Das festival, das bewegt.

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Das festival, das bewegt.
das festival, das bewegt.

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Das festival, das bewegt.
Gesamtkünstlerische Mariage
                              Zuerst klingt sie einmal – die professionell dargebotene Musik, darunter oft
                              Trouvaillen unbekannter Werke. Sie klingt aber nicht irgendwie und irgendwo:
                              Markenzeichen der Sommerklänge sind Orte, inside und open air. Orte sind
                              Programm von A wie Atrium eines Business Centers bis Z wie Ziegelhütte Hagen-
                              dorn. Gespielt wird auf Hochhäusern und in Höfen, in Kapellen und Kellern, in
                              Gäden und Gärten, in Mühlen und Museen, inhaltlich angereichert durch die
                              Geschichte(n) dieser Orte. Es riecht nach Weihrauch, Tieren, Gewürzen, Blustbäu-
                              men, Maschinen. Bespielt werden klösterliche, landwirtschaftliche, gewerbliche,
                              kirchliche, industrielle, natürliche und museale Räume.

                              So wäre es eigentlich auch dieses Jahr geplant gewesen. Aber in diesem buch-
                              stäblich ver-rückten Jahr ist alles anders und doch wieder irgendwie typisch für
                              das Phänomen Sommerklänge. Alle fünf Konzerte finden zwar am immer glei-
                              chen Ort statt. Aber was für ein Ort! Eine architektonisch faszinierende Industrie-
                              halle, die nur für ein kurzes Zeitfenster für Konzerte genutzt werden kann. Eine
                              Halle, die aufgrund ihrer Dimensionen die für unser Wohlbefinden so wichtigen,
                              etwas grösseren Abstände erlaubt. Und eine Halle, die dank Holzbauweise eine
                              geradezu fantastische Konzertakustik aufweist. Was wollen wir mehr?

                              Schon beim dritten Sommerfestival begründete der Zuger Regierungsrat die
                              finanzielle Unterstützung wie folgt: «Mittlerweile hat sich die Verbindung von
                              hochstehender, professionell dargebotener Musik mit kundig vorgestellter Kunst
                              und Landschaft etabliert.» Insgesamt sind es zwanzig Jahre an Gesamtkunst-
                              werk, sinnliche Mariage, interdisziplinäre Vernetzung. Und den Ideen und Inno-
                              vationen scheinen kaum Grenzen gesetzt. Wir freuen uns auch künftig darauf,
                              «den kulturellen Reichtum des Kantons Zug durch das Erlebnis Sommerklänge
                              neu oder von neuem kennen zu lernen und selbst vermeintlich Vertrautes ganz
                              anders zu erfahren» – das war von Beginn weg das Credo der initiativen Kräfte
                              und künstlerisch Verantwortlichen.

Festival Sommerklänge
Moosstrasse 10
CH-6330 Cham
www.sommerklaenge.ch
                              Matthias Michel
info@sommerklaenge.ch
                              Ständerat
Bankverbindung
Zuger Kantonalbank
PC 80-192-9
IBAN/KONTO-Nr.
CH 45 0078 7785 5687 4509 6
Das festival, das bewegt.
Extreme Zeiten                                                                         ÜBERSICHT
Extreme Zeiten erfordern ausserordentliche Massnahmen. In Anbetracht der Un-
gewissheit über die dannzumal geltenden behördlichen Vorgaben haben wir uns
                                                                                       1 Sonntag,
                                                                                         17.00 Uhr
                                                                                                   5. Juli 2020           Phönix aus der Asche

entschieden, die bis in alle Details fertig geplante übliche Entdeckungsreise an            Zephyr Hangar V-Zug           Ensemble Chamäleon
fünf verschiedene Konzertorte zu stornieren und statt dessen die sich bietende              Werke von Dvořák, Murphy
Gelegenheit für eine einmalige Alternative beim Schopf zu packen. Die fünf Kon-             und Mahler
zerte finden alle am gleichen Ort statt, nämlich in Zug im neuen Zephyr Hangar
der V-Zug, dessen krönender Holzhallenaufbau während eines kurzen Zeitfensters
noch leer steht und nicht nur durch seine gewaltigen Dimensionen, sondern auch
                                                                                       2    Sonntag, 12. Juli 2020
                                                                                            17.00 Uhr
                                                                                                                          Leipziger Meister

durch seine Akustik beeindruckt.                                                            Zephyr Hangar V-Zug           Calmus Ensemble
                                                                                            #Heimat
Die vergangenen Monate haben uns mit unzähligen Streaming-Produktionen
drastisch vor Augen geführt, wie unersetzlich es ist, Musik in Echtzeit (nicht zeit-
versetzt) zu hören, in einem eigens dafür vorgesehenen und aus dem Alltag
                                                                                       3    Sonntag, 19. Juli 2020
                                                                                            17.00 Uhr
                                                                                                                          Die Reise aller Reisen

herausgehobenen Raum (nicht im Home-Konzert) und in der sinnlichen, nur in                  Zephyr Hangar V-Zug           Ian Bostridge und Julius Drake
diesem einzigen Moment stattfindenden und nie in gleicher Weise wiederhol-                  Schuberts Winterreise
baren Begegnung zwischen Musizierenden und Zuhörenden.

Aus solchen Begegnungen ziehen wir seelische Nahrung, und dies gerade jetzt
                                                                                       4    Sonntag, 26. Juli 2020
                                                                                            17.00 Uhr
                                                                                                                          Akkordeoncocktail

wieder zu ermöglichen, war uns ein grosses Anliegen. Ebenso wichtig ist uns                 Zephyr Hangar V-Zug           Draeger Simbirev & Co.
das Signal, das wir mit der Durchführung des Festivals an die Musikerinnen und              Akkordeoncocktail
Musiker aussenden, die vom Lockdown existentiell getroffen wurden: Wir brau-
chen euch und wir brauchen eure Kunst. Wir brauchen eure Bühnenpräsenz,
eure Ausstrahlung und das geheimnisvolle, stumme Zwiegespräch mit dem
                                                                                       5    Sonntag, 2. August 2020
                                                                                            17.00 Uhr
                                                                                                                          Ein Mysterium

Publikum, wie es nur im Livekonzert möglich ist.                                            Zephyr Hangar V-Zug           Streichquintett
                                                                                            Werke von Barrière, Dvořák
In diesem Sinne laden wir Sie herzlich ein zur zwanzigsten Ausgabe der Sommer-              und Schubert
klänge.

Team Festival Sommerklänge
Madeleine Nussbaumer künstlerische Leitung
Georg Frey, Benno Furrer, Thomas Glauser, Adi Hadodo, Peter Hoppe,
Werner Hoppe, Anna und Heinz Morf, Brigitte Moser, Christian Schneider
Das festival, das bewegt.
1                                                                                    Zephyr Hangar V-Zug
                                                                                     ZUG
                                                                                     SONNTAG, 5. JULI 2020, 17.00 UHR

                                                                                     ENSEMBLE CHAMÄLEON
                                                                                     Madeleine Nussbaumer Klavier, Tobias Steymans Violine, Nadezhda Korshakova
                                                                                     Violine, Alexander Besa Viola, Luzius Gartmann Violoncello

                                                                                     Programm
                                                                                     Antonín Dvořák (1841–1904)
                                                                                     Bagatellen op. 47 für 2 Violinen, Violoncello und Klavier
                                                                                     Nr. 1: Allegretto scherzando
                                                                                     Nr. 5: Poco allegro

                                                                                     Kelly-Marie Murphy (*1964)
                                                                                     «Give me Phoenix wings to fly» für Klaviertrio
                                                                                     Fire – Desolation – Rebirth

                                                                                     Gustav Mahler (1860–1911)
                                                                                     Klavierquartettsatz a-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
                                                                                     Nicht zu schnell – Mit Leidenschaft – Entschlossen

                                                                                     Antonín Dvořák (1841–1904)
                                                                                     Klavierquintett A-Dur Nr. 2 op. 81
In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird auf dem 80'000 Quadratmeter             Allegro ma non tanto – Dumka – Molto vivace – Allegro
grossen Werkareal der V-Zug ein hochmodernes neues Stadtquartier entstehen –         Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Bironico
der Tech Cluster Zug. Die industrielle Produktion wird beibehalten, aber räumlich
so verdichtet, dass grosse Flächen für die zusätzliche Stärkung des Werkplatzes      Einführung zum Konzertort
Zug, aber auch für Gewerbe und Wohnen frei werden. Ein erster, markanter             Michael Roth Architekt BSA SIA, Partner im Büro Diener & Diener
Akzent in diesem Umwandlungsprozess ist das neue Fabrikationsgebäude der
V-Zug – der Zephyr Hangar der Basler Architekten Diener & Diener. Die Krone des
Hangars ist ein Holzhallenaufbau mit augenfälligem Sheddach – eine Konstruk-
tion, die vor allem in der klassischen Industriearchitektur bei Gebäuden mit gros-
sen Grundflächen zum Zug kommt. Das Spezielle an der Holzkonstruktion ist
die grosse Spannweite von fast 40 Metern und die Hallenlänge von 90 Metern.
Der Raumeindruck der jetzt noch fast leeren Halle ist gewaltig, die Akustik dank
der Holzbauweise phänomenal. Ein Konzertsaal wie eine Fata Morgana – und
doch für kurze Zeit Realität. Danach wird die Halle dem Fabrikationsprozess zur
Verfügung stehen: Oberflächenbehandlung von Metallteilen, Werkzeugbau,
Werkzeugkonstruktion.
(Anfahrt: siehe Rückseite)
                                                                                     1. Phönix aus der Asche 5. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
Phönix aus der                            denken? Der Titel des mitreissenden,
                                          1997 geschaffenen Werks für Klaviertrio
Asche                                     ist übrigens einem Gedicht von John
                                          Keats (1795–1821) entnommen: «But
Die Sommerklänge 2020 eröffnen            when I am consumed in the fire, give me
mit zwei kurzen Dvořák-Bagatellen –      new Phoenix wings to fly at my desire.»
Hausmusik von allererster Güte, deren     Dass der Sinfoniker Mahler überhaupt
Volksliedton ein beglückendes Lebens-     Kammermusik geschrieben hat, war
behagen ausstrahlt und durch unge-        schon zu seinen Lebzeiten kaum be-
suchte Herzlichkeit bezaubert. Ge-        kannt. Das meiste ging durch seinen
schrieben hat sie Dvořák für einen       leichtsinnigen Umgang mit den Ju-
Kammermusikzirkel, der in den 1870er      gendwerken verloren. Laut Mahler
Jahren regelmässig in einem Prager        selbst soll das beste davon ein Klavier-
Privathaus zusammenkam und in dem         quartett gewesen sein, welches 1878
auch Dvořák mitspielte. Weil im Haus     entstand und sehr gefiel. Erhalten
kein Klavier zur Verfügung stand, wohl    geblieben ist ein einzelner Allegrosatz
aber ein Harmonium, hat Dvořák die       zu einem Klavierquartett in a-Moll,
Bagatellen mit zwei Violinen, Cello und   geschrieben 1876 – ein einzigartiges
Harmonium besetzt. Oder, wie er sei-      Dokument für Mahlers kammermusi-
nem Verleger Simrock schrieb: «Wem        kalischen Stil und für die Hochbega-
ein Harmonium zu Gebote steht, der        bung des damals Sechzehnjährigen.
soll’s spielen, wem nicht, geht’s mit     Die Entstehung von Dvořáks grossar-
Piano auch allein.»                       tigem zweiten Klavierquintett verdan-
Der antike Vogel Phönix, der nach         ken wir einer glücklichen Fügung.
atemberaubend wildem Flug ver-            Eigentlich wollte der Komponist 1887
glüht, um sich dann aus seiner eige-      nur sein frühes erstes Klavierquintett     Luzius Gartmann Violoncello, Madeleine Nussbaumer Klavier,
nen Asche wieder zu erheben und           von 1872 überarbeiten. Aber mitten in      Tobias Steymans Violine
zu neuem Leben in die Lüfte aufzu-        den umfangreichen Streichungs- und
schwingen – dieser Mythos hat die         Korrekturarbeiten brach er die Übung
kanadische Komponistin Kelly-Marie        ab und schuf ein völlig neues Werk         ENSEMBLE CHAMÄLEON
Murphy schon immer fasziniert: «Es ist    in gleicher Besetzung und Tonart. Es       1990 hat die Zuger Pianistin Madeleine Nussbaumer das Ensemble Chamäleon
ein derart mächtiges Bild, noch dazu      zeigt Dvořák auf dem Höhepunkt seiner     ins Leben gerufen. Die Grundidee: ein Klaviertrio, das aber je nach Programm
relevant für unser modernes Leben, in     Meisterschaft: überreiche melodische       weitere Musikerinnen und Musiker und ihre Klangfarben mit einbezieht. Das Ziel:
dem wir uns ständig gefährlich nahe       Erfindung, üppiger Klang, Volkstüm-        einem interessierten Publikum den ganzen Reichtum der mit Klavier besetzten
am Rande einer Katastrophe befinden.      lichkeit neben Pathos und dazu ei-         Kammermusik näher zu bringen. 2020 kann das Chamäleon sein 30-jähriges
Egal, wie zerstörend ein Ereignis sein    ne vollkommene Beherrschung der            Bestehen feiern. Das Verdienst dafür gebührt den drei Hauptbeteiligten: der Ini-
mag, man kann sich davon erholen          musikalischen Formen und Ausdrucks-        tiantin Madeleine Nussbaumer als eigentlicher Seele des Ensembles, dem Geiger
und von vorne anfangen: ein Neuan-        möglichkeiten. Das Quintett wurde im       Tobias Steymans, der dem Chamäleon auch dann treu blieb, als er 2009 Erster
fang. Der Erfolg liegt im Versuch und     Januar 1888 in Prag uraufgeführt. Die      Konzertmeister im weltberühmten Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks
im Glauben daran, dass es möglich         englische Erstaufführung in London         in München wurde, und dem Cellisten Luzius Gartmann, Mitglied des Orchesters
ist, nach vorne zu schauen und weiter     vier Monate später verhalf ihm sofort      am Zürcher Opernhaus.
zu machen.» Wer würde bei solchen         zum internationalen Durchbruch.
Worten nicht an die Corona-Krise
                                                                                     1. Phönix aus der Asche 5. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
2                                                          Zephyr Hangar V-Zug
                                                           ZUG
                                                           SONNTAG, 12. JULI 2020, 17.00 UHR

                                                           CALMUS ENSEMBLE
                                                           Anja Pöche Sopran, Stefan Kahle Countertenor, Friedrich Bracks Tenor,
                                                           Ludwig Böhme Bariton, Manuel Helmeke Bass

                                                           Programm
                                                           #Heimat
                                                           Werke von Johann Sebastian Bach (1685–1750), Johann Christoph Bach
                                                           (1642–1703), Johann Christoph Altnikol (1720–1759), Johann Gottfried Schicht
                                                           (1753–1823), Ernst Friedrich Richter (1808–1879), Gustav Schreck (1849–1918),
                                                           Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Wilhelm Weismann (1900–1980),
                                                           Kurt Thomas (1904–1973), Max Reger (1873–1916), Fredo Jung (*1949)

Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite)   2. Leipziger Meister 12. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
Leipziger Meister                         sie gerade verlassen und neuen Boden
                                          betreten. Das Ergebnis dieser Spuren-
Calmus ist heuer bereits zum vierten      suche ist ein Klangerlebnis, das zwar
Mal zu Gast bei den Sommerklängen.        in Leipzig seinen Ursprung hat und
2009 haben uns die fünf Leipziger in      aus der vielhundertjährigen Leipziger
der Pfarrkirche Oberrüti am Festtag       Musikgeschichte schöpft, aber auch
Mariä Himmelfahrt mit einem Strauss       weit über Leipzig hinaus strahlt und
von Marien-Motetten zu Tränen ge-         wirkt.
rührt. 2012 zeigten sie sich von einer    Am Anfang steht natürlich Johann
ganz anderen Seite, indem sie zusam-      Sebastian Bach, allerdings leicht ver-
men mit dem Publikum die weiten           fremdet, sei es in einer Collage aus
und so verschiedenartigen Felder der      mehreren Bach-Werken, sei es in einer
Dichtkunst und der Literaturvertonun-     Transkription aus dem Wohltempe-
gen durchschritten – von Hirten-Madri-    rierten Klavier. Bachs Familie kommt
galen des 17. Jahrhunderts bis zu den     mit seinem Grossonkel und seinem
Liebesliedern des Wiener Kabarettisten    Schwiegersohn zu Wort. Grosse Namen
Georg Kreisler. 2016 stand das Madri-     wie Felix Mendelssohn Bartholdy und
gal im Mittelpunkt, das seine Blütezeit   Max Reger haben ihren Platz neben
zwischen 1520 und 1620 hatte und          weniger bekannten Liedmeistern
Komponisten wie Monteverdi oder           aus dem Umfeld von Thomaskirche,
Gesualdo die Möglichkeit bot, sich un-    Gewandhaus und Konservatorium.
abhängig von der dominierenden und        Klassiker treffen auf Raritäten, Ernst
stark formalisierten geistlichen Musik    und Leichtigkeit begegnen sich. So
kreativ und frei zu entfalten.            spannt sich der Bogen vom 17. bis ins
Und 2020? «#Heimat» lautet der Pro-       20. Jahrhundert und endet, typisch
grammtitel. Der Hashtag als Gefäss,       Calmus, mit einer Komposition, die         Stefan Kahle Countertenor, Manuel Helmeke Bass, Ludwig Böhme Bariton,
als eine Art Zettelkasten für eine        das Ensemble 2019, in seinem Jubilä-       Anja Pöche Sopran, Friedrich Bracks Tenor
musikalische Spurensuche in eigener       umsjahr, in Auftrag gab: «Erlesenes»
Sache. Und weil wir zuerst ein gutes      im gewollt doppeldeutigen Sinn – ein
Stück weggehen müssen, bevor wir          Liederzyklus nach Gedichten von            CALMUS ENSEMBLE
überhaupt merken können, woher wir        Robert Gernhardt, dem unvergessli-         Die traditionsreiche Thomasschule in Leipzig ist ein überaus fruchtbarer musi-
kommen, hat Calmus das Jubiläum           chen Zeichner, Lyriker und Mitbegrün-      kalischer Nährboden. Zu den schönsten Blüten, die in der jüngeren Vergangen-
seines zwanzigjährigen Bestehens zum      der des Satiremagazins «Titanic». Den      heit daraus hervorgegangen sind, zählt das 1999 gegründete Vokalensemble
Anlass genommen, um sich Fragen zu        Zyklus geschaffen hat Fredo Jung, der      Calmus mit der einzigartigen Besetzung aus Sopran, Countertenor, Tenor, Bariton
seiner musikalischen Herkunft zu stel-    neben seiner Tätigkeit als freischaffen-   und Bass. Dessen Markenzeichen sind stimmliche Homogenität, Klang- und Into-
len. Was hat uns geprägt? Was klingt      der Dirigent, Komponist und Arrangeur      nationskultur, Präzision, Leichtigkeit und Witz und eine Musizierfreude, die sich
in uns? Wo fühlen wir uns heimisch?       an der Hochschule für Musik und The-       in einer schier grenzenlosen stilistischen Bandbreite ausdrückt: von der Vokal-
Die Antworten gibt Calmus, wie könnte     ater «Felix Mendelssohn Bartholdy»         musik der Renaissance, des Barock und der Romantik bis zur Musik unserer Zeit
es anders sein, musikalisch und ganz      lehrt. Wo? Natürlich in Leipzig. Womit     und zahlreichen eigenen Kompositionsaufträgen, ganz abgesehen davon, dass
subjektiv. Da spielen Wohnort, Kind-      sich der Kreis geschlossen hat.            die fünf Leipziger auch gerne Pop, Folk und Jazz singen und arrangieren. Bei den
heit, Familie und Studium eine Rolle.                                                Sommerklängen sind sie bereits zum vierten Mal zu Gast.
Was Heimat sein könnte, beginnen wir
aber auch dann zu erspüren, wenn wir
                                                                                     2. Leipziger Meister 12. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
3                                                           Zephyr Hangar V-Zug
                                                            ZUG
                                                            SONNTAG, 19. JULI 2020, 17.00 UHR

                                                            IAN BOSTRIDGE UND JULIUS DRAKE
                                                            Ian Bostridge Tenor, Julius Drake Klavier

                                                            Programm
                                                            Franz Schubert (1797–1828)
                                                            Winterreise op. 89 D 911
                                                            Gute Nacht – Die Wetterfahne – Gefror’ne Thränen – Erstarrung –
                                                            Der Lindenbaum – Wasserfluth – Auf dem Flusse – Rückblick – Irrlicht –
                                                            Rast – Frühlingstraum – Einsamkeit – Die Post – Der greise Kopf – Die Krähe –
                                                            Letzte Hoffnung – Im Dorfe – Der stürmische Morgen – Täuschung –
                                                            Der Wegweiser – Das Wirtshaus – Muth – Die Nebensonnen – Der Leiermann

                                                            Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Bironico

Zephyr Hangar V-Zug, Aussenraum (Anfahrt siehe Rückseite)   3. Die Reise aller Reisen 19. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
Die Reise aller                           neben den zwölf alten zwölf neue
                                          Gedichte und veränderte zudem die
Reisen                                    Reihenfolge. Schubert schenkte dieser
                                          Neuordnung aber keine Beachtung,
«Die schöne Müllerin» von 1823 und        sondern vertonte im Oktober 1827 die
«Die Winterreise» von 1827, die zwei      zwölf neuen Gedichte quasi als Zweite
grossen Liederzyklen von Franz Schu-      Abteilung.
bert, mit denen er den Gipfel roman-      Müllers seelenverwandte Gedichte
tischer Liedkunst erreichte, beruhen      forderten Schuberts musikalisches
beide auf Gedichten von Wilhelm           Genie zu einer Höchstleistung heraus.
Müller (1794–1827), nur zwei Jahre        Als er seine Freunde einlud, um ihnen
älter als Schubert und ebenfalls sehr     «einen Zyklus schauerlicher Lieder» –
jung verstorben. Müller stammte aus       die eben fertiggestellte Winterreise –
Dessau (Sachsen-Anhalt), studierte        vorzusingen, fügte er bei: «Sie haben
in Berlin, nahm 1813 als Freiwilliger     mich mehr angegriffen, als dieses bei
an den Befreiungskriegen gegen            anderen Liedern der Fall war.» Aber
Napoleon teil und brachte es schnell      er hielt auch fest: «Mir gefallen diese
zu literarischem Ansehen, einerseits      Lieder mehr als alle.»
durch gesellschaftskritische Volks-       Die Winterreise, diese Reise aller
und Studentenlieder und andererseits      Reisen: ein riesiges, unergründliches
durch die «Lieder der Griechen», mit      Seelengemälde, dessen geheimnis-
denen er sich für den Unabhängig-         volle Schönheit uns unwiderstehlich
keitskampf der Griechen einsetzte         von der ersten bis zur letzten Note in
(Beiname «Griechen-Müller»). Müller       seinen Bann zieht, fortwährend das
und Schubert sind sich nie begegnet.      Unaussprechliche streift und tief zu
Es gibt auch keinerlei Hinweise, dass     Herzen geht. Das Ganze ist wie von           Ian Bostridge Tenor
Müller je etwas von Schuberts Verto-      einem dunklen, untergründigen Strom
nungen seiner Gedichte erfahren hätte.
Die 24 Lieder der Winterreise wirken
                                          der Schwermut durchzogen. Das Dunk-
                                          le, Düstere ist jedoch in sich so vielfäl-
                                                                                       IAN BOSTRIDGE UND JULIUS DRAKE
auf uns, als sei der ganze Zyklus in      tig schattiert, in so viele verschiedene     «Er ist ein Geschichtenerzähler und Sänger-Schauspieler par excellence, mit
einem Guss entstanden. Dem war            Nuancen des Hell-Dunkels abgetönt,           einer immensen Bandbreite emotionaler Ausdruckskraft.» So charakterisierte der
aber nicht so. Schubert vertonte im       dass sich nirgends auch nur ein Hauch        Evening Standard den grossartigen britischen Tenor Ian Bostridge. Ein Sänger
Februar 1827 die ersten zwölf Lieder,     von ermüdender Monotonie einstellt.          wie geschaffen für Schuberts Winterreise, «die ich vielleicht öfter als jedes andere
ohne überhaupt an eine Fortsetzung zu     Der Hörer meint, in einer nächtlichen        Stück meines Repertoires aufgeführt habe, die ich immer wieder versuche auf
denken. Denn seine literarische Quelle    Traumwelt zu wandeln, in der sein            neue Weise zu singen, dem Publikum zu präsentieren und selbst zu verstehen.»
war das Urania-Taschenbuch auf das        Auge, sobald es sich gewöhnt hat,            Bostridge betont, wie sehr dieses Stück eine ganz spezielle Einheit zwischen dem
Jahr 1823, in dem diese Gedichte unter    die Grade des Dunkels wie Licht und          Sänger und dem Pianisten erfordere, und fährt fort: «Julius Drake, mit dem ich
dem Titel «Wanderlieder von Wilhelm       Schatten unterscheiden lernt.                den Zyklus verfilmt und davor und danach zahllose Male aufgeführt habe, war
Müller. Die Winterreise. In 12 Liedern»                                                der wunderbarste Begleiter auf dieser Reise aller Reisen, ein weiser Freund und
erschienen waren. Erst Monate später      Buchtipp: Ian Bostridge, Schuberts           herausragender Musiker.»
stiess Schubert auf die vollständige      Winterreise. Lieder von Liebe und
Fassung des Zyklus. Diese 1824 in         Schmerz. Edition C.H.Beck Paperback
Dessau publizierte Ausgabe enthielt       2017
                                                                                       3. Die Reise aller Reisen 19. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Das festival, das bewegt.
4                                                          Zephyr Hangar V-Zug
                                                           ZUG
                                                           SONNTAG, 26. JULI 2020, 17.00 UHR

                                                           DRAEGER SIMBIREV & CO.
                                                           Patricia Draeger Akkordeon, Sergej Simbirev Akkordeon, Faruk Muslijevic
                                                           Akkordeon, André Pousaz Kontrabass, Samuel Baur Perkussion

                                                           Programm
                                                           Akkordeoncocktail
                                                           Programm nach Ansage

Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite)   4. Akkordeoncocktail 26. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Akkordeoncocktail                          Cocktail? Lassen wir Patricia Draeger
                                           selbst zu Wort kommen: «Es war uns
Welche Zutaten braucht es, um einen        ein Anliegen, dass alle Musiker Erfah-
spritzigen, fruchtigen, sommerlichen       rung aus verschiedenen stilistischen
Akkordeoncocktail zu mixen? Da sind        Bereichen mitbringen. Vieles wird
zunächst die Musiker. Den Kern bildet      zusammen entwickelt und quasi beim
ein nicht nur musikalisch, sondern         Proben arrangiert. Allerdings gibt es
auch als Paar eingespieltes Duo – sie,     auch fertig geschriebene Arrange-
Patricia Draeger, schon im zugerischen     ments und Eigenkompositionen von
Elternhaus mit dem Akkordeon aufge-        Sergej, Faruk und mir, die aber für
wachsen, er, Sergej Simbirev, gebür-       die neue Besetzung speziell arrangiert
tiger Ukrainer, in Saratov und Moskau      werden müssen. Da alle grossartige
bis zur Konzertreife ausgebildet und       Improvisatoren und musikalisch sehr
als Mitglied der «Timber Russian Accor-    flexibel sind, werden einige Stücke aus
deons Group» zwischen 1983 und 1996        dem Moment heraus entstehen, quasi
auf Tournée in ganz Europa und Russ-       Instantcomposing und Instantarran-
land. Faruk Muslijevic lernten die bei-    ging. Das ist zwar sehr zeitaufwändig,
den kennen, als sie vor einigen Jahren     ermöglicht es aber jedem, im Ensem-
Konzerte mit der Balkanband «Balkan        ble seinen Platz zu finden und sich mit
Flavours» besuchten, in der Faruk          seiner musikalischen Ausdrucksweise
Klavier und Patricias Bruder Schlag-       wirklich wohl zu fühlen. Stilistisch wird
zeug spielten. Im Gespräch stellte sich    es ein bunter Blumenstrauss werden,
heraus, dass Faruk klassisches Akkor-      mit Einflüssen aus dem Balkan, wo
deon studiert hatte und viel Literatur     Faruk zu Hause ist, oder aus Russland,
kannte, die Sergej ebenfalls während       Sergejs Heimat. Jazzelemente werden
seines Studiums gespielt hatte. Da         nicht fehlen. Ein Schweizer Volkslied       Patricia Draeger Akkordeon, Sergej Simbirev Akkordeon
passte etwas zusammen. Ausserdem           oder einen Tango wollen wir nicht mis-
hatte Faruk zur gleichen Zeit wie der
Walliser Kontrabassist André Pousaz
                                           sen, und vielleicht findet ein Präludium
                                           von Bach ebenfalls seinen passenden
                                                                                       DRAEGER SIMBIREV & CO.
an der Jazzhochschule in Luzern stu-       Platz. Wir sind selber gespannt, was        Die Zugerin Patricia Draeger und der in der Ukraine geborene, in Moskau auf-
diert. Mit André und mit Sämi Baur an      entstehen wird mit dieser Band. Alle        gewachsene und in Zug eingebürgerte Sergej Simbirev sind seit über zwanzig
der Perkussion ist Patricia Draeger seit   freuen sich enorm auf dieses Projekt        Jahren ein Paar und schon oft als Akkordeon-Duo in Erscheinung getreten, sehr
2018 in dem von ihr initiierten Ensem-     mit dieser sehr eigenen Instrumenta-        früh auch bei den Sommerklängen, nämlich 2002 im zweiten Festivaljahr in
ble «Ala Fekra» unterwegs. Es handelt      tion.»                                      einem Konzert in der Kirche St. Wolfgang in Hünenberg. Die beiden spielten auch
sich um ein Austauschprojekt mit           Die Freude an diesem farbenfrohen           über viele Jahre im Quartett «Klezmer plus», auch dies an den Sommerklängen,
ägyptischen und Schweizer Musikern,        Cocktail wird ganz sicher auch auf das      und zwar beim 10-Jahr-Jubiläum 2010 in den Zuger Stierenstallungen. Und jetzt
hervorgegangen aus einem dreimo-           Publikum überspringen. Stossen wir          keimte der Wunsch, ein Ensemble mit drei Akkordeons und einer Rhythmussek-
natigen Atelierstipendium in Kairo.        an auf 20 Jahre Sommerklänge!               tion zusammenzustellen. Der Akkordeonist Faruk Muslijevic, André Pousaz am
Die fünf Barmixer hätten sich also                                                     Bass und Sämi Baur an der Perkussion stiessen dazu. Es hat geklappt. Und wer
gefunden. Alle sind in den verschie-                                                   gab den Anstoss dazu? Genau: die künstlerische Leiterin der Sommerklänge...
densten Musikstilen bewandert, und
allesamt sind sie begnadete Impro-
visatoren. Wie aber entsteht nun der
                                                                                       4. Akkordeoncocktail 26. Juli 2020 Zephyr Hangar V-Zug
5                                                          Zephyr Hangar V-Zug
                                                           ZUG
                                                           SONNTAG, 2. AUGUST 2020, 17.00 UHR

                                                           STREICHQUINTETT
                                                           Esther Hoppe Violine, David McCarroll Violine, Veronika Hagen Viola,
                                                           Clemens Hagen Violoncello, Christian Poltéra Violoncello

                                                           Programm
                                                           Jean Baptiste Barrière (1707–1747)
                                                           Sonate Nr. 4 in G-Dur für 2 Violoncelli
                                                           Andante – Adagio – Allegro prestissimo

                                                           Antonín Dvořák (1841–1904)
                                                           Terzetto C-Dur op. 74 für 2 Violinen und Viola
                                                           Introduzione: Allegro ma non troppo – Larghetto –
                                                           Scherzo: Vivace. Trio: Poco meno mosso – Tema con variazioni

                                                           Franz Schubert (1797–1828)
                                                           Streichquintett C-Dur D 956
                                                           Allegro ma non troppo – Adagio –
                                                           Scherzo: Presto. Trio: Andante sostenuto – Allegretto

Zephyr Hangar V-Zug, Innenraum (Anfahrt siehe Rückseite)   5. Ein Mysterium 2. August 2020 Zephyr Hangar V-Zug
Ein Mysterium                             keit und seinem verspielten Charme
                                          das wohl berühmteste Werk für diese
Um Jean Barrières Bedeutung zu wür-       ungewöhnliche Besetzung.
digen, bedarf es eines kurzen Blicks      Schuberts Streichquintett in C-Dur ist
auf den Stand des Cellospiels zu seiner   die Krönung der Kammermusiklite-
Zeit: Grosse, unhandliche Instrumente,    ratur schlechthin. Er komponierte es
gespielt mit einer nicht adäquaten        zwei Monate vor seinem Tod. Nicht
Haltung und Fingersatztechnik, waren      nur die epischen Ausmasse dieses
die Hauptgründe, dass das Cello lange     beinahe symphonischen, fast ein-
Zeit nur Begleitaufgaben übernahm.        stündigen Werks und die tiefgründige
Erst als in Italien gegen Ende des 17.    musikalische Aussage, sondern auch
Jahrhunderts kleinere Instrumente ge-     die Tatsache, dass dieses Meisterwerk
baut wurden (zum Beispiel das kleine      zu Schuberts Lebzeiten nie aufgeführt
Modell von Stradivari), entstand auch     wurde, tragen zum einzigartigen My-
solistische Musik. Frankreich hinkte      thos dieses Werks bei. Oder wie der
hinterher, und der begnadete Cellist      berühmte Musikkritiker Joachim Kaiser
Jean Barrière war der Vorreiter, der      schrieb: «Vor F. Schuberts Streich-
sich in Italien die nötige Technik bei-   quintett verneigen sich alle Menschen,
bringen liess und in der Folge Werke      denen Musik, Kammermusik gar, etwas
von bisher nicht gekanntem Schwierig-     bedeutet, glücklich bewundernd – oder
keitsgrad komponierte.                    sie schwärmen. Das Werk nimmt einen
In der Sonate Nr. 4 in G-Dur werfen       singulären Platz in Schuberts Schaffen,
sich die zwei Cellisten konstant dialo-   ja gar in der Musikliteratur ein. Es ist
gisierend virtuos die Bälle zu, während   rätselhaft, und es ist vollendet… Mit
der kurze Mittelsatz einen kantablen      Worten kann kein Mensch das tönende
Ruhepol darstellt.                        Mysterium dieses Werkes völlig enträt-     Clemens Hagen Violoncello
1887 wohnte Dvořák für eine Weile        seln oder auf Begriffe bringen.»
bei seiner Schwiegermutter. Diese
hatte ein weiteres Zimmer im Haus
                                                                                     TREFFPUNKT SALZBURG
an einen Chemiestudenten vermietet,                                                  Zwar kein festes Ensemble, aber ein dichtes Geflecht an musikalischen Verbin-
der Amateurgeiger war und gelegent-                                                  dungen, die allesamt mit Salzburg in Beziehung stehen: Die Geschwister Veronika
lich zu Hause Geigenunterricht von                                                   und Clemens Hagen, sie Bratschistin und er Cellist, stammen aus einer Salzburger
einem Lehrer bekam. Dvořák, selbst                                                  Musikerfamilie und sind Mitglieder des berühmten Hagen Quartetts, das seit
Bratschist, hatte Lust, mit den beiden                                               nunmehr vierzig Jahren alle grossen Bühnen der Welt bespielt. Beide haben sie
zu musizieren, und schrieb kurzerhand                                                eine Professur an der Universität Mozarteum Salzburg. Auch die Zuger Geigerin
und voller Enthusiasmus innerhalb                                                    Esther Hoppe ist Professorin am Mozarteum. Während ihrer Schwangerschaft
einer Woche das Terzetto op. 74. Es                                                  hat der Geiger David McCarroll ihre Stellvertretung übernommen. Er selbst ist
stellte sich aber heraus, dass dieses                                                zusammen mit Clemens Hagen Mitglied des Wiener Klaviertrios. Clemens Hagen
für Laienmusiker viel zu schwer war                                                  und Christian Poltéra wiederum waren Schüler von Heinrich Schiff – natürlich
(deshalb schrieb er später noch die                                                  am Mozarteum. Und heute spielen sie die beiden Stradivari-Celli, die auch von
Miniaturen op. 75a für die gleiche                                                   Heinrich Schiff gespielt wurden...
Besetzung…). Heute ist das Terzetto
mit seiner böhmischen Melodienselig-
                                                                                     5. Ein Mysterium 2. August 2020 Zephyr Hangar V-Zug
MUSIKERINNEN UND MUSIKER
      5. Juli 2020                                                       12. Juli 2020

      Madeleine Nussbaumer Klavier                                       Anja Pöche Sopran
      Geboren in Zug. Matura. Solistendiplom mit Auszeichnung            Geboren 1980 in Leipzig. Ausbildung bei Adelheid Vogel an der
      bei Hubert Harry an der Musikhochschule Luzern. Begeisterte        Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy»
      Kammermusikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und            Leipzig. Mitglied von Calmus seit 2001. Daneben regelmässige
      des Festivals Sommerklänge, dessen künstlerische Leitung sie       Auftritte als Solistin in Oratorien- und Kantatenkonzerten in
      innehat. Lehrtätigkeit.                                            Europa und den USA.

      Tobias Steymans Violine                                            Stefan Kahle Countertenor
      Geboren in Deutschland. Abitur. Ausbildung in Köln (Igor Ozim      Geboren 1992 in Zwenkau. 2003–2011 Mitglied des Leipziger
      und Zakhar Bron) und Boston USA (Joseph Silverstein). Solisti-     Thomanerchores. Studium an der Schola Cantorum Basiliensis
      sche Konzerttätigkeit. Konzertmeister des Orchesters der Oper      (Hochschule für Alte Musik Basel) bei Prof. Gerd Türk. Grün-
      Zürich. Seit 2009 1. Konzertmeister im Symphonieorchester des      dungsmitglied und Sopranus des Vokalquartetts «Ensemble de
      Bayerischen Rundfunks München.                                     Morales. Mitglied von Calmus seit 2018.

      Nadezhda Korshakova Violine                                        Friedrich Bracks Tenor
      Geboren in St. Petersburg. Studien in Moskau (Irina Botschkova),   Geboren 1983 in Starnberg. Schauspielstudium in München und
      Madrid und Zürich (Zakhar Bron). 2007 Solistendiplom mit Aus-      Los Angeles. Parallel dazu privates Gesangsstudium bei Ingrid
      zeichnung. Gewinnerin des D. Oistrach-Violinwettbewerbs 2004       Bettag und Peter Pöppel. Passion für die Musik des Barock und
      in Odessa. Mitglied des Orchesters der Oper Zürich. Unterrich-     der Renaissance. Langjähriges Mitglied beim Ensemble miXtur,
      tet an der Zürcher Hochschule der Künste.                          zuletzt auch als musikalischer Leiter. Mitglied von Calmus seit 2020.

      Alexander Besa Viola                                               Ludwig Böhme Bariton
      Geboren 1971 als Spross einer italienisch-tschechischen Musi-      Geboren in Rodewisch/Vogtland. Mitglied des Leipziger Thoma-
      kerfamilie. Studien in Brünn, Gstaad und Basel. Konzerttätigkeit   nerchors. Mitgründer von Calmus. Ausbildung zum Chordirigen-
      als Solist und begeisterter Kammermusiker. War Solo-Bratschist     ten an der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendels-
      der Camerata Bern und ist seit 1996 Stimmführer im Luzerner        sohn Bartholdy» Leipzig. Leiter des Kammerchors Josquin des
      Sinfonieorchester.                                                 Préz und des Leipziger Synagogalchors.

      Luzius Gartmann Violoncello                                        Manuel Helmeke Bass
      Aufgewachsen in Chur. Matura. Konzertexamen an der Musik-          Geboren 1988 in Stendal. Ausbildung bei Berthold Schmid und
      hochschule Wien bei André Navarra. Seit 1986 Mitglied des          Roland Schubert an der Hochschule für Musik und Theater
      Orchesters der Oper Zürich (heute Philharmonia Zürich). Kam-       «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig. Mitglied von Calmus
      mermusikkonzerte (Orion Trio, Ensemble Chamäleon, Avalon           seit 2015. Begeisterter Chorleiter mit einer Vorliebe für neue
      Trio) in vielen Musikzentren Europas und Japans.                   christliche Musik.
19. Juli 2020                                                       26. Juli 2020

                Ian Bostridge Tenor                                                 Patricia Draeger Akkordeon
                Geboren 1964 in London. Er begann seine Sänger-Karriere erst        Geboren 1964 in Zug. Studium der Querflöte in Winterthur, Biel
                1991. Vorher studierte er Geschichte und Philosophie in Cambridge   und in den Niederlanden mit Schwerpunkt in zeitgenössischer
                und Oxford, wo er 1990 zum Thema Hexerei promovierte. Ian           Musik. Seit 1992 Akkordeonistin. Volksmusik, Jazz, Improvisa-
                Bostridge gilt als einer der grössten Liedsänger unserer Zeit.      tion und der Austausch mit anderen Kulturen prägen ihr mu-
                Zahlreiche preisgekrönte Einspielungen. Buchautor.                  sikalisches Schaffen. 2018 wurde sie mit dem Zuger Werkjahr
                                                                                    ausgezeichnet.
                Julius Drake Klavier
                Geboren in London. Studierte an der Purcell School und am           Sergej Simbirev Akkordeon
                Royal College of Music. Internationale Karriere als Kammermu-       Geboren 1964 in Lebedin. Ausbildung in Moskau und Saratov.
                siker und gefeierter Liedbegleiter in der Nachfolge von Gerald      Konzertreifediplom mit Auszeichnung. Seit 1996 in der Schweiz.
                Moore. Umfangreiche Diskographie. Künstlerischer Leiter des         Akkordeonduo mit seiner Frau Patricia Draeger. Freischaffender
                Machynlleth Festival in Wales. Seit 2010 Professor an der Kunst-    Musiker, Arrangeur und Komponist. Lehrer an der Musikschule
                universität Graz.                                                   Zug.

                                                                                    Faruk Muslijevic Akkordeon
                                                                                    Geboren 1973 in Leskovac (Serbien). Klassisches Akkordeonstu-
                                                                                    dium an der Musikhochschule in Nis. Anschliessend Klavier- und
                                                                                    Keyboardstudium an der Musikhochule Luzern, Abteilung Jazz.
                                                                                    Gründer der Band «Balkan Flavours», mit der er die traditionelle
                                                                                    Balkanmusik mit Jazz verwebt.

                                                                                    André Pousaz Kontrabass
                                                                                    Geboren 1983 in Visp. Matura mit Schwerpunkt Musik. Studium
                                                                                    an der Musikhochschule Luzern, Abteilung Jazz. Seine Lehrer
                                                                                    waren Heiri Känzig, Wolfgang Zwiauer und Herbie Kopf. 2007
                                                                                    Abschluss mit Auszeichnung im Hauptfach Kontrabass. 2006
                                                                                    Förderpreis der Fried Wald Stiftung.

                                                                                    Samuel Baur Perkussion
                                                                                    Geboren 1975 in Bern. Die erste Trommel steht 1982 unter dem
                                                                                    Weihnachtsbaum. Primarlehrerpatent 1997 in Bern. Diverse Stu-
                                                                                    dienaufenthalte im Ausland. Seit 1999 freischaffender Musiker
                                                                                    mit reger Konzerttätigkeit und einem eigenen Tonstudio, in dem
                                                                                    er Tonspuren für Theater, Film und Tanz gestaltet.
Fotonachweis
Konzertort: Usha Fath. Ensemble Chamäleon: Neda Navaee. Madeleine Nuss-
baumer: Tobias Frick. Alexander Besa: Ingo Höhn. Calmus: Anne Hornemann.
Ian Bostridge: Sim Canetti-Clarke. Julius Drake: Marco Borggreve. Patricia
Draeger: Francesca Pfeffer. Faruk Muslijevic: Bujar Berisha. André Pousaz:
Seraina Kurt. Samuel Baur: Carole Lulu Lauener. Esther Hoppe: Neda Navaee.
David McCarroll: Pilvax. Christian Poltéra: Neda Navaee.
2. August 2020
                                                                    KARTENPREISE
                                                                    Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 160.–
Esther Hoppe Violine
Geboren in Zug. Studien in Basel, Philadelphia (Curtis Institute
                                                                    Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) CHF 230.–
of Music), London und Zürich. 1. Preise am Internationalen
                                                                    Inhaber von Gönner-Pässen haben Anrecht auf persönlich reservierte Plätze.
Mozart-Wettbewerb Salzburg und am ARD-Wettbewerb Mün-
chen. Internationale Konzerttätigkeit. Seit 2013 Professur für
                                                                    Die reservierten Pässe liegen an der Konzertkasse des ersten Anlasses bereit
Violine an der Universität Mozarteum Salzburg.
                                                                    und werden dort bezahlt.

David McCarroll Violine
                                                                    Freie Platzwahl. Je nach Vorgaben der Behörden sind wir allenfalls verpflichtet,
Geboren 1986 in Kalifornien. Mit 13 Jahren Student der Yehudi-
                                                                    die Kontaktdaten der Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher aufzunehmen.
Menuhin-School in London, danach Studien in Boston und
Berlin. Seit 2015 Mitglied des Wiener Klaviertrios. Rege interna-
                                                                    Einzelkarten CHF 40.– / Mitglieder und Gönner Theater- und Musikgesellschaft
tionale Konzerttätigkeit, daneben grosses Interesse an sozialen
                                                                    Zug gegen Ausweis CHF 32.– / Kinder, Studierende, Kulturlegi CHF 15.–
Projekten (z.B. Starcross Community für Aids-Waisen).
                                                                    Die reservierten Karten liegen an der Konzertkasse des jeweiligen Anlasses bereit
                                                                    und werden dort bezahlt. Sie müssen bis 10 Minuten vor Konzertbeginn abge-
Veronika Hagen Viola
                                                                    holt sein. Freie Platzwahl. Je nach Vorgaben der Behörden sind wir allenfalls
Stammt aus einer Salzburger Musikerfamilie. Mitglied des
                                                                    verpflichtet, die Kontaktdaten der Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher
berühmten Hagen Quartetts, das seit nunmehr 40 Jahren alle
                                                                    aufzunehmen.
grossen Bühnen der Welt bespielt. Unzählige und vielprämiierte
CD-Einspielungen. Professorin für Viola an der Universität
                                                                    Kassenöffnung: 1 Stunde vor Konzertbeginn
Mozarteum Salzburg.

Clemens Hagen Violoncello
Geboren in Salzburg. Studien in Salzburg und Basel, u.a. bei
Heinrich Schiff. Mitglied des berühmten Hagen Quartetts.
                                                                    KARTENRESERVATION
                                                                    Per Internet
Weltweite Tätigkeit auch als Solist. Professor für Cello an der
                                                                    www.sommerklaenge.ch
Universität Mozarteum Salzburg. Spielt ein Cello von Antonio
                                                                    Telefonisch
Stradivari von 1698.
                                                                    076 706 82 84

Christian Poltéra Violoncello
Geboren 1977 in Zürich. Studium bei Heinrich Schiff in Salzburg
und Wien. Konzertiert weltweit als Solist und Kammermusiker.
Festes Streichtrio mit Frank Peter Zimmermann und Antoine
Tamestit. Spielt das berühmte Violoncello «Mara» von Antonio
Stradivari aus dem Jahr 1711.
Anfahrt Zephyr Hangar V-Zug
Die V-Zug AG befindet sich an der Industriestrasse 66. ÖV: S1 und S2, Station
Baar Lindenpark; Bus Linie 3 (Haltestelle Kistenfabrik), Linie 4 (Haltestelle V-Zug).
Parkplätze beim Zugorama der V-Zug.

Dank
Wir bedanken uns sehr herzlich bei der V-Zug AG für die einzigartige Möglich-
keit, die diesjährigen Sommerklänge im neuen Zephyr Hangar durchführen zu
dürfen.

Herzlichen Dank an den Werkhof der Stadt Zug für die stets zuvorkommende
logistische Unterstützung!

Wir danken für die finanzielle Unterstützung

Öffentliche Hand

Partnersponsoren und Gönner

Heinrich & Julie
Sandmeier-Streiff Stiftung

Wir danken der Theater- und Musikgesellschaft Zug für die wohlwollende
Zusammenarbeit und Unterstützung.
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