DEIN BREGENZ KANN NOCH MEHR! DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN BREGENZ

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DEIN BREGENZ KANN NOCH MEHR! DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN BREGENZ
DEIN BREGENZ KANN NOCH MEHR!
DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN BREGENZ

Seit 30 Jahren beteiligen wir Grüne uns am politischen Geschehen der Landeshauptstadt,
seit 10 Jahren arbeiten wir in Regierungspartnerschaft mit der Volkspartei zusammen.
Während dieser zehn Jahre trugen wir die Verantwortung für die Bereiche Stadtplanung,
Verkehr, Energie, Umwelt, Integration und Gleichbehandlung. Vieles hat sich seither in
diesen und anderen Politikfeldern weiter entwickelt. Bregenz ist offener und moderner
geworden.
Am 15. März 2015 werden die BürgerInnen ihr Urteil über diese
Regierungszusammenarbeit sprechen. Wir sind bereit und bestens vorbereitet, die
Partnerschaft auf der Basis eines neuen Übereinkommens weiterzuführen und
auszubauen.

I. Stadtplanung
Grundlage bleibt die Vision eines urbanen Bregenz, mit den für die Erhaltung der
Naturräume notwendigen Verdichtungen in der Bebauung.

1. Integrierte Planung: mehr Fachlichkeit, weniger Partikularinteressen
Bregenz braucht eine integrierte Stadt- und Sozialplanung auf Ebene der Stadt als
Gesamtbetrachtung und einer besonderen Analyse der einzelnen Quartiersentwicklungen.
Wesentliches Instrument ist eine Sozialraumanalyse, die mit dem REK (Räumliche
Entwicklungskonzept) verknüpft wird. Unterstützt durch eine Wohnungspolitik, die auf
soziale Durchmischung abzielt.

2. Gestaltung
   a) Das Räumliche Entwicklungskonzept (REK) definiert Siedlungs- und
      Bebauungsgrenzen. Es ist unter der Verantwortung der Grünen zum verbindlichen
      Bestandteil der politischen Praxis geworden. Das soll auch so bleiben. Der unter
      grüner Verantwortung bestellte Planungs- und Gestaltungsbeirat, der die
      städtischen Gremien bei Bauvorhaben und in Fragen der Stadtplanung berät, hat
      sich bewährt und soll weitergeführt werden.
      Die Überarbeitung des gesamten REK und die Verknüpfung mit der neu
      erarbeiteten Sozialraumanalyse, sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen
      Sozialabteilung und Stadtplanungsabteilung sind weitere wichtige Bausteine.
   b) Die Sicherung von Grundstücksreserven für die städtische Sozial- und
      Stadtentwicklung ist eine wesentliche Aufgabe der Stadtplanung. Bebauungsstudien
      helfen dabei und werden als wichtiges Instrument anerkannt und im planerischen
      Alltag verwendet.

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c) Die Partizipation der interessierten Bürgerinnen und Bürger an allen wesentlichen
     Planungen ist unter grüner Verantwortung fixer Bestandteil der städtischen Politik
     geworden: Festspielvorplatz, Kaiserstraße, Hafen, Seestadt, Kornmarktplatz,
     Pipeline-Erweiterung.
      Auch in Zukunft, insbesondere bei weiteren Quartiersentwicklungen wie in Mariahilf,
      Weidach oder Leutbühel sollen moderierte Bürgerbeteiligungsverfahren über Ziele
      und Funktionen – nicht jedoch über Details der Gestaltung – bestimmen können.
      Dabei ist auf eine gute Durchmischung der teilnehmenden BürgerInnen zu achten.

3. Innenstadt und See
  •   Wir wollen eine lebendige Innenstadt, in der Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und
      Freizeit gleichwertige Lebensbereiche sind. Neben der Durchmischung gilt unser
      Augenmerk dem qualitativ hochwertigen Wohnen.
  •   Die Erweiterung der Pipeline ist eines der Projekte mit der höchsten Zustimmung
      bei den BürgerInnen. Die Trennung der Wege von FußgängerInnen- und
      RadfahrerInnen soll noch weiter geführt werden.
  •   Der Baubeginn der Seestadt wird eine logistische Herausforderung für die Stadt.
      Die Verschränkung der Nutzung mit öffentlichen Einrichtungen wie z. B. eine
      Mediathek der Landesbibliothek kann die öffentliche Akzeptanz unterstützen, sowie
      das Alleinstellungsmerkmal der Stadt als Kultur- und Landeshauptstadt weiter
      festigen.
  •   Die Planung der Seestadt beinhält auch die Planung des neuen Bahnhofgebäudes,
      sowie des neuen Busbahnhofs. Die Wahrnehmung des öffentlichen Interesses für
      gute Verkehrslösungen insbesondere für den öffentlichen Verkehr, RadfahrerInnen
      und FußgängerInnen ist eine wichtige politische Aufgabe.

5. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit
  a) Die Landeshauptstadt bietet als urbanes Zentrum für die Umlandgemeinden
     zentralörtliche Dienstleitungen – etwa in den Bereichen Kultur, Freizeit, Verkehr und
     Wohnen – an. Der Großraum Bregenz ist zu einem zusammenhängenden
     Lebensraum zusammengewachsen.
  b) Die Landeshauptstadt sucht daher eine engere Zusammenarbeit mit den Hofsteig-
     Gemeinden, Kennelbach und den Gemeinden des Leiblachtals. Vorbild ist das
     Projekt Plan B zur regionalen Entwicklung des Radverkehrs. Wesentliches Mittel ist
     die Zusammenarbeit der kommunalen Parlamente, insbesondere die Beteiligung am
     Hofsteigparlament.
  c) Als gemeinsame Basis schlagen wir eine integrierte Studie über alle wesentlichen
     regionalen Beziehungen v. a. in den Bereichen Wirtschaft, öffentliche Dienste und
     Wohnen vor. Im Rahmen dieser Erhebung soll insbesondere auf die Anteile von
     Frauen und von aus anderen Ländern Zugewanderten an der wirtschaftlichen
     Gesamtleistung eingegangen werden.

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II. Mobilität
      Selbstbestimmte Mobilität ist für alle Menschen wichtig, vor allem aber auch bis ins
      hohe Alter von großer Bedeutung. Das Durchschnittsalter der Bregenzer
      BürgerInnen steigt ständig. Die eigenständige Mobilität beeinflusst die Teilnahme
      am sozialen Leben und erhält die Gesundheit. Eine gleichberechtige Teilhabe aller
      VerkehrsteilnehmerInnen ist daher ein wichtiger Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit.
      Ziel grüner Verkehrspolitik ist Bregenz als „Stadt der kurzen Wege“ weiter zu
      positionieren. Die Hebung des Anteils von Rad-, Fußgänger- und Öffentlichem
      Verkehr am Gesamtverkehrsaufkommen (modal split) und die Reduktion des Quell-
      und Zielverkehrs um 20% bis 2025 sind zwei wichtige Hebel auf diesem Weg.
      Um alle Maßnahmen zu bündeln wurde 2014 ein Generalverkehrskonzept
      beschlossen. Das GVK beinhält kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele. Es
      hängt jedoch wesentlich von der Bregenzer Infrastrukturpolitik ab, ob diese Ziele
      erreicht werden. Die Grünen sind hier ein/e wichtige/r Initiator/in und antreibende
      politische Kraft.

1. Stadtbus
      Die Bregenzer Stadtbusflotte zählt zu den modernsten Busflotten in ganz
      Vorarlberg.

2. Fahrrad- und Fußgängerverkehr
      Mehr als die Hälfte der Wege innerhalb des Bregenzer Stadtgebiets werden zu Fuß,
      mit dem Rad oder einem öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegt. Bregenz ist im
      österreichweiten Vergleich an dritter Stelle - ein Ergebnis der Verkehrspolitik der
      vergangenen Jahre. Eine sanfte Mobilität, die intermodal alle Ziele verknüpft ist das
      Fundament der multimodalen Mobilitätsinfrastruktur in Bregenz.
      Verkehrsarme Straßen mit niedriger Geschwindigkeit, auf FußgängerInnen
      ausgerichtete Ampelphasen, sowie Begegnungszonen und Plätze machen das
      Gehen attraktiver und schaffen Lebensqualität im Alltag.

3. Stadtplanung
  a) Die Neugestaltung der Seestadt und des Seequartiers ist ein verkehrspolitisches
     Schlüsselprojekt. Im Rahmen der Planungen wurden die Grundlagen für einen
     leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsknoten im Bereich des ÖBB- und des
     Busbahnhofs gelegt, die in den kommenden Jahren realisiert werden. Die Sicherung
     dieses öffentlichen Interesses und der Fokus auf eine Priorisierung in der zeitlichen
     Abfolge der Errichtung ist eine wichtige politische Aufgabe.
  b) Einem platzsparenden, restriktiven Umgang mit Autoabstellflächen steht ein
     großzügiger Ausbau des Angebots an Radabstellplätzen gegenüber. Die Herstellung
     von Kostenwahrheit wird angestrebt.

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4. Mobilitätsmanagement
       Das Mobilitätsmanagement für die städtische Verwaltung soll verstärkt werden.
       Damit übernimmt die Stadt Vorbildfunktion.

III. Energie
Grüne Energiepolitik folgt dem Prinzip, dass in erster Linie alle Effizienzpotentiale
ausgeschöpft werden sollen und zweitens erneuerbare Energieträger die Fossilen ersetzen
sollen. Bregenz ist dem E5-Programm für energieeffiziente Gemeinden beigetreten, das
vierte e wurde bereits 2014 erreicht.
   •   Das Ziel ist eine Weiterentwicklung zu 5e. Das bedeutet:
       - Hohe thermische Standards bei Neubau und Sanierung
       - Energie- und Ressourceneffizienz im gesamten städtischen Bereich
       - Notwendig sind dafür vor allem verbindliche energiepolitische Vorgaben für den
       ausgelagerten Bereich. Die Stadt muss ihren Einfluss auf städtische Betriebe,
       insbesondere auf die Stadtwerke, nützen, um energiepolitische Vorhaben
       umzusetzen. Erneuerbare Energie: Fotovoltaik, Solarthermie müssen als zweites
       Standbein aufgebaut werden.

Wir lehnen die Hochrisikotechnologie Fracking ab und unternehmen alles in unserer Macht
Stehende, um Bohrungen im Bodenseeraum zu verhindern und das Trinkwasserreservoir
Bodensee vor den absehbaren katastrophalen Folgen zu schützen.

IV. Umwelt
1. Nachhaltigkeit
   a) In der Abfallwirtschaft ist das Ziel der kommenden Jahre gemeinsame Standards
      aller Vorarlberger Gemeinden.
   b) Es soll ein Katalog von qualitativen Kriterien für ein nachhaltiges städtisches
      Beschaffungs- und Ausschreibungswesen erstellt werden.

2. Naturschutz
       Vorrangig sind weiterhin die Erhaltung der Bregenzer Naturschutzgebiete und des
       freien Bodenseeufers.

3. Emissionen
   a) Die Entwicklung der Luftqualität muss – insbesondere was den Feinstaub betrifft –
      kontinuierlich beobachtet werden.
   b) In einer Vereinbarung mit den Mobilfunkbetreibern wurde ein Standortkonzept

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erarbeitet. Vorrangig ist der Schutz besonders sensibler Bevölkerungsgruppen, v. a.
      von Kindern und alten Menschen. Richtwert ist 1 Mw pro m2 Leistungsflussdichte.

V. Integration – zusammen leben und lernen
In der Landeshauptstadt leben Menschen aus über 90 Herkunftsländern. Die Stadt heißt
sie alle willkommen. Sie sind Bestandteil einer weltoffenen Stadt und ihrer wirtschaftlichen
und kulturellen Entwicklung. Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen
und Religionen – auch den Menschen, die sich zu keiner Glaubensgemeinschaft bekennen
– prägen das Verhältnis der Landeshauptstadt zu den hier lebenden Menschen und den
BesucherInnen.

1. Integrationskonzept
Integration ist Querschnittsmaterie und spielt in alle Bereiche der städtischen Politik,
insbesondere in die Bildung, aber auch in die Wirtschafts- oder die Sozialpolitik hinein. Der
im Integrationskonzept angeführte Maßnahmenkatalog soll vorrangig in den Bereich
Frühförderung und Schule, Wohnen und Zusammenleben umgesetzt werden.

2. Angebote
   a) Die Stadt fördert die interkulturelle Kompetenz in der städtischen Verwaltung, den
      Schulen und Kindergärten und unterstützt Programme und Bildungsangebote, die
      es den MitarbeiterInnen erleichtern, diese Kompetenz weiter zu entwickeln.
   b) Eltern mit Migrationshintergrund sollen gezielt dabei unterstützt werden, ihre
      Aufgaben als erste BildungsberaterInnen ihrer Kinder wahrzunehmen. 2014 wurde
      die erste Bildungs- und Berufsmesse für migrantische Eltern in Bregenz umgesetzt,
      diese Veranstaltung soll weitergeführt werden und sich in der Bildungslandschaft in
      Vorarlberg entsprechend positionieren.
   c) Es sollen vermehrt Personen mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen der
      städtischen Verwaltung und Betriebe beschäftigt werden.

VI. Frauen und Wirtschaft
Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sind in Vorarlberg nach wie
vor besonders groß. Die städtische Politik muss daher ihren Beitrag für mehr
Geschlechtergerechtigkeit leisten. Sie kann und soll einerseits BürgerInnen und
Beschäftigten für die Probleme und Ungerechtigkeiten sensibilisieren und andererseits ihre
Handlungsspielräume im Rahmen der Verwaltung und der städtischen Betriebe nutzen, um
gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.

1. Geschlechtergerechte Verwaltung
   a) Es wurde die Stelle einer Gleichbehandlungsbeauftragten installiert. Das Thema

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Gleichstellung wird nun als Querschnittmaterie mit allen AbteilungsleiterInnen
      bearbeitet.
   b) Die Stadt setzt die EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf
      lokaler Ebene weiter konsequent um. Genderbudgeting wird mittels
      Vorbereitungsworkshops mit den zuständigen Mitarbeiterinnen vorbereitet.
   c) Die Verwaltung wie auch die städtischen Betriebe achten im direkten Umgang mit
      den Menschen und in ihren Publikationen auf eine gendersensible Sprache.
   d) Die Stadt kann und soll auch Väter dazu ermuntern als städtische Mitarbeiter die
      Karenzzeit in Anspruch zu nehmen und die Beschäftigung von Männern in
      Kindergärten und Volksschulen soll gefördert werden.

2. Gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt unterstützen
   a) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf trifft Frauen und Männer, es geht daher um
      Elternunterstützung am Arbeitsmarkt. Vor allem Familien an der Armutsgrenze
      müssen bei der Kinderbetreuungsfinanzierung stärker entlastet werden. Umso auch
      den Frauen die Rückkehr in die Wirtschaft und damit die Rückkehr zur eigenen
      Selbsterhaltungsfähigkeit zu ermöglichen.
   b) Die Kleinkindbetreuung soll weiter ausgebaut werden. Die privaten Anbieter durch
      entsprechende Förderungen unterstützt werden mit gleichzeitiger Vorgabe von
      Qualitätsmerkmalen.

VII. Arbeit
1. Beschäftigung
Eine grüne Antwort auf die wieder steigenden Arbeitslosenzahlen ist die Ausweitung der
Investitionen in Bildung und Kinderbetreuung. Durch Schaffung der entsprechenden
Infrastruktur werden Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitsmöglichkeiten von Eltern
unterstützt. Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.

2. Arbeitslosigkeit von Älteren
Es sollen in der Verwaltung und in städtischen Betrieben speziell auch ältere
BewerberInnen mit berücksichtigt werden und Privatbetriebe in geeigneter Weise dazu
motiviert werden.

3. Jugendbeschäftigung
Es sollen in der Verwaltung und in städtischen Betrieben zusätzliche Lehrstellen geschaffen
und Privatbetriebe in geeigneter Weise dazu motiviert werden.

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VIII. Bildung
1. Schule
   a) Die Landeshauptstadt soll zur Modellregion für die gemeinsame Schule und die
      Ganztagsschule werden und damit ihren Beitrag zu der unumgänglichen Reform des
      österreichischen Bildungswesens leisten.
   b) Die Stadt soll sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass an allen Schulen wenigstens
      ein reformpädagogisches Angebot ermöglicht wird.
   c) Die bauliche und energetische Sanierung von Schul- und Kindergartengebäuden soll
      – mit Priorität für die Volksschule Rieden, die Tagesheimstädte und die Volksschule
      Schendlingen - zügig vorangetrieben werden.

2. Vorschulische Angebote
Die Angebote in Kindergärten und Betreuungseinrichtungen sollen insbesondere
hinsichtlich Öffnungszeiten, Sprachförderung und Sommerkindergarten weiterentwickelt
werden.

IX. Soziales
1. Familie
   a) Alle Familien, vom Alleinerzieher/in-Modell, Vater-Mutter-Kind-Modell und
      Regenbogenfamilien-Modell, sind im gleichen Ausmaß zu unterstützen und sichtbar
      zu machen.
   b) Kindern aus bildungsferneren Familien soll durch Ganztagsbetreuung an Schulen
      und Kindergärten Hilfe bei der Entwicklung der eigenen Potentiale angeboten
      werden. Ungleiche Startvoraussetzungen von Kindern sollen so abgefedert werden.

2. SeniorInnen
   a) Wir Grüne treten für ein selbstbestimmtes Leben mit allen dafür nötigen
      Unterstützungen ein. Das betrifft die finanzielle Absicherung, das Recht auf
      Autonomie, Bildung und Mobilität, auf Gesundheitsförderung und bestmögliche
      Pflege, sei es im eigenen Umfeld oder stationär in einem Sozialzentrum oder
      Pflegeheim.
   b) Die Förderung der körperlichen und geistigen Mobilität, Bildungsangebote, die sich
      an der lebenslangen Entwicklung des Menschen orientieren, und Barrierefreiheit im
      öffentlichen Raum für alle Generationen.
   c) Wir fordern die Beibehaltung des Solidarprinzips in der Krankenversicherung zur
      Vermeidung einer Zwei-Klassen-Medizin sowie eine Sozialversicherung für
      langfristige private Pflegedienste zur Entlastung pflegender Angehöriger.

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3. Jugend
  a) Interkulturelles Zusammenleben, die Gleichstellung der Geschlechter und der
     sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen sollen als inhaltliche Schwerpunkte
     der Jugendarbeit besonders gefördert werden.
  b) Die Koordination der Vereine und Einrichtungen im Bereich der Jugendarbeit soll
     verbessert werden. Kooperationen sind zu fördern.
  c) Die Jugendbeteiligung soll ausgebaut werden, damit Jugendliche mehr
     Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung haben.
  d) Die Garantie gegenüber dem Jugendhaus Between, dass der Standortfrage
     gegenüber vom Bahnhof erhalten bleibt, ist einzuhalten.
  e) Fragen des interkulturellen Zusammenlebens, der Gleichberechtigung von Mann
     und Frau und des sorgsamen Umgangs mit natürlichen Ressourcen sollen als
     inhaltliche Schwerpunkte der Jugendarbeit besonders gefördert werden.
  f) Die Identitätsfindung soll für alle Jugendlichen, egal welcher sexueller Ausrichtung,
     unterstützt werden.

X. Gesellschaft und Kultur
1. Global denken, lokal handeln
      Wir lehnen die zwischen der EU den USA, Kanada bzw. 20 weiteren Staaten
      verhandelten Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA ab. Wir fordern:
         • kein Abschluss von Handels- und Investitionsabkommen, welche die
           Gemeindeautonomie bei der Sicherstellung der öffentlichen Dienstleistungen
           untergraben oder ihre Rechte auf Regulierung einschränken
         • kein Abschluss von Handels- und Investitionsabkommen, die Instrumente
           des Investitionsschutzes enthalten
         • Aussetzen der TTIP & TiSA-Verhandlungen, solange die
           verhandlungsrelevanten Dokumente nicht offengelegt sind und es keinen
           demokratischen Prozess gibt
         • Ablehnen des CETA-Abkommens durch die österreichische Regierung bzw.
           die Abgeordneten des Nationalrates bzw. die österreichischen Abgeordneten
           zum Europäischen Parlament
         • die Offenlegung der Verhandlungsunterlagen aller derzeit verhandelten
           Abkommen, insbesondere von TTIP, CETA und TiSA für BürgerInnen und
           ParlamentarierInnen
         • die begleitende öffentliche Auseinandersetzung mit den
           Verhandlungsinhalten während der gesamten Verhandlungsdauer im
           österreichischen und Europäischen Parlament unter Einbeziehung
           zivilgesellschaftlicher Organisationen

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Die genannten Freihandelsabkommen zielen darauf ab, transnationalen Konzernen
      wie Monsanto die Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber den BürgerInnen, der
      regionalen Wirtschaft und den staatlichen Institutionen zu begünstigen.

2. Kultur
Ein besonders wichtiges Anliegen, die attraktive, insbesondere autofreie Neugestaltung
des Kornmarktplatzes als Vorplatz der wichtigsten kulturellen Einrichtungen des Landes
wurde mit breiter Beteiligung der BürgerInnen umgesetzt. Bürgerbeteiligung ist ein
zentrales Element der politischen Kultur der Landeshauptstadt und gehört zu Standard bei
allen wichtigen Planungen.
Bregenz ist nicht nur wegen der Festspiele und des Kunsthauses eine herausragende
Kulturstadt im Bodenseeraum. Das breite Angebot in allen Sparten muss auch in Zeiten
unter Druck geratender Budgets erhalten bleiben. Schwerpunkte der städtischen
Kulturpolitik der kommenden Jahre sind:
   a) Ein Deserteursdenkmal soll deutlich sichtbar im öffentlichen Raum errichtet werden
      und an die mutigen Männer erinnern, die sich Hitlers Rassenkrieg verweigert haben.
   b) ein in einem breiten partizipativen Prozess zu erarbeitendes Kulturleitbild, das
      Verantwortung und Zuständigkeit der Stadt verbindlich definiert und – gegenüber
      den Einrichtungen des insbesondere zum Stadtmarketing – abgrenzt.
   c) Die Angebote der städtischen Musikschule soll in den verschränkten
      Ganztagsunterricht der Bregenzer Schulen integriert werden. Darauf ist
      insbesondere bei den Schulneubauten Bedacht zu nehmen.

XI. Finanzen
1. Budgetkonsolidierung
Die Stadt muss weiterhin den Spagat zwischen ihren finanzpolitischen Verantwortungen
gegenüber Ihren BürgerInnen und notwendigen Sparmaßnahmen schaffen.
Der Ausstieg aus dem Spitalsselbstbehalts, der sich für das Budget 2016 abzeichnet, wird
für spürbare Entlastung sorgen. Die Finanzverhandlungen mit dem Land müssen für weitere
Erleichterungen bei der Wahrnehmung kommunalpolitischer Verantwortungen führen.

2. Genderbudgeting
Die ersten Umsetzungsschritte zum Genderbudgeting sollen transparent gemacht werden,
die BürgerInnen sollen Einsicht erhalten inwieweit die städtischen Finanzmittel Frauen
bzw. Männern zugutekommen.

3. Gemeindekooperation
Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit soll systematisch ausgebaut und intensiviert
werden, um Effizienz und Kosten zu optimieren.

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