Das festival, das bewegt.
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Gesamtkünstlerische Mariage Zuerst klingt sie einmal – die professionell dargebotene Musik, darunter oft Trouvaillen unbekannter Werke. Sie klingt aber nicht irgendwie und irgendwo: Markenzeichen der Sommerklänge sind Orte, inside und open air. Orte sind Programm von A wie Atrium eines Business Centers bis Z wie Ziegelhütte Hagen- dorn. Gespielt wird auf Hochhäusern und in Höfen, in Kapellen und Kellern, in Gäden und Gärten, in Mühlen und Museen, inhaltlich angereichert durch die Geschichte(n) dieser Orte. Es riecht nach Weihrauch, Tieren, Gewürzen, Blustbäu- men, Maschinen. Bespielt werden klösterliche, landwirtschaftliche, gewerbliche, kirchliche, industrielle, natürliche und museale Räume. So wäre es eigentlich auch dieses Jahr geplant gewesen. Aber in diesem buch- stäblich ver-rückten Jahr ist alles anders und doch wieder irgendwie typisch für das Phänomen Sommerklänge. Alle fünf Konzerte finden zwar am immer glei- chen Ort statt. Aber was für ein Ort! Eine architektonisch faszinierende Industrie- halle, die nur für ein kurzes Zeitfenster für Konzerte genutzt werden kann. Eine Halle, die aufgrund ihrer Dimensionen die für unser Wohlbefinden so wichtigen, etwas grösseren Abstände erlaubt. Und eine Halle, die dank Holzbauweise eine geradezu fantastische Konzertakustik aufweist. Was wollen wir mehr? Schon beim dritten Sommerfestival begründete der Zuger Regierungsrat die finanzielle Unterstützung wie folgt: «Mittlerweile hat sich die Verbindung von hochstehender, professionell dargebotener Musik mit kundig vorgestellter Kunst und Landschaft etabliert.» Insgesamt sind es zwanzig Jahre an Gesamtkunst- werk, sinnliche Mariage, interdisziplinäre Vernetzung. Und den Ideen und Inno- vationen scheinen kaum Grenzen gesetzt. Wir freuen uns auch künftig darauf, «den kulturellen Reichtum des Kantons Zug durch das Erlebnis Sommerklänge neu oder von neuem kennen zu lernen und selbst vermeintlich Vertrautes ganz anders zu erfahren» – das war von Beginn weg das Credo der initiativen Kräfte und künstlerisch Verantwortlichen. Festival Sommerklänge Moosstrasse 10 CH-6330 Cham www.sommerklaenge.ch Matthias Michel info@sommerklaenge.ch Ständerat Bankverbindung Zuger Kantonalbank PC 80-192-9 IBAN/KONTO-Nr. CH 45 0078 7785 5687 4509 6
Extreme Zeiten ÜBERSICHT Extreme Zeiten erfordern ausserordentliche Massnahmen. In Anbetracht der Un- gewissheit über die dannzumal geltenden behördlichen Vorgaben haben wir uns 1 Sonntag, 17.00 Uhr 5. Juli 2020 Phönix aus der Asche entschieden, die bis in alle Details fertig geplante übliche Entdeckungsreise an Zephyr Hangar V-Zug Ensemble Chamäleon fünf verschiedene Konzertorte zu stornieren und statt dessen die sich bietende Werke von Dvořák, Murphy Gelegenheit für eine einmalige Alternative beim Schopf zu packen. Die fünf Kon- und Mahler zerte finden alle am gleichen Ort statt, nämlich in Zug im neuen Zephyr Hangar der V-Zug, dessen krönender Holzhallenaufbau während eines kurzen Zeitfensters noch leer steht und nicht nur durch seine gewaltigen Dimensionen, sondern auch 2 Sonntag, 12. Juli 2020 17.00 Uhr Leipziger Meister durch seine Akustik beeindruckt. Zephyr Hangar V-Zug Calmus Ensemble #Heimat Die vergangenen Monate haben uns mit unzähligen Streaming-Produktionen drastisch vor Augen geführt, wie unersetzlich es ist, Musik in Echtzeit (nicht zeit- versetzt) zu hören, in einem eigens dafür vorgesehenen und aus dem Alltag 3 Sonntag, 19. Juli 2020 17.00 Uhr Die Reise aller Reisen herausgehobenen Raum (nicht im Home-Konzert) und in der sinnlichen, nur in Zephyr Hangar V-Zug Ian Bostridge und Julius Drake diesem einzigen Moment stattfindenden und nie in gleicher Weise wiederhol- Schuberts Winterreise baren Begegnung zwischen Musizierenden und Zuhörenden. Aus solchen Begegnungen ziehen wir seelische Nahrung, und dies gerade jetzt 4 Sonntag, 26. Juli 2020 17.00 Uhr Akkordeoncocktail wieder zu ermöglichen, war uns ein grosses Anliegen. Ebenso wichtig ist uns Zephyr Hangar V-Zug Draeger Simbirev & Co. das Signal, das wir mit der Durchführung des Festivals an die Musikerinnen und Akkordeoncocktail Musiker aussenden, die vom Lockdown existentiell getroffen wurden: Wir brau- chen euch und wir brauchen eure Kunst. Wir brauchen eure Bühnenpräsenz, eure Ausstrahlung und das geheimnisvolle, stumme Zwiegespräch mit dem 5 Sonntag, 2. August 2020 17.00 Uhr Ein Mysterium Publikum, wie es nur im Livekonzert möglich ist. Zephyr Hangar V-Zug Streichquintett Werke von Barrière, Dvořák In diesem Sinne laden wir Sie herzlich ein zur zwanzigsten Ausgabe der Sommer- und Schubert klänge. Team Festival Sommerklänge Madeleine Nussbaumer künstlerische Leitung Georg Frey, Benno Furrer, Thomas Glauser, Adi Hadodo, Peter Hoppe, Werner Hoppe, Anna und Heinz Morf, Brigitte Moser, Christian Schneider
1 Zephyr Hangar V-Zug ZUG SONNTAG, 5. JULI 2020, 17.00 UHR ENSEMBLE CHAMÄLEON Madeleine Nussbaumer Klavier, Tobias Steymans Violine, Nadezhda Korshakova Violine, Alexander Besa Viola, Luzius Gartmann Violoncello Programm Antonín Dvořák (1841–1904) Bagatellen op. 47 für 2 Violinen, Violoncello und Klavier Nr. 1: Allegretto scherzando Nr. 5: Poco allegro Kelly-Marie Murphy (*1964) «Give me Phoenix wings to fly» für Klaviertrio Fire – Desolation – Rebirth Gustav Mahler (1860–1911) Klavierquartettsatz a-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello Nicht zu schnell – Mit Leidenschaft – Entschlossen Antonín Dvořák (1841–1904) Klavierquintett A-Dur Nr. 2 op. 81 In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird auf dem 80'000 Quadratmeter Allegro ma non tanto – Dumka – Molto vivace – Allegro grossen Werkareal der V-Zug ein hochmodernes neues Stadtquartier entstehen – Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Bironico der Tech Cluster Zug. Die industrielle Produktion wird beibehalten, aber räumlich so verdichtet, dass grosse Flächen für die zusätzliche Stärkung des Werkplatzes Einführung zum Konzertort Zug, aber auch für Gewerbe und Wohnen frei werden. Ein erster, markanter Michael Roth Architekt BSA SIA, Partner im Büro Diener & Diener Akzent in diesem Umwandlungsprozess ist das neue Fabrikationsgebäude der V-Zug – der Zephyr Hangar der Basler Architekten Diener & Diener. Die Krone des Hangars ist ein Holzhallenaufbau mit augenfälligem Sheddach – eine Konstruk- tion, die vor allem in der klassischen Industriearchitektur bei Gebäuden mit gros- sen Grundflächen zum Zug kommt. Das Spezielle an der Holzkonstruktion ist die grosse Spannweite von fast 40 Metern und die Hallenlänge von 90 Metern. Der Raumeindruck der jetzt noch fast leeren Halle ist gewaltig, die Akustik dank der Holzbauweise phänomenal. Ein Konzertsaal wie eine Fata Morgana – und doch für kurze Zeit Realität. Danach wird die Halle dem Fabrikationsprozess zur Verfügung stehen: Oberflächenbehandlung von Metallteilen, Werkzeugbau, Werkzeugkonstruktion. (Anfahrt: siehe Rückseite) 1. Phönix aus der Asche 5. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Phönix aus der denken? Der Titel des mitreissenden, 1997 geschaffenen Werks für Klaviertrio Asche ist übrigens einem Gedicht von John Keats (1795–1821) entnommen: «But Die Sommerklänge 2020 eröffnen when I am consumed in the fire, give me mit zwei kurzen Dvořák-Bagatellen – new Phoenix wings to fly at my desire.» Hausmusik von allererster Güte, deren Dass der Sinfoniker Mahler überhaupt Volksliedton ein beglückendes Lebens- Kammermusik geschrieben hat, war behagen ausstrahlt und durch unge- schon zu seinen Lebzeiten kaum be- suchte Herzlichkeit bezaubert. Ge- kannt. Das meiste ging durch seinen schrieben hat sie Dvořák für einen leichtsinnigen Umgang mit den Ju- Kammermusikzirkel, der in den 1870er gendwerken verloren. Laut Mahler Jahren regelmässig in einem Prager selbst soll das beste davon ein Klavier- Privathaus zusammenkam und in dem quartett gewesen sein, welches 1878 auch Dvořák mitspielte. Weil im Haus entstand und sehr gefiel. Erhalten kein Klavier zur Verfügung stand, wohl geblieben ist ein einzelner Allegrosatz aber ein Harmonium, hat Dvořák die zu einem Klavierquartett in a-Moll, Bagatellen mit zwei Violinen, Cello und geschrieben 1876 – ein einzigartiges Harmonium besetzt. Oder, wie er sei- Dokument für Mahlers kammermusi- nem Verleger Simrock schrieb: «Wem kalischen Stil und für die Hochbega- ein Harmonium zu Gebote steht, der bung des damals Sechzehnjährigen. soll’s spielen, wem nicht, geht’s mit Die Entstehung von Dvořáks grossar- Piano auch allein.» tigem zweiten Klavierquintett verdan- Der antike Vogel Phönix, der nach ken wir einer glücklichen Fügung. atemberaubend wildem Flug ver- Eigentlich wollte der Komponist 1887 glüht, um sich dann aus seiner eige- nur sein frühes erstes Klavierquintett Luzius Gartmann Violoncello, Madeleine Nussbaumer Klavier, nen Asche wieder zu erheben und von 1872 überarbeiten. Aber mitten in Tobias Steymans Violine zu neuem Leben in die Lüfte aufzu- den umfangreichen Streichungs- und schwingen – dieser Mythos hat die Korrekturarbeiten brach er die Übung kanadische Komponistin Kelly-Marie ab und schuf ein völlig neues Werk ENSEMBLE CHAMÄLEON Murphy schon immer fasziniert: «Es ist in gleicher Besetzung und Tonart. Es 1990 hat die Zuger Pianistin Madeleine Nussbaumer das Ensemble Chamäleon ein derart mächtiges Bild, noch dazu zeigt Dvořák auf dem Höhepunkt seiner ins Leben gerufen. Die Grundidee: ein Klaviertrio, das aber je nach Programm relevant für unser modernes Leben, in Meisterschaft: überreiche melodische weitere Musikerinnen und Musiker und ihre Klangfarben mit einbezieht. Das Ziel: dem wir uns ständig gefährlich nahe Erfindung, üppiger Klang, Volkstüm- einem interessierten Publikum den ganzen Reichtum der mit Klavier besetzten am Rande einer Katastrophe befinden. lichkeit neben Pathos und dazu ei- Kammermusik näher zu bringen. 2020 kann das Chamäleon sein 30-jähriges Egal, wie zerstörend ein Ereignis sein ne vollkommene Beherrschung der Bestehen feiern. Das Verdienst dafür gebührt den drei Hauptbeteiligten: der Ini- mag, man kann sich davon erholen musikalischen Formen und Ausdrucks- tiantin Madeleine Nussbaumer als eigentlicher Seele des Ensembles, dem Geiger und von vorne anfangen: ein Neuan- möglichkeiten. Das Quintett wurde im Tobias Steymans, der dem Chamäleon auch dann treu blieb, als er 2009 Erster fang. Der Erfolg liegt im Versuch und Januar 1888 in Prag uraufgeführt. Die Konzertmeister im weltberühmten Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Glauben daran, dass es möglich englische Erstaufführung in London in München wurde, und dem Cellisten Luzius Gartmann, Mitglied des Orchesters ist, nach vorne zu schauen und weiter vier Monate später verhalf ihm sofort am Zürcher Opernhaus. zu machen.» Wer würde bei solchen zum internationalen Durchbruch. Worten nicht an die Corona-Krise 1. Phönix aus der Asche 5. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
2 Zephyr Hangar V-Zug ZUG SONNTAG, 12. JULI 2020, 17.00 UHR CALMUS ENSEMBLE Anja Pöche Sopran, Stefan Kahle Countertenor, Friedrich Bracks Tenor, Ludwig Böhme Bariton, Manuel Helmeke Bass Programm #Heimat Werke von Johann Sebastian Bach (1685–1750), Johann Christoph Bach (1642–1703), Johann Christoph Altnikol (1720–1759), Johann Gottfried Schicht (1753–1823), Ernst Friedrich Richter (1808–1879), Gustav Schreck (1849–1918), Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Wilhelm Weismann (1900–1980), Kurt Thomas (1904–1973), Max Reger (1873–1916), Fredo Jung (*1949) Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite) 2. Leipziger Meister 12. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Leipziger Meister sie gerade verlassen und neuen Boden betreten. Das Ergebnis dieser Spuren- Calmus ist heuer bereits zum vierten suche ist ein Klangerlebnis, das zwar Mal zu Gast bei den Sommerklängen. in Leipzig seinen Ursprung hat und 2009 haben uns die fünf Leipziger in aus der vielhundertjährigen Leipziger der Pfarrkirche Oberrüti am Festtag Musikgeschichte schöpft, aber auch Mariä Himmelfahrt mit einem Strauss weit über Leipzig hinaus strahlt und von Marien-Motetten zu Tränen ge- wirkt. rührt. 2012 zeigten sie sich von einer Am Anfang steht natürlich Johann ganz anderen Seite, indem sie zusam- Sebastian Bach, allerdings leicht ver- men mit dem Publikum die weiten fremdet, sei es in einer Collage aus und so verschiedenartigen Felder der mehreren Bach-Werken, sei es in einer Dichtkunst und der Literaturvertonun- Transkription aus dem Wohltempe- gen durchschritten – von Hirten-Madri- rierten Klavier. Bachs Familie kommt galen des 17. Jahrhunderts bis zu den mit seinem Grossonkel und seinem Liebesliedern des Wiener Kabarettisten Schwiegersohn zu Wort. Grosse Namen Georg Kreisler. 2016 stand das Madri- wie Felix Mendelssohn Bartholdy und gal im Mittelpunkt, das seine Blütezeit Max Reger haben ihren Platz neben zwischen 1520 und 1620 hatte und weniger bekannten Liedmeistern Komponisten wie Monteverdi oder aus dem Umfeld von Thomaskirche, Gesualdo die Möglichkeit bot, sich un- Gewandhaus und Konservatorium. abhängig von der dominierenden und Klassiker treffen auf Raritäten, Ernst stark formalisierten geistlichen Musik und Leichtigkeit begegnen sich. So kreativ und frei zu entfalten. spannt sich der Bogen vom 17. bis ins Und 2020? «#Heimat» lautet der Pro- 20. Jahrhundert und endet, typisch grammtitel. Der Hashtag als Gefäss, Calmus, mit einer Komposition, die Stefan Kahle Countertenor, Manuel Helmeke Bass, Ludwig Böhme Bariton, als eine Art Zettelkasten für eine das Ensemble 2019, in seinem Jubilä- Anja Pöche Sopran, Friedrich Bracks Tenor musikalische Spurensuche in eigener umsjahr, in Auftrag gab: «Erlesenes» Sache. Und weil wir zuerst ein gutes im gewollt doppeldeutigen Sinn – ein Stück weggehen müssen, bevor wir Liederzyklus nach Gedichten von CALMUS ENSEMBLE überhaupt merken können, woher wir Robert Gernhardt, dem unvergessli- Die traditionsreiche Thomasschule in Leipzig ist ein überaus fruchtbarer musi- kommen, hat Calmus das Jubiläum chen Zeichner, Lyriker und Mitbegrün- kalischer Nährboden. Zu den schönsten Blüten, die in der jüngeren Vergangen- seines zwanzigjährigen Bestehens zum der des Satiremagazins «Titanic». Den heit daraus hervorgegangen sind, zählt das 1999 gegründete Vokalensemble Anlass genommen, um sich Fragen zu Zyklus geschaffen hat Fredo Jung, der Calmus mit der einzigartigen Besetzung aus Sopran, Countertenor, Tenor, Bariton seiner musikalischen Herkunft zu stel- neben seiner Tätigkeit als freischaffen- und Bass. Dessen Markenzeichen sind stimmliche Homogenität, Klang- und Into- len. Was hat uns geprägt? Was klingt der Dirigent, Komponist und Arrangeur nationskultur, Präzision, Leichtigkeit und Witz und eine Musizierfreude, die sich in uns? Wo fühlen wir uns heimisch? an der Hochschule für Musik und The- in einer schier grenzenlosen stilistischen Bandbreite ausdrückt: von der Vokal- Die Antworten gibt Calmus, wie könnte ater «Felix Mendelssohn Bartholdy» musik der Renaissance, des Barock und der Romantik bis zur Musik unserer Zeit es anders sein, musikalisch und ganz lehrt. Wo? Natürlich in Leipzig. Womit und zahlreichen eigenen Kompositionsaufträgen, ganz abgesehen davon, dass subjektiv. Da spielen Wohnort, Kind- sich der Kreis geschlossen hat. die fünf Leipziger auch gerne Pop, Folk und Jazz singen und arrangieren. Bei den heit, Familie und Studium eine Rolle. Sommerklängen sind sie bereits zum vierten Mal zu Gast. Was Heimat sein könnte, beginnen wir aber auch dann zu erspüren, wenn wir 2. Leipziger Meister 12. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
3 Zephyr Hangar V-Zug ZUG SONNTAG, 19. JULI 2020, 17.00 UHR IAN BOSTRIDGE UND JULIUS DRAKE Ian Bostridge Tenor, Julius Drake Klavier Programm Franz Schubert (1797–1828) Winterreise op. 89 D 911 Gute Nacht – Die Wetterfahne – Gefror’ne Thränen – Erstarrung – Der Lindenbaum – Wasserfluth – Auf dem Flusse – Rückblick – Irrlicht – Rast – Frühlingstraum – Einsamkeit – Die Post – Der greise Kopf – Die Krähe – Letzte Hoffnung – Im Dorfe – Der stürmische Morgen – Täuschung – Der Wegweiser – Das Wirtshaus – Muth – Die Nebensonnen – Der Leiermann Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Bironico Zephyr Hangar V-Zug, Aussenraum (Anfahrt siehe Rückseite) 3. Die Reise aller Reisen 19. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Die Reise aller neben den zwölf alten zwölf neue Gedichte und veränderte zudem die Reisen Reihenfolge. Schubert schenkte dieser Neuordnung aber keine Beachtung, «Die schöne Müllerin» von 1823 und sondern vertonte im Oktober 1827 die «Die Winterreise» von 1827, die zwei zwölf neuen Gedichte quasi als Zweite grossen Liederzyklen von Franz Schu- Abteilung. bert, mit denen er den Gipfel roman- Müllers seelenverwandte Gedichte tischer Liedkunst erreichte, beruhen forderten Schuberts musikalisches beide auf Gedichten von Wilhelm Genie zu einer Höchstleistung heraus. Müller (1794–1827), nur zwei Jahre Als er seine Freunde einlud, um ihnen älter als Schubert und ebenfalls sehr «einen Zyklus schauerlicher Lieder» – jung verstorben. Müller stammte aus die eben fertiggestellte Winterreise – Dessau (Sachsen-Anhalt), studierte vorzusingen, fügte er bei: «Sie haben in Berlin, nahm 1813 als Freiwilliger mich mehr angegriffen, als dieses bei an den Befreiungskriegen gegen anderen Liedern der Fall war.» Aber Napoleon teil und brachte es schnell er hielt auch fest: «Mir gefallen diese zu literarischem Ansehen, einerseits Lieder mehr als alle.» durch gesellschaftskritische Volks- Die Winterreise, diese Reise aller und Studentenlieder und andererseits Reisen: ein riesiges, unergründliches durch die «Lieder der Griechen», mit Seelengemälde, dessen geheimnis- denen er sich für den Unabhängig- volle Schönheit uns unwiderstehlich keitskampf der Griechen einsetzte von der ersten bis zur letzten Note in (Beiname «Griechen-Müller»). Müller seinen Bann zieht, fortwährend das und Schubert sind sich nie begegnet. Unaussprechliche streift und tief zu Es gibt auch keinerlei Hinweise, dass Herzen geht. Das Ganze ist wie von Ian Bostridge Tenor Müller je etwas von Schuberts Verto- einem dunklen, untergründigen Strom nungen seiner Gedichte erfahren hätte. Die 24 Lieder der Winterreise wirken der Schwermut durchzogen. Das Dunk- le, Düstere ist jedoch in sich so vielfäl- IAN BOSTRIDGE UND JULIUS DRAKE auf uns, als sei der ganze Zyklus in tig schattiert, in so viele verschiedene «Er ist ein Geschichtenerzähler und Sänger-Schauspieler par excellence, mit einem Guss entstanden. Dem war Nuancen des Hell-Dunkels abgetönt, einer immensen Bandbreite emotionaler Ausdruckskraft.» So charakterisierte der aber nicht so. Schubert vertonte im dass sich nirgends auch nur ein Hauch Evening Standard den grossartigen britischen Tenor Ian Bostridge. Ein Sänger Februar 1827 die ersten zwölf Lieder, von ermüdender Monotonie einstellt. wie geschaffen für Schuberts Winterreise, «die ich vielleicht öfter als jedes andere ohne überhaupt an eine Fortsetzung zu Der Hörer meint, in einer nächtlichen Stück meines Repertoires aufgeführt habe, die ich immer wieder versuche auf denken. Denn seine literarische Quelle Traumwelt zu wandeln, in der sein neue Weise zu singen, dem Publikum zu präsentieren und selbst zu verstehen.» war das Urania-Taschenbuch auf das Auge, sobald es sich gewöhnt hat, Bostridge betont, wie sehr dieses Stück eine ganz spezielle Einheit zwischen dem Jahr 1823, in dem diese Gedichte unter die Grade des Dunkels wie Licht und Sänger und dem Pianisten erfordere, und fährt fort: «Julius Drake, mit dem ich dem Titel «Wanderlieder von Wilhelm Schatten unterscheiden lernt. den Zyklus verfilmt und davor und danach zahllose Male aufgeführt habe, war Müller. Die Winterreise. In 12 Liedern» der wunderbarste Begleiter auf dieser Reise aller Reisen, ein weiser Freund und erschienen waren. Erst Monate später Buchtipp: Ian Bostridge, Schuberts herausragender Musiker.» stiess Schubert auf die vollständige Winterreise. Lieder von Liebe und Fassung des Zyklus. Diese 1824 in Schmerz. Edition C.H.Beck Paperback Dessau publizierte Ausgabe enthielt 2017 3. Die Reise aller Reisen 19. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
4 Zephyr Hangar V-Zug ZUG SONNTAG, 26. JULI 2020, 17.00 UHR DRAEGER SIMBIREV & CO. Patricia Draeger Akkordeon, Sergej Simbirev Akkordeon, Faruk Muslijevic Akkordeon, André Pousaz Kontrabass, Samuel Baur Perkussion Programm Akkordeoncocktail Programm nach Ansage Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite) 4. Akkordeoncocktail 26. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Akkordeoncocktail Cocktail? Lassen wir Patricia Draeger selbst zu Wort kommen: «Es war uns Welche Zutaten braucht es, um einen ein Anliegen, dass alle Musiker Erfah- spritzigen, fruchtigen, sommerlichen rung aus verschiedenen stilistischen Akkordeoncocktail zu mixen? Da sind Bereichen mitbringen. Vieles wird zunächst die Musiker. Den Kern bildet zusammen entwickelt und quasi beim ein nicht nur musikalisch, sondern Proben arrangiert. Allerdings gibt es auch als Paar eingespieltes Duo – sie, auch fertig geschriebene Arrange- Patricia Draeger, schon im zugerischen ments und Eigenkompositionen von Elternhaus mit dem Akkordeon aufge- Sergej, Faruk und mir, die aber für wachsen, er, Sergej Simbirev, gebür- die neue Besetzung speziell arrangiert tiger Ukrainer, in Saratov und Moskau werden müssen. Da alle grossartige bis zur Konzertreife ausgebildet und Improvisatoren und musikalisch sehr als Mitglied der «Timber Russian Accor- flexibel sind, werden einige Stücke aus deons Group» zwischen 1983 und 1996 dem Moment heraus entstehen, quasi auf Tournée in ganz Europa und Russ- Instantcomposing und Instantarran- land. Faruk Muslijevic lernten die bei- ging. Das ist zwar sehr zeitaufwändig, den kennen, als sie vor einigen Jahren ermöglicht es aber jedem, im Ensem- Konzerte mit der Balkanband «Balkan ble seinen Platz zu finden und sich mit Flavours» besuchten, in der Faruk seiner musikalischen Ausdrucksweise Klavier und Patricias Bruder Schlag- wirklich wohl zu fühlen. Stilistisch wird zeug spielten. Im Gespräch stellte sich es ein bunter Blumenstrauss werden, heraus, dass Faruk klassisches Akkor- mit Einflüssen aus dem Balkan, wo deon studiert hatte und viel Literatur Faruk zu Hause ist, oder aus Russland, kannte, die Sergej ebenfalls während Sergejs Heimat. Jazzelemente werden seines Studiums gespielt hatte. Da nicht fehlen. Ein Schweizer Volkslied Patricia Draeger Akkordeon, Sergej Simbirev Akkordeon passte etwas zusammen. Ausserdem oder einen Tango wollen wir nicht mis- hatte Faruk zur gleichen Zeit wie der Walliser Kontrabassist André Pousaz sen, und vielleicht findet ein Präludium von Bach ebenfalls seinen passenden DRAEGER SIMBIREV & CO. an der Jazzhochschule in Luzern stu- Platz. Wir sind selber gespannt, was Die Zugerin Patricia Draeger und der in der Ukraine geborene, in Moskau auf- diert. Mit André und mit Sämi Baur an entstehen wird mit dieser Band. Alle gewachsene und in Zug eingebürgerte Sergej Simbirev sind seit über zwanzig der Perkussion ist Patricia Draeger seit freuen sich enorm auf dieses Projekt Jahren ein Paar und schon oft als Akkordeon-Duo in Erscheinung getreten, sehr 2018 in dem von ihr initiierten Ensem- mit dieser sehr eigenen Instrumenta- früh auch bei den Sommerklängen, nämlich 2002 im zweiten Festivaljahr in ble «Ala Fekra» unterwegs. Es handelt tion.» einem Konzert in der Kirche St. Wolfgang in Hünenberg. Die beiden spielten auch sich um ein Austauschprojekt mit Die Freude an diesem farbenfrohen über viele Jahre im Quartett «Klezmer plus», auch dies an den Sommerklängen, ägyptischen und Schweizer Musikern, Cocktail wird ganz sicher auch auf das und zwar beim 10-Jahr-Jubiläum 2010 in den Zuger Stierenstallungen. Und jetzt hervorgegangen aus einem dreimo- Publikum überspringen. Stossen wir keimte der Wunsch, ein Ensemble mit drei Akkordeons und einer Rhythmussek- natigen Atelierstipendium in Kairo. an auf 20 Jahre Sommerklänge! tion zusammenzustellen. Der Akkordeonist Faruk Muslijevic, André Pousaz am Die fünf Barmixer hätten sich also Bass und Sämi Baur an der Perkussion stiessen dazu. Es hat geklappt. Und wer gefunden. Alle sind in den verschie- gab den Anstoss dazu? Genau: die künstlerische Leiterin der Sommerklänge... densten Musikstilen bewandert, und allesamt sind sie begnadete Impro- visatoren. Wie aber entsteht nun der 4. Akkordeoncocktail 26. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
5 Zephyr Hangar V-Zug ZUG SONNTAG, 2. AUGUST 2020, 17.00 UHR STREICHQUINTETT Esther Hoppe Violine, David McCarroll Violine, Veronika Hagen Viola, Clemens Hagen Violoncello, Christian Poltéra Violoncello Programm Jean Baptiste Barrière (1707–1747) Sonate Nr. 4 in G-Dur für 2 Violoncelli Andante – Adagio – Allegro prestissimo Antonín Dvořák (1841–1904) Terzetto C-Dur op. 74 für 2 Violinen und Viola Introduzione: Allegro ma non troppo – Larghetto – Scherzo: Vivace. Trio: Poco meno mosso – Tema con variazioni Franz Schubert (1797–1828) Streichquintett C-Dur D 956 Allegro ma non troppo – Adagio – Scherzo: Presto. Trio: Andante sostenuto – Allegretto Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite) 5. Ein Mysterium 2. August 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Ein Mysterium keit und seinem verspielten Charme das wohl berühmteste Werk für diese Um Jean Barrières Bedeutung zu wür- ungewöhnliche Besetzung. digen, bedarf es eines kurzen Blicks Schuberts Streichquintett in C-Dur ist auf den Stand des Cellospiels zu seiner die Krönung der Kammermusiklite- Zeit: Grosse, unhandliche Instrumente, ratur schlechthin. Er komponierte es gespielt mit einer nicht adäquaten zwei Monate vor seinem Tod. Nicht Haltung und Fingersatztechnik, waren nur die epischen Ausmasse dieses die Hauptgründe, dass das Cello lange beinahe symphonischen, fast ein- Zeit nur Begleitaufgaben übernahm. stündigen Werks und die tiefgründige Erst als in Italien gegen Ende des 17. musikalische Aussage, sondern auch Jahrhunderts kleinere Instrumente ge- die Tatsache, dass dieses Meisterwerk baut wurden (zum Beispiel das kleine zu Schuberts Lebzeiten nie aufgeführt Modell von Stradivari), entstand auch wurde, tragen zum einzigartigen My- solistische Musik. Frankreich hinkte thos dieses Werks bei. Oder wie der hinterher, und der begnadete Cellist berühmte Musikkritiker Joachim Kaiser Jean Barrière war der Vorreiter, der schrieb: «Vor F. Schuberts Streich- sich in Italien die nötige Technik bei- quintett verneigen sich alle Menschen, bringen liess und in der Folge Werke denen Musik, Kammermusik gar, etwas von bisher nicht gekanntem Schwierig- bedeutet, glücklich bewundernd – oder keitsgrad komponierte. sie schwärmen. Das Werk nimmt einen In der Sonate Nr. 4 in G-Dur werfen singulären Platz in Schuberts Schaffen, sich die zwei Cellisten konstant dialo- ja gar in der Musikliteratur ein. Es ist gisierend virtuos die Bälle zu, während rätselhaft, und es ist vollendet… Mit der kurze Mittelsatz einen kantablen Worten kann kein Mensch das tönende Ruhepol darstellt. Mysterium dieses Werkes völlig enträt- Clemens Hagen Violoncello 1887 wohnte Dvořák für eine Weile seln oder auf Begriffe bringen.» bei seiner Schwiegermutter. Diese hatte ein weiteres Zimmer im Haus TREFFPUNKT SALZBURG an einen Chemiestudenten vermietet, Zwar kein festes Ensemble, aber ein dichtes Geflecht an musikalischen Verbin- der Amateurgeiger war und gelegent- dungen, die allesamt mit Salzburg in Beziehung stehen: Die Geschwister Veronika lich zu Hause Geigenunterricht von und Clemens Hagen, sie Bratschistin und er Cellist, stammen aus einer Salzburger einem Lehrer bekam. Dvořák, selbst Musikerfamilie und sind Mitglieder des berühmten Hagen Quartetts, das seit Bratschist, hatte Lust, mit den beiden nunmehr vierzig Jahren alle grossen Bühnen der Welt bespielt. Beide haben sie zu musizieren, und schrieb kurzerhand eine Professur an der Universität Mozarteum Salzburg. Auch die Zuger Geigerin und voller Enthusiasmus innerhalb Esther Hoppe ist Professorin am Mozarteum. Während ihrer Schwangerschaft einer Woche das Terzetto op. 74. Es hat der Geiger David McCarroll ihre Stellvertretung übernommen. Er selbst ist stellte sich aber heraus, dass dieses zusammen mit Clemens Hagen Mitglied des Wiener Klaviertrios. Clemens Hagen für Laienmusiker viel zu schwer war und Christian Poltéra wiederum waren Schüler von Heinrich Schiff – natürlich (deshalb schrieb er später noch die am Mozarteum. Und heute spielen sie die beiden Stradivari-Celli, die auch von Miniaturen op. 75a für die gleiche Heinrich Schiff gespielt wurden... Besetzung…). Heute ist das Terzetto mit seiner böhmischen Melodienselig- 5. Ein Mysterium 2. August 2020 Zephyr Hangar V-Zug
MUSIKERINNEN UND MUSIKER 5. Juli 2020 12. Juli 2020 Madeleine Nussbaumer Klavier Anja Pöche Sopran Geboren in Zug. Matura. Solistendiplom mit Auszeichnung Geboren 1980 in Leipzig. Ausbildung bei Adelheid Vogel an der bei Hubert Harry an der Musikhochschule Luzern. Begeisterte Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» Kammermusikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und Leipzig. Mitglied von Calmus seit 2001. Daneben regelmässige des Festivals Sommerklänge, dessen künstlerische Leitung sie Auftritte als Solistin in Oratorien- und Kantatenkonzerten in innehat. Lehrtätigkeit. Europa und den USA. Tobias Steymans Violine Stefan Kahle Countertenor Geboren in Deutschland. Abitur. Ausbildung in Köln (Igor Ozim Geboren 1992 in Zwenkau. 2003–2011 Mitglied des Leipziger und Zakhar Bron) und Boston USA (Joseph Silverstein). Solisti- Thomanerchores. Studium an der Schola Cantorum Basiliensis sche Konzerttätigkeit. Konzertmeister des Orchesters der Oper (Hochschule für Alte Musik Basel) bei Prof. Gerd Türk. Grün- Zürich. Seit 2009 1. Konzertmeister im Symphonieorchester des dungsmitglied und Sopranus des Vokalquartetts «Ensemble de Bayerischen Rundfunks München. Morales. Mitglied von Calmus seit 2018. Nadezhda Korshakova Violine Friedrich Bracks Tenor Geboren in St. Petersburg. Studien in Moskau (Irina Botschkova), Geboren 1983 in Starnberg. Schauspielstudium in München und Madrid und Zürich (Zakhar Bron). 2007 Solistendiplom mit Aus- Los Angeles. Parallel dazu privates Gesangsstudium bei Ingrid zeichnung. Gewinnerin des D. Oistrach-Violinwettbewerbs 2004 Bettag und Peter Pöppel. Passion für die Musik des Barock und in Odessa. Mitglied des Orchesters der Oper Zürich. Unterrich- der Renaissance. Langjähriges Mitglied beim Ensemble miXtur, tet an der Zürcher Hochschule der Künste. zuletzt auch als musikalischer Leiter. Mitglied von Calmus seit 2020. Alexander Besa Viola Ludwig Böhme Bariton Geboren 1971 als Spross einer italienisch-tschechischen Musi- Geboren in Rodewisch/Vogtland. Mitglied des Leipziger Thoma- kerfamilie. Studien in Brünn, Gstaad und Basel. Konzerttätigkeit nerchors. Mitgründer von Calmus. Ausbildung zum Chordirigen- als Solist und begeisterter Kammermusiker. War Solo-Bratschist ten an der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendels- der Camerata Bern und ist seit 1996 Stimmführer im Luzerner sohn Bartholdy» Leipzig. Leiter des Kammerchors Josquin des Sinfonieorchester. Préz und des Leipziger Synagogalchors. Luzius Gartmann Violoncello Manuel Helmeke Bass Aufgewachsen in Chur. Matura. Konzertexamen an der Musik- Geboren 1988 in Stendal. Ausbildung bei Berthold Schmid und hochschule Wien bei André Navarra. Seit 1986 Mitglied des Roland Schubert an der Hochschule für Musik und Theater Orchesters der Oper Zürich (heute Philharmonia Zürich). Kam- «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig. Mitglied von Calmus mermusikkonzerte (Orion Trio, Ensemble Chamäleon, Avalon seit 2015. Begeisterter Chorleiter mit einer Vorliebe für neue Trio) in vielen Musikzentren Europas und Japans. christliche Musik.
19. Juli 2020 26. Juli 2020 Ian Bostridge Tenor Patricia Draeger Akkordeon Geboren 1964 in London. Er begann seine Sänger-Karriere erst Geboren 1964 in Zug. Studium der Querflöte in Winterthur, Biel 1991. Vorher studierte er Geschichte und Philosophie in Cambridge und in den Niederlanden mit Schwerpunkt in zeitgenössischer und Oxford, wo er 1990 zum Thema Hexerei promovierte. Ian Musik. Seit 1992 Akkordeonistin. Volksmusik, Jazz, Improvisa- Bostridge gilt als einer der grössten Liedsänger unserer Zeit. tion und der Austausch mit anderen Kulturen prägen ihr mu- Zahlreiche preisgekrönte Einspielungen. Buchautor. sikalisches Schaffen. 2018 wurde sie mit dem Zuger Werkjahr ausgezeichnet. Julius Drake Klavier Geboren in London. Studierte an der Purcell School und am Sergej Simbirev Akkordeon Royal College of Music. Internationale Karriere als Kammermu- Geboren 1964 in Lebedin. Ausbildung in Moskau und Saratov. siker und gefeierter Liedbegleiter in der Nachfolge von Gerald Konzertreifediplom mit Auszeichnung. Seit 1996 in der Schweiz. Moore. Umfangreiche Diskographie. Künstlerischer Leiter des Akkordeonduo mit seiner Frau Patricia Draeger. Freischaffender Machynlleth Festival in Wales. Seit 2010 Professor an der Kunst- Musiker, Arrangeur und Komponist. Lehrer an der Musikschule universität Graz. Zug. Faruk Muslijevic Akkordeon Geboren 1973 in Leskovac (Serbien). Klassisches Akkordeonstu- dium an der Musikhochschule in Nis. Anschliessend Klavier- und Keyboardstudium an der Musikhochule Luzern, Abteilung Jazz. Gründer der Band «Balkan Flavours», mit der er die traditionelle Balkanmusik mit Jazz verwebt. André Pousaz Kontrabass Geboren 1983 in Visp. Matura mit Schwerpunkt Musik. Studium an der Musikhochschule Luzern, Abteilung Jazz. Seine Lehrer waren Heiri Känzig, Wolfgang Zwiauer und Herbie Kopf. 2007 Abschluss mit Auszeichnung im Hauptfach Kontrabass. 2006 Förderpreis der Fried Wald Stiftung. Samuel Baur Perkussion Geboren 1975 in Bern. Die erste Trommel steht 1982 unter dem Weihnachtsbaum. Primarlehrerpatent 1997 in Bern. Diverse Stu- dienaufenthalte im Ausland. Seit 1999 freischaffender Musiker mit reger Konzerttätigkeit und einem eigenen Tonstudio, in dem er Tonspuren für Theater, Film und Tanz gestaltet. Fotonachweis Konzertort: Usha Fath. Ensemble Chamäleon: Neda Navaee. Madeleine Nuss- baumer: Tobias Frick. Alexander Besa: Ingo Höhn. Calmus: Anne Hornemann. Ian Bostridge: Sim Canetti-Clarke. Julius Drake: Marco Borggreve. Patricia Draeger: Francesca Pfeffer. Faruk Muslijevic: Bujar Berisha. André Pousaz: Seraina Kurt. Samuel Baur: Carole Lulu Lauener. Esther Hoppe: Neda Navaee. David McCarroll: Pilvax. Christian Poltéra: Neda Navaee.
2. August 2020 KARTENPREISE Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 160.– Esther Hoppe Violine Geboren in Zug. Studien in Basel, Philadelphia (Curtis Institute Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 230.– of Music), London und Zürich. 1. Preise am Internationalen Inhaber von Gönner-Pässen haben Anrecht auf persönlich reservierte Plätze. Mozart-Wettbewerb Salzburg und am ARD-Wettbewerb Mün- chen. Internationale Konzerttätigkeit. Seit 2013 Professur für Die reservierten Pässe liegen an der Konzertkasse des ersten Anlasses bereit Violine an der Universität Mozarteum Salzburg. und werden dort bezahlt. David McCarroll Violine Freie Platzwahl. Je nach Vorgaben der Behörden sind wir allenfalls verpflichtet, Geboren 1986 in Kalifornien. Mit 13 Jahren Student der Yehudi- die Kontaktdaten der Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher aufzunehmen. Menuhin-School in London, danach Studien in Boston und Berlin. Seit 2015 Mitglied des Wiener Klaviertrios. Rege interna- Einzelkarten CHF 40.– / Mitglieder und Gönner Theater- und Musikgesellschaft tionale Konzerttätigkeit, daneben grosses Interesse an sozialen Zug gegen Ausweis CHF 32.– / Kinder, Studierende, Kulturlegi CHF 15.– Projekten (z.B. Starcross Community für Aids-Waisen). Die reservierten Karten liegen an der Konzertkasse des jeweiligen Anlasses bereit und werden dort bezahlt. Sie müssen bis 10 Minuten vor Konzertbeginn abge- Veronika Hagen Viola holt sein. Freie Platzwahl. Je nach Vorgaben der Behörden sind wir allenfalls Stammt aus einer Salzburger Musikerfamilie. Mitglied des verpflichtet, die Kontaktdaten der Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher berühmten Hagen Quartetts, das seit nunmehr 40 Jahren alle aufzunehmen. grossen Bühnen der Welt bespielt. Unzählige und vielprämiierte CD-Einspielungen. Professorin für Viola an der Universität Kassenöffnung: 1 Stunde vor Konzertbeginn Mozarteum Salzburg. Clemens Hagen Violoncello Geboren in Salzburg. Studien in Salzburg und Basel, u.a. bei Heinrich Schiff. Mitglied des berühmten Hagen Quartetts. KARTENRESERVATION Per Internet Weltweite Tätigkeit auch als Solist. Professor für Cello an der www.sommerklaenge.ch Universität Mozarteum Salzburg. Spielt ein Cello von Antonio Telefonisch Stradivari von 1698. 076 706 82 84 Christian Poltéra Violoncello Geboren 1977 in Zürich. Studium bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien. Konzertiert weltweit als Solist und Kammermusiker. Festes Streichtrio mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit. Spielt das berühmte Violoncello «Mara» von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1711.
Anfahrt Zephyr Hangar V-Zug Die V-Zug AG befindet sich an der Industriestrasse 66. ÖV: S1 und S2, Station Baar Lindenpark; Bus Linie 3 (Haltestelle Kistenfabrik), Linie 4 (Haltestelle V-Zug). Parkplätze beim Zugorama der V-Zug. Dank Wir bedanken uns sehr herzlich bei der V-Zug AG für die einzigartige Möglich- keit, die diesjährigen Sommerklänge im neuen Zephyr Hangar durchführen zu dürfen. Herzlichen Dank an den Werkhof der Stadt Zug für die stets zuvorkommende logistische Unterstützung! Wir danken für die finanzielle Unterstützung Öffentliche Hand Partnersponsoren und Gönner Heinrich & Julie Sandmeier-Streiff Stiftung Wir danken der Theater- und Musikgesellschaft Zug für die wohlwollende Zusammenarbeit und Unterstützung.
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