Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...

Die Seite wird erstellt Wehrhart Seidel
 
WEITER LESEN
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
Bonn- Bad Godesberg
                          6. März 2015

                           Eine Gesellschaft des langen Lebens:
                              Demenz darf kein Tabu sein
© by Ursula Lehr • 2015

                                                Prof. Dr. DDr. h.c. Ursula Lehr
                                                Bundesministerin a.D.
                                                Inst.f. Gerontologie • Univ. Heidelberg
                                                Vorsitzende der BAGSO
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                                    Wir leben in einer Zeit
                                des demografischen Wandels,
                          in einer Gesellschaft des langen Lebens
                                  Es kommt nicht nur drauf an,
                                       wie alt wir werden,
                                  sondern wie wir alt werden;
                              es gilt
                                 nicht nur dem Leben Jahre zu geben,
                                 sondern den Jahren Leben zu geben!

                            Ein Leitspruch, der auch für Menschen mit
                          demenziellen Erkrankungen von Bedeutung ist
© by Ursula Lehr • 2014
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
Demenzielle Erkrankungen
                            dürfen kein Tabu sein

                          I. Fakten zu einer Gesellschaft
                             in Zeiten des langen Lebens
                          II. Pflegebedürftigkeit und demenzielle
                              Erkrankungen
                          III. Mögliche Beeinflussbarkeit:
                            - durch Prävention einen Ausbruch
                               verhindern?
                            - Krankheitsprozesse verzögern?
                               Selbständigkeit länger erhalten?
                          IV. Versorgung und Pflege gewährleisten,
                              Verbesserung der Lebensqualität
© by Ursula Lehr • 2014

                              demenziell Erkrankter und ihrer pflegenden
                              Angehörigen
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                                Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in
                                Deutschland (2012: 77,9 und 82,9 Jahre)

                                                                                                                  82,4
                             90
                             80
                                                                                Frauen                          77,2
                             70
                             60                                                                        Männer
                                                           40
                             50
                             40                        37                           Ein Plus von 40 bzw. 42 Jahren!
                             30
                                                        1889                                               2008
© by Ursula Lehr • 2014

                                                                                                                         © Oswald
                                                                                                                         01-10/315
                          Quelle: Statistisches Bundesamt (2009). Sterbetafel 2006/2008; www.destatis.de
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
Veränderung des Anteils der über 80jährigen
          demografische Fakten
                                           in den 16 Bundesländern    2009 -2030

                          Baden- Württemberg    +   65,6   %
                          Bayern                +   63,6   %
                          Berlin                +   92,0   %
                          Brandenburg           +   92,5   %
                          Bremen                +   41,7   %
                          Hamburg               +   43,9   %
                          Hessen                +   56,4   %
                          Mecklenburg-Vorpommern+   79,6   %
                          Niedersachsen         +   58,3   %
                          NRW                   +   48,7   %
                          Rheinland-Pfalz       +   47,7   %
                          Saarland              +   41,1   %
                          Sachsen-Anhalt        +   50,8   %
                          Sachsen               +   53,4   %
© by Ursula Lehr • 2014

                          Schleswig Holstein    +   76,5   %
                          Thüringen             +   59,4   %
                                                                     ©2010 Bertelsmann Stiftung
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten
                                           Prozentuale Veränderung des Anteils der
                                 über 80jährigen in Bonn und Umgebung (2009-2030)
                          Bonn                   + 29,2 %
                          LK Rhein-Sieg-Kreis    + 81,2 %
                          Niederkassel           +126,3 %
                          Troisdorf              + 88.8 %
                          St. Augustin           + 69,0 %
                          Hennef                 + 106,3%
                          Königswinter           + 64,3 %
                          Bad Honnef             + 51,8 %
                          Wachtberg              + 69.6 %
                          Meckenheim             + 127.2 %
                          Alfter                 + 71.4 %
                          Bornheim               + 75.7 %
                          LK Ahrweiler           + 53,7 %
                          Remagen                + 57.3 %
© by Ursula Lehr • 2014

                          Sinzig                 + 79.2 %
                                                                        (nach Bertelsmann Demografie-Atlas 2010)
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                              Anteil der über 90-jährigen und
                              über 100-jährigen in Deutschland
                                      über 90 Jahre             über 100 Jahre
                                                                                         2100000

                                                                   1047000

                                 501300
                                                                                 44000             114700
                                              10000

                                     2000                                2020              2050
                          Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050
© by Ursula Lehr • 2014
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                             Anzahl der Bürger, die ihren                                                                                                                                                                                               6255

                             100. Geburtstag feierten (2013 waren es 6392)                                                                                                                                                         5660
                                                                                                                                                                                                                                          5688
                                                                                                                                                                                                                                                 5917

                                                                                                                                                                                                                            5480

                                                                                                                                                                                                                     5120
                                                                                                                                                                                                              4836

                                                                                                                                                                                                     4360
                                                                                                                                                                                              4122
                                                                                                                                                                                       3883
                                                                                                                                                                                3883

                                                                                                                                                                         3483

                                                                                                                                                                  3098
                                                                                                                                                   2948
                                                                                                                                                           2843
                                                                                                                                            2756
                                                                                                                                   2515
                                                                                                                            2333
                                                                                                                     2164
                                                                                                              1959
                                                                                                       1827
                                                                                                1745

                                                                                         1416
                                                                                  1249
                                                                           1176
                                                                    1076
                                                              987
                                                       899

                                                535
                                         403
                                  261
                           158
© by Ursula Lehr • 2014
                          1965

                                 1970

                                        1975

                                               1980

                                                      1985

                                                             1986

                                                                    1987

                                                                           1988

                                                                                  1989

                                                                                         1990

                                                                                                1991

                                                                                                       1992

                                                                                                              1993

                                                                                                                     1994

                                                                                                                            1995

                                                                                                                                   1996

                                                                                                                                            1997

                                                                                                                                                   1998

                                                                                                                                                           1999

                                                                                                                                                                  2000

                                                                                                                                                                         2001

                                                                                                                                                                                2002

                                                                                                                                                                                       2003

                                                                                                                                                                                              2004

                                                                                                                                                                                                     2005

                                                                                                                                                                                                              2006

                                                                                                                                                                                                                     2007

                                                                                                                                                                                                                            2008

                                                                                                                                                                                                                                   2009

                                                                                                                                                                                                                                          2010

                                                                                                                                                                                                                                                 2011

                                                                                                                                                                                                                                                        2012
                                                                                                                      Männer              Frauen          Gesamt                                            Quelle: Bundespräsidialamt
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                          105-jährige und ältere Mitbürger in Deutschland
                                                                       (2011 waren es 475
                                                                       2012 waren es 555,
                             500                                       2013 waren es 593)
                                                                                                                                                   447
                             450

                             400

                             350                                                                                                             336
                                                                                                                                       316
                             300                                                                                                 274
                                                                                                                           243
                             250
                                                                                                                     217
                                                                                                         205   206
                                                                                                   196
                             200
                                                                                       165   163
                                                                                 154
                             150                                     131   133
                                                                99
                             100                           73
                                                 61   63
                             50             24
                                       16
                                   5
                              0
© by Ursula Lehr • 2014
Demenz darf kein Tabu sein - Eine Gesellschaft des langen Lebens: Bonn- Bad Godesberg 6. März 2015 - Bonn Demenz 2015 Kompatibilit ...
demografische Fakten

                                 100-Jährige verlässt Seniorenheim
                                 "Für den Laden war ich noch nicht reif"
                                 Man muss sich nicht alles bieten lassen,
                                                         findet Maria Milz.
                                  Weil sie sich schlecht behandelt fühlte,
                                    zog die 100-Jährige nach knapp zwei
                                 Monaten wieder aus dem Altenheim aus.
                                  Nun wohnt sie wieder im eigenen Haus.
                                                                              Frau Milz war noch nicht reif für das
                                                                              Altenheim: "Da hab ich meine
                                                                              Tochter angerufen und gesagt:
© by Ursula Lehr • 2014

                                                                              'Komm sofort, sag ich, 'hier bleib ich
                                 Quelle: Süddeutsche Zeitung • 12. 01. 2007   keine Stunde mehr!'„
                                                                                                          Foto: Laif
© by Ursula Lehr • 2014
                          demografische Fakten

Quelle: GA Bonn • 4/3/2006
demografische Fakten

                                 Das Alter hat viele Gesichter
                                 Da ist der
                                 kompetente, weise
                                 ältere Mensch, der
                                 noch im hohen
                                 Alter alleine
                                 seinen Alltag
                                 meistert
                                  Prof.Dr.Gadamer
                                  101 Jahre

                                      Frauja Singh,
                                     100 Jahre alt,
                                       Marathon in
© by Ursula Lehr • 2014

                                       Toronto in 8
                                    Stunden (2011)
demografische Fakten

                                  Das Alter hat viele Gesichter
                          und da ist der kranke, hinfällige ältere Mensch,
                          der auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist
© by Ursula Lehr • 2014
demografische Fakten

                                   79                                Auf einen über 75jährigen
                          80        5                                kommen in Deutschland
                                                  67
                                    15            5
                                                                                                          0-20     20-40   40-60     60-75
                          60
                                                 15
                                    23

                          40
                                                               35
                                                 22                                  2,0          1,6            1,7       1.1             1,0
                                                               4                     3,4          2,4            2,1       1,4             1,1
                                                              10                     2,6          2,0            1,8       1,1             1,0
                                                                                     1,9          1,4            1,4       0,8             0,8
                          20        36
                                                              10
                                                 25                        9,88         7,38        6,99           4,44          3,9
                                                              11
                                                                                                                                    3,92
                           0
                                1890          1925         1950          2010         2020         2025           2040      2050
© by Ursula Lehr • 2014

                          Quelle: Destatis 2009,
                          Schätzung aufgrund der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
demografische Fakten

                          Familienbilder früher:
                          ein Großelternpaar
                          umgeben von einer Schar von Enkeln

                          heute:
                          der Einzelenkel umgeben von
                          4 Großeltern, 2 Urgroßeltern
                          (und manchmal noch von
                           einigen „Stiefgroßeltern“)

                          Vom 3-Generationen-Haushalt
© by Ursula Lehr • 2014

                          zum 1- Personen- Haushalt
demografische Fakten: Zunahme von 1-Personen- Haushalten (41%)

                                                                                            Hier leben die Deutschen
                                                                                          Haushaltsgröße nach Größe der Gemeinde

                                             Unter 20.000                                             20.000 – 499.999                  499.999 und mehr
                                             Einwohnern                                                  Einwohner                         Einwohner

                                                         4
                                                                                                           9
                                                                                                                3                           7 2
                                       12
                                                                                         32                                        10
                                                                                                     13                   41
                          15
                                                                                                                                                                        51

                                                                                                                                   30

                                                                                                          34
                                                          37

                          Haushalte mit …
© by Ursula Lehr • 2014

                            1 Person 2 Personen   3 Personen   4 Personen   5 Personen u. mehr

                                                                                                                                                  Quelle: Statistisches Bundesamt 2008
Demenzielle Erkrankungen
                            dürfen kein Tabu sein

                          I. Fakten zu einer Gesellschaft
                             in Zeiten des langen Lebens
                          II. Pflegebedürftigkeit und demenzielle
                              Erkrankungen
                          III. Mögliche Beeinflussbarkeit:
                            - durch Prävention einen Ausbruch
                               verhindern?
                            - Krankheitsprozesse verzögern?
                               Selbständigkeit länger erhalten?
                          IV. Versorgung und Pflege gewährleisten,
                              Verbesserung der Lebensqualität
© by Ursula Lehr • 2014

                              demenziell Erkrankter und ihrer pflegenden
                              Angehörigen
Pflegebedürftigkeit und
          dementielle Erkrankungen

                          Kompetenz und
                          Pflegebedürftigkeit bei der Gesamtbevölkerung über 80 Jahre
                                                           - 2008 -
                                81,4
                                                                                   nicht pflegebedürftig
                                                                                   zuhause gepflegt
                                                  65,7                             in Heimen

                                                                       41

                                                                            29,7 29,2
                                                         20,6
                                       12,6                     13,7
                                              6
© by Ursula Lehr • 2014

                                  80-85 Jahre       85-90 Jahre        über 90 Jahre
                                                                                        Alle Angaben in Prozent
Pflegebedürftigkeit und
          dementielle Erkrankungen

                          Anteil der Pflegebedürftigen an der jeweiligen
                          Altersgruppe (2011)
                          Unter 15 Jahre   0,6%

                                  15-60    0,5%

                                  60-65     1,8%

                                  65-70       2,8%

                                  70-75            4,8%

                                  75-80                   9,8%

                                  80-85                          20,5%

                                  85-90                                  38,0%

                           über 90 Jahre                                         57,8%
© by Ursula Lehr • 2014

                                                                                         Quelle: Statistisches
                              Insgesamt       3,1%                                       Bundesamt, Pflegestatistik 2011
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                                                  Anteil der demenziell Erkrankten

                                                                                         34,6%

                                                                               23,9%

                                                                     13,3%

                                                     6,0%
                                         2,8%
                             1,2%

                            65 - 69     70 - 74     75 - 79          80 - 84   85 - 89   > 90
                                                        Alter in Jahren

                          Die Gesamtzahl der demenziell erkrankten Menschen liegt bei 1,0 –
© by Ursula Lehr • 2014

                          1,4 Mio. (geschätzt). Etwa 50% der Demenzen werden dem Typ
                          Alzheimer zugeordnet.
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Demenzielle Erkrankungen sind eine Herausforderung,
                            vor der wir die Augen nicht verschließen dürfen,
                                    Demenzielle Erkrankungen
                                      dürfen kein Tabu sein!-
                          Aber Berichte (BARMER GEK, 30.11.2010 Pflegereport)
                          „ Jede zweite Frau und jeder dritte Mann wird dement“
                             jagen Angst ein und haben den Nachsatz vergessen:
                             wenn sie 90 Jahre alt werden!
                          Und wenn es weiter heißt: „29% der männlichen
                          und 47% der weiblichen Versicherten, die 2009 im
                          Alter von über 60 Jahren verstarben, hatten eine
                          Demenzdiagnose“ , dann ist das wiederum sehr
                          undifferenziert und irreführend. Bei Verstorbenen
© by Ursula Lehr • 2014

                          zwischen 60 und 70 oder 80 war der Prozentsatz
                          sicher nicht so hoch
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Vorsicht vor zu schneller Zuordnung zu
                          „demenziellen Erkrankungen“

                          Sorgfältige Diagnose möglicher
                          Depressiver Erkrankungen ist nötig,
                          Depressionen sind therapierbar, sind heilbar – je
                          früher entdeckt, um so erfolgreicher.

                          Abgrenzung demenzieller Erkrankungen von
                          „Pseudodemenz“, die behandelbar ist, oft durch
                          Zustand der Depression ausgelöst:

                          Depression: Ursache oder Folge einer
© by Ursula Lehr • 2014

                          Demenz??
Altersbilder

                          Alter „gestern und heute“
                          Alte Menschen, Großeltern wurden gebraucht,
                          hatten eine Aufgabe bis zum letzten Atemzug

                          (der junge Bauer, der mäht und das Feld bestellt
                          - der alte Bauer der Kühe hütet, Gänse hütet;

                          die junge Bäuerin, die den Haushalt organisiert,
                          - die alte Bäuerin, die auf das Kleinkind aufpasst
                                    A
© by Ursula Lehr • 2014

                          Welche Aufgaben haben alte Menschen heute?
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Viele alte Menschen – besonders in Heimen
                          – fühlen sich nicht mehr gebraucht
                          ,

                          haben keine Aufgabe, sehen oft
                          im Leben keinen Sinn mehr
                          Problem für manche (Frauen) Ältere: Tod
                          des Partners; Reduzierung sozialer
                          Kontakte, Hausarbeit (Kochen etc) entfällt;
                          ungegliederter Tageslauf
                          Gefahr der Depression auch aufgrund von
© by Ursula Lehr • 2014

                          Langeweile, Pseudodemenz, „Bore-out“
Demenzielle
                          BürgerschaftlichesErkrankungen
                                             Engagement von –
                          Herausforderungen
                          Seniorinnen und Senioren einer alternden Welt

                               „Boreout“ von boredom, Langeweile, Unterforderung.
                               MERKLE (2012) „Burnout haben die Erfolgreichen; sie
                               bekommen das ganze Interesse. Menschen mit boreout
                               werden weniger beachtet, obwohl sie fast die gleichen
                               Symptome haben: Niedergeschlagenheit,
                               Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und die Unfähigkeit,
                               das Leben zu genießen“ bis hin zur Depressionen.
                               Ist zwar auf unterforderte Arbeitnehmer bezogen, trifft
                               aber auch auf Menschen in der nachberuflichen Phase,
                               auf Ältere zu:
                               The „feeling of being needed“ korreliert hoch mit einer
                               erlebten Lebensqualität im Alter.
                                               Der Mensch braucht eine Aufgabe:
                                             „Wer keine Aufgabe hat, gibt sich auf“;
© by Ursula Lehr • 2014

                                   „Langeweile macht krank“ , depressiv
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Etwa 20% der als “Demenz“ diagnostizierten
                          Erkrankungen basieren auf unerkannten
                          (therapierbaren) Depressionen!
                          Unterschiede zwischen Depression und Demenz
                          - Patient klagt über kognitive Leistungsverluste
                          - Patient bagatellisiert Verluste, versucht zu kompensieren
                          - eigene Schuldgefühle und Versagensangst
                          - beschuldigt andere
                          - Schlaflosigkeit ohne nächtliche Unruhe
                          - Deutliche nächtliche Unruhe („Nachtcafè“)
                          - keine größeren Orientierungsstörungen
                          - Desorientiertheit
                          - Gequälte Stimmungslage, Selbstabwertung
© by Ursula Lehr • 2014

                          - Gleichgültigkeit, Selbstüberschätzung
Demenzielle Erkrankungen –
                          Herausforderungen einer alternden Welt

                          Ca. 90 % sind primäre Demenzerkrankungen
                          - 50-60% degenerative Demenz vom Alzheimer Typ
                           - 30% vasculäre Demenz (Multiinfarktdemenz)
                           - 10 % Mischformen

                          Etwa 10% sind sekundäre Demenzerkrankungen
                          -internistische Erkrankungen: Vitamin-B-Mangel;
                          Schilddrüsenerkrankung; Leber-Nierenversagen
                          - neurologische Erkrankungen: Hirntumore,
                          Parkinson, Multiple Sklerose etc.
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
                          Herausforderungen einer alternden Welt

                            Prävention (vor allem der vasculären Demenz):
                            Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren
                            (wie Hypertonie, hoher Homocysteinspiegel,
                            Adipositas und Diabetes mellitus)
                            gegen die man z.T. angehen kann durch
                            körperliche Aktivität, geistige Aktivität,
                            Kontrolle des Körpergewichts (Diät; Rauchen,
                            Alkohol),
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Wir klagen über die zunehmenden Zahlen
                          Pflegebedürftiger und diskutieren, wie wir mit diesem
                          Problem fertig werden („Pflege-Dialoge“ vom BMG)
                          aber warum fragen nicht, wie sich
                          Pflegebedürftigkeit vermeiden lässt-
                          Es muss und kann weit mehr getan werden, um
                          Pflegebedürftigkeit zu verhindern
                          oder wenigstens das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit
                          so gering wie möglich zu halten!

                          Prävention und Rehabilitation           müssen weit
                          mehr Bedeutung gewinnen, -auch für Heimbewohner!
                          Auch der (demenziell) erkrankte Mensch hat noch
                          viele Bereiche von Gesundheit, die gepflegt werden
© by Ursula Lehr • 2014

                          müssen!
Demenzielle Erkrankungen
                            dürfen kein Tabu sein

                          I. Fakten zu einer Gesellschaft
                             in Zeiten des langen Lebens
                          II. Pflegebedürftigkeit und demenzielle
                              Erkrankungen
                          III. Mögliche Beeinflussbarkeit:
                            - durch Prävention einen Ausbruch
                               verhindern?
                            - Krankheitsprozesse verzögern?
                               Selbständigkeit länger erhalten?
                          IV. Versorgung und Pflege gewährleisten,
                              Verbesserung der Lebensqualität
© by Ursula Lehr • 2014

                              demenziell Erkrankter und ihrer pflegenden
                              Angehörigen
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt
                                                Erhalt der geistigen
                                                Leistungsfähigkeit
                              Was sind Risiko- und Schutzfaktoren:
                              Wie kann ich mein Risiko beeinflussen
                                      - in Bewegung bleiben
                                       -   sich gesund ernähren und genießen
                                       -   Aktiv bis ins hohe Alter: Bildung und
                                           Gedächtnistraining,   geistige
                                           Aktivität

                                       -   soziale Kontakte         mit Freunden
© by Ursula Lehr • 2014

                          Demenz vorbeugen – was kann ich tun?
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                            Körperliche Aktivität,
                            geistige Aktivität und
                            soziale Aktivität
                            gesunde Ernährung
                            sind wesentliche
                            Voraussetzungen für ein
                            gesundes
                            und kompetentes
                            Älterwerden;

                          Funktionen, die nicht
                          gebraucht werden, verkümmern.
© by Ursula Lehr • 2014

                            Was rastet, das rostet.
älter werden – aktiv bleiben:
                          Eigenverantwortung

                             Vor mehr als 2.000 Jahren empfahl bereits Hippokrates
                             (460-377 v. Chr.) Regeln für eine gesunde
                             Lebensführung, die ein hohes Lebensalter garantieren:
                                    „Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion
                                    bestimmt sind, bleiben gesund, wachsen und
                                    haben ein gutes Alter, wenn sie mit Maß gebraucht
                                    werden und in den Arbeiten, an die jeder Teil
                                    gewöhnt ist, geübt werden. Wenn man sie aber
                                    nicht braucht, neigen sie eher zu Krankheiten,
                                    nehmen nicht zu und altern vorzeitig.“
                                              (Hippokrates: de articulis reponendis 56; vgl. Müri, 1962, S. 361)
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          „Wenn ältere Menschen ihre körperliche Aktivitäten
                          einschränken, kommt es zu einem ‘Teufelskreis‘
                          (Liselott Diem)

                          Bewegungsarmut erzeugt Bewegungsunlust,
                          Bewegungsunlust verstärkt die Bewegungsarmut,
                          die dann schließlich zu einer Inaktivitätsatrophie
                          des Bewegungsapparates führen kann.“

                          MECHLING (2007): „Muskelkraftaufbau-Training“:
                          Bewegungsreichtum erzeugt Bewegungslust – und
                          Bewegungslust verstärkt den Bewegungsreichtum
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          „fit für 100“ geht neue Wege – gehen Sie mit!
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Studien (Mechling 2006) haben gezeigt:
                          Prävention, um „fit für 100“ zu sein,
                          ist auch bei Hochaltrigen nötig,
                          möglich und erfolgversprechend!

                          Bewegungsprogramme im Bereich der
                          • Steh- und Gehsicherheit bedeuten
                            Sturzprophylaxe!
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                                    Durch gezieltes Training

                                    kann die Ersteinstufung in
                                    Pflegestufe 1 zu einem späteren
                                    Zeitpunkt erfolgen,
                          und selbst eine Rückstufung von
                          Pflegestufe 2 in Pflegestufe 1 wäre
                          möglich!

                          Das bedeutet:
                          Erhöhung der Lebensqualität des
                          Betroffenen
© by Ursula Lehr • 2014

                          und erhebliche Kostenersparnis
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          3-jähriges
                          Forschungsprojekt mit
                          Unterstützung von MGEPA
                          und den Pflegekassen NRW

                          Gemeinsames Training für
                          pflegende Angehörige und
                          den dementiell erkrankten
                          Partner

                          Schaffung von zusätzlichen
                          niedrigschwelligen
                          Betreuungsangeboten
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                              Ergebnisse der Pilotstudie
                          • gezieltes Training von Demenzkranken
                              mit Angehörigen ist möglich

                          • die Übungen des Programms werden
                              gelernt

                          •   ein Trainingsumfang von 60 Minuten ist durchführbar

                          •   das Erleben der Leistungsfähigkeit führt
                              zu Stolz und Wohlbefinden

                          •
© by Ursula Lehr • 2014

                              die Zuwendung ruft Freude hervor
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Wie für die körperliche Aktivität gilt auch für
                          geistige Aktivität: sich verstärkende Kreisprozesse
                          Geistig aktivere Menschen bemühen sich mehr um
                          Anregung und Stimulation und trainieren dadurch ihre
                          geistigen Fähigkeiten zusehends,
                          während bei geistig passiven Menschen eine geringere
                          Auseinandersetzungsbereitschaft feststellbar wurde,
                          so dass die noch vorhandenen geistigen Kräfte im
                          Laufe der Zeit mehr und mehr verkümmerten.
                          Funktionen - auch geistige - die nicht gebraucht
                          werden verkümmern, wie man es besonders deutlich
                          im Hinblick auf Lernfähigkeit und Gedächtnis
© by Ursula Lehr • 2014

                          nachgewiesen hat.
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Demenzielle Erkrankungen:
                          Früherkennung und frühe Behandlung:
                          „Man kann die Erkrankung zwar (noch) nicht heilen, aber
                          abmildern, Abbauerscheinungen hinauszögern“
                          -   durch entsprechenden Lebensstil (körperliches
                              Training, Motorik, Rückerinnerung üben, Training
                              alltagspraktischer Fähigkeiten);
                          -   durch medikamentöse Behandlung, von der Hausärzte
                              allerdings selten Gebrauch machen („Altersbild“?)
                          Der Prozess einer Alzheimer-Erkrankung beginnt
                          bereits im mittleren Lebensalter und schreitet dann
                          über Jahrzehnte unmerklich fort bis die ersten
                          Symptome auftreten.
© by Ursula Lehr • 2014

                          Das Auftreten der Symptome lässt sich
                          hinauszögern
Gesundes Älterwerden

                          Auch der demenziell Erkrankte
                          kann noch viel tun!

                          Herausforderungen einer immer
                          älter werdenden Gesellschaft :
                          -   gesund und kompetent alt zu werden

                          -   Selbstständigkeit und
                              Unabhängigkeit möglichst lange
                              zu erhalten
© by Ursula Lehr • 2014
Gesundes Älterwerden

                          GESUNDHEIT baut sich nicht im Lauf des
                          Lebens, des Älterwerdens, ab;
                          doch GESUNDHEIT ist nur dort
                          vorhanden,
                          wo sie jeden Augenblick des Lebens
                          neu erzeugt wird.
                                                     (Victor v. Weizsäcker)

                          Und auch der kranke Mensch hat noch
                          viele Elemente von Gesundheit, die es zu
                          fördern gilt! (Sekundär- und Tertiär-Prävention)
© by Ursula Lehr • 2014
Gesundes Älterwerden

                          (Abraham Lincoln,             1809-1865 )
                          “Man hilft den Menschen nicht,
                          wenn man für sie tut,
                          was sie selbst tun können“

                          aber:
                          “Man hilft den Menschen aber dennoch,
                          wenn man sie auf dem Weg
                          zur Umsetzung dieses Tuns,
                          begleitet und motiviert“
                          (Regina Schmidt-Zadel“: „Empowerment und die Pflege von Menschen
                          mit Demenz, - PRO ALTER, 2014, S.16)
                          Nicht Tätigkeiten abnehmen,
© by Ursula Lehr • 2014

                          sondern Hilfe zur Selbsthilfe geben!
Gesundes Älterwerden

                          „Gesundheit und Produktivität sind eng
                          miteinander verbunden.
                          Der Verlust des einen zieht den Verlust des
                          anderen nach sich und führt zur
                          "dependency", zur Abhängigkeit.
                          Nicht nur die Gesundheit beeinflusst
                          die Produktivität,
                          sondern weit mehr beeinflusst die
                          Produktivität die Gesundheit positiv.“
                          Robert BUTLER

                           Darum: Älter werden - aktiv bleiben!
© by Ursula Lehr • 2014

                           - auch bei demenzieller Erkrankung
Demenzielle Erkrankungen
                            dürfen kein Tabu sein

                          I. Fakten zu einer Gesellschaft
                             in Zeiten des langen Lebens
                          II. Pflegebedürftigkeit und demenzielle
                              Erkrankungen
                          III. Mögliche Beeinflussbarkeit:
                            - durch Prävention einen Ausbruch
                               verhindern?
                            - Krankheitsprozesse verzögern?
                               Selbständigkeit länger erhalten?
                          IV. Versorgung und Pflege gewährleisten,
                              Verbesserung der Lebensqualität
© by Ursula Lehr • 2014

                              demenziell Erkrankter und ihrer pflegenden
                              Angehörigen
Demenzielle Erkrankungen –
                          Herausforderungen einer alternden Welt

                               Versorgungssituation Demenzerkrankter

                                • 1 Million Demenzkranke >65 Jahre
                                • davon 600.000 häuslich betreut

                                                             • Pflege ausschließlich durch
                                         54,7%                 Privatpersonen

                                                             • Zusätzliche Unterstützung
                                         43,3%                 durch professionelle Helfer

                                                             • Ausschließlich
                                           2%                  professionelle Dienste
© by Ursula Lehr • 2014

                                                                              Schäufele et al.(2008)
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                          Gesundheitliche
                          Beeinträchtigungen pflegender Angehöriger
                          Häufiger, als im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
                          auftretende körperliche Beschwerden:
                           • Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden,
                           • Krankheiten des Herz-/Kreislauf und Muskel-
                             Skelettsystems,
                           • Magenbeschwerden, Gliederschmerzen,
                           • Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Nervosität,
                           • Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen,
                           • Symptome allgemeiner Erschöpfung
                                                                vgl. Matter in Hallauer & Hofmann (2007)

                          •Deshalb Angehörige mit ins Training
© by Ursula Lehr • 2014

                           einbeziehen - NADiA
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt

                            Familienpflege hat ihre Grenzen:
                          angesichts der Tatsache, dass Pflegebedürftigkeit in
                          einem immer höheren Alter auftritt (Multimorbidität),
                          dass dementsprechend das Alter der potentiellen
                          pflegenden Angehörigen höher ist,
                          dass viele Ältere überhaupt keine Kinder haben,
                          wenn Kinder da sind, ist die Zahl der Geschwister
                          gering, so dass die Pflege nicht geteilt werden kann,

                          Konsequenz:
                          Wir brauchen in Zukunft mehr
                          professionelle Hilfe und einen Ausbau der
                          Pflege- und Versorgungsdienste.
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                           Familienpflege hat ihre Grenzen:
                            Kinder immer seltener in der Nähe des
                            Wohnortes leben werden (eine
                            Industriegesellschaft braucht Mobilität),
                            die meisten Senioren ein Zusammenleben mit
                            ihren Kindern ablehnen,
                            zunehmend mehr Frauen berufstätig sind,
                            eine steigende Scheidungsrate (ohne
                            Wiederheirat) festzustellen ist (Wer pflegt schon
                            die Ex-Schwiegermutter?).

                          Konsequenz:
                          Wir brauchen in Zukunft mehr professionelle
                          Hilfe und einen Ausbau der Pflege- und
© by Ursula Lehr • 2014

                          Versorgungsdienste.
Demenzielle Erkrankungen –
Herausforderungen einer alternden Welt

                           Zunehmende Langlebigkeit fordert heraus:
                          Selbstständigkeit lange zu erhalten und
                          zu fördern,
                          Abhängigkeit und Hilfsbedürftigkeit zu
                          vermeiden
                            durch eigenverantwortlichen
                            gesunden Lebensstil

                                   menschengerecht gestaltete
                            und durch
                           Produkte (Wirtschaft und Handel)
© by Ursula Lehr • 2014

                           durch umweltbezogene Prävention
                                        (seniorenfreundliche Kommunen)
Gesundes Älterwerden

                          Das subjektiv wahrgenommene Verhalten
                          des Arztes und der Pflegenden
                          dem Patienten gegenüber
                          bestimmen wesentlich dessen
                          subjektives Gesundheitsgefühl mit. Auch
                          Beipackzettel von Medikamenten beeinflussen
                          das subjektive Gesundheitsgefühl!
                          Unklare Informationen, die dem Patienten
                          nicht verständlich sind,
                          führen häufig zu einer Schlechter-Einschätzung
                          des eigenen Gesundheitszustandes
© by Ursula Lehr • 2014

                          darum : Situation erklären, verständlich machen
Gesundes Älterwerden

                               Der Arzt muss überzeugen zu einem
                               „gesundheitsbewussten Lebensstil“,
                               nicht nur anordnen (und das kostet Zeit!)

                                     Gesagt ist nicht gehört
                                   Gehört ist nicht verstanden
                               Verstanden ist nicht einverstanden
                               Einverstanden ist nicht angewendet
                           Angewendet ist noch lange nicht beibehalten
                                                                    (Konrad LORENZ)

                          Der alte Arzt spricht Latein,
                          Der junge Arzt spricht englisch
                          Der gute Arzt spricht die Sprache des Patienten
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
                          Herausforderungen einer alternden Welt

                              Jeder kleinste Schritt, der mehr Selbstständigkeit
                              und Unabhängigkeit bringt, trägt zur Lebensqualität
                              bei und erleichtert das Leben der Betroffenen und
                              ihrer Umgebung.
                              Verstehen des Verhaltens aus der Sicht des
                              demenziell Erkrankten, sein „Erleben“ ergründen
                              (Orientierungslosigkeit in Zeit und Raum)
                              Wertschätzung, Validation: auch im stark
                              abgebauten Menschen die Persönlichkeit sehen und
                              voll annehmen; oft ist eine hohe gefühlsmäßige
                              Ansprechbarkeit noch vorhanden
                              Erinnerungspflege, Biografiearbeit: angenehme
                              Situationen in Erinnerung rufen
© by Ursula Lehr • 2014

                              Berühren, basale Stimulation, „SNOEZELN“
                              Bewegungsförderung, „Nachtcafè“
Demenzielle
                          Demenzielle   Erkrankungen
                                      Erkrankungen  – –
                          Herausforderungen einer
                          Herausforderungen       alternden
                                               einer        Welt Welt
                                                      alternden

                              >    Niederländisches Demenzdorf Hogewey:
                              „Alles für den Augenblick“
                              Jo Verhoeff ist 85 und dement. In den Niederlanden
                              hat man ihr und anderen Erkrankten ein eigenes Dorf
                              gebaut. Es ist eine Welt ohne Gestern und Morgen -
                              mit größtmöglicher Freiheit. Und zugleich eine
                              Antwort auf die Frage, wie die Gesellschaft mit Alten
                              umgehen soll, die sich verhalten wie Kinder.
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle
                          Demenzielle Erkrankungen
                                        Erkrankungen– –
                          Herausforderungen einer
                          Herausforderungen       alternden
                                               einer        Welt Welt
                                                      alternden

                              Niederländisches Demenzdorf Hogewey –
                              Vorbild für Alzey?
                            In Alzey soll das erste Demenzdorf in Deutschland entstehen. In dem
                                “Stadtquartier für Menschen mit Demenz” werden 120
                                pflegebedürftige Menschen leben. Bevor das Projekt umgesetzt
                                werden kann, muss die Stadt Alzey noch zustimmen. Als Modell
                                dient das innovative Demenzdorf „De Hogeweyk“ in Amsterdam,
                                dessen Pflege ähnlich der eines Heimes strukturiert ist. In
                                Rheinhessen setzt man dagegen lieber auf ambulante Versorgung.
                                Eckhard Feddersen, der zuständige Architekt, plant normalerweise
                                Büros. Doch für dieses neue Lebensmodell hat er ein Konzept
                                entwickelt, das beschütztes Wohnen innerhalb einer
                                quartiersähnlichen Gemeinschaft ermöglichen soll. 120
                                demenzkranken Bewohnern stehen dabei 10 Wohngruppen und rund
                                12000 Quadratmeter zur Verfügung. Jede Wohngruppe ist auf einen
                                bestimmten Lebensstil ausgerichtet.
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt
                           Haus- und Wohngemeinschaften demenziell
                          erkrankter Männer und Frauen;

                          „Sinnesgärten“
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt

                          Selbstständigkeit lange zu erhalten und
                          und zu fördern, Abhängigkeit zu vermeiden
                             •   durch eigenverantwortlichen gesunden Lebensstil
                             •   und durch menschengerecht gestaltete Produkte
                                 - und Umwelten, und
                                 -- durch technische Entwicklungen –
                                 vom „intelligente Heim“ –
                                 bis hin zum
                                 japanischen Roboter ASIMO
© by Ursula Lehr • 2014
Alltagsunterstützende Technologien;
                   AAL- Systeme

                             Smarter Wohnen „smart living“

                            Mit Bedienelementen werden z.B. Jalousien
                            und Lichter bedient, eine Leuchte zeigt
                            zudem an, ob die Fenster geschlossen sind. -
                            Angedacht ist ein Programm, das
                            Wohnräume überwachen kann und meldet,
                            wenn sich im Zimmer längere Zeit niemand
                            bewegt hat. Obwohl der Mieter zuhause ist.
                            Dann könnte zuhause gestürzten Menschen
                            künftig schneller geholfen werden.

                            „Intelligente Häuser werden ebenso
                            Standard sein wie heute Klima-Anlagen in
                            Autos“ (Christoph Henn,2009)
© by Ursula Lehr • 2014
Wohnen und Wohnumfeld
                            Roboter, die es Älteren ermöglichen,
                            länger zuhause wohnen zu bleiben

                                                                                 Aus der Ferne
                                                                                 Einblicke in die
                                                                                 Wohnung zu
                                                                                 gewinnen
© by Ursula Lehr • 2014

                            http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/pflegeroboter-hightec-kameraden-
                            fuers-alter-a-890342.html
Wohnen und Wohnumfeld

                                            Roboter, die es Älteren ermöglichen,
                                            länger zuhause wohnen zu bleiben
                              „
                                                                        Esshilfe, mit dem Fuß zu bedienen
                          „

                          Blutdruckwerte werden an das
                          Medizinische Zentrum gemeldet.
© by Ursula Lehr • 2014

                               http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/pflegeroboter-hightec-kameraden-
                               fuers-alter-a-890342.html
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt

                          Ist die Technik reif für eine alternde
                          Gesellschaft?
                          Ist unsere alternde Gesellschaft reif für neue
                          technische Entwicklungen?

                          Ein doppelter Lernprozess scheint nötig:
                          Forscher und Entwickler von Systemen
                          müssen lernen, „seniorengerechte“ d.h. leicht
                          handhabbare Produkte zu entwickeln

                          und die Senioren und Anwender müssen
                          lernen, mit der neuen Technik umzugehen,
© by Ursula Lehr • 2014

                          müssen Technik-Akzeptanz und Technik-
                          Kompetenz entwickeln
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt

                          Dementielle Erkrankungen werden heute
                          nicht mehr totgeschwiegen, doch oft
                          schicksalshaft und völlig unbeeinflussbar
                          hingenommen.
                          Suchen wir nach Wegen, diese Erkrankung zu
                          verhindern oder wenigstens zu mildern!

                                   „Fange nie an, aufzuhören
                            und

                                  Höre nie auf, anzufangen!“
© by Ursula Lehr • 2014
JA zum Alter
                          JA zum zukünftigen Leben

                            "Altern in dem positiven Sinn des Reifens gelingt dort,
                            wo die mannigfachen Enttäuschungen und
                            Versagungen,
                            welche das Leben dem Menschen im Alter in seinem
                            Alltag bringt,
                            weder zu einer Häufung von Ressentiments, von
                            Aversionen oder von Resignation führen,
                            sondern wo aus dem Innewerden der vielen
                            Begrenzungen eigenen Vermögens
                            die Kunst zum Auskosten der noch gegebenen
                            Möglichkeiten erwächst."

                            (Hans THOMAE 1959)
© by Ursula Lehr • 2014
JA zum Alter
                          JA zum bisherigen Leben

                                   Sich- Aussöhnen mit der Vergangenheit:

                                          "Schönes habe ich erlebt –
                                            Goldfarben der Teppich
                                            des Lebens durchwebt.
                                              Auch dunkle Fäden
                                             sind manchmal dabei.
                                            Wollt ich sie entfernen,
                                          der Teppich riss' entzwei.„
© by Ursula Lehr • 2014

                                   (Ingeborg Albrecht: Weit spannt sich der Lebensbogen.
                                    Puchheim, Idea Verlag, 2001)
Demenzielle Erkrankungen –
             Aktiver leben - aktiv
          Herausforderungen  einer erleben
                                   alternden Welt

                                            Ein Blick in die Zukunft:
                                            Versuchen wir, Optimisten zu sein

                                 Der Optimist
                                 macht aus jedem Problem eine
                                 Aufgabe, die es zu lösen gilt!

                          Der Pessimist
                          macht aus jeder
                          Aufgabe ein Problem,
                          dem er sich hilflos ausgeliefert sieht
© by Ursula Lehr • 2014
Demenzielle Erkrankungen –
          Herausforderungen einer alternden Welt
© by Ursula Lehr • 2014

                                       Demenzielle Erkrankungen
                                         dürfen kein Tabu sein
Sie können auch lesen