Der BKA-Umzug nach Berlin und seine Folgen für die Bundeshauptstadt - Facharbeit im GK-Erdkunde Herr Vogt Von Adrian Drodt
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Der BKA-Umzug nach Berlin und seine Folgen für die Bundeshauptstadt Facharbeit im GK-Erdkunde Herr Vogt Von Adrian Drodt 12.03.2004
Inhaltsverzeichnis Seite 1 - Deckblatt 2 - Inhaltsverzeichnis 3 - Einleitung 4 - Zentralisierung / Bedeutungsüberschuss 5 - Verkehrslage 6 - Ökonomie 7 - Infrastrukturelle Engpässe 8 - Infrastrukturelle Engpässe 9 - Arbeitslose / Lebensumstellung 10 - Fazit 11 ff - Zitate, Quellenangaben, Erklärung 2
Einleitung Am 7 Januar 2004 erschütterte eine Nachricht ganz Meckenheim. Otto Schily gab bekannt, dass der BKA-Standort Meckenheim aufgelöst wird, das Bundeskriminalamt wird nach Berlin umziehen und dass „Der Gesamtpersonalbestand des BKA in Berlin wird von derzeit 500 auf künftig rund 2.500 Beschäftige aufgestockt“ (1) wird. Für die Verlegung eines ganzen Polizeiapparates wird, gemäß dem Bundesinnenminister folgender Grund genannt: „Die räumlich getrennte Bearbeitung unterschiedlicher Kriminalitätsfelder ist unter den veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr angemessen.“ (2) Mit anderen Worten, um noch effektiver arbeiten zu können, muss das BKA zusammen mit anderen kriminaltechnischen Einrichtungen wie dem Verfassungsschutz nach Berlin umziehen. Auch die Pressestelle des BKA hat mir dies bestätigt. Allerdings wird eingeräumt, dass „der mögliche Umzug von Teilen des Bundeskriminalamtes nach Berlin in einem offen geführten Kommunikationsprozess noch einmal von Grund auf überdacht wird.“ (3) und zudem eine Lösung gesucht wird, die nicht nur die Wünsche nach einem effektiveren Polizeiapparat zufrieden stellt, sonder auch die Interessen der Beschäftigten wahrt. Der Umzug bleibt natürlich nicht ohne Folgen für die Beamten, für Meckenheim, auch für die Bundeshauptstadt. Welcher Art werde ich versuchen in dieser Facharbeit dazulegen. Sowohl positive als auch negative Aspekte bemühe ich mich zu berücksichtigen. 3
Zentralisierung „Zu professioneller und wirksamer Arbeit im Bereich des Staatsschutzes gehört es, dass kurzfristige Absprachen zwischen den jeweils zuständigen Innenministerien und dem polizeilichen Staatsschutz möglich sind.“ (4) Dies war auch der Grund, warum das BKA nach Meckenheim verlegt wurde. Man wollte eine schnelle Absprache mit der Regierung ermöglichen. Als Allerdings die Bundesregierung nach Berlin umzog, war ist eine schnelle Absprache nur noch schwerlich gewährleistet. Und in Zeiten erhöhter terroristischer Bedrohungen ist eine schnelle Absprache noch wichtiger. Daher die Entscheidung des Umzugs. Allerdings sehen Umzugsgegner im Aufgabenbereich des BKA keine Notwendigkeit einer Absprache mit den Bundesregierung. Auch die räumliche Verteilung wird als Gegenargument vorgebracht. Nun, dies gehört nicht zum meinem Themenbereich. Für Otto Schily ist es offensichtlich, dass die räumliche Trennung der einzelnen BKA-Standpunkte nachteilig ist, da die Optimierung des Polizei-Apparates gute Erreichbarkeiten der Entscheidungsträger nötig macht. Folglich wird die Zentralisierung des BKA und anderer Abteilungen zu einer Frage der Sicherheit. Durch den Umzug wird der Bedeutungsüberschuss Berlins ansteigen. 2000 Beamte werden sicherlich nicht ohne weiteres eine Bleibe in Berlin finden. Also werden viele in den umliegenden Dörfern oder in der Vorstadt finden. Wohnungssuche in Großstädten ist immer schwierig, wenn dann erschwerend noch eine große Zahl von Wohnungssuchenden hinzukommt, kann man die Wohnungsfindung als unmöglich bezeichnen. Im Radio habe ich von 3 Firmenchefs gehört, die 6 Monate in einer Mitwohnzentrale gewohnt haben. Man kann sehen, dass schon jetzt es überaus schwierig ist, eine Bleibe in Berlin zu finden, wobei hier zu hohe Mieten nicht der Grund sein können. Ich weiß nicht, wie hoch die Mieten zur Zeit in Berlin sind, aber ich bin mir sicher, wenn 2000 Angestellte des BKA, teilweise noch mit Familie, eine Wohnung in und um Berlin suchen, werden die Mieten und Wohnungspreise entsprechend dem Gesetz von Angebot und Nachfrage weiter ansteigen. 4
Verkehrslage 2000 neue Arbeitsstellen in Berlin. Mehr als 2000 neue Einwohner von Berlin und Umgebung. Wie schon von mir aufgeführt, ist in Berlin kein Platz für so viele Personen. Daher werden viele morgens zur Arbeit in die Bundeshauptstadt fahren müssen. Im Internet1 findet sich eine beachtliche Zahl von Baustellen und Straßensperrungen in Berlin. Stautechnisch habe ich leider keine Informationen vorliegen, jedoch kann man durch den Vergleich mit anderen Großstädten (Bonn) zu dem Schluss kommen, dass Morgens und am Nachmittag auf den Straßen nach bzw. aus Berlin stockender Verkehr bis Stau herrschen muss. Wenn nun alleine, um im BKA zu arbeiten, jeden Tag etwa 2000 Beamte nach und aus Berlin fahren müssen, wird schon dadurch das Verkehrssystem erheblich belastet. Die meisten Angestellten des BKA haben auch noch eine Familie, Frau oder Mann und Kinder. Eventuell haben bzw. hatten und wollen wieder haben, die Ehefrauen und –männer ebenfalls eine Beschäftigung. Wenn man davon ausgeht, dass etwa ¾ der BKA-Mitarbeiter verheiratet sind und die Hälfte der Ehepartner berufstätig sind, dann erhöht das die Belastung des Verkehrssystems um weitere 750 Menschen. Auch „wollen“ die Kinder irgendwo in die Schule oder Ausbildung. Dies belastet ebenfalls täglich den Verkehr. Allerdings werden die meisten Jugendlichen mit öffentlichen Verkehrmitteln den Schulweg tätigen, dadurch wird die Belastung der Straßen nicht merklich erhöht. Teilweise wird der Schulweg auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Es werden zwar die Bürgersteige etwas voller werden, jedoch sollte das sich nicht sehr stark auswirken. Betrachtet man die Zahl der Baustellen in Berlin1 , könnte man meinen, dass die Verkehrswege Berlins in weiser Vorraussicht ausgebaut werden. Anm.: 1 – Siehe Quelle 5 5
Ökonomie Wenn der Umzug nach Berlin erfolgreich vollzogen wurde, stehen in der Bundeshauptstadt fast 2000 neue, potentielle Einkäufer bereit. Dies hat auch schon der regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, erkannt: „Die 2000 Arbeitsplätze, die jetzt zusätzlich zu den hier bereits vorhandenen 500 BKA-Arbeitsplätzen nach Berlin verlagert werden, stärken zudem die Kaufkraft in unserer Stadt. Das können wir in der Region gut gebrauchen.“ (5) Durch die weiteren Kunden und Gewinne der Berliner Geschäfte fließt letztendlich Miete und durch Steuern mehr Geld in die Berliner Stadtkassen. Doch nicht nur über den indirekten Weg, auch direkt durch die Besteuerung der neuen Einwohner. Da nicht alle BKA-Beamte und ihre Familien in der Berliner Innenstadt wohnen werden, sondern auch am Stadtrand oder in den Satellitenstädten und –dörfern, wird ihr morgendlicher Weg zur Arbeit, Schule oder zum Einkaufen nicht nur mit Autos zurückgelegt. Viel lieber genutzt werden die öffentlichen Verkehrsmittel, mithilfe welcher man in Berlin wirklich überall hinkommt. Entweder sind diese von einer Betreiberfirma oder von der Stadt selbst verwaltet. Im Endeffekt bedeutet die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel jedoch wieder einen Zuwachs der Einnahmen. Eine weitere Einnahmequelle für Stadt werden die Jugendlichen sein. Von den angenommenen 1500 Ehepaaren sind schätzungsweise 1000-1200 Eltern; je nachdem 1-2 Kinder. Das ergibt einen „Zuwachs“ von 1000-2400 Kindern. Durch die Wahrnehmung verschiedener Freizeitangebote oder im einfachsten Falle durch den Kauf eines Brötchens in der Schulpause verdient die Stadt auch an ihnen. 6
Infrastrukturelle Engpässe Wie schon vorher postuliert, werden viele der BKA-Angestellten überwiegend öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Durch die nicht unerhebliche Zahl der neuen ÖpV-Nutzer werden diese zusätzlich belastet. Zu den Stoßzeiten werden die Straßenbahnen und Busse sicherlich noch stärker überfüllt sein. Zudem müssen die 4000-6400 Beamten, Ehepartner und sonstige Familienmitglieder ärztlich versorgt werden. Dies wird die Krankenhäuser und Arztpraxen betreffen. Es werden eventuell sogar neue Arzthelfer, Krankenschwestern oder sogar Ärzte eingestellt werden, was zwar zunächst eine Mehrbelastung der öffentlichen Mittel darstellt. Allerdings werden die zusätzlichen Personalkosten durch mehr Steuereinnahmen kompensiert. Ebenfalls werden 1000-2400 Jugendliche eine Schule, Ausbildungsstelle oder weiterführende Schule besuchen. Wegen einer so großen Zusatzbelastung des Schul- und Bildungssystems muss die Stadt neue bzw. mehr Lehrer, Dozenten und Professoren einstellen. Auch kann es sein, dass Schul- und Universitätsgebäude ausgebaut werden müssen. Die Neueinstellung der Lehrkräfte wird durch Steuereinnahmen kompensiert, für den eventuellen Ausbau der Lehrstätten müssten jedoch aufgrund leerer Stadtkassen Kredite aufgenommen werden. In ihrer Freizeit wollen die Jugendlichen auch beschäftigt werden, Kinos, Discos, Bars und Ähnliches werden ebenfalls stärker frequentiert werden. Jedoch ist die nicht negativ zu werten. Die Einkommen der Besitzer steigt. Durch Steuern ist es letztendlich wieder die Stadt, die davon profitiert. Ebenfalls stärker besucht werden die Spielplätze, Sportvereine und Sportplätze. Die Vereine werden sich bestimmt über den Zuwachs an Mitgliedern freuen, denn dadurch vergrößert sich der Etat der Sportvereine und letztendlich wieder der der Stadt. Allerdings nimmt die Qualität der Spiel- und Sportplätze durch die häufigere Benutzung ab, es müssen öfter Reparaturen durchgeführt werden. Deswegen werden die erhöhten Steuereinnahmen durch die oben aufgeführten Sportvereine zumindest teilweise sicherlich auf diese Art wieder re-investiert werden. 7
Nicht nur die Jugend, auch ihre Eltern wollen Unterhaltung. Dass die Interessen sich dort unterscheiden, muss nicht noch explizit erwähnt werden. So werden die Eltern abends eher das Theater, die Oper oder ähnliche kulturelle Einrichtungen aufsuchen. Aus der Statistik des Deutschen Bühnenvereins2 lässt sich entnehmen, dass der Kulturetat in Berlin gekürzt wurde. „Der Kulturetat wird um 11 Millionen € gekürzt. Das trifft die Staatsoper Unter den Linden mit 7,2 Millionen, die sie aus Rücklagen aufbringen soll. Die Komische Oper muss 1,8 Millionen aufbringen. Um ein Prozent wird der Etat gekürzt für das Deutsche Theater und das Maxim Gorki Theater. Die Schaubühne hat ein Defizit von ca. 1,4 Millionen. Das Hansa-Theater bekommt keine Subventionen mehr, das Schlossparktheater ist geschlossen und das Theater des Westens sucht einen privaten Betreiber.“ (6) Auch die Künstler könnten von den erhöhten Einnahmen bzw. der Erhaltung der Theater und Opern profitieren. Sie könnten einen besseren Lebensunterhalt haben, müssten teilweise die Stadt nicht mehr verlassen. Dadurch werden evtl. neue Künstler „angelockt“, wodurch wiederum ein verbessertes kulturelles Angebot besteht. Durch den Umzug bekommen u.A. die Theater mehr Zuschauer. Allerdings werden sicher nicht so viele Zuschauer mehr kommen, dass die Krise überwunden werden kann. Die Hoffnung sollte man jedoch nie aufgeben. Wenn die Theater „gerettet“ werden können, bleibt das kulturelle Angebot der Stadt erhalten und dadurch wird eine Minderung der Stadtattraktivität verhindert. Und wenn die Attraktivität erhalten bleibt, vielleicht sogar ein wenig erhöht wird, dann steigt auch der Bedeutungsüberschuss der Bundeshauptstadt. Das führt wiederum dazu, dass mehr Menschen die Angebote in der Stadt wahrnehmen und was sich deswegen positiv auf das Einkommen der Stadt auswirkt. Anm.: 2 – Siehe Quelle 7 8
Arbeitslose / Lebensumstellung Wie ich schon auf Seite 5, im Kapitel Verkehrslage postuliert habe, waren etwa ¾ der BKA-Beamten verheiratet und etwa die Hälfte aller Ehepartner berufstätig. Durch den Umzug müssen sie ihre Arbeit aufgeben. In Berlin versuchen sie sicherlich, wieder einen Job zu finden. Allerdings kann man davon ausgehen, dass sich die Suche als schwierig erweisen wird. An folgender Statistik kann man erkennen, dass es in Berlin schon jetzt mehr als 300.000 Arbeitslose hat: o Insgesamt 303.300 Arbeitslose (Quote 17,9%, Vormonat 17,4 %)* o das sind 9.700 mehr als im Dezember 2003 (+ 3,3 %) o das sind 10.100 weniger als im Januar 2003 (- 3,2 %) o Saisonbereinigt: - 8.000 (Januar 2004 gegen Januar 2003) 3 (absolute Zahlen, gerundet) Zwar werden etwa 750 Arbeitslose mehr kaum einen Unterschied machen zu den jetzigen, aber ist die persönliche Verwirklichung im Beruf nicht mehr gegeben. Die Mehrkosten durch das Arbeitslosengeld ist nicht nennenswert, jedoch ist der Schaden an der Persönlichkeit nicht messbar. Zudem stellt das Herausreißen aus dem geregelten Tagesablauf im Beruf, die Ungewissheit über den Verbleib der Kinder in der Großstadt und das ungewohnte, neue Ambiente der Großstadt erhebliche Belastungsfaktoren dar. Anm.: 3 – Siehe Quelle 6 9
Fazit In unterschiedlichen Themen bin ich zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Positiv zu werten ist vor allem der ökonomische und kulturelle Faktor, durch welche vor allem Verbesserungen für Berlin zu erwarten sind. Ebenfalls als positiv gewertet wird die Nähe des Bundeskriminalamts zu anderen wichtigen Einrichtungen sowie zur Bundesregierung. Das Menschliche wird jedoch fast nur negativ wertbar. Die Umstellung, die neu aufkommenden Probleme in der Großstadt belasten den Menschen. Auch die überfüllten ÖNV-Mittel bedeuten Zusatzstress für die Umzügler. Für Freizeitaktivitäten bieten sich wahrscheinlich mehr Möglichkeiten, dies ist eine positive Seite des Umzuges. Zusammenfassend kann man sagen, für Bundeshauptstadt und Deutschland überwiegen die positiven Folgen; die Menschen werden jedoch eher unter dem Umzug leiden. Ich bin mit der Meinung, dass der Umzug eher negativ zu werten ist, an diese Arbeit gegangen. Jedoch haben mir meine Recherchen gezeigt, dass die positiven Folgen, die sich in Berlin zeigen, die negativen für Meckenheim sein werden. Als Meckenheimer sehe ich dem Umzug immer noch als schlecht an, aber Gesamtdeutsch gesehen ist der Umzug eher positiv zu werten. Die Informationsfindung war sehr schwierig, Suchmaschinen im Internet und Archive der Zeitungen blieben fast ergebnislos und von 6 verschickten E-Mails an verschiedene Institute wurden mir nur 2 beantwortet. Daher musste ich einige Inhalte meiner Arbeit auf eigene Vermutungen stützen. 10
Zitate (1), (2) Otto Schily Quelle 1 (3): Email vom 25.02.04, Quelle 2 (4): Berliner Innensenator Dr. Körting, Quelle 3 (5): Klaus Wowereit, Quelle 4 (6): siehe Quelle 7 Quellen Quelle 1: http://www.bmi.bund.de/dokumente/Pressemitteilung/ix_93925.htm Am: 23.02.04 Schily: "Leitung und operative Einheiten des BKA kommen nach Berlin" Sämtliche operativen und ermittlungsunterstützenden Organisationseinheiten des Bundeskriminalamtes (BKA), die bisher auf die drei BKA-Standorte verteilt waren, werden in Berlin konzentriert. Bundesinnenminister Otto Schily hat die Entscheidung über den schrittweisen Ausbau der Behörde an ihrem künftigen Hauptstadtstandort heute bekannt gegeben. Der Gesamtpersonalbestand des BKA in Berlin wird von derzeit 500 auf künftig rund 2.500 Beschäftige aufgestockt. Bis zum Jahr 2008 werden dafür rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Standorten Wiesbaden und Meckenheim nach Berlin kommen. Die Amtsleitung des BKA mit dem Leitungsstab wird im Jahr 2006 von Wiesbaden nach Berlin verlegt. Der Standort Meckenheim wird aufgelöst. Der Bundesinnenminister erklärt dazu: "Das Bundeskriminalamt gehört mit seinen über 5.000 Beschäftigten zu den effektivsten und wichtigsten Garanten bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus und der Organisierten Kriminalität. Die Konzentration sämtlicher 11
operativen Einheiten an einem Standort und die Bündelung polizeifachlicher Kompetenzen ist organisatorisch sinnvoll und wird den gesteigerten Anforderungen durch die Bekämpfung des internationalen Terrorismus gerecht. Die räumlich getrennte Bearbeitung unterschiedlicher Kriminalitätsfelder ist unter den veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr angemessen. Die Verlagerung der Amtsleitung des BKA und der operativen Organisationseinheiten an den Sitz der Bundesregierung und die Nähe zu anderen wichtigen Sicherheitsbehörden des Bundes, die über Standorte in Berlin verfügen, führt zu einer noch besseren und schnelleren Informationsverzahnung und verstärkt damit das vorsorgende Krisenmanagement der Bundesregierung." Das organisatorische und personalwirtschaftliche Feinkonzept des Standortwechsels wird nach der Grundsatzentscheidung des Bundesinnenministers vom BKA in Kooperation mit einer Arbeitsgruppe des BMI erstellt. In einem ersten Schritt werden in diesem Jahr 300 Arbeitsplätze von den Standorten Wiesbaden und Meckenheim nach Berlin verlagert. Der bisherige Standort Meckenheim wird im Zuge der Umorganisation aufgelöst. Am Standort Wiesbaden verbleiben die allgemeinen Servicefunktionen wie die Kriminaltechnik, die kriminalistisch-kriminologische Forschung, die Informationstechnik und der Erkennungsdienst sowie die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Teile der Verwaltung. Geeignete Liegenschaften für den Ausbau des Standorts Berlin stehen zur Verfügung. Aus diesem großem Angebot wird die geeignete Liegenschaft ausgewählt, die es erlaubt, den Sitz des BKA in Berlin an einem Standort zu konzentrieren. Quelle 2: E-Mail von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des BKA Vom: 25.02.04 Lieber Adrain, vielen Dank für Ihre Email an das Bundeskriminalamt und Ihr Interesse am Bundeskriminalamt. Sicher haben Sie auch schon der Presse entnommen, dass der mögliche 12
Umzug von Teilen des Bundeskriminalamtes nach Berlin in einem offen geführten Kommunikationsprozess noch einmal von Grund auf überdacht wird. Hierbei ist der Rahmen zu schaffen, der die optimale Lösung der anstehenden Fragen ermöglicht. Im Ergebnis ist die Option anzustreben, welche aus polizeilicher Sicht die bestmögliche darstellt und dabei die Bedürfnisse der Beschäftigten in größtmöglichem Umfang wahrt. Natürlich beschäftigt sich auch das Bundeskriminalamt mit den Folgen und Auswirkungen der angedachten Veränderungen, soweit sie unser Haus selbst betreffen. Diese Überlegungen finden derzeit statt, das Ergebnis ist noch offen. Für von Ihnen angesprochenen Auswirkungen auf Berlin sind wir leider nicht der richtige Ansprechpartner. Bitte wenden Sie dazu an die Behörden in Berlin. Ich bedauere, Ihnen nicht mehr mitteilen zu können. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen an die Jahrgangsstufe 12 des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Im Auftrag Barbara Hübner Kriminalhauptkommissarin Bundeskriminalamt Wiesbaden LS 2 - Öffentlichkeitsarbeit Email: LS2@bka.bund.de Tel: + 49 611 55 12167 Fax: + 49 611 55 12323 Quelle 3: Email-Anhang 13
Mitteilung vom: 20.01.2004 (Email vom 03.03.04) Inneres BKA-UMZUG DIENT DER INNEREN SICHERHEIT Die Senatsverwaltung für Inneres teilt mit: Zu der aus verschiedenen Bundesländern geäußerten Kritik an einem Teilumzug des Bundeskriminalamtes nach Berlin äußert sich Berlins Innensenator Dr. Körting: „Zu professioneller und wirksamer Arbeit im Bereich des Staatsschutzes gehört es, dass kurzfristige Absprachen zwischen den jeweils zuständigen Innenministerien und dem polizeilichen Staatsschutz möglich sind. Das galt bisher und gilt in Zeiten erhöhter terroristischer Bedrohungen umso mehr. Dem entsprechend wird in den Bundesländern nicht darüber diskutiert, dass im Regelfall die Landeskriminalämter, insbesondere die Staatsschutzabteilungen, jeweils in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den Länder-Innenministerien liegen. Das gleiche gilt für die Länder- Verfassungsschutzämter. Das ist in Hessen so, Landeskriminalamt und Verfassungsschutz sind dort in Wiesbaden, für Nordrhein-Westfalen sind beide Einrichtungen in Düsseldorf, für Baden-Württemberg in Stuttgart, für Bayern in München, für Sachsen in Dresden, für Thüringen in Erfurt, für Rheinland-Pfalz in Mainz, für das Saarland in Saarbrücken, für Schleswig-Holstein in Kiel. In gewisser Weise galt dies bisher auch für den Bund, da der Staatsschutz des Bundeskriminalamtes in der alten Bundesrepublik in Meckenheim, also in unmittelbarer Nähe des Bonner Innenministeriums, und der Verfassungsschutz im Bundesamt im nahen Köln eingerichtet waren. Eine Optimierung der Sicherheit erfordert kurze Wege der Entscheidungsträger. Angesichts dieser sachlichen Erfordernisse und Selbstverständlichkeiten – im Falle terroristischer Bedrohungen ist zwar ein Telefon gut, aber das unmittelbare persönliche Gespräch besser - ist die kritische Diskussion um einen Teilumzug des Bundeskriminalamtes in der deutschen Hauptstadt gespenstisch. Merkwürdig berührt in diesem Zusammenhang, dass Beamte, die für die Sicherheit unserer Republik verantwortlich sind, ihre persönliche Bequemlichkeit und ihren Wohnsitz über das Sicherheitsinteresse der Bundesrepublik Deutschland und ihrer 14
Bevölkerung stellen. Die Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion und zur Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen in der inneren Sicherheit ist daher erforderlich.“ Quelle 4: Email Anhang Mitteilung vom: 07.01.2004 (Email vom 03.03.04) Senatskanzlei WOWEREIT BEGRÜSST UMZUG DES BUNDESKRIMINALAMTES NACH BERLIN Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, hat die von Bundesinnenminister Otto Schily heute mitgeteilte Entscheidung über die Verlegung des Bundeskriminalamtes (BKA) nach Berlin positiv aufgenommen. Wowereit sagte: "Ich begrüße die Entscheidung des Innenministers zum Umzug des Bundeskriminalamtes nach Berlin. Damit wird deutlich, dass sich die Hauptstadt nach dem BND-Umzug weiter komplettiert. Die 2000 Arbeitsplätze, die jetzt zusätzlich zu den hier bereits vorhandenen 500 BKA-Arbeitsplätzen nach Berlin verlagert werden, stärken zudem die Kaufkraft in unserer Stadt. Das können wir in der Region gut gebrauchen." Die Erklärung des Bundesinnenministers finden Sie im Internet unter der Adresse http://www.bmi.bund.de/dokumente/Pressemitteilung/ix_93925.htm?nodeID=3735. Quelle 5: http://www.vmzberlin.de/vmz/vmz.jsp?pageURL=/rdstmc.do Am: 07.03.04 Quelle 6: http://www.berlin.ihk24.de/BIHK24/BIHK24/produktmarken/index.jsp?url=http%3 15
A//www.berlin.ihk24.de/BIHK24/BIHK24/produktmarken/standortpolitik/regionale_ wirtschaftspolitik/arbeitsmarkt_beschaeftigung/BIHK24_5648_arbeitsmarkt1.jsp Am: 03.03.04 Quelle 7: http://www.theaterkanal.de/almanach?land=Vorwort Am: 10.03.04 Berlin Der Kulturetat wird um 11 Millionen € gekürzt. Das trifft die Staatsoper Unter den Linden mit 7,2 Millionen, die sie aus Rücklagen aufbringen soll. Die Komische Oper muss 1,8 Millionen aufbringen. Um ein Prozent wird der Etat gekürzt für das Deutsche Theater und das Maxim Gorki Theater. Die Schaubühne hat ein Defizit von ca. 1,4 Millionen. Das Hansa-Theater bekommt keine Subventionen mehr, das Schlossparktheater ist geschlossen und das Theater des Westens sucht einen privaten Betreiber. Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit ohne Fremde Hilfe verfasst und keine anderen, als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Bei einer Gruppenarbeit sind die Teilbereiche der Arbeit der Arbeit den Gruppenmitgliedern eindeutig zugeordnet. Alle genutzten Internetquellen wurden kenntlich gemacht. Sofern sich – auch zu einen späteren Zeitpunkt – herausstellen sollte, dass die Arbeit oder Teile davon nicht selbstständig verfasst wurden, die Zitathinweise fehlen oder Teile aus dem Internet entnommen wurden, so wird die Arbeit auch nachträglich mit null Punkten gewertet. Meckenheim, den 11.03.2004 16
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