Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen
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SPM-Koll VIII_CoverWeb_SPM VIII – KOLL 14.11.18 09:22 Seite 1 SPM Kolloquium — colloque Bern 2018 AS – Archäologie Schweiz SAM – Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit SBV – Schweizerischer Burgenverein (Herausgeber) Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen Die Schweiz von 1350 bis 1850 — La Suisse de 1350 à 1850 AS – Archéologie Suisse SAM – Groupe de travail suisse pour l’archéologie du Moyen Age et de l’époque moderne SBV – Association suisse Châteaux forts (éditeurs) La Suisse de 1350 à 1850 à travers les sources archéologiques Akten des Kolloquiums Actes du Colloque Bern, 25.–26.1.2018 Verlag Archäologie Schweiz SPM Basel 2018 ISBN 978-3-908006-48-0
Umschlag: Dudelsackbläser vom so genannten Holbein-Brunnen. Werk eines unbekannten Künstlers, um 1545. Sandstein mit farbiger Fassung. Höhe 91 cm. Heute Basel, Historisches Museum, Inv. 1910.132. Umzeichnung Archäologie Baselland, S. Schäfer. Schellen-Under. Schaffhauser Spielkarte. Schaffhausen, um 1800. Holzschnitt, schablonenkoloriert. Drucker David Hurter; Bearbeitung I. D. Zeder. Couverture: Joueur de cornemuse de la fontaine dite de Holbein. Oeuvre d’un artiste inconnu, ver 1545. Grès avec décor polychrome. Hauteur 91 cm. Aujourd’hui à Bâle, Musée Historique, Inv. 1910.132. Dessin Archéologie Baselland, S. Schäfer. Schellen-Under (Under de grelot). Carte à jouer de Schaffhouse. Schaffheouse, vers 1800. Gravure sur bois peinte au pochoir. Imprimeur David Hurter. Infogra- phie I. D. Zeder. Wissenschaftliche Leitung / Direction scientifique : Steuerungsgruppe SPM VIII (s. S. 7), im Auftrag der Wissenschaftlichen Kommission der Archäologie Schweiz / sur mandat de la Commission Scientifique d’Archéologie Suisse. Die Umsetzung dieser Internet-Publikation wurde unterstützt durch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozial- wissenschaften SAGW. Der Band ist gratis online verfügbar unter www.archaeologie-schweiz ▻ Publikationen ▻ Online-Publi- kationen. La réalisation de cette publication éléctronique a été largement soutenue par l’Académie des Sciences humaines et sociales ASSH. Le volume est mis à disposition en ligne gratuitement sur www.archeologie-suisse.ch ▻ Publications ▻ Publications en ligne. Hardcopy produziert mit Unterstützung der Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. / Version imprimée réalisée avec le soutien du Groupe de Travail pour l’Archéologie du Moyen Age et de l’Epoque moderne. Bestelladresse für die gedruckte und gebundene Version: Archäologie Schweiz, Petersgraben 51, CH-4051 Basel, admin@archaeologie-schweiz.ch Adresse de commande pour la version imprimée et reliée: Archéologie Suisse, Petersgraben 51, CH-4051 Bâle, admin@archeologie-suisse.ch Projektleitung / Direction du projet : Urs Niffeler. Redaktion / Rédaction : Catherine Leuzinger-Piccand (Beitrag Liboutet/Vanetti); Urs Niffeler (übrige Teile). Druckvorstufe / Prépresse : Isabelle D. Zeder. Copyright by Archäologie Schweiz, Basel 2018. ISBN 978-3-908006-48-0
Inhaltsverzeichnis – Table de matière – Indice Dank ....................................................7 Zur Chronologie und Typologie der Wohnbauten Graubündens im Zeitraum von 1350 bis 1850 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Mathias Seifert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115 Alpnutzung in Spätmittelalter und Frühneuzeit 1. Siedlungen – Habitat am Beispiel Andermatt UR Brigitte Andres und Christian Auf der Maur . . . . . . . . . . . . . . .129 1.1 Städte – Villes Der Oberwalliser Wohnbau in Spätmittelalter und Basel – Transformationen einer Stadt Neuzeit. Das Bespiel Schnydrighaus in Mund, Frank Löbbecke, Martin Möhle, Gemeinde Naters Werner Bellwald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139 Christoph Matt und Marco Bernasconi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Vom Lagerbau zum Stadthaus. Innerschweizer Holzbau Ulrike Gollnick und Christoph Rösch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147 Die bauliche Entwicklung des Städtchens Werdenberg (Grabs SG) im 14. und frühen 15. Jh. Carolin Krumm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Bauernhäuser aus Altholzbeständen – eine Erscheinung des Taunerwesens im 18./19. Jh.? Katharina König . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161 Städtischer Wohnbau am Beispiel Zug Anette JeanRichard und Christoph Rösch . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Archéologie du « village vigneron » : l’exemple Freiburg: Rue Neuveville 46, du Vignoble neuchâtelois (15e–17e siècles). ein spezieller Typ von Gerbereigebäude Comment le développement de l’économie viticole Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49 du 15e au 17e siècle a durablement influencé le paysage, l’urbanisme et l’architecture de la région Christian de Reynier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175 Murten: Ein Dachstuhltyp zu Wohnbauten ab dem frühen 16. Jh. Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 1.3 Sonderbauten und Infrastruktur – Bossonnens FR: Von der mittelalterlichen Burg Bâtiments spécialisés et infrastructures bis zur Artillerieplattform Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Münzstätten im archäologischen Befund Rahel C. Ackermann und Christoph Ph. Matt . . . . . . . . . . . . . .189 Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura Die gemeineidgenössischen, bernischen und vorder- Sébastien Saltel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 österreichischen Landvogteischlösser des Aargaus Peter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .195 1.2 Ländliche Siedlungen – Habitat rural Baden AG: vom Wildbad zum Kurort Andrea Schaer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .197 Der städtische Einfluss auf die Haus- und Siedlungsentwicklung im Basler Untertanengebiet Bad Weissenburg und das Badewesen (Kanton Baselland ohne Laufental) im Berner Oberland Anita Springer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69 Volker Herrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .207 Hochstudbauten im Aargau. Bauarchäologische und bauhistorische Unter- Typologische Entwicklung vom 16. Jh. bis 19. Jh. suchungen am Escher- und am Linthkanal Cecilie Gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .79 Jakob Obrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .217 Alles unter Schutt und Asche. Das ehemalige Gasthaus Ochsen in Flüelen UR: Ofenkachelfunde des 14.–18. Jh. in Brandhorizonten Gasthof, Kaufhaus und Sust an der Gotthardroute. von Fricktaler Bauerndörfern Ein stattlicher Bau am Übergang zwischen Land David Wälchli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93 und See Ulrike Gollnick und Christian Auf der Maur . . . . . . . . . . . . . .229 Bohlenständerbau im Kanton St. Gallen Moritz Flury-Rova . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .107 3
Le pavillon de chasse de Guillaume de La Baume : 3. Glaubenswelt – Croyances une source d’inspiration pour le Canton de Fribourg Rocco Tettamanti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .237 3.1 Bauten und Zeichen – Pour une relecture du statut économique du Canton Bâtiments et symboles de Vaud à l’époque moderne : les cas du fer et des fours à chaux du Jura-Nord vaudois Die Mikwe von Lengnau AG Peter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .397 Alice Vanetti et Marion Liboutet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .239 Das «Cappeli» im Berner Stockental Volker Herrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .399 2. Materielle Kultur – Culture matérielle Ermitages religieux des environs de la ville de Fribourg Laufenburg-Siechebifang – ein aussergewöhnlicher (15e–19e siècles) : un patrimoine à redécouvrir Fundkomplex aus dem 15. Jh. Ludovic Bender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .407 Ein Einblick in das Inventar des ehemaligen Laufenburger Siechenhauses Aménager un temple réformé en terres neuchâteloises Reto Bucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .255 (1530–1850). Apports de l’archéologie Jacques Bujard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .417 Bunte Schüsseln, schlichte Tassen. Gefässkeramik- entwicklung in der Nordostschweiz (1350–1850) An Holzbauten beobachtete Zeichen Valentin Homberger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .271 von Praktiken der Volksfrömmigkeit Ulrike Gollnick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .427 Ein geschlossenes Geschirrensemble des 18. Jh. aus Winterthur Annamaria Matter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .283 3.2 Bestattungen – Sépultures Alles im grünen Bereich. Die Haushaltskeramik Grabbeigaben im Gebiet der Deutschschweiz vom Bauschänzli in Zürich, datiert vor 1662 Martina Kaelin-Gisler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .431 Jonathan Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .297 Die Bestattungen im Kanton Bern im Wandel der Zeit. Spätmittelalterliche und neuzeitliche Keramik- Interdisziplinäre Betrachtungen zu den Gräbern und komplexe im Kanton Zug Verstorbenen Eva Roth Heege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .309 Amelie Alterauge und Sandra Lösch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .441 Reperti ceramici in Ticino dal 1350 al 1850: Evolution des ensembles funéraires de la fin du prime considerazioni Moyen-Âge au début du 20e siècle. Quelques exemples Maria-Isabella Angelino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .325 de fouilles récentes dans les cantons de Vaud et de Neuchâtel L’atelier de potiers de Bulle-rue de la Poterne Lucie Steiner et Sophie Thorimbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .457 (1765–1895). Etat de la recherche Gilles Bourgarel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .337 Temple de Daillens VD : sépultures découvertes dans le chœur désaffecté – un cas d’école L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 Anna Pedrucci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .469 Michelle Joguin Regelin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .361 Tabak und Tabakpfeifen in der Schweiz Andreas Heege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .371 4. Umwelt und Naturressourcen – Environnement et ressources naturelles Konjunkturen und Kleingeldwanderung. Kirchenfunde des 16.–19. Jh. Klima und extreme Naturereignisse in der Schweiz, Benedikt Zäch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .383 1350–1850. Nutzen und Potenziale historischer und naturwissenschaftlicher Klimaforschung für die Plomben und Marken Archäologie Rahel C. Ackermann und Benedikt Zäch . . . . . . . . . . . . . . . . . .391 Christian Rohr und Chantal Camenisch . . . . . . . . . . . . . . . . . .479 Landwirtschaft und Umwelt im Spiegel archäobiologischer Funde – Materialvorlage Marlu Kühn, Sabine Deschler-Erb und Simone Häberle . . . . .489 4
Abkürzungen – Abréviations – Abbreviazioni AAS Annuaire d’Archéologie Suisse AS et al. 2011 AS et al. (Hrsg.; 2011) Archäologie Schweiz AS/ ABBS Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel- Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäo- Stadt logie des Mittelalters und der Neuzeit SAM/ ADSO Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solo- Schweizerischer Burgenverein SBV (Hrsg.; 2011) thurn SPM – Siedlungsbefunde und Fundkomplexe der AF Archéologie Fribourgeoise Zeit zwischen 800 und 1350. Akten des Kollo- AiZ Archäologie im Kanton Zürich quiums zur Mittelalterarchäologie in der Schweiz, AKBE Archäologie im Kanton Bern Frauenfeld, 28.–29.10.2010. Basel. – Archéologie AM Archeologia Medievale Suisse AS/Groupe de travail suisse pour l’archéolo- ArchBE Archäologie Bern – Archéologie bernoise. Jahrbuch gie du Moyen Âge et de l’époque moderne SAM/ des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern Association suisse Châteaux forts SBV (éds.; 2011) as. archäologie schweiz – archéologie suisse – archeo- SPM – Habitat et mobilier archéologiques de la logia svizzera période entre 800 et 1350. Actes du colloque ASA Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde «Archéologie du Moyen Âge en Suisse», Frauen- ASSPA Annuaire de la Société Suisse de Préhistoire et feld, 28.–29.10. 2010. Bâle. d’Archéologie – Annuario della Società Svizzera di SPM VII Urs Niffeler (Projektleitung u. Red.), Reto Marti et Preistoria e di Archeologia al. (wissenschaftl. Leitung) SPM VII, Archäologie BSSI Bollettino Storico della Svizzera Italiana der Zeit von 800 bis 1350 – L’archéologie de la BZ Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertums- période entre 800 et 1350 – L’archeologia del kunde periodo tra l’800 ed il 1350. Basel 2014. CAF Cahiers d’Archéologie Fribourgeoise, Fribourg CAR Cahiers d’Archéologie Romande, Lausanne ENr. Ereignisnummer Kantone – Cantons – Cantoni FA Freiburger Archäologie FHA Freiburger Hefte für Archäologie AG Aargau HLS Historisches Lexikon der Schweiz AI Appenzell Innerrhoden HS Helvetia Sacra AR Appenzell Ausserrhoden ISOS Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der BE Bern Schweiz von nationaler Bedeutung BL Basel-Landschaft JbAB Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung BS Basel-Stadt Basel-Stadt FR Fribourg JbADG Jahresbericht des Archäologischen Dienstes Grau- GE Genève bünden und der Denkmalpflege Graubünden GL Glarus JbAS Jahrbuch der Archäologie Schweiz GR Graubünden JbHGL Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern JU Jura (1983–2001); Historische Gesellschaft Luzern, Ar- LU Luzern chäologie, Denkmalpflege, Geschichte (seit 2002) NE Neuchâtel JbHVFL Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürsten- NW Nidwalden tum Liechtenstein OW Obwalden JbSGUF Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- SG St. Gallen und Frühgeschichte SH Schaffhausen KA Kantonsarchäologie SO Solothurn KDM Die Kunstdenkmäler des Kantons … SZ Schwyz KdS Die Kunstdenkmäler der Schweiz TG Thurgau RHV Revue historique vaudoise TI Ticino SBKAM Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Ar- UR Uri chäologie des Mittelalters VD Vaud SAEF/AAKF Service archéologique de l’Etat de Fribourg/Amt VS Valais für Archäologie des Kantons Freiburg ZG Zug SCA Service Cantonal d’Archéologie ZH Zürich SPM Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum Mittelalter – La Suisse du Paléolithique au Moyen-Age – La Sviz- FL Fürstentum Liechtenstein zera dal Paleolitico al Medioevo ZA Zürcher Archäologie ZD Zürcher Denkmalpflege, Stadt Zürich, Bericht ZAK Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte ZAM Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 5
L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 Michelle Joguin Regelin La céramique moderne, Entre 1350 et 1850 une approche récente Cette contribution propose donc les prémisses de l’évolution de la céramique entre la fin du 14e et le début du 19e siècle, Pour le septième tome de la série « SPM – La Suisse du Paléo- basées sur les caractéristiques morphologiques et fonction- lithique au Moyen-Age », la matière ne manquait pas pour nelles qui ont été observées en comparaison avec la région Genève et avait fait l’objet de quelques études, mais la lyonnaise, dont la proximité a déjà montré l’influence des période qui nous préoccupe aujourd’hui ouvre une porte sur productions de cette région sur le matériel découvert dans un domaine pas ou peu répertorié. les fouilles genevoises pour la période médiévale3. La date charnière choisie entre les volumes VII et VIII ne Les récipients étudiés et présentés pour la région genevoise constitue pas un moment particulier dans l’évolution du vais- dans le tome VII de la série « SPM » ne subissent pas de selier genevois. En effet, il est ardu de dater les céramiques transformation majeure dans le courant du 14e siècle4. Deux entre le 6e et le 14e siècle de manière aussi précise que le groupes techniques distincts sont toujours représentés : les demi-siècle dans notre région et les estimations données sur vases en cuisson réductrice et ceux en cuisson oxydante. Ces un siècle sont plus courantes. La connaissance des céramiques derniers peuvent être ou non agrémentés d’une glaçure plus entre le 16e et le 20e siècle reste très limitée sur le territoire ou moins couvrante selon la nature du récipient. Les pichets genevois, puisque l’intérêt qui y est porté est somme toute sont toujours présents aux côtés des cruches (fig. 1). Les pots très récent. Les études sont encore inexistantes, mis à part à cuire peuvent être équipés d’une ou plusieurs anses et quelques fragments publiés dans l’étude du matériel de deviennent alors des coquemars et des marmites. La datation l’église de Thônex1. L’aspect trop moderne de ces récipients de la construction et de l’occupation du château de Rouel- souvent comparés à de la vaisselle de « grand-mère » dessert beau comme bâtiment militaire est attestée par les textes et cette production mise au jour régulièrement dans les pre- les circonstances historiques entre 1318 et 1355. L’ensemble mières couches fouillées et qui, de ce fait, est souvent oubliée des céramiques mises au jour lors des fouilles archéologiques des études et des publications. Néanmoins, la fouille d’une est le seul à Genève qui peut être daté aussi précisément et fosse-dépotoir effectuée en 2012 à la rue Etienne-Dumont marque donc la transition entre les périodes traitées dans le nos 12–142, en vieille ville de Genève, a livré un lot de céra- cadre des tomes VII et VIII5. mique du 18e siècle qui offre un panel intéressant de récipients Au cours du 15e siècle, la vaisselle de table ne connaît proba- utilisés à cette époque. blement pas de modification particulière par rapport aux deux Fig. 1. Meinier GE, château de Rouelbeau: Cruche à bec tubulaire biansée. Décor étoilé peint en engobe blanc sous une glaçure non couvrante vert olive. Datation: 1318– 1355. Photo et dessin SCA GE, M. Berti. M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 361
Dans le courant du 16e siècle, les formes ouvertes, comme les assiettes, les plats, les jattes et les bols, font leur apparition. Les individus en bois utilisés pendant les siècles précédents sont délaissés au profit de la céramique glaçurée qui devient donc accessible au plus grand nombre. Les petits bols à oreilles sont un peu la forme emblématique de ce renouveau. Il s’agit d’une forme ouverte assez simple, pourvue de deux éléments de préhension horizontaux. Ces bols, découverts en quantité significative, présentent des oreilles simples découpées ou des oreilles à décor moulé plus ou moins complexe, imitant leurs homologues en argent ou en étain. Ils sont produits en céramique commune glaçurée sur engobe, mais aussi en faïence. Dans la commune de Meinier GE, lors de la fouille de l’église Saint-Pierre-et-Paul, trois petits bols ont été découverts, dépo- Fig. 2. Genève, cathédrale Saint-Pierre. Lèchefrite biansée avec bec verseur. La sés dans des tombes du 18e siècle. Ces récipients avaient la glaçure est apposée uniquement sur la face interne. Photo SCA GE, M. Delley. particularité d’une anse faisant face à une oreille horizontale (fig. 3). Dès la fin du 15e siècle, une nouvelle ère commence avec les siècles précédents et devient donc difficile à identifier. Elle débuts de la production en masse de récipients en céramique. est consacrée, comme auparavant, au service des boissons Dans la commune de Meillonnas-Treffort (Ain, France), à avec les petits pichets et cruches. Dans la région lyonnaise, 130 km de Genève, de l’autre côté du Jura, est alors produit quelques formes ouvertes apparaissent dans le répertoire des ce qui est communément appelé le « service vert »10. Les réci- nouvelles formes, mais de façon très ponctuelle6, ce que nous pients sont modelés dans une argile blanche et recouverts de n’avons pas encore pu vérifier pour Genève. Néanmoins, glaçure verte brillante allant d’un vert olive à un vert bouteille une lèchefrite7 découverte à la cathédrale Saint-Pierre pour- plus soutenu. rait être rapprochée des récipients de formes ouvertes de la Dès la seconde moitié du 16e siècle, le service vert est un fin du 15e siècle ou du début du 16e siècle (fig. 2). La glaçure concurrent sérieux face aux choix des céramiques grises et transparente posée sans engobe est un indice de persistance rouges glaçurées. Les consommateurs ont dès lors à leur dis- d’une tradition encore médiévale dans le traitement de la position une gamme de récipients très étendue, puisqu’un surface, mais le contexte reste encore à vérifier pour pouvoir vaisselier complet sort de cet atelier de poterie. La produc- la dater de manière sûre de cette période transitoire. tion se compose d’un grand nombre de formes dévolues à la Entre le 14e et le 15e siècle, la forme des marmites évolue. La table et à la transformation des aliments, comme les poêlons, pâte est toujours grise ou très noire, à cuisson réductrice. Le marmites, écuelles, assiettes ou encore plats creux, mais fond, qui était presque exclusivement bombé, devient plat et aussi de récipients faisant partie du quotidien, comme les est, le plus souvent, pourvu de 3 petits pieds plus ou moins biberons ou encore les vases d’hygiène11. imposants, à l’instar des marmites en fer. Les anses sont plus Les observations effectuées sur le matériel sorti des fouilles rondes et sont agrémentées d’un coude qui est aussi françaises à proximité de Genève, montrent une écrasante emprunté au répertoire métallique8. proportion de tessons provenant de Meillonnas et donc la Si le vaisselier du 15e siècle reste difficile à identifier, celui du prédominance de cette production dans cette région. Au 16e marque un tournant considérable dans la diversité des château de Pierre à Gex, 93% des fragments mis au jour sont formes et des traitements de surfaces des ustensiles, qu’ils issus des ateliers de Meillonnas12. En Savoie également, le soient destinés à la préparation, à la cuisson ou encore à la service vert est très présent, puisqu’au château du Vuache à consommation des aliments. Aux siècles précédents, les gla- Vulbens13, parmi les fragments de céramique récoltés, seuls çures ne recouvraient que la face externe des vases et avaient deux récipients sont issus d’une autre production. Dans les exclusivement une fonction décorative. Dès lors, la glaçure fouilles genevoises, des fragments de type Meillonnas sont est apposée aussi et surtout sur la face intérieure des pots ; ses systématiquement mis au jour dans des proportions impor- propriétés imperméables sont également exploitées9. La plu- tantes14. L’étude des céramiques modernes devrait contribuer part des récipients sont entièrement recouverts et présentent à mieux connaître la diversité du vaisselier que les Genevois une variété infinie de décors ou, s’ils ne le sont pas, c’est la avaient à leur disposition dès le 16e siècle, en provenance de face interne qui est privilégiée, facilitant ainsi le nettoyage de cet atelier. la pièce. Un autre élément s’ajoute à l’usage systématique de la Le sujet de la production locale n’a pas été abordé malgré le glaçure : il s’agit de l’engobe. Cette couche d’argile très liquide fait qu’elle devait certainement déjà exister au Moyen-Age, est appliquée sur la surface à décorer et permet de donner un mais aucun site de production n’a été découvert et fouillé rendu à la couleur de la glaçure moins dépendant de la cou- dans le canton de Genève. A la fin du 18e siècle, une manu- leur de la pâte. Ainsi, le potier peut jouer avec des couleurs facture de faïence issue de celle de Nyon s’installe à Genève plus claires comme le jaune ou le vert clair, teintes qui vont se dans le quartier des Pâquis15, mais malheureusement pour les répandre très largement tout au long du 17e et du 18e siècle. céramologues, elle n’a pas été en exercice suffisamment long- 362 M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850
Fig. 3. Meinier GE, église Saint-Pierre-et-Paul. Bols avec une oreille et une anse se faisant face. Dépôt votif dans une tombe du 18e siècle. Photo SCA GE, M. Delley, dessins SCA GE M. Berti. temps pour avoir pu développer un style propre et des pro- Didier Barthelemy. Dans le jardin, une fosse-dépotoir a été duits spécifiques. Aujourd’hui, il est difficile de l’identifier en fouillée18 et a fourni 273 fragments de céramique, dont cer- tant que production :16 un individu conservé au Musée Aria- tains ont pu être remontés et donner des pots archéologi- na17 et quelques croquis ont subsisté. Une production locale quement complets. Parmi ces fragments, 49,8% sont issus des de faïence est avérée dès la fin du 18e et au 19e siècle dans les productions de Meillonnas, 42,8% des céramiques à glaçure environs de Genève, puisque Ferney-Voltaire, ville française à sur engobe et les quelques pour cent restants se divisent entre la frontière genevoise, Versoix, Carouge ou encore le village la faïence à 9% et la céramique rouge non décorée pour 3%. de Colovrex ont été des centres de production très actifs. La production des ateliers de Meillonnas représente 49,8% de la totalité des tessons (pl. 1). Il s’agit surtout de récipients appartenant au domaine culinaire : un plat creux avec un marli L’exemple de la fosse assez large (pl. 1,2), un coquemar, archéologiquement com- de la rue Etienne-Dumont 12–14 plet, pourvu d’une seule anse (pl. 1,1), deux poêlons dont un est pourvu d’une anse fragmentaire tubulaire accrochée sur la lèvre (pl. 1,4.6), une jatte (pl. 1,3) – bien que le fragment La fouille d’une cour de maison en vieille ville de Genève à la soit un peu petit pour être plus précisément déterminé – et, rue Etienne-Dumont nos 12–14 a permis de mettre au jour dans pour finir, un chauffe-plats ou réchaud de table (pl. 1,5). On une fosse un ensemble de céramiques modernes (fig. 4). Cette a longtemps considéré que ces chauffe-plats étaient remplis maison était occupée entre 1656 et 1739 par un tonnelier, de braises pour tenir au chaud une marmite ou un plat posé M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 363
Fig. 4. Genève, rue Etienne-Dumont 12–14. Ensemble des céramiques découvertes dans une fosse. Photo SCA GE, M. Joguin Regelin. sur les trois petits ergots, mais les observations faites en pots de chambre sont des récipients plutôt trapus et ne dé- région lyonnaise indiquent qu’aucun exemplaire ne présente passent que rarement les 15 à 16 cm de hauteur. Leurs lèvres de traces de brûlure ou de suie sur la face interne. De ce fait, sont soit repliées comme ici, soit pourvues d’un rebord hori- la chaleur devait être fournie par de l’eau bouillante versée zontal plus ou moins large. Le second pot est constitué dans la cavité19. d’une pâte orangée et revêtu de glaçure sur la face interne La céramique à glaçure sur engobe (pl. 2.3) représente 42,8% seulement. Sa morphologie est très proche du récipient pré- des tessons ; c’est un peu moins que la production de Meillon- cédent et la tentation de l’identifier également comme un pot nas, ce qui montre bien la prédominance de cette dernière de chambre au premier abord est grande, mais sa comparai- dans notre région. Quelques assiettes et une jatte ont été son avec la représentation d’un récipient de forme identique jetées dans cette fosse, notamment une grande assiette en posé sur une table et accompagné d’aliments sur un tableau pâte rouge à glaçure verte sur engobe (pl. 2,7). Ce genre d’as- de 1756 (fig. 5), pousse plutôt à le considérer comme un siette peut avoir été produit dans le Jura par les ateliers récipient dévolu à la cuisine, peut-être un pot à crémer. d’Etrepigney20, réputés pour ce type de production. Une Les bols et écuelles sont toujours présents : le bol à oreilles deuxième assiette présente un décor fait de petits points est recouvert d’une glaçure jaune pâle sur engobe avec deux incisés avec des ondulations jaspées de couleur verte et oreilles bien découpées et ses parois sont plus droites que brune sur le marli (pl. 2,8). La dernière forme qui peut être pour les exemplaires de Meinier GE (pl. 2,13). L’écuelle est associée aux assiettes est une soucoupe, en pâte claire brute, équipée d’une anse verticale dont la base est marquée au sans décors (pl. 2,9), qui servait certainement à récupérer le doigt et la glaçure transparente est appliquée sur un décor trop-plein d’eau des pots à plantes comme ceux qui seront jaune en spirale (pl. 2,14). décrits plus loin. S’ajoute enfin une jatte à glaçure jaune et Deux couvercles dont un exemplaire est recouvert d’une gla- brune sur engobe (pl. 2,10). çure jaune sur engobe (pl. 3,17) et le second, brun tacheté au Deux pots mis au jour sont presque complets (pl. 2,11.12). manganèse (pl. 3,16), pourraient bien provenir des ateliers Le premier peut être comparé à des récipients de forme d’Etrepigney dans le Jura français. identique, mais produits en faïence blanche. Il est identifié Parmi ces fragments, deux exemplaires de pots à plantes ont comme un pot de chambre et, donc, dévolu à l’hygiène. Les été retrouvés (pl. 3,15.19). Ils sont constitués d’une pâte 364 M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850
Fig. 5. Tableau de Nicolas Henri Jeaurat de Bertry 1756, coll. Jacob Safra. Nature morte de table de cuisine. Huile sur toile, 92 × 135 cm. Wikipedia, image libre de droits. orangée recouverte d’une glaçure couvrante vert foncé assez similaires à un plat à barbe découvert à Lyon au parc Saint- épaisse. Il s’agit là d’éléments décoratifs pour le jardin, cou- Georges ainsi qu’au décor ornant une catelle de poêle24. Une rants pour la première moitié du 18e siècle. origine lyonnaise de ce plat n’est donc pas à exclure. Un petit élément a attiré l’attention par sa taille certes, mais Ce petit lot de céramique découvert dans la fosse de la rue surtout parce qu’il semblait complet. Mais l’examen de sa sur- Etienne-Dumont est bien homogène. La présence dominante face à la loupe a révélé que la limite de glaçure indique une de la production de Meillonnas, ainsi que des productions de trace d’accrochage à un autre élément. Il s’agit en effet d’un céramiques à glaçure sur engobe, nous permet de dater cet sifflet à eau. Ce petit sifflet devait être accolé à un récipient ensemble de la première moitié du 18e siècle. qui pouvait recevoir de l’eau, du même type que celui décou- vert à Lyon21. Ainsi, en soufflant dedans, le son obtenu est doux et imite les vocalises d’un oiseau (pl. 3,18). Conclusion Le dernier groupe technique est la faïence, représentant 9 % de la totalité des fragments. Seuls 2 tessons ont des décors L’évolution du vaisselier dans le canton de Genève entre la fin peints en bleu sur fond blanc et permettent de distinguer du 14e siècle et le début du 19e siècle semble suivre le mouve- la forme à laquelle ils appartiennent. Le premier individu est ment de ce qui se passe chez nos voisins français. L’installa- un petit plat ou une soucoupe qui présente également un tion de manufactures presque industrielles en France, dans le décor floral bleu sur fond blanc (pl. 3,20). Il est assez com- département de l’Ain, va contribuer à ce que ces productions pliqué de pouvoir définir les origines des faïences peintes de soient largement utilisées et diffusées pour arriver sur la table décors bleus, tant ce type de décor a eu du succès durant et dans la cuisine des Genevois de manière systématique. le 17e et tout le 18e siècle22. Mais, la découverte d’un petit La fosse de la rue Etienne-Dumont, malgré un matériel res- vase d’autel originaire de Nevers lors des fouilles de l’église treint, montre une certaine diversité des matières et des de Thônex GE23, pousse à rapprocher typologiquement ce formes produites. Les céramiques font aussi partie de la dé- fragment des ateliers nivernais. Le second fragment est un coration, ici pour le jardin, et ne sont plus seulement dévo- bord de plat à barbe (pl. 3,21), reconnaissable à son encoche lues aux activités ménagères quotidiennes. Les fouilles gene- sur la lèvre. Les décors bleus rehaussés de noir sont très voises ont produit de nombreux ensembles qui sont encore M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 365
à étudier. La plupart proviennent souvent de couches à la Michelle Joguin Regelin limite de la terre végétale et ne sont donc pas très fournis. Service cantonal d’archéologie D’autres sont plus importants et apporteront une connais- Route de Suisse 10 sance plus large des productions locales genevoises et des 1290 Versoix productions d’ateliers situés à proximité de la frontière. michelle.joguin-regelin@etat.ge.ch Catalogue des céramiques de la rue Etienne-Dumont 12–14 1. Coquemar, pâte blanche, glaçure vert foncé sur la face interne. 11. Pot de chambre, pâte orangée, glaçure jaune sur engobe. 46 tessons. Production des ateliers de Meillonnas, France. 12 tessons. Gv131-01/3-1. Gv131-01/2-10. 12. Pot à crème (?), pâte brun orangé, glaçure transparente sur la 2. Assiette creuse, pâte blanche, glaçure verte sur la face interne. face interne. 17 tessons. Gv131-01/2-21. 13 tessons. Production des ateliers de Meillonnas, France. 13. Bol à oreilles, pâte beige orangé, glaçure jaune pâle sur engobe, Gv131-01/2-24. sur la face interne. 1 tesson. Gv131-01/2-32. 3. Jatte (?), pâte blanche, glaçure verte sur la face interne. 1 tesson. 14. Ecuelle, pâte orange, glaçure brune, décor d’une spirale de Production des ateliers de Meillonnas, France. Gv131-01/2-30. couleur jaune, une anse verticale dont la base est marquée par 4. Poêlon, pâte blanche, glaçure verte sur la face interne. 1 tesson. deux points enfoncés. 2 tessons. Gv131-01/2-31. Production des ateliers de Meillonnas, France. Gv131-01/2-27. 15. Pot à plante, pâte orange vif, glaçure épaisse vert foncé sur 5. Réchaud de table, pâte blanche, glaçure verte sur la face inter- engobe. 3 tessons. Gv131-01/2-17. ne. 2 tessons. Production des ateliers de Meillonnas, France. 16. Couvercle, pâte orange foncé, glaçure transparente tachetée Gv131-01/2-11. de noir, probablement manganèse. 1 tesson. Gv131-01/2-19. 6. Poêlon, pâte blanche, glaçure verte sur la face interne. 2 tes- 17. Couvercle, pâte beige orangé, glaçure jaune sur engobe, sur la sons. Production des ateliers de Meillonnas, France. Gv131- face externe. 3 tessons. Gv131-01/2-22. 01/2-26. 18. Sifflet à eau, pâte beige orangé, glaçure transparente avec 7. Assiette creuse, pâte orangée, glaçure verte sur engobe sur la décor jaspé vert et jaune. 1 tesson. Gv131-01/2-35. face interne. 6 tessons. Gv131-01/2-15. 19. Pot à plante, pâte brun clair, glaçure verte sur engobe. 1 tesson. 8. Assiette plate, pâte orange, glaçure jaune sur engobe. Décor Gv131-01/2-34. géométrique sur le marli de points incisés avant glaçure et de 20. Plat, faïence, pâte beige très clair, glaçure blanche et décor feuillage stylisé de couleur vert et brun. 1 tesson. Gv131-01/ végétal bleu. 1 tesson. Gv131-01/1-2. 2-35. 21. Plat à barbe, faïence, pâte beige orangé clair, glaçure blanche, 9. Soucoupe de pot à fleurs, pâte beige orangé, traces de coupe décor de feuillages stylisés bleu gris relevé de noir. 2 tessons. à la ficelle. 1 tesson. Gv131-01/2-33. Provenance probable : Lyon. Gv131-01/1-1. 10. Jatte, pâte brun orangé, glaçure jaune sur engobe sur la face interne et transparente sur la face externe. 3 tessons. Gv131- 01/2-6. Notes 1 Joguin 1994. 14 Les circonstances historiques ne sont certainement pas étrangères à 2 Broillet-Ramjoué 2012. l’affluence de ce type de céramiques dans notre canton puisque de nom- 3 Joguin Regelin 2011 : les céramiques étudiées dans le cadre du volume breux protestants, persécutés dans les années 1570 à Lyon ont trouvé SPM VII et datées entre le 9e et le 14e siècles sont en tous points com- refuge à Genève (Bonard 2017), emmenant certainement avec eux leurs parables aux formes et aux matières qui constituent le vaisselier lyonnais affaires et, parmi elles, leurs ustensiles de cuisine. de cette période. 15 Siegrist/Grange 1995. 4 Joguin Regelin 2011. 16 Anne-Claire Schumacher, conservatrice au Musée Ariana, a porté à 5 Quelques fragments ont déjà été présentés dans SPM VII : Joguin Rege- notre connaissance qu’à ce jour seuls 4 récipients, dont 1 exposé à lin 2011, 458. l’Ariana, ont pu être attribués à cet atelier de manière sûre. 6 Horry 2015, 339. 17 communication d’A.-C. Schumacher, conservatrice au Musée Ariana. 7 Elle peut être comparée à un individu découvert à Lyon : Faure-Bou- 18 Broillet-Ramjoué 2012. charlat 1996, 245, fig. 132. 19 Vicard 1996, 273–274. 8 Faure-Boucharlat 1996, 263. 20 Horry 2015, 51–52. 9 Alexandre-Bidon 2005, 173. 21 Horry 2015, 123 fig. 4. Ce sifflet est plus ancien, puisque daté du 10 Rosen 2000 ; Horry 2015. 16e siècle, mais la morphologie générale devait être proche. 11 Horry 2015, 41. 22 Horry 2015, 213. 12 Boucharlat et al. 1996, 306 ; Horry 2015, 43.344. 23 Joguin 1994, 107, fig. 3–4. 13 Horry 2015, 43.344. 24 Horry 2015, 360, fig. 279,1.3. 366 M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850
/ 1 2 4 3 5 6 Pl. 1. Genève, rue Etienne-Dumont 12–14. Service vert, céramique à pâte blanche et glaçure verte, provenance des ateliers de Meillonnas-Treffort (Ain, France). Photo SCA GE, M. Berti ; dessins SCA GE, M. Berti et M. Joguin Regelin. M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 367
8 7 / 9 10 11 12 13 14 Pl. 2. Genève, rue Etienne-Dumont 12–14. Céramique à glaçure sur engobe. Photo SCA GE, M. Berti ; dessins SCA GE, M. Berti et M. Joguin Regelin. 368 M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850
16 15 17 18 19 20 21 Pl. 3. Genève, rue Etienne-Dumont 12–14. 15–19 Céramique à glaçure sur engobe : 20–21 faïence. Photo SCA GE, M. Berti ; dessins SCA GE, M. Berti et M. Joguin Regelin. M. Joguin Regelin, L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 369
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