DAS PROJEKT DEAL Bundesweite Lizenzierung von Angeboten großer Wissenschaftsverlage
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DAS PROJEKT DEAL Bundesweite Lizenzierung von Angeboten großer Wissenschaftsverlage 25. Oktober 2018 I Dr. Bernhard Mittermaier, ZB
Wie alles begann
2
DEAL im Kontext: Die Zeitschriftenkrise
600%
500%
Änderung seit 1986 (Faktor)
400%
300%
200%
100%
0%
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
-100%
US consumer price index (CPI) Monographien Zeitschriften
Quelle: ARL Statistics 2014-2015. Association of Research Libraries, Washington, DC
3DEAL im Kontext: Marktanteile der Großverlage
Quelle: DBS 2015 /
Berechnungen der DEAL-
Elsevier Projektgruppe
28%
Sonstige
42%
Springer
Nature
17%
Wiley
13%
4Anteile der 12 wichtigsten Verlage an Publikationen und Gesamtausgaben 2017
Elsevier
SpringerNature
14,0% Wiley
Institute of Physics
1,2%
1,2%
American Chemical Society
1,8%1,3% American Institute of Physics
18,9% American Physical Society
25,6%
2,6% 41,6% Royal Society of Chemistry
2,6%
0,9% Frontiers
2,8% Anteile an der
3,8%
1,9% Copernicus
Gesamtzahl der
3,3% MDPI
Publikationen
3,3% Oxford University Press
11,7%
4,3% 6,2% Rest
2,7%
6,7% 9,1%
4,9% 7,6%
Anteile an den
10,3%
Gesamtausgaben
11,9%
5
5DEAL im Kontext: Open Access
Berlin Declaration on Open Access 2003:
White Paper der MPDL zur
„Our mission of disseminating knowledge is
OA-Transformation:
only half complete if the information is not
http://dx.doi.org/10.17617/1.3
made widely and readily available to society.“
Projekt DEAL:
Verhandlung bundesweiter OA2020 und
SciHub et al. als
Lizenzverträge für alle elektronischen nationaler
Transformations-
Zeitschriften großer Kontaktpunkt
katalysator?
Wissenschaftsverlage auf einer OA2020-DE
Publish&Read-Basis
Horizon 2020 „Offsettingverträge“ kombinieren
Plan S OA-Publizieren und Lesen im Rahmen
Horizon Europe etablierter Publikationskanäle
6Verhandlungsziele
• Teilnehmereinrichtungen: alle überwiegend öffentlich geförderten
wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland
• PAR-Modell (Publish&Read)
Alle Publikationen von Erstautorinnen und -autoren aus deutschen
wissenschaftlichen Einrichtungen werden automatisch Open Access
geschaltet (CC-BY) (PUBLISH).
Die DEAL-Einrichtungen haben dauerhaften Volltextzugriff auf das
gesamte Titel-Portfolio (READ).
• Angemessene Bepreisung nach einem einfachen, zukunftsorientierten
Berechnungsmodell, das sich am Publikationsaufkommen orientiert
• DEAL umfasst goldenes und hybrides Open-Access-Publizieren
politisch sonst nicht Kein Double-Dipping!
durchsetzbar Ziel ist der Dammbruch
7Historie
2013: Initiative der Universität Leipzig
2013-2015: Vorbereitende Schritte
• Konzepterstellung
• Mandatierung durch Allianz
• Einrichtung der Projektstruktur
• Mandatierung durch Einrichtungen
• Datenanalyse
• Klärung rechtlicher Fragestellungen
Juli 2016: Verhandlungsbeginn mit Elsevier
Januar 2017: 70 Einrichtungen bei Elsevier vertragslos
April 2017: Verhandlungsbeginn mit Springer Nature und Wiley
Oktober 2017: Übergangsverträge mit Springer Nature und Wiley für 2018
Januar 2018: 200 Einrichtungen bei Elsevier vertragslos
Juli 2018: Abschaltung der Zugänge durch Elsevier
8Projektstruktur
9Verhandlungsstand Springer Nature und Wiley
• Verhandlungen mit beiden Verlagen seit Anfang 2017
• Grundsätzliche Überstimmung mit Blick auf die
Transformationsdynamik des Marktes
• Vereinbarung eines Übergangsjahrs 2018 ohne Preissteigerung
• Sonderfall Nature
• Verhandlungen sind weit fortgeschritten
• Verbleibendende Herausforderungen, z.B. in Bezug auf den
finanziellen Rahmen oder die Workflowgestaltung
10https://www.ip-watch.org/2016/12/16/no-deal-german-
universities-prepare-cut-off-elsevier-journals/
http://kevin.lexblog.com/2017/08/06/relx-groups-elsevier- http://www.sciencemag.org/news/2017/10/german-
fights-open-access/ researchers-resign-elsevier-journals-push-nationwide-
open-access
Nature 553, 137 (2018)
doi: 10.1038/d41586-018-00093-7
https://www.timeshighereducation.com/news/elseviers-
profits-swell-more-ps900-million
11Verhandlungsstand Elsevier
• Beginn der Gespräche im Frühjahr 2016
• Kündigung der Verträge durch ca. 70 wissenschaftliche Einrichtungen zum
31.12.2016: Kurzzeitige Abschaltung des Zugangs zu Jahresbeginn 2017
und Wiederfreischaltung im Februar 2017
• Kein Fortschritt in den Verhandlungen: Grundsätzliche Differenzen in
Bezug auf das PAR-Modell bzw. die damit verbundenen Kosten
• Kündigung von weiteren ca. 130 Einrichtungen mit Ende 2017
• Rücktritte renommierter Wissenschaftler von Elsevier-Funktionen
(https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/wissenschaftler-legen-
herausgeberschaft-von-elsevier-zeitschriften-nieder-4232/)
• Vorläufiges Scheitern der Gespräche am 03.07.2018
• Abschaltung des Zugangs durch Elsevier
• Ersatzversorgung durch Dokumentlieferung
• Klare Unterstützung durch Wissenschaft und Bibliotheken;
Gegenbeispiel https://www.no-deal-no-option.de/DEAL or NO DEAL?
Ergebnisse des Workshops
[sic!] Jülich 2018 Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang , 09.10.2018,
http://juser.fz-juelich.de/record/856526
• Ein „Weiter so“ ist keine Option
• Kein Vertrag bis Jahresende / kein Übergangsvertrag
auch für das Forschungszentrum Jülich Literaturversorgung
über Dokumentlieferung („Modell Siegen“)
• Bei endgültigem Scheitern der DEAL-Verhandlungen:
Kombination aus Dokumentlieferung und (wenigen)
Zeitschriftenabonnements („Modell Jülich“)Dr. Jochen Johannsen: „Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang: Dokumentlieferung an der Uni Siegen“.
[sic!] Jülich 2018 Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang , 09.10.2018, http://juser.fz-juelich.de/record/856527
14Dr. Jochen Johannsen: „Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang: Dokumentlieferung an der Uni Siegen“.
[sic!] Jülich 2018 Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang , 09.10.2018, http://juser.fz-juelich.de/record/856527
15Dr. Jochen Johannsen: „Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang: Dokumentlieferung an der Uni Siegen“.
[sic!] Jülich 2018 Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang , 09.10.2018, http://juser.fz-juelich.de/record/856527
16Dr. Jochen Johannsen: „Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang: Dokumentlieferung an der Uni Siegen“.
[sic!] Jülich 2018 Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang , 09.10.2018, http://juser.fz-juelich.de/record/856527
17Das Modell Jülich
500.000 €
Gesamtkosten
400.000 € Kosten Dokumentlieferung
Kosten Lizenzen
Ausgaben
300.000 €
Wirtschaftliches geplante
Optimum Lösung
200.000 €
100.000 €
0€
0 20 40 60 80 100
Zahl lizenzierter Elsevier-Zeitschriften
18Das Modell Jülich
lizenziert im lizenziert nach
Elsevier-Zeitschrift wirtschaflichen derzeitigem
Optimum Planungsstand
Biophysical Journal X X
International Journal of Hydrogen Energy X X
NeuroImage X X
Neuron X X
Journal of Power Sources X
Metabolic Engineering X
Renewable and Sustainable Energy Reviews X
TrAC Trends in Analytical Chemistry X
Ultramicroscopy X
Cell X
Journal of Energy Storage X
Nano Energy X
Electrochemistry Communications X
Physics Letters B X
Nuclear Physics B X
Energy Research & Social Science X
Zum Vergleich Situation 2018: 83 eigene Abonnements + 1747 Zeitschriften in der
Freedom Collection = 1830 Zeitschriften
19Sie können auch lesen
