Defacto! ZUKUNFT. ZUSAMMEN BRINGEN! - Das simul+ Magazin - sachsen.de

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ZUKUNFT. ZUSAMMEN BRINGEN!
Das simul+ Magazin.

www.simulplus.sachsen.de
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I N H A L T

                                          EIN START MIT
DIE ZUKUNFTSINITIATIVE                    AUFBRUCHSTIMMUNG

SIMUL+ FOREN, WERKSTÄTTEN                 PROJEKTE DER EUROPÄISCHEN
UND VERANSTALTUNGEN                       INNOVATIONSPARTNERSCHAFTEN
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V O R W O R T

II Es ist nicht genug
     zu wissen, man muss
       auch anwenden.
Es ist nicht genug
     zu wollen,
  man muss auch tun. II
          sagte einst Goethe.

          Unsere Welt verändert sich. Die Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt zu. Prozesse werden
          globaler, komplexer und anspruchsvoller. Einfache Antworten wird es auf die uns gestellten
          Herausforderungen kaum mehr geben. Darum gilt es, das Wissen unserer Zeit auch und
          gerade für intelligente Lösungen einzusetzen. Entscheidend für die Weiterentwicklung einer
          nachhaltigen und zukunftsfähigen Umwelt und Landwirtschaft ist nicht allein die Wissens­
          generierung, sondern die Überführung neuer Produkte, Verfahren und Technologien in die
          praktische Anwendung. Um nicht nur die Absicht zur Veränderung zu formulieren, sondern
          auch etwas dafür zu tun, haben wir vor einem Jahr die Zukunftsinitiative simul+ gestartet.

          Bereits im ersten Jahr wurden zahlreiche fachspezifische Foren und Workshops durch­
          geführt. Darüber hinaus begleiten wir den Wissenstransfer im Rahmen unserer simul+
          Werkstätten. Dort werden potenzielle Kooperationspartner in den Themenfeldern Ernäh­
          rungswirtschaft, Landtechnik, Holz und Umwelttechnik zusammengebracht, mit dem Ziel,
          gemeinsame Projekte zu generieren. Zudem präsentierten sich im Rahmen der agra2017
          erstmals Innovationen, Forschungsthemen und neue Konzepte von Start-Up-Unternehmen
          im „agra – Zentrum für Innovation“. Wissenschaftler und Unternehmer fragen das Format
          nach, schlagen eigene Ideen für die Weiterentwicklung der Initiative vor und arbeiten in
          angestoßenen Projekten zusammen.

          Der Start ist gelungen. Wir werden den eingeschlagenen Weg gemeinsam
          mit Ihnen erfolgreich weitergehen.

                                                Thomas Schmidt
                                                Sächsischer Staatsminister für
                                                Umwelt und Landwirtschaft
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V O R S T E L L U N G

DIE ZUKUNFT
WARTET NICHT
Das digitale Zeitalter wird unser Leben tiefgreifend ver­
ändern. Auch im Bereich der Umwelt und Landwirtschaft
werden sich durch die Digitalisierung Strukturen und
Prozesse grundlegend wandeln. Diese Entwicklungen
fachübergreifend und mit klugen Strategien zu begleiten,
liegt in der Verantwortung von Politik und Verwaltung.

Das Sächsische Staatsministerium für Um­       Das Wort simul steht im Lateinischen für
welt und Landwirtschaft (SMUL) hat im          „zusammen“. Genau das ist der Ansatz der
Sommer 2016 die Zukunftsinitiative simul+      Initiative, denn zusammen lässt sich mehr
ins Leben gerufen. Ganz gleich, ob es um       erreichen. Sachsen ist reich an Ideen, Pro­
Themen wie Luft, Wasser, Boden, Strahlung,     jekten und an Menschen, die die Zukunft des
Geologie, Klima, Naturschutz, ländliche Ent­   Freistaates im Blick haben. Unternehmen,
wicklung oder direkt um die Land-, Forst-      Forschungseinrichtungen, aber auch private
und Ernährungswirtschaft geht – unter dem      Initiativen setzen sich in ganz unterschiedli­
Dach von simul+ stellt sich das SMUL aktu­     cher Weise mit den aktuellen Herausforde­
ellen und zukünftigen umwelt- und agrar­       rungen auseinander. Durch eine zunehmende
politischen Herausforderungen.                 Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft
                                               und Verwaltung möchte das SMUL gemein­
                                               sam mit seinen nachgeordneten Einrichtun­
                                               gen und externen Partnern die Entwicklung
                                               von intelligenten Lösungen anstoßen.
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II simul + ist ein wichtiger Beitrag,
                     um das vorhandene Potenzial der
             Wissens- und Kompetenzträger für
              den Standort Sachsen zu bündeln
                         und nutzbar zu machen. II

Die Zukunftsinitiative des SMUL leistet     ative, in die Zukunft gerichtete Konzepte      Im Zeitalter von Digitalisierung, dem Inter­
einen Beitrag, das vorhandene Potenzial     und Projekte, Veranstaltungen und Veröf­       net der Dinge, der Entwicklung neuer in­
der Wissens- und Kompetenzträger für        fentlichungen aus den Themenbereichen          telligenter, selbstkommunizierender Technik
den Standort Sachsen weiter zu bündeln,     des SMUL.                                      können neue Lösungsansätze entstehen,
deutlicher sichtbar und besser nutzbar zu                                                  um ökologische, ökonomische und soziale
machen. simul+ ist die Plattform für kre­   Im Rahmen der Zukunftsinitiative simul+ be­    Nachhaltigkeitsaspekte noch besser in Ein­
                                            kommen Persönlichkeiten und innovative         klang zu bringen.
                                            Ideen ein Podium. In thematischen Foren
                                            und bei Symposien werden Methoden, Ver­        Unter dem Slogan „Zukunft. Zusammen
                                            fahren und Projekte an der Schnittstelle von   bringen!“ werden im Rahmen der Zukunfts­
                                            angewandter Forschung und Praxiseinsatz        initiative Vorhaben unterstützt, die zum
                                            vorgestellt. In speziellen simul+Werkstätten   Schutz von Natur und Umwelt, zur Verbes­
                                            für die Bereiche Umwelttechnik, Landtechnik,   serung der Wertschöpfung und am Ende
                                            Holz und Ernährungswirtschaft treffen sich     zur Steigerung unserer Lebensqualität im
                                            Fachleute zum Erfahrungsaustausch. Dabei       Freistaat Sachsen beitragen.
                                            wird die gesamte Innovationskette betrach­
                                            tet – vom Forscher und Entwickler über den
                                            Planer und Projektanten bis hin zum Produ­
                                            zenten, Dienstleister und Anwender.

                                                                                                       I N F OR M AT I V:
                                                                                                       Weitere Termine
                                                                                                       und Veranstaltungen
                                                                                                       finden Sie unter:
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EIN START MIT
          AUFBRUCHSSTIMMUNG
            Den Startschuss für die Zukunftsinitiative                PROJEKT 2
                 simul+ des SMUL gab Staats­m inister
                Thomas Schmidt am 24. August 2016.                    Das synergetische Rechenzentrum der Zukunft
                 Mehr als 230 Vertreter aus Sachsens                  Die Cloud & Heat Technologies GmbH installiert Cloud-Server in
            Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung                   Wohn- und Geschäftshäusern und nutzt dabei die durch die Re­
            diskutierten bei der Auftaktveranstaltung                 chenleistungen entstehende Abwärme zum Heizen der Gebäude
          in Radebeul Fragen und Antworten rund um                    sowie für die Wassererwärmung. Das spart Energie und führt zu
                        die Technologien der Zukunft.                 einer guten CO2-Bilanz.

                                                                             PROJEKT 3

                                                                             Hahn oder Henne – der Blick ins Hühnerei
                                                                             In Zusammenarbeit mit der TU Dresden und der Universi­
                                                                             tät Leipzig hat die Evonta Technology GmbH ein Verfahren
                                                                             entwickelt, um künftig das Töten männlicher Eintagsküken
                                                                             zu vermeiden. Mittels der Nah-Infrarot-Raman-Spektro­
                                                                             skopie-Methode ist es gelungen, das Geschlecht bereits

A
           nregungen und Impulse gaben Vorträge wie der von Pro-             vor dem Schlupf im befruchteten Hühnerei zu bestimmen.
           fessor Gerhard Fettweis von der TU Dresden zum neuen
           Mobilfunkstandard 5G und die damit in Zusammenhang         PROJEKT 4
stehenden Möglichkeiten für Landwirtschaft und Umwelt. Markus
Michalow, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen, zeigte         Mikroschadstoffe im Abwasser
vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Projekte auf.   Mikroschadstoffe sind ein bisher weitgehend ungelöstes Pro­-
Im Zentrum der Veranstaltung standen allerdings die nachfolgenden     blem im Abwasser. Im Mittelpunkt des bis 2018 laufenden Projekts
sächsischen Akteure und deren Projektideen:                           „MikroModell“ unter Federführung der TU Dresden steht deshalb
                                                                      die Entwicklung eines Stoffflussmodells, welches einen besseren
                                                                      Umgang mit Mikroschadstoffen ermöglichen soll.
       PROJEKT 1

       Landwirtschaft 4.0 – mit weniger mehr produzieren
       Die Agri Con GmbH beschäftigt sich mit Lösungen und Werk­       F I L M I S C H : mehr Informationen
       zeugen des digitalen Pflanzenbaus. Beispielsweise scannen
       Sensoren Pflanzen, interpretieren die Messwerte anhand
       hinterlegter Algorithmen und signalisieren schließlich dem
       Ausbringgerät die optimale Menge für Dünger oder Spritz­
       mittel.

                                                                        PROJEKT         PROJEKT         PROJEKT         PROJEKT
                                                                           1               2               3               4
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L A N D W I R T S C H A F T    4 . 0   I N   S A C H S E N

DIGITALE HELFER IM
STALL UND AUF DEM FELD
Zum simul+
Forum unter dem
Titel „Landwirt­
schaft 4.0 in
Sachsen“ kamen
180 Fachleute am
19. Oktober 2016
nach Dresden.

                                               tern aus der Verwaltung beim simul+Forum

V
           on Melkrobotern in Milchvieh­       „Landwirtschaft 4.0 in Sachsen“ über den
           ställen bis hin zur Präzisions­     Stand, Entwicklungspotenziale und Chan­         wirkungsvoll unterstützt werden, wie Tor­
           landwirtschaft auf den Äckern       cen der Digitalisierung in der Landwirt­        sten Schlunke vom Milchhof Diera KG dar­
befinden sich Landwirte inmitten einer         schaft im Freistaat.                            stellte. Die Digitalisierung ermöglicht die
rasanten Entwicklung. Die Digitalisierung                                                      Früherkennung von Erkrankungen, indem
landwirtschaftlicher Produktionsprozesse       Experten aus Forschung, Beratung und Pra­       es möglich ist, den Gesundheitsstatus der
ist eine chancenreiche Entwicklung mit         xis zeigten die Potenziale von „Precision       Nutztiere zu überwachen und trägt dazu
riesigen Anwendungsmöglichkeiten für           Farming“ auf. So verdeutlichte zum Beispiel     bei, den Einsatz von Medikamenten zu re­
eine ressourcen- und klimaschonende            Professor Hans W. Griepentrog von der Uni­      duzieren. Im Pflanzenbau hilft High-Tech,
Landbewirtschaftung sowie für Tierwohl         versität Hohenheim in seinem Vortrag, dass      den Bedarf der Pflanzen an Nährstoffen
fördernde Haltungsverfahren. Vor allem         der gezielte sensorgesteuerte Einsatz von       und Pflanzenschutzmitteln zu präzisieren.
intelligente Roboter-, Sensor- und Satel­      Pflanzenschutz- und Düngemitteln neben
litentechnik in Kombination mit moderner       ökonomischen Vorteilen auch einen erheb­        Landwirtschaft 4.0 ist nicht von der Größe
Anwendungssoftware in Smartphones, Tab­        lichen Nutzen für die Umwelt bringt.            der Betriebe abhängig: Über Maschinen­
lets und Apps bieten Landwirten ungeahnte                                                      ringe, Lohnunternehmen und andere
Möglichkeiten.                                 Vorgestellt wurden auch die Möglichkeiten       Formen der Zusammenarbeit sind grund­
                                               der Anwendung von Automatisierungslö­           sätzlich alle Betriebe in der Lage, Nutzen
Staatsminister Thomas Schmidt diskutierte      sungen und moderner Sensor- und Re­             aus der neuen Technikentwicklung zu ziehen
in Dresden mit Vertretern aus Wissenschaft,    geltechnik in der Nutztierhaltung. Dabei        und damit vom ökonomischen, sozialen und
Landwirtschaft, Landtechnik sowie Vertre­      kann insbesondere das Herdenmanagement          ökologischen Fortschritt zu profitieren.
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+
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ES GEHT NICHT
NUR UMS KORN
Die simul+
Werkstatt zur
Landtechnik am
4. November 2016
in Nossen thema­
tisierte „Qualitäts­
weizen zwischen
Stickstoffdüngung
und Lebensmittel-
produkten“

A
         m Beispiel des Weizens diskutierten       für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie         Endprodukte hinsichtlich Preis, Qualität und
         Fachleute zur simul+Werkstatt in          (LfULG) für Landwirte eingerichteten zehn       Eigenschaften. Die Ernährungswirtschaft ori­
         Nossen über die landwirtschaftli­         Arbeitskreise für Gebiete mit besonderem        entiert sich an den Kundenwünschen. Somit
che Produktion im Spannungsfeld zwischen           Handlungsbedarf bei der Stoffeintragsmin­       entwickeln sich Anforderungen vom Ende der
dem Schutz der Lebensgrundlagen und den            derung.                                         Wertschöpfungskette über die gesamte Pro­
Anforderungen der Ernährungswirtschaft.                                                            duktion hinweg, die Landwirten nur noch
                                                   Zur simul+Werkstatt erörterten die Teilnehmer   geringe Spielräume und Alternativen lassen.
Hohe Nitratkonzentrationen in Gewässern            Ansätze, die den Stickstoffaustrag aus der      Neben innovativen Verfahren zur Verbesse­
sowie im Grundwasser erhöhen den Hand­             Landwirtschaft reduzieren helfen. Zudem         rung der Stickstoffaufnahme sind aus diesem
lungsdruck, die Stickstoffausträge zu redu­        wurden Initiativen im Bereich der Ernäh­        Grund auch regionale Wertschöpfungspfade
zieren. Allein mit schärferen Vorschriften wird    rungswirtschaft angeregt, beispielsweise auch   mit entsprechenden Sorten-, Verarbeitungs-
sich die Problemlage jedoch nicht ausreichend      Getreide mit einem geringeren Proteingehalt     und Vermarktungsstrategien von Interesse,
entspannen lassen. Dafür sind die Zusammen­        zu verarbeiten.                                 die auf proteinärmere Weizenmehle setzen.
hänge und Wirkmechanismen zu vielfältig
und dynamisch.                                     Der mitunter erhebliche Stickstoffeinsatz in    Die Weltmarktorientierung nach dem Pro­
                                                   der Landwirtschaft resultiert aus dem Zwang     teingehalt bei Weizen wird sich von Sachsen
Sachsen setzt daher vorrangig auf einen            für die Betriebe, im harten Wettbewerb zu be­   aus nicht ändern. Jedoch sollten verschiedene
kooperativen Weg, um einen effizienteren           stehen. Um sowohl der Umwelt wie auch den       praxistaugliche regionale Lösungsansätze er­
und verlustärmeren Stickstoffeinsatz zu er­        Landwirten zu helfen, müssen neue Lösungs­      arbeitet werden. Grundsätzlich müssen alle –
reichen und Stickstoffausträge in die Umwelt       wege aufgezeigt werden. Ein wichtiger Aspekt    vom Erzeuger bis hin zum Konsumenten –
zu minimieren. Neben einem umfangreichen           ist dabei das Konsumentenverhalten. Verbrau­    sensibilisiert werden, um die Folgen ihres
Förderangebot gibt es die vom Landesamt            cher haben bestimmte Erwartungen an die         Handelns zu bedenken.
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SACHSENS
SCHATZKARTE
Zum simul+Forum
„Sachsen hebt
seine Schätze“
am 29. März 2017
in Freiberg prä­
sentierten sich
das Landesamt
für Umwelt, Land­
wirtschaft und
Geologie sowie
das Oberbergamt.

                                                    Daten über den geologischen Aufbau des
                                                    Untergrundes sind eine entscheidende In­
                                                    formationsbasis – interessant nicht nur für         systeme weiter- und neu entwickelt werden.
                                                    die Rohstoffwirtschaft, sondern auch für            Bis hin zu einer „Geologie 4.0“, die Daten für
                                                    die Raumplanung und für Infrastruktur­              Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft

R
           OHSA steht für Rohstoffdaten             großprojekte. In Verbindung mit den neuen           bereitstellen kann.
           Sachsens – es handelt sich um ein        Möglichkeiten der Datenauswertung bieten
           Schlüsselprojekt der Sächsischen         sie eine wertvolle Grundlage für die geo­           Letztlich dient das Projekt der Rohstoffsi­
Rohstoffstrategie und wird vom LfULG so­            logische Landesaufnahme. Neben digitalen            cherung und steigert die Attraktivität des
wie vom Oberbergamt (OBA) verantwortet.             Dokumenten und Karten werden im Pilot­              Standortes Sachsen für den einheimischen
Ziel des Projektes ist die systematische Er­        projekt ROHSA 3.1 ein geologisches 3D-Mo­           und internationalen Bergbau. Es liefert ein­
fassung, Sicherung und Verfügbarmachung             dell und eine Rohstoffprognose erstellt.            malige Datengrundlagen für wissenschaft­
aller relevanten – auch in Archiven Dritter         Da das Pilotprojekt methodisch Neuland              liche Fragestellungen und raumplanerische
vorhandenen – rohstoffgeologischen Daten            betritt, wurde zunächst ein etwa 740 Qua­           Entscheidungen und steigert die Expertise
für Spate und Erze im Freistaat Sachsen.            dratkilometer großes Gebiet im mittleren            der sächsischen Behörden. Bis 2018 soll mit
                                                    Erzgebirge bearbeitet, welches über ein ho­         ROHSA 3.2 nun ein 2.100 Quadratkilometer
Zum simul+Forum „Sachsen hebt seine                 hes Rohstoffpotenzial verfügt. Es wurden            großes Gebiet bearbeitet werden, welches
Schätze“ in der Alten Mensa der TU Berg­            vorhandene geologische und rohstoffspe­             das Gebiet von ROHSA 3.1 vollständig um­
akademie Freiberg wurden die Ergebnisse             zifische Daten gesucht, erfasst, digitalisiert      schließt.
des Pilotprojektes „ROHSA 3.1“ im Beisein           und aufbereitet. Für diese umfangreichen
von Staatsminister Thomas Schmidt und               Datenmengen mussten Prozesse automa­                Mehr Infos unter:
Staatsminister Martin Dulig vorgestellt.            tisiert und komplexe Datenverarbeitungs­            www.rohsa.sachsen.de
+
                                      S I M U L       W E R K S T A T T   U M W E L T T E C H N I K

KLEIN, INTELLIGENT,
INNOVATIV SUCHT …
Die simul+
Werk­statt „Inno­
vations­f örderung
Umwelttechnik“
fand am 7. April
2017 auf der
Fachmesse für
Ent­sorgung,
Kreislauf- und
Ressourcenwirt­
schaft (terratec)
in Leipzig statt.

                                                  leister auftreten und Projektideen fertigen   werden? Und wie lassen sich Rückstände

W
             ie sich innovative Geschäfts­        sowie marktreife Produkte und Verfahren       von Hormonen und Medikamenten wirksam
             ideen und Lösungen entwi­            weiterentwickeln.                             aus dem Abwasser entfernen?
             ckeln, hängt entschieden
davon ab, dass sich Wirtschaft und Wis­           Zur simul+Werkstatt standen in vier the­      Um aus den gewonnenen Ideen praktikable
senschaft ständig austauschen und Koope­          matischen Arbeitskreisen sowohl unter­        Lösungen und förderfähige Projekte abzu­
rationsmöglichkeiten ausschöpfen.                 nehmerische als auch wissenschaftliche        leiten, werden die beteiligten Unternehmen
                                                  Herausforderungen im Fokus. Die 60 Teil­      und Forschungseinrichtungen nach der Ver­
Die Veranstaltung richtete sich an Unter­         nehmer diskutierten unter anderem             anstaltung von den Unternehmen VDI/VDE
nehmen, die innovative Ideen verfolgen und        folgende Fragestellungen: Wie können Bio­     Innovation + Technik GmbH, AGIL GmbH
dafür noch Kooperationspartner suchen.            gasanlagen flexibel und steuerbar betrieben   Leipzig und Conoscope GmbH unterstützt.
Partner für kleine und mittelständische Un­       werden, um auch in Zukunft ein zentraler      Die drei Beratungsunternehmen sind kom­
ternehmen können andere Unternehmen               Baustein der Energieversorgung zu sein?       petente Partner in Sachen Marktanalyse,
sein, deren Profil die eigene Leistungsfä­        Wie können wertvolle Rohstoffe aus dem        Innovations- und Prozessmanagement,
higkeit ergänzt. In Frage kommen ebenso           zunehmenden Anfall von Photovoltaik-Alt­      Wissenstransfer, Technologiescouting oder
Forschungseinrichtungen, die als Dienst­          anlagen oder Altbatterien zurückgewonnen      Internationalisierung.
P H O S P H O R R Ü C K G E W I N N U N G        A U S    A B F Ä L L E N

KLÄRSCHLAMM ALS
ROHSTOFFLIEFERANT
Das simul+Forum
am 7. April 2017
in Leipzig wid­
mete sich der
„Phosphorrück­
gewinnung
aus Abfällen,
insbesondere
kommunalen
Klärschlämmen“.

                                            Klärschlammentsorgern und der Verwal­             Die Rückgewinnung von Phosphor ist

D
          er geplante Ausstieg aus der      tung die Gelegenheit, sich zu informieren         deshalb so bedeutend, da die derzeit wirt­
          Klärschlammentsorgung, die        und untereinander auszutauschen.                  schaftlich abbaubaren Phosphorvorkom­
          Verschärfung des Düngemittel­                                                       men immer höhere Schadstoffbelastungen
rechts sowie die angestrebte Phosphor­      Acht Fachvorträge beleuchteten die Situa­         aufweisen, die sich zudem nur in wenigen
rückgewinnung führen dazu, dass sich die    tion aus jeweils unterschiedlicher Sicht. Ein­    Regionen (China, Marokko, USA) der Erde
Akteure der Abwasserbeseitigung und der     leitend wurden die künftigen gesetzlichen         konzentrieren. Gleichzeitig ist Phosphor ein
Klärschlammentsorgung Gedanken über         Rahmenbedingungen für die Klärschlamm­            wichtiger Baustein des Lebens, der insbe­
zukünftige Entsorgungskonzepte und alter­   verwertung und Phosphorrückgewinnung              sondere als Zusatzstoff in Futter- und Dün­
native Entsorgungswege machen müssen.       dargestellt. Neben einem Überblick zu ak­         gemitteln nicht wegzudenken ist.
                                            tuellen bundesweiten Entwicklungen zu
Staatsminister Thomas Schmidt und wei­      Phosphorrückgewinnungsverfahren wur­              In seinem Vortrag über die aktuellen Ent­
tere 100 Teilnehmer folgten deshalb der     den Untersuchungsergebnisse sächsischer           wicklungen bei der Phosphorrückgewinnung
Einladung des LfULG und der Sächsischen     Akteure präsentiert. Das Spektrum reichte         berichtete Dr. Uwe Müller vom LfULG, dass
Landesstiftung Natur und Umwelt zum si­     dabei von der Verfahrensentwicklung ei­           es derzeit etwa 50 verschiedene technische
mul+Forum „Phosphorrückgewinnung aus        nes Zweckverbands bis zu Erfahrungen              Ansätze für die Phosphorrückgewinnung gibt.
Abfällen, insbesondere kommunalen Klär­     von Aufbereitungstechnologien bei der             Einige dieser Verfahrensvarianten befinden
schlämmen“. Der Fachtag bot Vertretern      Phosphorrückgewinnung an der TU Berg­             sich noch in der Entwicklung – für andere
von Planungsbüros, Kläranlagenbetreibern,   akademie Freiberg.                                wird die großtechnischer Anwendung erprobt.
+
                               S I M U L        W E R K S T A T T   E R N Ä H R U N G S W I R T S C H A F T

ES GEHT AUCH
OHNE ABFALL
Die simul+
Werkstatt war
am 26. April 2017
zu Gast bei der
Friweika eG in
Weidensdorf.
Schwerpunkt
war intelligentes
Recycling.

                                                    Einen Überblick zum Stand der Wissen­
                                                    schaft vermittelte Professor Harald Rohm
                                                    vom Institut für Naturstofftechnik der TU

E
         lf Millionen Tonnen Lebensmittel           Dresden. Oftmals seien gerade in Neben­       Arbeitsgruppe „Pflanzliche Nebenprodukte“
         landen in Deutschland jährlich im          produkten sehr hochwertige Inhaltsstoffe      Gelegenheit, über Möglichkeiten der Ver­
         Müll. Den Hauptanteil an dieser            enthalten. Anschließend stellte Gastgeber     wertung von Apfel- und Beerentrester zu
Verschwendung haben die Privathaushalte.            Marko Wunderlich die erfolgreiche Entwick­    diskutieren. Dass diese Trester auch für die
Aber auch in der Gastronomie, im Handel             lung der Friweika eG vor. Das Unternehmen     Verarbeitung in hochwertigen Backwaren
und bei den Herstellern gibt es Reserven.           verwertet anfallende Kartoffelnebenpro­       geeignet sind, wurde erst kürzlich in einem
                                                    dukte in einer eigenen Biogasanlage. Einer­   Projekt der TU Dresden bewiesen.
Müssen Reste überhaupt in den Müll? Gibt            seits schont dies die Umwelt, andererseits
es eine sinnvolle Verwendung? Wie wird der          reduziert die selbst erzeugte Energie auch    Die Zusammenarbeit von Herstellern ähnli­
Rest zum Rohstoff? Um diese Fragen drehte           die Betriebskosten und stellt damit einen     cher Produkte ist sinnvoll, um mengenmä­
sich die simul+Werkstatt in Weidensdorf mit         wesentlichen Einsparfaktor dar.               ßige Skaleneffekte ausschöpfen zu können.
der Friweika eG als Gastgeber. Mehr als 50                                                        Allein können nur die wenigsten Hersteller
Teilnehmer diskutierten über die intelligente       Unter der Leitung von Romann Glowacki         Entwicklungsprojekte finanzieren und den
Verwertung von Nebenprodukten in der Le­            vom Deutschen Biomasseforschungszen­          neuesten Stand der wissenschaftlichen Er­
bensmittelherstellung.                              trum in Leipzig hatten die Teilnehmer der     kenntnisse praktisch anwenden.
N E T Z W E R K A B E N D

                                    PREISGEKRÖNTE
                                     I N N O VAT I O N E N
                      Beim simul+Netzwerkabend am 4. Mai 2017 auf der
              Landwirtschaftsausstellung agra2017 in Leipzig wurde erstmals der
             „agra-Preis für Innovation“ vergeben. Die Preisträger wurden aus dem
             Teilnehmerkreis des „agra – Zentrum der Innovation“ ermittelt, in dem
              Unternehmen, Institute und Bildungseinrichtungen ihre Neuerungen
                         aus dem Landwirtschaftssektor präsentierten.

               LANDWIRTSCHAFT                                                           FORSTWIRTSCHAFT

              BIOCARE GmbH                                                FAE Elektrotechnik GmbH & Co. KG
         Schädlingsbekämpfungsmittel                                               Umweltfreundliche
                                                                               Stromversorgungssysteme

Das Unternehmen BIOCARE aus Einbeck erforscht, entwickelt                Die FAE Elektrotechnik aus Heidenau entwickelt umwelt­
und produziert seit über 20 Jahren biologische Pflanzenschutzmit­        freundliche Stromversorgungsysteme für die Forstwirtschaft auf
tel. Den agra-Preis erhielt das Unternehmen für sein Mittel ATTRA­       der Basis von Batterien sowie Batterien in Kombination mit Brenn­
CAP® gegen Drahtwürmer im Kartoffel­anbau. Drahtwürmer fressen           stoffzellen. Für diese Innovation gab es den agra-Preis. Die Systeme
tiefe Löcher in die Kartoffeln. Diese können deshalb teilweise nicht     von FEA ermöglichen beispielsweise den Einsatz geräuscharmer
mehr vermarktet werden. Neben den Fraßschäden wird zudem die             Forstgeräte in Schutzgebieten. Mit den alternativen Generatoren
Ursache für pilzliche und bakterielle Infektionen geschaffen. Das        entstehen keine schädlichen Abgase und zudem kann auf was­
umweltverträgliche Schutzmittel in Granulatform                          sergefährdende Treibstoffe verzichten werden.
enthält sowohl einen Lockstoff für Drahtwürmer                           Mit einem effektiven Wirkungsgrad von bis zu 90
als auch den für Insekten schädlichen Pilz Metar­                        Prozent lassen sich Energieträgerkosten um bis zu
hizium brunneum.                                                         95 Prozent reduzieren.
www.biocare.de                                                           www.fae-elektrotechnik.de
ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT                                                              SONDERPREIS

 Fraunhofer-Institut für Keramische                                               Lehrlinge des
     Technologien und Systeme                                              Staatsbetriebes Sachsenforst
   Verfahren zur Reststoffverwertung                                           Verfahren zum Binden
                                                                                  von Nährstoffen
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und
Systeme (IKTS) in Dresden betreibt anwendungsorientierte            Den von der Deutschen Kreditbank gestifteten, mit 1.000 Euro
Forschung für Hochleistungskeramik. Den agra-Preis bekam das        dotierten, „agra-Sonderpreis für den innovativen berufsständischen
Institut für die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens, bei dem   Nachwuchs“ erhielten vier Lehrlinge des zweiten Lehrjahres aus dem
aus Reststoffen, wie sie beispielsweise in Molkereien anfallen,     Forstbezirk Leipzig des Staatsbetriebes Sachsenforst. Sie entwi­
sauberes Wasser, Dünger sowie Biogas gewonnen werden. Rest­         ckelten ein Verfahren, bei dem auf natürliche Weise Nährstoffe aus
stoffe aus der Molkenveredelung wurden bislang energie- und         geklärten Abwässern gebunden werden. Die vier Lehrlinge fanden
kostenintensiv entsorgt. Die überwiegend flüssigen Bestand­         damit eine komplexe Lösung, um der drohenden Verkrautung eines
teile der Schlempe können mit dem Verfahren                         Waldbachs im Colditzer Forst und der Ansied­
zu nutzbarem Wasser aufberei­tet werden und                         lung standortuntypischer, zum Teil invasiver
im Produktionsprozess als Frisch­wasserersatz                       Pflanzenarten auf einer angrenzenden Wiese
Verwendung finden.                                                  entgegenzuwirken.
www.ikts.fraunhofer.de                                              www.sachsenforst.de
+
                                        S I M U L       W E R K S T A T T   L A N D T E C H N I K

EIN SCHWARM
TRAKTOREN
In der Gläser­
nen Manufak­
tur Dresden
behandelte am
5. Juli 2017 die
simul+ Werkstatt
zur Agrartechnik
das Thema „Au­
tonome Systeme
und Schwarm­
technologien“.

D
           er Landwirt kontrolliert vom                                                        Ziel ist es, hochautomatische Erntehel­
           Schreibtisch aus am Monitor                                                         fer zu entwickeln, die flexibel auf andere
           das Pflügen, Säen und Ernten        gen an das Agrargeschäft und die damit          Funktionen und Werkzeuge umrüstbar sind.
der elektrisch betriebenen Roboter. Was        verbundenen Anforderungen an die Tech­          Diese Roboter vernetzen sich untereinan­
wie Science-Fiktion klingt, wird in einigen    nologie.                                        der und stimmen die Arbeitsprozesse ab.
Jahren gängige Praxis sein.                                                                    Zu den Partnern gehören die TU Dresden,
                                               Bei der Fülle an Möglichkeiten, die digitale    zwei Fraunhofer-Institute aus Dresden und
Einen Vorgeschmack auf die technischen         Innovationen mit sich bringen, warnte er        Chemnitz, mittelständische Unternehmen
Möglichkeiten und die damit verbundenen        zugleich, sich vom Ingenieurgeist zu tech­      sowie der US-Konzern Deere & Company,
Herausforderungen gab die simul+Werkstatt      nologischen Extravaganzen hinreißen zu          der Weltmarktführer für Landmaschinen.
zur Agrartechnik unter dem Titel „Auto­        lassen und mit Hochtechnologie den Land­        Gemeinsam investieren sie zwölf Millio­
nome Systeme und Schwarmtechnologien“.         wirt zu überfordern.                            nen Euro für das Verbundprojekt, wovon
                                                                                               70 Prozent Fördergelder vom Bundesfor­
Mehr als 100 Gäste der simul+Werkstatt         Geschäftsführer Thomas Pohlmann vom             schungsministerium sind. In den kommen­
folgten den Impulsreferaten und Vorträgen      Technologie-Unternehmen WTK-Elektronik          den zehn Jahren soll der Wachstumskern
ausgewiesener Fachleute.                       stellte den Teilnehmern das ambitionierte       „Feldschwarm“ zwischen Dresden, Chem­
                                               Projekt „Feldschwarm“ vor. Dabei handelt        nitz und Neustadt in Sachsen über 300
Professor Klaus Höhn, Technikchef beim         es sich um eine Kooperation sächsischer         neue Arbeitsplätze schaffen sowie einen
Landmaschinenhersteller John Deere,            Unternehmen zur Entwicklung neuer               jährlichen Umsatz von 200 Millionen Euro
sprach über die globalen Herausforderun­       Schwarmtechnologien.                            erwirtschaften.
E I P - P R O J E K T E

 GEMEINSAM
 NACHHALTIG
WIRTSCHAFTEN
   Das Programm EIP-AGRI unterstützt
 europäische Innovationspartnerschaften
für landwirtschaftliche Produktivität und
             Nachhaltigkeit.
PROJEKT 1                               PROJEKT 2                           PROJEKT 3                          PROJEKT 4
Agrarmeteorologische                    Entwicklung eines                   Implementierung                    Düngung und
Optimierung von                         Precision Farming-                  biologischer Verfahren             Unkrautregulierung
Pflanzenschutzmaß­                      Systems zur Sicherung               der Stickstoffversor­              in ökologisch ange-
nahmen                                  flächenhafter Schutz­               gung im ökologischen               bautem Winterraps
                                        güter                               Kartoffelbau
Partner: Ingenieurbüro                                                                                         Partner: Hochschule für
Albrecht und Partner, Klipp­            Partner: EXAgT GbR Büro für         Partner: Hochschule für            Technik und Wirtschaft
hausen OT Sora | Deutscher              präzise Agronomie, Ostrau OT        Technik und Wirtschaft             Dresden (HTW) | Landwirt­
Wetterdienst, Leipzig | RRS             Zschochau | Hofgut Raitzen,         Dresden (HTW) | Vorwerk            schaftsbetrieb Faller,
Landwirtschaftsbetrieb GbR,             Hof OT Raitzen | Agrar AG           Podemus LWB Bernhard               Klappendorf
Klipphausen OT Riemsdorf                Ostrau, Ostrau OT Wutzschwitz       Probst, Dresden
                                                                                                               Laufzeit: Juli 2015 bis
Laufzeit: Oktober 2015 bis              Laufzeit: März 2015 bis             Laufzeit: Juli 2015 bis            Dezember 2017
Dezember 2018                           Februar 2019                        Dezember 2017

Die Partner möchten agrar-              Landwirten, die Acker- und          Durch Optimierungsversuche         Das Vorhaben möchte über
meteorologische Beratungs-              Pflanzenbau betreiben, soll         soll eine Zwischenfruchtkom-       Stickstoff-Düngung von Win-
werkzeuge entwickeln, um                ein in die Betriebsabläufe leicht   bination aus Sommerwicke           terraps dessen vorwinterliche
Pflanzenschutzmaßnahmen                 integrierbares und wirtschaftlich   und Brassicaceen identifiziert     Entwicklung und das Wachstum
unter Anwendung agrarme­                weitgehend neutrales Precision      werden, die sowohl einen ho­       fördern. So soll eine hohe Un­
teorologischer Informationen            Farming-System bereitgestellt       hen Stickstoff-Vorfruchtwert       krautunterdrückung sowie eine
durchzuführen. Es werden E­xakt­        werden, mit dem sie flächen­        auf die Kartoffel als auch eine    hohe Kornertragsleistung des
versuche zur Wirksamkeit von            hafte Schutzgüter sichern kön­      starke Minderung von Rhizoc­       Rapses im ökologischen Land­
Wachstumsregulatoren und                nen.                                tonia-Schäden bewirkt.             bau erzielt werden.
Pflanzenschutzmitteln in Abhän­
gigkeit von meteorologischen            Schwerpunkt ist dabei, im Be­       Geprüft wird außerdem die          Aus einem an der HTW Dresden
Bedingungen bei der Ausbrin­            reich der Bodenbearbeitung für      betriebseigene Erzeugung des       durchgeführten Forschungspro­
gung durchgeführt.                      flächenhafte Schutzgüter eine       Zwischenfruchtsaatgutes Som­       jekt ist bekannt, dass sehr früh
                                        automatisierte Begrenzung der       merwicke.                          geschnittene und zu Pellets
So soll ein Modell entwickelt           Bearbeitungstiefen auf 5-15                                            aufbereitete Aufwüchse von
werden, das in der landwirt­            Zentimeter zu entwickeln.           In beiden Teilvorhaben soll eine   Weißklee eine sehr gute Dün­
schaftlichen Praxis eine ziel­                                              betriebswirtschaftliche Analyse    gewirkung entfalten.
genauere Anwendung von                  Außerdem wird das Verfahren         der Erzeugungsverfahren vorge­
Pflanzenschutzmitteln ermög­            für die Düngung und den Pflan­      nommen werden, um die für die      Basierend auf diesen Ergebnis­
licht. Dieses agrarmeteorologi­         zenschutz erprobt. Dabei geht es    Wertschöpfung optimierten Ver­     sen soll die Düngewirkung der
sche Wirkmodell könnte dann             um eine automatisierte Mengen­      fahren herausfinden zu können.     Leguminosenpellets in Winter­
in ISIP integriert oder in anderer      begrenzung der ausgebrachten                                           raps geprüft werden. Ziel ist, eine
Form als Beratungswerkzeug zur          Betriebsmittel auf den entspre­                                        Düngestrategie für viehlos wirt­
Verfügung gestellt werden.              chenden Teilflächen und Arealen.                                       schaftende Betriebe des ökolo­
                                                                                                               gischen Landbaus zu entwickeln.

M E H R I N FOR M AT ION E N:        www.landwirtschaft.sachsen.de/EIP-AGRI
PROJEKT 5                         PROJEKT 6                           PROJEKT 7                          PROJEKT 8
Pflanzenbauliche Stra­            Erprobung Rot- und                  Konzeption einer                   Anbaustrategien
tegien zur Optimierung            Weißklee-Pellets zur                tiergerechten,                     für ökologisch
von Öko-Gemüse-                   Proteinversorgung von               ergonomisch-umwelt­                wirtschaftende
speiseerbsen                      Legehennen                          freundlichen                       Milchviehbetriebe in
                                                                      Rinderstallanlage                  Mittelgebirgslagen
Partner: Hochschule für Tech­     Partner: LandGut Naundorf
nik und Wirtschaft Dresden        GmbH | Zentrum für an­              Partner: Agraset-Agrargenos­       Partner: Hochschule für Tech­
(HTW) | ÖBS Ökobauernhöfe         gewandte Forschung und              senschaft e. G., Naundorf bei      nik und Wirtschaft Dresden
Sachsen GmbH, Dresden |           Technologie e. V. an der HTW        Rochlitz | Universität Leipzig,    (HTW) | Agrofarm 2000 GmbH
Elbtal Tiefkühlkost, Zweignie­    Dresden (ZAFT)                      Veterinärmedizinische Fakultät |   Eichigt | Gäa – Vereinigung
derlassung der Frosta AG                                              Architektur- und Ingenieurbüro     ökologischer Landbau e. V.
                                  Laufzeit: Mai 2015 bis
                                                                      Günther, Erlau | Beratende
Laufzeit: Januar 2016 bis         Juli 2017                                                              Laufzeit: April 2017 bis
                                                                      Ingenieure SHN GmbH, Erlau
Dezember 2017                                                                                            Dezember 2019
                                                                      | f.u.p. Dresden – Dr. Fritsche
                                                                      Unternehmens- und Personal­
                                  Die Projektgruppe versucht
                                                                      entwicklung, Freital
Im Rahmen des Vorhabens           durch eine hohe Schnittfre-                                            Ziel des Vorhabens ist es, für
wird das pflanzenbauliche         quenz von Rotklee und Weiß­         Laufzeit: Januar 2015 bis          auf ökologischen Landbau
Verfahren für Gemüseerbsen        klee ein sehr proteinhaltiges und   Dezember 2018                      umstellende Betriebe im Mit­
weiterentwickelt, um den Ertrag   hochverdauliches Konzentrat­                                           telgebirge, die Milch erzeugen,
im ökologischen Anbau unter       futtermittel für die Legehen­                                          innovative Strategien im Acker­
sächsischen Anbaubedingungen      nenfütterung zu erzeugen und        Das Pilotprojekt T.I.E.R. ist      bau zu entwickeln.
deutlich zu steigern.             aufzubereiten.                      Teil eines umfangreicheren
                                                                      Investitionsvorhabens. Von         Dafür werden neue Ansätze zur
In einer Feldversuchsserie wird   Außerdem sollen drei vollwertige    EIP-AGRI werden im Pilotprojekt    Verbesserung des Anbaus von
der Einsatz von Dammkulturen      Futterrationen für Legehennen       unter anderem folgende Vor­        Mais, Winterraps und Körnerle­
und verschiedenen biologischen    erstellt werden, wobei die Ei­      habenteile gefördert: Bau einer    guminosen verfolgt. Im Vogtland
Pilzbekämpfungsstrategien (Rhi­   weißversorgung auf Basis von        Entmistungseinrichtung, die zu     gibt es für dieses Projekt mehr­
zovital, Tilecur, Gesteinsmehl    Sesamkuchen, Rotkleekonzentrat      verringerten Ammoniakemis­         faktorielle Feldversuche.
und Einbettung in Grünkompost)    bzw. Weißkleekonzentrat erfolgt.    sionen führt, Speicherung und
geprüft.                          Bewertet wird das Futtermittel      Verwendung von aufbereitetem       Verbessern soll sich damit die
                                  anhand der Eizahl, Eiersortierung   Regenwasser der Dachentwäs­        betriebliche Wertschöpfung im
                                  und dem Anteil von Schmutzeiern.    serung als Brauchwasser, Ent­      ökologischen Landbau unter
                                                                      wicklung und Installation einer    kühl-feuchten Standortbedin­
                                  Übergeordnetes Ziel ist es, die     zuverlässigen, energiesparenden    gungen.
                                  Eignung sehr junger Futterlegu­     und wirtschaftlichen Beleuch­
                                  minosenaufwüchse als alternati­     tungsanlage, Entwicklung und
                                  ves Eiweißkonzentratfuttermittel    Einrichtung eines besonderen
                                  in der ökologischen Legehen­        Tierbehandlungsbereiches.
                                  nenhaltung zu prüfen.
Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für
Umwelt und Landwirtschaft (SMUL)
Postfach 10 05 10, 01076 Dresden
Bürgertelefon: +49 351 564-6814
Telefax: +49 351 564-2059
E-Mail: info@smul.sachsen.de
www.simulplus.sachsen.de
Diese Veröffentlichung wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des
von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Ansprechpartner:
SMUL, Referat EU, Internationale Zusammenarbeit, Markt, Ernährungsnotfallvorsorge
Redaktion:
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Gestaltung und Satz:
genese Werbeagentur GmbH
Druck:
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Foto:
SMUL (2, 6, 8, 11, 15, 17, 18); genese Werbeagentur GmbH (3); www.fotolia.de: Thomas Aumann (10),
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Redaktionsschluss:
2. August 2017
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Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier
Bezug:
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