De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen
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De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Stand: Oktober 2012 /// 1
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen De-Mail – Konkurrenz für die Briefpost Vertrauliche und nachweisbare Geschäftspost wird bisher – in der Regel – über den herkömmlichen Brief abgewickelt. Mit De-Mail ist nun das vertrauliche und nach- weisbare Versenden elektronischer Nachrichten über das Internet möglich. Dadurch können viele Vorgänge, für die bisher nur der Postweg infrage kam, vollständig elektronisch erledigt werden. Bei entsprechender Verbreitung könnte sich De-Mail zu einem zukunftsweisenden Dienst für die elektronische Übermittlung sensibler Inhalte zwischen Privatpersonen, Unternehmen, Behörden und sonstigen juristischen Personen entwickeln. Doch zunächst bringt die Einführung von De-Mail für Unternehmen viele Fragen mit sich, zum Beispiel: > Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es in Unternehmen? > Wie kann De-Mail die herkömmliche Briefpost ersetzen? > Welcher De-Mail-Anbieter ist die richtige Wahl? Die vorliegende Broschüre soll zur Klärung dieser und weiterer Fragen beitragen und Entscheidungen zum Einsatz im eigenen Unternehmen erleichtern. Copyright Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Herausgeber © DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Postanschrift: 11052 Berlin | Besucheranschrift: Breite Straße 29 | 10178 Berlin-Mitte Telefon 030-20308-0 | Telefax 030-20308-1000 Internet: www.dihk.de Verlag DIHK Verlag | bestellservice@verlag.dihk.de | Telefax 02225-8893595 Werner-von-Siemens-Straße 13 | 53340 Meckenheim Internet: www.dihk-verlag.de Autoren Michael Kowalski, Dr. Katrin Sobania, DIHK Stand Oktober 2012 Herstellung Grafik et cetera, Nadja Fernandes | Köln Druck ?? 2 | | 3
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen De-Mail: verbindlich – vertraulich – nachweisbar Welchen Mehrwert kann De-Mail meinem Unternehmen bieten? Im Vergleich zum Postweg (verlässlich und anerkannt, aber langsam und umständ- lich) ist die gewöhnliche E-Mail-Korrespondenz zwar schnell und bequem in der Geschäftspost wird heute in der Regel elektronisch erstellt, dann ausgedruckt, Nutzung. Allerdings weist sie Nachteile auf, die insbesondere für Unternehmen zu kuvertiert und als Brief an Kunden, Geschäftspartner und Verwaltungen versendet. Problemen führen können: Da E-Mails nicht verschlüsselt werden, können sie leicht mitgelesen oder verändert werden. Zusätzlich bleibt immer eine Restunsicherheit über die wirkliche Identität des Kommunikationspartners sowie darüber, ob die E-Mail tatsächlich beim Empfänger eingegangen und nicht unterwegs abhanden gekommen ist oder gar abgefangen wurde. De-Mail hebt diese Nachteile auf, so dass elektronischer Schriftverkehr per De-Mail rechtlich gleichwertig zur herkömmlichen Briefpost eingesetzt Diese wiederum öffnen den Brief und scannen ihn in der Regel ein, um ihn dann werden kann: elektronisch abzulegen – zusätzlich zur Papierablage, die vielfach noch für Nach- weiszwecke erforderlich ist. Das erübrigt sich mit De-Mail. > Durch die Registrierung mit eindeutiger, persönlicher Identifizierung sind Absen- der und Empfänger von De-Mails stets authentisch und bekannt. Damit wird die Verbindlichkeit im elektronischen Geschäftsverkehr gewährleistet. > Durch Verschlüsselungsalgorithmen werden De-Mails vor einem Mitlesen und Verändern geschützt. > De-Mail hat eine gerichtsverwertbare Wirksamkeit, weil die Identität des Senders, der Versand durch den Sender als auch der Eingang beim Empfänger Gegenüber der klassischen Briefkommunikation kann De-Mail mit klaren Vorteilen der De-Mail-Nachricht nachweisbar sind. aufwarten: Durch den Einsatz von De-Mail können Prozesskosten in der Unter- nehmenskommunikation gesenkt werden. Die Kommunikation ist verbindlich und Zwar gibt es bereits heute verschiedene Möglichkeiten, E-Mails authentisch und gerichtlich als Nachweis verwertbar und die Daten und Inhalte dabei sicher. De-Mail gesichert zu versenden. Um die derzeit verfügbaren technischen Lösungen (Ver- ist bedeutend schneller als der Postweg und insbesondere dann vorteilig, wenn schlüsselungssoftware, Zertifikate, elektronische Signaturen) zu nutzen bzw. zu Fristen kurzfristig und rechtsverbindlich einzuhalten sind. Zudem ist De-Mail von kombinieren, ist jedoch spezifisches Fachwissen beim Nutzer erforderlich. De-Mail jedem Standort aus verfügbar und unabhängig von Servicezeiten. setzt auf vorhandene Sicherheits- und Kommunikationstechnologien auf und bietet eine integrierte, einfach zu bedienende Gesamtlösung. 4 | | 5
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Die Einsatzmöglichkeiten von De-Mail in Unternehmen sind vielfältig. De-Mail ist nicht gleich De-Mail: Beispiele zeigen sich in der Kommunikation mit Welche Versanddienste stehen zur Verfügung? > Geschäftspartnern und Kunden: Kostenvoranschläge, Verträge, Abnahme- erklärungen, Auftragsbestätigungen, Rechnungen, Mahnungen, Bei einer Standard-De-Mail werden der Inhalt (Text und Anlagen) sowie die Kopfdaten (Absender- und Empfängeradresse, Versandzeitpunkt usw.) verschlüsselt übertragen, > Mitarbeitern: Gehaltsmitteilungen, Arbeitsverträge und sonstige Personalange- so dass die De-Mail komplett vor einem Mitlesen von und Verändern durch Dritte legenheiten an private De-Mail-Adressen, datenschutzkonforme Kommunikation geschützt ist. Absender und Empfänger sind eindeutig identifiziert, und der Versand z. B. bei Anbindung externer Arbeitsplätze und Niederlassungen, einer De-Mail ist nur an Personen und Unternehmen möglich, die eine De-Mail- Adresse besitzen. Personen und Unternehmen ohne De-Mail-Adresse sind per > Behörden, Banken und Versicherungen: Anträge, Meldungen, Kontoauszüge, De-Mail grundsätzlich nicht erreichbar. Bescheide, Eine Standard-De-Mail ist bzgl. Fälschungssicherheit und Vertraulichkeit dem > Kammern und Verbänden: Anträge, Auskünfte, Meldungen. einfachen Brief gleichzusetzen (Schutz durch Schlüssel vs. Umschlag). Dabei hat die De-Mail in der Regel ein höheres Authentizitätsniveau, d. h. der Empfänger kann sich sicher sein, dass der Absender wirklich der ist, der er vorgibt zu sein. Mit einer Standard-De-Mail ist der Abschluss von Alltags-Rechtsgeschäften möglich. Eine Standard-De-Mail kann – analog zum herkömmlichen Brief – zusätzlich mit bestimmten Nachweisen versehen werden: > Der Absender einer De-Mail kann für diese eine Versandbestätigung vom eigenen Provider anfordern. Diese erfüllt eine Nachweisfunktion bei Rechtsgeschäften. > Der Absender einer De-Mail kann auch eine Eingangsbestätigung vom Provider des Empfängers anfordern. Diese wird sowohl an den Absender als auch an den Empfänger gesendet und erfüllt ebenfalls eine Nachweisfunktion. > Ein De-Mail-Einschreiben ergibt sich aus der Kombination von Versand- und Ein- gangsbestätigung und entspricht rechtlich dem postalischen Einwurf-Einschreiben. In beiden Fällen (De-Mail- und postalisches Einschreiben) wird jedoch nur der Zugang nachgewiesen und nicht ein tatsächliches Öffnen und Lesen der Nachricht. Für die unterschiedlichen Versanddienste kann auch eine Anmeldung auf hohem Sicherheitsniveau erfolgen. Die Anmeldung erfolgt dabei durch die Eingabe von Benutzername, Passwort (wie bei der Standard-De-Mail) und zusätzlich durch einen weiteren Gegenstand (Token, neuer Personalausweis (nPA), Signaturkarte, mTAN etc.). Damit lässt sich z. B. eine absenderbestätigte De-Mail erstellen. Mit dieser können nach Verabschiedung des E-Government-Gesetzes auch Vorgänge mit der öffentlichen Hand abgewickelt werden, die einer gesetzlichen Schriftform bedürfen. 6 | | 7
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Wie kann ich De-Mail technisch einbinden? Web-basierte Lösung (Web-Front-End) E-Mail-Client-Lösung Diese De-Mail-Einbindung eignet sich insbesondere für den Einstieg sowie für Es gibt grundsätzlich mehrere Wege, De-Mail im Unternehmen einzuführen: kleinere und mittlere Unternehmen, die ein geringes Kommunikationsaufkommen Client Ein erster Schritt könnte in einer kleinen Web-basierten Lösung bestehen. Eine haben. Diese »kleine Lösung« bzw. »Einstiegslösung« erfordert keine weiteren E-Mail-Client-Lösung, die auch in spezielle Fachverfahren eingebunden werden Installationen von Hard- und Software. Wie bei (Web-)E-Mail-Programmen werden kann, erfordert schon mehr Aufwand, und die Anbindung eines De-Mail-Gateways De-Mails über ein Internetportal des De-Mail-Anbieters versendet, empfangen De-Mail und wäre eine umfassende Lösung. Bei der Wahl spielen unterschiedliche Entscheidungs- abgelegt. kriterien eine Rolle, z. B. Schnelligkeit der Einführung in das Unternehmen, Höhe der Sender/Empfänger verschlüsselte Verbindung Investitionskosten, Integrationsaufwand, Anzahl der einzubindenden Prozesse, Höhe Aufgrund des einfachen Zugangs fallen nur ganz geringe Investitions- und Betriebs- der Fallzahlen, voraussichtliche Anzahl der Nutzer im Unternehmen etc. kosten an. Dies ist allerdings keine Lösung für Unternehmen, die De-Mail in die unternehmenseigenen E-Mail-Infrastrukturen und internen Fachverfahren einbinden Vor einer Entscheidung für eine technische Lösung sollte aber immer die Frage be- möchten, um ein hohes Kommunikationsaufkommen (Fallzahlen) effizient abwickeln antwortet werden, für welche Kommunikation (bzw. Prozesse) De-Mail in welchem zu können. Umfang eingesetzt werden soll. Diese Prozesse sind zunächst daraufhin zu überprüfen, ob sie für eine digitale Abwicklung geeignet sind und ob eine solche wirtschaftlich sinnvoll wäre. Erst auf Basis dieser Untersuchungen sollte eine Entscheidung für Web-basierte Lösung eine technische Lösung getroffen werden. Dabei ist diese nicht vordergründig an Web-basierte Lösung der Unternehmensgröße auszurichten, sondern an der Anwendungshäufigkeit eines einzelnen Prozesses. In jedem Fall ist zu berücksichtigen, dass auch die Zielgruppe De-Mails empfangen können muss. Browser Im Folgenden werden die verschiedenen Einbindungsmöglichkeiten kurz vorgestellt. De-Mail Sender/Empfänger verschlüsselte Verbindung 8 | | 9
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Gateway-Lösung E-Mail-Client-Lösung (Erweitertes Front-End) Gateway-Lösung (Erweitertes Back-End) Für eine stärker integrierte Lösung kann der De-Mail-Verkehr über einen bereits Die integrativste und umfassendste Lösung ist, ein Gateway für die Kommunikation im Unternehmen Client genutzten E-Mail-Client (z. B. Outlook, Lotus Notes) organisiert mit dem De-Mail-Anbieter in die IT-Infrastruktur des Unternehmens einzubinden. werden, der direkt an das De-Mail-Postfach des Nutzers angebunden wird. Eine Dieses wird vom De-Mail-Anbieter selbst oder von Drittanbietern zur Verfügung weitere Möglichkeit besteht darin, einen speziellen De-Mail-Client eines De-Mail- gestellt. Ein Gateway kann über den E-Mail-Server des Unternehmens oder direkt an Anbieters zu nutzen. Die oben beschriebenen De-Mail-Versanddienste können so auf spezielle Fachverfahren oder ERP-Systeme angeschlossen werden. Das Gateway wird der Client-Oberfläche aktiviert werden. Die De-Mails können dann bspw. in einer dabei als De-Mail technischer und organisatorischer De-Mail-Transaktionsknoten mit dem Zwei-Fächer-Struktur abgebildet werden: Ein Postfach für normale E-Mails und ein Anbieter eingesetzt. Es steuert die Authentifizierung und sichere Kommunikation mit anderes nur für De-Mails. E-Mail-Server Sender/Empfänger Gateway verschlüsselte Verbindung dem De-Mail-Anbieter. Das Gateway stellt die organisatorischen und technischen Funktionalitäten für eine umfangreiche Verwaltung der De-Mail-Konten zur Verfügung Ein Vorteil ist, dass der Nutzer weiterhin seinen E-Mail-Client verwenden und damit und dient zur Anbindung der internen Fachverfahren. De-Mails versenden und empfangen kann. Allerdings liegt es im Ermessen der De-Mail-Anbieter, ob und welche Schnittstellen für E-Mail-Clients sie zur Verfügung Die Gateway-Lösung bringt insgesamt eine höhere organisatorische und monetäre stellen. Investition mit sich, aber auch mehr Einsatzmöglichkeiten bei verhältnismäßig geringem Gesamtaufwand. E-Mail-Client-Lösung E-Mail-Client-Lösung Gateway-Lösung Gateway-Lösung Client Client De-Mail De-Mail Sender/Empfänger E-Mail-Server Gateway verschlüsselte Verbindung Sender/Empfänger verschlüsselte Verbindung E-Mail-Client-Lösung Client Web-basierte Lösung De-Mail Sender/Empfänger verschlüsselte Verbindung 10 | Browser | 11
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Was ist organisatorisch zu beachten? Empfängt man hingegen eine De-Mail von einer natürlichen Person, so kann in dieser speziellen Angelegenheit ebenfalls per De-Mail geantwortet werden. Eine globale Zugangseröffnung durch die Person ist damit allerdings nicht verbunden. Bezeichnung und Aufbau von De-Mail-Adressen Das bedeutet, dass in anderen Angelegenheiten vor dem Versand von De-Mails das Einverständnis der Person eingeholt werden muss. Der Aufbau des Domänenteils der De-Mail-Adresse (nach dem »@«) ist im De-Mail- Gesetz geregelt. Der Domänenteil muss eine Bezeichnung aufweisen, die nur für De-Mail-Dienste genutzt werden darf (z. B. »de-mail«) und in einem direkten Zusam- Rechtliche Verbindlichkeit der Zustellung menhang mit dem Kontoinhaber stehen muss (z. B. »unternehmensname«). Genauer: Auf der zweiten Ebene (sog. 2nd Level) kann z. B. die Bezeichnung »de-mail« und auf Alle De-Mails, die an eine De-Mail-Adresse einer Unternehmensdomain adressiert der dritten Ebene (sog. 3rd Level) der Name des Kontoinhabers, gemäß dem Schema werden, gelten als nachweislich zugestellt – auch wenn der Empfänger nicht anwe- »@unternehmensname.de-mail.de« verwendet werden. send ist oder tatsächlich gar nicht existiert. Dies ist mit der Papierpost vergleichbar, da auch dort alle Sendungen, die an ein Unternehmen gerichtet sind, z. B. in der Vorteil der Sammeldomain »de-mail.de« ist, dass die Adressen bei einem Wechsel zentralen Poststelle abgegeben werden – unabhängig davon, ob der ggf. in der zwischen Anbietern, die »de-mail.de« verwenden, mitgenommen und weiterbenutzt Anschrift aufgeführte Mitarbeiter überhaupt existiert. werden können. Die nachfolgenden Ebenen (sog. 4th und 5th Level) werden als Sub-Domänen der dritten Ebene zugeordnet und können vom Kontoinhaber selbst Unternehmen müssen technisch und organisatorisch gewährleisten, dass derartige festgelegt werden (bspw. »@personal.unternehmensname.de-mail.de«). Zustellungen intern umgeleitet werden: Für den lokalen Adressteil (vor dem »@«) kann der Kontoinhaber nach freier Verfü- > Vertretungs- und Urlaubsregelungen für die schriftliche Kommunikation müssen gung Namens- oder auch Funktionsadressen einsetzen (z. B. »vorname.nachname@«, hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf De-Mail überprüft werden. Technisch muss »abteilung1@«, »projektA@«). sichergestellt werden, dass De-Mails nicht unberechtigt versendet werden können. Angemerkt sei, dass aufgrund der oben genannten Festlegungen die analoge Über- > In den Unternehmen vorhandene Weiterleitungsregelungen für herkömmliche tragung von E-Mail-Adressen auf DeMail-Adressen nicht immer möglich ist. Briefe, die ohne eindeutige Zuordnung eintreffen, müssen analog für De-Mails festgelegt werden. Datenschutzrechtlich ist dies verantwortbar, da davon ausge- Hinweis: Unternehmen sollten von vornherein darauf achten, dass die Wahl des gangen werden kann, dass alle De-Mails beruflichen bzw. fachlichen Inhalts Domainnamens (eindeutige Bezeichnung des De-Mail-Dienstes) nicht zum Hindernis sind. bei einem eventuellen Wechsel des De-Mail-Anbieters wird. Aufbewahrungspflichten Zugangseröffnung Digitale Dokumente müssen, ebenso wie papiergebundene, ordnungsgemäß archi- Um nach außen eine Erreichbarkeit per De-Mail zu zeigen, können juristische viert werden. Für die elektronische Ablage regeln dies die »Grundsätze zum Datenzu- Personen wie Unternehmen, Vereine und Genossenschaften ihre De-Mail-Adresse griff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen« (GdPdU), bspw. bezüglich der Form der bspw. auf der eigenen Homepage, auf Visitenkarten, auf Briefköpfen oder in der Archivierung. E-Mail-Signatur angeben (sog. konkludente Zugangseröffnung). Damit öffnet man sich insgesamt der De-Mail-Kommunikation gegenüber Dritten. 12 | | 13
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Wie beantrage ich De-Mail? Was gilt es vor einer Einführung von De-Mail zu bedenken? Unternehmen können bei De-Mail-Anbietern ein De-Mail-Konto beantragen. Die akkreditierten De-Mail-Anbieter verfügen über eine Zertifizierung durch das Vor Einführung von De-Mail müssen intern verschiedene Fragen geklärt werden: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die die Einhaltung der Zunächst empfiehlt sich eine grundlegende Prüfung, ob und welche bestehenden per De-Mail-Gesetz definierten Sicherheitsanforderungen bescheinigt. Kommunikationskanäle (herkömmlicher Brief, Fax, E-Mail) auf die De-Mail-Kommu- nikation übertragen werden können. Dabei gilt es, strategisch über den grundsätzli- Die Beantragung erfolgt in folgenden Schritten: chen Einsatz von De-Mail in der Unternehmenskommunikation zu entscheiden, die technische und organisatorische Umsetzbarkeit zu überprüfen und nicht zuletzt die 1. Die Registrierung der gewünschten De-Mail-Adressen erfolgt beim ausgewähl- Wirtschaftlichkeit zu betrachten. ten De-Mail-Anbieter durch eine vom Unternehmen gestellte, vertretungsbe- rechtigte natürliche Person (bspw. Geschäftsführer, Vorstand oder Prokurist) Die folgenden Eckpunkte sollen dabei Entscheidungshilfe bieten. unter Angabe persönlicher Daten und ggf. Vorlage von Bescheinigugen (z. B. Handelsregisterauszug). Wirtschaftliche Fragestellungen 2. Im Anschluss erfolgt die sichere Identifizierung beim Provider. Dabei werden die angegebenen Daten überprüft. Bei Institutionen, die bei der Wahl der > Welche Prozesse können mit De-Mail abgewickelt werden De-Mail-Adresse auf eine bestehende (».de«-)Domain aufsetzen wollen, prüft (Erfüllung von Formerfordernissen)? der Provider den rechtmäßigen Besitz der Domain und den direkten Zusammen- hang mit dem Institutionsnamen. Die Vorrechtphase zur Domainsicherung > Wie hoch ist die Anzahl der erwarteten De-Mail-Transaktionen? (sog. sunrise period) läuft noch bis Ende 2013, so dass man sich die eigenen Domains bis dahin sichern sollte. > Herkömmliche Briefpost und De-Mail sollten verglichen werden: Kosten-Nutzen-Kalkulation anhand der erwarteten Fallzahlen bzgl. 3. Bei positiv abgeschlossener Überprüfung wird das De-Mail-Konto freigeschaltet und die Zugangsdaten übergeben. > Prozesskosten (Eingang, Bearbeitung, Versand) 4. Werden neben der allgemeinen De-Mail-Adresse im Unternehmen weitere Unterkonten für Mitarbeiter und Abteilungen bzw. Gruppen und Organisations- > Investitions- und Betriebskosten postfächer benötigt, so richtet das Unternehmen diese selbst ein. (z. B. für Installation, Miete, Nutzersupport, IT-Integration, Gateway, De-Mail-Konto) > Versandkosten > Modernisierungseffekt und Imagegewinn > 24h- und mobile Verfügbarkeit 14 | | 15
De-Mail Aufgaben und Gesetz Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Organisatorische Fragestellungen Wird ein Beschluss zur Realisierung einer De-Mail-Einführung gefasst, sollten Entscheidungen bzgl. des Umsetzungszeitplans, der Umsetzungsaufgaben und des > Welche Personen im Unternehmen sollen eine De-Mail-Adresse erhalten? Umsetzungsbudgets sowie zur Verantwortlichkeit auf Projektebene getroffen werden. > Sollen De-Mail-Funktionsadressen (info@...de-mail.de) eingerichtet werden? Grundsätzlich bietet sich – insbesondere für kleine Unternehmen – ein schrittweises > Welche Versanddienste sollen von welchen Personen für welche Vorgänge Vorgehen an, d. h. ein Start mit einer »kleinen Lösung« über ein Webportal, anstatt eingesetzt werden? direkt ein Gateway zu integrieren. > Sollen verschiedene Personen auf das gleiche Konto zugreifen dürfen Ist ein geeigneter De-Mail-Anbieter gefunden, der den Integrations- und Preis- (Unterkontenregelungen)? vorstellungen entspricht, kann ein unternehmerisches De-Mail-Konto beantragt werden. > Wie sehen eindeutige Adress-Zuordnungsregeln im Unternehmen aus und wie können diese auf De-Mail übertragen werden (auch Vertretungs-, Bevor jedoch De-Mail im Unternehmen angewendet wird, sollte ein Integrationstest Weiterleitungsregelungen, Vier-Augen-Prinzip)? des gesamten Ablaufs anhand von Beispielprozessen zum Erkennen und Minimieren von Fehlern, Reibungs- und Schulungspunkten durchlaufen werden. Die Testinfra- > Sollen Konfiguration, Administration und Wartung des De-Mail-Kontos durch struktur kann gegebenenfalls vom De-Mail-Anbieter zur Verfügung gestellt werden. den Kontoinhaber selbst, De-Mail-Anbieter oder Drittanbieter erfolgen? Werden die vorher definierten Abnahmekriterien für den Wirkbetrieb eingehalten, kann der Zugang eröffnet werden und die De-Mail-Nutzung starten. Technische Fragestellungen > Welcher De-Mail-Anbieter ist der Richtige für das Unternehmen (Preismodelle, technische Lösung und Support etc.)? > Passt die ausgewählte De-Mail-Lösung zu der bestehenden IT-Infrastruktur (Anbindung an die vorhandene E-Mail-Infrastruktur, Kompatibilität von Schnittstellen, Betriebssystemen, Hard- und Software)? > Lassen sich bestehende Fachverfahren um den De-Mail-Versand ergänzen (ggf. Hybridversand)? > Welche zusätzlichen technischen Lösungen sind für die Zugangseröffnung erforderlich? > Wie sollen De-Mails archiviert werden? > Wie wird De-Mail organisatorisch eingeführt (Gestaltung des Supports und Schulungen)? 16 | | 17
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen Linksammlung zu weiterführenden Informationen Zum De-Mail-Gesetz (De-Mail-G) - mit Regelungen zur Kontoeröffnung, Identitätsprüfung, sicheren Anmeldung, Postfach- und Versanddienst, Gestaltung der De-Mail-Adresse, Verschlüsselung Auskunftsrechte Dritter, Informations- und Dokumentationspflichten der Anbieter etc.: http://www.gesetze-im-internet.de/de-mail-g/index.html Allgemeine Informationen, FAQ’s und Checklisten vom BMI: www.de-mail.de De-Mail-Einsatzszenarien, -beispielprojekte und Kostenkalkulationstools: http://www.CIO.bund.de/DE/Innovative-Vorhaben/De-Mail/Einfuehrung-in- Behoerden-und-Unternehmen/einfuehrung_in_behoerden_und_unternehmen_ node.html Akkreditierte De-Mail-Dienste-Anbieter (»Provider«): https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/EGovernment/DeMail/DeMail_node.html Zum Schutz von IT-Systemen und Daten: http://www.bsi-fuer-buerger.de Hinweise zu den Aufbewahrungspflichten digitaler Unterlagen: http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/ Weitere_Steuerthemen/Abgabenordnung/Datenzugriff_GDPdU/002_GDPdU.html 18 | | 19
De-Mail Einsatzmöglichkeiten und Hinweise zur Einführung in Unternehmen ISBN 978-3-943043-33-4
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