Der "dumme" Hans im Glück

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Dirk Preusse

                              Der „dumme“ Hans im Glück
                                                oder:
                         Nein! So dumm kann einer nicht sein!

A     ls Kind erlebte ich eine interessante Unterrichtsstunde: Frau Schaller, unsere Deutschlehrerin,
      betrat – als Märchenerzählerin verkleidet – das Klassenzimmer und las uns, die wir mit großen
Augen neugierig lauschten, die Geschichte vom Hans im Glück vor. Mein bester Freund Andreas, ein
stets aufgeweckter und meinungsfreudiger Schüler, hielt am Ende der Erzählung nicht hinter dem
Berg und verkündete spontan: »Der ist aber dumm, der Hans!« Die ganze Klasse lachte wiehernd
und die arme Frau Schaller versuchte zu retten, was kaum mehr zu retten war. Liebevoll und geduldig
versuchte sie, uns den Sinn der Geschichte zu erläutern: dass man glücklicher ist, wenn einem das
Eigentum nicht wie ein Klotz am Bein hängt, dass man fröhlich und unbeschwert durchs Leben gehen
soll, auch wenn man stets nur verliert. Und dass wir uns Mühe geben sollten, alle ein wenig wie Hans
im Glück zu denken und zu leben.
 Während Andreas mir unauffällig einen Zettel zuschob (»Ne danke, so doof wie der Hans will ich
nicht sein.«), kam mir in den Sinn, dass an der Geschichte etwas faul sein müsse. Hans hatte 7 Jahre
ausgezeichnete Arbeit geleistet und dafür einen Klumpen Gold bekommen. Ei-nen gan-zen Klum-
pen Gold!!!!!! Das war in meiner kindlichen Welt ungefähr der Kaufpreis für das gesamte Universum!
Wenn einer so gut bezahlt wird, kann er nicht doof sein. Und dann geht der Hans los und lässt sich
von jedermann übertölpeln. Bei keinem anderen Märchen der Gebrüder Grimm kommt so ein haar-
sträubender Unsinn vor. Was also war dem Hans seinerzeit tatsächlich zugestoßen, was war vielleicht
mit den Gebrüdern Grimm oder mit den Buchstaben ihres Manuskriptes passiert, was war mit unse-
rer Lehrerin geschehen, dass sie uns die Geschichte so anders beschrieb, als sie schwarz auf weiß im
Märchenbuch stand!?
 So ungefähr dachte und grübelte ich. Doch der Unterricht ging weiter, das Leben ging weiter und ich
vergaß für ein paar Jahrzehnte meine Fragen.
 Als ich dann das Musiktheaterstück „Guten Morgen, kleines Glück!“ schrieb, erinnerte ich mich
plötzlich an die damalige Deutschstunde. Ich beschloss, endlich meinen Fragen auf den Grund zu
gehen.
Doch wem sollte ich meine Fragen stellen?
 Die Gebrüder Grimm hatten sich leider schon vor langer Zeit aus dem Staube gemacht und auch
Frau Schaller war vor einigen Jahren bedauerlicherweise verstorben. Im Internet kursierte zwar jede
Menge Häme über Hans im Glück, aber keine vernünftige Deutung. Niemand schien eine Ahnung zu
haben, warum man ausgerechnet dem Hans ein Image als Obertrottel verpasst hatte.
Von wem aber sollte ich mir die Hintergründe der Geschichte dann erklären lassen?
 »Wenn’s kein anderer kann, dann erklär’s dir selber. Wozu bist du Geschichtenschreiber!«, sprach
meine Frau und knipste mir die Schreibtischlampe an. Sofort erlangte ich die nötige „Erleuchtung“,
warf ihr noch ein Küsschen hinterher und schrieb los.
 Während ich „Die Geschichte vom Hans im Glück. Die ganz und gar tatsächliche Geschichte.“ in
Worte fasste, dachte ich nicht nur an die Kinder, die diese Geschichte erleben würden, sondern auch
an meine damalige Lehrerin Frau Schaller. Ihr möchte ich die nun folgenden Gedanken widmen. Denn
ohne Frau Schallers Geschichte vom Hans im Glück würde es die meinige vielleicht nicht geben. Dan-
ke, dass Sie da waren, Frau Schaller!

                                                                                               –1–
– Hans erhält seinen Lohn –

                                 Mit Rat und Tat zur Seite
                                                 oder:
                              Warum Mentoren wichtig sind.

H     ans, ein ohnehin fleißiger und talentierter Lehrling, hat in seiner 7-jährigen Lernphase das groß-
      artige Glück erfahren, einen kompetenten Mentor an seiner Seite zu wissen. Dieser bringt ihm
nicht nur handwerkliche Dinge bei, sondern formt auch im Wesentlichen seinen Charakter mit. Er
würdigt den Reifegrad seines Lehrlings, indem er ihm vertrauensvoll seine Schatztruhe präsentiert.
Hans erweist sich des Vertrauens würdig und reagiert angemessen, als er seinen eigenen Lohn fest-
legen soll. Gleichzeitig mit der Entlohnung ist aber auch das Ende seiner Lehrzeit besiegelt. Neues
und aufregend Unbekanntes erwartet ihn, doch seine Zuversicht erwächst aus seinen gewonnenen
Fähigkeiten und er beginnt seine Wanderschaft.

Anmerkung:
• Die Funktion eines persönlichen Mentors in allen kind- und jugendlichen Entwicklungsphasen auf
dem Weg hin zum Erwachsensein ist heutzutage stark in Vergessenheit geraten. Bei den heutigen
Klassenstärken kann ein Lehrer leider nur bedingt Mentor sein. Im Freizeitbereich übernehmen am
ehesten Trainer (Sport, Tanz, Musik) solch eine Funktion, sind sich aber der positiven oder negativen
Tragweite ihrer Handlungen und Äußerungen nicht immer bewusst.
• Das Fernsehen offeriert Mentoren dem Medium gemäß als schrille und äußerlich interessante Fi-
guren. Da der junge Mensch aber nicht persönlich vom Mentor reflektiert wird und als passiver Be-
trachter auch keine aktiven Erfahrungen – Fehler und deren Korrekturen eingeschlossen – sammeln
kann, ist der Einfluss auf die entsprechende Reife äußerst gering.
• Ein Mentor sollte Güte, Geduld und Strenge gleichermaßen in sich vereinen und sein Fachwissen
und seine Lebenserfahrung kompetent vermitteln können. Da er nach eigenem Ermessen und situa-
tionsbedingt entweder emotionale Nähe oder emotionale Distanz aufbauen kann, vermag er dem
Schüler entweder eine innere gedankliche Vertrautheit zu vermitteln oder dem Schüler zu verdeutli-
chen, wie denn die äußere Welt den Schüler beurteilt.
• Ein Kind oder Jugendlicher wird sich seinen Mentor selbst suchen, sofern ihm seine Umwelt einige
geeignete Personen präsentiert. Wir Erwachsenen können versuchen, solche Menschen ausfindig zu
machen und zu ermutigen, aktiv ihre Mentorenrolle einzunehmen.
• Ein Mentor darf aber nicht vergessen: Er hat keinerlei Anrecht auf ewige Dankbarkeit. Wenn seine
Aufgabe erfüllt ist, wird sein Schüler sich der nächsten Etappe zuwenden und die Leistung des Men-
tors erst würdigen, wenn er selbst einmal diese Position erlangt! Ein wunderbarer Kreislauf!

                                                                                                  –2–
– Hans beim Schmied –

                  (Nicht) jeder ist seines eigenen Glückes Schmied
                                                oder:
                       Warum Helfer und Mütter wichtig sind.

H    ans ist jung und ungebunden. Trotzdem erkennt er die Not der Familie des Schmiedes und
     hilft bereitwillig. Dadurch, dass er ein Stück seiner Kraft und seiner Zeit den fremden Leuten
schenkt, die nicht aus eigener Kraft ihrem Hamsterrad entrinnen können, erhalten die Kinder des
Schmiedes die Möglichkeit, ihre eigene Situation und die ihres Vaters auf Dauer zu verbessern.
  Hans wiederum erhält Einblicke beruflicher Natur, die ihm später auf seinem eigenen Lebensweg
von Nutzen sein werden. Hier herrscht ein gegenseitiges Geben und Nehmen, das für alle von Vorteil
ist.

Anmerkung:
• Unsere heutige Kultur propagiert „Selbstverwirklichung des Einzelnen“ als anzustrebendes Ideal.
Ein besseres Lebensziel wäre vielleicht die „Entfaltung des Ichs durch Zusammenfaltung vieler Ichs
zum Wir“, was unter Umständen eine Zwischenstufe auf dem Weg zum „Mensch“ sein könnte.
• Der Blick für die Not der anderen ist dem Hans sicher nicht angeboren. Ich denke, seine eigene Mut-
ter z. B. könnte ihn angeregt haben, der kranken Großmutter den Einkauf zu tätigen, einem Bauern
vor dem plötzlich drohenden Gewitter beim Einbringen der Ernte zu helfen oder dem Nachbarskind
bei den Hausaufgaben zu helfen …
• Es sind die vielen kleinen Hilfsbereitschaften, die glücklich machen können. Andere … und sich
selbst.

                                                                                               –3–
– Hans erfindet die Wonnewortmühle –

           Auf der Suche nach den verloren geglaubten Wortschätzen
                                                 oder:
           Warum Sprache wichtig und manchmal übergewichtig ist.

H   ans lässt sich vom allgemein gültigen Umgangston des Schimpfwörter-Dorfes nicht anstecken.
    Seine Idee, Schimpfwörter zu Wonnewörtern umzuformen, sorgt zur Entspannung des beste-
henden und festgefahrenen Konfliktes. Das führt dazu, dass die Dorfbewohner doch noch zusam-
menarbeiten, frei nach der Devise „Kooperation statt Konfrontation“.

Anmerkung:
• Sprache ist ein Werkzeug wie andere Werkzeuge auch: Man muss den richtigen Gebrauch erst er-
lernen, um das Werkzeug sinnvoll anwenden zu können und schlimme Verletzungen zu vermeiden.

                  Was man sagt:                                   Was man sagen könnte:
„So ein Sauwetter! Das zieht einen total runter!“    „Besser schlechtes Wetter als gar kein Wetter!“
„Mist, das Glas ist schon halb leer!“                „Juhu, das Glas ist noch halb voll!“
„Hast du schon wieder dein Zimmer nicht aufge-       „Ich möchte, dass du dein Zimmer jetzt auf-
räumt?“                                              räumst. Ich werde dir dabei helfen.“

• Hans setzt als unkonventionelles Mittel die Schimpfwortmühle ein, um die Dorfbewohner für den
vernünftigen Gebrauch ihrer Sprache zu interessieren. Eine solche „Buchstabenmühle“ findet sich
für wenig Geld auf jedem Trödelmarkt. Und falls die Mühle wider Erwarten nicht richtig funktioniert,
spendiere ich hiermit einige Wonnewörter, zusammengesetzt aus meinen eigenen zermahlenen
Schimpfwörtern:

        Zartgefühl · behaglich · Wohlwollen · Gewissheit · beachtlich · Besinnung · Geduld ·
        genügsam · Eifer · Beharrlichkeit · verständnisvoll · Einklang · beipflichten · Eintracht
        · vereint · unbescholten · vortrefflich · Miteinander · nachgiebig · Freudentränen ·
        Engelsgeduld · vergeben · einigen · bedanken · mitfühlen · beflügeln · Zufrieden-
        heit · verzeihen · Erfüllung · wünschenswert · hinreißend · schwärmen · erfreulich ·
        zweifelsfrei · Leidenschaft · mühelos · erwartungsvoll · Gnade · willkommen · Fleiß ·
        Gelassenheit · behutsam · beherzt · Bedauern · bemühen · Zurückhaltung · besänf-
        tigen · Muse · liebevoll · sacht · wohlgeformt · Leichtigkeit · empfindsam · feinfühlig
        · vorzüglich · Gespür · aufrichtig · ehrenhaft · anständig · Herzlichkeit · ehrbar ·
        rechtschaffen · stilvoll · zartfühlend · Eleganz · kühn · respektieren · gutheißen ·
        begrüßen · unnachahmlich · standhaft · Feinheit · geschmeidig · entzückend · offen
        · wohlig · rühmen · angemessen · ratsam · Ahnung · gefühlvoll · Gemüt · schlicht ·
        Regung · Entschlossenheit · lindern · Tatendrang · gedeihen · erbitten · ansehnlich
        · Einfallsreichtum · verblüffend · unermüdlich · erwidern · furchtlos · Heiterkeit ·
        Güte · unverzagt · Einsicht · stetig · beflissen · Geborgenheit · behüten · großzügig ·
        Sorgfalt · bescheiden · Erstaunen

• Vorschlag für ein Wonnewortspiel mit Kindern: Verdoppeln Sie eine Handvoll der obigen Wonne-
wörter und verstecken Sie sie gut zwischen den 107 anderen. Dann lassen Sie Ihre Kinder die Doppel-

                                                                                                    –4–
– Hans erfindet die Wonnewortmühle –

wörter herausfinden. In der Zwischenzeit können Sie viele nützliche Dinge tun.
• Sprache ist schriftlich fixierbar und daher in gedruckter Form für alle zugänglich. Das hat in unserer
Kultur zu einer Hörigkeit gegenüber allem Schriftlichen geführt. Bestes Beispiel: Jeder hält die Ge-
schichte „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm für wahr, einfach weil sie jeder in unkommentierter
gedruckter Form lesen kann.
• Kleine Bitte: Alles hier Aufgeschriebene veranschaulicht lediglich meine eigene Meinung und mei-
nen eigenen Standpunkt. Sollten Sie mir eine gewisse Lernfähigkeit zutrauen, so lassen Sie mich Ihre
Kritik oder Ihren eigenen konträren Standpunkt, aber auch Ihre befruchtenden Gedanken wissen.
Sagen Sie mir, bitte, schwarz auf weiß Ihre Meinung: dpleipzig@web.de.
(Eine längere Rückantwort kann ich nicht immer garantieren, da ein hohes Maß an Zeit bereits für
aufwendige Lebensprozesse reserviert ist: Frau. Kinder. Frühaufstehen. Konzerte. Autofahrten. All-
tag. Denken. Selten mal Friseur. Bürokratie. Essen. Trinken. Durchatmen. Nachtruhe. Undsoweiter-
undsoweiter. Vielen Dank für Ihr Verständnis!)

                                                                                                   –5–
– Das Treffen zwischen Hans und dem König –

              Vater werden ist nicht schwer. Vater sein dagegen sehr.
                                                oder:
                        Warum Väter wichtiger sind als Könige.

A    n diesem Punkt der Geschichte weiß man noch nicht, dass Hans zu Anfang bei einem Geschich-
     tenerzähler-Meister in die Lehre gegangen ist. Zum ersten Mal wendet Hans nun aber dieses
Handwerk in der Praxis an. Damit gelingt es ihm, dem König diskret einen Fingerzeig zu geben und
ihn so vor dem Verlust seines Sohnes zu bewahren. Denn auf der Suche nach dem Glück vergisst man
allzu oft, dass allein die gemeinsame (!) Suche nach dem Glück schon wunderbare Glücksgefühle
auslösen kann.

Anmerkung:
• Liebe Brüder Grimm! Danke für all eure schönen Märchen, die ihr für uns aufbewahrt habt. Danke
für die schöne Sprache, in die ihr die vielen märchenhaften Erfahrungen und fabelhaften Botschaften
gekleidet habt. Danke für euren Fleiß und eure Beharrlichkeit.
• Und euch, liebe heutige Väter, danke ich für die Einsicht, dass das Vorlesen von grimmschen Mär-
chen (oder wahlweise der „ganz und gar tatsächlichen Geschichte vom Hans im Glück“) zu mehr
gemeinsamem Glück führt als der Erwerb teurer großer TV-Displays, als der kostspielige Besuch von
Vergnügungsparks und der Kauf von zeitfressenden Spielecomputern. Liebe Väter, ihr müsst auch
nicht immer die größten Rathausuhren bauen. Baut lieber eine stinknormale Uhr aus Pappe, gemein-
sam mit euerm Nachwuchs, und schon seid ihr die Größten für die Kleinsten.
• So, mit diesem Kapitel höre ich jetzt auf, denn ich muss noch unbedingt meinen Mittelklassewagen
in die Waschanlage fahren und volltanken, meinen PC aufrüsten, drei neue Bücher schreiben, ein
wichtiges Telefonat mit meinem Immobilienmakler und ein noch wichtigeres Telefonat mit meinem
Aktienberater führen, mein Smartphone zur Reparatur bringen, ein paar Marken-Sportschuhe Größe
42 kaufen und dann ins Fitness-Studio gehen. Und ich muss irgendwann auch wieder beim Kinder-
psychologen vorbei, damit der meinem Sohn neue Pillen verschreibt. Wo der Bengel doch letztens
wieder so lautstark auf die Pauke gehauen hat!
Sie sehen, ich bin ein normaler vielbeschäftigter moderner Mann, der alles im Griff hat.

                                                                                                      –6–
– Die Reise auf dem Regenbogen –

 Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen.                      (Augustinus von Hippo)
                                                oder:
                              Warum Familie so wichtig ist.

N     achdem Hans schon eine Menge Abenteuer erlebt hat, wartet am Ende der Geschichte das
      größte Abenteuer auf ihn: die Gründung einer eigenen Familie. Der erste Schritt dazu gelingt,
indem er das fremde Mädchen, das sehr traurig über die ihm unverständliche Trennung der Eltern
ist, von seinen düsteren Gedanken befreit. Ist es da noch ein Wunder, dass die Mutter des Mädchens
diese Herzensgüte honoriert und sich in einen bodenständigen Mann wie Hans verliebt! Und auch für
Hans ist die Zeit der Solo-Wanderschaft vorbei. Jetzt beginnt die gemeinsame Wanderschaft durch
den Alltag, Seite an Seite mit seiner Frau, Hand in Hand mit seinen Kindern. Das kleine Klümpchen
Gold aber, das verwandelt sich … natürlich in zwei Eheringe.

Anmerkung:
• Weder im grimmschen Märchen noch in meiner Geschichte erfahren wir, ob Hans einen guten
und starken Vater als Vorbild hat oder nicht. Aber egal wie, unser Hans ist auch nicht der Typ, der
nur dasitzen und sich über fehlende väterliche Liebe beschweren würde. Er ist ein Mann, und zum
Mannsein gehören für ihn das Abenteuer Familie, das Abenteuer Kindererziehung und das Abenteuer
Ehe. Diese Anstrengungen sind zwar in etwa gleichzusetzen mit 800 km Radfahren am Stück, der Be-
steigung des Mount Everest und dem Flug zum Mars – wohlgemerkt zur selben Zeit! –, doch Hans er-
spart sich diese sportlichen Herausforderungen und verwendet seine Kraft lieber für naturgemäßere
Aufgaben, so wie es seine Vorfahren jahrtausendelang ebenfalls erfolgreich versucht haben. Und ein
Rennrad, ein Mount Everest und auch der Mars, die laufen keinem Mann so schnell weg.
Bei Frau und Kind sollte MANN sich da nicht so sicher sein.

Letzter Gedanke:
Während ich die „ganz und gar tatsächliche Geschichte vom Hans im Glück“ schrieb, bekam ich Lust,
den Faden in einem zweiten Buch fortzuspinnen. Mein schaffensfreudiges Gehirn (Vielen Dank, lie-
bes Gehirn!) hat sich mittlerweile auch schon einen Titel und ein Konzept ausgedacht: „Die Geschich-
te vom Hans im Glück. Die ganz und gar nicht dumme Geschichte.“ Wie sich dort die Betrüger, die im
Originalmärchen so unverschämt ihren Reibach machen, dank Hans in hilfsbereite und liebenswerte
Typen verwandeln, das können Sie in (leider noch nicht) absehbarer Zeit im Internet erfahren.
       Eine glückliche Zeit wünscht Ihnen bis dahin und für immer
       Ihr Dirk Preusse

                                                                                                  –7–
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