Das Greenfield Festival kann in der Schweiz eine Marktlücke schliessen!
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28 INTERVIEW KULTUR SPONSORING extra Juni 2005 «Das Greenfield Festival kann in der Schweiz eine Marktlücke schliessen!» Nur ein Jahr nach dem Outside-Flop in Dielsdorf geht in Interlaken mit viel Zuversicht ein neu- es Musikfestival an den Start. Das Greenfield Festival (24. bis 26. Juni 2005) sorgte aufgrund seiner Grösse (Budget 4 Mio. Franken) und der potenten Veranstalterkraft (Act Entertainment, Jungfrau World Events sowie die deutschen Kon- zertagenturen Koko und Scorpio) im Vorfeld für Unruhe in der jahrelang zementierten Festival- Landschaft der Schweiz. Mit langfristig über 75‘000 Besuchern wollen die Organisatoren die Veranstaltung mit Fokus auf die junge Zielgrup- pe zum grössten Musikfestival in der deutsch- sprachigen Schweiz aufbauen. Gegenüber den etablierten «Stimmungs»-Festivals positioniert sich das Greenfield als konzeptionelles Festival mit konsequenter Programmausrichtung auf die 16- bis 24-Jährigen. Je nach Erfolg dürf- ten die Karten im Festivalsponsoring national künftig neu gemischt werden. Nachfolgend ein Interview mit Thomas Dürr (Act Entertainment Thomas Dürr AG, Basel), und Iris Huggler (Jungfrau World thomas.duerr@greenfieldfestival.ch Events GmbH, Interlaken) Geschäftsführung Geschäftsleitungsmitglied der Greenfield Festival AG. Greenfield Festival AG Wie und warum sind Sie auf die Idee gekommen, in Interlaken ein neues Openair Festival zu lancieren? Thomas Dürr: An der Entstehung des Greenfield Festivals sind gleich mehrere Leute beteiligt, die un- abhängig voneinander nach Lösungen gesucht ha- ben. Einerseits sind wir, Act Entertainment, durch einen bestehenden Contract zu Mystery Park auf das Gelände in Interlaken aufmerksam gemacht worden. Das Gelände des Flugplatzes hat mich von Anfang an fasziniert und traf sich gut mit unseren Überle- gungen, in der Schweiz ein neues nationales Festi-
SPONSORING extra Juni 2005 INTERVIEW KULTUR 29 val zu lancieren. Bald darauf haben wir Jahren mit anderen Veranstaltern Kontakt Dürr: Das Problem der Entfernung Wind bekommen, dass die Veranstalte- aufgenommen und Zusammenarbeitsfor- haben wir weitgehend eliminiert, denn rin des Internationalen Trucker Festivals men für neue Projektideen sondiert. Ge- jeder, der ein Ticket kauft, egal wo, Interlaken, die Jungfrau World Events sprochen haben wir unter anderem auch profitiert gleichzeitig von einer gratis GmbH, ebenfalls in dieser Richtung mit Good News, die sich das Gelände vor Bahnfahrt nach Interlaken und zurück. etwas unternehmen möchte. So haben Ort angeschaut haben, sich aber schlus- Dazu kommen Möglichkeiten für gra- wir spontan die Köpfe zusammenge- sendlich gegen den Standort Interlaken tis Camping und gratis Parkplätze auf steckt und aus zwei Ideen schlussend- entschieden. Danach legten wir die Idee dem grosszügigen Festivalgelände. Im lich eine Idee gemacht, woraus dann das für die angestrebte Doppelnutzung vor- Ticket inbegriffen sind viele zusätzliche Greenfield Festival entstanden ist. erst auf Eis. Erst Jahre später wollte es Leistungen, wie es kein anderes Festival der Zufall, dass wir und Act anbietet. Auf diese Art wird das Budget Entertainment uns im letzten der Festivalbesucher nicht schon strapa- Herbst gefunden haben und ziert, bevor sie überhaupt einen Fuss auf mit dem Greenfield Festival dem Gelände stehen haben. nun gemeinsam ein grosses Projekt auf die Beine stellen. Was stimmt Sie zuversichtlich, mit dem neuen Festival reüssieren zu können, Wie gross ist die Gefahr, und dann noch im Berner Oberland? dass dem Greenfield dassel- be Schicksal droht, wie dem Dürr: Weil wir glauben, dass das Outside Festival in Dielsdorf Greenfield Festival in der Schweiz eine im letzten Jahr, das nach Marktlücke schliessen kann! Schauen der erstmaligen Austragung Sie, wir haben für die Veranstalter des bereits in einem Scherben- Southside Festival bei Tuttlingen, die haufen endete und für viel Konzertagentur Scorpio, in den letzten Unmut in der gesamten Fes- Jahren die Promotion in der Schweiz tival-Szene sorgte? betreut. Wir wissen Aufgrund der dabei gemachten Erfahrungen, dass es in der Dürr: Es liegt auf der Hand, Schweiz eine Nachfrage gibt nach dem dass alle, die uns kritisieren Programmkonzept von Southside. Als – und das waren zu Beginn wir dann in Interlaken das Gelände be- weiss Gott nicht wenige sichtigt haben, und dabei die verblüffen- – sofort Vergleiche mit dem de Ähnlichkeit mit Southside feststell- Outside heranziehen. Das ten, war uns sofort klar, wenn wir ein Festival hat versucht, es solches Projekt starten, dann genau hier. programmlich allen Recht zu machen, vor allem den Wie sieht denn diese Marktlücke aus, Sponsoren. Das war offen- die andere Veranstalter Ihrer Meinung bar ein grosser Fehler... nach nicht bedienen? Iris Huggler Das lässt sich im Nachhin- Dürr: Bei uns steht die Musik klar im iris.huggler@greenfieldfestival.ch ein natürlich locker sagen! Vordergrund. Dafür gibt es offenbar ein grosses Bedürfnis, vor allem bei Geschäftsleitungsmitglied Dürr: Das Konzept konnte den jungen Festivalbesuchern. Das ist Greenfield Festival AG meiner Meinung nach nicht bisher so konsequent, wie wir das bie- funktionieren. Der Standort ten wollen, in der Schweiz nicht gebo- Zürich ist durch die vielen ten worden. Wir reagieren mit unserer Hallenstadionkonzerte nicht konzeptionellen Programmausrichtung interessant genug für Festi- auf einen Trend, der in ganz Europa er- Iris Huggler: Als Veranstalterin des val-Besucher und hatte vor allem eines kennbar ist und sicherlich auch vor der Trucker Festivals, das wir in diesem Jahr nicht: Glaubwürdigkeit! Daran änder- Schweiz nicht Halt machen wird. bereits zum 12. Mal durchführen, haben te auch nichts, dass das Hallenstadion wir seit Jahren nach Möglichkeiten ge- im letzten Jahr renovationsbedingt ge- Trotzdem, der Markt für Festivalbesu- sucht, die Event-Infrastruktur durch eine schlossen war. Der Standort Interlaken cher ist aufgrund der seit Jahren ho- Doppelnutzung effizienter auszulasten jedoch verfügt als «Back-Packers»-Pa- hen Festivaldichte begrenzt. Auf Kosten respektive die anfallenden Kosten auf radies über die nötige Glaubwürdigkeit welcher Veranstalter soll das Greenfield weitere Aktivitäten verteilen zu können. bei den Festivalfans. Festival bei seiner Feuertaufe über die Das betrifft heute vor allem das grosse Bühne gehen? Kuppelzelt und die Infrastruktur mit den Nun liegt Interlaken nicht gerade um die einheitlichen Zelten für den Marktplatz. Ecke. Vor allem nicht für die Musikfans Huggler: Wir glauben eben nicht, dass Deshalb haben wir schon vor gut zehn aus der Ostschweiz. wir andern Festivals spürbar 4
30 INTERVIEW KULTUR SPONSORING extra Juni 2005 4 Publikum abziehen! Wir sprechen Park wollen wir bewusst keine anbieten. Mit welcher Budgetgrösse lancieren Sie mit unserer klaren Ausrichtung auf den Schliesslich sprechen wir kein Familien- die Erstausgabe des Greenfield Festi- Bereich Rockmusik ein anderes Publi- publikum an. Grössere Side-Events wür- vals? Wie sieht der Einnahmenmix aus? kum an... den nur dazu beitragen, vom angestrebten hohen Erlebniswert abzulenken. Zuviel Dürr: Für das erste Jahr rechnen wir Dürr: Nämlich diejenigen, die früher Halligalli verdrängt die Konzertmusik mit 4 Millionen Franken. Der Einnah- primär CD’s gekauft haben. Diese ha- in den Hintergrund. Betonen möchte ich menmix sieht gut 75 Prozent aus dem ben jetzt Kapital frei und sind konsum- auch, dass es keine Southside-Festival- Ticketing und gut 25 Prozent aus Spon- freudig. Man könnte das Ganze nämlich Kopie geben soll. Das Greenfield Fes- soring und Gastronomie vor. auch umdrehen: Unsere Zielgruppen tival ist ein Schweizer Rockfestival mit sind die Besucher von morgen der eta- einem eigenständigen Programm- und Und wie viele Besucher benötigen Sie, um blierten Festivals. Infrastrukturkonzept! kostendeckend abschliessen zu können? Wie wollen Sie das Greenfield in der Dürr: Ungefähr 20‘000 Besucher. Festivallandschaft positionieren? Wie unterscheidet sich die neue Veranstal- «Ich bin der Der Vorverkauf wurde Ende Februar eröff- tung von den übrigen Festivals? net. Wie entwickelt sich der Billettverkauf? Huggler: Wir positionieren Greenfield Meinung, Huggler: Der Verkauf läuft über Erwar- als nationales Musikfestival, für eine vorwiegend junge Zielgruppe zwischen dass heute die ten gut: Per 21. Mai haben wir bereits weit über 15‘000 Dreitagespässe abge- 16 und 24 Jahren. Hier liegt denn auch setzt. Wir sind überzeugt, dass wir auf- der Hauptunterschied zwischen unse- rem und den übrigen Festivals! Viele Chance sehr grund dieser erfreulichen Entwicklung das Ziel von 25‘000 verkauften Tickets der etablieren Festivals verstehen sich als primär regionale Veranstaltung, im klein ist, ein erreichen werden. besten Fall mit nationaler Ausstrahlung. Obwohl sich die Zielgruppen bei allen Festival dieser Wie gross ist der Anteil Tickets an die Sponsoren? Veranstaltern verjüngt haben, richtet sich jedoch kein Veranstalter so konse- quent auf das junge Segment aus, wie Grössenordnung Dürr: Nicht sehr viel, wenn’s hoch kommt vielleicht 1‘000 Tickets. Wir ha- wir mit dem Greenfield Festival. über Jahre ben ja noch keinen grossen Hauptspon- sor, der hier substanziell zusätzlichen Dürr: Von der programmlichen Aus- Ticketingbedarf generieren könnte. richtung her fokussieren wir uns auf den Bereich Rock, wiederum im Gegensatz historisch Wie haben Sie das Ticketing organi- zu den traditionellen Festivals, die in den letzten Jahren ihren Musikstilmix immer wachsen zu siert? Über welche Absatzkanäle ver- kaufen Sie am meisten Tickets? breiter ausgebaut haben. Der grosse Plus- punkt des Greenfields ist, dass die Besu- lassen!» Dürr: Wir arbeiten mit zwei Vorver- cher viel Neues und Frisches im Musik- kaufsstellen zusammen. Einerseits mit programm entdecken können. Wir bieten dem Ticketing-Anbieter TicTec (www. den Musikfans vier bis fünf bekannte Welche Zielsetzungen stehen kurz bis tictec.ch) und der SBB Tochtergesell- Bands, die sie unbedingt sehen wollen, langfristig beim Greenfield Festival im schaft für Freizeitangebote mit der und dazu die Chance, viele neue, junge Vordergrund? Bahn, RailAway (www.railaway.ch). Gruppen entdecken zu können. Das gab Jeder der ein Ticket kauft, egal ob bei es bisher noch nie in der Schweiz. Huggler: Im ersten Jahr geht es darum, TicTec oder bei RailAway, hat den gra- das anvisierte Ziel von 25’000 Festival- tis Bahntransport beim Ticketkauf inte- Wollen Sie das Greenfield primär über besuchern zu erreichen und den hohen griert. Interessant ist die Feststellung, das Programm positionieren oder über Erwartungen gerecht zu werden. Das dass 26 Prozent aller Bestellungen bis- eine spezielle Festival-Stimmung, wie Interesse am Greenfield Festival ist so- her online im Internet gebucht wurden. die meisten der etablierten Festivals? wohl beim Publikum wie auch bei den Bands im In- und Ausland seit der An- Warum haben Sie vom Start weg gleich Dürr: Greenfield ist ein konzeptionelles kündigung im Februar innert kurzer Zeit mit der grossen Kelle angerichtet und Festival, mit moderaten Eintrittspreisen, enorm gewachsen. nicht erst im kleinen einen Versuchsbal- verschiedenen Verpflegungsständen, di- lon gestartet? versen Shops und Grillplätze im angren- Dürr: Langfristig wollen wir das Fes- zenden Campinggelände, das insgesamt tival in seiner Positionierung festigen Dürr: Ich bin der Meinung, dass heu- 75‘000 Quadratmeter umfasst. Im Vor- und kontinuierlich zu einem wichtigen te die Chance sehr klein ist, ein Festi- dergrund steht aber klar das Rockmusik- nationalen Musikfestival in der Schweiz val dieser Grössenordnung über Jahre Erlebnis. Side-Events bis hin zum Fun- etablieren und ausbauen. historisch wachsen zu lassen. Der von
SPONSORING extra Juni 2005 INTERVIEW KULTUR 31 uns eingeschlagene Weg ist für mich die Kommunikation und Promotion des Weil aber die meisten Leistungen von einzige Lösung, in der Schweiz ein neu- Greenfield Festivals? unseren Partnern mitgetragen werden, es Festival erfolgreich lancieren zu kön- ist der Cash-Betrag wesentlich geringer. nen! Die Zeit, ein Festival zehn Jahre Dürr: Wir richten uns an ein junges wachsen zu lassen, steht heute einfach Publikumssegment, das sehr aktiv ist Wer trägt von den Partnern der Veran- nicht mehr zur Verfügung. bei der Nutzung von neuen Medien. staltung das grösste Risiko? Dementsprechend haben wir den Kom- Wie gross war das Interesse der Bands, munikationsmix und die Aktivitäten Huggler: Es sind alle Partner gleich- oder konnten diese aufgrund der fürst- ausgerichtet. So lancierten wir einen berechtigt und das Risiko ist somit ent- lichen Gagen oder kommerziellen Ver- SMS-Wettbewerb in jugendorientierten sprechend verteilt. pflichtungen schlichtweg nicht mehr Medien wie «20Minuten», Gleissieben nein sagen? und anderen Internetplattformen. Sehr Wird das Festival bei einem Verlust effektiv auch unsere eigenen Mailadres- gleich wieder von der Bildfläche ver- Dürr: Am Anfang hatten wir echt sen, die wir in den letzten Jahren von schwinden oder haben Sie die Kraft, Mühe, zugkräftige Bands für unser Vor- musikinteressierten Personen aufgebaut allfällige Defizite auch über mehrere haben zu begeistern. Doch plötzlich haben und für unsere Promotion-Aktivi- Jahre zu tragen? Das Southside Festi- drehte sich der Wind und wir erhielten täten ein sehr wichtiges Marketingtool val, an dem Sie sich offensichtlich stark laufend Anfragen, und das nicht von orientieren, hat ja bekanntlich im ersten den schlechtesten Bands, wie das Line- Jahr einen Riesenverlust eingefahren. up heute zeigt! «Der von uns Dürr: Ich denke nicht, dass wir weder Was war denn der Grund für den Wetter- umschwung bei den Bands? eingeschlagene über Verluste noch über einen grossen Gewinn im ersten Jahr diskutieren wer- den. So, wie sich das Projekt entwickelt, Dürr: Ironischerweise zu einem gros- sen Teil unsere Mitbewerber im Festi- Weg ist für mich brauchen wir uns nicht unnötig Sorgen zu machen. Trotzdem: Dank der breit valmarkt! Die haben durch ihre ziem- lich aufgeschreckte Reaktion auf unsere die einzige abgestützten Partnerschaft mit vier be- teiligten Konzertveranstaltern ginge Ankündigung, ein neues nationales Fes- tival zu lancieren, ein gutes Stück dazu Lösung, in der uns der Schnauf wohl nicht gleich bei der ersten frischen Brise aus! Das ist beigetragen, dass wir mit unserem Vor- ja auch der Grund, weshalb uns ande- haben sehr schnell ernst genommen wurden und die Band-Agenten interna- Schweiz ein re Festival Veranstalter zu Beginn sehr stark kritisiert haben, weil sie natürlich tional hellhörig. neues Festival sofort gesehen haben, dass wir zusam- men mit den deutschen Festivalpartnern Welche Merkmale prägen die Kommu- nikation mit der jungen Zielgruppe? erfolgreich durchaus in der Lage wären, auch Miss- erfolge verkraften zu können. Dürr: Das ist ein interessanter Punkt! lancieren zu Könnten Sie denn im Ernstfall oder bei Denn bevor wir überhaupt mit der Kom- Investitionsbedarf mit den finanziell we- munikation des Greenfield-Festivals über verschiedene Kanäle begannen, können!» sentlich stärkeren Partnern in Deutsch- land überhaupt mithalten, auch lang- prasselten die Ticketbestellungen und fristig? Info-Anfragen von vorwiegend jungen sind. Wirkungsvoll auch die Aktionen Leuten bereits über uns herein! Unsere von unseren Partnern, wie RailAway, Huggler: Wenn wir dies nicht verkraf- einzige Erklärung dafür ist, dass sich mit Flyer und Kleinplakaten in grösseren ten könnten, wären wir wohl nicht der die Jungen offenbar sehr stark über das SBB-Bahnhöfen, Angebote und Links richtige Partner respektive hätten wir das Internet informieren und sich gegensei- im Internet sowie Inserate von TicTec Projekt kaum in Angriff genommen! tig gut auf dem Laufenden halten. Es in ihrem Veranstaltungs-Bucklet. Ein haben sich binnen kurzer Zeit verschie- weiterer Schwerpunkt bildet eine nati- Wie sind die Zuständigkeiten unter den dene Greenfield-Foren gebildet, lange onale Plakatkampagne in den grossen Partnern aufgeteilt? Was bringt jeder bevor wir unsere Internet-Site aufge- Schweizer Städten, zusammen mit un- Partner spezifisch ein? schaltet haben. Das kommt daher, dass serem Partner für Aussenwerbung, die die Bands ihre Auftritte im Internet auf Allgemeine Plakatgesellschaft APG. Huggler: Wir von Jungfrau World der eigenen Homepage sofort bekannt Events decken den ganzen Bereich In- geben. Damit entwickelt sich die Band- Wieviel Geld investieren Sie im ersten frastruktur ab, organisieren das Cate- Community im Internet zu einem immer Jahr in die Werbung des Festivals? ring, stellen einen Teil des Personals und wichtiger werdenden Tool in der Kom- kümmern uns um behördliche Belange. munikation. Dürr: Wenn wir sämtliche Aktivitäten und Leistungen aufrechnen, ergibt das Dürr: Act Entertainment betreut das Welches sind die Schwerpunkte in der über 25 Prozent des Festivalbudgets. Marketing, stellt die Event-Planung 4
32 INTERVIEW KULTUR SPONSORING extra Juni 2005 4 sowie das Ticketing und die Medien- Dürr: Betrachtet man den Konzertmarkt Für das Sponsoring ist Mike Schälchli arbeit sicher. Mit unserer eigenen Crew in der Schweiz, muss man feststellen, zuständig, Mitorganisator des traditio- stellen wir zudem einen Teil des techni- dass die Ticketpreise hierzulande stets nellen Openair Musikfestivals Gampel schen Personals. Die Partner Koko und weit über dem Preisniveau in Europa und Mitverantwortlicher des erwähnten Scorpio zeichnen sich für das Line-Up liegen. Wenn man ein bisschen in die Outside-Festivals in Dielsdorf. Keine des Festivals verantwortlich, wobei dies Schweizer Konzertszene hineinschaut, Interessenkonflikte? jeweils im Aktionärskreis fair abge- wird man unweigerlich feststellen, dass stimmt worden ist. sich hier wenige bis einzelne Personen Dürr: Nein. Wir haben diesbezüglich kei- den gesamten Schweizer Konzertmarkt ne Bedenken. Mike Schälchli macht bisher Warum haben Sie keine Schweizer Part- aufteilen. Und genau diese Personen einen super Job und erfüllt unsere Erwar- ner für das Festival gewonnen? und Institutionen sind es, die nun am tungen voll und ganz. Die Sponsoringver- lautesten gegen unsere Aktivitäten wet- träge werden alle mit uns abgeschlossen, Dürr: Es gibt in der Schweiz, mit einer tern. sodass über Art und Umfang der Leistun- Ausnahme, kein Veranstalter, der dazu gen für alle Beteiligten Klarheit besteht. die nötige Grösse hätte. Good News woll- Wie präsentiert sich die Situation bei te nicht und ist im Bereich junger Bands den Sponsoren? Ausser den Medien- und junger Zielgruppen wenig aktiv. partnern SF DRS und SR DRS 3 scheint die Struktur noch ziemlich schwach. «Wir sind für Inwieweit lassen Sie sich von den deut- schen Konzertagenturen Scorpio und Koko vor den Karren spannen, damit Dürr: Schwach kann man so nicht sa- gen. Tatsache ist, dass wir in der kurzen einen neuen diese den Schweizer Festivalmarkt neu aufmischen können? Zeit, die uns zur Akquisition zur Verfü- gung stand, gute Sponsoren überzeugen Sponsor prak- Dürr: Damit dies nun ein für allemal konnten. Wir mussten unsere Kapazitä- ten primär für die Organisation des Fes- tisch die einzige klar ist: Wir haben die Zusammenarbeit tivals einsetzen. Für den Bereich Spon- mit FKP Scorpio und Koko Entertain- ment gesucht, nicht umgekehrt! Beide soring blieb im ersten Jahr nur wenig Zeit. Nichts desto Trotz haben wir mit Chance, im Veranstalter sind unsere Wunschpart- ner! Aufgrund der bisherigen Zusam- SF DRS und DRS 3 starke Medienpart- ner an Bord holen können. Festivalmarkt menarbeit ist das ein logischer Schritt, bei dem wir hauptsächlich im Bereich Programmation profitieren können. Die Wir wird das Festival von diesen Medi- enpartnern abgedeckt und welche Akti- zu einem präg- Kontakte bestehen nun schon seit Jahren und auf verschiedenen Ebenen. Beide vitäten sind in der Promotion geplant? nanten Auftritt Partner haben bei diesem Projekt rasch zugesagt, weil auch sie das Potenzial Dürr: DRS 3 wird als Festivalradio des Sommers in gewohnter Art und Weise zu kommen.» erkannten. Im Übrigen muss ich sagen, auf das Greenfield Festival hinweisen. dass das Greenfield die Festivalland- Vor Ort wird DRS 3 mit einer eigenen schaft in der Schweiz nicht aufmischt, Lounge auftreten und dort auch diverse Warum haben Sie keine der grossen sondern wieder mehr freie Marktwirt- Aktivitäten mit ihrem Publikum planen. und nationalen Festival-Sponsoren ge- schaft in den Konzertmarkt bringt! Des Weiteren sind Interviews und Be- wonnen, wie Migros, PostFinance oder richte zu Künstlern und Besuchern wäh- Swisscom Mobile? Inwieweit hat Ihnen Dann teilen Sie die Befürchtungen von rend des Festivals geplant. SF DRS wird die Reaktion einiger Festival-Veranstal- Festival-Veranstaltern nicht, die um Teile des Festivals aufzeichnen und die- ter die Sponsorensuche erschwert? ihre Position bangen? se im Herbst in einer längeren Sendung nochmals dem Publikum in Erinnerung Huggler: Fakt ist, dass die grossen Fes- Dürr: So, wie ich die Situation ein- bringen. Im Vorfeld der Veranstaltung tivalsponsoren ihre Budgets für 2005 schätze, fürchten jetzt nicht mehr viele werden wir Fernsehspots auf SF DRS, bereits gesprochen hatten, als wir mit Veranstalter wegen uns um ihre Positi- speziell für jugendorientierte Sendun- unserem Projekt vorstellig wurden. Für on, zumal die Positionierung respektive gen lancieren. ein weiteres grosses Engagement war das Programmkonzept des Greenfield der Spielraum kurzfristig sicher zu klein. Festivals ja niemanden wirklich ernst- Wie lange haben die Festival-Sponso- Eine weitere Hürde ist, inwieweit das haft konkurrenziert. Wohl aber verstehe ren ihre Unterstützung zugesagt? Greenfield überhaupt in die bestehende ich die geistige Unruhe von einigen eta- Festival-Strategie der in der Musiksze- blierten Ausrichtern, die nun vielleicht Dürr: Unterschiedlich. Einige Sponso- ne bereits aktiven Sponsoren passt. Die ihre über Jahre aufgebauten kartellähn- ringverträge, speziell bei den nationalen Ausgangslage für nächstes Jahr wird we- lichen Strukturen in Gefahr sehen. Partnern, wurden für die erste Festiva- sentlich besser sein. In Anbetracht der laustragung abgeschlossen, mit Option doch relativ kurzen Akquisitionspha- Was meinen Sie genau mit kartellähnli- auf Verlängerung. Andere wiederum bis se dürfen wir jedoch mit dem Resultat chen Strukturen? zu drei Jahren. zufrieden sein. Das Greenfield Festival
Sommer-Feeling bei Sommer-Feelingbei Sommer-Feeling TicTec beiTicTec TicTec SPONSORING extra Juni 2005 INTERVIEW KULTUR 33 01.- -03.06.05 01. 01. -03.06.05 03.06.05 12. INT. 12.INT. 12. INT. 19. 19.- -21.08.2005 19. -21.08.2005 21.08.2005 TRUCKER TRUCKER&&&COUNTRY TRUCKER COUNTRY COUNTRY JIMMY CLIFF JIMMYCLIFF JIMMY CLIFF bietet einem Sponsor eine klar definier- Entschuldigung, aber wie passt die FESTIVAL FESTIVAL FESTIVAL te nationale Zielgruppe und während ei- Biermarke Rugenbräu als Hauptspon- GENTLEMAN GENTLEMAN GENTLEMAN INTERLAKEN (CH) INTERLAKEN(CH) (CH) nem Wochenende zwischen 20‘000 bis sor zum Greenfield Festival für eine INTERLAKEN PATRICE PATRICEu.v.m. PATRICE u.v.m. u.v.m. ÜBERSEE (D) ÜBERSEE(D) ÜBERSEE (D) 30‘000 (bzw. 60‘000 bis 90‘000) poten- junge Zielgruppe? tielle Kundinnen und Kunden. Ich hof- 10.-12.06.2005 10.-12.06.2005 10.-12.06.2005 fe doch sehr, dass sich nationale Firmen Dürr: Rugenbräu als grosse regionale RAMMSTEIN RAMMSTEIN auf diese Fakten beziehen und somit im Brauerei aus dem Berner Oberland dient RAMMSTEIN OASIS OASIS···BECK OASIS BECK BECK 30.6. 30.6.- -10.7.2005 30.6. -10.7.2005 10.7.2005 Interesse ihres Produktes entscheiden sicherlich auch dazu, die lokale Veran- DIE DIE ÄRZTE ÄRZTE DIE ÄRZTE u.v.m. u.v.m. u.v.m. THE THE HOOTERS THEHOOTERS HOOTERS und sich nicht von anderen Festival-Ver- kerung und die Weitsicht unseres Festi- ELVIS ELVIS COSTELLO COSTELLO NEUHAUSEN OB NEUHAUSENOB NEUHAUSEN ECK OBECK (D) ECK(D) (D) ELVIS COSTELLO anstaltern beeinflussen lassen! Das wäre vals zu dokumentieren. PATRICE PATRICE für mich eine sehr merkwürdige Ent- PATRICE u.v.m. u.v.m. u.v.m. KONSTANZ (D) KONSTANZ(D) KONSTANZ (D) wicklung und ziemlich fragwürdig. Würden Sie auch einen Sponsor aus der 24.-26.06.2005 24.-26.06.2005 24.-26.06.2005 Tabakbranche akzeptieren? Inwieweit hat der Flop des Outside Fes- GREEN GREENDAY GREEN DAY DAY tivals potenzielle Sponsoren aus ihrer Dürr: Ja, einen Sponsor aus der Tabak- DIE DIE TOTEN DIETOTEN TOTENHOSEN HOSEN HOSEN 15. 15. 15.- -21.7.2005 -21.7.2005 21.7.2005 Sicht verunsichert? branche können wir uns gut vorstellen, QUEENS QUEENSOFOFOFTHE QUEENS THE STONE THESTONE AGE STONEAGE AGE SILBERMOND SILBERMOND SILBERMOND beziehungsweise, wir haben ihn bereits: CLAWFINGER CLAWFINGERu.v.m. CLAWFINGER FARIN FARINURLAUB u.v.m. FARIN u.v.m. URLAUB URLAUB Dürr: Merklich! Kurz nach der fehlge- Philip Morris als zweiter Hauptsponsor, INTERLAKEN INTERLAKEN (CH) INTERLAKEN(CH) (CH) GIPSY GIPSY KINGS GIPSYKINGS KINGSu.v.m. u.v.m. u.v.m. SINGEN (D) SINGEN(D) SINGEN (D) schlagenen Übung in Dielsdorf gleich der jedoch entsprechend den gesetzli- wieder ein neues und grosses Festival – chen Vorschriften und der einschränken- 22.07.2005 22.07.2005 22.07.2005 da war die Skepsis natürlich gross, was den Selbstregulierung der Tabakindust- 21.07.2005 21.07.2005 21.07.2005 JOSS JOSS STONE JOSSSTONE STONE ich durchaus verstehe. Nur kann man rie derzeit nur bedingt auftreten kann. KHALED KHALED KHALED ZÜRICH (CH) ZÜRICH(CH) ZÜRICH (CH)Maag Maag MaagEventHall EventHall die beiden Festivals, wie erklärt, nicht TRANSGLOBAL TRANSGLOBAL UNDERGROUND TRANSGLOBALUNDERGROUND UNDERGROUND EventHall miteinander vergleichen! Ich denke, die Warum haben Sie keinen starken Print- 22.07.2005 22.07.2005 22.07.2005 Verunsicherung wird sich rasch ver- medienpartner an Bord, beispielswei- CALEXICO CALEXICO CALEXICO flüchtigen, wenn es uns gelingt, gleich se die «Berner Zeitung», «Blick» oder ORANGE ORANGE BLOSSOM ORANGEBLOSSOM BLOSSOM 23.07.2005 23.07.2005 23.07.2005 27.08.2005 27.08.2005 27.08.2005 bei der ersten Austragung einen gelun- «20Minuten»? GENTLEMAN GENTLEMAN GENTLEMAN DIE DIE TOTEN DIETOTEN HOSEN TOTENHOSEN HOSEN genen Start hinzulegen. Wir sind zuver- 24.07.2005 24.07.2005 24.07.2005 THE THE HIVES THEHIVES HIVES sichtlich, den einen oder andern Sponso- Dürr: Um von den verschiedenen Print- FAITHLESS FAITHLESS FAITHLESS NOFX NOFXu.v.m. NOFX u.v.m. u.v.m. ren für die kommenden Jahre langfristig medien flächendeckend unterstützt wer- LÖRRACH LÖRRACH (D) LÖRRACH(D) (D) KONSTANZ KONSTANZ (D) KONSTANZ(D) (D) gewinnen zu können, zumal die grossen den zu können, haben wir darauf ver- Sponsoring-Pakete ja noch nicht besetzt zichtet, uns auf einen starken Partner zu sind. Wir sind für einen neuen Sponsor konzentrieren. Der Auftritt wird jedoch Sie Sie als Sieals Veranstalter alsVeranstalter Veranstalter praktisch die einzige Chance, im Festi- valmarkt zu einem prägnanten Auftritt von diversen Printmedien vor Ort erfol- gen, die unsere Philosophie und unsere entscheiden entscheiden wie entscheidenwie Ihr wieIhr Kunde IhrKunde Kunde zu kommen, zumal ja alle andern gros- Programmierung innerhalb ihrer Gefäs- das Ticket dasTicket das bekommt bekommt--- Ticketbekommt sen Festivals in den Key-Sponsoring- positionen besetzt sind! se mitgetragen haben. Im Printbereich ist es für uns ausserordentlich wichtig, eine TicTec TicTec unterstützt TicTecunterstützt alle unterstütztalle alle Welche Positionen sind denn noch frei nationale Abdeckung zu erzielen. Hier konnten wir uns mit «20Minuten» auf Vertriebswege! Vertriebswege! Vertriebswege! im Sponsoring? Wie sieht das Sponso- eine Zusammenarbeit einigen. Es ist aus- Platzgenau Platzgenau Platzgenau Leistungsfähiges Leistungsfähiges Leistungsfähiges ringkonzept überhaupt aus? geschlossen, dass wir exklusiv mit einem übers übers Internet übersInternet Internet Callcenter Callcenter Callcenter www.topticket.ch www.topticket.ch www.topticket.ch 0900 0900 55 090055 22 5522 25 222525(SFr. (SFr. (SFr.1,-/Min.) 1,-/Min.) 1,-/Min.) lokalen Medium zusammenarbeiten. Dürr: Die vorgesehene Sponso- ringstruktur sieht einen nationalen Pre- Welches sind die stärksten Sponsoring- senting- und maximal zwei nationale argumente des Greenfield Festivals? Hauptsponsoren vor. Mit der lokalen Biermarke Rugenbräu haben wir einen Dürr: Das Greenfield Festival spricht Hauptsponsor gefunden. Darunter haben durch seine programmliche Ausrichtung wir noch reichlich Platz für Co-Partner mit Fokus auf Rock konsequent ein jun- mit zielgruppenaffinen Produkten und ges Musikpublikum zwischen 16 und 24 Die Gesamtzahl DieGesamtzahl unserer Gesamtzahlunserer Kundenkontakte unsererKundenkontakte Kundenkontakteist ist istinininunserem unserem unserem Die Dienstleistungen. Im Printbereich könn- Jahren an. Es ist ein nationales Musik- Verkaufsgebiet Verkaufsgebiet jedenfalls jedenfalls kaum kaum zu zuübertreffen. übertreffen. Verkaufsgebiet jedenfalls kaum zu übertreffen. ten wir durchaus noch Unterstützung festival mit über 20‘000 Besuchern und Über 200 Über200 Über Vorverkaufsstellen Vorverkaufsstelleninininder 200Vorverkaufsstellen der Schweiz derSchweiz Schweizund und undininin gebrauchen. Zudem, prädestiniert für in der Grösse problemlos ausbaubar. Süddeutschland Süddeutschland--Länderübergreifend Süddeutschland -Länderübergreifend Länderübergreifendund und undmit mit mit die junge Zielgruppe, ein starker Onli- Dies aufgrund des grosszügigen Festi- optimaler Abdeckung. optimalerAbdeckung. optimaler Abdeckung.DasDas hat, Dashat, ebenso hat,ebenso wie ebensowie unsere wieunsereunsere nepartner im Internet. Attraktiv und frei valgeländes auf dem Flugplatz Interla- günstigen Gebühren, günstigenGebühren, günstigen auch Gebühren,auch unsere auchunsere Vielzahl unsereVielzahl angeschlos- Vielzahlangeschlos- angeschlos- für einen nationalen Partner ist im üb- ken. Es erlaubt einfache Logistik und rigen das ganze Media-Sponsoringpa- öffnet viel Raum für Promotionen und senener senener Veranstalter senenerVeranstalter und Veranstalterund Veranstaltungsorte undVeranstaltungsorte überzeugt Veranstaltungsorteüberzeugtüberzeugt ckage bei unseren elektronischen Me- Präsentationsmöglichkeiten eines Spon- LASSEN LASSEN SIE LASSENSIE SICH SIESICH VON SICHVON UNS VONUNS EINGEHEND UNSEINGEHEND INFORMIEREN. EINGEHENDINFORMIEREN. INFORMIEREN. dienpartnern SF DRS, DRS 3 und beim sorpartners. TicTec AG, TicTecAG, TicTec Paulusgasse AG,Paulusgasse Paulusgasse16,16, 16, Lokalradio Extrabern. Interview: Jürg Kernen CH-4051 CH-4051 Basel CH-4051BaselBasel Telefon: 061 Telefon:061 Telefon: 226 061226 90 22690 55, 9055, 55, info@tictec.ch info@tictec.ch info@tictec.ch
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