden im bzw. eher mit ihrem Beruf zufrieden Schuljahr 2022/23 zu reduzieren? (19 und 55 Prozent). Eher unzufrieden ist jede fünfte Lehrkraft, und lediglich Ja Nein in Prozent 5 Prozent aller Befragten geben an, Alle Befragten aktuell sehr unzufrieden zu sein. Schul- 13 86 leitungen und Lehrkräfte sind glei- chermaßen (sehr) zufrieden. Ebenfalls Berufszufriedenheit: sehr/ eher zufrieden findet sich kein Unterscheid zwischen 9 90 den Altersgruppen. Sehr zufrieden sind etwas häufiger Lehrer:innen, die in Berufszufriedenheit: sehr/ eher unzufrieden Baden-Württemberg, sowie Lehrkräfte, 25 74 die an berufsbildenden Schulen unter- richten.10 Deputat 15 bis unter 20 Stunden 27 72 Reduzierung des Deputats im kommenden Schuljahr Deputat 20 bis 25 Stunden Angesichts des Lehrermangels und der 15 84 hohen Werte des Belastungserlebens fragten wir uns, wie viele Lehrkräfte An 100 Prozent fehlende Werte = weiß nicht/keine Angabe für das kommende Schuljahr ihre De- 10 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht. 11 Kleine Schule: unter 500 SuS; mittelgroße Schule: 500–999 SuS; große Schule: 1.000 oder mehr SuS.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 17 Verhaltensweisen der Schüler:innen seit Beginn der Corona-Pandemie Wie viele Lehrkräfte beobachten einen deutlichen Anstieg negativer Verhaltensweisen bei ihren Schüler:innen seit Beginn der Corona-Pandemie?* in Prozent Alle Befragten Grundschulen Haupt-/Real-/Gesamtschulen Gymnasien Berufliche Schulen Konzentrationsmängel Körperliche/motorische Unruhe Aggressives Verhalten 80 52 39 78 67 43 88 56 54 78 43 25 70 28 22 Niedergeschlagen-/ Motivationsprobleme Zurückgezogenheit Absentismus 80 42 38 70 31 20 90 44 44 83 49 44 81 45 44 Mangel an Empathie/ Abnahme sozialer Fähigkeiten Spiel-/Onlinesucht Angststörungen 53 40 24 58 31 24 65 49 18 45 37 25 38 32 21 * Mehrfachnennungen waren möglich.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 18 Nach den derzeit größten Heraus (88 Prozent Konzentrationsprobleme Lehrkräfte an Gymnasien und Berufs- forderungen gefragt, haben die be- bzw. 90 Prozent Motivationsprobleme). schulen sehen hier einen deutlichen fragten Lehrkräfte bereits an dritter Anstieg. Eine deutliche Zunahme von Stelle Verhaltensauffälligkeiten und Die Hälfte der Lehrkräfte glauben, Absentismus nennen 38 Prozent aller den Lernwillen der Schüler:innen dass die sozialen Fähigkeiten der Lehrkräfte. Ein Viertel aller Lehrkräf- thematisiert. Diesem außerordentlich Schüler:innen deutlich abgenom- te (24 Prozent) meinen zudem, dass wichtigen Thema wollen wir uns nun men sowie die körperliche Unruhe Angststörungen bei ihren Schüler:in- zuwenden. Wir haben den Lehrkräf- deutlich angestiegen sind. Letzteres nen deutlich angestiegen sind. ten 9 Indikatoren zu Verhaltensauffäl- nennen Grundschullehrkräfte am ligkeiten ihrer Schüler:innen vorge- häufigsten (67 Prozent). 42 Prozent Lehrkräfte an Haupt-, Real- und legt und gefragt, ob sie seit Beginn der Lehrkräfte berichten, dass sie Gesamtschulen vermuten in allen Ka- der Corona-Pandemie im Frühjahr deutlich häufiger Zurückgezogen- tegorien – mit Ausnahme von Angst- 2020 einen deutlichen Anstieg dieser oder Niedergeschlagenheit beob- störungen – etwas häufiger einen Verhaltensweisen beobachten. In der achten. Dies berichten insbesondere deutlichen Anstieg als ihre Kolleg:in- Grafik werden die durchschnittlichen Lehrkräfte an Sekundarschulen und nen. Ebenfalls geben auch Lehrkräf- Prozentzahlen für alle Befragten und am häufigsten Gymnasiallehrkräfte te, die mit ihrem Beruf aktuell (eher) nach Schulformen dargestellt, in (49 Prozent). Spiel- und Onlinesucht unzufrieden sind, häufiger an, deut- welchen ein deutlicher Anstieg bejaht konstatieren 40 Prozent der Lehr- liche Verhaltensauffälligkeiten bei wurde. Im Durchschnitt haben die kräfte. Auch hier geben dies häufiger ihren Schüler:innen zu beobachten. Lehrkräfte 4,5 Verhaltensauffälligkei- Lehrer:innen an Sekundarschulen, Dies betrifft insbesondere die Kate- ten genannt. insbesondere Haupt-, Real- und Ge- gorien Konzentrations- und Motiva- samtschullehrer:innen (49 Prozent), tionsprobleme (88 und 89 Prozent), Insgesamt geben 80 Prozent der Lehr- an. Auch sagen die Hälfte der Lehr- Mangel an Empathie (65 Prozent), kräfte an, dass sie einen deutlichen kräfte an Haupt-, Real- und Gesamt- körperliche und motorische Unruhe Anstieg von Konzentrations- und Mo- schulen (54 Prozent), dass aggres- (58 Prozent) und aggressives Verhal- tivationsproblemen bei ihren Schü- sives Verhalten der Schüler:innen ten (50 Prozent). Lediglich 3 Prozent ler:innen beobachten. Dies sagen deutlich angestiegen ist. Insgesamt aller Lehrkräfte beobachten keinen insbesondere Lehrkräfte an Haupt-, glauben dies nur 39 Prozent aller deutlichen Anstieg von Verhaltensauf- Real- und Gesamtschulen Lehrkräfte. Lediglich ein Viertel der fälligkeiten bei ihren Schüler:innen.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 19 In der vorhergehenden Befragung Wie hat sich die Einschätzung der Lehrkräfte in des Deutschen Schulbarometers im Bezug auf einen deutlichen Anstieg negativer September 2021 haben wir Lehr Verhaltensweisen seit September 2021 entwickelt?* kräfte bereits um eine Einschätzung der Verhaltensauffälligkeiten ihrer September 2021 April 2022 in Prozent Schüler:innen gebeten, sodass wir Konzentrationsmängel nun einen zeitlichen Vergleich – im 67 82 Abstand von einem halben Jahr – ziehen können. Dabei werden berufs- Motivationsprobleme bildendende Schulen sowie die 68 80 Kategorien Mangel an Empathie, Körperliche/motorische Unruhe Spiel-/Onlinesucht und Angststörun- 42 57 gen ausgeschlossen, da diese im September 2021 nicht abgefragt wur- Zurückgezogenheit oder Niedergeschlagenheit den. Die folgenden Werte gelten also 39 42 nur für allgemeinbildende Schulen. Aggressives Verhalten 23 42 Es zeigt sich, dass die Lehrkräfte in fast allen Kategorien einen weiteren Absentismus deutlichen Anstieg der Verhaltensauf- 26 36 fälligkeiten wahrnehmen. 10 bis 15 Nichts davon Prozent mehr Lehrkräfte sagen dies 11 2 bezüglich Konzentrationsmängeln, Motivationsproblemen, körperlicher * Ohne Angaben von Lehrkräften an beruflichen Schulen, da im September 2021 ausschließlich und motorischer Unruhe sowie Absen- Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen befragt wurden. Ohne Indikatoren Mangel an Empathie, Spiel-/Onlinesucht und Angststörungen, da diese in September 2021 nicht abgefragt wurden. tismus. Fast doppelt so viele Lehr- Mehrfachnennungen waren möglich. kräfte als noch vor einem halben Jahr vernehmen einen deutlichen Anstieg von aggressivem Verhalten der Schü- ler:innen. Keine Veränderung stellen die Lehrkräfte im Falle von Zurückge- zogen- und Niedergeschlagenheit fest.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 20 Hilfsangebote für Schüler:innen Angesichts der vielfältigen und hohen Einschätzungen der Lehrkräfte bezüg- Welche Hilfsangebote sind aktuell für lich eines deutlichen Anstiegs nega- Schüler:innen verfügbar?* tiver Verhaltensweisen seit Beginn Alle Befragten in Prozent der Corona-Pandemie werfen wir die Frage auf, ob eine psychosoziale Grundschulen Infrastruktur, also Hilfsangebote, für Haupt-/Real-/Gesamtschulen die Schüler:innen an den jeweiligen Gymnasien Schulformen verfügbar ist. Berufliche Schulen Vier Hilfsangebote – nämlich Schul Schulsozialarbeit sozialarbeit, Vertrauenslehrkraft/Men- 71 toringsystem, Schulpsycholog:innen 69 und Vertrauensschüler:innen – haben 85 wir bei den Lehrkräften abgefragt, 69 mit Angabe der Möglichkeit, weitere 62 Hilfsangebote an ihrer Schule zu ergänzen. Vertrauenslehrkraft oder Mentoringsystem 58 Fast drei Viertel der Lehrkräfte gibt an, dass es an ihrer Schule Angebote der 21 Schulsozialarbeit vorhanden sind (71 70 Prozent). Am häufigsten findet sich 80 dieses Angebot an Haupt-, Real- und 75 Gesamtschulen (85 Prozent). Kontaktmöglichkeit/ Sprechstunde Etwa drei Viertel der Lehrkräfte aus der Schulpsychologie Sekundarschulen berichten von einem 33 Angebot für ihre Schüler:innen, sich an 26 eine Vertrauenslehrkraft bzw. ein Men- 32 toringsystem wenden zu können (HS/ 44 RS/GS: 70 Prozent; Gym: 80 Prozent; 45 BS: 75 Prozent). Dieses Angebot fin- det sich hingegen nur an jeder fünften Vertrauensschüler:innen Grundschule (21 Prozent). 22 8 31 30 2 * Mehrfachnennungen waren möglich.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 21 Eine Kontaktmöglichkeit zu Schulpsy- cholog:innen nennt nur etwa ein Vier- tel der Lehrkräfte an Grundschulen (26 Prozent) sowie ein Drittel an Haupt-, Real- und Gesamtschulen (32 Prozent). Hingegen bestätigt fast die Hälfte der Gymnasial- und Berufs- lehrer:innen (44 bzw. 45 Prozent), über ein solches Angebot an ihrer Schule zu verfügen. 65 Prozent der Lehrkräfte, die in Bayern tätig sind, sagen, dass an ihrer Schule die Schü- ler:innen Zugang zu Schulpsycholog:in- nen haben. Dass Vertrauensschüler:in- nen an ihrer Schule vorhanden sind, sagen durchschnittlich 22 Prozent der befragten Lehrer:innen. Hingegen ist ein solches Hilfesystem nur an 2 Pro- zent der Berufsschulen etabliert. Ein Vergleich über die Größe der Schulen hinweg zeigt, dass an mittel- großen und großen Schulen Angebote der psychosozialen Versorgung für Schüler:innen fast doppelt so häufig verfügbar sind als an kleinen Schu- len.12 Dabei stellt die Schulsozial- arbeit eine Ausnahme dar, sie ist in allen Schulgrößen zu fast drei Viertel Bestandteil der psychosozialen Inf- rastruktur. Zu beachten ist, dass wir lediglich nach der Verfügbarkeit psy- chosozialer Angebote gefragt haben und nicht nach dem Personalschlüs- sel bezüglich der Anzahl der Schü- ler:innen und der sozialpädagogischen bzw. psychologischen Fachkräfte. 12 Zu finden im ausführlichen Ergebnisbericht.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 22 Aktuelle Lernrückstände der Schüler:innen Wie hat sich die Einschätzung der Lehrkräfte in In einer letzten Frage wollten wir von Bezug auf einen deutlichen Anstieg von den Lehrkräften wissen, wie hoch sie Lernrückständen seit September 2021 entwickelt?* den Anteil ihrer Schüler:innen schätzen, in Prozent die zum aktuellen Zeitpunkt deutliche Lernrückstände haben. Hierzu konnten Geschätzter Anteil September 2021* April 2022* die Lehrkräfte in einem Eingabefeld mehr als 75 % 6 13 eine Prozentzahl zwischen 0 und 100 51–75 % 11 angeben. 31–50 % 16 21–30 % 16 Ein zeitlicher Vergleich zwischen 11–20 % 17 September 2021 und April 2022 für 0–10 % 13 allgemeinbildende Schulen zeigt, dass Ø Mittelwert Ø 33 Ø 41 die Lehrkräfte den Anteil der Schü- 16 16 ler:innen nun höher schätzen. Waren es im September noch 33 Prozent, wird 19 16 nun angenommen, dass 41 Prozent der Schüler:innen deutliche Lernrückstände 14 aufweisen. Auch glauben 29 Prozent 19 8 der Lehrkräfte, dass mehr als die Hälfte ihrer Schüler:innen deutliche Lernrück- An 100 Prozent fehlende Werte = weiß nicht/keine Angabe stände hat – im September 2021 sagten * Nur allgemeinbildende Schulen, da berufliche Schulen im September 2021 nicht befragt wurden. dies nur 17 Prozent der Lehrkräfte.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ergebnisse im Detail 23 Ein Vergleich über Schulformen Wie unterscheidet sich der geschätzte Anteil der hinweg zeigt auf, dass Lehrkräfte an Schüler:innen mit deutlichen Lernrückständen nach Grundschulen und Gymnasien den An- Schulformen?* teil der Schüler:innen mit deutlichen in Prozent Haupt-/ Lernrückständen durchschnittlich Grund- Real-/Gesamt- Gym- Berufliche mit jeweils 36 Prozent am geringsten Geschätzter Anteil schulen schulen nasien Schulen einschätzen. Berufsschullehrer:innen sowie Haupt-, Real- und Gesamtschul- mehr als 75 % 11 8 12 16 lehrer:innen geben an, dass 43 bzw. 51–75 % 12 13 46 Prozent ihrer Schülerschaft einen 31–50 % 18 deutlichen Lernrückstand aufweist. 21–30 % 21 18 18 11–20 % Ein weiterer Unterschied wird ersicht- 19 lich, wenn man die soziale Lage der 0–10 % 17 19 16 Schulen bedenkt. Als Indikator haben Ø Mittelwert Ø 36 Ø 46 Ø 36 Ø 43 wir hierfür die Familiensprache der 18 Schüler:innen gewählt und die Lehr- 17 25 14 kräfte danach gefragt, wie hoch der 16 Anteil ihrer Schüler:innen ist, die eine 12 andere Familiensprache als Deutsch 23 14 11 sprechen. Lehrkräfte, die an Schulen 10 arbeiten, in denen weniger als 25 Pro- 5 5 6 6 zent der Schülerschaft eine andere Familiensprache als Deutsch sprechen, An 100 Prozent fehlende Werte = weiß nicht/keine Angabe glauben, dass insgesamt 34 Prozent ihrer Schüler:innen deutliche Lern- rückstände haben. Hingegen vermutet jede zweite Lehrkraft (54 Prozent), die an einer Schule unterrichtet, in der mehr als die Hälfte der Schülerschaft eine andere Familiensprache als Deutsch spricht, dass ihre Schüler:in- nen deutliche Lernrückstände haben.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick 24 Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick Die Folgen der Corona-Pandemie Aber wie können Lehrkräfte entlastet werden? Hier zwei konkrete Vorschläge: werden in der vierten repräsentativen Befragung des Deutschen Schulbaro- Gesundheitsprävention und Lehrerarbeitszeitmodelle: meters weiterhin deutlich sichtbar. Angesichts der gesundheitlichen Beschwerden und der Arbeitsbelastungen der Die Pandemie und die Corona-Maß- Lehrkräfte schlagen wir vor, eine Programmatik zur systematischen Gesund- nahmen werden von den befragten heitsprävention im Bildungssystem – insbesondere für besonders belastete Lehrkräften weiterhin als aktuell Lehrkräfte – zu etablieren. Ein Baustein hierfür können verbindliche Lehrerar- größte Herausforderungen an der beitszeitmodelle sein, wie z. B. in Hamburg 2003 eingeführt13 . Hier werden Schule angesehen. Auch schätzen sie, auch außerunterrichtliche Aufgaben von Lehrer:innen, wie Konferenzen, dass (negative) Verhaltensweisen der Netzwerkarbeit und Fortbildungen, berücksichtigt. Der Staat muss stärker in Schüler:innen sowie deutliche Lern- die Pflicht genommen werden, die Arbeitsbelastung und auch die entgrenzte rückstände weiter zugenommen Arbeit von Lehrkräften gemäß den geltenden Arbeitszeitgesetzen einzudämmen. haben. Vor dem Hintergrund mangeln- der flächendeckender psychosozialer Verhaltensauffälligkeiten der Schüler:innen Infrastrukturen, insbesondere hin- Der vorliegende Bericht macht sichtbar, dass die Verhaltensauffälligkeiten von sichtlich Schulpsycholog:innen, ist Schüler:innen bereits vor einem halben Jahr auf einem sehr hohen Niveau der Anstieg der Verhaltensauffällig waren und weiter zugenommen haben. Diese Ergebnisse erfordern dringenden keiten besonders problematisch. Handlungsbedarf. Nicht nur muss in den Ausbau der psychosozialen Infrastruk- Auch verspricht der derzeitige und sich tur an den Schulen vor allem hinsichtlich Schulpsycholog:innen investiert weiter verschärfende Lehrkraftmangel werden, um die Leiden und Belastungen der Kinder und Jugendlichen, aber keine Entlastung für die Lehrkräfte und auch der Lehrkräfte14 vor Ort aufzufangen. Damit einhergehend sollten Leh- für diejenigen Schüler:innen, die rer:innen mehr Freiheitsgrade bezüglich der Erfüllung des Bildungsplans deutliche Lernrückstände aufweisen. erhalten: Die Förderung des psychischen Wohlbefindens der Schüler:innen Erneut wird deutlich, dass insbesonde- sollte aktuell wichtiger sein als das Erfüllen der Lehrpläne, das sagen zwei re Schüler:innen mit Migrationshinter- Drittel der Lehrkräfte, und wir sollten sie hören. grund vom deutschen Schulsystem nicht mitgenommen werden. Trotz der zahlreichen Herausforderungen und hohen Belastungen ist eine deutli- che Mehrheit der Lehrkräfte mit ihrem Beruf zufrieden. Als Überzeugungstäter:in- Die Einschätzung des sehr hohen nen, die sie offenbar sind, zeigt sich ihre hohe Leistungs-, aber auch Leidensfähig- Belastungserlebens des Kollegiums keit, die nicht überstrapaziert werden sollte. Denn es zeigt sich auch, dass und der eigenen Konstitution ist berufsunzufriedene Lehrkräfte doppelt so häufig ihre Arbeitszeit reduzieren wollen mehr als eindrücklich: Die Lehrkräfte wie ihre zufriedenen Kolleg:innen. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert agieren bereits über ihrer Belastungs- werden, wenn man diese Lehrkräfte nicht verlieren will. grenze – sie fühlen sich müde, sind innerlich angespannt und es macht Das Deutsche Schulbarometer wird erneut Bilanz ziehen, wie sich die aktuelle sie krank. Angesichts der weiter Situation an deutschen Schulen im kommenden Jahr darstellt. Schwerpunkte ansteigenden Aufnahme von Kindern werden auch hier das Belastungserleben von Lehrkräften und Schüler:innen sein. und Jugendlichen aus der Ukraine müssen die Bildungspolitik und Bildungsadministration diese zusam- mengetragenen Erkenntnisse ernst 13 Mehr Informationen unter: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/heisst-von- hamburg-lernen-wirklich-siegen-lernen/ nehmen, wollen sie die Negativspirale 14 Mehr Informationen unter: https://deutsches-schulportal.de/schulkultur/schulpsychologen- durchbrechen. sind-auch-fuer-lehrer-da/
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Ansprechpartner:innen 25 Ansprechpartner:innen Für Pressevertreter:innen Sie möchten über das Deutsche Schulbarometer berichten, benötigen einen vertieften Einblick in die Daten oder suchen eine:n Interview partner:in für eine inhaltliche Einordnung? Bitte wenden Sie sich an: Claudia Hagen, Referentin Kommunikation claudia.hagen@bosch-stiftung.de Tel. 030 220025-261 Dr. Dagmar Wolf, Bereichsleiterin Bildung dagmar.wolf@bosch-stiftung.de Tel. 0711 46084-138 Für Wissenschaftler:innen Auf Anfrage stellen wir Wissenschaftler:innen die Rohdaten der Befra- gung für ihre eigenen Forschungszwecke zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu unter Angabe Ihrer Forschungsfrage an: Angelika Sichma, Projektmanagerin Bildung angelika.sichma@bosch-stiftung.de Tel. 0711 46084-608
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Fragebogen 26 Fragebogen Alles in allem: Wie zufrieden sind Sie aktuell mit Ihrem Beruf? sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden Einmal ganz allgemein gefragt: Was sind zurzeit die größten Herausforderungen an Ihrer Schule? Nun geht es um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Erreichen der Lernziele Ihrer Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr. Bitte schätzen Sie: Wie viele Ihrer Schülerinnen und Schüler haben zum aktuellen Zeitpunkt deutliche Lernrückstände? Bitte geben Sie den ungefähren Prozentsatz an: ca. Prozent Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu: In meinem Unterricht habe ich aktuell genügend Zeit für die pädagogische Beziehungs arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu Die Förderung des psychischen Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler sollte aktuell wichtiger sein als das Erfüllen der Lehrpläne. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Fragebogen 27 Trotz aller Bemühungen kann meine Schule einigen Schülerinnen und Schülern aktuell nicht die adäquate Unterstützung beim Lernen bieten, die sie benötigen. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu Ein Großteil meines Unterrichts besteht aktuell aus Krisenmanagement. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu Den Sorgen und Ängsten meiner Schülerinnen und Schüler kann ich trotz aller Bemühun- gen aktuell nicht ausreichend Raum geben. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme überhaupt nicht zu Wie hoch ist Ihr derzeitiges Deputat, also die Anzahl an Unterrichtsstunden, die Sie pro Woche unterrichten? Stunden pro Woche Haben Sie vor, die Anzahl Ihrer Unterrichtsstunden im kommenden Schuljahr zu reduzieren? Ja Nein Ich werde nächstes Jahr nicht mehr als Lehrkraft beschäftigt sein.
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Fragebogen 28 Wenn Sie einmal den Zeitraum seit Beginn des Jahres 2022 betrachten: Wie häufig traten bei Ihnen in diesem Zeitraum die folgenden Beschwerden auf? Nacken-, Rückenschmerzen sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie körperliche Erschöpfung, Müdigkeit sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie mentale Erschöpfung sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Schlafstörungen sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Kopfschmerzen sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie erhöhte Reizbarkeit sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Fragebogen 29 innere Unruhe, Angespanntheit sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Niedergeschlagenheit sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Angstzustände sehr häufig = täglich häufig manchmal selten nie Wie würden Sie Ihre derzeitige Arbeitsbelastung einschätzen? sehr hoch eher hoch angemessen eher gering sehr gering Wie häufig kommt es seit Beginn des Jahres 2022 vor, … … dass Sie sich auch in Ihrer arbeitsfreien Zeit nicht richtig erholen können? sehr häufig häufig manchmal selten nie … dass Sie am Wochenende arbeiten? sehr häufig häufig manchmal selten nie … dass Sie nachts (zwischen 22:00 und 06:00 Uhr) arbeiten? sehr häufig häufig manchmal selten nie … dass zwischen dem Ende eines Arbeitstags und dem Beginn des nächsten Arbeitstags weniger als elf Stunden liegen? sehr häufig häufig manchmal selten nie
DAS DEUTSCHE SCHULBAROMETER Fragebogen 30 Wie würden Sie die derzeitige Arbeitsbelastung des Kollegiums insgesamt einschätzen? sehr hoch eher hoch angemessen eher gering sehr gering Beobachten Sie seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 einen deutlichen Anstieg folgender Verhaltensweisen bei Ihren Schülerinnen und Schülern? (Mehrfachnennungen möglich) Absentismus Motivationsprobleme Konzentrationsmängel Zurückgezogen- oder Niedergeschlagenheit Aggressives Verhalten Angststörungen Körperliche/motorische Unruhe Mangel an Empathie/Abnahme sozialer Fähigkeiten Spiel-/Onlinesucht Nichts davon Sind folgende Hilfsangebote für Schülerinnen und Schüler an Ihrer Schule aktuell verfügbar? (Mehrfachnennungen möglich) Schulsozialarbeit Kontaktmöglichkeit/Sprechstunde der Schulpsychologie Vertrauenslehrkräfte oder Mentoringsystem Vertrauensschülerinnen und Vertrauensschüler Sonstiges: Nichts davon Neben diesen Fragen wurden auch Basisdaten zu den Befragten (Alter, Geschlecht, Leitungs funktion an der Schule) und zu ihren Schulen (Schulart, Region, Größe der Schule, sozioöko nomische Zusammensetzung der Schüler:innenschaft, Anteil der Schüler:innen mit einer anderen Familiensprache als Deutsch etc.) erfasst.
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